Even Angels fall von yamimana (Verbesserung in Chap 3.) ================================================================================ Kapitel 1: Der sanfte Schein des Mondes --------------------------------------- Hier melde ich mich mit einer neuen Story zurück. Ich bin nämlich trotz Prüfungen ein bisschen zum Schreiben gekommen und wollte das schnell hochladen, bevor ich 5 Tage auf Abschlussfahrt gehe. Mir gehört nichts außer dem Plot und ich möchte, dass das auch so bleibt. (*an Druhles Geschreibsel denk* Gibt's solche Leute, die einfach Storys klauen?) Also, meine Beta (*ganz doll knuddel*) war der Meinung, dass man die Story auf euch loslassen könnte, also hab ich das einfach mal getan. Schreibt mir, was ihr davon haltet, und ob ich weiter veröffentlichen soll, ja. (wenn nicht, schreib ich sie eben für mich alleine..) In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen!! ^.^ Kapitel 1: Der sanfte Schein des Mondes Harry lag auf seinem Bett und durchblätterte ein schwarz gebundenes Buch. Er hatte das schon unzählige Male getan und würde es noch unzählige Male tun, inzwischen hatte er auch verstanden worum es in dem Buch ging. Es war nur das Problem, dass er das alles gar nicht glauben konnte und er wünschte sich, er hätte nie verstanden, was das Buch ihm sagen wollte. Er hoffte inständig, dass er sich geirrt hatte, oder das Buch log. Wenn man bedachte, von wem er das Buch bekommen hatte, war es sogar sehr wahrscheinlich, dass alles gelogen war. Auf der ersten Seite stand in silbernen Buchstaben: Ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Alles Gute, Tom Das Buch war offensichtlich von Voldemort, er hatte es nach der Rückkehr aus dem Ministerium in seinen Sachen gefunden und ohne es näher anzusehen mitgenommen. Es war ihm erst im Ligusterweg näher aufgefallen, als er seine Sachen auspackte. Und es war sehr unwahrscheinlich, dass das Buch vertrauenswürdig war. Aber wieso hatte er immer, wenn er mit den Fingern über die silbergesäumten Seiten fuhr, das Gefühl, dass er der Wahrheit noch nie so nahe gewesen war? Er weigerte sich trotzdem, dem Buch zu glauben. Sein Inhalt war 100% gelogen ! Warum? Er wusste selber keine Antwort, aber wie sagte seine Tante immer "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf" Nur kam ihm diese Ausrede irgendwie ziemlich billig vor. Deswegen lag er hier auf seinem Bett und durchblätterte das Buch, in der Hoffnung, es würde ihn angreifen oder irgendetwas Böses tun, Feuer fangen zum Beispiel, dann konnte er sicher sein, dass das Buch böse war und log. Das sanfte silberne Licht des Vollmonds schien durch sein offenes Fenster und Harry konnte nicht anders, als den Mond verliebt anzusehen, er schien irgendwie mondsüchtig geworden zu sein. Er hatte keine Ahnung warum, aber wenn er den Mond ansah, kam ihm alles ruhig und friedlich vor, er fühlte sich zuhause. Egal wo er war, solange er den Mond sehen konnte, war seine Welt in Ordnung. Er schämte sich etwas. Professor Lupin litt bei Vollmond oftmals Höllenqualen und Harry konnte es kaum erwarten, die wunderschöne silberne Kugel am Himmel zu sehen. Oft war er die ganze Nacht am offenen Fenster gesessen und hatte den Mond angeschaut. Die Nächte waren mild und angenehm, der Wind, der abends sanft durch die Baumkronen fuhr, war wie Musik für den Gryffindor geworden und beruhigte ihn immer, wenn er Sorgen hatte. Er wandte seinen Blick zögernd vom Mond ab und ließ seine Finger erneut sanft über die Buchseiten gleiten. "Was soll ich glauben? Sag es mir, Sirius." Er hatte mehr mit sich selbst, als mit dem Buch oder seinem Paten gesprochen. Er legte das Buch auf die Seite und strich sanft über den Rahmen des Bildes, auf dem sein Pate abgebildet war und das immer auf dem Nachttisch stand. "Schlaf gut, Sirius und erzähl mir morgen, was du geträumt hast, ja?" Er löschte seine kleinen Nachttischlampe und legte sich hin, und wie immer, wenn er den Mond beobachtet hatte, schlief er schnell ein. Kurz vor Sonnenaufgang wachte er auf und schaute gequält aus dem Fenster, als die gnadenlose brennende Sonne den sanften Mond am Himmel ablöste und das grelle, unbarmherzige Sonnenlicht das sanfte, verträumte Scheinen des Mondes ersetzte. Er hörte, wie die Schlafzimmertür seines Onkel aufging. Vernon musste seit neuestem schon um 5 Uhr aufstehen, da sich seine Arbeitszeiten verschoben hatten, und natürlich erwartete er, dass Harry mit ihm zusammen den Morgen begrüßte. Er wollte ja nicht der Einzige der Familie sein, der sich zu dieser unmenschlichen Tageszeit aus dem Bett quälte und so wunderte sich der schwarzhaarige Gryffindor nicht, als es leise an seiner Tür klopfte und seine Onkel zischte: "Bengel! Aufstehen. Aber sei leise." Dann hörte wie sein Onkel verschlafen die Treppe hinunterschlurfte. Harry streichelte seinen Bilderrahmen und lächelte. "Ich hör mir deinen Traum dann nachher an, okay, Sirius?" Er fuhr Hedwig zärtlich mit der Hand über den Kopf, bevor er das Zimmer verlies. "Wie siehst du denn aus?" wurde er von seinem Onkel in der Küche begrüßt. "Hast du in den Klamotten geschlafen, oder was?!" "Ja." sagte Harry nur und stellte sich an den Herd, um seinem Onkel ein paar Rühreier zu machen, der gerade die Kaffeemaschine anwarf. Alles in allem brauchte sein Onkel eine Dreiviertelstunde, bevor er das Haus verlies und Harry stürzte sich auf den Kaffeerest. Er war zwar kalt und schmeckte scheußlich, aber das war immer noch besser als gar nichts in den Magen zu bekommen. So verschlang er während dem Spülen ganze drei Tassen Kaffee, bevor er mit der Aufgabenliste anfing, die ihm seine Tante am Abend vorher geschrieben hatte. Er war mit den Gedanken bei dem sanften Rauschen des Windes am Tag zuvor, als seine Tante die Küche betrat und ihn anfauchte. "Warum hast du noch kein Frühstück gemacht? Dudley steht in einer halben Stunde auf und du weißt, dass er ungemütlich wird, wenn er dann nicht sofort etwas bekommt!" "Dann sollte jemand diesem undankbaren, verzogenen Balg einen Tritt in den Hintern geben.", murmelte Harry leise. "Hast du was gesagt?!", fauchte seine Tante und Harry lächelte sie an. "Guten Morgen Tante Petunia. Ich mach sofort Frühstück." "Wisch dir dieses Grinsen aus dem Gesicht! Das ist ja unheimlich!" Harry brutzelte Spiegeleier und Speck für Dudley, als seine Tante einen Blick in den Kühlschrank warf und ihn am Ärmel zog. "Die Milch ist alle. Du gehst schnell welche holen, ich koche fertig." Sie drückte Harry einen Geldschein in die Hand und schob ihn aus der Küche. Der Gryffindor schlüpfte in seine Schuhe und verlies das Haus. Ihn kümmerte es nicht, was die Nachbarn sagten und wenn seine Kleider zehnmal verknittert waren, weil er in ihnen geschlafen hatte, ging es diese neugierigen Klatschtanten nichts an. Es traute sich ja doch keine, ihn anzusprechen, weil sie alle Angst vor ihm hatten. Kaum war er um die Ecke und hatte den Ligusterweg verlassen, zündete er sich eine Zigarette an. Er hatte Dudley eine halbe Packung geklaut und der konnte das ja schlecht seinen Eltern erzählen, sonst hätte er ihnen auch sagen müssen, dass er selber rauchte. Harry rauchte nur, wenn er Hunger hatte, da Zigaretten ja Hunger stillten. Für viele Mädchen ein Grund, mit dem Rauchen anzufangen, weil sie so ihre Diät durchhielten, er hatte damit angefangen, damit er nicht ständig das Gefühl hatte, am Verhungern zu sein, da ihm seine Verwandten nur alles 2 bis 3 Tage etwas zu essen gaben. Irgendwie litten sie wohl an leichten finanziellen Engpässen, weshalb sein Onkel nun in einer besser bezahlten Schicht arbeitete und sie vor allem an Harrys Essen sparten. Er zog genüsslich an seiner Zigarette und fragte sich, wie ein Sechzehnjähriger wie Dudley auf Mentholzigaretten stehen konnte, aber er selbst tat es ja auch, daher war er nicht in der Position Steine zu werfen. Eine leichte Brise kam auf und Harry schloss die Augen. Er genoss das Gefühl des Windes, der sanft durch seine Haare streichelte und war sofort wieder guter Laune. Fast schon fröhlich pfeifend kam er am Supermarkt an. Als er den Supermarkt betrat, sah er ein vermutlich 12 jähriges Mädchen mit seiner Mutter diskutieren und schnappte ein paar Punkte der Unterhaltung auf. "Aber woher weiß ich, dass er mich wirklich mag?" sagte das Mädchen gerade und die Mutter lächelte. "Was sagt dir dein Gefühl?" Das Mädchen starrte nachdenklich auf den Boden und schaute dann ziemlich verwirrt. "Ich denke nicht, dass er lügt." "Siehst du, manchmal muss man einfach Vertrauen in andere Leute haben, aber am Wichtigsten ist, dass du deinem Gefühl glaubst." Das Mädchen nickte und Harry sah zu, dass er weiterkam, bevor eine der Beiden auf ihren stummen Zuhörer aufmerksam wurde. Er ließ sich dieses Gespräch den ganzen Tag durch den Kopf gehen und als er abends wieder das Buch in der Hand hielt, festigte sich ein Entschluss. Es war unmöglich, Voldemort zu trauen, also würde er ihn einfach selbst Fragen, und sehen wie "Tom" reagierte. Sein Entschluss wurde immer sicherer, bis er Mitternacht als Zeit für seinen kleinen Ausflug ansetzte. Es war ja Vollmond und da schienen seine Kräfte stärker zu sein als sonst. Er hatte doch einen Teleportationsspruch auf der letzten Seite des Buches gefunden, der ihn vermutlich direkt zu Voldemort brachte. Anscheinend wollte der Alte, dass er verschiedene Dinge hinterfragte. Oder er stellte ihm einfach nur eine Falle. Harry beschloss, einfach auf sein Gefühl zu hören, und das sagte ihm, dass er im Notfall ja immer noch abhauen konnte. Er las den Spruch und das Buch fiel zu Boden, ein stummer Zeuge dafür, dass an dieser Stelle eben noch ein schwarzhaariger Junge gestanden hatte. TBC Also, das war's, aber der nächste Teil wird auf jeden Fall länger... Bitte Kommis dalassen. *alle Leser schon mal im Voraus knuddel* Kapitel 2: Tödliche Erlösung ---------------------------- Ich weiß, dass es ewig gedauert hat, bis das neue Chapter fertig war, dafür ist es auch länger. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, wenn ihr mich killt, kann ich auch nicht weiterschreiben. Außerdem war da noch die kleine Sache mit dem Abschlussprüfungen und der neuen Schule, an die ich mich auch erst gewöhnen musste. Ich hoffe, ihr zeigt Verständnis... *smile* Reviews werde ich in Zukunft per ENS beantworten, damit das Geschwafel vor dem Kapitel nicht zu lange wird. Dislaimer: Ja, wir wissen alle, dass alle Charas J. K. Rowling gehören, dass ich kein Geld verdiene (schön wärs aber) und das ich nicht beabsichtige irgendwelche Copyrights zu verletzen (da hätte ich wirklich besseres zu tun). Der Plot und die neuen Charas gehören mir. Viel Spaß beim Lesen. Kapitel 2 Tödliche Erlösung Voldemort saß in seinem Lieblingssessel und streichelte seine Schlange, als hinter ihm ein leises Krachen ertönte, welches ihm verriet, dass Harry angekommen war. Er hatte ihm ja nach ihrer letzten Begegnung ein interessantes Buch in die Hände gespielt, dass der Junge sicher schon einige Male gelesen und dadurch vermutlich einige interessante Dinge erfahren hatte. Deshalb hatte er sich in das Haus der Riddles teleportiert, um sich eine Bestätigung zu holen. Das Wohnzimmer hatte sich nicht verändert, seit er das letzte Mal in einer Vision dort gewesen war. "Was gibt's?", fragte Voldemort ohne sich umzudrehen. Also lehnte sich Harry gegen einen Sessel, der schräg gegenüber des Dunklen Lords stand, sodass dieser sein Gesicht sehen konnte, Voldemort selbst hielt sein Gesicht unter der Kapuze seiner langen schwarzen Robe verborgen, obwohl es inzwischen menschenähnlicher geworden war. Der Junge hatte kinnlange schwarze Haare und trug seine Brille nicht mehr. Er hatte seine Augen mit einem Zauber geheilt, den sie im fünften Schuljahr gelernt hatten. Seine ganze Kleidung war schwarz. Eine enganliegende Hose, ein enganliegendes, ärmelloses Shirt, dass trotz seines schmalen Körperbaus wie angegossen saß, dazu einen Umhang und knöchelhohe Stiefel mit silbernen Schnallen. Außerdem trug er vier Ketten um den Hals. Ebenso war an seiner Hose eine Kette befestigt. Seit Sirius' Tod hatte sich sein Kleidungsstil ziemlich verändert, was auch zu einem großen Teil auf Ginny Weasleys Konto ging, die sich kurzer Hand zu seiner Modeberaterin erklärt, und mit ihm Klamotten gekauft hatte. Seinen Verwandten hatte er erzählt, dass sie ihm die Sachen geschenkt habe. "Ich habe dieses Buch, dass "versehentlich" zwischen meine Sachen geraten ist, durchgelesen und hätte da eine Frage." Voldemort nickte. "Du bist schnell drauf gekommen. Ich dachte du würdest dieses Schuljahr brauchen!" "Ach so? Dann irre ich mich vielleicht. Wenn ja, darfst du mich meucheln, weil ich deine kostbare Zeit beansprucht habe." Der Lord nickte wieder. "Ein fairer Tausch." Harry holte Luft und sprach aus, was ihn schon seit Beginn der Ferien beschäftigte. "Kann es sein, dass du mein Vater bist?" "Du bist schuld, wenn ich heute einen Muggel meuchle." Harrys Herzschlag setzte für zwei Sekunden völlig aus. Dann: "Ich nehme das als ein ja.", bemerkte der schwarzhaarige Gryffindor trocken. "Es stimmt, dass deine Abstammung etwas kompliziert ist." "Also sind Lily und James nicht meine richtigen Eltern." Für Harry bestätigte sich nur, was er längst wusste. "Und warum sehe ich ihnen dann so ähnlich?" "Das ist ein Zauber, der solange wirkt, bis du die Wahrheit herausfindest und den Gegenzauber sagst." Harry wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, aber Voldemort hob nur abwehrend die Hände. Der Gegenzauber bestand aus einigen lateinischen Worten, die der Gryffindor beim besten Willen nicht verstand. Trotzdem sprach Harry die Worte und wuchs sofort ein Stück. Seine Haut wurde beinahe durchsichtig, sein Gesicht schmaler und feiner, hübscher insgesamt. Seine Haaren waren bei dieser Länge sowieso nicht so verwuschelt, also blieb die Frisur gleich. Die Farbe wandelte sich in richtiges Nachtschwarz und seine Zähne wurden spitzer. Voldemort verneinte seine Frage, ob er zum Vampir würde und meinte, dass die Eckzähne in der Riddle Familie üblich waren. Nur die Narbe und die Farbe seiner Augen blieb gleich. Harry betrachte die Veränderungen im Spiegel und wunderte sich etwas. "Warum ändern meine Augen ihre Farbe nicht?" "Weil du meine Augen geerbt hast." Der Gryffindor starrte Voldemort ungläubig an. Dieser lachte. "Ich hatte auch mal grüne Augen!" "Aber während deiner Schulzeit, da hattest du...." "Illusionszauber mein lieber Harry!" Das war völlig unlogisch und Harry konnte ein ungläubiges Schnauben nicht unterdrücken. "Illusionszauber? Wozu?" "Die Augen hast du von mir, aber das Gesicht von deiner Mutter.", murmelte Voldemort, als hätte er Harry nicht gehört. Na schön, das war auch ein wichtiges Thema. "Wer ist denn meine Mutter?" Harry sah Voldemort abwartend an. Es interessierte ihn wirklich, auch wenn es eigentlich egal war. "Bellatrix Lestange." war die kurze Antwort und der Schwarzhaarige sah seinen Vater ungläubig an. "Und was zur Hölle ist dann bitte mit Lily Potter?!" "Bella ist deine biologische und Lily deine Leihmutter." Der ungläubige Blick wich einem schiefen Grinsen. "Du verarschst mich doch jetzt, nicht war?" Voldemort schüttelte den Kopf. "Es ist die reine Wahrheit, du kannst ja deine Mutter fragen." Bella als seine Mutter betitelt zu hören war zuviel für Harry. Etwas in seinem Kopf machte klick und sein Menschverstand verabschiedete sich. Er versuchte die ganze Zeit eine harte Schale nach außen zu zeigen, um seinen verträumten Charakter zu verstecken, aber jetzt brannte einfach eine Sicherung durch und Der Charakter, von dem er bisher immer geglaubt hatte, er spiele ihn nur, trat ungehindert zu Tage. Es war wie sterben und Harry fühlte sich danach seltsam befreit und erlöst. Alles war ihm egal, keine Sorgen, die kurz davor waren ihn um den Verstand zu bringen, indem sie ihn ständig quälten. Er brach in irres Gelächter aus, dass durch die Eckzähne wohl noch verrückter aussah, denn sogar Voldemort starrte ihn angsterfüllt an. "Es wird in diesem Leben nicht mehr passieren, dass ich mit dieser Schlampe auch nur ein Wort wechsle! Sie hat den Menschen auf dem Gewissen, den ich mehr als alles andere geliebt habe! Dafür wird sie leiden, und wenn sie zehnmal meine Mutter ist!" "Es gibt etwas, dass du noch nicht weißt, aber dass kann ich dir erst später erzählen. Du tust jetzt genau das, was ich dir sage." "Warum sollte ich das tun? Was springt für mich dabei raus, du ach so dunkler Lord? Lässt du meinen kleinen Hund am leben, oder was?" Voldemort zuckte beim Klang von Harrys Stimme zusammen. Irgendetwas stimmte mit dem Jungen ganz und gar nicht. "Deine Freiheit springt dabei für dich raus, wie klingt das?" sagte Voldemort kühl. Harry zog eine Augenbraue nach oben. "Sprich weiter." Hektisch nahm Voldemort den Faden wieder auf. "Wenn du dich an meine Anweisungen hältst, kommst du von den Dursleys weg. Es ist nur noch eine Frage der Zeit." Harry verschränkte die Arme vor der Brust. "Schön, ich tue was du sagst. Vorerst." Setzte er noch drohend hinzu. "Aber wenn ich das Gefühl kriege, das du mich bescheißen willst, dann sei dir sicher, dass ich in einem unbedachten Moment hinter dir stehe und dir ein Messer in den Rücken stecke." Voldemort sah seinen Sohn erstaunt an. So hatte er ihn sich nicht vorgestellt. Gut, es war nicht verwunderlich, aber vorher war er ziemlich zutraulich gewesen bis..., ja bis er erfahren hatte, dass die angebliche Mörderin von Sirius seine Mutter war. Der Lord fragte sich, was mit dem Jungen passiert war. "Ich warte auf meine Instruktionen, furchtloserer Führer." Unterbrach die kalte Stimme Harrys seine Gedanken, die Ironie in seinen Worten war kaum zu überhören. Voldemort beeilte sich, den Faden wieder aufzunehmen. "Dumbledore hat dir bestimmt schon eine Eule geschickt, die dich heute oder morgen in das Ministerium bestellt, um einen neuen Vormund für dich zu suchen. Er weiß aber nicht von einem braunen Umschlag, der beim Ministerium liegt und in dem sich einige interessante Dokumente befinden." "Was hat das Ganze mit mir zu tun?" "In diesem Umschlag befinden sich deine richtigen Angaben und die Bestätigung, dass Bella dein offizieller Vormund wird." "Ganz toll.", motzte Harry extre~m begeistert. "Haltung, mein Sohn! Und sei nicht so zu ihr, es ist ihr Verdienst, dass du noch lebst!" Der Gryffindor zog eine Augenbraue nach oben. "Wie komme ich denn zu dieser Ehre?" "Sie wollte, dass ich über unser ungeborenes Baby einen Schutzzauber spreche, so konntest du meinen Avada überleben." Der Schwarzhaarige nickte, er glaubte zwar nicht, dass das schon alles war, aber es war immerhin ein glaubwürdiger Ansatz. "Das macht Sinn. Diesen Quatsch mit Liebe hab ich Dumbledore eh nicht abgekauft." "Du teleportierst dich jetzt mit dem selben Spruch zu den Muggeln zurück und wartest auf eine Eule von Dumbledore, außerdem kriegst vermutlich auch von denen aus dem Ministerium eine. Halte dich an Dumbledors Anweisungen, und tu so, als hättest du keine Ahnung, was los ist. In drei Tagen schicke ich dann jemanden, der dich abholt. Es bleibt dir überlassen, dir einen vernünftigen Grund für dein Verschwinden auszudenken, und es allen glaubhaft zu machen." Harry nickte wieder und teleportierte sich in den Ligusterweg in sein Zimmer zurück. Wie erwartet saßen zwei Eulen in seinem Zimmer. Er ging zu der Ersten, die er als Schuleule identifizierte, und nahm den Zettel von ihrem Bein. Er entfaltete und las ihn sorgfältig. Das übliche Blabla eben. Er wurde von einem Mitglied des Ordens abgeholt, und sein neuer Vormund sollte bestimmt werden. Die betreffende Person und Dumbledore würden anwesend sein. Der Termin würde ihm von Ministerium mitgeteilt. Das brachte ihn nun dazu, den Brief des Ministeriums zu öffnen, er hatte ja nie viel von diesen Trotteln gehalten, und dass sie sich jetzt einmal mehr in sein Leben einmischten, sagte ihm gar nicht zu. Der Termin war gleich um 15 Uhr. Viel Zeit ließen die sich ja nicht, aber sie waren ja schon immer schnell gewesen, wenn's darum ging, sich in sein Leben einzumischen und es ihm so schwer wie möglich zu machen, warum also sollten sie unnötig warten, bevor sie seine Zukunft verpfuschten. Er seufzte. Es behagte ihm gar nicht, dass Bellatrix sein Vormund werden sollte, da konnte er sich ja gleich einsargen lassen!! Falls er es überlebte, Onkel Vernon mitzuteilen, dass er dringend weg musste, und deswegen heute mal nicht den Hauself spielen konnte, außerdem noch dazu in den Ferien Kontakt zu seinem "Pack" aufnahm... So stand er um Punkt 5 Uhr in der Küche und machte Vernon sein Frühstück, während dieser sich gerade seine erste Tasse Kaffee einverleibte. Wenn er etwas besser gelaunt war, würde Harry versuchen, ihm die frohe Botschaft so schonend wie möglich beizubringen, wobei warum eigentlich? "Onkel Vernon?" "Was?", schnauzte dieser sofort. "Ich muss heute weg, dringende Angelegenheit mit meinen Leuten, du weißt schon. Jedenfalls werde ich zwischen 2 und 3 abgeholt, und ich weiß nicht, wie lange es dauert." "Wird es schmerzhaft?" Harry begriff erst nicht, was sein Onkel da redete. "Bitte, was?" "Du hast verstanden, wird es schmerzhaft, was die vorhaben? Ist es eine Strafe? Hast du was angestellt Junge?" "Nein, ich hab nichts angestellt, aber falls es dich tröstet, es wird durchaus schmerzhaft." "Gut!", freute sich Vernon, während er sich die Hände rieb. "Sind die auch endlich auf die Idee gekommen, dass man dich so viel und oft wie möglich bestrafen sollte. Wo bleibt eigentlich mein Essen, du fauler Bengel?! Hast du es anbrennen lassen?" "Natürlich nicht! Hier, bedien dich." Er stellte seinem Onkel die Pfanne einfach vor die Nase. Der schnaubte zwar empört, war aber viel zu hungrig um sich groß aufzuregen, so aß er einfach aus der Pfanne. Harry lehnte an der Anrichte und sah teilnahmslos zu. Er hatte zwar seit Vorgestern (wobei, es war ja ein neuer Tag, das würde dann Vorvorgestern daraus machen) nichts gegessen, war aber nicht gewillt eine Schwäche zuzugeben und bevor er so wie sein Onkel wurde, aß er lieber gar nichts! Aber Vernon hatte die Nachricht erstaunlich gut aufgenommen, wenn es bei Petunia genauso lief, dann war der Tag fast zu schön um war zu sein, aber die vom Ministerium zerrten ihn vermutlich schneller, als ihm lieb war auf den Boden der Tatsachen zurück! Petunia hatte es natürlich nur halb so gut aufgenommen wie ihr Mann, da sie angeblich ohnehin schon völlig überfordert mit der vielen Hausarbeit sei und unmöglich ohne ihre "Haushaltshilfe" auskommen konnte. Vernons Wort war aber entgültig im Haus der Dursleys und so hatte das ganze Gejammer Petunias nichts genutzt. Bis zu seinem Termin musste er natürlich doch Arbeiten, und während seine Familie Tee, oder einen Snack, oder was auch immer, in der Küche zu sich nahm, stand er im Keller und hängte die Wäsche auf, die er ein paar Stunden zuvor in die Wachmaschine geworfen hatte, und die soeben fertig geworden war. Gartenarbeit stand auch auf seinem Plan, aber das hatte er gaaanz weit nach hinten verschoben, in der Hoffnung, dass er nicht in dem frisch gegossenen und jetzt natürlich sumpfähnlichen Beet herumkriechen musste. Zumindest nicht vor seiner Spritztour ins Ministerium, die in ja für vollends übergeschnappt halten mussten, wenn er dreckig, als wäre er gerade in Kleidern durch einen Urwaldsumpf getaucht, bei denen aufkreuzte. Vielleicht würden sie im Tagespropheten sogar schreiben, dass er arme, im Garten lebende Tiere ersäufte. Denen traute er nach dem vergangen Jahr wirklich alles zu. Aber wer hatte sich um seinen Artenschutz gekümmert, als er zehn Jahre in einem Schrank gesessen hatte, der nicht einmal den Mindestbedingungen der Unterbringungen für Kriegsgefangne entsprach? Kaum hing die letzte von Dudleys Viermannzelt-Hosen auf der Leine, wurde er auch schon von seiner Tante in die Küche gerufen, wo der Abwasch ihres kleinen Snacks auf ihn wartete. Er öffnete einfach die Hintertür, die von der Küche in den Garten ging, um wenigstens ein bisschen Frischluft zu bekommen. Der Keller war ziemlich staubig, und Tante Petunia wusste das, sie hatte gestern eine Anspielung in diese Richtung fallen lassen und ihn beschlich das Gefühl, dass er diesen Keller die nächsten Tage aufräumen würde. Er stellte sich Trelawneys Gesicht im Wahrsageunterricht vor, wenn er ihr anstatt ständiger Todesbotschaften dreimal die Woche prophezeite, was er für Berge an Hausarbeit in den kommenden Ferien wieder auf ihn warteten. Er machte sich seufzend an den Abwasch, während seine Tante im Wohnzimmer verschwand, um Vernon vor dem Fernseher Gesellschaft zu leisten. Harry stand immer noch in der Küche und spülte, als Snape einfach durch besagte offene Küchentür hereinspazierte, da man sich ja nicht in das Haus hinein apparieren konnte. Er war gekleidet wie immer, nur dass er später noch eine Robe anziehen würde, was er ja hier im Muggelviertel nicht konnte. Diese Tatsache trug nicht gerade zu seiner Laune bei, und er musste gerade zu vor unzufriedener Aura strotzen, zum Glück gab es nicht viele Leute, die Aurenlesen konnten. Der Gryffindor schien da keine Ausnahme zu machen, denn er bemerkte seinen Lehrer nicht. Es konnte natürlich auch daran liegen, dass aus dem Wohnzimmer eine laute, wütende Stimme erscholl. "Bist du bald fertig mit dem Abspülen?" "Gleich!" schrie Harry zurück und es kam schon wieder eine Stimme aus dem Wohnzimmer, diesmal war es seine Tante. "Dann gehst du gleich im Blumenbeet Unkraut jäten!" Harry seufzte. Diese stupiden Muggel. "Ich hab doch gesagt, dass ich heute einen Termin im Ministerium habe, da kann ich nicht vorher in einem Blumenbeet herumkriechen! Die nehmen mich auseinander, wenn ich voll mit Matsch bei denen auftauche!" "Noch ein Grund mehr, dich ins Beet zu schicken!" schrie sein Onkel zurück. Snape hob bei dieser Bemerkung eine Augenbraue und beschloss sich bemerkbar zu machen, als Potter gerade zu einer Antwort ansetzten wollte. Er tippte ihm auf die Schulter. "Potter, du hast Glück. Ich bin hier um dich abzuholen, aber dafür kannst du ja nachher im Blumenbeet herumkriechen." Harry drehte sich zu seinem Lehrer um. "Bei allen Satanen der Hölle, warum mussten ausgerechnet Sie mich abholen?" Snape musste ein Grinsen unterdrücken. "Was für eine unorthodoxe Ausdrucksweise! Aber da müssen Sie schon Dumbledore fragen, ich weiß es nämlich auch nicht." "Sadist.", murmelte Harry und Snape schob ihn an der Schulter Richtung Treppe. "Sie holen ihren Umhang, und was Sie sonst noch so mitnehmen wollen, während ich mit Ihrer Familie rede." Er musterte Harry von oben bis unten. Der Junge war ganz in Schwarz gekleidet. Eine schwarze, enge Jeans, knöchelhohe Stiefel, ein ärmelloses Shirt und über der Lehne eins Stuhls, lag ein schwarzes halbdurchsichtiges Hemd, dass er wohl zum Spülen ausgezogen hatte. Um den Hals trug er vier verschiedene Ketten, die Anhänger waren aus Silber, und wurden von schwarzen Lederbändern in unterschiedlichen Längen gehalten. Der oberste Anhänger war ein schlichter silberner Ring, dann kam ein Totenkopf, ein Pentagramm und ein Symbol, dass Severus als die Rune des Schmerzes identifizierte. "Aber umgedrehte Kreuze und dergleichen werden konfisziert. So lasse ich Sie nicht im Ministerium herumlaufen." Harry sah ihn giftig an, wie kam der Typ dazu, ihm Kleidervorschriften zu machen? Der führte sich auf, als müsste er an Harry herumzuerziehen, aber sowas hatte er noch nie zugelassen, und er hatte bei Gott (oder auch allem Unheiligen der Welt, je nach dem) nicht vor, jetzt damit anzufangen. "Sowas hab ich gar nicht. Ich bin kein Satanist, falls Sie das glauben." "Ach ja?" Sein Aussehen sprach aber dagegen, wobei er dann vermutlich das Pentagramm umgedreht getragen hatte. "Um Satanist zu sein, muss man auch erst mal an Gott glauben, und dass ist etwas, dass ich sicher nicht tue!", sagte Harry scharf. Snape kam gar nicht dazu, Harry seine schlagfertige Antwort um die Ohren zu pfeffern, die er sich so sorgfältig überlegt hatte, da die Stimme Vernons erneut aus dem Wohnzimmer schallte. "Wo bleibst du, Bengel?! Scher dich nach draußen, und kümmer dich um das Beet, sonst kriegst du nur noch alle vier Tage was zu essen!" Der Tränkemeister warf Harry einen fragenden Blick zu, aber dieser starrte auf den Boden. Na toll, musste sein Onkel das ausgerechnet vor seinem ihn hassenden Zaubertranklehrer breittreten? Aber dem Gesicht nach glaubte Snape die Drohung sowieso nicht, wer würde sowas auch vermuten? "Geh nach oben. Mach schon." Snape schob Harry die ersten beiden Treppenstufen hoch und marschierte dann Richtung Wohnzimmer davon. Nun ging Harry endlich nach oben, um seinen Umhang zu holen. Snape sagte während der ganzen Fahrt im Knight Bus kein Wort und schien über irgendwas Finsteres nachzugrübeln, wenn man seinem Gesichtsausdruck glauben konnte. Vermutlich regte er sich auf, dass ausgerechnet er Harry abholen musste, und dass er sich dafür auch noch herablassen musste, mit dessen Muggelverwandten zu sprechen. Sie stiegen aus dem Knight Bus, und Snape steuerte sofort auf die Telephonzelle zu, Harry hielt ihn zurück. "Kann ich bitte noch schnell was kaufen?" der Zaubertranklehrer warf ihm zwar einen giftigen Blick zu, nickte aber und folgte ihm dann, als er eine Pommesbude zwei Strassen weiter ansteuerte. Harry bestellte sich eine Portion Pommes mit Ketchup zum mitnehmen und Snape knurrte. "Das isst du aber erst nachher." "Wenn Sie meinen.", grinste Harry, als er die Tüte entgegennahm. "Gehen wir endlich!" Snape war kurz davor Harry am Kragen hinter sich herzuschleifen, als dieser noch an einem Zigarettenautomaten einen Zwischenstopp einlegte. Schließlich setzte sich der Gryffindor doch noch in Bewegung, da Snapes Blick immer mordlustiger wurde. Harry und Snape betraten das Büro von Edward Lawless zuständig für Familien-Angelegenheiten. Dumbledore und der Eigentümer des Büros waren schon da. Harry sah sich fragend um. Das Büro war ziemlich klein und schien recht gemütlich zu sein. Ein Fenster war rechts neben dem großen Buchenschreibtisch hinter dem der Mann saß, Dumbledore saß in einem der drei mit schwarzem Leder bespannten Stühle, die wohl für die "Besucher" gedacht waren. Die Tür lag dem Fenster gegenüber und in Armlänge des Mannes befanden sich das Bücherregal, und der Aktenschrank. Harrys Akte lag auf dem Tisch. "Guten Tag Harry." "Freut mich Sie zu treffen, Mr Potter." Der Mann schüttelte ihm die Hand. Er sah eigentlich relativ durchschnittlich aus. Mitte Dreißig, braune Haare, hellbraune Augen und eine angenehme, tiefe Stimme. Bekleidet war er mit einer beamtenbraunen Hose, einem beigen Hemd und einer dunkelbraunen Robe. Dumbledore sah aus wie immer, nur dass er eine lavendelfarbene Robe trug. "Ihnen beiden auch einen guten Tag.", sagte Harry abwesend und ließ nochmal seinen Blick durch den Raum schweifen. "Und wo bitte, ist mein zukünftiger Vormund? Sie sagten doch, er wäre auch anwesend." Dumbledore drückte ihn in einen Stuhl und lächelte. "Dein zukünftiger Vormund ist durchaus anwesend." Er deutete auf Snape. Harry sah Snape verdutzt an, welcher mit dem gleichen Gehsichtsausdruck zurückblickte. Dann drehten Beide ihre empörten Gesichter zu Dumbledore und sagten gleichzeitig. "Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!" Harry sah wieder zu Snape. Hatte der davon etwa auch nichts gewusst? Das konnte Dumbledore doch nicht einfach so entschieden haben, ohne den Betroffenen "Vormund" überhaupt zu fragen. Wie arrogant war dieser Mann eigentlich? "Setz dich Severus, es ist schon entschieden." Ok, er war ziemlich arrogant. Snape knurrte Richtung Dumbledore und lies sich auf den Stuhl neben Harry fallen. "Wir sprechen nachher noch." Der Tränkemeister schien extrem schlechte Laune zu haben und Harry war überrascht, dass er plötzlich so froh darüber sein konnte, dass Bella sein neuer Vormund wurde. Snape konnte sich die ganzen Todesblicke sparen, die er ihm ständig zuwarf, aber dass würde er sowieso bald erfahren. Harry packte seine Pommes aus und begann zu essen. "Potter! Ich sagte erst nachher. Hast du nicht einen Funken Beherrschung?" Harry kaute genüsslich auf ein paar Pommes mit jeder Menge Ketchup herum, dann schluckte er sie. Mit vollem Mund zu reden wagte er nicht, noch hatte er keine Selbstmordpläne. "Sie haben Ihr nachher nicht spezifiziert. Außerdem hätten Sie auch keine Selbstbeherrschung, wenn Sie am Verhungern wären." "Den Hunger von Jugendlichen in allen Ehren, aber du kannst doch nicht schon wieder hungrig sein. Ich denke deine Familie hat um drei Tee getrunken, dem Geschirr nach." Harry zog eine Grimasse. "Meine Familie schon, aber ich nicht." Er pulte in seiner Tüte herum. "Dann hattest du eben Mittagessen. Es ist nicht tolerierbar, dass du hier sitzt und mit den Fingern isst! Kannst du nicht bis später warten? Dein Benehmen ist wirklich unmöglich." "Passen Sie auf was, Sie sagen, noch haben Sie nichts zu melden. Mal davon abgesehen, dass Sie sowieso keine Ahnung über mich haben." "Ach so? Planst du mir die Haare vom Kopf zu fressen?" Jetzt reichte es. Sollte Snape eben wissen, was abging, wenn er dann wenigstens die Klappe hielt. "Ich wäre schon zufrieden, wenn ich öfters als alle 3 Tage was zu essen kriege. Wenn nicht ist auch nicht schlimm, aber dann will ich Zigarettengeld." Harry schüttelte seine Tüte ein bisschen, sodass sich das Ketchup besser verteilte. Die drei Erwachsenen starrten ihn entsetzt an. Die hatten Probleme. "Wann hast du das letzte Mal was gegessen, Potter?", fragte Snape heißer, plötzlich schien es nie beißenden Spott in seiner Stimme gegeben zu haben. Trotzdem war er wohl der Einzige, der sich dazu überwinden konnte zu sprechen. Der Gryffindor setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. "Gestern und heute hatte ich jeweils zwei Tassen Kaffee." "Ich habe nach essen gefragt, Potter." Snape klang ärgerlich, der Junge konnte einfach nicht zuhören. "Das dürften zwei Scheiben Toast zum Frühstück gewesen sein. Vor, Moment, ähm, drei Tagen oder so." Er pulte wieder in seiner Tüte herum. Das Entsetzten wich Unglauben, bevor sich die Erwachsenen still darauf einigten, ihn wieder entsetzt anzustarren. Was taten die so geschockt? Er fragte sich, was es für ein Chaos gäbe, wenn er ihnen sagen würde, dass das für ihn normaler Alltag war. "Ist das wahr?", fragte der Ministeriumsangestellte mit großen Augen. Harry zuckte mit den Schultern, wandte seine Augen aber nicht von der Tüte ab, die er angestrengt musterte. "Warum sollte ich lügen?" Die drei Erwachsenen sahen sich nur an. "Iss ruhig weiter, Junge.", sagte der Ministeriumsmensch nervös und Snape konnte nicht aufhören Harry anzustarren. Der Junge benahm sich definitiv anders als in der Schule. Und bisher hatte er dort auch noch nichts von so einer Hungerkur erzählt. Natürlich würde der Junge seinem verhassten Zaubertranklehrer so etwas nicht erzählen, aber dass nicht einmal Black oder Albus davon gewusst hatten, wunderte den Tränkemeister doch sehr. "Wieso hast du nicht schon eher was gesagt, Harry?" Albus klang erschüttert. Erneut ein Achselzucken seitens des Gryffindors. "Wozu denn? Jetzt hab ich ja was." Edward Lawless räusperte sich. "Dann fangen wir mit der Adoption an. Dazu müssen wir erst mal das hier", Harry grinste, als er einen braunen Umschlag hochhielt, den aus der Akte genommen hatte. "durchsehen. Es lag in Bezug auf diese Sache auf meinem Schreibtisch. Es stammt von Lily Potter und enthält ein Schreiben." Er öffnete den Umschlag, zog einen Brief heraus, und begann zu lesen. Sein Gesicht wurde mit jeder Minute ungläubiger und während Snape und Dumbledore gespannt drein sahen, aß Harry genüsslich seine Pommes. Der Mann, der sichtlich an Farbe im Gesicht verloren hatte, legte den Brief beiseite und las Harrys Geburtsurkunde durch, die er soeben aus dem Umschlag gefischt hatte. Er seufzte und legte sie auf den Tisch zurück. "Es wird wohl nichts mit der Adoption." Harry grinste innerlich. "Bitte?", fragte Dumbledore freundlich, und absolut sicher dass er sich verhört hatte. Harry musste ein Kichern unterdrücken, als er ein erstauntes Gesicht aufsetzte. Snape blickte gelinde gesagt drein, als ob er sich nicht zwischen einem Freudentanz und seiner Würde entscheiden konnte, das Ganze mit Unglauben gemischt. "Hier, lesen Sie." Ihm wurde die Geburtsurkunde hingeschoben, nur das da nicht Harry Potter, sondern Harry Lawrence Black stand. Harry verschluckte sich und hustete kräftig. Das war nichtmal gespielt, sein Vater hatte nichts von einer Namensänderung erwähnt. Als Snape knurrte, wusste Harry, dass er bei den Angaben seiner Eltern angekommen war. Bellatrix Black und Tom Riddle. Der Ministeriumsmann wusste natürlich nicht, wer sich hinter diesen Namen versteckte und so warf er Snape einen fragenden Blick zu. Er wedelte mit dem Brief. "Hier drin steht, dass nach dem Tod Sirius Blacks die eigentliche Mutter das Kind zurückbekommt. Lily und James Potter waren die Pflegeltern." "Wie soll das bitte gehen, wenn Lily mit dem Jungen schwanger war?", fauchte Snape, als würde Harry sich gar nicht mehr im Raum befinden. Der war immer noch nicht in der Lage, etwas zu sagen, da er den Ministeriumsmann immer noch mit offenem Mund anstarrte. "Nun, das steht alles in dem Brief. Die beiden Frauen mussten geglaubt haben, dass es für die junge Mutter nicht sicher war. Kein Wunder bei den Zeiten damals. Als Mrs Black im zweiten Monat war, führten sie einen Übertragungszauber durch. Sehr mächtig, aber nicht verboten, da niemand auf die Idee kam, dass er tatsächlich einmal benutzt werden würde. Trotzdem sind die richtigen Eltern in seiner Geburtsurkunde eingetragen und die Leihmutter, dass wäre dann Lily Potter, wünscht ausdrücklich, dass die Mutter ihren Sohn zurückbekommt." "Das geht aber nicht.", mischte sich Dumbledore ein. "Der Aufenthaltsort seiner Mutter ist unbekannt." "Solange sie noch lebt, darf niemand den Jungen adoptieren. Als Beispiel kann man Sirius Black anführen, der damals auch als Vormund eingesetzt wurde, obwohl er in Askaban saß. Solange der Vormund am Leben ist, bleibt er Vormund, dass ist Vorschrift. Ich schlage vor, dass Sie versuchen, die Mutter ausfindig zu machen.." Dumbledore sah den Mann ungläubig an. "Dass kann doch nicht Ihr ernst sein!" "Wo soll ich denn jetzt bitte hin?", warf Harry dazwischen. Die Sache lief aus dem Ruder, das behagte ihm überhaupt nicht. Der Ministeriumsmann hatte sich offensichtlich entschlossen, Dumbledore vorerst zu ignorieren und wandte sich Harry zu. "Du wirst zu deinen Muggelverwandten zurückmüssen." "Aber jetzt sind sie doch gar nicht mehr mit mir verwandt.", warf Harry ein. Er wusste wirklich nicht, was er hiervon halten sollte. "Dass nicht, aber nach Muggelrecht ist dein Onkel dein Vormund. Dass könnte sich nur ändern, wenn deine Mutter zu einem dieser Muggelrathäuser geht und dich auch nach deren Recht anerkennt und da sie verschollen ist, aber deswegen trotzdem als dein magischer Vormund gilt, musst du zu deinem verfügbaren Vormund zurück." Harry schnaubte. "Na toll, Ihnen ist schon bewusst, dass sich das alles ziemlich gesponnen anhört, oder?" "Es ist aber Fakt.", sagte der Ministeriumsmann fest und Snape räusperte sich. "Dann kann ich ja gehen." "Severus!", rief Dumbledore empört. Und wieder musste Harry ein gehässiges Kichern unterdrücken. Sein Schuldirektor hatte wohl soeben kapiert, dass nicht alles nach seinem Kopf ging. "Du hast ihn gehört, Albus." Er deutete auf den Ministeriumsmann. "Ich darf Potter.." "Black.", warf Harry dazwischen und wurde angeknurrt. "...nicht adoptieren, also was soll ich hier?" "Ja aber, wo soll der Junge denn hin.", Dumbledore klang verzweifelt. "Du hast es doch gehört, er soll zu den Muggeln zurück." "Das geht doch nicht! Jetzt, wo wir wissen, wie sie ihn behandeln." Der Gryffindor hätte am liebsten gefragt, wozu Dumbledore eigentlich seine Spione hatte, wenn er trotzdem von allem, was so ablief nichts mitbekam. "Ich kann da nichts machen! Dann nimm ihn eben nach Hogwarts." "Das geht doch nicht!", die Stimme des Direktors wurde immer verzweifelter und Harrys Schadenfreude immer größer. "Da kann ich auch nichts machen. Wir sehen uns." Snape stand auf und wollte den Raum verlassen. Harry sprang auf. "Ich komme mit! Jemand muss mich ja wieder im Ligusterweg abliefern, nicht war?" Snape knurrte nochmals und winkte den Gryffindor aus der Tür. "Dann beeil dich gefälligst." "Bis bald, Professor. Und auf Wiedersehen Mr Lawless.", rief er über die Schulter, und verschwand durch die Tür, bevor einer der beiden angesprochenen Männer etwas erwidern konnte. Er hatte keine Lust, mit denen über diese Sache zu diskutieren. Snape schloss geräuschvoll die Tür hinter ihnen. "Wieso bist du so versessen darauf, Black genannt zu werden, Potter?", fragte Snape kaum dass die Türe zu war. "Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich versessen darauf bin, Sir?" Harry hob erstaunt eine Augenbraue. Es überraschte ihn, dass Snape sich über ihn und seine Handlungen Gedanken machte. "Unterbrich mich im Unterricht auch nur ein einziges Mal, und kannst dir sicher sein, dass du für den Rest des Jahres nachsitzen darfst." Natürlich! Er hatte sich Sorgen um seine Autorität gemacht. "Ach so, deswegen. Verzeihung, ist mir rausgerutscht. Aber wenn Sie mich im Unterricht richtig ansprechen, dann seien Sie sich sicher, dass ich Sie nicht unterbreche." "Ich habe immer noch keine Antwort." "Vielleicht, weil es mein richtiger Name ist, und mein Pate auch so heißt." "Hätte ich mir denken können. Aber es heißt "hieß", Potter. Der Flohfänger ist tot." Harry sagte dazu nichts. Snape bewies soviel Taktgefühl wie ein Teelöffel, aber was hatte er erwartet? Sie traten wieder an die Oberfläche. "Willst du vielleicht noch was kaufen?" Hatte er jetzt Hallus, oder hatte Snape tatsächlich unsicher geklungen? "Nein, ich hab kein Geld mehr. Außerdem bin ich so satt, dass reicht für die nächsten zwei Tage." Er warf die Überreste seiner Pommestüte in einen Mülleimer. "Das bisschen Essen soll einem Jungen in deinem Alter für zwei Tage reichen? Du hast schon besser gelogen, Potter." Tja, dann hatte Snape ihn eben noch nie die Wahrheit sagen hören. Denn wenn er noch einen Bissen aß, würde alles in der nächstbesten Toilette enden. "Ich sagte doch, es muss Black heißen. Und ich bin die letzten Tage mit weniger ausgekommen, danke für die Fürsorge." Es klang schnippischer, als Harry beabsichtigt hatte, denn Snape konnte ja eigentlich nichts dafür, dass Dumbledore, obwohl er ihn überwachen ließ, offenbar keine Ahnung von der ganzen Sache gehabt hatte. "Nicht in diesem Ton, Potter!", knurrte Snape und Harry senkte den Kopf. "Verzeihung." Der Tränkemeister sah ihn zwar ungläubig an, sagte aber nichts mehr, dann schwenkte er seinen Zauberstab und rief damit den Knight Bus. Harry warf sich auf eines der Betten, die ihnen zugewiesen worden waren. Unglücklicherweise lagen sie direkt nebeneinander. Snape setzte sich und sah Harry erstaunt an. "Mich überrascht es, dass du die Identität deiner richtigen Eltern so gefasst aufgenommen hast. Sag mir, woran liegt das?" Er legte den Kopf schief und sein Gesicht nahm Ausdruck einer Raubkatze auf der Lauer an. Harry gefiel das ganz und gar nicht. Er wog seine Worte sorgfältig ab. Snape war clever, dass wusste er, aber der Tränkemeister durfte keinen Verdacht schöpfen. "Nun, Professor Dumbledore hat mir ja nicht viel Zeit dazu gelassen, entsetzt zu sein. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, mein Leben für mich zu entscheiden. Ich kann mir vorstellen, dass Sie auch nichts von diesem Adoptionsplan gewusst haben, Ihrem Gesichtsausdruck nach." Snape gab sich Mühe, nicht ärgerlich zu knurren. Der Junge erinnerte ihn daran, dass er noch ein ernstes Wort mit Dumbledore reden musste. "Du warst ja scheinbar nicht überrascht, dass du der Sohn des dunklen Lords bist." Harry war froh, dass es kaum andere Passagiere gab, die so weit entfernt saßen, dass sie nichts von der Unterhaltung mitbekamen. "Sagen wir, ich habe in letzter Zeit einige Dinge über Parsel gelesen und da stand eindeutig, dass Parsel weitervererbt wird und nicht durch Flüche oder ähnliches übertragen werden kann. Da ging mir ein Licht auf." "Und du hast es nicht für nötig gehalten, uns das zu erzählen?!", Snape konnte seine Lautstärke unter Kontrolle halten, aber die Hysterie konnte er nicht aus seiner Stimme verbannen. "Ich hab's auch erst gestern erfahren. Da ich das betreffende Buch erst kurz vor den Ferien bekommen und gelesen habe." "Warum würdest du so lange brauchen, um dieses Buch zu verstehen, kannst du mir das verraten?", die Augen des Tränkemeisters verengten sich zu Schlitzen. Harry fühlte sich wie eine Maus, die von einer Schlange ins Visier genommen wurde. "Es war erstens ziemlich kompliziert geschrieben, oder glauben Sie das stand da so drin, wie ich es Ihnen gesagt habe,.." "Ich will dieses Buch sehen.", fiel Snape ihm ins Wort. "Nun, das wird Ihnen nichts bringen. Es liegt an der zweiten Tatsache, die ich Ihnen eben erklären wollte und ist der Hauptgrund, warum ich so lange gebraucht habe, um es zu verstehen." "Das wäre?", Snape klang doch tatsächlich genervt. Harry grinste in sich hinein, gleich würde sich der Schwarzhaarige noch mehr ärgern. "Das Buch ist in Parsel geschrieben, und da ich erst Parsel lesen lernen musste, hab ich länger gebraucht und war mir auch nicht ganz sicher, ob ich es richtig gelesen habe. Sie sehen also, wenn ich schon Mühe habe, es zu verstehen, werden Sie es gar nicht schaffen.", Snape lies ein wütendes Schnauben ertönen. Und Harry konnte sagen, dass er ganz und gar nicht erfreut war, das zu hören. Um genau zu sein, brodelte der Tränkemeister vor Zorn. Es gab etwas, dass er nicht Harry in die Schuhe schieben konnte. Der Gryffindor wusste, dass damit sein Tag völlig ruiniert war. "Welcher Idiot würde ein Buch in Parsel schreiben?", fragte Snape ärgerlich. dachte Harry prompt und hätte das auch beinahe laut gesagt. Stattdessen überlegte er sich eine etwas weniger wegweisende Antwort. Denn Snape würde er ihm nicht so weiteres glauben, dass er an ein Buch von Salazar Slytherin rangekommen war. "Jemand, der selbst Parsel spricht und nicht will, dass Menschen etwas drüber erfahren würden, die sozusagen nicht zur "Familie" gehören." "Wer soll dieses Buch geschrieben haben?", wieder war ein genervter Ton in der Stimme des Tränkemeisters. Noch nie, in seinen ganzen fünf Schuljahren, hatte Harry es geschafft, ihn derart auf die Palme zu treiben. Das war ein neuer Rekord! Harry lächelte zuckersüß. "Ich weiß nicht, es hat keiner unterschrieben." "Potter!!", fauchte Snape. Hoppla, er war kurz vorm Explodieren. "Es muss Black heißen. Ich wette es fällt Ihnen nicht schwer, meinen neuen Namen mit genauso viel Verachtung zu benutzen wie den Alten, also, warum versuchen Sie es nicht einfach?" Das schien Snape den Rest zu geben. "Legen Sie sich hin, schlafen Sie und halten Sie die Klappe! Ich will kein Wort mehr hören." Harry gehorchte augenblicklich. Erstens traute er Snape zu, ihm schon vor Beginn des Schuljahres Punkte abzuziehen und zweitens hatte er schon versucht zu schlafen, als Snape mit seiner kleinen Fragestunde angefangen hatte. Er drehte seinem Lehrer den Rücken zu und zog die Decke soweit es ging über sich. Keine zwei Minuten später war er eingeschlafen, immerhin hatte die Sache im Ministerium schon ganz schön an seinen Nerven gezehrt. Leider träumte von dem Blumenbeet im Ligusterweg, in dem er nachher vermutlich Unkraut jäten musste. Hätte er gewusst, was ihn wirklich erwartete, dann wäre er vermutlich für jede Arbeit dankbar gewesen, die ihm seine Tante zuteilte. TBC Ich bitte um Reviews. Kapitel 3: Der Fall ------------------- So, nach langer Zeit endlich mal wieder was Neues von mir. Ich hoffe, dass die FF überhaupt noch jemand liest. Heute mal kein so langes Vorwort. Disclaimer: Siehe Chap 1-2 Warnings: äh... Depression, non-graphic rape Wer ein sanftes Gemüt hat, sollte es vielleicht nicht lesen, aber das müsst ihr selbst entscheiden können, ich übernehme jedenfalls keine Verantwortung. Allen anderen wünsche ich viel Spaß. Kapitel 3 Der Fall Harry dämmerte langsam ins Bewusstsein zurück. Er öffnete die Augen und blieb erst mal ruhig liegen. Vorsichtig testete er, ob er irgendwo verletzt war, indem er einzelne Körperteile leicht bewegte. Erleichtert drehte er den Kopf und schielte zum Fenster, als er keine Verletzungen feststellen konnte. Es war noch Nacht, aber die Sonne schien bald aufzugehen, denn die Vögel fingen allmählich an zu singen und der Himmel wurde heller. Harry schwang sich aus dem Bett. Seine Wange pochte furchtbar und er wusste nicht woher. Er musste an die Ereignisse des Vortages denken und ihm wurde schlecht. Schnell verschwand er im Bad und übergab sich dreimal heftig in die Toilette, bevor er sich den Mund mit Wasser ausspülte und dann unter die Dusche stieg. Er musste den Dreck irgendwie abwaschen! war sein einziger Gedanke. Das alles tat er wie in Trance, die von ihm abfiel, als er die Dusche anstellte und ein Strahl kaltes, erfrischendes Wasser auf ihn herunter regnete. Er stütze sich an den weißen Kacheln der Wand ab und wehrte sich nicht, als die Ereignisse der letzen Tage langsam in seinen Verstand sickerten. Alles hatte mit Petunia angefangen. Sie öffnete die Tür und führte ihn in die Küche. "Harry, du bist sicher durstig, ich mache dir ein Glas Orangensaft." Mit einem Lächeln im Gesicht, das er bei ihr noch nie gesehen hatte. Es war fast freundlich. Damals hatte er sich gewundert, aber gefreut. Er hatte sich gefreut. Er hätte es besser wissen müssen. Sie drehte ihm den Rücken zu und goss ihm ein Glas Orangensaft ein, dann schob sie es ihm hin. Wieder mit diesem Lächeln. Er lächelte dankbar und leicht verlegen zurück und trank das Glas in zwei Zügen leer. Er hatte sie dankbar angelächelt. Er fragte sich, was sie dabei gefühlt hatte. Sie nahm ihm das Glas aus der Hand und führte ihn ins Wohnzimmer. "Dein Onkel will etwas mit dir besprechen." Sie öffnete die Tür und machte einen Schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen. Er wunderte sich. Irgendetwas war faul. Seine Tante drückte ihn in einen Sessel, als ihm schwindlig wurde. Als er die Augen öffnete, sah er seinen Onkel und einen Mann im Wohnzimmer sitzen. Der Mann war in den Dreißigern. Schwarze Haare und braune Augen. Er trug eine schwarze Jeans und ein blaues Hemd, das bis zum vorletzten Kopf geschlossen war, sodass man einen Blick auf sonnengebräunte Haut werfen konnte. Er wollte seine Tante fragen, was denn los sei, aber sie würdigte ihn keines Blickes, nickte seinem Onkel zu und verließ den Raum. Die beiden Männer musterten ihn mit zweideutigem Gesichtsausruck. Vernon mit Freude und der Andere mit Interesse. Harry fragte sich, wer das war, aber sein Gehirn fühlte sich benebelt an, er konnte nicht mehr klar denken. Der Mann grinste seinen Onkel an. "Also dann, wie abgemacht, Vernon." Er stand auf und zog Harry auf die Beine. Er versuchte sich zu wehren, aber seine Arme bewegten sich nicht, als er den Mann schlagen wollte. Dieser nahm den leblosen Arm und legte ihn sich um die Schultern, bevor er einen Arm um Harry legte und seinen anderen unter Harrys Kniekehlen, der immer noch versuchte sich zu wehren, aber seine Beine funktionierten nicht richtig. Nur der Arm des Mannes hinderte ihn daran zu fallen. Er strich ihm über den Schenkel, bevor er ihn mit einem kräftigen Ruck hoch hob. Harrys Kopf plumpste automatisch auf dessen Brust. Er konnte nichts dagegen tun. Der Mann sah zu ihn herunter. Ein hungriges Grinsen im Gesicht. Harry schloss die Augen, um das gierige Glitzern in diesen Augen nicht sehen zu müssen, wegen denen er sich nur noch wie ein hilfloses Stück Fleisch fühlte. Wahrscheinlich war er das in den Augen dieses Mannes auch. Warum konnte er sich nicht bewegen? Warum war er so hilflos? Dann fiel ihm der Orangensaft wieder ein. Seine Tante! Seine eigene Tante hatte ihm irgendwas eingeflößt, weshalb er sich nicht mehr bewegen konnte. Sie hatte ihn zur Hilflosigkeit verdammt. Harry liefen stumme Tränen über die Wangen, als er daran dachte. Die Tränen vermischten sich mit dem Wasser, dass immer noch auf ihn herunterregnete. Er bemerkte das Wasser gar nicht, genauso wenig wie die Tränen. Eine leises Schluchzen entfuhr ihm, als er daran dachte, was weiter geschehen war. Sein Onkel hatte gelächelt. Warum er das wusste, obwohl er die Augen geschlossen hatte? Er hatte es gehört. "Keine Angst, Harry, dieser Mann ist ein Freund von mir. Er wird die nächsten zwei Tage auf dich aufpassen." Harry hatte gezittert, als er diese Worte hörte, da sich in seinem Kopf ein leiser Verdacht geregt hatte. Jetzt zitterte er wieder, aber mit dem Wissen, dass sein Verdacht richtig gewesen war. "Man sieht sich dann.", sagte der Mann mit einem leisen Lachen in der Stimme und Vernon hielt ihm die Haustür auf und danach die Autotür, als der Fremde Harry auf den Beifahrersitz setzte und anschnallte. Während der Fahrt versuchte Harry, den Mann nicht anzusehen und drehte seinen Kopf Richtung Fenster. Plötzlich spürte er etwas auf seinem Schenkel und er hörte diese raubtierhafte Stimme. "Du bist wunderschön, Vernon hat nicht zuviel versprochen." Harry schloss die Augen und hoffte, dass alles nur ein Albtraum war. Er würde aufwachen. Der Wagen hielt. Die Fahrertür wurde geöffnet und wenig später wurde Harry aus dem Wagen gehoben. In einer Wohnung wurde er sanft auf ein Bett gelegt. "Ich liebe Handschellen und du?" Es machte klick und seine Hände waren gefesselt. Er öffnete die Augen, die er davor fest zugepresst hatte und starrte den Mann an. Er wollte an den Handschellen ziehen, die ihn unbarmherzig an das Bett fesselten, aber seine Arme bewegten sich keinen Millimeter. Mit angstgeweiteten Augen beobachtete er den Mann, der sich langsam das dunkelblaue Hemd aufknöpfte und damit mehr sonnengebräunter Haut entblößte. Harry legte seinen Kopf auf die Seite und drehte das Gesicht von dem Mann weg. Er kniff die Augen zu, als er ein Gewicht auf dem Bett spürte, das ihm verriet, dass der Mann auf ihn zukrabbelte. Sein Kinn wurde mit einem Ruck herumgedreht und der Mann presste seine gierigen Lippen auf Harrys. Das Zittern setzte wieder ein und verging auch nicht, als der Mann sich zurückzog. "Wir beide werden viel Spaß zusammen haben." Ein gehässiges Lachen folgte, das Harry bis zur "dritten Runde" verfolgte, ehe er es endlich schaffte, seinen Geist abzuschalten und in einer wunderschönen Mondlicht-überfluteten Landschaft zu verschwinden, in der er auf einer Wiese stand und der Wind sanft durch die Bäume rauschte. Ein Friedhof. Harry wusste nicht warum, aber er fühlte sich wohl. Bis dahin hatte er alles in vollen Zügen genießen dürfen. Das Nächste, woran er sich erinnerte, war, dass sein Onkel wütend auf ihn gewesen war. "Streng dich beim nächsten Mal mehr an." Dieser Satz hallte immer und immer wieder durch seinen Kopf. Harry sank auf die Knie und schluchzte ungehemmt. Er brauchte noch einige Minuten, bis er wieder klar war, dann stelle er die Dusche ab und ging, ein Handtuch um die Hüften gewickelt, in sein Zimmer. Er rubbelte seine Haare und sich selbst trocken, bevor er in ein paar schwarze, unten leicht ausgefranste Jeans stieg und in ein schwarzes T-shirt schlüpfte, über das er eine schwarze Kapuzenjacke zog, deren Reißverschluss er zuzog so weit es ging. Dann schlüpfte er in ein paar ausgelatschte Turnschuhe, die er noch von den Dursleys hatte. Er setzte sich ans Fenster und sah dem Sonnenaufgang zu. Zum Glück war er gerade richtig fertig geworden, um die gelbe Sonne am Horizont auftauchen zu sehen. Ein neuer Tag, der eigentlich nur noch besser werden konnte. Innerlich fröstelte er, aber das war ihm egal. Er wollte glauben. Er wollte glauben, dass es schlimmer gar nicht mehr werden konnte und dass er daher mit seinem Umzug nur gewinnen konnte. Und wenn der Dunkle Lord der Einzige war, der ihn aufnehmen wollte, würde er eben dorthin gehen. Er war so in Gedanken, dass er nicht bemerkte, wie Lucius hinter ihm erschien und so schrak er zusammen, als er die kalte Stimme hinter sich hörte. "Eine sehr sinnvolle Beschäftigung, Potter.", spöttelte er. Harry drehte sich um. Er durfte keine Schwäche zeigen. Alles war in Ordnung. Offensichtlich war heute der dritte Tag und Lucius war nur hier, um ihn abzuholen. Er war noch nie so froh gewesen, einen Malfoy zu sehen. Vor allem diesen ganz speziellen Malfoy. "Wie sind Sie hier reingekommen und warum holen ausgerechnet Sie mich ab?" Der Blonde schnaubte. "Du fragst mehr, als gut für dich ist." Harry schob ihn sanft, aber bestimmt auf die Seite und zog den Koffer aus seinem Schrank. Es war ein Hinweis darauf, dass er eine Antwort erwartete und er schien auch verstanden worden zu sein. "Ich bin appariert, da die Schutzzauber ja nicht funktionieren und meinen Auftrag, dich abzuholen, habe ich vom Lord bekommen." Nun, er schien ja auch nicht zu wissen, warum er diesen Job machen musste. Aber die Sache mit dem Schutzzauber hätte er sich auch selbst denken können. "Vater traut Ihnen also zu, Ihre Wut gegen mich im Zaum zuhalten und mich sicher abzuliefern?" Harry zog eine Augenbraue hoch. Den kalten Bastard zu spielen war einfacher, als er gedacht hatte. "Offensichtlich.", antwortete Lucius trocken. Harry packte die Sachen, die sonst unter seinem losen Dielenbrett lagerten, ein. "Wie reisen wir?" "Portschlüssel. Wir machen einen kurzen Zwischenstop in London." "Das ist super, ich muss zu Gringotts." "Und ich werde gehen.", sagte er scharf, als Lucius Einwände vorbringen wollte. "Das war nicht im Plan.", versuchte er sich doch noch Gehör zu verschaffen. "Das ist exakt der Plan.", sagte Harry kalt. "Oder was denken Sie, wofür der Zwischenstop gut sein soll?" Malfoy sah ihn fragend an und der Gryffindor seufzte. Konnte man so schwer von Begriff sein? "Die offizielle Version ist, dass ich weggelaufen bin und mir eine Wohnung in Muggellondon gesucht habe. Und was werde ich da logischerweise tun?" "Geld holen?", Lucius klang unsicher. "Volltreffer. Wenn wir in London ankommen, trennen wir uns und treffen uns eine viertel Stunde später wieder an der gleichen Stelle." Der Blonde machte wieder den Eindruck, als wolle er widersprechen. "Ich reiße alleine von "daheim" aus, also ist es verdächtig, wenn ich mit Ihnen in der Winkelgasse gesehen werde. Ist das verständlich?" Lucius nickte nur, und hielt ihm einen Tennisball entgegen. Er schien begriffen zu haben, auch wenn ihm die Art der Muggel zu denken nicht sehr geläufig war. Sie standen in einer verlassenen Ecke, genau neben einem Betonpfeiler. "Schön. Ich gehe jetzt.", er nickte Lucius zu und machte sich vollbeladen mit seinen Taschen auf den Weg zu Gringotts, wo er eine beträchtliche Summe Geld abhob. Die Kobolde stellten keine dummen Fragen, sondern gaben ihm sein Geld und wandten sich dann anderen Beschäftigungen zu, da um diese Zeit kein Mensch in der Bank war. Harry hielt bei einem Automaten an, und kaufte sich 10 Päckchen Zigaretten, da sie schließlich für den Rest der Ferien reichen mussten. Diese verstaute er in seinem schwarzen Rucksack und ging dann zum Treffpunkt zurück. Je eher er wegkam, desto besser. Lucius war noch nicht da, weshalb Harry beschloss, eine zu rauchen. Die Zigarette bestand fast nur noch aus dem Filter, als der Blonde um die Ecke bog. "Was tust du da?" Er betrachtete Harry misstrauisch, der gerade einen letzten Zug- einen Lungenzug wohlgemerkt- nahm und die Zigarette dann austrat. "Ich rauche." Man sah ein Fragezeichen über Lucius' Kopf schweben und Harry stieß sich, innerlich seufzend, von der Säule ab. "Nicht wichtig. Der Portschlüssel?" Lucius schien seinen schnellen Themenwechsel begriffen zu haben, denn er hielt ihn eine Sonnenbrille entgegen. "Cool. Darf ich sie behalten?" "Von mir aus. Wenn wir dort sind, brauchen wir sie sowieso nicht mehr." Harry griff nach dem Bügel und sie landeten direkt neben der Haustür. Allerdings im Haus. Voldemort kam ihnen entgegen. "Lucius. Du kannst gehen." Der Blonde disapparierte. "Also, wir haben 3 Zimmer im ersten Stock frei. Du kannst dir eins aussuchen." Harry sah seinen Vater an. Er wollte nicht der Sonne ausgesetzt werden, genau wie er nicht sehen wollte, was draußen passierte. Nun, eine Möglichkeit gab es ja. "Ich möchte in den Keller." Voldemort sah betroffen aus. "Oh. Den müssen wir dann aber ein bisschen saubermachen, er..." "Schon gut. Stell einfach ein Bett rein." "Wenn du meinst." Sie betraten die Küche und Voldemort öffnete eine der zwei anderen Türen, die sich in dem rechteckigen Raum befanden. Harry machte sich nicht die Mühe, sich genau umzusehen. Er bemerkte nur die Anrichte, die mitten im Raum stand und ihn so teilte. Dahinter waren die ganzen Küchengeräte wie der Herd usw. Links von ihnen befand sich eine Tür und die andere lag ihnen genau gegenüber, sie führte offensichtlich nach draußen. Sie gingen Treppen hinab und standen in einem kleinen Keller, in dem zwei braune Holzschränke standen und der für einen Keller trotzdem noch ziemlich sauber war. Die Treppe lag an einer der langen Seiten und die Schränke standen an der kurzen. Er fixierte die lange Seite gegenüber der Treppe und da sie frei war, fiel ihm seine Entscheidung leicht. "An die Wand hätte ich gerne ein Bett." Harry deutete auf die Wand rechts von der Treppe und Voldemort sah ihn an. "Das ist dein Ernst, oder?" "Es kann auch ein einfaches Klappbett sein, mir egal." Das Bett erschien. Es war komplett schwarz bezogen. Harry stapfte hinunter und stellte Koffer und Rucksack neben dem Bett ab, bevor er sich darauf fallen ließ. Voldemort sah ihn fragend an. "Ich wäre gerne allein, wenn es dir nichts ausmacht." Er war erschöpft und der Schock saß ihm immer noch in den Knochen, er konnte jetzt keine Menschen in seiner Nähe haben. Es war ohnehin ein Wunder, wie er bis jetzt durchgehalten hatte. "Oh, natürlich", stotterte sein sichtlich verwirrter Vater. "Und schließ hinter dir ab!", rief Harry ihm noch zu, bevor er die Tür schloss. Der Gryffindor saß mit dem Rücken gegen die Betonwand gelehnt und die Arme auf seine Knie gestützt da. Die Schuhe hatte er abgestreift. Er zündete sich seine erste Zigarette an und inhalierte tief. Genau das richtige, um den Schock zu verarbeiten. Er legte den Kopf in den Nacken und blies Rauch an die Decke. Einige Stunden später kam Bella durch die Haustüre gestürmt. Sie war schrecklich zerzaust und hatte einen Schnitt am Arm, der blutete, als gäbe es kein Morgen. "Wo ist mein Sohn!", blaffte sie ihren "Meister" ziemlich respektlos an. Dieser hob abwehrend die Hände. "Willst du nicht erst deine Verletzung versorgen?" "Wo. Ist. Mein. Sohn?", knurrte die Schwarzhaarige und Voldemort seufzte. "Er sitzt im Keller und raucht eine nach der Anderen." "Er sitzt im Keller? Und er tut was?" Tom war sichtlich unwohl in seiner Haut, er sorgte sich um den Jungen. "Er wollte nur ein Bett im Keller und seine Ruhe, mehr nicht. Da sitzt er jetzt und raucht Muggeldrogen" "Drogen?! Bring mich sofort zu ihm!" "Er wird dich nicht sehen wollen, Bella.", erwiderte der Lord sanft, aber bestimmt. "Ich bin seine Mutter! Wenn ich von ihm verlange, mit mir zu sprechen, hat er das zu tun!" Die Mutter seines Sohnes befand sich definitiv in einem Stadium, in dem man ihr lieber nicht über den Weg lief, denn normalerweise gab sie keinen solchen absurden Quatsch von sich. "Wir sollten warten, bis er die Sache mit Sirius erfahren hat, sonst ist sein erster gelungener Unverzeihlicher vermutlich ein Avada auf dich." Bella schnaubte. "Als ob er das könnte!" "Oh, durchaus. Wenn du ihn sehen würdest, wüsstest du, was ich meine." Er hielt der aufgebrachten Frau einen kleinen Spiegel hin, der den Keller zeigte. Harry saß immer noch in der gleichen Position, auch wenn er jetzt nur noch Jeans und T-shirt trug. Die einzige Bewegung, die er machte, waren die regelmäßigen Züge an der Zigarette. Ansonsten starrte er einfach ins Leere. "Was hast du mit ihm angestellt?", fauchte Bella wütend. "Nichts. Er ist schon die ganze Zeit so." "Unmöglich!", sagte Bella empört. "Tatsache.", konterte Voldemort. "Und heil endlich deinen Arm! Ich finde es nicht gut, wenn du verblutest, aber noch weniger gefällt es mir, wenn du dabei diesen teuren Teppich ruinierst." Die Schwarzhaarige schnaubte, bevor sie einen Heilspruch auf ihren Arm sprach. "Besser?", fragte sie spöttisch und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Ablage, die sich praktischer Weise auf Hüfthöhe befand. "Besser.", kam die trockene Antwort. "Also, kann ich jetzt zu ihm?" Sie klang fast ein bisschen kleinlaut. "Tut mir leid, mein Schatz. Aber ICH bin der böse, dunkle Lord und deshalb gebe ICH hier die Befehle. Solange ich es sage, wirst du dich von ihm fernhalten. Wenn nicht, sei dir einer schmerzhaften Bestrafung sicher. Hast du mich verstanden?" "Ich habe verstanden.", sagte sie matt. "Gut, dann ziehe ich mich jetzt zurück, das solltest du auch tun." Er schritt mit wehenden Roben davon und Bella starrte ihm hinterher. "Er hätte mir wenigstens den Spiegel lassen können.", schmollte sie, bevor sie sich ebenfalls in ihre Gemächer zurückzog, um zu duschen. Es waren mehrere Tage vergangen, seit Harry in das Haus seines Vaters gekommen war. Aber er aß nichts und er schlief auch nicht, sondern starrte die ganze Zeit ins Leere, während er eine Zigarette nach der Anderen rauchte. Bella sah ihn im Spiegel und raufte sich die Haare. "Wenn der Junge nicht bald etwas isst, dreh ich ihm den Hals um!" "Das wäre kaum Sinn der Sache, Bella.", versuchte Tom sie zu beruhigen. "Wir müssen warten, bis Sirius kommt, er wird den Jungen zur Vernunft bringen." "Wieso, was hat der Junge denn?", ertönte Sirius' Stimme aus dem Türrahmen, in dem er lässig lehnte. Er trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd, darüber eine halboffene, schwarze Robe, seine Haare waren auch ein Stück gewachsen und hingen ihm in die Augen. "Er isst nichts.", sagte Voldemort knapp. "Ich werde sehen, ob ich meinen Kleinen zur Vernunft bringen kann." "Deinen Kleinen?", fuhr Bella auf. "Er ist mein Sohn!" "Nur kannst du nicht mit "deinem Sohn" sprechen, bevor ich ihn nicht zur Vernunft gebracht habe.", grinste Sirius und spazierte die Kellertreppe hinunter, während Bella ihm hinterher knurrte. Harry saß da und tat gar nichts. Er wusste, dass es blödsinnig war. Sein Vater würde ihm ganze Lebensmittelläden leer kaufen, wenn er es wünschte, aber jetzt wollte er nicht mehr essen. Statt dessen verkroch er sich im Keller. Das kleine Fenster, das an der kurzen Seite zwischen den Schränken war, hatte er mit einem Stück Karton verbarrikadiert, damit kein Licht herein scheinen konnte. Er sperrte sich selbst in seiner eigenen Kindheit ein, warum wusste er nicht. Schlafen konnte er auch nicht, genau wie damals. Nur fürchtete er sich jetzt nicht mehr vor der Dunkelheit, die unmittelbar vor ihm und in ihm war, sondern vor dem, was draußen passierte. Wenn er dann doch noch schlafen konnte, fragte er sich beim Aufwachen, warum er überhaupt noch lebte. Denn jetzt, wo er die Möglichkeit hatte zu leben, merkte er, dass er gar nicht wusste, wie das wirklich war. Er hörte, wie jemand den Keller betrat, nahm aber nicht wirklich Notiz davon. Jemand setzte sich zu ihm aufs Bett und berührte seinen Handrücken. "Harry? Ich bin's, Sirius." Er nahm einen letzen Zug, bevor er die Zigarette in den völlig überfüllten Aschenbecher ausdrückte und realisierte dann das Gesagte. Seine Augen fixierten die verschwommene Gestalt, die er vor sich hatte und langsam erkannte er seinen Paten. "Sirius?" Der Angesprochene grinste ihn an. "Ich bin's und ich bin sehr lebendig." Zur Demonstration nahm er Harry in die Arme. Dieser starrte nur gerade aus und murmelte leise. "Ich sehe schon wieder Dinge, die nicht da sind. Er ist tot. Ich sehe Dinge, die nicht da sind." Der Animagus sah Harry direkt in die Augen und schüttelte ihn ein bisschen. "Ich BIN da! Du hast keine Halluzinationen." Harrys Augen fixierten ihn langsam. Der Junge machte den Eindruck, als würde er aus einer Trance aufwachen. "Sirius?" "Harry?" Sirius legte eine Hand auf seine Schulter und Harry zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. An dem bestürzten Gesicht seines Paten sah er, dass er etwas falsch gemacht hatte. "Bist du in Ordnung?" , dachte Harry in einem Anflug von Galgenhumor. Harry fiel nur eins ein, er warf sich in Sirius' Arme. Dieser schien ziemlich überrascht über die plötzliche Reaktion seines Patenkindes, schob es aber auf den Schock, den Harry offensichtlich hatte, da man ja nicht jeden Tag seinen totgeglaubten Paten wiedersah. Er wuschelte dem Gryffindor glücklich lächelnd durch die Haare. Das war sein Kleiner, den er hier im Arm hielt. Er hatte vergessen, wie gut sich das anfühlte. Harry schob ihn ein Stück von sich weg. "Wie kommt's, dass du lebst?" Harry sah ihn aus gespielt tränenverhangenen Augen an, was Sirius nicht bemerkte, da er selbst zu aufgewühlt durch das Wiedersehen war. "Bella", Harry knurrte, als der Animagus den Namen seiner Mutter erwähnte und dieser hob eine Augenbraue. "Bella hat mich nur betäubt, dann sofort hierher teleportiert. Ich bin im Wohnzimmer aufgewacht. Ich musste mich leider bedeckt halten und muss es auch jetzt noch." "Das ist ja nichts Neues." Sirius erschrak über die kalte Stimme des Gryffindors, die grünen Augen waren nun trocken und anstatt sich die Augen auszuheulen, wie er es eigentlich von Harry erwartet hatte, sah dieser ihn nur mit distanzierten, kalten, abwesenden Augen an. Als würde er durch ihn hindurch sehen. Sirius fand diesen Gedanken ziemlich unheimlich, aber Harry sprach weiter, bevor er ihn vertiefen konnte. "Sirius, ich bin wirklich froh, dass du noch lebst und vor nicht allzu langer Zeit, hätte ich alles darum gegeben, dich wiederzusehen, aber die Dinge haben sich geändert." Obwohl die Worte sanft gesprochen waren, hatte der Animagi plötzlich einen Kloß im Hals und ein ungutes Gefühl im Magen. Was wollte ihm sein Patenkind sagen? "Ich kann dich nicht noch mal so lieben, wie damals. Dich noch mal zu verlieren würde ich nicht verkraften. Ich brauche Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass du wieder da bist." Es klang wie auswendig gelernt. Harry streichelte ihm über die Wange, aber den Schock, den er seinem Paten soeben beigebracht hatte, konnte er ihm damit nicht nehmen. Sirius schluckte schwer. "Ich denke, ich verstehe dich und ich werde dir soviel Zeit wie nötig geben. Aber ich möchte, dass du immer im Hinterkopf behältst, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du Probleme oder Sorgen hast, ja?" Harry nickte. Er zog den Erwachsen noch in eine schnelle Umarmung, bei der jedes kleine Detail des Mannes absorbierte. Vom Licht, dass in seinem Haar spielte, bis zu dem angenehmen Geruch, der für Harry eine sehr lange Zeit für "Zuhause" gestanden hatte. Dann löste er die Umarmung wieder und gab ihm einen leichten, fast zärtlichen Schubs Richtung Tür. "Ich wäre jetzt gerne wieder allein." Sirius nickte. Er stand auf und ging zu Tür, dort drehte er sich nochmal um. "Ach, Harry, deine Mutter will mit dir sprechen." Aus irgendeinem Grund wurde Harry sauer. "Ich mit ihr aber nicht!!" Er zündete sich eine Zigarette an und stellte dabei fest, dass seine Hand ziemlich übel zitterte. Als er den ersten Zug nahm, ging es zurück. Sirius kam die Treppe wieder ein Stück herunter. "Sie macht sich Sorgen um dich. Du solltest wenigstens etwas essen." In Harrys Augen blitzte es auf. "Das ist mir egal! Von mir aus kann sie sich tot sorgen, sag ihr das!" "Das muss ich ihr nicht sagen, sie steht in der Küche und hat dich sicher gehört." Harry schnaubte. War das zu fassen? Am Ende hatte sie Sirius vorgeschickt, um ihn zu beruhigen, dass er nicht gleich auf sie losging, sondern ihr eine "Chance" ließ, ihre Version der Dinge darzustellen. Ok, das wäre vermutlich nur fair gewesen, aber er war ein verdammter sechzehnjähriger Teenager, niemand konnte von ihm erwarten, dass er "Fair" war, was immer dass auch bedeutete. Er hatte sogar das gute Recht, unvernünftig zu sein. "Das ist mir egal! Von mir aus kann sie da oben verrotten! Mach bitte die Tür hinter dir zu!" Sirius zuckte mit den Schultern und schloss die Tür. Keine zwei Sekunden später ging die Tür wieder auf. Wäre sie verschlossen gewesen, hätte die ziemlich saure Bellatrix Lestange, die gerade mit Sirius am einen und Voldemort am anderen Arm hängend, in den Raum stürmte, die arme Tür vermutlich eingetreten. "Harry Lawrence Black!" Harry zuckte zusammen. Vermutlich lag es daran, dass er diesen Namen noch nie in Kombination mit einem vorwurfsvollen Ton gehört hatte. Plötzlich war ihm bewusst, wie Ron sich bei Mrs Weasleys Wutausbrüchen gefühlt hatte. Er beruhigte sich genug, um seine Zigarette wieder ruhig zu halten, und seinen Eisblick aufzusetzen, während Bella Sirius und Tom förmlich aus dem Raum kickte. Sie wuselte die Treppe herunter und baute sich, die Hände in die Hüfte gestemmt, vor ihm auf. "Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst, aber dass ist keine Information, die man an Fremde weitergibt." "Sirius ist kein Fremder, Mutter." Er spie das Wort förmlich aus. "Ich bin deine Mutter, wie du so richtig erkannt hast, also erwarte ich Respekt! Hand aus der Hosentasche und das hier" sie nahm ihm die Zigarette aus dem Mund "rauchst du auch nicht, wenn ich mit dir rede! Was Fremde angeht, mein Cousin gehört nicht direkt zur Familie und je früher du dich an die Regeln gewöhnst, umso besser." Harry sah sie nur an und hob dann eine Augenbraue, als sie fertig war, über ihn zu wettern. "Ich werde mich so verhalten, wie ich es für richtig befinde und den Ort werde ich ganz sicher auch selber bestimmen. Ich bin nicht so blöd, deine Autorität vor irgendwelchen Death Eatern zu untergraben, vielen Dank auch. Ich halte mich an meine eigenen Regeln, und wenn euch das nicht passt, gehe ich eben wieder. Macht euch keine Illusionen, nur weil ich von euch abstamme, bin ich noch lange nicht auf eurer Seite. Ich werde keine Familienmitglieder verraten, also sind eure Pläne sicher bei mir, aber ich werde kein dunkles Mal annehmen, und ich bin NICHT einverstanden mit eurer Art, Muggel zu behandeln. Wenn das zu schnell war, du weißt ja, wo du mich findest. Jetzt trab ab, ich will alleine sein." Er machte eine Handbewegung, als würde er eine Mücke verscheuchen. Bellas Gesicht wechselte von der unbegrenzten Wut, die es soeben noch hatte, auf Fassungslosigkeit. Sie ließ sich auf das Bett fallen und zog gedankenverloren an der Zigarette. "Das ist meine.", sagte Harry sauer und nahm ihr die Zigarette wieder aus der Hand. "Hast du noch irgendwas WICHTIGES zu sagen?" Bella sah ihn an, dann grinste sie. "Willst du Popcorn?" "Bitte, hä?" Harry fiel fast die Kippe aus dem Mund. "Wir gehen hoch in die Küche und ich mach uns welches, was hältst du davon?" "Du isst Muggelsachen?" Er stellte fest, dass er gar nicht sauer auf sie sein konnte, wenn sie nicht sauer auf ihn war, mit Flüchen bedrohte, oder ihn sonst anderweitig mit böse verzerrtem Gesicht beschimpfte. "Natürlich esse ich Muggelsachen. Ich esse jede Kalorienbombe, die mir in die Finger kommt, schließlich muss ich noch ein bisschen zunehmen, die Hungerkur in Askaban ist nicht gut für die Gesundheit und Untergewicht ganz sicher auch nicht. Komm." Sie schnappte ihn am Arm und er drückte noch rechtzeitig die Zigarette im Aschenbecher aus, bevor sie ihn die Treppe hochschleifte. Sie riss die Tür auf und Sirius und Tom sahen irgendwie ertappt drein. "Hinsetzen." Sie drückte Harry in einen Stuhl, bevor sie Tom einen kleinen Spiegel aus der Hand nahm. "Den brauchst du nicht mehr." Sie tippt ihn mit ihrem Zauberstab an. "Finite Incantatem." Dann legte sie ihn auf die Seite und nahm eine Tüte Fertigpopcorn aus dem Schrank. , dachte Harry säuerlich. Aber immer die wichtigen Dinge im Auge behalten "Was war denn mit dem Spiegel?", fragte er mit unschuldigem Gesicht. "Er war so verzaubert, dass man deinen Keller sehen konnte. Aber nur, weil wir uns Sorgen um dich gemacht haben. Willst du nicht doch lieber ein Zimmer im ersten Stock haben?" Sie stellte die Tüte in die Mikrowelle (Moment mal! Mikrowelle???) und schaltete sie an. "Ihr habt mich bewacht???" "Aber Darling, natürlich haben wir das. Du warst schwer suizidgefährdet. Aber wer so schreien kann, dem geht's definitiv nicht allzu schlecht." Sie drehte sich zu einem Radio um, und drehte an verschieden Knöpfen. "Ihr habt ja nichts dagegen, wenn ich Musik anschalte, oder Jungs?" Allgemeines nichtsagendes Gebrummel war die Antwort. Harry vermutete, dass weder Sirius, noch Tom es wagten, Bella zu widersprechen und ihm selbst war es ziemlich egal. "Nun Lawrence, über Politik können wir nachher noch reden, ich habe ehrlich gesagt gerade keine Lust, lange Erklärungen über mich ergehen zu lassen." Harry wusste erst nicht, wovon sie redete, aber dann fiel ihm ein, dass er ja vorhin erwähnt hatte, er stehe nicht auf der Seite seines Vaters. Nun, da würde er sich wohl noch ein bisschen gedulden müssen, bevor er Antworten bekam. "Von mir aus." Sie drehte sich um und strahlte ihn an. "Möchtest du ein Glas Orangensaft?" Der Tag konnte nicht noch verrückter werden. "Äh, gerne." Die Erwachsen wunderten sich, dass Harry plötzlich so schüchtern klang, was aber einfach dran lag, dass er es nicht gewohnt war, etwas angeboten zu bekommen. Seine Mutter stellte ihm ein Glas vor die Nase und schenkte es halb voll. "Willst du Wasser rein?" "Äh, ja bitte." Sie schenkte ihm Wasser dazu, ohne sich davon stören zu lassen, dass es hinter ihr in der Mikrowelle krachte. Harry wurde stutzig. Drei Gesichter sahen ihn erwartungsvoll an und Bella schob das Glas noch ein bisschen weiter in seine Richtung. "Warum trinkst du es nicht? Magst du keinen Orangensaft?" Etwas stimmte nicht. Er kannte diese Situation. Er hörte eine Stimme so klar und deutlich, als würde sie neben ihm ertönen und nicht in seinem Gedächtnis. "Harry, du bist sicher durstig, ich mache dir ein Glas Orangensaft." Ihm wurde übel. Er schob das Glas so weit von sich weg, wie möglich. Er wurde sich erst der Wirklichkeit wieder bewusst, als er von drei Augenpaaren fragend gemustert wurde. "Äh, ich hätte doch lieber eine Flasche Wasser. Noch versiegelt wenn's geht." Sechs Augenbrauen hoben sich fragend. Und Harry fühlte sich genötigt zu lächeln. "Mir ist nicht nach Orangensaft, trotzdem danke." Bella zuckte mit den Schultern. "Wenn du meinst." Sie bückte sich, und zog unter der Ablage einen Kasten mit Wasserflaschen hervor. "Hier, bitte." Harry nahm sich eine, prüfte, ob sie auch wirklich noch versiegelt war und öffnete sie dann. Er nahm einen großen Schluck und grinste in die Runde. "Es geht nichts über eine Flasche Wasser bei dieser Hitze." "Äh, Harry. Draußen ist gerade ein Wärmegewitter, falls du das nicht gemerkt hast.", lenkte Sirius ein. Harry sah aus dem Fenster und tatsächlich stürmte es draußen ziemlich übel. "Ähm, das hab ich wohl gar nicht mitbekommen, im Keller und so..." Er verschloss die Flasche wieder. "Und wenn ihr nichts dagegen habt, werd ich mal wieder runter gehen." Er sah Tom an und als dieser nickte, verzog sich der schwarzhaarige Gryffindor wieder in den Keller. Die Flasche nahm er mit nach unten. Die nächsten Tage ließ er sich regelmäßig zum Abendessen oben sehen, da ihm sonst seine Eltern aufs Dach stiegen und Bella so lange in den Hungerstreik trat, bis er auch etwas aß. Warmes Essen gab es gewöhnlich immer nur abends, da Bella mittags immer unterwegs war. Harry begann richtig, sich an die Beiden als seine Eltern zu gewöhnen und Sirius befand sich die meiste Zeit auch im Haus. Sie diskutierten ausführlich über die Vergangenheit und Harry erfuhr, dass Tom die Potters aus Rache getötet hatte. Er hatte eine Zwillingsschwester gehabt, war aber sofort von ihr getrennt worden. Sie kam in eine Pflegefamilie, er in ein Heim. In Hogwarts war sie nach Ravenclaw gekommen und hatte sich später Dumbledore angeschlossen. Ihren Ehemann hatte Tom nie kennengelernt, da sie nicht wusste, dass sie einen Bruder hatte und Dumbledore alles tat, um sie von Tom fernzuhalten. Als dann ihre Tochter Nerenia ein Jahr alt war, gab Dumbledore den Longbottoms den Befehl, sie und ihren Mann zu töten, unter der Angabe, dass die Beiden auf die dunkle Seite gewechselt hätten. Ihre Tochter kam in eine Pflegefamilie. Bella war losgezogen um sich an den Longbottoms für diese Tat zu rächen und Tom hatte die Potters aufgesucht. Sie hatten mit der Sache nicht wirklich etwas zu tun, aber waren Dumbledores Lieblinge und es gab die Regel: Einer von uns für zwei von denen. Tom hatte Bella nichts von dem Unternehmen gesagt, sonst hätte er erfahren, dass sich sein Sohn noch bei den Potters befand, und das Bella mit Lily befreundet war. Bella hatte Harry bei Lily gelassen, da sie wusste, dass Dumbledore hinter ihrem Sohn her war, um ihn zu töten und es offensichtlich der beste Ort war, ihn genau unter der Nase des alten Zauberers zu verstecken. Tom und James wussten davon nichts und Bella selbst landete in Askaban, bevor sie ihm Bescheid sagen konnte. So hatte also Toms Hetzjagd auf seinen eigenen Sohn begonnen. Das einzige ungelöste Rätsel war, wie ihm sein Vater verriet, wie Harry überlebt hatte. Aber das war ja nun wirklich nichts Neues. Harry nahm das Buch, das er von Tom bekommen hatte, und las es noch mal von vorn bis hinten durch, in der Hoffnung, eine Antwort zu finden. Er las gedankenverloren die letzten Zeilen, während er einen Apfel mit seinem Taschenmesser von Sirius zerschnitt. Die letzen Worte des Buches machten einfach keinen Sinn. "Und nur die, die den Toten näher sind als den Lebenden können alle Geheimnisse dieses Buches lüften." Was sollte das? Den Toten näher als den Lebenden... Er rutschte mit dem Messer ab, als er sich etwas bequemer hinlegen wollte und schnitt sich böse in den Finger. Das Blut schoss sofort aus der Wunde und tropfe an seinem Finger herab auf das Buch. Das war typisch. Harry wollte sich gerade über sein Pech aufregen, als das Buch zu glühen begann und da plötzlich einige Seiten mehr waren. Wie konnte denn das sein? Es gab ein ganzes Kapitel mehr in dem Buch. Es war seltsamer Weise mit der Überschrift Das größte Geheimnis Salazar Slytherins bezeichnet. Harry überflog die Zeilen. Es stand irgendwas von wahrer Erbe und besonderer Begabung drin. Und die Tatsache, dass Salazar nicht nur ein Parselmund und großer Magier gewesen war, sondern dass er ein Nekromant war, genau wie jeder, der dieses Kapitel mit der Hilfe seines Blutes öffnen konnte. Nekromanten, erfuhr Harry, galten offiziell nicht als Menschen. Sie waren Totenbeschwörer, die Leichen aus ihren Gräbern zu sich rufen konnten. Es waren noch einige Fähigkeiten mehr aufgelistet, mit denen Harry sich jetzt noch gar nicht auseinander setzten wollte. Aber sicher war, dass Nekromanten als mächtige schwarzmagische Wesen galten, die von Menschen und Vampiren gleichermaßen verfolgt wurden. Von den Menschen, da sie ihnen die Lebensenergie entziehen konnten, so lange bis der betroffene Mensch starb. Diese Fähigkeit war bei starken Nekromanten besonders ausgeprägt und konnte auch unabsichtlich benutzt werden, wenn der Nekromant sich in einer lebensbedrohlichen Situation befand. Normalerweise brauchte man dafür Körperkontakt, aber wenn eine andere Verbindung zwischen den beiden Beteiligten bestand, ging es auch ohne. Von den Vampiren wurden sie verfolgt, weil ein mächtiger Nekromant einen Vampir aus seinem Totenschlaf erwecken und kontrollieren konnte. Und, wie Harry aus dem DADA-Unterricht wusste, mussten sogar alte und mächtige Vampire, die sich normalerweise dem Ruf widersetzen konnten, sich von Zeit zu Zeit in diesen Totenschlaf versetzen. Jetzt war ihm klar, wie er überlebt hatte! Er schnappte das Buch und polterte die Treppen hoch, um seinen Vater zu finden und ihm zu erzählen, was er rausgefunden hatte. Sein Vater saß im Wohnzimmer und grübelte. Vermutlich über eben dieses Thema, da sie über nichts anderes sprachen, seit sie ihre groben Prioritäten, die anderen Gebiete betreffend, geklärt hatten. "Weißt du, was mir einfach nicht in den Kopf will?", fragte Voldemort, als hätte Harry schon die ganze Zeit in der Tür gestanden und seinen inneren Monolog mit angehört. "Wie hast du den Avada überlebt? Ich meine, ich habe diesen Schutzzauber auf dich gesprochen und der hätte dich vor normalen Flüchen so geschützt, das du nicht mal einen Kratzer abbekommen hättest. Aber einen Avada hättest du wenn, dann nur so gut wie tot überleben dürfen. Du warst aber so gesund, als wäre dir nichts passiert und ich habe meine Macht verloren. Der Schutzschirm war aber nicht darauf angelegt, die Flüche zu reflektieren, sondern sie zu absorbieren. Warum also kam ein Avada auf mich zurück, und warum hast du so ohne Probleme überlebt?" Harry schloss die Tür und lehnte sich gegen den Tisch. "Weil dein Avada gar nicht reflektiert wurde, und ich nicht überlebt habe, so simpel ist das." Toms Kopf fuhr nach oben. "Was hast du gesagt??" "Ich sagte, dass dein Avada nicht reflektiert wurde und ich gar nicht überlebt habe, so einfach ist das." "Was meinst du damit??", die Stimme des Lords klang beinahe panisch und er saß kerzengrade in seinem Sessel, während er Harry mit geweiteten Augen musterte. "Die Sache ist so simpel, dank der Aufzeichnungen, die unser verehrter Vorfahr; möge er in Frieden ruhen; uns hinterlassen hat. Sieh dir das hier mal an." Er legte seinem verdutzten Vater das Buch in den Schoß, die ehemals letzte Seite aufgeschlagen. ""Und nur die, die den Toten näher sind als den Lebenden, können alle Geheimnisse dieses Buches lüften."", las er laut vor. "Ich frage mich schon ewig, was diese Worte bedeuten, hast du es heraus gefunden?" Harry stellte fest, dass das Buch kurz nach dem Voldemort es berührt hatte, in seinen ursprünglichen Zustand zurückgekehrt war. Er seufze und öffnete die Wunde mit dem Taschenmesser neu, dann ließ er Blut auf die letzte Seite tropfen. Das Kapitel erschien und Voldemort starrte geschockt auf das Buch. "Mit diesem Spruch sind Menschen wie Salazar Slytherin gemeint. Nekromanten. Und nur, wer einer ist, kann dieses Kapitel des Buches öffnen." Tom sah ihn aus glasigen Augen an. "Verstehst du, Vater? Dein Schutzzauber hätte mich gerade so am Leben erhalten, wenn ich nicht auf jede verfügbare Lebensenergie zurückgegriffen hätte, mit der ich verbunden war." "Mich. Wir waren durch den Zauber verbunden.", seufzte Voldemort. "Genau. Der Schild hat den Avada absorbiert, und mich gerade so am Leben erhalten, aber ich habe dir durch unsere magische Verbindung Lebensenergie abgezapft. Du warst der Meinung, der Avada wäre auf dich zurückgefallen und bist geflohen. Ich war ein Baby und hatte nicht die Macht, dir deine gesamte Energie zu entziehen. Außerdem hatten wir in diesem Fall keinen Körperkontakt. Meine eigene Energie ist aber nicht mehr vorhanden, eigentlich müsste ich tot sein, aber stattdessen hab ich keinen Kratzer abbekommen." Voldemort starrte entsetzt auf das Buch, dann auf Harry und dann wieder auf das Buch, während er ununterbrochen den Kopf schüttelte. Das Buch hatte inzwischen wieder seine eigentliche Form angenommen. Tom sah Harry ernst an. "Dir ist klar, das wir das geheim halten müssen? Nekromanten sind laut Gesetz des Zaubereiministeriums keine Menschen, sondern schwarzmagische Kreaturen." "Das weiß ich doch.", sagte Harry schnell. "Das steht auch in diesem Buch." "Aber mein Junge, hast du auch nur die leiseste Ahnung, was das bedeutet?" Harry sah seinen Vater erstaunt an, dann schüttelte er ratlos den Kopf, und setzte sich vollends auf den Tisch. "Erklär's mir." "Es bedeutet, dass du keinerlei Rechte hast, und von jedem Auror getötet werden darfst, der dich sieht, einfach dafür, dass du ein Nekromant BIST. Das ist sozusagen strafbar und der Auror, der dich tötet, würde vermutlich noch einen Orden für besondere Leistungen bekommen." Harry schnaubte. "Leben wir im Mittelalter?" "Die Menschen haben ANGST, Lawrence. Schon seit jeher sind Schwarzmagier gefürchtet, aber Nekromanten können, wenn sie richtig gut sind, ganze Friedhöfe zum Leben erwecken! Wenn jemand rausfindet, WAS du wirklich bist, dann bist du so gut wie tot." "Schöne Aussichten, aber jemanden, der schon seit sechs Jahren mit der Tatsache leben muss, dass es jeden Moment vorbei sein könnte, haut es nicht wirklich aus den Latschen. Reden wir mit Mutter darüber?" "Mit ihr schon, aber mit sonst niemanden. Es sei denn, es wird irgendwie nötig." Harry nickte, dann grinste er. "Ich wollte dich schon die ganze Zeit fragen, warum du damals Lucius geschickt hast, um mich abzuholen." Tom lachte. "Das ist ja wieder so typisch! Hast du keine anderen Sorgen?" "Im Moment? Nein." Voldemort grinste. "Ich sag's dir, aber beschwer dich hinterher nicht." "Gut. Rede endlich." "Nun, ich war der Meinung, dass er auf jeden Fall gut auf dich achten würde, und dass er vor allem an deiner körperlichen Gesundheit interessiert ist, naja, weil er zu einem gewissen Grad, wie sagt ihr jungen Leute? Ja genau, weil er auf dich steht." Harry verschluckte sich und fiel fast vom Tisch. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Voldemort grinste noch breiter. "Ich kann mich natürlich irren, aber ich bin schon der Meinung." "Danke, jetzt hab ich ein Trauma mehr!" "Ich sagte ja, dass du dich dann nicht beschweren sollst." "Ja, ja, ich hab's verstanden! Aber jetzt, da wir wissen, dass ich mehr oder weniger an deinem körperlichen Leiden schuld bin, kann ich irgendwie helfen?" Voldemort dachte kurz nach. "Wir könnten Bluttransfusionen durchführen, dass dürfte helfen, wenn auch nur langsam, wenn ich wirklich wieder gesund werden will, müssen wir uns natürlich was anderes überlegen." Er verwandelte einige Gegenstände, und band Harry den linken Arm ab. "Autsch!", bruddelte Harry, als Voldemort ihm die Spritze in den Arm piekste und ein kleine Menge Blut abnahm, die er dann sich selbst spritze. Die Wirkung war natürlich nur gering, aber wenn sie es täglich wiederholten, würde es bestimmt Wirkung zeigen. Er war drei Wochen im Haus der Riddles, als sein Zeugnis angeflattert kam. Dieses öffnete er mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Allzu gut konnte er ja gar nicht abgeschnitten haben. Als Erstes las er den Brief von Professor McGonagall. Sehr geehrter Mister Potter, anbei finden Sie Ihr Zeugnis mit den Ergebnissen Ihrer Ordinary Wizarding Level-Prüfungen (OWLs), des weiteren ein Antragsformular für die Fortgeschrittenenkurse, welche Sie im kommenden Schuljahr zu belegen wünschen. Bedingung ist selbstverständlich, dass Sie die entsprechenden Prüfungen bestanden haben. Des weiteren werden auf Veranlassung des Schulleiters mehrere Fächer, die Ihnen bereits im dritten Schuljahr zur Wahl standen, für die verbleibenden beiden Schuljahre als freiwillige Wahlfächer angeboten. Hierbei handelt es sich um Muggelkunde, Runenkunde, Wahrsagen, und Arithmantik, bereits belegte Kurse können selbstverständlich nicht noch einmal gewählt werden. Zusätzlich steht Ihnen eines der beiden neu eingeführten Fächer Duellieren oder Heilkunst zur Wahl. Sollten Sie wünschen, einen dieser Kurse zu besuchen, so vermerken Sie dies bitte ebenso auf dem beiliegenden Formular in der dafür vorgesehenen Spalte. Das ausgefüllte Formular ist baldmöglichst an Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberkunst, zurückzusenden, damit wir Ihnen rechtzeitig Ihre Bücherliste zukommen lassen können. Das Schuljahr beginnt am ersten September und der Hogwartsexpress wird um 11 Uhr auf Gleis 9 ¾ abfahren. Hochachtungsvoll, Minerva Mcgonagall, stellvertretende Schulleiterin P.S.: Wo stecken Sie, Harry? Er packte die Fächerliste aus, und zog dann mit einem nervösen Blick auf Bella sein Zeugnis aus dem Umschlag. "Und, wie sieht's aus?" Er drehte das Blatt hilflos in den Händen. "Also, soll ich dir alles vorlesen?" "Nein, viel zu umständlich. Komm hier her." Bella winkte ihn heran und nahm ihm vorsichtig den Zettel aus der Hand, als Harry sich auf die Sessellehne setzte. Sie beäugte sein Zeugnis kritisch. "Ein O in DADA, woran liegt denn das?", ihre Stimme troff nur so vor Sarkasmus. "Sicher nicht daran, dass ich eine "schwarzmagische Kreatur" bin, sondern an, na ja", er warf seinem Vater einen Blick zu. "Übung? Außerdem ist es mein Lieblingsfach." "In Verwandlung hast du ein E. Wie hast du denn das geschafft? "Ich hatte nicht mehr so viel Nachsitzen und damit mehr Zeit zum Üben?" "In Zaubereigeschichte bist du knapp durchgefallen, Kräuterkunde hast du knapp bestanden. Wahrsagen durchgefallen und Pflege Magischer Geschöpfe ein E. Weißt du, dass dein Zeugnis viel besser ist als Dracos?" Harry fiel fast von der Lehne. "Wie bitte?" "Er bringt immer nur Os nach Hause, da kann ich ihn gar nicht runterputzen." Harry sah irgendwo in die Gegend. "Keine Bange, das kommt schon noch.", sagte sie nebenbei, als sie auf der Liste weiterlas. "In Zaubersprüche hast du ein E, in Astronomie bist du knapp durchgefallen." Sie ließ das Blatt sinken. "Also, wenn ich mir das mal so im Großen und Ganzen ansehe, sticht mir eine Tatsache deutlich ins Auge." Harry rutsche nervös auf der Lehne herum. "Was denn, dass das Papier viel zu scharf ist, und die Tinte zu grell?" "Dir mangelt es an jeder Menge Basiswissen, mein Junge, und das werden wir jetzt nachholen." Hatte er das jetzt richtig verstanden?? "Mutter! Du willst doch nicht in den Ferien alles ab der ersten Klasse durchackern, oder?? Sag, dass ich mich irre." "Jetzt hör mal zu, Junge. Wir sind hier nicht in der Muggelschule, wo du das meiste Zeug, das du lernst, sowieso nicht brauchst. Das Hexeneinmaleins auf die harte Tour zu lernen dauert viel zu lange, und ohne Basiswissen bist du bald so gut wie tot. Nimm Zaubersprüche. Das ist was anderes als Vokabeln lernen. Wenn du in der Klemme sitzt, hast du eine größere Chance heil wieder herauszukommen, je mehr Zaubersprüche dein Wissen umfasst. Der richtige Spruch kann unter Umständen Leben retten, verstehst du?" Harry musste an Hermines Alohomorazauber denken, der in der Tat lebensrettend gewesen wäre, wenn nicht Fluffy auf der anderen Seite der Tür auf jeden gewartet hätte, der den Raum betrat. Er nickte. "Ja, ich verstehe." "Und so geht es weiter. Wenn du mehr Kräuter kennst, findest du vielleicht etwas, das z.B. Gift neutralisiert und auf die Gefahren beim Brauen von Zaubertränken muss ich dich vermutlich nicht hinweisen." "Nein, ich hab in diesem Fach schon jede Menge verbockt." "Du hast aber knapp bestanden, und als ich mit Severus geredet hab, meinte er, er würde dich in seinem Kurs aufnehmen, zumal ihn auch Dumbledore darum gebeten hat. Aber wenn du dir den kleinsten Fehler erlaubst, und in den Tests nicht gut abschneidest, musst du sofort raus aus dem Kurs." Harry seufzte. "Warum soll ich dieses Fach eigentlich noch weiter machen?" "Du wirst, ich dachte du hast begriffen, was ich dir eben erklärt habe. Je mehr Basiswissen du beherrschst, umso besser. Deswegen fangen wir auch gleich mit der Wiederholung an. Außerdem will ich, dass du den Runenkurs belegst, den sie euch Sechstklässlern für die letzten beiden Jahre anbieten." Harry stöhnte. Bei null anfangen, und dann auch noch Runen. "Vater! Sag du doch auch mal was!" Tom saß in seinem Sessel, und grinste seinen Sohn an. "Ich mische mich bei der Erziehung nicht ein, das überlasse ich deiner Mutter. Sie weiß, was sie tut, glaub mir." Harry stöhnte. "Du willst die Hände in den Schoß legen, während sie mir meine ganze freie Zeit verplant??" "Hol deine Bücher." Bella sah aus, als würde sie keinen Widerspruch dulden. Und Harry schlurfte in sein Zimmer, um die Bücher aus der ersten Klasse zu holen. "Nur Kräuterkunde und Zaubertränke, damit fangen wir an!", brüllte Bella ihm noch hinterher. "Wenn ich ihr dieses verdammte Haus um die Ohren jage, weil mein Kessel explodiert, ist es nicht meine Schuld.", schmollte er vor sich hin. Er ließ ihr seine Lernutensilien vor die Nase fallen und warf sich in einen Sessel. "Am Besten füllen wir die Wahlfächerliste sofort aus und schicken sie dann mit Hedwig zu Dumbledore. Also, was für Fächer willst du nehmen?", sie nahm eine Feder zur Hand und legte das Pergament in der Mitte hin. Harry runzelte die Stirn. "Als NEWT-Kurse Verwandlung, DADA, Zauberkunst und Heilkunst." Bella kreuzte die entsprechenden Fächer inklusive Zaubertränke und Kräuterkunde an. "Und als Zusatzkurs Alte Runen und Duellieren?", fragte sie mit ihrem Raubtierlächeln im Gesicht, bevor Harry gegen die Wahl seine beiden weniger guten Fächer protestieren konnte. Da er sowieso keine andere Wahl hatte, nickte er und Bella kreuzte auch diese beiden Fächer auf der Liste an, bevor sie ihn Harry zuschob, der den Wisch noch unterschrieb und dann in den dafür vorgesehen Umschlag stopfte. "Wie machen wir das mit deiner Unterschrift? Onkel Vernon kann und wird nicht unterschreiben, und wenn du deinen Schnörkel druntersetzt, dann kann ich nicht erklären, woher ich deine Unterschrift habe." "Das ist schon geregelt.", grinste Bella, band Hedwig den Brief um und belegte sie mit einem Schutzzauber, damit man sie weder orten, noch irgendwie anderweitig mit einem Zauber belegen konnte. "Ich habe denen einen Zettel geschickt, dass ich deine Fächerwahl in jedem Fall billige, deswegen ist der Wisch gültig, wenn er nach deinem Brief ankommt. Es bleibt schließlich dem Vormund überlassen, ob er sich in die Fächerwahl einmischt und ich habe vollstes Vertrauen zu dir." Harry schnaubte. Das war ja wieder so typisch. Sie hatte Vertrauen? Nachdem sie an seiner Auswahlliste herumgepfuscht hatte natürlich. "Dann fangen wir jetzt mit der ersten Lektion an. Schlag deine Bücher auf." Sie grinste definitiv voller Vorfreude. Jetzt war er sich endgültig sicher, die Frau war nicht nur eine Sadistin, sondern auch noch eine gemeine Sklaventreiberin. Seufzend schlug er sein Buch auf. Am Ende der ersten Lektion ließ Bella ihn eine Art Test schreiben, um zu überprüfen, ob er auch alles verstanden hatte. Es war überflüssig zu sagen, dass sie den Test selbst zusammenstellte und dass er verdammt schwierig war. Harry hoffte, dass er wenigstens diesmal irgendwas Vernünftiges produziert hatte (und alles, was unter der vollen Punktzahl lag, bedeutete durchgefallen), als sie ihm den Test abnahm und begann, unheilvoll mit einem roten Edding darauf herumzuschmieren, mit einen Gesichtsausdruck, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie lachen oder weinen sollte. Von Tom kam lediglich ein empörter Kommentar, dass der Edding gesundheitsgefährdende Dämpfe enthielte, und er deswegen seinen neusten Plan nicht ausfeilen könne, weil sein Gehirn an einem durch Eddingdampf verursachten Blutstau litt. Er bekam lediglich ein genervtes "Klappe, mach eben das Fenster auf." zu hören und wagte auch nicht mehr dumme Kommentare zu machen, da Bella mit jeder Zeile mehr aussah, als müsste sie demnächst jemanden ausweiden, um Stress zu abzubauen und ein bisschen zu entspannen. Sie atmete ein paar mal langsam ein und aus, und zählte innerlich vermutlich bis 10, bevor sie den Kopf hob und Harry den Zettel gegen das Gesicht drückte. "Also, das war grauenhaft. Wir wiederholen die ganze Lektion noch mal." Er riss ihr den Zettel aus der Hand, über den sie quer in großen Druckbuchstaben "Trottel" geschrieben hatte und schnaubte. "Mum. Wir haben sie doch schon fünf Mal wiederholt." Es war tatsächlich der fünfte Test, den sie hatte schreiben lassen, über ein Thema aus der ersten Klasse! "Wenn du mir zugehört hättest..." "Kommt jetzt wieder dein Basiswissen-Vortrag?" Auf Harry kam ein Dolch zugeflogen, dem er gerade noch ausweichen konnte und der jetzt knapp neben ihm in der Wand steckte. "Accio Dolch.", sagte Bella gelassen und steckte den Dolch wieder ein. "Hörst du mir jetzt zu?" Harry konnte nur nicken. Auf der ganzen Welt war vermutlich nur seine Mutter verrückt genug, ihren Sohn mit einem Dolch zu bewerfen. Er dankte Gott für seine Reflexe. "Das erste Kapitel ist eine sehr wichtige Grundlage und bevor du die Grundlagen nicht beherrschst, werden wir nicht auf das nächste Kapitel gehen. Man könnte es mit einem Haus vergleichen. Wenn das Fundament zu schwach ist, aber du immer mehr darauf baust, wird es irgendwann einstürzen, verstehst du? Bevor du diese Lektion nicht verstanden hast, bringt es gar nichts, mit der Nächsten anzufangen. Also, können wir weitermachen?" Er antwortete gar nicht, sondern öffnete brav seine Bücher. Überflüssig zu sagen, dass sie das Kapitel immer wieder von Seite 1 an durchkauten. End Chapter 3 TBC Soo, jetzt will ich mich noch herzlich bei allen Reviewern und bei natürlich bei meiner Beta-Leserin LilyAngel bedanken, dir mir bei diesem Chap wirklich enorm geholfen und an Verbesserungsvorschlägen nicht gespart hat. *ganz doll knuddel* Zum Inhalt des Chaps hab ich auch noch was zu sagen... Ich hab das wirklich ungern gemacht, einfach weil es ziemlich unwahrscheinlich und Klischee ist. Leider war's nötig für die Storyline und um noch ein viel unglaubwürdigers Klischee zu vermeiden, dass so gerne in dieser Art FF benutzt wird. Bei mir reicht es Harry einfach nicht, dass Voldie sein Vater ist, um ihm plötzlich zu vertrauen, geschweige denn ihn zu mögen oder zu ihm zu ziehen. Es musste also ein triftiger Grund her, sorry an alle, denen dieses Klischee zu Hals raushängt. Mir geht's genauso, deswegen werde ich versuchen, sie ab jetzt zu vermeiden. Hoffe, dass ich trotzdem ein bisschen Feedback bekomme. Peace, Aya. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)