Broken Faith von Tyfa ================================================================================ Epilog: -------- Titel: Broken Faith Teil: Epilog Serie: Harry Potter Autor: Tyfa (aber eigentlich Li-chan [und Leute das ist nicht eine andere Person! Nein das bin ich, Tyfa und Li-chan sind ein-und-dieselbe Person...ich klau mir meine Storys NICHT von anderen! Ich konnte mich nur nicht als Li-chan registrieren weil der Name besetzt war! Also bitte mir nicht mehr vorwerfen das ich meine Storys klau *g*]) E-Mail: Tyfa@gmx.de Warnungen: Für bleibende Schäden übernehme ich keine Verantwortung! Disclaimer: Alle Personen in dieser Story gehören nicht mir sondern Joanne K. Rowling, ich habe sie mir lediglich für diese Geschichte ausgeliehen. Außerdem verdien ich hiermit kein Geld. WIDMUNG: Ich widme dieses Ende und diese ganze Geschichte einem Menschen der mir wirklich viel bedeutet, obwohl ich ihn noch nie persönlich getroffen habe... und der mich gelyncht hätte, hätt ich kein Happy End geschrieben <.< Yu, das hier ist ganz allein für dich... ich hab dich MEGA lieb und bin wirklich froh dir begegnet zu sein... ein dreifaches Hoch auf die NC-17 Sperre!!! Ein riesiges Danke an: cherry15, FinFisch, Mangacat201, Koshikawa, Jeanca, littleRanchan, Tamaryn 12, Mione89, Devil_SSJPan, BTina und kusakabe_marron. Noch ein paar Dinge zum Verständnis: °O°O°O° <-> Perspektiven/Szenenwechsel --- <-> Kleiner Szenen/Perspektivenwechsel... von einer Erinnerung in eine andere oder zurück in die Gegenwart Okay genug gelabert, ab zur Story: °O°O°O° Draco wachte schweißgebadet auf. Wie lange war diese Nacht nun schon vergangen? 4 Jahre oder waren es doch schon 5? Seine Hogwartszeit lag inzwischen schon in so ferner Vergangenheit, dass es ihm vorkam wie Jahrzehnte. Vieles hatte er vergessen, konnte sich an bestimmte Begebenheiten einfach nicht mehr erinnern und doch war ihm diese eine Nacht so klar im Gedächtnis, als wäre sie erst einen Tag her. Leise seufzend setzte er sich auf und blickte sich in dem dunklen Raum um. Sein kleines Heim. Eine bescheidene Wohnung am Rande Londons, etwas dass eigentlich absolut nicht zu dem verwöhnten Malfoy Sprössling passte. Aber er war schon lange nicht mehr das Abbild seines Vaters, war es im Geiste wohl nie gewesen. Eine leichte Gänsehaut überzog seine blanken Arme. Er fröstelte. Trotz dessen warf er die wärmende Bettdecke ein Stück zurück und schwang die Beine über die Kante seiner Schlafstatt. Im ersten Moment zuckte er noch zurück als seine Füße den kalten Boden berührten, doch dann stand er endgültig auf und wankte noch ein wenig schlaftrunken zum Fenster. Ein Blick in die Finsternis außerhalb seines Zimmer, ließ ihn allerdings schlagartig hellwach werden. Es schneite. Die grauen Augen verfolgten jede Bewegung der weißen Schneeflocken vor der gläsernen Scheibe, ehe er von einem nahestehenden Sessel eine Wolldecke zu sich zog und sich auf dem Fenstersims niederließ. Früher hatte er sich nie viel aus Schnee gemacht, hatte ihn zeitweise sogar gehasst. Doch mittlerweile hieß er ihn sogar willkommen, ließ sich in den Bann der weißen Eiskristalle ziehen. Genau wie Harry Potter damals in der Nacht vor 5 Jahren. In der Nacht in der den schlimmsten Fehler seines Lebens begangen hatte, auch wenn ihm dies erst Monate später bewusst wurde. Erinnerungen begannen seine Gedanken zu fluten und letztendlich gab er ihren Forderungen, sich die Vergangenheit noch mal zu besehen, nach. --- Erschöpft ließ er sich in den Sessel seines Zimmers fallen. Nach einem mehr als bloß anstrengenden Schultag kam ihm das normalerweise nur mittelmäßig bequeme Polster seiner Sitzgelegenheit nahezu paradiesisch komfortabel vor. Wieso quälten die Professoren die Schüler des 7. Jahrgangs, jetzt gegen Ende des Schuljahres noch so? Die Abschlussprüfungen waren doch schon längst geschrieben und in ein etwa zwei Wochen würden sie Hogwarts für immer verlassen. Wieso mussten sie sich also jetzt noch so anstrengen? Wofür? Der missmutige Blick grauer Augen schien die dünne Fensterscheibe in ihre kleinsten Einzelteile zersprengen zu wollen, doch das störrische Glas hielt dem tödlichen Ausdruck stand. Zwei Wochen. In zwei Wochen wäre alles vorbei. In zwei Wochen würde er das einzige Zuhause, dass er je gehabt hatte, verlieren und in sein persönliches Gefängnis, Malfoy Manor, zurückkehren müssen. Zwar wohnte sein Vater gezwungenermaßen immer noch in Azkaban, doch glaubte der Blonde nicht daran, dass sich an dem Terrorregime des weitläufigen Hauses auch nur irgendetwas verändert hatte, dafür war seine Mutter stets zu sehr von seinem Erzeuger beeinflusst worden, wie er grade in den letzten Ferien hatte feststellen dürfen. Fast hätte er gedacht durchzudrehen, als er mit ansehen musste, wie seine Mutter beinahe verstört jeden Tag so handelte, als würde Lucius das Haus noch in der selben Stunde wieder betreten. Zu sagen sie wäre durch den Verlust ihres Ehemannes wahnsinnig geworden, würde die Veränderung der Person Narcissa Malfoys wohl nicht ausreichend beschreiben. Eher schien sie wie besessen von dem Gedanken an ihren Gatten. Sie hatte Lucius geliebt, als den Mann geliebt, der er war, als Mörder, Verräter und am Boden krauchender Speichellecker Voldemorts. Selbst die Tatsache, dass Dracos Vater ihre Liebe augenscheinlich nie erwidert und sich zahlreiche Male Befriedigung bei anderen Frauen gesucht hatte, schreckte sie in ihrer Zuneigung nicht ab. Sie war total verblendet. Draco war sich sogar sicher, dass sie ihn, ihren einzigen Sohn, ohne zu Zögern geopfert hätte um Lucius einen Gefallen zu tun. Und er war irgendwann einmal genauso fehlgeleitet wie seine Mutter gewesen. Er hatte jedes Wort seines Vaters geglaubt, nahezu verschlungen, hatte jede seiner zahllosen Lügen für die absolute Wahrheit gehalten. Aber im Laufe seiner Entwicklung wurde er praktisch dazu gezwungen die Fakten zu erkennen. Er musste einsehen, dass er nur das Spielzeug seines Vaters, ein Klotz am Beine seiner Mutter war und lediglich etwas wie ein repräsentables Vorzeigeobjekt darstellte. Jahrelang war er selbst geblendet gewesen durch die Verehrung seines Vaters, durch den Wunsch diesem nachzueifern, bis zu dem Tag als ihm mit einem Schlag klargemacht wurde, dass seine Familie sich einen Dreck um ihn scherte. Bis zu Lucius Verhaftung und Verurteilung. Ein energisches Klopfen ließ ihn erschrocken zusammenzucken und aus seinen Gedanken auffahren. Keine Sekunde später, stürmte Blaise Zabini in sein Zimmer. "Was tust du noch hier?" Braune Augen blickten ihn neugierig an, während der Blonde jedoch nur die Stirn ob dieser Frage zu runzeln wusste. "Es ist Essenszeit!" Ohne die Chance zu flüchten, wurde der Grauäugige am Handgelenk gepackt und von seinem Hauskameraden hinter sich hergeschleift. Blaise war zwar schon immer besessen von allem Nahrhaftem gewesen, auch wenn man es ihm nicht ansah, aber seit wann artete das so stark aus? Ohne Rücksicht auf Verluste zerrte der Braunhaarige ihn weiter durch die mäßig bewanderten Flure der Zauberschule, bis sie letztendlich doch noch in ganzen Stücken die große Halle und somit ihr Ziel erreichten. Kaum hatte der andere Slytherin sein Handgelenk losgelassen, versuchte Draco durch massierende Bewegungen sein Blut dazu zu bringen, den vernachlässigten Teil seines Körpers wieder aufzusuchen. Seiner Stimmung hatte diese Arie ganz sicher keine Besserung verschafft, denn diese befand sich noch immer in den tiefsten Minusgraden der Skala. Scheinbar hatte die ganze Welt sich gegen ihn verschworen, denn kaum dass er Platz genommen hatte, ließ sich Pansy Parkinson neben ihm nieder, das am schwersten zu ertragende Mädchen der ganzen Schule. Mit Ausnahme von Granger natürlich und dass auch nur da diese eine Gryffindor war und zu dem golden Trio zählte. "Draciii...?" Einen winzigen Moment fragte Draco sich, wie oft er dem Mädchen nun schon gesagt hatte, sie solle ihn nicht so nennen, doch nichts hatte etwas gebracht, weder gewaltbeinhaltende Drohungen, noch subtile Erpressungen. "Was?" Es war mehr ein Knurren, als ein Wort, doch schien Pansy seine abweisende Haltung nicht zu registrieren, oder einfach nicht registrieren zu wollen. Mit einer unerträglich schrillen Stimme fing sie, ungeachtet seiner missgestimmten Erwiderung, an, vor sich hinzulamentieren und der Blonde fasste lediglich einige Wortfetzen wie ,Date' und ,Chance' auf, bevor er endgültig auf Durchzug schaltete. Er ließ seinen Blick durch die Halle schweifen, blieb an einem leeren Platz am Gryffindortisch hängen. Die blasse Haut seiner Stirn legte sich verwirrt in Falten. "Er wird nicht kommen." Die leisen Worte drangen von seiner linken Seite an sein Ohr, entstammten dem Munde Blaises, dessen braune Augen er schon einige Zeit unbewusst auf sich ruhen spürte. "Wer?" Fragende graue Augen blickten ihren Sitznachbarn an, auf dessen Gesicht sich ein unglaubwürdiger Ausdruck schlich. "Potter." Und mit einem Mal war alles wieder da. Diese Nacht vor nun schon fast 6 Monaten, die ganzen Auseinandersetzungen, seine Versuche jegliche Gedanken an den Gryffindor zu verdrängen, die ihm letztendlich doch noch geglückt waren. Er war schon immer gut darin gewesen unliebsame Gedanken und Gefühle zu ignorieren, alles, was nicht in das Schema eines Malfoys passte, wurde verkannt und hinter der eisigen Mauer weggeschlossen. 6 Monate war es nun her, dass er das letzte Wort mit dem Schwarzhaarigen gewechselt hatte und er selbst hatte es nicht anders gewollt. Er war es gewesen, der diese Vereinbarung getroffen und die Bitte des Grünäugigen ihnen wenigstens noch die Chance zu geben normal miteinander umzugehen, gnadenlos abschmettert hatte. Und es hatte ihm gut getan, es hatte sich so richtig angefühlt. Es war eine Genugtuung für ihn gewesen den Gryffindor stehen zu lassen. Es war seine persönliche Rache dafür gewesen, dass Harry ihn damals einfach zurückgelassen hatte. "Wieso?" Nur rau kam die Frage über seine trockenen Lippen, welche er flüchtig mit seiner Zungenspitze benetze, während er versuchte seine Stimme wiederzufinden. Braune Augen musterten ihn durchdringend, jagten dem Blonden einen kalten Schauer über den Rücken. Dieser Blick von seinem besten Freund verhieß nichts Gutes, dass wusste er mittlerweile zu genüge. Immer wenn der andere Slytherin ihn mit diesem Ausdruck in den Augen bedachte, hielt er eine Hiobsbotschaft für ihn bereit. "Weil er geht." "Er geht?" Verwirrt runzelte Draco die Stirn. Potter ging? Was sollte dass denn schon wieder bedeuten. "Er verlässt Hogwarts." Jedes einzelne der Worte war wie ein Schlag in Dracos Magen, auch wenn dieser versuchte es sich äußerlich nicht anmerken zu lassen. Stumm saß er da und starrte auf den leeren Platz in den Reihen der Gryffindors. Wie aus dem Nichts schoss ihm der abstrakte und völlig zusammenhangslose Gedanke durch den Kopf, dass Pansys kreischende Stimme mittlerweile verstummt war, genauso wie ihm aus einem unerfindlichen Grund auffiel, dass es draußen zu regnen schien, zumindest zeigte das die verzauberte Decke der Halle an. "Er verlässt Hogwarts, heute noch! Von seinen Freunden hat er sich schon verabschiedet." Beinahe meinte der Grauäugige aus dem Tonfall des Braunhaarigen drängende Verzweiflung herauszuhören, doch schwand dieser Gedanke genauso schnell, wie er aufgekommen war. Wie benommen saß er auf seinem Platz und hörte das leise Trommeln der Regentropfen gegen die Fenster der Halle, obwohl es in dem lauten, undeutlichen Gemurmel der Schüler nahezu völlig unterging. "Woher weißt du das?" Eigentlich interessierte ihn diese Frage kaum, sie war nur das Einzige, was seine verworrenen Gedanken einigermaßen klar hervorbrachten. "Es ist doch völlig egal, woher ich das weiß. Verstehst du nicht? Potter wird Hogwarts verlassen und dieses Mal für immer!" Stumm blickte der Blonde in die braunen Augen seines Hauskameraden, ohne eine Reaktion auf seinem Gesicht, ohne jegliche Emotion in den Augen. "Warum tust du das?" Augenscheinlich war Blaise am Ende mit seinem Latein, denn die Worte kamen unnatürlich stockend über seine Lippen. "Wieso tust du dir das an?" Eine feingeschwungene blonde Augenbraue reckte sich nach oben, gaben dem Gesicht Dracos einen spöttischen, wie zugleich fragenden Ausdruck. "Wieso zerstörst du dich selbst?" Das schmale Grinsen wich schlagartig von den blassen Zügen, machte einer undeutbaren Miene Platz, einer Miene, die der Braunhaarige nicht zu deuten wusste. "Ich zerstöre mich nicht selbst, Zabini, wer erzählt so n Scheiß?" In einer ruckartigen Bewegung hatte der Blonde sich erhoben und blickte nun von oben auf seinen scheinbar erstaunten Freund herab. Wie kam der Braunhaarige auf so horrende Ideen? Das war doch lächerlich. Dass er sich durch die Anrede mit dem Nachnamen wieder einmal von dem Anderen distanziert hatte, fiel ihm erst im Nachhinein auf. "Du warst schon immer gut darin, dich selbst zu belügen, Draco." Die geflüsterten Worte ließen seine leise brodelnde Rage noch mehr anwachsen. Wie konnte dieser Kerl es wagen so etwas zu behaupten? Wie konnte der Braunäugige so tun, als würde er ihn besser kennen, als er sich selbst? Niemand tat das. Er belog sich nicht selbst, schon lange nicht mehr. Mit einer eleganten Drehung, wand er sich von seinem Stufenkameraden ab und verließ die große Halle mit zügigen Schritten. Kaum das die Flügeltüren hinter ihm wieder zu fielen und er auf dem menschenleeren Flur der Zauberschule stand, bröckelte seine Maske. Die Strapazen der letzten Monate liefen wie ein dunkler Schatten über sein Gesicht, das ewige Verdrängen von all den Dingen, die Erinnerungen weckten, hatte ihn innerlich ausgelaugt. Potter wollte Hogwarts also wieder verlassen? Wollte ihn zum zweiten Mal zurücklassen? Eine kleine Stimme in seinem Kopf schrie ihn an, dass es egal war, dass er Potter nicht brauchte, dass er niemanden brauchte, doch wenn Draco in den vergangenen 3 Jahren eines gelernt hatte, dann war das, die Realität zu erkennen, wenn sie einem mit einem Hammer eins überzog und dass es nichts brachte vor ihr davon zu laufen, früher oder später holte sie einen doch wieder ein. Ohne dass er einen konkreten Befehl gegeben hatte, fingen seine Füße an, sich in Bewegung zu setzen. Er konnte sein Ziel nicht einmal wirklich benennen, ließ sich einzig von seinen Instinkten leiten. Schon bald hatte er zahlreiche Abzweigungen und Klassenräume, sowie Treppen und Gemälde passiert und den Hauptein- und Ausgang der Zauberschule erreicht. Die massiven Stahltüren, gaben unter seinem Druck nach, ließen sich schwerfällig beiseite schieben und gaben den Blick auf die verregnete und leicht neblige Landschaft Hogwarts frei. Er wusste nicht warum ihn seine Beine diesen Weg gezeigt hatten, doch kannte er keinen anderen Ort vom dem aus der Gryffindor die Zauberschule verlassen könnte. Dunkle Wolken bevölkerten den Himmel, öffneten ihr Tore direkt über ihm und ließen sinnflutartige Regengüsse hinab. Und mitten in diesem Bild der Gewalt Mutter Naturs, erblickte er eine der schwarzen Kutschen, die ihm jahrein, jahraus den Weg von Hogsmead zu seinem Zuhause und zurück bereitet hatten. Ohne nachzudenken oder auf den Regen zu achten, lief er los. Je näher er dem schwarzen Gefährt kam, desto unruhiger und hektischer wurden seine Schritte. Die Angst zu spät zu kommen, nagte an ihm, fraß ihn innerlich auf. Mittlerweile war seine Kleidung völlig durchnässt und die platinblonden Haarsträhnen klebten ihm wirr in der Stirn, über die der Regen in kleinen Rinnsälen floss und letztendlich in seine Augen tropfte, sodass Blinzeln seine einzige Möglichkeit darstellte zu verhindern, dass das Wasser ihm die Sicht nahm. Mit jedem Meter den er sich der Kutsche näherte, konnte er mehr Einzelheiten ausmachen, so nahm er nun allmählich die Silhouetten zweier Menschen wahr. Seine Schritte stockten mitten im Gang und einen Augenblick stand er recht verloren auf dem schlammig aufgeweichten Fußweg und wusste nicht wie er handeln sollte. Wer befand sich noch bei dem Goldjungen? Denn das eine dieser Personen auf den Namen Harry Potter hörte, war für ihn selbstverständlich. Wer sonst sollte bei diesem fürchterlichen Wetter die Zauberschule verlassen wollen? Zögerlich setzte er seinen Weg fort und nach nicht mal 10 Metern erkannte er die zweite Gestalt, da diese ihm nun entgegen, in Richtung Schloss, ging. Albus Dumbledore. Ein überraschter Blick bedachte ihn und der ältliche Schulleiter Hogwarts nickte ihm einmal freundlich zu, bevor er an ihm vorbeischritt. Im Gegensatz zu dem Blonden hatte Dumbledor anscheinend genug Verstand besessen dem Regen durch einen Zauber vorzubeugen und schien jetzt nicht auch nur einen Tropfen abbekommen zu haben. Für wenige Sekunden harrte Draco noch auf seinem Platz aus, ehe er eiligen Fußes auf die Kutsche zurannte. Als kaum noch 15 Meter Distanz zwischen ihm und seinen Ziel existierten, entdeckte er endlich auch den von ihm Gesuchten, wie dieser grade in das Gefährt steigen wollte. "Potter!" Er selbst erschrak bei der Rauheit seiner Stimme, doch der Gryffindor drehte sich nur erstaunt um und trat von der kleinen Stufe der Kutsche wieder herunter. "Was tust du hier?" Grüne Augen musterten ihn wenige Sekunden lang von oben bis unten, schienen von seiner Präsenz ebenso wie von seinem ungewöhnlich unbedachten Auftreten ernstlich überrascht. "Ich kann auch wieder gehen." Um ehrlich zu sein hielt er das für die beste Idee, die er seit langem hatte, denn er wusste selbst nicht was er hier sollte, geschweige denn passte es ihm, dass die Augen seines Gegenübers ihn aufs Genauste zu scannen schienen. Doch weglaufen lag nicht im Bereich des für ihn möglichen, schon lange nicht mehr. "Warum tust du es dann nicht?" Die abweisende Kälte in der Stimme des Schwarzhaarigen zu überhören, war unmöglich. Ein wenig schreckte er durch sie zurück und sah seine Absicht, hier herzukommen und noch einmal mit dem Gryffindor reden zu wollen, plötzlich als völlig irrational an. "Leb wohl, Potter." Er wusste nicht wirklich, was ihn grade dazu verleitet hatte seinem Erzfeind Glück für die Zukunft zu wünschen, doch trotzdem drehte er sich ohne eine weitere Erklärung oder eine Antwort abzuwarten um und machte sich auf den Rückweg zum Schloss, den stechenden Blick in der Rückengegend ignorierend. Kaum hatte er die ersten Treppenstufen des Eingangsportal passiert, stockte er mitten im Schritt. ,Was tust du hier?' Hastig wirbelte er herum und eilte zurück durch den Regen zu der immer noch ruhig dastehenden Kutsche. ,Dieses Mal nicht.' Der Schwarzhaarige stand noch immer davor, hatte ihm mittlerweile allerdings den Rücken zugewendet und schien den Rest seiner Sachen zu verstauen. "Potter..." Der Grünäugige wirbelte herum und blickte ihn zum zweiten Male an diesem Tag erstaunt an. "Was-?" Mit einer harschen Geste schnitt Draco ihm das Wort ab, ungeachtet der Tatsache dass er nicht den leisesten Schimmer hatte, was er sagen sollte oder konnte um eine halbwegs vernünftige Konversation in Gang zu bringen. "Wir müssen reden." Die schmale Augenbraue des Schwarzhaarigen hob sich und auch der Slytherin musste sich eingestehen, dass dies nicht unbedingt das Optimalste war von all dem was er hatte sagen können, geschweige denn ein sinnvolles Gespräch erzeugen würde. Doch wenigstens verschaffte ihm diese Aussage noch ein wenig Zeit. "Ich dachte du wärst derjenige von uns beiden, der nicht reden wollte." Beinahe trotzig vergrub der Gryffindor seine Hände in den Taschen seines Umhang, in denen er mit den Fingerspitzen einen kühlen Gegenstand streifte, der schon bald darauf begann eine leise Melodie zu spielen. Erschrocken weiteten sich die smaragdenen Augen und Harry zog hastig die kleine gläserne Kugel und seinen Zauberstab hervor um das magische Artefakt zum Verstummen zu bringen, allerdings hinderten ihn die schmalen Finger des Blonden daran, die sich behutsam auf die Kugel legten und ihm diese aus der Hand nahmen. "Lass." Klare Saphire musterten den Schwarzhaarigen eindringlich, beobachten jede noch so kleine Regung in dessen Gesicht, wie die grünen Augen unentwegt auf die Kugel in seiner Hand starrten und erst, nachdem einige Sekunden verstrichen waren, den Weg zu den seinigen grauen fanden. Das Lied hatte sobald die Finger des Slytherins die Oberfläche der Kugel berührt hatten, gewechselt und nun erklang eine Pulsschlagähnliche Melodie, die erst langsam durch weitere Musikinstrumente ergänzt wurde. "Was tust du noch hier?" Das minimale Zittern in der Stimme des Schwarzhaarigen entging ihm ebenso wenig wie der Ausdruck in dessen Augen. ~I see you standing there,...~ Schweigend betrachtete er seinen Gegenüber weiterhin, bemerkte den immer verzweifelteren Ausdruck auf dessen Zügen. Von der zuvor gezeigten abweisenden Haltung war nichts mehr zu erkennen. Harry Potter sah regelrecht verloren aus, sowie er dort vor ihm im strömenden Regen stand und dieses Auftreten war das, was ihn besonders machte. ~... wanting more from me.~ Es hatte ihn immer fasziniert, dass ganz egal wie dreckig es dem Gryffindor zu gehen schien, er vor seinen Freunden immer noch lachte und diese damit täuschte. Nur in den wenigen Augenblicken, in denen der Grünäugige sich unbeobachtet fühlte, war die Leere in seinem Blick erkennbar gewesen, oder in den Nächten auf dem Turm. Auf dem Westturm hatte der Schwarzhaarige seine ewig fröhliche Maske fallen lassen und ihm sein wahres Gesicht gezeigt, ein Aspekt der Draco irgendwo immer stolz gemacht hatte. Aber all das tat hier eigentlich nichts zur Sache. ~I'm all I'll ever be... ~ Noch immer bohrten sich die grünen Augen in seinen Blick, verlangten nach einer Antwort, eine Antwort, die er geben konnte, nachdem die nächste Zeile des Liedes erklang. Dies hier war seine letzte Chance. Er würde nie herausfinden ob es funktionieren würde, wenn er es nicht probierte. Wenn er jetzt nicht über seinen Schatten springen konnte, wann dann? ~... and all I can do is try.~(1) "Es ist besser es wenigstens versucht zu haben, als sofort aufzugeben!" rezitierte er die Worte, die der Gryffindor 6 Monate zuvor bei ihrem letzten Gespräch auf einem der zahlreichen Gänge Hogwarts zu ihm gesagt hatte und welche ihm nie wirklich aus dem Kopf gegangen waren. Ein sachtes Lächeln lief über die Lippen des Blonden, als er sah wie sich die Smaragde des Goldjungen weiteten und dieser seine Worte nur langsam zu realisieren schien. Mit einigen schnellen Schritten hatte er die Distanz zwischen ihnen überbrückt und legte seine Lippen auf die des anderen. Und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl etwas völlig richtig gemacht zu haben. --- Auch jetzt trugen seine Lippen ein sanftes Lächeln zur Schau als er aus seinen Erinnerungen in die Realität zurückkehrte und die Schneeflocken außerhalb der Fensters dieses Raumes wieder wahrnahm. Dieser Tag schien ihm erst wenige Wochen her zu sein, dabei waren es schon mehrere Jahre. Harry hatte trotzdem noch in derselben Nacht, wie geplant, Hogwarts verlassen und Blaise hatte wegen der angeblichen Dummheit des Blonden, wie er den Gryffindor hatte gehen lassen können, getobt. Doch Draco hatten die ganzen Beschimpfungen nichts ausgemacht, wusste er doch als Einziger, dass Harry nicht ohne ein Versprechen an ihn gegangen war. Das Versprechen Draco nicht lange allein zu lassen und bald zurückzukehren. Ein Versprechen, das er nach 2 Monaten, die er bei den Muggeln verbrachte, die ihn damals aufgenommen hatten, auch erfüllte. Mittlerweile musste der Ex-Slytherin sogar zugeben, dass er seinem besten Freund so einiges zu verdanken hatte, denn wer weiß ob er jemals aufgewacht wäre, hätte der Braunhaarige ihm nicht immer wieder kräftige Tritte in seinen Allerwertesten verpasst. Ein starker Arm schlang sich plötzlich um seine Brust, ließ ihn erschrocken zusammenzucken, da er den anderen vorher nicht bemerkt hatte. "Was machst du?" Leise und schlaftrunken drangen diese Worte an sein Ohr, während ein heißer Mund begann seine freiliegende Halsbeuge zu verwöhnen und widerspenstige schwarze Haare ihn an der Wange kitzelten. "Wieso bist du wach?" Sehr zum Leidwesen des Blonden entwich ihm außer seiner Gegenfrage auch noch ein wohliges Seufzen, welches sofort mit einem leisen Kichern des Grünäugigen beantwortet wurde und sich Zähne vorsichtig in die weiche Haut seines Halses gruben. Der ehemalige Gryffindor wisperte etwas in seine Halsbeuge, von dem er allerdings nur Bruchstücke verstand. "...konnte nicht... Bett... so kalt..." Leise lachte er auf, erntete ein empörtes, doch schläfriges Grummeln des Anderen und strich einmal durch die seidigen Haare. "Geh wieder schlafen." Wieder erhielt er lediglich ein Murren als Antwort als er seinen Gegenüber vorsichtig von sich weg, in Richtung Zimmermitte und somit auch Bett schob. Doch hatte er seine Rechung ohne den immer noch schläfrigen Grünäugigen gemacht, der ihn am Handgelenk packte und mit einem Ruck von der Fensterbank zog, so dass er Mühe hatte nicht unfreiwillige Bekanntschaft mit dem harten Parkettboden zu schließen. "Harry..." Sein Protestversuch wurde im Kein erstickt, als sich zwei warme Lippen auf seine legten. "Ich geh nur wieder schlafen, wenn du mitkommst." Einen Moment blinzelten ihn die grünen Augen noch an, ehe der Weg zu ihrer Schlafstatt trotz des Widerstandes des Blonden einfach fortgesetzt wurde. Ergeben seufzend ließ der Ex-Slytherin sich von seinem Freund unter die nur noch mäßig warme Bettdecke ziehen und nahm auch in Kauf, dass der Schwarzhaarige sich so nah an ihn kuschelte, dass er ihm fast die Luft zum Atmen nahm. Zumindest in einem Punkt war er sich sicher, dass eine von Harrys Kuschelattacken einen grausamen Erstickungstod wert waren. Sein Blick glitt zum unberührt daliegenden Nachtisch auf dem er einen kleinen Gegenstand ausmachen konnte, der sein Leben schon einmal gehörig durcheinander gebracht hatte. Mit einem leichten Grinsen fuhr er mit dem Zeigefinger kurz über die glatte Oberfläche der magischen Kugel und fast sofort begann eine Melodie zu spielen. ~I've found a reason for me...~ Ihm kam ihre ganze derzeitige Situation beinahe schon zu klischeehaft und wie einer kitschigen Fernsehromanze entsprungen vor, jedoch würde jeder der sie kannte sich wundern, dass sie nachts so anschmiegsam miteinander umgingen. Denn auch wenn sie beide sich in den letzten Jahren sehr verändert hatten, stritten sie tagsüber immer noch oft, wenn auch meistens nur scherzhaft. ~... to change who I used to be.~ Nie hatte er gedacht, dass eine Beziehung zwischen ihm und dem ewigen Goodie-Goodie Harry Potter funktionieren könnte, er hätte wahrscheinlich sogar jeden verflucht der das behauptete und nicht auf den Namen ,Blaise' hörte, doch musste er spätestens das Gegenteil einsehen, als er vor 3 Jahren mit dem Grünäugigen zusammen gezogen war. ~I've found a reason to show...~ Zu sagen es hätte seit dieser Nacht am Ende des 7. Schuljahres auf Hogwarts keine Probleme mehr gegeben und wäre immer leicht gewesen, wäre eine glatte Lüge, denn sie hatten oft genug gegen die Beurteilungen ihrer Beziehung von außen ankämpfen und ihre eigenen, heftigen und meist aus Meinungsverschiedenheiten resultierenden Streitereien austragen müssen. ~... a side of me you didn't know~ Ruhig blickte er auf den schwarzen Haarschopf, welcher sich auf seiner Brust gebettet hatte, hinab und beobachtete die sich gleichmäßig hebende Brust des Schlafenden. Mittlerweile wusste er nicht einmal mehr, welche Gründe er sich damals ausgedacht hatte um die Unmöglichkeit dieser Beziehung zu gewährleisten. ~A reason for all that I do...~ Er war nicht jemand, der an die Liebe und deren Unvergänglichkeit glaubte. Genauso wenig wie daran, dass man alles schaffen konnte, wenn man es doch nur wollte. Doch in dem Moment in dem er damals über seinen Schatten gesprungen war und eine mögliche Niederlage mit allen Konsequenzen in Kauf genommen hatte, hatte für ihn etwas begonnen, was dieses Risiko allemal wert gewesen war. ~...and the reason is you~(2) Ein ehrliches Lächeln flog über seine Züge als der Schlafende einmal leise vor sich hingrummelte und sich noch näher an ihn drückte. Vielleicht, ganz vielleicht konnte er jetzt, nur für diesen Augenblick, behaupten ein kleines Stückchen Glück gefunden zu haben. °O°FIN°O° Ich weiß dass viele gemeint haben, das Ende des letzten Teils wäre ein würdiger Abschluss und ein Happy End würde die Botschaft dieser Story verleugnen. Doch wofür sind Geschichten denn da? Führen sie uns nicht oft genug in fremde Welten, in Welten, die besser sind als die in der wir leben?! Ich glaube nicht daran, dass es in der Realität viele Happy Ends gibt und lache über jeden der versucht mir mit einem Spruch wie ,Alles wird wieder gut.' zu kommen. Merkwürdig, dass ich dann so ein Ende schreibe, oder?! Ich hoffe es hat euch gefallen. Weitere Geschichten im Genre Harry Potter werde ich sehr wahrscheinlich nicht mehr schreiben, also seid froh... ihr seit mich jetzt wahrscheinlich für immer los und werdet in Zukunft nicht mehr von mir belästigt! Bye eure Li-chan (1) Nelly Furtado - Try (2) Hoobastank - The Reason... auf diesem Lied basiert die ganze Story... und ich hätte beinahe keine Stelle gefunden um es einzubauen und war schon am verzweifeln. Angefangen am 27.05.04 Beendet am 22.01.05 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)