Ich werde dich nicht sterben lassen! von Kenren (Final Fantasy VII) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Ich kann nicht sagen, wie lange wir dort so saßen. Wir berührten uns nicht, saßen ein Stück voneinander entfernt, dennoch waren wir uns in dieser Zeit näher als je zuvor. Um uns herum wurde es dunkel, die meisten Leute gingen nach Hause, doch wir regten uns nicht. "Schau", sagtest du nach einer weiteren Weile plötzlich und zeigtest auf den Waldrand, den wir ziemlich gut im Blick hatten. Ich sah in die gewiesene Richtung und entdeckte sofort, was du meintest. "Glühwürmchen...", ich lächelte und schaute dann wieder zu dir. Deine Augen glitzerten. Waren es vielleicht nur die leuchtenden Insekten oder die langsam erlöschenden Flammen, die sich darin spiegelten? Doch wenn dem so war, warum kam es mir dann so vor, als würdest du lächeln? "Sie sind schön...", flüstertest du ohne deinen Blick von ihnen abzuwenden. "Hast du noch nie welche gesehen?" Einen Moment schienst du zu überlegen, dann verneintest du. "Ich glaube nicht, aber ich kann mich nicht mehr so genau erinnern..." Trauer schwang in deiner Stimme mit. Natürlich konntest du dich nicht mehr an dein ganzes Leben erinnern, schließlich warst du trotz deines jugendlichen Äußeren recht alt... "Wie sehen sie wohl aus der Nähe aus?", du hattest wirklich reges Interesse an den kleinen Tierchen, was mich freute. "Sollen wir welche fangen?" "Und dann?" Ich lachte. "Dann kannst du sie aus der Nähe betrachten und später lassen wir sei gemeinsam wieder frei", erklärte ich und stand auf. Langsam ging ich in Richtung ShinRa-Villa davon, deine Blicke spürte ich auf mir ruhen, trotzem bliebst du sitzen. Grad als ich dei Haustür öffnen wollte, da man zum Fangen und aufbewaren von Glühwürmchen ja ein paar Gerätschaften brauchte, hielt ich inne. War da nicht etwas? Ich lauschte. Irgendetwas flog scheinbar gegen die Wand und ging dann scheppernd zu Boden, nur was? Und vorallem: Warum? Waren nicht Zack und Cloud da, um auf alles Acht zu geben? Wieder ein Scheppern. Dazu noch das Geschrei einer Person. "...könnt ihr es wagen?!" "...wir dachten doch..." So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte nur Wortfetzen vernehmen, doch die sagten mir schon mehr als genug. Breit grinsend öffnete ich die Tür und sah kurz zu den Anwesenden. Aeris und Tifa sahen mehr als wütend aus, während Cloud und Zack einen ziemlich ängstlichen Eindruck machten. "Ich bin gleich wieder weg!", versicherte ich und huschte in die Küche, um ein geeignetes Gefäß für die Glühwürmchen zu holen. Kaum hatte ich den Raum mit den Vieren verlassen, erklang das Geschrei von Neuem. "Schwul! Ihr seid schwul und sagt uns das nicht!", brüllte Tifa, zu gern hätte ich gesehen, wie Cloud vor Angst vor dieser Furie in einem Mauseloch verschwunden wäre. Scheinbar waren die beiden frisch Verliebten dieses Mal etwas unvorsichtig gewesen und waren daher von ihren eigentlichen Geliebten überrascht. Ich hielt mich daraus, die beiden Frauen konnten schließlich gut kämpfen, wie ich schon am eigenen Leibe erfahren musste. "KLIRR!", der nächste Porzellangegenstand ging zu bruch, ich konnte Cloud vor Schreck aufschreien hören. Der schlimmste Teil dieses Streits, der unter Umständen mit ein par toten enden würde, war sicher noch nicht vorbei, daher rief ich aus der Küche, als ich das Gesuchte gefunden hatte: "Achtung, ich möchte jetzt unbeschadet wieder 'raus gehen!" Stille folgte. Vorsichtig streckte ich meinen Kopf aus der Tür und betrachtete die Szene. Aeris nickte mir zu und lächelte sogar kurz, ihre brünette Freundin hingegen fixierte weiterhin mit todernstem Blick Cloud und Zack, welche sich zitternd aneinander klammerten. Flehend schauten sie mich an, schließlich waren sie nichtmal bewaffnet gegen diese zwei Gegner. Ich lächelte sie frech an, schließlich hatte ich ihnen oft genug gesagt, dass sie es ihen "Freundinnen" beichten sollten. Nun mussten sie ohne meine Hilfe auskommen, schließlich wartete noch jemand auf mich. Mit ein paar großen Schritten war ich wieder bei der Tür, öffnete diese und rief schnell: "Lasst das Haus noch stehen!", dann war ich draußen und lief zurück zu dir. So interessant dieses Geschehen im Haus doch war, gegen deinen wunderschönen Anblick kamen selbst die Kämpfe dort nicht an!" ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Ich blickte dir nach, bis ich dich nichtmehr sehen konnte. Gern wäre ich dir gefolgt, aber wie hätte das ausgesehen? Ich konnte das nicht tun, schließlich waren nur Freunde. Das dachte ich zumindest... "Hat er dich etwa allein gelassen?", fragte jemand neben mir, während ich dir noch nachschaute. Verwundert wandte ich den Kopf und sah in die Augen Nanakis. Erst ein paar Agenblicke später erinnerte ich mich an die von der Raubkatze gestellte Frage. "Wie kommst du darauf?!", meine Antwort war abweisend wie immer, "Es ist doch sein Problem, wo er hingeht und wann er das tut!" "Aber dir wäre es lieber gewesen, wenn er geblieben wäre, nicht?", auch wenn ich ihn nicht anschaute konnte ich Nanakis wissenden Blick spüren. Er hatte natürlich Recht. Konnte man mir etwa so genau ansehen, was ich fühlte? Dabei hatte ich es doch zuvor auch immer geschafft mich hinter meiner kalten Maske zu verstecken, niemanden an mich heranzulassen... "Er verändert dich", sagte das intelligente Tier wie beiläufig, dann stand Nanaki auf und ging gemächlich in Richtung Feuer davon. Doch, als er grad noch so in Hörweite war, drehte er sich nochmal zu mir um und meinte: "Lass es doch einfach geschehen und hör' auf, dich dagegen zu wehren!" Schließlich ließ er mich allein zurück, unsicherer und verwirrter über meine Gefühle als je zuvor. "Ich wehre mich nicht...", nuschelte ich, da ich mir dessen sicher war. "Wogegen wehrst du dich nicht?", vernahm ich deine tiefe Stimme hinter mit, was mich aufschrecken ließ. "Nicht wichtig..." Ich musterte dich. Dein Atem ging schneller als normal und in deiner Hand hieltest du eine Art großes Marmeladenglas in dessen Deckel Löcher gebohrt waren. "Kommst du?" "Wohin?" "Glühwürmchen fangen!", sagtest du, als wäre es sofort klar gewesen. Wahrscheinlich war es das eigentlich auch. "Ich...", begann ich, hielt dann aber inne. Ich wollte "nein" sagen, wollte dich abweisen, doch vielleicht hatte Nanaki recht. Einige Momente vergingen, ich kämpfte innerlich mit mir. Schließlich blickte ich in deine glänzenden, grünen Augen, nickte und stand auf. Ich wusste, dass die ehemals als Red XIII bekannte Raubkatze uns, vorallem mich beobachtete. Vielleicht wollte ich ihm beweisen, dass ich mich nicht gegen die Veränderung wehrte, vielleicht auch nur mir, doch ohne Nanaki wäre ich dir damals nicht zum Waldrand gefolgt, hätte nicht einen der schönsten Abende meines Lebens gehabt. "Das wird nichts...", murmelte ich nach gut einer Stunde erfolgloser Glühwürmchenjagt niedergeschlagen und ließ mich auf den moos- und grasbedeckten Boden sinken, der vom fahlen Mondlicht glänzte. Mir war kalt, ich war müde und hatte keine Lust mehr, mich von irgendwelchen Leuchtkäfern an der Nase herumführen zu lassen. "Ich gehe hier nicht weg, bis ich nicht mindestens einen Käfer gefangen habe!", meintest du und setztest dich neben mich. Das "Fang-Gefäß" ließest du geöffnet zu unseren Füßen liegen. "Muss ich solange hier bleiben?" "Ja, die Viecher sind schließlich für dich!", du sahst mich halb belustigt, halb tadelnd an. Ich zog weiterhin einen Schmollmund. "Die anderen sind auch schon schlafen gegangen...", ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, "Und es ist auch schon nach Mitternacht!" "Na dann!", du lächeltest mich an und schon wurde mir wärmer, "Frohe Ostern!" "...", ich wich deinem Blick aus, "Dir...auch..." Auf einmal spürte ich deine Hand an meiner Hüfte, wie du mich näher zu dir zogst und deinen warmen Atem an meinem Ohr. "Bleib noch ein bisschen mit mir hier...zur Feier des Tages, tu mir diesen gefallen..." Unwillkürlich lehnte ich mich an dich an und schloss die Augen, genoss diese Wärme, ein Gefühl, welches ich zuvor nur so selten erfahren durfte. Unendlich langsam und doch viel zu schnell verging die Zeit, wir schienen unberührt von ihrem Fluss. Ich lauschte deinem Herzschlag und den Geräuschen der Nacht um uns herum. Wir schwiegen und verstanden uns trotzdem. Irgendwann, ich wusste nicht, wie lage wir schon aneinandergekuschelt zusammen saßen, flüstertest du mir etwas ins Ohr. Erst verstand ich nicht, was du von mir wolltest, doch dann sah ich es selbst: Die kleinen Käfer, die wir so verbissen zu fangen versuchten, waren von allein in das Glas geflogen und glühten dort nun vor sich hin, wie als würden sie nur auf uns warten. "Siehst du", sagtest du fröhlich und schlossest den Deckel des Glases bevor die Glühwürmchen entkommen konnten. "Das Warten hat sich doch gelohnt!" Lächelnd nickte ich. Du sahst mich mit unergründlichem Blick an. "Du solltest viel öfter lächeln...", meintest du sanft strichst zärtlich mit deinen Fingerspitzen über meine Wange, ich wusste auch ohne Spiegel, dass ich rot wurde. Unsicher machte ich einen Schritt zurück. "Wir...wir sollten jetzt wirklich nach Hause gehen...", nuschelte ich und schaute die Insekten genauer an. "Gut, gehen wir...", kam es darauf von dir, du klangst enttäuscht. Mir war klar, was du gehofft hattest, doch ich war noch nicht bereit für mehr als die davor erlebte Nähe. Dennoch war dieser Abend, diese Nacht, etwas besonderes und würde daher immer in meiner Erinnerung bleiben." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Gut, gehen wir...", murmelte ich, auch wenn ich lieber mit dir noch ein wenig da geblieben wäre. Ich hatte das Gefühl gehabt, dich endlich aufgetaut zu haben, endlich zu dir durchgedrungen zu sein, doch so schnell ging das wahrscheinlich nicht. Wenigstens hattest du gelächelt, was bei dir schon an ein kleines Wunder grenzte. "Wohin packen wir sie?" Stirnrunzelt drehte ich mich zu dir um. "Wen?" "Die hier", du hieltest mir das Glas mit unserem Fang hin und ich dachte nach. "Am besten lassen wir sie im Garten, dann können wir sie irgendwann frei lassen." "Irgendwann?" "Ja", erklärte ich grinsend, "Wir beide zusammen, bei Sonnenuntergang am Strand!" Dein Gesichtsausdruck spiegelte Unglauben, Sorge um meine Geistige Gesundheit und eine Mischung aus Lust und Unlust auf mein Vorhaben wieder. "Das ist...", du gingst an mir vorbei, "kitschig!" Ich folgte dir. "Nein, das nennt man romantisch!" Das Schnaufen deinerseits deutete ich als ein widerwilliges "Okay", also fragte ich nicht weiter nach. Auf dem Weg nach Hause ging ich die ganze Zeit hinter dir. Warum kann man sich denken, oder? Wärst du hinter mir gewesen, hätte ich rückwärts gehen müssen, um deine langen, seidigen, ebenholzfarbenen Haare, die sich leicht im seichten Wind bewegten, zu sehen. Bald waren wir im Haus, nachdem die Glühwürmchen ein schönes Plätzchen im Garten bekommen hatten, und ich wünschte dir, mit einem letzten Blick, tief in deine Augen, eine gute Nacht. Dann ging ich in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Ich war sehr müde, auch wenn ich versucht hatte, dir gegenüber wach zu wirken. Ohne mich auszuziehen schloss ich die Augen und driftete in den Schlaf über, meine Gedanken waren bei dir. So froh ich auch war, endlich im Bett zu liegen, schöner wäre es gewesen, wenn ich es in dieser Nacht mit dir geteilt hätte. ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Mit offenen Augen saß ich auf meinem Bett, wusste nicht, was mich geweckt hatte. Orientierungslos, wie ich es oft kurz nach dem Aufwachen war, schaute ich mich im Zimmer um. Die Schuldige an meinem frühen Erwachen fand ich auf den ersten Blick. "Vincent?", Aeris lächelte mich verlegen an, "Habe ich dich geweckt?" Schweigend blickte ich sie an. Was für eine Frage! "Tut mir Leid!", sie kam zu mir, in der Hand trug sie eine Art Korb. Bevor sie sich an mein Bett setzte, zog ich die Decke etwas höher, schließlich musste sie nicht sehen, dass ich nackt schlief. Hätte ich geahnt, dass ich am frühen Morgen, ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es grade halb sieben war, von der jungen Frau besucht werden würde, wäre ich beim Schlafengehen nicht zu faul gewesen, meinen Schlafanzug anzuziehen. "Ich wollte nur ein paar Sachen hier verstecken!", erklärte sie und hielt mir das Körbchen unter die Nase. "Sachen verstecken", wiederholte ich emotionslos, "Bei mir im Zimmer." Mein Blick in diesem Moment verriet sicher, wie begeistert ich davon war, dass Yuffie sicher bald hier 'rein stürmen würde um alle Süßigkeiten zu finden. Ich seufzte. "Nicht gut?", fragte Aeris vorsichtig, wahrscheinlich ahnte sie schon, was ich dachte. "Ich gehe davon aus, dass es jetzt zu spät ist, um das ganze rückgängig zu machen", sagt ich und legte mich wieder hin. "Aber fändest du es nicht auch angenehmer jetzt noch ein wenig mit deinem Zack im Be--" Ich kam nicht dazu, den Satz zu beenden, da rief Aeris schon dazwischen. "Sicher nicht!" Verwundert schaute ich die Frau an. "Nicht?" Sie schüttelte energisch den Kopf, machte sich dann aber weiter ans Verstecken, jedoch ohne noch etwas zu sagen. Was war los? Hatte sie sich mit ihrem Geliebten gestritten? Ich traute mich nicht, danach zu fragen. "Hast du eigentlich gewusst", begann sie plötzlich wieder zu reden, "dass Zack und Cloud schwul sind?" Wie beiläufig erzählte sie das, versteckte dabei ein paar Eier an Azraels Aquarium, und doch konnte ich ihre Stimme vor Wut zittern hören. "Also wurden die beiden erwischt...", sagte ich leise zu mir selbst und konnte ein Schadenfrohes Grinsen nicht unterdrücken. Eigentlich hätte ich mir auf der Stelle Sorgen um die beiden machen müssen, schließlich waren Aeris und vorallem Tifa nicht zu unterschätzen, doch irgendwie freute mich die ganze Sache. Es geschah ihnen einfach recht. "So ganz stimmt das nicht", gab ich nun wieder ernst zu bedenken, "Homosexuell wären die beiden, wenn sie nur auf Männer stehen würden." Während ich sprach stand ich auf, die Decke um meine Hüfte geschlungen, und suchte schnell ein paar Kleidungsstücke aus meinem Schrank zusammen. "Aber da sie eindeutig auch auf Frauen stehen, sind sie bi", ich warf einen Blick zu der Blonden, die mich mit ihren zu Schlitzen verengten Augen fixierte, "Deshalb solltest du ihnen nicht Unrecht tun und sie als schwul beschimpfen!" Aeris war kurz davor vor Wut zu explodieren, deshalb verließ ich so schnell es ging mein Zimmer und machte mich auf den Weg ins Bad. So früh würde dort sicher noch niemand sein, also klopfte ich nicht an. Nun, es stellte sich heraus, dass ich nicht der einzige war, der scheinbar schon am Morgen ein nettes Erlebnis mit einer der beiden hübschen Frauen gehabt hatte." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: ""Guten Morgen!", trällerte ich dir entgegen, als du ins Bad kamst. Dein Blick in dem Moment, als du Zack, Cloud und mich dort sahst war einfach göttlich! "Tifa?", wollte der blonde Stachelkopf wissen, während er versuchte, die Haare in Form zu bekommen. "Aeris...", gabst du trocken zurück und schlossest die Tür hinter dir. Unauffällig wandertest du mit deinen Augen erst Clouds und Zacks geschundene Körper ab, dann beobachtest du mich ziemlich genau. Zu deinem Pech bemerkte Zack, der darauf wartete, dass Cloud und ich das Waschbecken freimachten, deine Blicke ziemlich genau. "Vinc...", er grinste zweideutig, was bei seinem blauen Auge recht seltsam wirkte, "Ist da etwas zwischen dir und Sephi vorgefallen, von dem wir wissen sollten?" Dir viel bei Zacks Bemerkung die Decke herunter, sodass du nackt, wie Gott dich schuf vor uns standest, ich schnitt mich aus dem gleichen beim rasieren. "Wie...", mit hochrotem Kopf versuchtest du deine Shorts zu finden, um wenigstens diese über deine schlanken Hüften zu ziehen, "Wie kommt ihr denn darauf?" Zum Glück konnte man unter dem Rasierschaum in meinem Gesicht nicht die plötzliche Farbveränderung sehen. Obwohl, eigentlich hatten wir doch wirklich nichts getan! Wenn man ein wenig Gekuschel und ein bisschen Eis aus dem Gesicht des anderen Lecken als nichts bezeichnete... "Dafür, dass da nichts war, seid ihr beiden gestern Abend - oder sollte ich sagen: heute früh? - aber ganz schön spät nach Hause gekommen!", auch Cloud begann zu grinsen, was seine geschwollene Lippe noch mehr betonte. Du hattest es aufgegeben, deine Unterwäsche zu suchen, stattdessen schobst du die beiden Stachelköpfe vom Wannenrand und stiegst danach selbst dort hinein. "Keine Sorge, wir haben nichts unanständiges gemacht...", erklärte ich, während du den Duschvorhang zu zogst, "Vincent hat seine Unschuld also noch nicht verloren!" Kaum hatte ich den letzten Satz ausgesprochen, bekam ich schon eine Shampooflasche, die du aus der Dusche geworfen hattest, gegen den Kopf. "Spinn nicht rum! Ich bin keine Jungfrau mehr!", riefst du beleidigt, worauf die andren beiden zu lachen anfingen. "Natürlich...", sagte Cloud. Zack nickte und meinte: "Es muss dir nicht peinlich sein, Vincent! Du wirst deine Unschuld noch früh genug verlieren!" Auch diese zwei bekamen promt eine Flasche mit Seifenfüllung gegen den Schädel, was sie zum Schweigen brachte. Wortlos setzten wir unsere begonnenen Morgentätigkeiten fort, ich rasierte mich weiter, Cloud ging seinem allmorgendlichen Waschritual nach und Zack wartete darauf, endlich Zähne putzen zu können. Einige Minuten, in denen sich hinter dem Duschvorhang nichts regte, verstrichen, dann brachst du dieses Schweigen: "Leute...? Könnt ihr mir das Shampoo wiedergeben?"" ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Nach einigen weiteren peinlichen Momenten saßen wir beide endlich in der Küche am Tisch und starrten mit Cloud und Zack Löcher in die Luft. Das heißt, eigentlich starrten wir die ganzen bunten Eier an, die Yuffie in gleichmäßigen Abständen auf dem Küchentisch ablud. "Wie viele haben Tifa und Aeris denn versteckt?!", fragtest du mehr dich selbst als einen anderem am Tisch. Wie als Antwort auf diese Frage hallte darauf gleich ein Schrei durchs Haus. "Oh! Wie SÜSS!", brüllte die Ninja und kam so gleich zu uns, sie trug einen großen Käfig. "Schaut mal! Ich hab einen Hasen! Einen echten Osterhasen!!! Ist das nicht toll?!" Man merkte überhaupt nicht, dass sich das Mädchen über das Tierchen freute... "Hast du ihn endlich gefunden?", meinte Cid grinsend, während er hinter der Schwarzhaarigen in den Raum kam. Die anderen saßen im Wohnzimmer. Yuffie hörte gar nicht auf das Langohr, welches sie im Käfig auf den Tisch gestellt hatte, zu betrachten. Schließlich nahm sie das Tier aus dem Käfig und schloss es glücklich in ihre Arme. "Baust du jetzt eine Beziehung zu unserem Mittagessen auf?", fragte ich ohne sie anzusehen. "Mittagessen?!", kam es erschrocken von ihr. "Natürlich, das ist unser Osterbraten!", erklärte ich ohne eine Miene zu verziehen. Daran, dass du die Luft anhalten musstest um nicht zu lachen, konnte ich erkennen, wie Yuffie die Gesichtszüge entgleist sein mussten. "Aber...aber...", sie stand kurz vor einem Tränenausbruch, "Aber ich dachte das Häschen wäre für mich!" Mit Tränen in den Augen und ihrem Haustier fest im Arm rannte sie zu ihrem Zimmer und schlos sich darin ein, wie ich von der kurz danach zu uns kommenden Tifa erfahren konnte. "Wer von euch hat Yuffie diesen Mist von wegen Hasen töten erzählt?!", rief Aeris, die hinter ihrer Freundin stand in die Runde. Cid ging darauf Schultern zuckend zu Barrat ins Wohnzimmer, Cloud und Zack verschwanden auf ungeklärte Weise unter dem Tisch und waren später auch beim Fernseher anzutreffen und wir beide, tja, wir waren den Teufeln in Menschengestalt ausgesetzt. Eigentlich hatten wir keine Probleme mit den beiden, nur seit gestern Abend waren sie irgendwie...seltsam. Ich schaute von einer zur anderen, du lächeltest gekünstelt. "Wir würden gern mit euch reden...", begannst du und standest auf, "...aber Vincents Fisch hat Hunger, darum müssen wir ihn jetzt füttern gehen!" Bevor eine der Frauen oder ich protestieren konnten hattest du mich schon hochgehoben und trugst mich scheinbar ohne Kraftaufwand aus der Küche bis auf den Dachboden. Aeris und Tifa folgten uns nur mit ihren Blicken. Wir waren allein. Du hattest gleich beim Betreten des Bodens die Tür verschlossen und nun setztest du dich auf das alte Sofa, welches schon seit Jahren hier oben stand. Unsicher machte ich ein paar Schritte auf dich zu, blieb jedoch kurz vor dem Sofa stehen und setzte mich erst, nachdem du mich mehrmals dazu aufgefordert hattest. Eine angenehme Hitze stieg in mir hoch, wahrscheinlich lag es an der Nähe zu dir. Die Wärme deines Körpers, die Einsamkeit und Stille um uns herum, diese mir schon so bekannte Nähe, alles schon so oft erlebt. Und dennoch war es auch diesmal ein völlig neues Erlebnis." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)