Die Wette von abgemeldet
(Seto x Joey)
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Das Spielzeug
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Wartend blickten die braunen Augen hoch in die Blauen und versuchten in ihnen
lesen zu können, vergebens. In Joey machte sich das unbändige Gefühl breit
mit seiner Hand über Setos Wange zu fahren, um diesen aus seiner Trance zu
holen, denn schien dieser momentan nicht recht bei der Sache zu sein, doch hielt
ihn sein kleines Stimmchen absichtlich zurück.
//Lass ihm Zeit, den wichtigsten Schritt hast du schon getan. ... Worüber kann
man denn so lange nachdenken? Hab ich die Frage in Latein gestellt? ... Du
kannst Latein? Seit wann? So weit wie ich das mit bekommen habe, kannst du
Wuffisch und Bellisch. ... Haha, sehr witzig! Das war doch immer Setos Part,
willst du den jetzt übernehmen? ... Also, dann würde ich mich indirekt ja auch
niedermachen. Ne, das nicht so mein Ding und schon gar nicht meine Absicht. ...
Also halt den Rand. Das hier ist ehe viel zu wichtig als das ich mich jetzt von
dir ablenken lassen sollte. ... Von was ablenken? ... Von Setos Antwort du Depp.
... Du beleidigst dich gerade selber. ... Ohh, er bewegt sich. ... Wer? ...
SETO! ... Ohh. \\
//Er hat dich gefragt. ... Er hat nicht nach liebe gefragt. ... Weil er sich das
nie trauen würde, schließlich seid ihr zwei Ex - Erzfeinde. Also sei lieb zu
ihm. ... Bin ich das nicht schon? ... Noch etwas mehr und ne Klapperschlange
wird zum Kuscheltier. ... Sollte das ein Kompliment sein? ... Eher weniger, aber
wie man es nimmt, nähh! Aber ehrlich leg dich doch mal mehr ins Zeug, da ist
ein Stachelschwein zum Stinktier ja freundlicher. ... Na danke für den
Vergleich. ... Bitte, aber würdest du nun mal endlich des Hündchens Frage
beantworten. Und sei ehrlich!\\
Sanft, was eigentlich eher planlos zustande kam, kraulte Seto Joeys Nacken und
Hinterkopf und musste über die Reaktion leicht schmunzeln, denn dieser schloss
fast komplett die Augen und brummte seelenruhig vor sich hin. "Sollte ich mir
merken oder? Vielleicht lass ich mich dann dazu überreden das öfters zu tun."
Er grinste, wenn auch nicht fies oder überheblich, aber Joey veranlasste es die
Wangen aufzublasen und entrüstet zu gucken. "Aber eigentlich, würde ich das
schon gern öfters tun dürfen." In Joey machte sich Hoffnung breit auch wenn er
immer noch nicht die gewünschte Antwort erhalten hatte, auf die er wartete.
"Okay, ich möchte gerne hier und jetzt was einlösen! Seto Kaiba, im Tausch
einer meiner beiden Guthaben möchte ich von dir wissen was du für mich
empfindest." Dann halt auf die harte Tour, aus den Fingern wollte er sich die
Antwort ja nicht saugen. "Du stellst mich da vor eine ganz schön große Frage,
weißt du das?" "Ich weiß, aber würdest du das nicht auch wissen wollen?"
"Schön das du es ansprichst, denn ja ich würde und möchte es gerne auch
wissen."
"Was ich für dich fühle?" Ein Nicken als Bestätigung, Joey überlegte kurz.
Entweder ganz oder gar nicht! "Einverstanden, du aber zuerst." "Schönheit vor
Mundwerk oder wie?"
"Bähh!" prompt hatte der Kleinere dem über ihm die Zunge raus gestreckt.
"Kennst du das, wenn deine Welt plötzlich Kopf steht? Dich alles nur noch um
eines dreht. Dich Dinge interessieren, an die du zuvor noch nicht mal gedacht
hattest. Die Gefühle in dir spürst, die dir bis dahin völlig fremd waren? Du
dich ständig nur noch fragst warum, und dir dein inneres Stimmchen nur noch
eine Antwort auf all diese Fragen geben tut? Es dich nicht mehr interessiert was
mit dem Rest der Welt ist, solange du nur eine bestimmte Sache tun darfst? Wenn
du dich plötzlich lebendig fühlst?" "Blind für den Rest der Welt, nur noch
Augen für eine Person hast. Alles andere nebensächlich wird. Du dich einsam
fühlst wenn du nicht bei dem Menschen bist bei dem du sein möchtest?" "Genau
das. Das Beste an dieser beschissenen Wette war, dich besser kennen gelernt zu
haben, Joey. Und um ehrlich zu sein, diese eine Woche hat mir mehr bedeutet als
jeder einzelne Moment mit irgendeinem Partner den ich bisher hatte." "Wie viele
hattest du?" Entsetzter Blick Seitens Joey, der sich mit seinem kurzen
Kopfschütteln vorerst begnügen musste. "Das steht hier nicht zur Debatte."
"Hast du Recht, wir waren bei deinen Gefühlen für mich." "Ich hab mich noch
nie bei jemand wohler gefühlt. Mich noch nie nach jemand so sehr gesehnt wenn
er nicht bei mir war und niemand hat mir in dieser Hinsicht je mehr bedeutet als
du. Du hast mein Herz gestohlen und sollte ich je einen Wunsch frei haben, so
wünsch ich mir, dass du es nie wieder hergibst. ... Ich liebe dich, Joey."
//Tief und langsam durchatmen, Honey, nicht hyperventilieren. Und bekomm deinen
Herzschlag mal wieder unter Kontrolle, wir sind hier nicht beim Bungee jumping
vom Eifelturm, du liegst bloß auf ner Couch, da sollte man keinen Puls von
hundertsechzig haben, das Blut dürfte ruhig in Schlummergeschwindigkeit durch
deine Adern kriechen. ... Erstens bei nem Puls von hundertsechzig wäre ich
schon halb tot. Zweitens liege ich nicht auf irgendeiner, sondern auf Setos
Couch, der Seto Kaiba, wenn ich dich mal dran erinnern darf. ... Der junge, gut
aussehende Mann, der dir eben seine Liebe gestanden hat und den du nun wie
weggetreten anstarrst? ... JA der! ... Bist du dir sicher, dass wir es mit
demselben Menschen zu tun haben wie vor der Wette? Denn so etwas hätte ICH ihm
nie zugetraut. ... Was? ... Ich liebe deine einsilbigen Dialoge mit mir. Na, das
Liebesgeständnis, hättest du gedacht das Mr. Super - Schock - Frost - Mittel
so was zustande bringt? ... War sehr ähm, ungewöhnlich. ... Ungewöhnlich?
... Mensch, halt den Sabbel ,ich will den Moment genießen? ... Wieso? ... Wer
ist hier schwer von Kapee? Hallo, Seto Kaiba, der Grund meiner schlaflosen
Nächte ... Du hast schlaflose Nächte? ... Ursache meiner vernebelten
Geisteszustände ... Du bist immer ein klein wenig plem plem in der Birne. ...
Corpus Delicti meiner Freizeitbeschäftigungen vergangener Woche. ... Du redest
sooooo nen Müll, weißt du das? ... Du verdirbst mir den Augenblick.
... Hör auf zu knurren, vor allem in Gedanken und gegen mich gerichtet ist das
sehr schlecht. Hunde jagen ja ihren eigenen Schwanz aber anknurren tun die sich
nicht selber. ... Ich bin kein Hund! ... Dann benimm dich nicht wie einer.
...Ich liege hier und habe die beste Aussicht auf den Mann meiner Träume,
schwebe auf Wolke sieben und du hast nichts Besseres zu tun, als mir das Leben
schwer zumachen! Ich habe gerade eine Liebeserklärung von dem schönsten,
geilsten und sexiest Man of the World bekommen und du sagst ich soll nicht
knurren? ... Okay, okay, Frieden! Lass uns lieber überlegen was du antwortest.
... Na, was wohl. ... Sicher? ... Ja. ... Liebst du ihn denn? ... Warum denn
jetzt die Frage? Hatten wir das nicht schon zu genüge? ... Du würdest mit ihm
schlafen? Sex haben? ... <...> ... Hallo? Hat es dir die Sprache verschlagen?
... Also ähm, du hast mich da auf eine Idee gebracht. ... Hää? ... \\
//Was war das denn? ... Was, dass da eben? ... JA! Du hast Joey eine
Liebeserklärung gemacht. ... Ja hab ich, und? ... Hat sich da wer eingenistet
in uns? Bist du sicher, dass du, du bist und nicht wer anderes? Hat man dein
Hirn ferngesteuert, dass du so nen Schmalz daher redest? ... Bitte? ... Seit
wann redet der große übermächtige Seto Kaiba so ne Seifenoper Dialoge? ...
Was hättest du denn an meiner Stelle geantwortet? ... Mach dich nackig und ich
zeig es dir ... Na klasse, jetzt hab ich auch noch ein sexistisches
Gewissen? ... Wer sagt, dass ich dein Gewissen bin? ... Bist du das etwa nicht?
... Das Gewissen, kann so wie ich in einer Art Stimme in deinem Kopf sich
bemerkbar machen. Leider neige ich sehr schnell dazu Gefühle eifersüchtiger
Art zu empfinden, und von daher hat dein Gewissen na ja, wie soll ich es sagen?
Sendepause im Dauerzustand könnte man es bezeichnen. ... Du hast mein Gewissen
abgestellt? ... Nicht ganz, es darf sich in Form von "komisches Gefühl in der
Magengegend" bemerkbar machen, aber ich bin nun mal lieber Soloredner. ... Du
bist egoistisch. ... Bitte, hätte es dich weiter gebracht bei jedem neuen
Kunden, den du übers Ohr gehauen hast, ein nerviges, besserwisserisches
Gewissen im Kopf zu haben? ... Hmm, ne eigentlich nicht. ... Siehst du, also
fall vor mir auf die Füße und sei mir mal dankbar. ... Übertreib es nicht,
sonst darfst du dich bald zu dem gewissen Gewissen gesellen. ... Bitte, hab
erbarmen, das wäre ja Folter. Aber mal wieder zurück zum Thema, wie hast du
das geschafft? ... Ich weiß nicht, ich hab ihm in die Augen gesehen und nur
drauf los geredet. Das was gerade so aus meinem Bauch raus kam. Meinst du es hat
Anklang gefunden bei ihm? ... Hmm, gute Frage, bisher hat er nicht mal
geblinzelt geschweige denn einen Ton von sich gegeben. ... Ist das nun gut oder
schlecht? ... Weiß nicht. Vielleicht wartet er ja noch auf was? ... Auf was
denn noch? Ich hab ne ganze Kindergartenklasse mit der Rede füttern können.
... Nein, nein, was sind schon Wort? Lass Taten sprächen. Wie wäre es mit
einem klitzekleinen Kuss? ... Einfach so jetzt? Das, also, ich muss doch
abwarten was er jetzt sagt. ... Hündchen scheint seine Stimme nicht im Griff zu
haben. Oder denkst du, dass sein Gehirn seine Aktivitäten nach deinen Sätzen
für unbestimmte Zeit eingestellt hat? ... Vielleicht führt der mit seinem
Stimmchen genau so bekloppte Unterhaltungen wie ich? Na freude, fragt sich wer
von den beiden sich bescheuerter verhält. Bei uns wissen wa es ja. ... Wie? Du
gibst es zu, dass du der Dummkopf in unserer Zweckgemeinschaft bist? ... Als
Zweckgemeinschaft würde ich unsere Zwangsverbindung nicht bezeichnen, aber wen
ich hier von uns beiden für dumm halte, muss ich nicht unbedingt noch
erwähnen, oder? ... Ich hab dich auch lieb. ... Schön und gut, und was ist mit
Joey? ... Gute Frage, so langsam könnte der auch mal sagen was Sache ist,
findest du nicht? ... Definitiv!\\
Um Joeys Lippen begannen sich erst kleinen Falten zu kräuseln bis sich die zwei
sinnlichen Linien zu einem reizvollen Grinsen formten. Was mit wachsender
Skepsis von Seto wahrgenommen wurde, denn wer würde bei einem solchen
Gesichtsausdruck aller Satanist schon in Glücksgefühlen schwelgen? "Weißt du,
mir ist da gerade was eingefallen." Wieso konnte dieses Grinsen noch breiter und
frecher werden als es schon war? Konnte Joey nicht einfach lächeln, oder ihm
sagen, dass er ihn auch liebte, oder ihn gar küssen? "Was ist dir eingefallen?"
Mit der kraulenden Bewegung in Joeys Nacken stoppend, wartete er auf eine
Antwort. "Laut Wetteinsatz musst du zwei Wochen lang tun und machen was ich
sage." "Ja und?" Fettes Grinsen und glitzernde Augen, deren Glanz etwas
Provozierendes wiedergaben, konnte eine Person beunruhigender wirken als Joey in
diesem Moment? "Ich will, dass du was tust, jetzt, hier und ohne Widerrede."
"Und das wäre?" "Küss mich."
Stille brach über die zwei ein, draußen raschelte der Wind in den Blättern
der Kastanienbäume, die reichlich im Garten der Kaiba Villa standen und im
Herbst in einem warmen rot Ton überwechselten. Auf dem dunkelgrünen Gras gaben
sie einen optisch reizvollen Kontrast, wenn sie zur Erde fielen. Ein schöner
Anblick, den Seto jedes Jahr wieder auf der Couch, auf der er und Joey gerade
saßen, mit einer Tasse Tee genoss. Er saß einfach mit etwas leiser Musik
gemütlich zurück gelehnt und betrachtete durch die riesigen Panoramafenster
wie die Sonne unterging, ihre Strahlen durch die Blätter noch rötlicher wurden
und warm ins Wohnzimmer schienen.
Doch nun wagte er es nicht mal mehr zu blinzeln, zu groß war die Befürchtung
es könnte sich um einen Traum oder eine Wahnvorstellung handeln. Erst sah er in
Joeys braune Augen, die von Sekunde zu Sekunde wärmer und freundlicher wirkten,
dann auf die einladenden fein geschwungenen Lippen. Was er nicht wissen konnte,
war die Tatsache, dass genau dieser Mund nur darauf wartete von seinem eigenen
berührt zu werden.
//Okay, das war die Einladung deines Lebens und du nimmst sie nicht an? Jetzt
reicht es! ICH mach das jetzt, Mr. Firmenleiter!\\
Gesagt getan.
Setos Hand hob sich hoch, weg von dem geschundenem Bauch und wanderte
beträchtlich langsam zu dem dazu gehörigem Gesicht weiter. Mit dem Zeigefinger
strich er zärtlich über die feine Nase des Blonden, den Nasenrücken runter
zur kleinen stupsigen Nasenspitze, an der sein Finder wie bei einer
Sprungschanze leicht abhob und den Hautkontakt wieder unterbrach. Bei der
Berührung atmete Joey tief ein und hielt so lange die Luft aus Spannung an, bis
Seto seinen Finger wieder von ihm löste um dann gemächlich aus zu atmen. Dabei
ließen seine wachen Augen den Älteren keinen Moment unbeobachtet, zu wichtig
war dieser Augenblick um ihn blind zu erleben. Mit dem Daumen setzte Seto nun
seitlich der Unterlippe an, genoss die Wärme, die er durch die Haut in seinen
eigenen Körper überging, und zog hauchzart über die Wölbung der unteren
Partie der Lippe. Von links nach rechts mit einem kuren innehaltenden Moment,
bevor der über die Oberlippe wieder zurück wanderte, sacht die Form dabei
nachging. Joey hätte bei dieser physisch und psychisch quälenden Art der
Berührung fast laut geseufzt, elektrisierend spannte sich sein Körper bei dem
prickelndem Gefühl an, das sich unter die Haut seiner Lippen bahnte. Seine
Atmung wurde schwerer, wenn auch immer noch gleichmäßig, sein Blut floss
schneller und nur noch blaue Augen schienen sich in seinem Blickfeld zu
befinden.
Seto beugte sich weiter runter, legte seine Hand, die bis dato noch unter Joeys
Nacken geruht hatte, unter seinen Kopf, wuschelte dabei durch die blonden
Strähnen und zog ihn sachte einige Zentimeter zu sich hoch. Die andere Hand
fuhr weiter runter zum Kinn, das er zwischen Daumen und Zeigefinger nahm, und so
den Kopf des Anderen ein wenig dirigieren konnte. Langsam, fast in Zeitlupe, als
würde die Zeit einen neuen schleichenden Rhythmus schlagen näherten sich ihre
Gesichter. Immer tiefer beugte Seto sich zu seinem Hündchen, sah ihm durch
leicht geschlossene Augen entgegen, beobachtete das Funkeln in den seinen, die
ihn an einen ganz bestimmten Stein erinnerten. Gold braun, reflektierend,
glänzend, warm und geheimnisvoll, so wie die Oberfläche eines Katzenauges
waren zu diesem Zeitpunkt die Augen des Mannes auf seinem Schoß. Kurz kam ihm
der Gedanke einen solchen Stein als Talisman bei sich zu trage, alleine nur um
bei seiner Betrachtung immer an diesen wunderschönen Anblick den sein Liebster
ihm bot, erinnert zu werden. So nah, dass sie den warmen Atem des andern auf
ihrer Haut spüren konnten, breitete sich bei ihnen ein kribbeliges Gefühl aus,
das sich im Bauch zu sammeln schien und eine Mischung aus Freude, Aufregung und
Spannung in ihnen hoch kommen ließ.
Dann war es soweit, wie ein heißes Feuer legten sich ihre Lippen auf einander,
verbrannten sie förmlich und nur der Wunsch nach mehr konnte Linderung
schaffen. Die Zeit stand still in dem Wohnzimmer, Stille machte sich breit als
wolle sie Zeuge dieser Tat sein. Kurz lösten sie sich wieder, sahen sich noch
einmal tief in die Augen um sie dann zu schließen, nur aus dem einem Grund! Das
Gefühl der zärtlichen Berührung intensiver auskosten zu können und die
Erinnerung daran so tief wie möglich in ihre Herzen sperren.
Alles was noch war, waren zwei junge Männer, die sich gegenseitig im Arm
hielten, die Augen geschlossen hatten und den schönsten Augenblick ihre
bisherigen Lebens miteinander teilten. Sie zusammen fügte, zwei Teile zu einem
Ganzen werden ließ, zusammen schweißte um Geborgenheit, Kraft, Halt und Liebe
einander zu geben.
Als sie nach einer ihnen endlos langen Zeit den Kuss wieder beendeten, sich in
die Augen sahen, beantwortete Joey die Frage, die dem Anderem mehr als nur auf
der Seele lag.
"Ich lieb dich auch, mein Seto. Danke, dass du mich liebst." Kleine silbrig
glitzernde Tränen hatten sich in seinen Augenwinkeln gesammelt. Bevor sie
jedoch den Weg über seine erhitzten Wangen gleiten konnten, wurden sie schon
sanft weg geküsst. "Du musst nicht weinen, mein Hündchen. ... Hey." Blinzelnd
richtete er sich wieder etwas auf und blickte in das empört aufgeplusterte
Gesicht unter sich. Schmunzelnd versuchte er sich aus der für ihn amüsanten
Situation raus zureden ohne dabei wieder in die Seite gekniffen zu werden. "Was
denn, du bist und bleibst nun mal mein süßes, kleines Hündchen. Außerdem was
kann ich dafür, wenn deine Augen und dein Temperament mich an einen
Familienhund erinnern?"
Immer noch eingeschnappt rappelte Joey sich auf und setze sich im Schneidersitz
neben Seto, der gleich wieder seine Arme um ihn legte und an sich zog. "Du
solltest dich noch ausruhen." "Mir geht's schon wieder ganz gut, macht die gute
Pflege. Zeigst du mir endlich das SPIELZEUG?" Okay, auf alles war er vorbereitet
gewesen, aber nicht darauf, dass er mit seiner Aussage sich ins eigene Verderben
stürzen würde. Denn wenn er es jetzt geschafft hätte, nein zu sagen, ständen
nun drei dicke, fette rote Kreuze in seinem Kalender. Aber wie das Leben eben so
war, der Rotstift hatte immer noch für unbestimmte Zeit Ruhezustand, so einem
lieben, bettelnden, treuherzigem Hundeblick konnte nicht mal ein Seto Kaiba
etwas verwehren. "Ich zeig es dir, unter einer Bedingung, wir spielen nur eine
Runde danach ruhst du dich wieder aus." "Sehen wa, kommt ganz auf das Spielzeug
an und ob es mir Spaß macht." "Dann komm."
"Wau!" Das einzige was ihm über die Lippen kam, denn die Sprache hatte es ihm
alle male verschlagen bei dem was da vor ihm mitten im Raum stand. Freude
strahlend ging er auf den Tisch zu, sah sich seine blaue Oberfläche an, strich
mit den Fingerspitzen über das Holz und sah auf das Dreieck, das sich aus
fünfzehn unterschiedlich farbigen, durch nummerierten Kugeln zusammensetzte. Im
mitten der Filz ähnlichen Oberfläche war in weißen Buchstaben die Initialen
der Kaiba Corporationen aufgedruckt.
"Jorr, das Spielzeug mag ich." Mit übermäßig guter Laune drehte Joey sich zu
Seto um, der sich hinter ihn gestellt und die Reaktionen seines Liebsten
beobachtet hatte. "Dachte ich mir. Wie gesagt, der Tisch gehört eigentlich
Mokuba, aber warum sollte er unbenutzt hier rum stehen, wenn dieser im
Ferienlager ist?" Behutsam schlossen sich seine Arme um die Taille des Anderen
und zogen diesen näher heran. "Eine Runde, mehr nicht." "Brauch ich auch nicht
um dich zu schlagen." Breit zog sich das Grinsen über Joeys Gesicht, doch Seto
konterte gleich. "Ach denkst du, du könntest deine Siegsserie fortsetzen? Da
hab ich aber auch noch ein Wörtchen mit zu reden und da du mir letztes Mal so
eine raffinierte Falle gestellt hast, wäre es nur gerecht, wenn wir wieder um
einen Einsatz spielen würden." "Hm, denk ja nicht, dass du dich um die letzte
Woche drücken könntest." "Nein, das schwebte mir da nicht vor. Eher etwas, was
über einen kürzeren Zeitraum eingelöst werden kann. Zum Beispiel eine Nacht."
Interessiert und neugierig lauschte Joey weiter Setos Worten. "Wenn ich gewinne,
was ich mit Sicherheit tun werde, darf ich dich mit in mein Bett nehmen. Keine
Sorge, ich werde nur so weit gehen wie du mich lässt. Versprochen." "Und wenn
ich gewinne, dann ..."
Joey überlegte kurz, musste dann aber auf Grund seines genialen Einfalls
schmunzeln, wenn Seto so viel Nähe von ihm verlangte, wer sagte, dass er das
nicht auch tun dürfte. "Dann werde ich bestimmen, was wir in deinem Bett machen
werden." Doch etwas überrumpelt von diesem Vorschlag und dem heißen, wenn auch
flüchtigen, Kuss von Joey, zog er diesen noch etwas näher an sich, bevor er
antwortete. "Okay, aber glaub ja nicht, dass ich dich nun noch schonen werde."
"Hatte ich nicht erwartet."
Gut er hatte gewinnen wollen, er hatte es sich ganz fest vorgenommen und
eigentlich hatte nichts dagegen gesprochen.
//Wenn du besser drüber nachgedacht hättest, wäre dir in den Sinn gekommen,
dass unser Hündchen durchaus in der Lage sein kann, uns aus der Bahn zu werfen.
... JA, aber wer hätte von uns beiden schon gedacht, dass er so hinterhältig
sein würde? ... Auch wieder wahr, aber etwas gutes hatte es doch. ... Die
Aussicht!\\
Diesen Tag sollte Seto sich ankreuzen, mal wieder, denn er und sein Stimmchen
waren sich mal einig, wenn das kein Grund zum Feiern war. Wo wir beim Thema
wieder angekommen waren, denn eigentlich sollte er sich freuen, auch wenn er
wieder gegen Joey verloren hatte, denn nun konnte er ihm einen seiner
Lieblingsräume zeigen, sein Schlafzimmer. Prompt musste er wieder an die
Ursache denken, weshalb er gespielt hatte als hätte er keine Ahnung wozu der
Que und die Kugeln auf dem Billardtisch gut wären. Joey war zwar gut in
Billard, doch machte es ihm ungeheuren Spaß Seto aus der Reserve zu locken.
Sein Können unter Beweis stellend machte es ihm nichts aus, die unmöglichsten
Stellen aus zusuchen, um eine Kugel in eins der Löcher zu befördern. Warum
Joey dies genauer betrachtete aus zwei Gründen tat? Damit er auf seine Art
seinen Liebling schachmatt setzten konnte, denn immer wenn er dranne war, beugte
er sich so weit seine Verletzungen es zuließen mit dem Oberkörper herunter
über den Tisch. Dadurch, dass er dies immer vor Seto tat, sich also immer genau
vor ihn hin stellte, hatte dieser den absolut perfekten Blick auf Joeys in Jeans
gepackten wohl geformten Hintern. Was erhebliche Defizite im Leistungsbereich
der Konzentration zur Folge hatte.
//Tja, aber was nun? ... Du solltest allmählich in die Hufe kommen. ... Das
sagt du so einfach, was Joey da mal wieder verlangt ist ja schon fast peinlich.
... Ach was, zeig ihm was du zu bieten hast. ... Genau da liegt das Problem, wie
zum Teufel soll ich das anstellen? ... Schwing die Hüfte, lass den Po etwas
kreisen und setzt nen Schlafzimmerblick auf. ... Etwa so? ... Oh Gott, mach das
ganz schnell weg, der Gesichtsausdruck war eher zum fürchten und nicht zum
dahin schmelzen. Ein Polarbär hat nen heißeren Blick drauf als du. ... Haha,
sehr witzig, mach es besser. ... Gerne, so in der Art wie bei dem Kuss? ...
Dafür wirst du übrigens noch büßen. ... Wieso, wir haben doch was wir
wollten oder. Schließlich liegt das Hündchen da auf deinem Bett. ... Mir wäre
es lieber es wäre umgekehrt und ich würde ihm dabei zusehen. ... Mach ne
schöne CD an, und denk an den Discobesuch vielleicht geht es dann einfacher.
... Ein akzeptabler Vorschlag.\\
//Hmm, ich glaub ich hab ihn mit meinem Wunsch überfordert. ... Ach was, der
ist hart im nehmen. Außerdem viel zu stolz um aus dieser Situation nicht in
irgendeiner Weise glänzend heraus zu kommen. ... Meinst du er macht es langsam
oder eher auf die wilde Art. ... Gute Frage, kann mir gut vorstellen, dass er im
Bett in beidem sehr gut ist. ... Denk ich auch, also ne Jungfrau ist er ja nicht
mehr, wenn ich mich recht erinnere. ... Ne, nicht so wie du zu mindestens. ...
Was soll das denn jetzt bitte schön? Kann ich doch nix für, dazu gehören
immer noch zwei. ... Oh, ich glaub es geht los. Schau, schau. \\
Gebannt sah er zu wie Seto in dem Regal an der gegenüber liegenden Wand in den
CD-Spieler eine CD einlegte. Die Musik erklang leise aus den Boxen, die in allen
vier Ecken des Zimmers verteilt waren, und Seto kam wieder zum Bett zurück, auf
dem Joey lag. Seinen Oberkörper leicht aufgerichtete und auf den Ellenbogen
abgestützt um besser sehen zu können.
Er beobachtete genau wie Seto einen Fuß vor den anderen setzte, am Bett ankam
sich drauf abstützte und leicht über ihn drüber krabbelte. Als ihr Gesichter
ganz nahe waren küsste er erst Joey auf den Mund, knabberte leicht an der
Unterlippe und sah noch einmal hoch in die braunen Augen. "Ich muss gestehen,
eigentlich ist es umgekehrt. Ich liege auf dem Bett und lasse mir zeigen, was
der andere zu bieten hat." "Wenn du nicht möchtest, dann musst du nicht, Seto."
"Doch ich will, wie gesagt, ist nur etwas ungewohnt. Doch glaub ja nicht, dass
du mir damit ungeschoren davon kommst. Ich will, dass du das bei Zeiten auch mal
machst. Alleine schon damit ich sehen kann wie schön du bist, wenn du für mich
tanzt." "Gut, aber erst, wenn du mir jetzt zeigst wie schön du bist wenn du
für mich tanzt." Schnell noch hauchte er dem Blonden einen Kuss auf die Lippen
bevor er sich von der Matratze erhob und sich wieder vor die Bettkante stellte.
Mit mal war er gar nicht mehr so unsicher, dafür aber Joey. Ein dicker fieser
Klos hatte sich in seinem Hals gebildet als er den verführerischen Blick Setos
wahrnahm. Sein Herz schlug mit mal ganz unregelmäßig und sein Magen kribbelte
ganz entsetzlich aufgeregt.
//Wer wäre nicht aufgeregt, wenn der Mann seiner Begierde für einen strippen
würde?\\
So es ist wieder so weit, die Vorschau auf kommende Woche, als Dankeschön für
alle Kommis, die ihr schon abgegeben habt.
Nun stand er da, sein Seto, mit entblößtem Oberkörper und geöffneter Hose,
die Arme hingen locker an den Seiten runter, die Beine waren leicht gespreizt
und irgendwie glich diese Stellung der eines Models aus einem Pin-Up Kalenders.
Für Joey war es der schönste Anblick, der sich ihm je geboten hatte.
So das wars dann schon wieder, wir lesen uns nächste Woche, bis dahin alles
gute euch allen!
Gruß Carja
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