Amazing Sorcerers von Monkey-D-Suria (und die unlösbaren Rätsel) ================================================================================ Kapitel 6: An Bord des Lichterschiffes -------------------------------------- Mit ihrem großen Koffer in der einen Hand und Clefs Käfig in der Anderen reihte sich Suria in eine der beiden Schlangen von Schülern, die am Bug nach und nach das Schiff bestiegen, auf. Sie hatte es bisher nur von weitem bewundern dürfen, aber nun sah sie es das erste Mal vom Nahen. Es war ein sehr beeindruckender Anblick. Der goldene Schiffsrumpf hatte die Form einer halben Haselnuss und war mit schönen Verzierungen bedeckt. Neben vielen Linien, die sich ineinander verschlangen, sah man im Abstand von ungefähr einem Meter jeweils abwechselnd reich verzierte Masken. Aber was genau diese Masken darstellten, war ihr unklar. Oberhalb des Rumpfes stand eine kleine weiße Loge, die einer Tribüne im Fußballstadion ähnelte. Hinter dem Fenster erkannte sie die Steuer des Schiffes. Aha, der Bereich des Steuermannes!!! Und dahinter waren die Kajüten. Wie Suria schon vorher erkannt hatte, waren sie in dreistöckig aufgebaut, so dass das Lichterschiff eher einem schwimmenden, goldfarbenem Hotel mit Schiffsrumpf glich. Aus jedem Fenster schien ein Licht, das, wie die zahlreichen Lichter um alle Fensterrahmen herum, die matte Abenddämmerung unterstützte. Sie versuchte auch etwas hinter den Fenstern zu entziffern, aber das war unmöglich. Und ganz oben stand ein goldenes Dach mit denselben Verzierungen wie im Rumpf und fünf Lichtern im Abstand von einem Meter: Blau, weiß, grün, schwarz und rot. „Hey, Kleine, träumst du? Du bist dran!“ - „Wie?“ Suria drehte sich erschrocken in Richtung der tiefen Stimme, die sie aus ihren Gedanken gerissen hatte. Es gehörte einem hoch gewachsenen, schwarzhaarigen Jungen in einem blauen Zweiteiler bestehend aus einer Hose und einer Weste, aus dem der Kragen einer lila Bluse hervorschaute. Der Junge seufzte ungeduldig und sagte: „Du bist jetzt an der Reihe!“ Jetzt verstand Suria – die Schüler, die gerade noch vor ihr standen, waren schon an Bord gegangen. Die hinter Suria schauten schon ungeduldig drein. Suria gab sich einen Ruck und bestieg die Leiter, die an Bord führte. Aber der Junge hielt sie zurück. „Und dein Ticket?“ „Ticket? Welches Ticket?“ Suria war ratlos. Der Junge schaute Suria an, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf. „Dein BOOTSsticket! Das Ticket, das man braucht, um an Bord des Schiffes zu gelangen!“ Das durfte doch alles nicht wahr sein! Warum hatte sie nichts davon gewusst? Warum hatte es ihr keiner gesagt? Wahrscheinlich hätte sie ihn kaufen sollen. Aber wann und wo? War die Reise schon hiermit zu Ende? Suria wurde rot und stammelte: „Aber wie…“ -„ Ist schon gut, Luke! Lass mich nur machen!“ Diese Stimme kam Suria sehr bekannt vor. Eine Person eilte nun auf den Eingang zum Schiff zu, an dem Suria und dieser Luke stand. Ihr langes, blondes Haar passte perfekt zum blauen Rock, der blauen Weste mit der violetten Schleife und der lila Bluse darunter. „Anne!“ Eine Woge der Erleichterung durchflutete Suria. Anne schenkte ihr ein Lächeln und sagte: „Prima, dass du es geschafft hast! Hast du denn auch den Brief dabei, den du von der Schule bekommen hast?“ Suria wühlte in ihrer Hosentasche herum. In weiser Voraussicht hatte sie ihn dorthin gelegt – ihn im Weisenhaus zurückzulassen wäre zu gefährlich und sie hatte ein schlechtes Gefühl dabei gehabt, den Brief mit ihren anderen Sachen in den Koffer zu stopfen. Nun wusste sie auch, warum: Als sie den sorgfältig gefalteten Brief aus ihrer Hosentasche zutage förderte, berührte Luke diesen mit seinem Zauberstab. Suria erschrak heftig und ließ den Brief beinahe fallen. Es war, als wäre er zum Leben erwacht. Er faltete sich in Surias Hand wie von selbst auseinander und dann zu einem länglichen Viereck zusammen. Und ehe Suria diese Überraschung verdauen konnte, erschienen in jedem Quadratzentimeter des Rechtecks kaleidoskopartige Lichter. Als sie verschwunden waren, war das Rechteck auf einmal purpurrot und trug mit verschlungenen, goldgelben Buchstaben folgende Inschrift: „Lichterschiff – Bootsticket. Passagier: Suria Blackthough, erste Schulklasse“. „Ist gut, du kannst weiter!“, sagte Luke und wand sich nun dem Schüler hinter Suria zu. Anne lächelte sie aufmunternd an und unterstütze daraufhin Luke bei seiner Arbeit. Suria ging langsam weiter an Deck und starrte immer noch wie hypnotisiert auf das Ticket in ihrer Hand. Es war, als sei sie wieder einmal in einem Traum. In einem von solchen, bei denen man schon beim Träumen erkennt, dass es nicht real sein kann, auch wenn der schlafende Verstand bekanntlich zurück geblieben ist. Aber es war kein Traum. Dieses Mal wusste sie es. Und sie brauchte sich nicht einmal zu zwicken. Denn sie wusste, dass sie nun in eine Welt gelangt war, in der alles unglaublich war. „Komm, suchen wir uns schnell eine Kajüte, in der wir sitzen können – du weißt ja, wie schnell die Plätze weg sind!“ Erneut kehrte Suria mit einem Ruck aus ihren Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Das eben war die Stimme einer älteren Schülerin, die zu einer anderen gesprochen hatte. Beide Mädchen trugen einen grauen Rock und einen weißen Blazer. Nanu! Das waren doch ganz andere Sachen, als die eben bei Anne und Luke. Ja, jetzt wo es ihr auffiel: an den Gängen, die wahrscheinlich zu den Kajüten führten und am Schiffsrumpf tummelten sich Schüler mit den verschiedensten Farben und Uniformen. Suria erkannte noch ein Sortiment in den Farben orange-grün und schwarz-braun. Aber es half nichts: wenn sie den Mädchen in den weiß-grauen Sachen von eben glauben sollte (und das SOLLTE sie, denn schließlich waren sie länger Schülerinnen der „Warlock School“ als sie selbst und somit viel erfahrener in der Prozedur), dann musste auch sie sich in Bewegung setzen und einen Platz für sich finden. Sie folgte einfach der Schülerschar, die an den Gängen entlang Richtung Kajüten gingen. Dabei schaute sie aus der Reling hinaus und sah, dass zu beiden Seiten des Schiffes jeweils zwei noch große Schülerschlangen standen und dahinter noch einige andere Jungs und Mädchen, die sich von ihren Eltern und Geschwistern verabschiedeten und ihre Mitschüler grüßten. Vorhin hatte sie aus ihrer Perspektive nur gesehen, dass das Schiff am ehemaligen Abgrund nahe der Holzkirche angelegt hatte und die beiden Schülerschlangen auf der rechten Seite – schließlich hatte sie auf der rechten Seite gestanden. Aber nun- vom Bord auf das ganze Geschehen herunter zuschauen war natürlich etwas anderes. Dann wandte sie wieder die Aufmerksamkeit dem Gang vor ihr zu. Es war wirklich wie in einem Hotel – die Böden waren mit leuchtend purpurroten Teppichen ausgelegt und an beiden Seiten des Ganges hangen Kordel und Seidentücher. Suria passierte die Loge des Steuermannes, die sie eben von weiter hinten bestaunt hatte, aber sie konnte nach wie vor nichts außer dem Steuer erkennen. Wahrscheinlich braucht der Mann seine Privatsphäre, dachte sie und ging weiter. Erschrocken bemerkte sie, dass in dem Moment, in dem sie den Steuerbereich besser betrachtet hatte, die Schülerschar vor ihr ausgeschwärmt war. Na toll, wohin jetzt? Na ja, das wird schon. Deine ach so tolle Intuition wird dich auch hier nicht im Stich lassen! Suria passierte ein Gang nach dem anderen, bestieg zahlreiche mit roten Teppichen belegte Treppen mit einem wunderschön verzierten Gelände aus Mahagoni und ging auch an vielen Kajüten vorbei. Aber jedes Mal, als sie durch das kleine Fenster an der Tür lugte, sah sie, dass sich dort schon viele Schülerinnen und Schüler, die aufgeregt miteinander schwatzten, befanden. Immer wieder war es besetzt! In dem Moment, als das Schiff mit einem lauten Dröhnen, flankiert vom Beifall der Schüler aus den Kabinen, bekundete, dass es ablegte, hatte sich Suria total verirrt. Sie war mal hochgestiegen, mal runter gegangen und hatte weder was gefunden, wo sie sich setzen konnte, noch, woher sie gekommen war. Aber irgendwohin führte ein Weg doch immer, sagte sie sich und ging stur geradeaus. Und in dem Moment, in dem das Schiff mit intensivem Schaukeln und mit einer, dem Rauschen der Wellen nach zu urteilen, halsbrecherischen Geschwindigkeit los fuhr, stoppte sie. Tatsächlich! Der Weg führte irgendwohin – ganz nach unten bis zum Schiffheck! Na toll, jetzt habe ich eine wunderschöne Endeckungstour von New York nach Japan gemacht – nur mit allen erdenklichen Umwegen, dachte sie. Eine schöne Pleite! Sie wollte aus lauter Wut und Frust auf die reich verzierten goldenen Zacken an der Schiffsreling hauen, bis sie sah, dass sie nicht alleine war. Eine andere Gestalt, ein Junge, stand kaum zwei Meter entfernt von ihr und beugte seinen Rumpf über die Zacken. Dieser Junge trug keine der Farben, die sie heute gesehen hatte, sondern lediglich eine Jeans, ein kariertes Hemd und eine blaue Mütze, aus der dunkelbraune Haarsträhnen hervorschauten. Neben ihm stand ein großer Stoffkoffer. Aha, auch ein Erstklässler! Vielleicht hatte er sich auch verirrt? Oder brauchte etwas? Schließlich war es nicht normal, dass jemand sich so aus der Reling lehnte – es sei denn, er wollte sich die Schiffsschrauben ansehen (was für ein alter Titanic-Witz) oder Fische, die im Meer schwammen beobachten (Suria wusste aber, dass es hier im Wasser keine gab, die so hoch schwammen, dass man sie sah). Sie seufzte und ging dann sicheren Schrittes auf den fremden Jungen zu. Als sie bei ihm war, legte sie ihm die Hand auf die rechte Schulter und fragte: „Kann ich dir vielleicht helfen?“ Sie fing einen überraschten Blick von braunen Kohleaugen auf, bevor sich der Junge mit einem würgenden Geräusch wieder über die Reling beugte und etwas machte, worauf sie ganz fest und mit einem angewiderten Gesichtsausdruck die Augen zusammenkniff. Als die Geräusche nachließen, öffnete sie sie wieder und beantwortete sich ihre Frage selber: „Versteh, schon – Seekrankheit! Du musst in die Mitte des Schiffes, da wo man das Schaukeln kaum spürt! Ich denke, der Bereich des Steuermanns liegt prima! Und jetzt weiß ich auch, wie man da ganz schnell wieder hinkommt!“ Da war mein langer Spaziergang ja doch für etwas gut, sagte sie sich. Ehe der kranke Junge was sagen konnte, legte sie ihren Arm um seinen und zog ihn mit festem Griff weg. Langsam gingen die Beiden über die Gänge und Treppen und jedes Mal, wenn der Fremde würgte, schluckte er. Suria war nicht nur beeindruckt, wie gut er durchhielt, sondern auch dankbar, dass die reich und schmuck aussehenden Gänge und Treppen weiterhin so aussehen durften. Schließlich waren die beiden an der kleinen Kabine des Steuermannes angelangt. Suria klopfte an der weiß gestrichenen Holztür und drinnen erschall ein „Herein!“ Die Stimme hörte sich echt genervt an. Klar, nicht jeder Steuermann fühlte sich bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit gerne gestört. Suria sank beschämt den Kopf. Aber schon in der nächsten Sekunde richtete sie sich wieder auf. Schließlich musste sie ihn einfach stören! Dieser Junge war krank und bis sie jemanden von den Lehrern und den älteren Schülern fand … nein, das war viel weniger sinnvoll. So öffnete sie die Tür und stapfte entschlossen in den Steuerbereich. Sie schaffte es, sich dort noch etwas umzusehen (neben dem Steuer, das sie eben schon gesehen hatte, stand ein Spindschrank und eine mit roten Kissen ausgelegte Bank – beide am Boden festgemacht. Ganz vorne konnte man aus dem Fenster sehr gut auf das Meer schauen – es war eine beeindruckende Aussicht), bevor der Steuermann sie aus ihren Gedanken holte: „Was fällt dir ein? Zutritt ist für Schüler strengstens verboten!“ Suria seufzte und murmelte: „Bitte entschuldigen Sie, aber dieser Junge … er ist krank und ich dachte … vielleicht könnten Sie helfen …“ Sie verhedderte sich vollkommen. Der Mann schaute von Suria zum gequält und blass aussehenden Jungen, der noch immer in Surias Griff verharrte und seine Würgegeräusche unterdrückte. Eine Weile stand er mit hoch gezogenen Augenbrauen da, bis er lächelte und zur erstaunten Suria sagte: „Das hast du gut gemacht! Komm, legen wir ihn da auf die Bank. Wirklich, ich bin froh, dass es doch noch hilfsbereite Schüler gibt!“ Er holte seinen Zauberstab aus seiner Matrosentasche heraus und berührte damit das Steuer, worauf dieses wie von einem Unsichtbaren hin und her bewegt wurde. Als beide den Jungen von links und rechts griffen und ihn vorsichtig auf die Bank legten, wurde Suria rot: Sie bekam nicht oft Komplimente, schon gar nicht für eine Sache, die sie für selbstverständlich hielt. Sicher hätte jemand anders den Kranken gefunden und ihn hierher gebracht, hätte Suria ihn nicht getroffen. So wenig hilfsbereit, wie der Steuermann es sagte, konnten die Schüler hier doch nicht sein! Oder, fragte sie sich mit pochendem Herzen. Nein, gab sie sich selbst die Antwort. Der Mann hatte es ihr nur so gesagt, um sie zu loben oder um sich für seine schlechte Laune zu entschuldigen. Er hantierte zwischendurch in seinem Spind herum und holte einen kleinen Medizinkasten heraus. „Zauberer halten zwar nichts von Muggelmedizin; aber ich habe lange auf einem Muggelschiff gearbeitet und weiß, wie wichtig es ist, dass die Medizin schnell griffbereit sein soll!“ Ebenso förderte er eine Wasserflasche und ein Glas zutage, goss das Wasser hinein und reichte es dem Jungen – mit einer Tablette aus dem Medizinkasten. „Hier, Kleiner, trink das! Hilft sehr gut! Du wirst dich danach sicher besser fühlen!“ Der Junge tat, wie ihm geheißen und legte sich dann wieder auf die Bank zurück. Er war noch immer sehr blass, aber seine Augen leuchteten wieder und er lächelte – schwach, aber immerhin. „Danke sehr“, murmelte er schwach, „und dir auch.“ Er wand sich Suria zu. Sie und der Steuermann nickten dem Jungen lächelnd zu. „Ich kümmere mich schon um ihn“, sagte der Mann. „Geh und such dir eine Kajüte! Meiner Erfahrung nach sind die am hinteren Gang auf der zweiten Etage fast nie belegt!“ Er erklärte ihr den Weg und Suria verabschiedete sich vom Steuermann und dem Jungen – und setzte ihren Weg fort. Sie ging wieder einen Gang nach dem anderen entlang, bestieg Treppen um Treppen, bis sie sich – wie der Steuermann beschrieben hatte – im 3. Stock wieder fand. Sie war noch nicht hier gewesen. Und wie sie schnell bemerkt hatte, war es eigentlich Absicht, dass die Schüler den 3. Stock nur schwer fanden. Alle 10 Kajüten (5 auf der linken und 5 auf der rechten Seite) hier waren – wie es die Inschriften auf den Eingangstüren bekundeten – den so genannten „Häusersprechern“ vorbehalten. Was genau dieser Begriff bedeutete, wusste sie nicht. Noch nicht, fügte sie im Gedanken hinzu, das würde sich sicher bald ändern! Auch sonst unterschieden sich schon alleine die Türen der Kajüten auf dem 3. Stock dadurch, dass sich an denen kein Fensterchen zum Reinschauen befand – wie es Suria bei anderen Zimmern schon gesehen hatte. Und während die Türen der „normalen“ Zimmer weiß gestrichen waren, so leuchteten diese hier silbern. Als Suria an einen dieser Kajüten vorbei ging, staunte sie über die Inschrift, die die Tür barg: „Anne Rauting – Häusersprecherin Taiyo“. Und direkt gegenüber las sie: „Luke Griffin – Häusersprecher Taiyo“. Sie schmunzelte. Daher hatten also die Beiden am Eingang des Schiffes gestanden und die Tickets geprüft! Aber für was stand „Taiyo“? Nun, auch das würde sie sicher bald herausfinden. Als sie weiter ging, blieb sie plötzlich abrupt stehen und holte vor Erstaunen tief Luft. Sie war im Speisesaal des Schiffes gelandet. Das MUSSTE er sein, da der Steuermann ihr gesagt hatte, den Gang mit den „silbernen Türen“ bis zum Speisesaal zu folgen. Aber auf den ersten Blick konnte man nie auf den Gedanken kommen, es wäre ein einfacher Speisesaal auf einem Schiff. Es sah eher aus, wie ein Ballsaal. An der Decke hingen diamantbehangene, große Kronleuchter, und die Seiten zierten wunderschöne Aquarellbilder und Rosen in Haltern. Die Wand war hell lachsfarben gestrichen und glitzerte im Schein der Kronleuchter. Der Boden bestand aus weißen, reich verzehrten Fliesen. Mitten im Saal war ein Gang, durch den wohl die Leute ungehindert den Saal passieren konnten; links und rechts standen überall kleine, weiße Tischchen und reich verzierte, große, weiße Stühle. Die Tische waren mit lachsfarbenen Tischdecken, teurem, goldenen Porzellan, silbernem Besteck, einer Speisekarte und wunderschön gefalteten weißen Servietten dekoriert. Am Ende der rechten Seite mündete der Gang in eine Tür, hinter der sich, wie Suria vermutete, die Küche befand, da ständig Kellner in lachsroter Uniform da raus und rein spazierten. Links dagegen stand ein großes Aquarium mit sehr seltenen und großen Fischen. Die Schüler, die an den Tischchen saßen und aßen, beobachteten lachend das kleine Mädchen, dass staunend durch den Saal spazierte und ständig hierhin und dorthin stieß, weil sie überallhin schaute, nur nicht auf das, was vor ihr lag. „Mensch!“ Suria tat ihr Staunen laut kund. Als sie aus dem Saal hinausging, blieb sie wie angewurzelt stehen und sah immer noch begeistert in den Raum. Bis sie schließlich daran dachte, dass sie einen Platz für sich finden musste und weiter ging. Ja, sie war auf dem richtigen Weg. Laut des Steuermannes musste sie nun die Treppe zum 2. Stock, die sich gerade auf der rechten Seite vor ihr erstreckte, hinuntergehen und sie würde auf die hinteren Kajüten stoßen, die selten jemand fand oder besetzte. Nur blieb sie erneut plötzlich stehen. Neben der Treppe, ihr direkt gegenüber, befand sich am Ende des Ganges eine riesige, wunderschön geschnitzte, goldfarbene Tür. Auf der Tür hang ein Schild mit der Inschrift: „Reserviert für den Schulsprecher der ‚Warlock School’“. War das nicht laut Anne die Person, die unbedingt wollte, dass ich diese Schule besuche, fragte sie sich. Sie konnte ihre Neugierde kaum noch bezähmen. Wenn diese ihr immer noch unbekannte Person sie kannte, dann würde es sie kaum stören, wenn Suria an der Tür klopfen und um Eintritt bitten würde. Sicher würde sie sich freuen, zu erfahren, dass Suria es geschafft hatte. Und sie selber würde endlich erfahren, wer die Person war. Denn ein Name stand nicht auf dem Schild. Suria ging auf die Tür zu, hob ihre Hand um zu klopfen und hielt inne. Nein, sie würde so oder so erfahren, was es mit dieser Person auf sich hatte – früher oder später. Und die Person hinter der Tür würde früher oder später auch sehen, dass sie an Bord war. Ein Schulsprecher wollte ganz sicher nicht gestört werden, außer vielleicht unter ganz dringenden Umständen, dachte sie sich. Und dass ein kleines Mädchen herein kam und sagte „Du wolltest, dass ich auf die Schule gehe – hier bin ich!“ gehörte ganz sicher nicht dazu. Sie seufzte und ging die Treppe, die zum 2. Stock führte, runter. Hier am Gang waren wieder die typischen weißen Türen mit den Fensterchen drauf. Aber wie es aussah, waren schon fast alle besetzt. Am Ende des Ganges sah sie in eine Kajüte, in der zwei Mädchen saßen. Beide trugen ein rotes Kleid und eine gelbe Krawatte drüber. Suria klopfte an, trat ein und fragte verlegen: „Hallo, sind hier noch Plätze frei?“ Die beiden Mädchen schauten sie zuerst entgeistert an, brachen dann aber in lautes Gelächter aus. Eine von ihren sagte: „Du siehst doch, dass hier nichts frei ist! Also zisch ab!“ Sie lachten erneut. Suria aber schaute sich in der Kajüte um. An der linken Seite standen sich gegenüber zwei rot gepolsterte Bänke und an der Wand befand sich ein für ein Schiff typisches rundes Fenster aus dem man ein Stück des Meeres und des mittlerweile schwarzblauen Himmels sah. Rechts war ein Doppelbett angebracht worden. Es war doch noch eine Menge Platz da! „Wieso, wartet ihr auf jemanden? So wie ich das sehe, ist das keine Kajüte für 2 Personen!“ Sie sagte das so freundlich, wie sie konnte, aber bei den Mädchen kam das wohl wie eine Art Kriegserklärung. Nun sprach die andere der Beiden, die Dunkelhaarige: „Das geht dich nichts an, ob wir auf jemanden warten oder nicht! Wir haben die Kajüte zuerst gesehen und damit basta!“ Suria nickte und sagte: „Sicher, aber bestimmt habt ihr noch für mich hier Platz!“ Die erste der Mädchen, eine Blonde, wurde wütend. Sie zischte: „Nein, wir haben kein Platz für dich! Und selbst wenn – wir würden sicher nicht für so eine kleine Nervensäge wie DICH Platz machen! Nun hau ab, bevor ich dich mit deinen Sachen und der Krähe in deinem Käfig eigenhändig über Bord schmeiße!“ Suria wurde nun auch zornig. Sollten sie sie doch beleidigen – aber sie konnte kein schlimmes Wort über Clef vertragen! Sie brüllte: „Pah, eher schwimme ich selber zur Schule, als dass ich in einer Kajüte mit solch hässlichen Hyänen wie euch fahre!“ Sie verließ den Raum und schmetterte die Tür so schwungvoll hinter sich zu, dass das Fensterchen darauf bedrohlich erzitterte. Drinnen hörte sie die Mädchen zetern, aber das war ihr egal. So eine Gemeinheit! Aber Gott sei Dank war ganz am Ende des Ganges noch eine kleine, unbesetzte Kajüte. Sie enthielt zwar nur die beiden entgegen gesetzten roten Bänke und das runde Fenster an der Wand in der Mitte, aber das war egal. Immerhin war es sehr sauber. Die Wände waren, wie in jedem Gang, den sie heute passiert hatte und auch wie in der Kajüte von vorhin weiß; der Boden bestand aus blauem Linoleum. Suria knipste die kleine Deckenlampe im Zimmer an, erspähte den großen Gepäckträger, der oben links hang, (wahrscheinlich ist er so weit von den Bänken postiert worden, damit im Falle eines Sturmes das Gepäck nicht auf die Reisenden fiel, vermutete sie) und versuchte, ihren Koffer von den Bänken aus darauf zu hieven. Aber leider gelang es ihr überhaupt nicht. Sie schaute aus dem Fenster an der Tür, nur zur Sicherheit, dass man sie nicht beobachtete, und beförderte den Koffer mittels ihrer „Kraft“ dorthin. Wer hätte gedacht, dass sie einmal froh sein würde, diese zu besitzen? Schließlich setzte sie Clefs Käfig auf die Bank vom Gang aus gesehen links (der Vogel schlummerte friedlich) und setzte sich gegenüber. Kaum hatte sie fünf Minuten auf diese Weise gesessen und gedankenverloren aus dem runden Fenster auf das große, weite Meer gestarrt, da klopfte es an der Tür. Suria schrak hoch und wandte sich dahin. In der Türschwelle stand das wohl kleinste Mädchen, dass sie jemals gesehen hatte. Selbst der hellbraune, schon zahlreich geflickte Lederkoffer, den sie neben sich hervor schob, war fast so groß, wie sie. Das kleine Mädchen hatte schulterlange, blonde Locken, ein putziges Gesicht und blaugrüne Augen, die beinahe das ganze Gesicht auszufüllen schienen. Die Kleine wurde rot, lächelte schüchtern und fragte: „Entschuldige, kann ich mich zu dir setzten?“ „Aber sicher doch!“ Suria erwiderte ihr Lächeln. Die Augen auf den Boden gerichtet, stapfte das Mädchen in die Kajüte, und fiel erstmal über den Koffer. Verlegen lachend richtete sie sich auf, klopfte den Staub von ihrem schwarzen Rock, ihrer weißen Bluse und ihrer schwarzen Umhängetasche - und schaute sich um. Suria war sicher, dass sich das Mädchen wegen ihres unfreiwilligen Sturzes schämte und tat so, als hätte sie es nicht gesehen; sie schaute sofort wieder aus dem Fenster. „Oh, je!“, murmelte das kleine Mädchen und Suria wand ihr wieder ihre Aufmerksamkeit zu. Diese kratzte sich am Kopf und schaute verzweifelt auf ihren Koffer und den hoch hängenden Gepäckträger. Suria hatte Mühe, einen Lachanfall zu unterdrücken. Sie wusste genau, was die Kleine dachte: Wie soll ich es schaffen, diesen Riesenkoffer da hochzukriegen? Aber sie richtete sich auf und fragte: „Vielleicht kann ich helfen?“ „Danke, lieb von dir“, antwortete das fremde Mädchen. „Ich weiß nur nicht, ob wir das alleine schaffen. Vielleicht sollten wir die beiden Mädchen in den rotgelben Sachen, die ich vorhin gesehen habe, um Hilfe bitten?“ Surias Lächeln wurde schwächer. „Nein, wir schaffen das schon! Schau, ich stelle mich auf die Bank und du hebst mir deinen Koffer hoch. Dann versuche ich ihn auf den Gepäckträger zu platzieren und du hältst mich fest, damit ich nicht falle. Okay?“ Das Mädchen nickte. Mit großer Kraftanstrengung hievte sie den Koffer hoch und gab ihn an Suria weiter. Diese strengte sich ebenso an, um ihn auf den Gepäckträger zu bekommen. Aber der Koffer war zu schwer. Schon merkte Suria, dass es ihr aus der Hand glitt. Nein, das durfte nicht geschehen, sagte sie sich. Es fällt mir noch auf das Mädchen und da hätten wir den Salat! Sie musste erneut ihre „Kraft“ einsetzen, es half alles nichts! Aber sie musste es so machen, dass dem kleinen Mädchen nichts auffiel. So konzentrierte sie sich und ließ den Koffer in Sekundenschnelle neben ihren auf den Träger sausen. Dabei berührte sie ihn mit den Händen, so als hätte sie ihn selbst dorthin gehievt. „So, fertig!“ sagte sie. Die Augen der Kleinen wurden noch größer, als sie es ohnehin schon waren. „Ich fasse es nicht! Wie hast du das geschafft? Du musst ja stark sein, wie ein Bär! Ich schätze, dich muss man immer in deiner Nähe haben, wenn einen dumme Typen anrempeln!“ Sie lachte und Suria lachte mit – aus Erleichterung, dass dem Mädchen nichts aufgefallen war. „Darf ich deinen Namen erfahren?“, fragte die Kleine nun. - „Sicher! Suria Blackthough!“ „Hey, schöner Name!“ Die Fremde strecke ihr die Hand hin. „Freut mich. Ich heiße Georgie Buckman!“ Suria schüttelte ihr die Hand. Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft… Jetzt hatte Georgie Surias Falken erspäht. „Das ist aber ein hübsches Tier! Wie heißt er denn? Und ist er auch nicht gefährlich?“ „Danke!“ Suria lächelte. Nach den Attacken der beiden Mädchen von vorhin tat es sehr gut, das zu hören. „Das ist Clef. Er ist nicht gefährlich! Und selbst wenn – der Käfig bietet ausreichenden Schutz!“ Zur Sicherheit stellte sie ihn aber vorsichtig auf den Platz neben sich um. Georgie grinste, setzte sich nun dahin, wo der Käfig gestanden hatte und fragte: „Du bist sicher auch Erstklässlerin, nicht wahr?“ Suria nickte. Diese fuhr fort: „Sicher. Das sind alle auf dem Schiff ohne Uniform. Als wir am Eckenweg … nein, der Abzweigungsstraße… auch nicht….genau, der Winkelgasse! Als wir jedenfalls dort einkaufen waren, waren wir auch bei einer Schneiderin, die Schulumhänge anfertigt. Sie sagte, dass die Schüler der „Warlock School“ normalerweise keine Uniformen kaufen und dass diese ihnen von der Schule gestellt werden! Wenn du wüsstest, was das für eine Überraschung war, als es hieß, ich soll nun diese Schule besuchen! Wir hatten zuvor keine Ahnung, dass es Zauberei gibt und die einzigen Wunder für uns waren die Jesu aus der Bibel.“ Sie lachte. „Für meine ganze Familie und mich ist alles sehr neu und unglaublich. Und leider weiß ich bis heute nicht, was an mir so Besonderes ist, dass ich von nun an eine Zaubererschülerin bin!“ Suria klappte der Mund auf. „Dann bist du also ein Mugg….äh, ich meine: Du kommst nicht aus einer Zaubererfamilie?“ Georgie machte grinsend eine abwehrende Geste. „Schon gut, du kannst gerne ‚Muggel’ sagen. Ich weiß ja nun, was das heißt und dass ich auch einer bin. Mir macht es nichts aus! Ich hoffe nur, ich bin beim Lernen den Schülern aus Zaubererfamilien gegenüber nicht im Nachteil … sind deine Eltern denn Zauberer?“ Surias Gesicht verfinsterte sich. „Ja, sie waren beide Zauberer, aber ich bin in einem Muggelwaisenhaus aufgewachsen.“ „Es tut mir leid“, murmelte Georgie betreten, „das wusste ich nicht…“ „Konntest du doch nicht – woher denn auch?“ Suria lächelte wieder. „Aber was deine Sorgen angeht … ob nun Zauberer oder Muggel – so gesehen sind wir doch alle Anfänger! Und glaube mir: ich bin mindestens genauso aufgeregt wie du!“ Georgies Miene hellte sich auf. „Da hast du sicher Recht! Wäre das toll, wenn man plötzlich alles kann, wovon sie in den Märchen die ganze Zeit reden! Stell dir mal vor, du kannst auf einmal auch etwas verschwinden lassen, so wie David Copperfield! Der würde dumm schauen – zumal er für seine Tricks jahrelang trainieren musste!“ Sie lachte schallend; Suria aber schaute sie verständnislos an: „Seit wann konnte Dickens Copperfield zaubern?“ Georgie lachte noch mehr: „Ich rede auch nicht von diesem Waisenjungen, sondern vom berühmten Magier! Aber sicher werden wir auch noch eine Menge lernen müssen, bevor wir so etwas können – Zauberei hin oder her!“ Auch Suria musste unwillkürlich lachen. So eine Blamage! Aber was soll’s. Georgie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und kramte in ihrer kleinen Umhängetasche. Sie förderte ein in einen rotweiß - karierten Tuch eingeschlagenes Kästchen mit Keksen zutage. „Magst du?“, fragte sie Suria. „Das ist lieb von dir, vielen Dank!“ Suria nahm sich einen Keks und begutachtete ihn erstmal staunend. Es war kreisrund, hübsch verziert und in der Mitte befand sich ein Marmeladenklecks. Georgie bemerkte den Blick und erklärte: „ Wir haben eine Zeitlang in Russland gelebt und meine Mutter hat dort gelernt, diese Kekse zu backen. Solche sind dort jedenfalls sehr beliebt. Mom hat für mich welche für den Weg gemacht, weil wir nicht wussten, wie viel das Essen auf dem Lichterschiff kostet.“ „Ach so, das ist natürlich prima!“ sagte Suria und probierte den Keks. Es schmeckte ausgezeichnet. Auch Clef bekam eins und mit Freuden knabberte er daran. Georgie tat ihr Entzücken dem Falken gegenüber laut kund. Sie selber hatte sich mittlerweile zwei der Kekse in den Mund gesteckt und mampfte sie genüsslich. „Schie wird’n imma bescha!“, stellte sie mit vollem Mund fest. Und in dem Moment klopfte es erneut an der Tür ihrer Kajüte. Beide Mädchen drehten sich in die Richtung und sahen, wie ein junger Mann die Tür öffnete. Suria klappte bei seinem Anblick der Mund auf und auch Georgie verschluckte sich fast an ihren Keksen. Der Junge war auffallend gut aussehend – gebräunte Haut, schwarze Locken und große, dunkelbraune Augen. Er trug eine meeresgrüne Hose, eine lavendelfarbene Krawatte und eine hellorange Bluse. Er lächelte die Mädchen an und schien dadurch noch hübscher. „Entschuldigt, aber können wir uns zu euch setzen?“, fragte er nun. Georgie schluckte hörbar, mampfte ein „Schicherlisch!“, wobei sie Suria mit Keksstückchen bespuckte – und verschluckte sich letzten Endes doch. Suria biss sich auf die Lippe, um beim Anblick der keuchenden Georgie und den überraschten Jungen nicht laut loszuplatzen. „Gerne, aber wen meinst du denn mit ‚wir’?“, fragte sie. Die Antwort darauf wurde ihr sofort in Gestalt eines hübschen blonden Mädchens, die hinter dem Jungen auftauchte, gegeben. Sie hatte beinahe dieselben Klamotten, wie er – nur trug sie einen dunkelgrünen Rock anstelle der Hose. „Santos, was willst du denn hier? Komm, suchen wir uns andere Plätze! Oder willst du dich zu diesen Erstklässlerinnen setzen und mit ihnen Milch und Kekse futtern?“ Sie warf Suria und Georgie einen vernichtenden Blick zu und zog den hübschen Jungen mit dem Namen Santos aus der Kajüte. „Bitte entschuldigt, sie hat das nicht so gemeint!“, sagte er zu den Mädchen, bevor die Tür der Kajüte wieder zugefallen war. Georgie hatte sich von ihrem Hustenanfall erholt und wurde wütend. „Was hat sie zu uns gesagt? Hat sie behauptet, wir sind Babys? Na, warte, dir zeige ich’s! Du bist die Erste, die ich verschwinden lasse!“ Sie schwenkte ihre Fäuste Richtung Tür. Suria konnte sich daraufhin nicht mehr beherrschen – laut lachte sie los. Georgie fragte sich zuerst, was sie hatte – aber dann stimmte sie in das Lachen mit ein. Suria konnte es nicht fassen, wie einfach es war, sich mit der kleinen Georgie zu unterhalten. Es wäre, als würden sie sich ewig kennen, obgleich sie gerade erst Bekanntschaft gemacht hatten. Beide Mädchen lachten zusammen, erzählten sich davon, wie es war, als sie den Papiervogel von der Schule bekommen hatten (Georgie hatte zuerst sogar Hausarrest bekommen, weil ihre Mutter dachte, sie würde Papierflieger basteln und sie nicht wieder wegräumen – was das für eine Sauerei war!), was passiert war, als sie heraus gefunden hatten, was der Papierflieger wirklich war (Georgies Mutter war sogar beinahe umgekippt und zwickte sich minutenlang in ihren Arm, um sich zu vergewissern, dass sie nicht träumte) und wie man ihr letzten Endes die Wahrheit über ihr Hexendasein eröffnet hatte (es war die Schulleiterin Aura Withermore - nach Georgies Angaben eine sehr sympathische und anmutige aber auch ebenso respektvolle Frau – persönlich, die es der Familie Buckman erklärt hatte und zum Beweis ihre Zauberkunststückchen vorführte). Suria fragte sich, warum es bei Georgie nicht – wie in ihrem Fall – Anne war, die sie aufgeklärt hatte, aber mit Sicherheit hatte die Direktorin vielmehr Autorität ausgestrahlt und somit keine Schwierigkeiten gehabt, die Buckmans von ihrer Existenz und auch Georgies Zukunft zu überzeugen. Und umgekehrt – Suria hätte sicher viel länger an einen – sogar ziemlich bösen – Scherz geglaubt, wäre eine ihr unbekannte Frau aufgetaucht und hätte sie versucht zu überreden, auf die Warlock School zu gehen. Anmut und Autorität hin oder her! Auch Suria erzählte kichernd ihre ersten Begegnungen mit den Papiervögeln, die Geschichte mit dessen Beschriftung, ihrem Besuch in der Winkelgasse – und natürlich, was noch viel wichtiger und witziger war, wie ihr Waisenhaus das Ganze aufgenommen hatte. Georgie lachte erneut Tränen. Aber Suria ließ nach wie vor ihre Vergangenheit aus. Zum Ersten, weil sie sich für ihre Eltern schämte und dafür ihre neu gewonnene (ihre ERSTE!) Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollte (wer wusste schon, was Georgie davon halten würde, mit einem Kind von bösen Magiern in einer Kajüte zu sitzen?). Und zum anderen, weil sie keineswegs bemitleidet werden wollte (das hatte sie in der Vergangenheit schon zu Genüge bekommen und … wenn sie ehrlich war: es wäre sogar noch schlimmer, als eventuelle Ablehnung und Hass). Georgie erzählte daraufhin, dass sie in Australien geboren wurde; ihre Familie nach Russland gezogen waren, als sie 3 Jahre alt war (ihr Vater hatte dort eine viel versprechende Stellung angenommen) und, weil sich der Zustand für sie in Russland zusehends verschlechtert hatte, sie vor 2 Jahren ihr Leben in England aufgebaut hatten. „Und nun, in England…“, erzählte sie weiter und schreckte laut hoch. Denn sie wurde von einem ebenso lauten, wie markerschütternden Knall unterbrochen. Auch Suria schaute ängstlich auf und auch Clef wachte kreischend auf. Der Knall war von ihrer Kajütentür aus gekommen. Suria hatte gerade noch Zeit gehabt, zu verstehen, dass die Tür wohl so heftig aufgerissen worden war, dass sie gegen die Wand geprallt war, als ein lautes Grölen ihre Gedanken unterbrach. Dieses Grölen kam von einem seltsamen Geschöpf, das gerade die Tür so gewalttätig aufgerissen hatte (jetzt schien es sogar, als wäre sie teilweise aus den Scharnieren gesprungen) und sich mit einem breiten Grinsen vor den beiden Mädchen aufbaute. Es trug einen Hosenanzug, das an den Knien zerbeult und an den Ellbögen schmutzig war, aber abgesehen davon sehr neu aussah (Suria nahm an, dass der Anzug vor ungefähr einer Stunde auch vollständig neu war – ohne Kratzer und alles – und dass dieses wilde Geschöpf es in so kurzer Zeit einfach ruiniert hatte – bei was auch immer). Darunter sah man ein weißes T-Shirt mit Rissen hervorlugen. An den Füßen trug das Geschöpf dreckige Turnschuhe mit Grasflecken drauf. Dahinter wurde ein großer, schwarzer Koffer von dem fremden Wesen mit bemerkenswerter Leichtigkeit in die Kajüte gezogen. Suria hatte erst nach genauem Hinsehen erkannt, dass es eine „sie“ war – erkennen konnte man das nämlich nur an den langen, roten Haaren, die aber wild in alle Richtungen abstanden. Das Mädchen war nicht nur groß, es war auch noch kräftig und hatte dicke Hamsterbacken, die sich vor Aufregung rot gefärbt hatten. Ihre grünen Augen blitzten frech und Suria sah sofort, dass sie es faustdick hinter den Ohren hatte. „Eyyyyyyyy!“, grölte das seltsame „Mädchen“ erneut, „was geht denn hier bei euch ab?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten (tatsächlich wussten sowohl Suria als auch Georgie nicht, was sie ihr sagen sollten), nahm sie Anlauf und plumpste auf den Platz neben Georgie, immer noch grinsend. Das rote Sofa knarrte bedrohlich und die leckeren Marmeladenkekse, die sich zuvor auf der Stelle befanden, wurden von ihrem Hinterteil platt gemacht – und diejenigen, die nicht zerquetscht worden waren, segelten durch den Aufprall auf den Boden. Clef gurrte misstrauisch. Georgies Augen leuchteten vor Zorn rot auf, als sie los schrie: „Was fällt dir ein? Kannst du denn nicht aufpassen, wohin du dich setzt?“ „Wie? Oh!“ Das seltsame Mädchen erhob sich von ihrem Platz und begutachtete ihre Hose. Sie war hinten ganz dreckig und voll von zerquetschten Keksen. Dann blickte sie auf den Sitz, an dem sie zuvor gesessen hatte und auf die rum liegenden Kekse. Auf ihrem Gesicht machte sich ein Ausdruck des Verständnisses breit. Plötzlich fuhr sie herum und schrie Georgie an: „Du hättest mir ja sagen sollen, dass dort diese elenden Schweinskekse lagen!“ Georgie rang laut nach Luft und nach Worten, um diesem frechen Mädchen kontra zu geben. Aber Gott sei Dank wurde sie von Suria unterstützt – kühl sagte diese: „Sicher HÄTTEN wir dich vorgewarnt, wärst du nicht auf diesen Platz gestürmt, wie ein schnaubendes Nashorn! Da hatten wir kaum Zeit dazu gehabt!“ „Ah, und du bist hier die besonders Schlaue, was?“, giftete die Fremde. Suria zog ihre Augenbrauen hoch; Georgie war dagegen nun gänzlich rot vor Wut angelaufen: „Du beleidigst meine Kekse, benimmst dich einfach unmöglich und wirst auch noch unverschämt! Geh sofort aus dieser Kajüte!“ „Und wenn ich es nicht tue?“ Herausfordernd schaute die Andere Georgie an. Suria aber kam die rettende Idee: „Oder ich hole den Schulsprecher! Soviel ich weiß, befindet sich seine Kajüte nicht weit von hier! Der wird diese Auseinandersetzung sicher schnell und zu unseren Gunsten schlichten können!“ Das freche Mädchen wand sich nun Suria zu: „Das wagst du doch eh nicht, Einstein!“ Diese aber stand demonstrativ von ihrem Platz auf und ging auf die Tür ihrer Kajüte zu. „Schon gut!“, brüllte die Fremde. „Du hast ja gewonnen!“ Sie seufzte und murmelte: „Entschuldigt! Ich war halt sauer, weil meine Hose dreckig geworden ist. Mit einem dreckigem A…ich meine: Gesäß … mit einem dreckigen Gesäß will man nicht unbedingt an seinem ersten Schultag rumlaufen!“ Suria wollte ihr gerne glauben, aber es fiel ihr beim Anblick des ohnehin schon grausam aussehenden Hosenanzugs der Fremden schwer. Aber weil sie schon immer friedliebend war und schnell verzieh, nickte sie dem Mädchen zu und sagte: „Entschuldigung angenommen!“ Die Fremde grinste und wand sich nun erwartungsvoll Georgie zu. Diese schaute grimmig von ihrem Platz aus drein, murmelte aber: „Von meiner Seite auch!“ „Prima!“ Die Neue rieb sich die Hände. „Wie heißt ihr beide denn?“ - „Suria Blackthough!“ - „Und mein Name ist Georgie Buckman!“ Das Mädchen zuckte mit den Achseln. „Seltsame Namen! Aber das kann man sich nun mal nicht aussuchen! Ich bin Alison Healy!“ Freundschaftlich streckte sie Georgie ihre Hand entgegen. Ein Gedanke durchfuhr Suria wie ein Blitz und ließ auch gleichzeitig ihren ganzen Körper zusammenzucken. Sie sah, was kommen würde und rief: „Nein, Georgie n…!“ Aber es war zu spät – Georgie, im Bemühen, eine gute Geste Alison Healy gegenüber zu machen, schüttelte ihr die Hand. Im nächsten Moment schrie sie laut auf, als auch ihr Körper zusammen zuckte. Aber nicht nur – wie bei Suria vorhin – vor Schreck. Clef schlug panisch mit den Flügeln gegen die Käfigstangen. Georgie zog ihre Hand sofort zurück. Grinsend zeigte Alison Healy Georgie nun ihre Handfläche und den sich dort befindenden kleinen, runden Knopf – ein alberner Scherzartikel, der demjenigen, der er berührte, einen kleinen Elektroschock verabreichte. Dann platzte sie los und konnte sich nicht mehr halten vor Lachen. „Das … war ja so genial! Wer … hätte gedacht, dass … jemand so dumm ist und noch drauf reinfällt … einfach zu köstlich!“ Wenn Georgie vorhin schon wütend war, so war sie jetzt beinahe vorm Explodieren. Auch Suria hatte ihre Ruhe verloren. „Ich schlage vor, du gehst jetzt besser!“, sagte sie bestimmt. „Und wieso sollte ich das tun?“, keuchte Alison hervor. „Das fragst du noch?“, brüllte Georgie. „Zuerst kommst du hier rein, ohne anzuklopfen, machst dann meine Kekse kaputt, beleidigst Suria und mich und zu guter Letzt jagst du mir einen Schock durch den Körper! Du bist echt der Gipfel aller Unverschämtheit, du dumme Pute!“ Alison verging bei diesen Worten das Lachen. Grimmig schaute sie auf Georgie und sagte: „Werd bloß nicht kindisch!“ Georgie brauste auf: „Ich und kindisch? Wer spielt denn einem solche Kinderstreiche und das noch ohne Vorwarnung?“ - „Schon mal daran gedacht, dass Streiche auch ohne Vorwarnung geschehen SOLLEN? Demnächst gehe ich zu meinem Lehrer und sage: ‚Achtung, Mister, ich habe gerade mein Wasser auf Ihren Stuhl gegossen, damit Sie sich bloß da reinsetzen!’“ Alison seufzte. „Ich wollte mir eigentlich einen Spaß mit euch erlauben, habe aber nicht gedacht, dass ihr so spießig seid!“ Suria konterte: „Und soweit ich weiß, wird normalerweise über einen Spaß gelacht. Aber der einzige, der darüber gelacht hat, bist du selber! Ich finde Späße toll, nicht aber, wenn es unter die Gürtellinie geht, wie bei deinem Streich von vorhin.“ Alison Healy stand nach diesen Worten noch eine Weile stumm da und starrte die beiden Mädchen an. Dann seufzte sie und sagte: „Da habe ich gedacht, dass wenigstens ihr nicht solche Spaßbremsen seid, wie die anderen Dummen auf diesem Schiff! Egal wohin man geht – keiner versteht mehr einen klitzekleinen Scherz! Warum müssen die alle auch nur so ernst sein?“ Und bevor Georgie oder Suria darauf etwas erwidern konnten, schnappte sie sich ihren Koffer und ging auf die Tür zu. Als sie sie öffnete, sagte sie: „Viel Spaß noch in eurem Spießer – Universum, Miss Einstein und Miss“ – sie gebrauchte einen sehr unfeinen Ausdruck – „ …man!“ Der Name klang ähnlich wie „Buckman“, nur war es auf die denkbar gemeinste Art verschandelt worden. Als Alison Healy aus der Schwelle getreten war, stand Georgie abrupt auf, ging mit schnellen und schweren Schritten auf die Tür und ließ sie mit ganzer Kraft zuknallen. Nun fiel sie vollständig aus den Scharnieren und hing nun traurig im Eingang, wie ein Stück Brot, dass nur zur Hälfte vom Laib abgeschnitten worden war. Suria beugte sich vor, um ihren Falken, der nicht mehr aufhören konnte zu schreien, zu beruhigen. „Diese elende, miese, übel riechende, dumme, kranke…“, Georgie kochte vor Wut, „einfach unbeschreibliche Kreatur!“ „Mach dir nix draus, Georgie! Vergiss es einfach! Ich finde, du hast einen schönen Namen! Und sie wird schon sehen, was sie davon hatte, ihn so mies verschandelt zu haben!“, besänftigte sie Suria. „Danke, Suria. Du bist lieb. Ich bin froh, dass ich dich kennen gelernt habe!“ Georgie war ein wenig besänftigt. „Aber ich wünschte, DIE hätte ich NIE kennen gelernt! Es ist so ungerecht, dass sie auch von nun an auf unsere Schule geht! In unsere KLASSE! Ich hoffe nur, wir sehen sie so wenig wie möglich, sonst platze ich!“ Auch wenn sie wusste, dass es fies war, so hoffte Suria dies auch. Diese Alison Healy mit ihrem komischen Sinn für Humor hatte aber nun mal einen sehr schlechten Eindruck auf sie gemacht. Fünf Minuten, nachdem Healy aus der Kajüte gegangen war (Georgie aber schimpfte noch immer auf sie), ertönte in den Gängen und in ihrer Kajüte (weil ja ihre Zimmertür nicht mehr zuzukriegen war, hörte man das sehr gut) eine laute Stimme: „Sehr verehrte Schüler! In ein paar Minuten laufen wir in unserem Hafen ‚Warlock’ an, von dort aus Sie in gewohnter Weise zur Schule gebracht werden! Machen Sie sich bitte bereit und sammeln Sie sich am Schiffsbug. Die vier Treppen zu beiden Seiten, die sie an Bord des Schiffes brachten, benutzen Sie wie üblich auch dazu, um diesen wieder zu verlassen! Ich darf Sie noch mal dran erinnern, ALL Ihre Gepäckstücke in ihren Kajüten zu lassen – es wird vollzählig und unversehrt in ihre Schlafzimmer der Schule gebracht.“ „Woher wollen die denn wissen, welche Schlafzimmer die Unseren sein werden?“ Suria warf eine Frage auf, die sie schon seit längerem unbewusst beschäftigte. Alle hier an Bord trugen Schuluniformen – bis auf die Erstklässler natürlich. Wieso war es – wie die Schneiderin in der Winkelgasse schon Georgie zuvor mitgeteilt hatte – so üblich? Und wie kam es, dass die Schüler verschiedenfarbige Uniformen trugen, mit jeweils anderen Abzeichen auf der Brust? Suria hatte noch nicht die Gelegenheit gehabt, eins dieser Zeichen zu entziffern, aber sie durfte bisher folgende Farben begutachten: lila und blau; grün und orange sowie gelb und rot. Ebenso hatten auch Schülerinnen und Schüler mit den Farben schwarz und braun bzw. weiß und grau ihren Weg gekreuzt. Gehörten all diese Dinge zu den Geheimnissen der Schule, die sich hoffentlich bald aufklären ließen? Georgie dagegen hatte anderes im Sinn: „Ich habe hier noch nirgendwo einen Lautsprecher entdeckt! Du etwa?“ Suria musste bei diesen Worten lächeln: „Zauberer brauchen keine Lautsprecher, um ihre Stimmen zu verstärken, damit es jeder hört!“ „Wow!“ Georgie machte große Augen. „Das ist echt toll! Ich freue mich schon auf diese Schule! Und das Beste ist, dass wir unsere Koffer nicht mehr von oben holen müssen!“ Auch wenn sich Suria sehr unwohl dabei fühlte, ihren Falken zurückzulassen – Georgie hatte Recht. Sonst hätten die beiden Mädchen jetzt sicher ganz schön schuften müssen. Und Suria hätte nicht die Garantie, dass Georgie auch dieses Mal ihre „Kraft“ nicht bemerken würde. Mit einigen Schwierigkeiten stellten sie die kaputte Tür so hin, dass sie aus der Kajüte gehen konnten. Da dies eine Menge Zeit in Anspruch genommen hatte, war der Gang im 2. Stock, den sie nun betraten, leer. Suria und Georgie gingen auf die Treppe zum 3. Stock zu, um die bewährte Route des Steuermannes erneut zu gehen – dieses Mal natürlich umgekehrt. Als die Mädchen die Kajüten, die zu beiden Seiten des Ganges lagen, passierten, lugte Suria jedes Mal in das kleine Fensterchen an der Tür. Dort war niemand mehr. Es war irgendwie gespenstisch, alleine in einem großen Gang zu sein und zu wissen, dass die anderen Schüler auf dem Weg zum Schiffsdeck einen beträchtlichen Vorsprung hatten. Auch Georgie musste es wohl so gehen; mit schnellen Schritten lief sie die Treppe, die zum nächsten Stock führte, hoch und schrie: „Beeilen wir uns!“ Suria folgte ihr schnell. Aber etwas Gutes hatte es doch – so hatten sie zumindest nicht mehr diese beiden Mädchen in gelb-roter Uniform getroffen. Georgie lief ihr voraus in den 3. Stock und passierte den Gang Richtung Speisesaal. Mit einiger Verspätung kam auch Suria hinterher. Sie hatte einen kurzen Blick auf die beiden Türen, die zur Kajüte des Schulsprechers führten, geworfen und fragte sich wieder einmal, wer sich dahinter verbarg. Dann, als sie das helle, einladende Licht vor sich sah, das aus dem Speisesaal heraus strömte, dachte sie daran, dass sie kaum dazu gekommen war, ihn aufzusuchen und zumindest nachzusehen, was man dort zum Essen anbot. Ziemlich schade war es doch… Es geschah urplötzlich. Ein tiefer Schrecken durchfuhr Suria, noch stärker als vorhin, als Alison Healy mit lautem Knall in ihre Kajüte gestürmt war; ja sogar noch stärker als in dem Moment, in dem Georgie sowohl im wörtlichen als auch im übertragenden Sinne geschockt worden war. Gleichermaßen fühlte es sich auf einmal so an, als würde eine Hand in ihrem Inneren ihr Herz packen und es wie einen Schwamm auswringen. Verbunden damit hörte sie hinter sich ein schepperndes Geräusch, so als würden sich zwei schwere Türen öffnen. Das Zimmer des Schulsprechers! Suria fuhr herum und … wurde beim Anblick der Person, der ihr zuerst verblüfft, dann freudig entgegen blickte, weiß wie Kalk - vor Glück, bittersüßem Schrecken und Erstaunen. „Suria! Na endlich! Wie lange habe ich darauf gewartet!“, sagte der Schulsprecher. Die Person, die so sehr wollte, dass Suria diese Schule besuchte. Die Person, die auch Anne in ihrer Vergangenheit viel geholfen hatte. Er trug einen Hosenanzug in scharlachroter Farbe und darüber eine goldgelbe Krawatte. An seiner Brust schimmerte ein rotes, dreieckiges Abzeichen, in dem Suria ein goldenes „J“ erkannte. Die Oberseite des Buchstabens verlief entlang der Hypotenuse des Dreiecks, und die Stelle, bei der die Linien des „J“ ineinander verliefen, war auch gleichzeitig die Dreiecksspitze. Der „Haken“ und die lange Seite des Buchstabens zierten die Katheten des Abzeichens. Suria konnte auch viele Orden erkennen, die die Uniform der Person vor ihr links und rechts zierten und wahrscheinlich seine Stellung innerhalb der Schule bekundeten. Und doch – ER war es! Unverkennbar! Er war viel größer geworden seit damals, als sie ihm begegnet war und schaute in seiner Uniform und mit den ganzen Orden so würdevoll aus, aber Suria erkannte ihn sofort an seinen goldblonden Haaren und den silberblauen Augen. Es war Clef. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, damit habe ich das Geheimnis um die mysteriöse Person gelüftet und euch somit von eurem Leid befreit XD! Wie gefällt euch das^^? An dieser Stelle möchte ich mich vielmals für die Länge des Kapitels entschuldigen. Ich habe ihn ohnehin schon gekürzt (eigentlich sollten sich Suria und Clef erst in der Schule wieder sehen O__O) und weiß leider nicht, wie man es noch kürzer machen könnte. Ich schätze, ich habe mich zu sehr in die Dialoge hinein gesteigert. Und Pitri mit ihrem Rat bezüglich Beschreibungen ist da nicht ganz unschuldig :-P! Nein, Scherz XD! Ebenso tut mir der ebenso dumme wie flache Humor des Kapitels leid. Aber da bin ich nicht Schuld, sondern die Person, für die Alison steht – alle Beschwerden an sie *lol*. Bevor ich noch alberner werde, danke ich an der Stelle allen, die sich trotz allem diese FF antun, und ganz Besonders für meine eifrigsten Leser: - Phoebe (danke, dass du mich immer aufbaust und sagst, dass die Story toll ist. Wenn DU das sagst, dann muss es stimmen^^) - Miyuko (ich habe gesehen, dass deine FF-Favoritenliste nicht gerade groß ist und es erfüllt mich mit Stotz und Freude, dazuzugehören^^) - Pitri-chan (auch wenn deine Kommis manchmal kritisch waren, so merkte ich beim Schreiben, dass ich gerade dadurch besser geworden bin) So, ich höre lieber auf, bevor der Kapitel noch länger wird *rofl* Hel, Eure Suria P.S. Wer errät, für wen Santos steht, kriegt von mir einen KT geschenkt XD! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)