Liebe mit grünen Augen von Sachie ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel II Joey traute seinen Augen nicht. Was tat seine Schwester hier? «Du siehst überrascht aus,» sagte sie. «Es freut mich, dass du mich wieder erkennst.» Langsam wurde sie unsicher. «Haha, selten so gelacht. Na klar freue ich mich. Ich bin überrascht, dich hier zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass Mutter es erlaubt.» «Sie weiß nichts davon. Als ich sie gefragt habe, hat sie Nein gesagt.» «Du bist abgehauen?» Joey traute seinen Ohren nicht. «Sie macht sich bestimmt riesige Sorgen um dich.» «Aber ich wollte bei dir sein!» Yugi, Tea und Tristan warfen sich fragende Blicke zu. Das war eine unangenehme Situation. Serenity versuchte nur zu erklären, was sie bei ihm wollte. Aber er ließ sie nicht ausreden. Er empfand Freude, aber Serenitys Augenoperation war erst vor einer Woche. Sie sollte sich noch etwas ausruhen. Er hatte mit seiner Mutter abgemacht, dass Serenity erstmal für drei Wochen bei ihr bleibt. Danach könnte sie zu ihrem Bruder kommen. Joey versuchte es ihr nochmals zu erklären. In seinem Eifer merkte er nicht, wie sich Serenitys Augen mit Tränen füllten. «Und außerdem...» «Du willst mich gar nicht hier haben», flüsterte sie. «Was?» «Das ist es doch, oder? Du willst gar nicht, dass ich hier bin!» Tränen liefen ihr übers Gesicht. «Und ich dachte, du freust dich.» Sie rannte aus dem Laden. «Serenity, warte!» Joey wollte ihr folgen. «Joey, lass es,» meinte Yugi. «Wieso?» «Serenity sah nicht so aus, als ob sie weiter mit dir reden wollte. Lass mich gehen», bot sich Tristan an. «Wir werden Tristan bei der Suche helfen», schlug Tea vor. Joey stimmte zu. * * * Serenity wusste nicht, wohin oder wie lange sie lief. Sie wollte nur allein sein. Irgendwann kam sie in einen Park. Sie setzte sich auf eine Bank und versuchte zu verstehen, warum ihr Bruder so reagiert hatte. Sie wollte ihn doch nur wiedersehen! Als sie in ihrer Tasche nach einem Taschentuch suchte, fand sie etwas sehr merkwürdiges. Eine Karte. Eine Spielkarte mit einem weißen Drachen. «Weißer Drache mit eiskalten Blick», las sie. Wie kommt die in meine Tasche? Dann fiel es ihr ein. «Die muss dem Typen von vorhin gehören. Sie muss in meine Tasche gefallen sein, als wir zusammen gestoßen sind.» Serenity beschloss, den Jungen zu suchen. Sie befragte unzählige Leute, ob sie einen braunhaarigen Jungen mit blauen Augen, einem violetten Trenchcoat und einem silbernen Aktenkoffer gesehen haben. «Oh, schade. Wissen sie vielleicht, wem diese Karte gehört?» Sie zeigte der Frau den weißen Drachen. «Eine Karte mit einem weißen Drachen? Davon gibt es überhaupt nur drei Stück. Und alle gehören Seto Kaiba, dem Inhaber von der Kaiba Corp. Woher haben Sie die Karte? Haben Sie sie gewonnen?» «Wir sind vorhin zusammen gestoßen. Er hat die Karte wohl verloren. Ich habe sie in meiner Tasche gefunden. Wo finde ich die Kaiba Corp.?» Die Frau zeigte auf ein riesiges Gebäude. «Du kannst es gar nicht verfehlen.» Serenity bedankte sich und ging in die gewiesene Richtung. * * * Kaiba hatte bereits sein ganzes Büro auf den Kopf gestellt. Aber er fand sie nirgends. «Was suchst du, Seto?» fragte Mokuba. «Meinen dritten Weißen Drachen mit eiskalten Blick», erwiederte er. «Hast du die Karte gesehen?» Mokuba schüttelte den Kopf. Jemand klopfte an die Tür von Setos Büro. «Herein.» «Mr. Kaiba, entschuldigen Sie die Störung, aber ein Mädchen wünscht Sie zu sprechen. Sie sagte, es ginge um eine Spielkarte», sagte ein Angestellter von Setos Sicherheitspersonal. «Ein Mädchen, was für ein Mädchen?» wollte Kaiba wissen. «Ein junges Mädchen mit braunen Haaren und grünen Augen. Weiße Blue, Jeans.» Seto überlegte kurz. Das muss das Mädchen von heute Nachmittag sein, dachte er. «Bitte Sie herein. Ich komme gleich.» Dann wandte er sich zu seinem Bruder. « Mokuba, das ist für dich. Sozusagen als Entschädigung dafür, das ich mich in letzter Zeit nicht um dich kümmern konnte.» Damit gab Kaiba seinem jüngeren Bruder ein Videospiel. Mokubas Augen funkelten vor Freude. Er lief in sein Zimmer. * * * Serenity wurde in die Eingangshalle geführt. Geschmackvoll eingerichtet, dachte sie, und nicht gerade billig. Ein junger Mann betrat die Halle. Sie drehte sich um. Er trug jetzt keinen Trenchcoat mehr, dennoch erkannte sie ihn. «Seto Kaiba, nehme ich an», sagte sie mit gewohnt süß-sanfter Stimme. «Bei unserem Zusammenstoß haben Sie das, glaube ich, verloren.» Sie hielt die Karte hoch. Vor einem silbrig-blauen Planeten wand sich ein weißer Drache. «Ich habe die Karte schon überall gesucht. Danke, ähm... wie war Ihr Name?» «Serenity. Serenity Wheeler.» «Wheeler? Sie sind nicht zufällig mit Joey Wheeler verwandt?» «Sie kennen Joey? Er ist mein Bruder.» So ein junges, nettes Mädchen ist die Schwester von diesem Trottel Joey? Seto konnte es kaum glauben. * * * «Seto, ich hab' Hunger!» beschwerte sich Mokuba, der in die Halle kam. Obwohl er an der Entwicklung seines neuen Spieles weiterarbeiten wollte, war Seto die Zeit davon gelaufen. Erst hatte er Serenity einen Teil des Gebäudes gezeigt, dann bei einem Tee mit ihr geplaudert. Sie kannte sich nicht mit Duell-Spielen aus, aber ihr Allgemeinwissen und ihre Schlagfertigkeit beeindruckte ihn. Seit langem hatte er nicht mehr so viel Vergnügen an einem Gespräch gehabt. Und dann war da noch etwas an ihr, dass er nicht erklären konnte. Er blickte überrascht auf die Uhr. «Wie? Oh, kein Wunder, es ist halb sieben. Möchten Sie mit uns Abendbrot essen?» Das war ein guter Grund, um sich noch nicht von dem Blick aus den grünen Augen trennen zu müssen. «Ähm... sicher.» «Wer ist das?» fragte Mokuba seinen Bruder. «Mokuba, das ist Serenity Wheeler, Joey Wheelers Schwester. Miss Wheeler, das ist mein jüngerer Bruder Mokuba.» «Freut mich sehr, dich kennen zu lernen, Mokuba», sagte Serenity. «Mich auch», antwortete Mokuba geistesabwesend. Miss Wheeler? Sonst redet Seto nie so förmlich von seinen Gästen. Und dann eben dieser Blick, wunderte sich Mokuba. * * * Yugi, Tea, Tristan und Joey trafen sich vor dem Spieleladen. «Habt ihr sie gefunden?» fragte Yugi. Die Drei verneinten. «Wo kann sie bloss sein?» Joey war mit seinem Latein am Ende. «Kopf hoch, Joey. Wir finden sie schon. Morgen ist immerhin auch noch ein Tag.» Yugi versuchte seinen Freund zu trösten. «Wir fragen Mai, Bakura und Duke, ob sie uns helfen», munterte Tea Joey auf. Dieser war einverstanden. Die vier gingen nach Hause. Yugi hatte Serenity noch nicht richtig kennen gelernt. Aber sie schien nett zu sein. Außerdem ist sie Joeys Schwester. Wir müssen sie finden. Allein für Joey, ging es ihm durch den Kopf. «Yugi, es ist spät. Wo warst du den ganzen Nachmittag?» fragte sein Großvater. «Hallo Großvater. Wir haben Joeys Schwester gesucht. Die beiden hatten einen Streit, und sie ist weggelaufen», erklärte Yugi. * * * Mokuba war bereits schlafen gegegangen. Kaiba und Serenity unterhielten sich noch. «Es ist fast um neun. Wenn du willst, lass ich dich nach Hause fahren.» Serenity schüttelte den Kopf. «Danke für das Angebot, Seto. Aber ich lauf lieber.» «Es ist schon dunkel. Es ist für ein Mädchen viel zu gefährlich da draußen.» Serenity erwiderte nichts. Sie wollte noch nicht zurück. Nicht, so lange sie nicht wusste, was mit ihrem Bruder los war. Sie fing an zu weinen. Seto wusste zwar nicht, was los war, aber er hatte das Gefühl, dass es an Joey lag. Wieder mal an Joey. Er kniete sich zu Serenity, die in einer Ecke der Couch zusammen gesunken war. Dabei nahm er sie in den Arm. Kaiba wusste nicht, warum er sich solche Sorgen um sie machte, aber er wollte ihr helfen. «Wenn du willst, kannst du heute Nacht hier schlafen», sagte er sanft. «Danke.» Serenity hatte sich wieder etwas beruhigt. Kaiba zeigte ihr eins seiner Gästezimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)