Gefangen, gedemütigt, geliebt... von Starlet (~Ein Kampf um die Freiheit~) ================================================================================ Kapitel 10: Vorbereitungen und Überraschungen --------------------------------------------- Dies ist das zehnte Kapitel. Für mich ist es quasi ein Jubiläumskapitel, deshalb möchte ich es meinen bislang treuesten Kommentarschreibern Arigata, Kaora und Selma widmen. Vielen Dank an Euch!!!! Bitte, bleibt mir auch weiterhin treu! Kapitel 10: Vorbereitungen und Überraschungen In zwei Tagen würde die Vermählung stattfinden. Die Reichen und Starken aus ganz Aquitania schienen diesem großen Ereignis beiwohnen zu wollen. Überall in der Regia herrschte angeregtes Treiben. Überall liefen Leute hin und her, egal ob es um Dekoration oder Speisen oder sonstige Vorbereitungen ging, alles musste perfekt sein am großen Tag. Tyras Brautkleid war zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon fertig und sie war nun auch vollständig in das Ritual eingeweiht worden, weswegen sie die ganze Aufregung ziemlich kalt ließ. Sie hielt sich die meiste Zeit bei den Stallungen auf, um das Fell von Hellfire - ihrem Lorica - zu striegeln und die Schuppen zu polieren. Normalerweise taten das die Stallburschen, doch sie bestand darauf, es selbst zu machen - außerdem würde Hellfire ohnehin niemand anderes an sich heranlassen. Sie hatte mittlerweile eingesehen, dass es wohl keinen Weg gab, diese Hochzeit zu umgehen, also fügte sie sich ihrem Schicksal. Die Hochzeit würde sie also freiwillig hinter sich bringen. Danach könnte sie immer noch versuchen zu fliehen. Sie könnte dann zwar niemand anderen mehr heiraten, doch sie hatte ohnehin niemals vorgehabt dies zu tun. Nur wegen der Hochzeitsnacht machte sie sich sorgen. Die Worte des Prinzen schwirrten ihr immer wieder im Kopf herum... "Ihr habt mein Wort...wenn es soweit ist, werde ich nicht eher etwas tun, bevor Ihr nicht darum bettelt und fleht... Und glaubt mir, Ihr WERDET betteln und flehen."... Seine Worte machten ihr Angst... aber irgendwie machten sie Tyra auch neugierig... Tyra wollte diesen Gedanken am liebsten mit einer Handbewegung wegwischen, doch leider war das gar nicht so einfach. Sie musste etwas interessanteres finden... "Was soll's! Probieren geht über studieren!" Mit diesen Worten schwang sie sich kurzerhand auf den gepanzerten Rücken des Loricas, das auch sogleich stieg und wild mit den Flügeln schlug. "Ist ja gut. Alles in Ordnung. Ich bin's doch bloß." Aber nichts war gut. Hellfire hatte sich mit einem Satz in die Lüfte erhoben, war aber nach einigen Metern drauf und dran abzustürzen, weil es nicht gewohnt war mit Passagieren zu reisen. Als sie über dem Park waren, konnte sich Tyra schließlich nicht mehr halten und fiel über den Hals ihres Loricas. Sie baumelte in der Luft und hielt sich verzweifelt an der Leine fest, die an Halfter von Hellfire befestigt war. Bis ihr einfiel, dass sie doch fliegen konnte! Also schwebte sie sanft zwischen den Baumwipfeln des Parks zu Boden und zog Hellfire hinter sich her, bis es schließlich auch wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Tyra atmete erleichtert auf. Nun war klar, warum sie es erst nach der Hochzeit lernen durfte, denn so schnell heilten Brüche selbst auf Aquitania nicht. "Was für ein unsittliches Verhalten! Unerhört! So etwas ziemt sich nicht für eine zukünftige Königin!", schimpfte auf einmal eine hohe, schrille Stimme. Tyra drehte sich um und stand einer sehr, sehr alten Frau gegenüber, die sie überaus missbilligend musterte. "Wie ich mich benehme, geht Sie einen feuchten Dreck an! Sie sollten mir ein wenig mehr Respekt zollen! Denn wie Sie schon richtig bemerkt haben, bin ich die zukünftige Königin!", meckerte sie zurück. "Wie kannst du es nur wagen, so mit mir zu sprechen!", die Alte wurde ganz rot im Gesicht und japste nach Luft. "Also das ist doch wohl die Höhe!" Tyra wollte gerade wieder ansetzen etwas zu sagen/schreien, als ihr jemand eine Hand auf die Schulter legte und ruhig und freundlich sagte: "Großmutter, Ihr solltet Euch doch nicht so aufregen." "Ich habe allen Grund dazu! Da bin ich mal für ein paar Monate weg und dann so etwas! Waren wir uns nicht darüber einig, dass wir zusammen entscheiden, welche Frau du heiratest und welche nicht? Oh, Aean! Du bist genau wie dein Vater. Der hat damals auch nicht gewusst, was gut für ihn war, und man sieht ja, wozu das geführt hat!" Aeans Stimme wurde eine Spur kälter: "Verehrte Großmutter, ich glaube, mein Vater wusste sehr wohl, was er tat, als er meine Mutter heiratete. Wenn er damals eine andere genommen hätte, wäre die ganze Sache für Aquitania weitaus schlimmer verlaufen! Außerdem habe ich bei meiner Wahl das Volk mitentscheiden lassen." "Ach, das Volk, das Volk! Es lässt sich immer viel zu leicht beeinflussen! Es weiß nicht, was gut für es ist, deswegen braucht es schließlich auch einen sehr guten Herrscher. Du solltest lieber Dukes Tochter zur Frau nehmen. Noch ist es nicht zu spät!" "Ja, da stimme ich Eurer Großmutter voll und ganz zu!", rief Tyra dazwischen, die nun endlich ihre Chance witterte aus dieser ganzen Angelegenheit zu entkommen. Doch der Prinz überhörte sie einfach: "Cecile ist meine Cousine!" "Das macht überhaupt nichts! Solange sie nicht deine Schwester ist, ist es in Ordnung. Außerdem wird so unser reines Blut nicht verschmutzt von so einer wie der da!", die Alte rümpfte voll Abscheu ihre runzelige Nase. "Ja, genau! Euer reines Blut darf doch nicht einfach so verschmutzt werden von einer wie...", plapperte Tyra munter hinterher, bis sie plötzlich realisierte, was diese Worte bedeuteten, "...mir? Was soll denn das bedeuten? Von einer wie mir und Blut verschmutzen?" "Es ist genauso gemeint wie ich es gesagt habe! Mein Enkel wird kein billiges Flittchen von einem niederen Stand heiraten!" "Großmutter!", fuhr Aean dazwischen, doch weiter kam er nicht, denn Tyra war schneller: "WIE BITTE? BILLIGES FLITTCHEN VON EINEM NIEDEREN STAND?! SIE TICKEN WOHL NICHT MEHR GANZ RICHTIG, SIE ALTE NACHTSCHATTENSCHNEPFE!!!!!!", schrie sie mit vor Zorn rotem Kopf zurück (dreimal dürft ihr raten, von wem sie ihr Temperament geerbt hat), "REIN ZUFÄLLIG BIN ICH DAS BESTE, WAS IHREM ENKEL PASSIEREN KONNTE!!!!!!!!!! NIRGENDWO IM GESAMTEN UNIVERSUM WERDEN SIE JEMALS JEMANDEN FINDEN, DER BESSER FÜR DEN JOB GEEIGNET WÄRE ALS ICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Um ihre Worte zu bestätigen, legte sie ihren freien Arm - mit einer Hand muss sie ja noch Hellfire halten - um die Taille des Prinzen, drückte ihren Körper an seinen und nickte noch einmal entschlossen. Die Alte war entsetzt und schnappte noch ein paar mal nach Luft. Doch sie schien nichts darauf erwidern zu können, denn sie drehte sich ohne ein Wort zu sagen auf dem Absatz um und stapfte von dannen. "Bääääh!", Tyra streckte noch einmal die Zunge heraus. "Zweifellos ein sehr kindisches Verhalten.", meinte Aean dazu, "Doch wer hätte je gedacht, das ihr so versessen darauf seid mich zu heiraten." Der Prinz grinste sie frech an. Als Tyra bemerkte, dass sie ihn immer noch umarmte, riss sie sich los und sagte stattdessen: "So habe ich das nicht gemeint! Ich wollte damit lediglich klarstellen, dass ich kein dahergelaufenes Flittchen bin. Verstanden?!" "Ja, natürlich." "Warum dieser amüsierte Ton? Das habe ich vollkommen ernst gemeint!" "Ja, ja, das glaub ich Euch auch." "Wer's glaubt wird selig. Ich habe wirklich überhaupt keine Hintergedanken!", versicherte Tyra. "Wie ich bereits sagte: das ist mir schon klar." "Und was soll dann schon wieder dieser amüsierte Ton und Euer dämliches Grinsen?" "Ich weiß nicht, wovon Ihr redet.", gab der Prinz grinsend zurück. Tyra hatte in diesem Moment nicht gerade wenig Lust ihm die Augen auszukratzen <... oder ihm einfach nur um den Hals zu fallen... Oh, Gott!! Geht das schon wieder los! An so was darfst du gar nicht erst denken! Was wenn er jetzt gerade meine Gedanken liest? Schnell Themenwechsel!> "Apropos reden..." "... mein Vater hatte mich neulich gefragt, wie meine Familie denn nun zur Hochzeit kommen soll." "Gar nicht.", war die knappe Antwort. "Gar nicht? Wie darf ich das denn verstehen?" "Ganz einfach: Es gibt keine Möglichkeit, sie in so kurzer Zeit herzubringen." "Tja, dann müssen wir unsere Vermählung wohl verschieben." "Nein, es gibt nämlich eine andere Möglichkeit. Dazu müsstet Ihr mir allerdings Eure Kapsel geben. Unsere Wissenschaftler werden dann nämlich das Kommunikationssystem ausbauen, um es überall mit hinnehmen zu können. So können Eure Eltern vor dem Bildschirm praktisch live dabei sein. Einverstanden?" "Mir bleibt da wohl nichts anderes übrig." Dies war das letzte Mal, das sich Tyra und Aean vor der Hochzeit sahen. Den Rest des Tages verbrachte Tyra damit Hellfire zurückzubringen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, und ihrer Familie eine kleine, knappe Nachricht zuzuschicken, denn ganz verziehen hatte sie ihnen immer noch nicht. Den ganzen nächsten Tag, den sie zur Hälfte verschlafen hatte, wurde sie auf die Hochzeit vorbereitet, was so viel hieß wie ein Bad nehmen, Maniküre, Pediküre, Haare schneiden, Frisur und Kleid noch einmal anprobieren (Mit anderen Worten alle Dinge, die unsre kleine Tyra so sehr liebt!). Danach hieß es, sehr früh ins Bett gehen. Das tat Tyra auch, nur einschlafen konnte sie deshalb noch lange nicht. Sie war viel zu aufgeregt, auch wenn sie nicht wusste warum. Sie dachte über den morgigen Tag oder besser gesagt über die morgige Nacht nach... und wieder hallten ihr Aeans Worte durch den Kopf: "Ihr habt mein Wort...wenn es soweit ist, werde ich nicht eher etwas tun, bevor Ihr nicht darum bettelt und fleht... Und glaubt mir, Ihr WERDET betteln und flehen."... Tyra zog sich die Decke über den Kopf und fiel dann auch endlich in den lang ersehnten Schlaf... Nächster Morgen.... Tag der Vermählung! Um sechs Uhr morgens bekam Tyra ihr spärliches Frühstück - schließlich würde es auf dem Fest später noch genug geben - in ihrem Aufenthaltsraum serviert. Sie war sehr aufgeregt und das meiste Essen landete eher auf ihrem Schoß als in ihrem Magen. Tyra versuchte sich einzureden, dass es Angst und Nervosität sei. Es war ganz bestimmt keine Vorfreude! Nach dem Essen gab es noch einmal ein entspannendes Bad. Danach wurde sie frisiert und geschminkt. Ihr schwarzes Haar wurde elegant hochgesteckt und ein kleiner Blumenkranz wurde ihr aufgesetzt. Nur ihre eine Strähne machte wie immer, was sie wollte, und verlieh so dem ganzen ein leicht verspieltes Aussehen, was sich allerdings mehr zum Vorteil als zum Nachteil auswirkte. Dann kam das Brautkleid. Feinster, edelster, dunkelroter Stoff - natürlich überall, besonders an den Borten, mit Goldstickerei verziert. Es war ähnlich geschnitten wie das Verlobungskleid, nur war es an den Ärmeln und am Rock noch weiter und - wie Tyra fand - an ihrem gesamten Oberkörper noch enger und, anstatt dass es hinten genauso lang war wie vorne, zog sie dort noch einer mindestens fünf Meter lange Schleppe hinter sich her. Während dieser ganzen Prozedur gab Tyra nicht ein Wort von sich und sie wehrte sich auch nicht ein einziges Mal dagegen und das, obwohl sie im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Fähigkeiten war. Vielleicht tat sie es, weil sie wusste, dass der Prinz sonst Begriff von ihrem Körper nehmen würde? Oder vielleicht, weil...? Keine Ahnung. Wer weiß schon, was in Tyras Kopf vor sich geht (Ich natürlich, aber ich verrat es euch nicht!). Auf jeden Fall es nun zehn Uhr und es war an der Zeit, sich nach unten zu begeben... Ende des zehnten Kapitels. Das nächste Kapitel wird natürlich von der Hochzeit handeln. Werden die beiden nun den Bund fürs Leben schließen oder nicht? Wenn ja, was geschieht dann in der Hochzeitsnacht? Dies alles und noch vieles mehr erfahrt ihr (keine Ahnung, woher ich das hab, aber es ist mir gerade so in den Sinn gekommen) in den nächsten zwei, drei Kapiteln -wenn es drei werden sollten, dann ist das zweite davon gesperrt, aber ich bin mir da noch nicht ganz sicher. Vielen, lieben Dank noch mal an alle Leser und Kommentarschreiber!!!!!! Ihr habt mich dazu gebracht, dass ich jetzt mit meinen Kapiteln immerhin schon in den zweistelligen Bereich gekommen bin! Auf die nächsten zehn Kapitel!!! *glassekterhebundeuchzuproste* *einschlucknehmenwill* Nein! Stopp! Ein Moment! Erst anstoßen und trinken, wenn die Hochzeit glatt über die Bühne gegangen ist!!! Das bedeutet dann wohl, dass ich die Hochzeitsnacht im Rausch schreiben werde. *einenmomentüberleg* Dann werden es wohl doch drei Kapitel werden. Bitte, baut mich auch weiterhin auf und treibt mich an, indem ihr meine Story lest und mir Kommentare schreibt! (e-mail: kssskroeger@aol.com) Bye Starlet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)