Stürmische Nächte von Tiaiel ================================================================================ Kapitel 14: Von Hunden und der Traurigkeit, allein zu sein.. ------------------------------------------------------------ Kommi: Der vorletzte Teil der Story.. Liest das noch wer? Wir wünschen jedenfalls Spaß dabei ^^; Stürmische Nächte Kapitel 14 – Von Hunden und der Traurigkeit, allein zu sein.. Es war ein düsterer Morgen gegen 11:00 Uhr und die Sonne schien sich immer noch nicht wieder blicken lassen zu wollen.. Langsam aber sicher öffnete ein verschlafener Blondschopf seine verträumten Augen und fand sich in einem großen Bett wieder.. allein, wie immer in der Zeit, die er bei Kaiba war, denn trotz der Herbstferien musste dieser arbeiten. Seine Corporation leitete sich schließlich nicht von selbst. Mokuba hatte zwar noch frei und sprang ab und zu im Haus rum, aber wenn, dann meist mit Freunden, die ihn besuchten. Er würde da sicher nur stören, dachte der Blonde bei sich. Seto selbst kam immer erst gegen Abend Heim und sah dann auch dementsprechend gestresst aus. Da wollte ihm der Blonde nicht auch noch auf den Wecker fallen. Er schlief meist allein ein und wachte am nächsten Morgen allein wieder auf. Und wenn er nicht gerade träumte, langweilte er sich mit Fernsehen. Alles in Allem keine wirklich sinnvollen Beschäftigungen, aber rausgehen konnte er bei dem Regen schließlich auch nicht. Seine Medikamente musste er inzwischen auch nicht mehr nehmen. Vielleicht mal etwas gegen Kopfschmerzen, aber sonst ging es ihm relativ gut. Die Wunden sahen auch nicht mehr so schlimm aus und es kam eher selten vor, dass ihm noch etwas wehtat. Morgen waren die Herbstferien vorbei und er würde ganz allein in dem riesigen Haus sitzen, abgesehen vom Personal versteht sich. Im Endeffekt musste er sich eingestehen, dass er sich hier genauso einsam und verlassen fühlte, wie zu Hause. Egal wo er sich aufhielt, irgendwie schien die Einsamkeit ihn zu verfolgen, genauso wie der Regen, der ihn einfach nicht nach draußen ließ. Er ließ sich zurück in die Kissen fallen. „Heute ist Sonntag“, brabbelte er vor sich hin und seufzte teilnahmslos in den Tag hinein. Der Blondschopf schloss erneut seine braunen Augen und döste vor sich hin, als sich kaum hörbar im Nebenzimmer die Tür öffnete. Auf leisen Pfoten trabte Etwas in den Raum, kam näher an das Bett und nahm darauf platz. Joey, der fast schon wieder halb schlief, bemerkte das zusätzliche Gewicht auf der Bettdecke nicht und drehte sich auf die Seite. Dann spürte er plötzlich einen Atemzug an seiner Wange und eine Sekunde später wurde ihm einmal quer übers Gesicht geleckt. Erschrocken riss er die Augen auf und hielt sich schützend die Hände vors Gesicht. ‚Seit wann hat denn Kaiba einen Hund?!’, schoss es ihm durch den Kopf, denn das, was sich vor ihm bewegte und nicht aufhören konnte, ihn voll zusabbern, hatte sehr weiches helles Fell und wuselte mit seiner Zunge in seinem Gesicht rum. „Hör endlich auf..“, murmelte er vor sich hin, konnte das Fellknäuel aber nicht zur Aufgabe bewegen. Doch Rettung nahte bereits aus der Ferne, denn wenige Momente später kam Mokuba durchs Zimmer gesprungen und amüsierte sich erst einmal über Joey, wie er mit dem Hund um Luft rang. „Scheinbar hast du dich auch schon mit ihm angefreundet.“, lachte der Schwarzhaarige zu den beiden hinüber. „Kannst du ihn vielleicht mal irgendwie von mir runter nehmen?“, sprachs und versank unter einem Teppich von Fell. Mokuba, der das ganze kaum noch mit ansehen konnte, half dem unter dem Hund schon fast wehrlos erscheinenden Joey und scheuchte das, wie der Blonde jetzt erst bemerkte, von Schlamm eingenommene Fellknäuel vom Bett. Dementsprechend sah dieses nun auch aus. Dann begann er zu erklären. „Das ist Saiu. Er wohnte einige Straßen weiter bei einem Freund von mir. Allerdings ist er vor 2 Monaten weggezogen und haben ihn ins Tierheim geben müssen. Doch scheinbar gefällt es ihm dort nicht mehr.“, fügte er lächelnd hinzu. „Und was macht er dann hier, wenn er eigentlich im Tierheim sein sollte?“ „Ich weiß nicht, vielleicht hatte er Sehnsucht nach mir.“, grinste Mokuba dem Blonden entgegen. „Und dein Bruder nimmt ihn einfach mal so auf?“ „Bisher weiß er noch nichts davon.. aber ich denke nicht, dass er viel dagegen hat. Schließlich ist er eh nie zu Hause und so hab ich wenigstens wen, mit dem ich hier spielen kann. Aber ich denke wir könnten ihn erstmal waschen, denn er kam eben erst von draußen durch die Tür gerannt und überall klebt noch der Schlamm an seinem Fell.“ „Na wenn das mal gut geht.“, murmelte der Blonde vor sich hin und beschloss dem Jüngeren dabei zu helfen. Wie zu erwarten war, endete die Sache natürlich in einem Desaster. Mal davon abgesehen, dass es eine Oper war, das Tier erst einmal in die Wanne zu kriegen, da es sich mit allem, was ihm zur Verfügung stand, wehrte. Miechsen und Jaulen war durch das ganze Bad zu hören. Saiu konnte einem schon fast Leid tun, aber Joey und Mokuba waren unerbittlich. Nach langem Hin und Her, saß er nun auch endlich da, wo er sein sollte, nämlich unter einem warmen Wasserstrahl, während er von dem Schwarzhaarigen mit Seife eingeschmiert wurde. Wenig begeistert davon, wackelte er von einer Ecke der Wanne in die nächste und hatte auch nicht im Geringsten vor, es den beiden leichter zu machen. Doch auch das hatte nach endlosen Lappalien und Seufzern Joeys ein Ende und Saiu sah aus, wie frisch gebügelt. Ein Glück hatte man in diesem Haus Bedienstete, die sich dann dem Bad und dem Schlafzimmer annahmen, denn da sah es wie Saiu vor seiner Wäsche aus! Als zu späterer Stunde dann Seto das Haus betrat und ihn ’ihr neuer Hund’ sofort ansprang, dachte dieser schon, dass die Welt jetzt gänzlich ’nen Knacks weg hatte, bis er von Mokuba aufgeklärt wurde und dieser ihn bat, Saiu zu behalten. Der Brünette war anfangs gar nicht davon begeistert, wusste er doch, das Hündchen nicht immer pflegeleicht sind und sah dabei kurz zu dem Blonden hinüber. Joey funkelte ihn bei dieser Bemerkung nur böse an, sodass es dem Älteren keinesfalls entging. Das Ende vom Lied war natürlich, dass Seto nach stundenlanger Diskussion und Überredungskunst unter anderem auch von Joey ausgehend überredet wurde. Wenigstens spielte Mokuba da nicht den ganzen Tag Playstation, waren Seto’s weitere Gedankengänge und schließlich wollte auch er irgendwann mal seine Ruhe haben. So verging ein weiterer Tag im Hause Kaiba und Joey war sich sicher, dass er doch nicht die ganzen Tage allein in dem riesigen Gebäude rumhocken würde, schließlich war Saiu da! ***** Nach einigen Tagen, in denen ihr neues Familienmitglied, wie Mokuba es so schön sagte, schon im Hause Kaiba lebte, hatte sich Joey bisher inzwischen ein paar Gedanken darüber gemacht, wie er eigentlich in diese Lage kam. Es waren nur Bruchstücke, an die er sich erinnerte. Die vielen Verletzungen, die Schürfwunden und die Platzwunde am Kopf. Wurde er wirklich entführt und verprügelt wurden, wie Seto sagte?! Er begann nachzudenken, versuchte, sich zu erinnern, um endlich eine Antwort zu finden. Sicher, er war vor einigen Tagen gegen Abenddämmerung noch einmal hinausgegangen, um ein wenig durch die Gegend zu laufen. Zwar kam es eher seltener vor, dass er dies tat, aber aus irgendeinem Grund hatte er an diesem grauen Tag das Bedürfnis dazu. Wer hätte auch ahnen können bei Seto Kaiba in die Pflege zu geraten?! Er sicher niemals! Irgendwann auf seinem Weg durch die trüben Straßen war er dann einigen Menschen begegnet, die ihm entgegen kamen. Einige von ihnen sahen weniger vertrauenswürdig aus und er hätte schwören können, sie hätten ihn verfolgt, doch als er sich umdrehte, war niemand zu sehen. Er ging also weiter und kam letztendlich an einem mehr oder minder großen Hang an, der an manchen Stellen recht steil verlief. Das Geländer war an manchen Stellen schon weggerissen oder kaum noch im Boden feststehend. Die Aussicht dagegen war, auch wenn es nicht besonders hoch gelegen war, recht weit. Der Blonde setzte sich auf eine der alten, fast gänzlich zerfallenen Bänke, die wenige Meter vor den Brüstungen standen und sah verträumt auf Domino City herab. Er konnte einen Großteil der Stadt sehen, wie sie von dem Grau des Abends langsam verschlungen wurde. Die Welt wirkte irgendwie trist und traurig. Und schon bald darauf bahnte sich ein kalter Wind seinen Pfad durch die einsamen Straßen, auf denen kaum Leben herrschte. Das Grau wurde allmählich dunkler und Joey wusste, dass es sicher bald anfangen würde, zu regnen. So stand er auf und stellte sich hinter das Gerüst vor ihm, das noch recht fest im Boden verankert war. Er stützte beide Arme darauf und sah noch einmal, kurz bevor er gehen wollte, in den fast schwarzen Himmel hinauf, der durch die tiefen düster wirkenden Wolken alles in eine traurige Leere hüllte. Doch so fest wie das Geländer schien, war es offensichtlich doch nicht. Im Bruchteil einer Sekunde und der Unachtsamkeit Joeys brach die Stütze vor ihm aus dem Boden heraus, sodass der Blondschopf vorn über fiel und den Abhang hinunter rollte. Das alles ging so schnell, dass er gar nicht darauf reagieren konnte. Weder ein Schrei noch den Versuch, sich an irgendetwas festzuhalten, brachte er zustande. Und dann.. waren da nur noch Schmerzen. Das Nächste, woran er sich erinnerte, war, dass er auf irgendeiner verregneten Straße lag und sich kaum rühren konnte. Wo er war, konnte er nicht wirklich erkennen, da es mitten in der Nacht war, aber das er dort besser nicht sein sollte, war ihm dennoch bewusst. Das Meiste was er fühlte, definierte er, bei jedem noch so kleinen Schritt, den er tat, als Schmerz, bis er erneut von einer Wucht gepackt und zu Boden geschleudert wurde. Danach war alles um ihn herum schwarz und die Ohnmacht bestimmte seinen Körper. Doch irgendwann, nach einer scheinbaren Ewigkeit, erwachte er, weich gebettet, in einem warmen Bett ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wo er war geschweige denn wie er dorthin kam. An etwas anderes konnte er sich nicht mehr erinnern. Doch bei näherer Betrachtung der vergangenen Ereignisse, musste er zugeben, dass Kaiba gar nicht so kalt und gefühllos war, wie er sich immer gab. Es war bizarr für den Blonden, ihn aus dieser völlig anderen Sicht zu sehen, kannte er ihn doch sonst anders. Dennoch war es angenehm, auch einmal die andere Seite des Brünetten zu sehen, wenn es nach diesen Tagen auch niemals wieder passieren würde.. To Be Continued.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)