Skydancer von Moench (Das Erwachen der weißen Kräfte (Witch it! <- Kleiner Untertitel zu Thema)) ================================================================================ Kapitel 8: Wing 8 ----------------- Wing 8 Hier war es etwas düster, also zündete Kai die Kerzen der vier Kerzenständer an, die in jeder Ecke standen. Sie sahen aus wie eine große Blüte, aus der sich je fünf Schlangen herauswanden. In den Mäulern der Schlangen steckten vier rote und eine gelbe Kerze. Ein großes weiß- glitzerndes Spinnennetz hing über dem größten der Bücherregale. Insgesamt standen 4 dieser großen weiß gestrichenen Regale in diesem Zimmer. Als Buchstützen dienten kleine goldene und silberne Engel, die Edelsteine in den Händen hielten. In der Mitte des Raumes stand ein runder Holztisch und vier kuschelige Sessel mit blauem Polster standen um ihn herum. Durch das Erkerfenster fiel ein blasser Strahl Mondlichtes herein und ließ die Schlangenkerzenständer bedrohlich schimmern. Tim lies sich auf einen der Sessel nieder und blies eine Strähne aus seinem Gesicht. Nina stand neben ihm und zupfte an ihrem rosa Oberteil herum. Kai und Theresa dagegen gingen sofort zu den Regalen hinüber und bestaunten die vielen Bücher. Sie waren seit ihrer Ankunft noch nicht hier gewesen und wunderten sich, wie man so viele Bücher haben konnte. "Hey, was haltet ihr davon, wenn wir an der Tür ein bisschen zuschauen? Nur ein wenig!", kam es Kai in den Sinn. "Nein! Opa hat gesagt wir sollen in ein anderes Zimmer gehen, und er hat es bestimmt nicht gesagt, damit wir durch das Schlüsselloch sehen.", entgegnete ihm Tim. "Aber wir bespitzeln sie doch gar nicht! Wir schauen ihnen nur ein wenig bei ihrem hochinteressanten Gespräch zu. Ich würde so gerne wissen, von was für einer Waffe Opa vorhin geredet hat.", sagte Theresa und stellte sich neben die Tür. Sie presste vorsichtig ihr Auge an das Schlüsselloch um zu sehen über was die zwei redeten. Nach kurzer Unbehaglichkeit schauten auch Tim und Nina durch das Schlüsselloch. Sie wollten zwar auf den Befehl des Opas hören, aber sie waren einfach zu neugierig um einfach daneben zu stehen. "Nun Tirsiel! Glaubst du die Kinder hören endlich nicht mehr zu? Um was für eine Vorrichtung handelt es sich?", fragte Canrie°Can neugierig. "Ja! Ich glaube sie sind jetzt in ihren Zimmern!", sagte Opa obwohl er durch die verhexte Bibliothekstür genau die vier sah, wie sie sich um den besten Platz stritten. " Na dann erzähl endlich!", bettelte Canrie° Can. " Schon gut! Ich werde dir alles erzählen! ich werde dir alles von unserer Heldentat erzählen. Wir waren so gerissen! Sirana und ich...Wir sind Genies! Ich habe nur noch eine Bitte bevor ich dir das Geheimnis verrate!" "Was? Sag schon! Was für eine Bitte? ich tue alles für dich, mein guter alter Kumpel!", schleimte er. "Beantworte mir nur eine Frage!", sagte Opa. "Sag endlich! Was für eine Frage?" "Wohin sind die Kinder wirklich gegangen?", fragte Opa mit hinterlistigem Blick. " Was soll denn das? Du hast es doch vorhin gesagt! Sie sind nach oben in ihre Schlafzimmer gegangen! Verrätst du mir bitte nun um was es sich bei dieser Waffe handelt?", antwortete er ein wenig entrüstet. " Ja! Ich sage es dir!" Er stand auf, ging auf die andere Seite des Wohnzimmertisches, an der Canrie° Can saß. Opa stand ihm nun genau gegenüber. Er schaute Canrie° Can tief in die Augen und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. " Du Narr!", lachte Opa, " Glaubst du wirklich ich hätte dein falsches Spiel nicht durchschaut? Schau, was du davon hast! Brenisto expo'na!", schrie er und hielt seine Hand, in der er einen gräulichen circa zwanzig Zentimeter langen Stab hielt, auf Canrie° Can gerichtet. Dieser ging plötzlich in violetten Flammen auf und brach zusammen. Opa trat die kleinen Flämmchen, die auf den Teppich übergesprungen waren mit seinen Hausschuhen aus. Der Körper Canrie° Cans lag nun regungslos auf dem Boden. Nina hatte einen kleinen Schrei losgelassen, Theresa hielt sich am Türrahmen fest und die Jungs standen geschockt gegen eines der Regale gelehnt. Ein Mensch ging gerade vor ihren Augen in Flammen auf, war aber trotzdem unversert. Sie hatten alles von Opa erwartet, aber nicht dass er ein Mörder war und gerade vor ihren Augen einen unschuldigen Menschen umgebracht hatte. " I...ist er wirklich tot?", fragte Nina mit zitternder Stimme. Alle im Raum nickten ihr stumm zu. " Kinder, ich weiß dass ihr zugesehen habt und euch erschrocken habt, aber es ist nicht so wie es aussah. Kommt bitte rüber!?", kam die Stimme von Opa durch die Tür. " Hat er sie noch alle?", fragte Theresa mit weit aufgerissen Augen, " Er hat gerade einen Mensch umgebracht und jetzt will er uns weismachen, dass alles in Ordnung ist!?" Nina jedoch ging zur Tür und wollte mit Tim zu ihm. Sie glaubten daran, dass Opa wusste was er tat und dass er es bestimmt nicht aus Spaß gemacht hat. "Seid ihr nun auch verrückt geworden? Er wird euch auch umbringen! Helft mir lieber dieses Fenster zu öffnen und zu entkommnen!", sagte Theresa aufgebracht. Sie versuchte Krampfhaft das große Erkerfenster zu öffnen, doch sie bekam den Riegel nicht zur Seite. Er war schon zu verrostet um ihn öffnen zu können, oder war es ein Zauberspruch, der auf dem Fenster lag und es verschlossen hielt? " Du glaubst doch nicht wirklich dass Opa ein Mörder ist, oder?", fragte Nina Theresa und versuchte dabei ruhig weiter zu atmen um sie nicht anzuschreien. Kai schloss sich nun auch den dreien an. Nur Theresa war immer noch dagegen zu Opa zu gehen. Doch nach ein paar Sekunden des Überlegens entschloss sie sich doch mit ins Wohnzimmer zu gehen, denn sie wollte schließlich den Grund für diesen Mord wissen. Opa saß in einem der Sessel, die vor dem Kamin standen und betrachtete die Leiche vor ihm auf dem Boden. Der Mann lag auf dem Bauch, doch man konnte genau sehen, dass er sich verändert hatte. Er hatte nun keine violetten Haare mehr, sondern eine grässlich rotschwarze Haarpracht, die verschmutzt und voller Dreck an seinem Kopf klebte. Sie erinnerte an Asche oder Blut. Am Rücken hatte er zwei Stummeln und seine Gestalt war plötzlich kleiner. " Na schön!", sagte Theresa, "Erkläre uns bitte warum dieser Mann sterben musste...", sie stoppte, als sie die Veränderung des Mannes bemerkte. Ihre Augen musterten seinen ganzen Körper und blieben an den Stummeln hängen. "Äh, Opa?", fing sie langsam an, " Was sind das für komische Dinger, die Canrie° Can auf seinem Rücken hat?" " Das sind Flügelstummeln. Dieses Geschöpf ist nicht Canrie° Can! Es war einmal ein Engel, jedoch wurden ihm die Flügel für seine Sünden abgehackt, oder Astaroth hat ihn gefangen genommen und die Flügel ausreißen lassen. Wenn Engel ihre Flügel verlieren, verlieren sie auch einen großen Teil ihres göttlichen Verstands und sind leicht beeinflussbar. Astaroth sucht diese gefallenen Engel und macht sie zu seinen Dienern. Sie ernähren sich nicht mehr von allem Negativen, sondern fressen alles Glück, alle Liebe und überlassen deinen leeren Körper dann ihren gezüchteten Menschenfressenden Kreaturen, damit sie wachsen und noch mehr Menschen töten. Der wahre Canrie° Can ist noch am Leben und liegt wahrscheinlich in diesem Moment selig schlummernd in seinem Bett. Dieses Geschöpf wurde nur geschickt um uns und vor allem Siranas und meinen Plan herauszufinden und zu spionieren.", erklärte Opa. "Also hast du...hast du nicht einen unschuldigen Menschen umgebracht!?", fragte Theresa vorschichtig. "Und wisst ihr auch, wie ich herausgefunden habe, dass er lügt und nicht der echte Canrie° Can ist?" " Nein, wie denn?", fragten alle vier im Chor. "Ihr habt ja mitgehört und zugeschaut!", sagte er mit einem Ansatz des Grinsens im Gesicht. Die vier nickten artig und überlegten woher er das denn nur wusste. " Was war die letzte Frage, die ich diesem Wesen gestellt habe, bevor ich es in Flammen aufgehen lassen habe?" " Du hast gefragt, wohin wir gegangen sind!", gab Kai fragend zurück. " Genau! Der echte Canrie° Can kennt dieses Haus in und auswendig, da er schon mehr als hundert Mal hier war. Er weiß genau, dass es nur einen Ein- und Ausgang zur Bibliothek gibt und der führt durchs Wohnzimmer. Von der Bibliothek führt kein gang oder so etwas in der Art zur Eingangshalle, wo sich die Treppen zu den Schlafzimmern befinden. Dieses Geschöpf hat aber geantwortet, dass ihr nach oben gegangen seid. Seht ihr! Das ist unlogisch! Wenn ihr nach oben gegangen wärt, dann wärt ihr zur anderen Tür hinausgegangen. So vergesslich kann nicht einmal Canrie° Can sein, um die Raumverbindungen nicht mehr zu wissen. Deshalb war mir klar, dass das hier ein Schwindler ist. Ein Klopfen an der Eingangstür jagte allen einen Schrecken ein und Theresa lies ein Quietschen verlauten. Wer war das? Schon wieder ein Diener Astaroths oder diesmal nur ein normaler Hexer oder eine normale Hexe? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)