Take Two von YasaiNoVampaia (Nimm Zwei) ================================================================================ Kapitel 1: Spieglein, Spieglein ------------------------------- Titel: Take Two Kapitel: 1. Spieglein, Spieglein Autor: MajinSakuko E-Mail: MajinSakuko@yahoo.de Titel: Take Two Kapitel: 1. Spieglein, Spieglein Autor: MajinSakuko E-Mail: MajinSakuko@yahoo.de Editor: Persephone Lupin (englisch) Beta-Reader: Blueisa, JamesMarsters15 Disclaimer: Mir gehört nix, JKR alles andere Fandom: Harry Potter Pairing/Main-Chara: HP/DM Rating: PG-13 Genre/s: Romantik (Slash), Humor Warnungen: Kitschige, vorhersehbare Sentimentalitäten; OOC; WAFF A/N: 'Spieglein, Spieglein' von Grimms Schneewittchen A/N2: Spielt in Harrys drittem Jahr; leicht AU; Voldemort ist schon tot; Chang-Dilemma fand ein Jahr früher statt Inhalt: Draco ist unschuldig entschlossen und liebeskrank und beschließt, Harry zu erobern, doch der will nicht so recht, obwohl er eigentlich will. Mit sprechenden Spiegeln, heiklen Besenunfällen und mehr. - Kein natürliches Licht schaffte es zu Hogwarts' Kerkern, die tief unterhalb der Erdoberfläche angelegt waren. Nur ein paar flackernde Fackeln an den nackten Steinwänden spendeten, wenn auch nur wenig, Licht. Die Badezimmer waren sogar noch spärlicher beleuchtet als die Schlafsäle oder Klassenräume dort unten, und es war nicht selten der Fall, dass ein Slytherin-Mädchen oder ein anderes (oder die eitleren Slytherin-Jungen) aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse Zahnpasta anstelle von Rasiercreme oder Haar-Conditioner statt Duschgel (was mit recht flauschigen Haaren auf ihren Armen und Beinen resultierte) benutzte. Der blonde Junge jedoch, der jetzt das Badezimmer besetzte, wollte keine Dusche nehmen (und falls doch, würde er jeden seiner Hygieneartikel mit verbundenen Augen kennen, wohlgemerkt). Er stand leise, seine Slytherin-Roben perfekt sauber wie immer, geradeaus schauend. Die Luft war kühl und dick mit Anspannung. Blasse Brauen zogen sich zusammen als seines Vis-à-vis' Lippen sich zu einem überlegenen Grinsen verzogen. Die Selbstherrlichkeit in seinen Augen wurde klar in Dracos grauen gespiegelt, und anders herum. Sie schienen beinahe blau, falls Draco es nicht besser gewusst hätte, hätte er das gesagt; aber er wusste es besser. Einen Schritt nach vorne machend, erhellte sich sein Stirnrunzeln ein klein wenig; das war zu einfach. Wer hätte gedacht, dass er es Harry Berühmtheit Potter endlich heimzahlen können würde, für all die Male, die er ihn gedemütigt und ausgetrickst hatte? "Du siehst bezaubernd aus, wie immer, Lieber", wisperte eine raue, weibliche Stimme, schmeichelnd. "Du hast etwas mit deinem Haar gemacht ... es sieht noch feiner und seidiger aus als gewöhnlich-" "Ich habe es nicht zurück gegelt", unterbrach Draco, ein leichtes Grinsen an seinen Lippen zupfend, als seine Augen für einen Moment in Vergnügen aufleuchteten. Da dies aber weder die Zeit noch der Ort für Vergnügen war, starb es schnell dahin. "Zeige dich." Auf seinen Befehl hin begann die Spiegeloberfläche sich plötzlich in perfekten Kreisen zu drehen, als ob das Glas aus Wasser gemacht wäre und Draco gerade einen Stein hineingeworfen hätte. Die Oberfläche wurde etwas uneben, und die Reflektion des Slytherin verschwand als 3D Gesichtszüge aus dem Spiegel hervortraten. Eine lange, leicht gehakte Nase, kleine, glitzernde Augen und ein dünnlippiges Grinsen grüßten ihn, als des Spiegels Seele Form annahm. "Nun, erzähle mir", sagte Draco gedehnt. "Was sind die Neuigkeiten mein kleines Projekt betreffend? Etwas Interessantes? Etwas Peinliches? Oder vielleicht sogar etwas Skandalöses?" "Ein bisschen von jedem, würde ich sagen, mein Lieber ..." "Und ...?" lockte Draco. "Lass mich nicht warten. Du solltest wissen, dass ich leicht beleidigt bin ... und dass ich vor sieben Jahren Pech keine Angst habe, falls du weißt, was ich meine." "Einige Dinge sind ein bisschen Verzögerung wert für den dramatischen Effekt ... lieber Junge." "Nenn mich nicht 'lieber Junge', du Stück Glas", schnappte Draco. "Erzähl mir endlich, was du herausgefunden hast, oder ich werde einen Ersatz für dich finden. So einfach ist das." Der Spiegel seufzte. Draco Malfoy konnte man nicht zufrieden stellen. "Wenn du darauf bestehst ..." "Natürlich tue ich das, du dämlicher Spiegel", spie Draco unhörbar. Dieser Tage einen ordentlichen (und dazu noch gehorsamen) Spiegel zu finden war eine wahre Sisyphus-Aufgabe. Sie hatten alle viel zu viel Charakter; es war einfach kein Spaß mehr. "Aber ich habe eine bessere Idee", fuhr der Spiegel fort. "Ich könnte ... es dir zeigen ... aber nur falls du das willst, natürlich!" Verschlagenes, kleines Ding. Wieder wurde es Draco klar, *warum* er den Spiegel überhaupt benutzte. "Zeig es mir", knurrte der Slytherin mit einem Grinsen. "Und falls du so etwas noch einmal abzuziehen versuchst, werde ich dich mit einem Muggel-Spiegel ersetzen ... und nimm nicht an, ich würde es nicht tun; du solltest jetzt schon wissen, wie weit ich mit meiner Rache zu gehen bereit bin ..." "Was immer du sagst, lieber Junge ..." Und bevor Draco seine Antwort knurren konnte, drehte sich die Spiegeloberfläche wieder, das Gesicht verzerrend, bevor es zu einem Stopp kam, nun die Gryffindor Drittklässler-Jungen-Schlafsäle zeigend und nicht länger Dracos Spiegelbild. Der Slytherin grinste zu der Szene, die sich vor ihm ausbreitete; niemals hätte er sich träumen lassen, solch eine perfekte Nahaufnahme der Löwengrube zu erhaschen. Oh, die schier unendlichen Möglichkeiten, all die Insider-Informationen, die er bekommen könnte, all die Geheimnisse ... Draco war jenseits von ekstatisch. Er setzte sich auf den Rand der Badewanne (flüchtig an eine Schüssel Popcorn denkend, um dem Bild den letzten Schliff zu verpassen) und speicherte alle Informationen für mögliche zukünftige Verwendung ab, wie der verschlagene kleine Slytherin, der er war. Bald war er komplett in "Gryffindor Place" (wie er es still nannte) versunken. Oh, wenn der Spiegel doch nur alles, was er aufzeichnete, dauerhaft speichern könnte, dann würde Draco ein Vermögen machen mit den verkauften Kopien. Nicht, dass er das Geld tatsächlich brauchte (nicht so wie ein gewisser Rotschopf), aber einige Möglichkeiten blieben, die eher schlimme Enden für Draco bedeuten könnten ... 'Zurück zum Film', dachte Draco bestimmt und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder Potter und Co zu. Granger saß auf was Potters Tisch zu sein schien; ihre Robe war aufgeknöpft, ihre - für ein Mädchen - bestimmt nett geformten Beine, in einem klar zu kurz um noch dezent genannten Rock. Draco zog bei dem Anblick eine Grimasse. Wie konnte man so eine Sicht ohne permanenten Augenschaden denn aushalten? Weasley schien das nicht so viel auszumachen, anhand seines beinahe sabbernden Ausdruckes beurteilt. Merlin, reiß dich zusammen! Weasleys Unzulänglichkeit in der Finanzabteilung war nicht durch seine überaus ausgeprägten Manieren kompensiert - oder eher dem Fehlen ebendieser. Granger lehnte sich zurück, ihr Gewicht auf ihren Handflächen unterstützend, und ... war das etwa ein Räkeln? Draco dachte, er träumte. Er hatte immer gewusst, dass das Gryffindor Trio merkwürdig war, aber das war einfach ... jenseits seiner wildesten Vorstellung. Nun war das Rätsel gelöst, warum Granger im Jungenschlafsaal war, ganz allein außer Potter und Weasley. Pervers. Wer hätte das gedacht? Voller bestimmter Vorfreude (er machte das natürlich nur der Bestechung wegen) machte Draco es sich bequemer und nahm seine Spionieraktivität wieder auf. Nur um ein wenig ... enttäuscht zu sein. Potter schien Grangers Possen gegenüber blind zu sein, und selbst Draco musste zugeben, dass da nichts Subtiles dabei war. Der Goldene Junge saß einfach mit gekreuzten Beinen auf seinem Bett, gegen den Kopfteil lehnend, und quatschte mit einer ziemlich offensichtlich frustrierten Granger und einem ziemlich offensichtlich aufgeregten Weasley, wobei der Begriff 'offensichtlich' *offensichtlich* auf alle außer Potter zutraf. Es war einfach nur eine Schande. Wie konnte dieser blinde und taube Junge der Retter der Zauberschaft-Welt sein? Ein kranker Scherz des Schicksals war die plausibelste Antwort. "Ja, großartiges Material", dehnte Draco sarkastisch. "Potter ist zu doof zu schnallen, dass jemand heiß auf ihn ist. Nichts Neues hier ..." Er überdachte noch das magere Ergebnis (vielleicht konnte ja Grangers Schwärmen für Potter für ein paar Lacher sorgen) als besagte Granger den Schlafsaal verließ, stirnrunzelnd und höchstwahrscheinlich den nächsten Schritt in ihrem Plan überdenkend wie sie den Jungen-Der-Lebte-Um-Offensichtlich-Unwissend-Zu-Bleiben erobern konnte. "Warum musst du immer so kalt zu ihr sein?" fragte Weasley, und Draco runzelte die Stirn. Da war mehr? Nun ja, je mehr desto besser. Potter seufzte. "Ich bin nicht kalt zu ihr, Ron, aber ich bin auch nicht heiß auf sie. Es ist wirklich reine, strikt platonische Liebe, die ich für Hermione empfinde, wie du nur allzu gut weißt. OK?" Potter streckte sich kurz, und stand dann von seinem Bett auf, irgendwohin gehend, wohin Draco aufgrund seiner beschränkten Sicht nicht sehen konnte. Draco schnappte geschockt nach Luft als Potter zurück vor den Spiegel schritt. Er versuchte tatsächlich - nein, es musste ein Traum sein! Draco zwickte sich, dann schrie er kurz auf; er war wach - sein Haar zu kämmen. Nach dem Zustand des schwarzen Rattennestes beurteilt, hatte der Slytherin bezweifelt, dass Potter überhaupt wusste, was eine Bürste war (Grangers krause Masse zementierte seine Theorie nur). "Wunder gibt's immer wieder", murmelte Draco und beobachtete wie Potter mit der Bürste kämpfte, immer wieder in Sympathie zusammenzuckend als Haar rücksichtslos herausgerissen wurde. "Ich - ugh! - stehe nicht in deinem - ah! - Weg, Ron", keuchte Potter. "Du weißt, du kannst sie haben ..." "Red' nicht über sie als ob sie ein Stück Fleisch wär'!" schnappte Weasley. "Nur weil du keine Gefühle hast, muss das noch lange nicht heißen, dass sie auch keine hat!" "So hab' ich das nicht gemeint", sagte Potter, gab die unmögliche Aufgabe auf, sein Haar zu zähmen und drehte sich um, um seinen Freund anzusehen (wodurch er Draco einen Blick auf die unmögliche Rückseite seines unordentlichen Haars gewährte). "Ich sehe sie einfach nicht in einem romantischen Sinn, und ich bezweifle, dass ich das je werde. Das weißt du, Ron ..." "Das ist noch immer kein Grund, so respektlos zu sein! Auch wenn sie dich nicht hören kann, ich kann's, und das ist genug!" "Weißt du was, Ron?" fragte Harry rhetorisch, bevor er sich selbst antwortete. "Du solltest wirklich etwas mit deinem Crush tun. Es ist einfach nicht gesund. Hermione hat keine Chance mit mir; sie steigert sich nur in etwas hinein, und je tiefer sie drin ist, desto mehr wird sie verletzt sein, wenn sie endlich versteht, dass es kein 'uns' geben wird. Aber wenn du sie ablenken und sie überzeugen kannst, dass du es ernst meinst, wird sie schneller damit klar kommen, und wir werden alle glücklich sein." Potter ließ sich zurück auf sein Bett fallen, leicht federnd. Weasley schoss ihm einen dunklen Blick zu. "Oh, du bist ja so clever", dehnte er in einer erschreckend sarkastischen Manier. "Dann sag mir mal, warum folgst du nicht deinem eigenen Rat, hä? Dein Crush hat jetzt schon länger gehalten, dass ich mich gar nicht mehr an den Anfang erinnern kann!" Nun wurde es interessant. Potter war in jemanden verschossen, und das für länger als Weasley in Granger? Wow, völlig neue Dimensionen. "Hör auf, Ron", sagte Potter müde, als ob sie diese Diskussion schon x-mal gehabt hätten. "Du weißt, wie es läuft." "Ja", antwortete Weasley schneidend. "Du darfst sagen, was ich mit meinem Leben machen soll, aber jedes Mal, wenn ich versuche dir zu helfen, blockst du mich völlig aus!" "Ron", bettelte Potter praktisch. "Das ist nicht wahr. Ich schätze deine Hilfe wirklich, aber du weißt, wie es mit mir und dem Glück ist; sie sind einfach nicht kompatibel." "Hör auf, dich im Selbstmitleid zu suhlen", sagte Weasley scharf. "Passt dir nicht zu gut." "Ich suhle mich nicht, ich sage nur eine Tatsache. Aber es ist ja keine große Sache. Ich hab' mich in jemanden verguckt - wieder - und dieser Jemand ist nicht interessiert - wieder!" "Du tust es - wieder! - dich suhlen ..." Potter schlug Weasley mit einem Polster. "Kusch! Du hast keine Idee, wie es ist!" "Oh?" kam die täuschend ruhige Antwort. "Denkst du das? Und was ist mit Hermione? Ich weiß ganz genau, wie es sich anfühlt, wenn man noch vor den ersten Annäherungen abgelehnt wird! Alles, worüber sie redet, ist Harry dies und Harry das ... Es ist, als würde sie mich überhaupt nicht sehen, na ja, zumindest nicht als Mann", Potter schnaubte und Draco grinste in stiller Zustimmung, "aber einfach als Bruder. Weißt du, wie frustrierend das ist? Wenn es den, den du liebst, nicht mal zu kümmern scheint?" "Ja", wisperte Potter und starrte auf das Baldachin seines Himmelbettes. "Aber zumindest hasst dich Hermione nicht ..." Es wurde mit jeder Minute interessanter. Potters schmerzendes Herz gehörte also jemandem, der ihn hasste - eine ziemlich weite Auswahl also. Voldemort wäre ganz oben auf der Liste; aber nein, Harry war vielleicht merkwürdig, aber nicht so verzweifelt um zum Nekrophilen zu werden. Snape vielleicht? Draco kniff die Augenbrauen fest zusammen. Harry hatte keine Chance mit dem Zaubertränkemeister, da er bereits an einen bestimmten Professor von ihm vergeben war. Außerdem schien Harry ohnehin nicht die Art Junge zu sein, die in ihr eigenes Geschlecht interessiert war. "Warum, Harry", wisperte Draco. "Wenn du dich doch nur für mich entschieden hättest, hättest du all diese sinnlosen Schmerzen gespart. Und ich würde mich nicht dazu gezwungen sehen, meine Samstag Abende eingesperrt im Slytherin-Badezimmer zu verbringen um dir nachzuspionieren ..." "In Ordnung. Du gewinnst", seufzte Weasley. "Ich will nicht wissen, wie es wär', wenn Hermione mich hassen würd'." Er stand vom Bett auf, fing an sich auszuziehen, und verschwand dann glücklicherweise aus des Spiegels Reichweite. "Es is' sein eigener Fehler", redete er weiter, leicht gedämpft, und Draco spitzte seine Ohren. Ein Er? "Er könnte glücklich sein, dich zu kriegen; sogar ich kann das sagen. Mit seiner ganzen 'Ich bin mächtiger als du' Haltung frage ich mich, wie du dich je in ihn verschauen konntest, aber", schnitt er Potter ab, der seine Wahl verteidigen wollte, "ich kann es akzeptieren ... jetzt." "Danke, Ron", sagte Potter und zog sich auch seinen Pyjama an. Draco war sich nicht sicher, ob er alles hörte, was dann gesprochen wurde, er genoss die Sicht viel zu sehr. Potter war klein (Draco war selbst auch kein Riese - Merlin sei Dank), aber delikat gebaut; seine Haut war ein wenig mehr gebräunt als Dracos eigene blasse; alles in allem war der Junge vor ihm mehr als ein lebendes Phänomen. Draco seufzte und wandte seinen Blick ab. Er sollte nicht gerade wie der perverse Voyeur glotzen, der er sich zu sein fühlte, besonders seit er wusste, dass Harry ... Potter in einen anderen verliebt war; jemanden, der ihn hasste, und deswegen nicht verdiente. Der Badewannenrand fühlte sich auf einmal sehr kalt unter Dracos Fingern an. Warum tat er das eigentlich? Harry ausspionieren, alles gegen ihn verwenden, wenn alles, was er bekam, ein gebrochenes Herz war? War er schon so tief in Masochismus? War Harry es wirklich wert? Sicher! Also schaute Draco weiter. "Auch wenn ich glaube, dass er dich nicht verdient", sagte Weasley. "Wenn du denkst, dass er dich glücklich machen wird, werd' ich meinen Mund halten. Aber wenn er mich oder Mione wieder irgendwelche Namen ruft, kann ich nicht für seine Sicherheit garantieren." Potter lächelte, und Dracos Augenbrauen schossen zusammen. Namenrufen? "Darum werd' ich mich kümmern", sagte Potter lächelnd. "Dein Wort in Merlins Ohr", murmelte Weasley, sich einen weiteren Schlag mit dem Polster verdienend. "Du wirst schon sehen, Ron. Wenn wir erst zusammen sind, werde ich meinen energischen kleinen Drachen zähmen ... oder ich lasse mich selbst zähmen ..." Weasley machte ein würgendes Geräusch, und Dracos Mund klappte auf. Harry nannte seinen Crush 'Drache'? "Sorry, es ist nur", sagte Weasley und warf den Polster aus Potters Reichweite. "Deinen Drachen zu zähmen klingt einfach ... falsch!" "Da ist nichts Falsches dabei", grinste Potter. "Wenn ich eine Chance mit ihm hätte, wäre Draco mein und ich würd' ihn nie wieder gehen lassen." Weasley schüttelte seinen Kopf, und Draco ... hatte nichts mehr gehört, nachdem sein Name erwähnte wurde, da er rückwärts in die Wanne gefallen war, seinen Kopf am Wasserhahn anschlagend. Leicht zusammenzuckend zog er sich wieder heraus und drehte das Wasser ab (welches wunderlicherweise zu laufen angefangen hatte als die Rückseite seines nun pulsierenden Kopfes den Wasserregulator getroffen hatte). Hatte Potter ... Harry gerade Draco gesagt? Wie in Draco Malfoy? Wie in seinem eigenen Namen? Der Slytherin schnaubte zittrig. Es gab ja wohl nicht *so* viele Dracos hier, oder? Aber bedeutete das, dass Harry ... dachte, er hasste ihn? In Ordnung, da mögen vielleicht wütende (aber trotzdem leidenschaftliche) Wörter gewesen sein, ein paar Verhexungen und Versuche, Harry und seine loyalen Sidekicks absichtlich in Schwierigkeiten zu bringen ... Aber das hieß doch nicht, dass Draco Harry *hasste*, im Gegenteil. Draco hatte niemals einen würdigeren (und sexy) Gegner als Harry gehabt in seinem gesamten (dreizehn Jahre langen) Leben. Wenn er gewusst hätte, dass er derjenige war, der die Zuneigung des Jungen-Der-Lebte hielt, hätte Draco das sofort ausgenutzt. Oh ja. Sein Nutzen, Harrys Nutzen; da wäre kein Unterschied gewesen. Aber nun ... Draco runzelte die Stirn. War es zu spät, all ihre Meinungsverschiedenheiten zurückzulegen, wenn sie, tief in ihren Herzen, doch genau dasselbe wollten? Draco weigerte sich, das zu glauben. Er hatte den Merlin-gesandten (oder eher Spiegel-gesandten) Beweis, dass Harry - er konnte noch immer nicht das ganze Ausmaß begreifen - ihn liebte. Und er wusste, er liebte Harry. Jedes andere Problem, das vielleicht auftrat, sollte in des Slytherins Augen lösbar sein. Draco schloss besagte Augen kurz als eine plötzliche Welle kraftvoller Emotion durch ihn fuhr. Nein, er würde seinen Spiegel definitiv nicht mit einem Muggel-Spiegel ersetzen. Er würde ihn in Gold einrahmen - nein, kein Grund gleich zu übertreiben; Silber würde ausreichend sein. Oder vielleicht Gold und Silber miteinander verschlungen ... Draco quiekte in Erwartung. Es machte nichts, solange Harry sein sein würde ... und er Harrys. Editor: Persephone Lupin (englisch) Beta-Reader: JamesMarsters15 Disclaimer: Mir gehört nix, JKR alles andere Fandom: Harry Potter Pairing/Main-Chara: HP/DM Rating: PG-13 Genre/s: Romantik (Slash), Humor Warnungen: Kitschige, vorhersehbare Sentimentalitäten; OOC; WAFF A/N: 'Spieglein, Spieglein' von Grimms Schneewittchen A/N2: Spielt in Harrys drittem Jahr; leicht AU; Voldemort ist schon tot Inhalt: Draco ist unschuldig entschlossen und liebeskrank und beschließt, Harry zu erobern, doch der will nicht so recht, obwohl er eigentlich will. Mit sprechenden Spiegeln, heiklen Besenunfällen und mehr. - Kein natürliches Licht schaffte es zu Hogwarts' Kerkern, die tief unterhalb der Erdoberfläche angelegt waren. Nur ein paar flackernde Fackeln an den nackten Steinwänden spendeten, wenn auch nur wenig, Licht. Die Badezimmer waren sogar noch spärlicher beleuchtet als die Schlafsäle oder Klassenräume dort unten, und es war nicht selten der Fall, dass ein Slytherin-Mädchen oder ein anderes (oder die eitleren Slytherin-Jungen) aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse Zahnpasta anstelle von Rasiercreme oder Haar-Conditioner statt Duschgel (was mit recht flauschigen Haaren auf ihren Armen und Beinen resultierte) benutzte. Der blonde Junge jedoch, der jetzt das Badezimmer besetzte, wollte keine Dusche nehmen (und falls doch, würde er jeden seiner Hygieneartikel mit verbundenen Augen kennen, wohlgemerkt). Er stand leise, seine Slytherin-Roben perfekt sauber wie immer, geradeaus schauend. Die Luft war kühl und dick mit Anspannung. Blasse Brauen zogen sich zusammen als seines Vis-à-vis' Lippen sich zu einem überlegenen Grinsen verzogen. Die Selbstherrlichkeit in seinen Augen wurde klar in Dracos grauen gespiegelt, und anders herum. Sie schienen beinahe blau, falls Draco es nicht besser gewusst hätte, hätte er das gesagt; aber er wusste es besser. Einen Schritt nach vorne machend, erhellte sich sein Stirnrunzeln ein klein wenig; das war zu einfach. Wer hätte gedacht, dass er es Harry Berühmtheit Potter endlich heimzahlen können würde, für all die Male, die er ihn gedemütigt und ausgetrickst hatte? "Du siehst bezaubernd aus, wie immer, Lieber", wisperte eine raue, weibliche Stimme, schmeichelnd. "Du hast etwas mit deinem Haar gemacht ... es sieht noch feiner und seidiger aus als gewöhnlich-" "Ich habe es nicht zurück gegelt", unterbrach Draco, ein leichtes Grinsen an seinen Lippen zupfend, als seine Augen für einen Moment in Vergnügen aufleuchteten. Da dies aber weder die Zeit noch der Ort für Vergnügen war, starb es schnell dahin. "Zeige dich." Auf seinen Befehl hin begann die Spiegeloberfläche sich plötzlich in perfekten Kreisen zu drehen, als ob das Glas aus Wasser gemacht wäre und Draco gerade einen Stein hineingeworfen hätte. Die Oberfläche wurde etwas uneben, und die Reflektion des Slytherin verschwand als 3D Gesichtszüge aus dem Spiegel hervortraten. Eine lange, leicht gehakte Nase, kleine, glitzernde Augen und ein dünnlippiges Grinsen grüßten ihn, als des Spiegels Seele Form annahm. "Nun, erzähle mir", sagte Draco gedehnt. "Was sind die Neuigkeiten mein kleines Projekt betreffend? Etwas Interessantes? Etwas Peinliches? Oder vielleicht sogar etwas Skandalöses?" "Ein bisschen von jedem, würde ich sagen, mein Lieber ..." "Und ...?" lockte Draco. "Lass mich nicht warten. Du solltest wissen, dass ich leicht beleidigt bin ... und dass ich vor sieben Jahren Pech keine Angst habe, falls du weißt, was ich meine." "Einige Dinge sind ein bisschen Verzögerung wert für den dramatischen Effekt ... lieber Junge." "Nenn mich nicht 'lieber Junge', du Stück Glas", schnappte Draco. "Erzähl mir endlich, was du herausgefunden hast, oder ich werde einen Ersatz für dich finden. So einfach ist das." Der Spiegel seufzte. Draco Malfoy konnte man nicht zufrieden stellen. "Wenn du darauf bestehst ..." "Natürlich tue ich das, du dämlicher Spiegel", spie Draco unhörbar. Dieser Tage einen ordentlichen (und dazu noch gehorsamen) Spiegel zu finden war eine wahre Sisyphus-Aufgabe. Sie hatten alle viel zu viel Charakter; es war einfach kein Spaß mehr. "Aber ich habe eine bessere Idee", fuhr der Spiegel fort. "Ich könnte ... es dir zeigen ... aber nur falls du das willst, natürlich!" Verschlagenes, kleines Ding. Wieder wurde es Draco klar, *warum* er den Spiegel überhaupt benutzte. "Zeig es mir", knurrte der Slytherin mit einem Grinsen. "Und falls du so etwas noch einmal abzuziehen versuchst, werde ich dich mit einem Muggel-Spiegel ersetzen ... und nimm nicht an, ich würde es nicht tun; du solltest jetzt schon wissen, wie weit ich mit meiner Rache zu gehen bereit bin ..." "Was immer du sagst, lieber Junge ..." Und bevor Draco seine Antwort knurren konnte, drehte sich die Spiegeloberfläche wieder, das Gesicht verzerrend, bevor es zu einem Stopp kam, nun die Gryffindor Siebtklässler-Jungen-Schlafsäle zeigend und nicht länger Dracos Spiegelbild. Der Slytherin grinste zu der Szene, die sich vor ihm ausbreitete; niemals hätte er sich träumen lassen, solch eine perfekte Nahaufnahme der Löwengrube zu erhaschen. Oh, die schier unendlichen Möglichkeiten, all die Insider-Informationen, die er bekommen könnte, all die Geheimnisse ... Draco war jenseits von ekstatisch. Er setzte sich auf den Rand der Badewanne (flüchtig an eine Schüssel Popcorn denkend, um dem Bild den letzten Schliff zu verpassen) und speicherte alle Informationen für mögliche zukünftige Verwendung weg wie der verschlagene kleine Slytherin, der er war. Bald war er komplett in "Gryffindor Place" (wie er es still nannte) versunken. Oh, wenn der Spiegel doch nur alles, was er aufzeichnete, permanent speichern könnte, dann würde Draco ein Vermögen machen mit den verkauften Kopien. Nicht, dass er das Geld tatsächlich brauchte (nicht so wie ein gewisser Rotschopf), aber einige Möglichkeiten blieben, die eher schlimme Enden für Draco bedeuten könnten ... 'Zurück zum Film', dachte Draco bestimmt und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder Potter und Co zu. Granger saß auf was Potters Tisch zu sein schien; ihre Robe war aufgeknöpft, ihre - für ein Mädchen - bestimmt nett geformten Beine, in einem klar zu kurz um noch dezent genannten Rock. Draco zog bei dem Anblick eine Grimasse. Wie konnte man so eine Sicht ohne permanenten Augenschaden denn aushalten? Weasley schien das nicht so viel auszumachen, anhand seines beinahe sabbernden Ausdruckes beurteilt. Merlin, reiß dich zusammen! Weasleys Unzulänglichkeit in der Finanzabteilung war nicht durch seine überaus ausgeprägten Manieren kompensiert - oder eher dem Fehlen ebendieser. Granger lehnte sich zurück, ihr Gewicht auf ihren Handflächen unterstützend, und ... war das etwa ein Räkeln? Draco dachte, er träumte. Er hatte immer gewusst, dass das Gryffindor Trio merkwürdig war, aber das war einfach ... jenseits seiner wildesten Vorstellung. Nun war das Rätsel gelöst, warum Granger im Jungenschlafsaal war, ganz allein außer Potter und Weasley. Pervers. Wer hätte das gedacht? Voller bestimmter Vorfreude (er machte das natürlich nur der Bestechung wegen) machte Draco es sich bequemer und nahm seine Spionieraktivität wieder auf. Nur um ein wenig ... enttäuscht zu sein. Potter schien Grangers Possen gegenüber blind zu sein, und selbst Draco musste zugeben, dass da nichts Subtiles dabei war. Der Goldene Junge saß einfach mit gekreuzten Beinen auf seinem Bett, gegen den Kopfteil lehnend, und quatschte mit einer ziemlich offensichtlich frustrierten Granger und einem ziemlich offensichtlich aufgeregten Weasley, wobei der Begriff 'offensichtlich' *offensichtlich* auf alle außer Potter zutraf. Es war einfach nur eine Schande. Wie konnte dieser blinde und taube Junge der zukünftige Retter der Zauberschaft-Welt sein? Ein kranker Scherz des Schicksals war die plausibelste Antwort. "Ja, großartiges Material", dehnte Draco sarkastisch. "Potter ist zu doof zu schnallen, dass jemand heiß auf ihn ist. Nichts Neues hier ..." Er überdachte noch das magere Ergebnis (vielleicht konnte ja Grangers Schwärmen für Potter für ein paar Lacher sorgen) als besagte Granger den Schlafsaal verließ, stirnrunzelnd und höchstwahrscheinlich den nächsten Schritt in ihrem Plan wie sie den Jungen-Der-Lebte-Um-Offensichtlich-Unwissend-Zu-Bleiben erobern konnte. "Warum musst du immer so kalt zu ihr sein?" fragte Weasley, und Draco runzelte die Stirn. Da war mehr? Nun ja, je mehr desto besser. Potter seufzte. "Ich bin nicht kalt zu ihr, Ron, aber ich bin auch nicht heiß auf sie. Es ist wirklich reine, strikt platonische Liebe, die ich für Hermione empfinde, wie du nur allzu gut weißt. OK?" Potter streckte sich kurz, und stand dann von seinem Bett auf, irgendwohin gehend, wohin Draco aufgrund seiner beschränkten Sicht nicht sehen konnte. Draco schnappte geschockt nach Luft als Potter zurück vor den Spiegel schritt. Er versuchte tatsächlich - nein, es musste ein Traum sein! Draco zwickte sich, dann schrie er kurz auf; er war wach - sein Haar zu kämmen. Nach dem Zustand des schwarzen Rattennestes beurteilt hatte der Slytherin bezweifelt, dass Potter überhaupt wusste, was eine Bürste war (Grangers krause Masse zementierte seine Theorie nur). "Wunder gibt's immer wieder", murmelte Draco und beobachtete wie Potter mit der Bürste kämpfte, immer wieder in Sympathie zusammenzuckend als Haar rücksichtslos herausgerissen wurde. "Ich - ugh! - stehe nicht in deinem - ah! - Weg, Ron", keuchte Potter. "Du weißt, du kannst sie haben ..." "Red' nicht über sie als ob sie ein Stück Fleisch wär'!" schnappte Weasley. "Nur weil du keine Gefühle hast, muss das noch lange nicht heißen, dass sie auch keine hat!" "So hab' ich das nicht gemeint", sagte Potter, gab die unmögliche Aufgabe auf, sein Haar zu zähmen und drehte sich um, um seinen Freund anzusehen (wodurch er Draco einen Blick auf die unmögliche Rückseite seines unordentlichen Haars gewährte). "Ich sehe sie einfach nicht in einem romantischen Sinn, und ich bezweifle, dass ich das je werde. Das weißt du, Ron ..." "Das ist noch immer kein Grund, so respektlos zu sein! Auch wenn sie dich nicht hören kann, ich kann's, und das ist genug!" "Weißt du was, Ron?" fragte Harry rhetorisch, bevor er sich selbst antwortete. "Du solltest wirklich etwas mit deinem Crush tun. Es ist einfach nicht gesund. Hermione hat keine Chance mit mir; sie steigert sich nur in etwas hinein, und je tiefer sie drin ist, desto mehr wird sie verletzt sein, wenn sie endlich versteht, dass es kein 'uns' geben wird. Aber wenn du sie ablenken und sie überzeugen kannst, dass du es ernst meinst, wird sie schneller damit klar kommen, und wir werden alle glücklich sein." Potter ließ sich zurück auf sein Bett fallen, leicht federnd. Weasley schoss ihm einen dunklen Blick zu. "Oh, du bist ja so clever", dehnte er in einer erschreckend sarkastischen Manier. "Dann sag mir mal, warum folgst du nicht deinem eigenen Rat, hä? Dein Crush hat jetzt schon länger gehalten, dass ich mich gar nicht mehr an den Anfang erinnern kann!" Nun wurde es interessant. Potter war in jemanden verschossen, und das für länger als Weasley in Granger? Wow, völlig neue Dimensionen. "Hör auf, Ron", sagte Potter müde, als ob sie diese Diskussion schon x-mal gehabt hätten. "Du weißt, wie es läuft." "Ja", antwortete Weasley schneidend. "Du darfst sagen, was ich mit meinem Leben machen soll, aber jedes Mal, wenn ich versuche dir zu helfen, blockst du mich völlig aus!" "Ron", bettelte Potter praktisch. "Das ist nicht wahr. Ich schätze deine Hilfe wirklich, aber du weißt, wie es mit mir und dem Glück ist; sie sind einfach nicht kompatibel." "Hör auf, dich im Selbstmitleid zu suhlen", sagte Weasley scharf. "Passt dir nicht zu gut." "Ich suhle mich nicht, ich sage nur eine Tatsache. Aber es ist ja keine große Sache. Ich hab' mich in jemanden verguckt - wieder - und dieser Jemand ist nicht interessiert - wieder!" "Du tust es - wieder! - dich suhlen ..." Potter schlug Weasley mit einem Polster. "Kusch! Du hast keine Idee, wie es ist!" "Oh?" kam die täuschend ruhige Antwort. "Denkst du das? Und was ist mit Hermione? Ich weiß ganz genau, wie es sich anfühlt, wenn man noch vor den ersten Annäherungen abgelehnt ist! Alles, worüber sie redet, ist Harry dies und Harry das ... Es ist, als würde sie mich überhaupt nicht sehen, na ja, zumindest nicht als Mann", Potter schnaubte und Draco grinste in stiller Zustimmung, "aber einfach als Bruder. Weißt du, wie frustrierend das ist? Wenn es den, den du liebst, nicht mal zu kümmern scheint?" "Ja", wisperte Potter und starrte auf das Baldachin seines Himmelbettes. "Aber zumindest hasst dich Hermione nicht ..." Es wurde mit jeder Minute interessanter. Potters schmerzendes Herz gehörte also jemandem, der ihn hasste - eine ziemlich weite Auswahl also. Voldemort wäre ganz oben auf der Liste; aber nein, Harry war vielleicht merkwürdig, aber nicht so verzweifelt. Snape vielleicht? Draco kniff die Augenbrauen fest zusammen. Harry hatte keine Chance mit dem Zaubertränkemeister, da er bereits an einen bestimmten Professor von ihm vergeben war. Außerdem schien Harry ohnehin nicht die Art Junge zu sein, die in ihr eigenes Geschlecht interessiert war. "Warum, Harry", wisperte Draco. "Wenn du dich doch nur für mich entschieden hättest, hättest du all diese sinnlosen Schmerzen gespart. Und ich würde mich nicht dazu gezwungen sehen, meine Samstag Abende eingesperrt im Slytherin-Badezimmer zu verbringen um dir nachzuspionieren ..." "In Ordnung. Du gewinnst", seufzte Weasley. "Ich will nicht wissen, wie es wär', wenn Hermione mich hassen würd'." Er stand vom Bett auf, fing an sich auszuziehen, und verschwand dann glücklicherweise aus des Spiegels Reichweite. "Es is' sein eigener Fehler", redete er weiter, leicht gedämpft, und Draco spitzte seine Ohren. Ein Er? "Er könnte glücklich sein, dich zu kriegen; sogar ich kann das sagen. Mit seiner ganzen 'Ich bin mächtiger als du' Haltung frage ich mich, wie du dich je in ihn verschauen konntest, aber", schnitt er Potter ab, der seine Wahl verteidigen wollte, "ich kann es akzeptieren ... jetzt." "Danke, Ron", sagte Potter und zog sich auch seinen Pyjama an. Draco war sich nicht sicher, ob er alles hörte, was dann gesprochen wurde, er genoss die Sicht viel zu sehr. Potter war klein (Draco war selbst auch kein Riese - Merlin sei Dank), aber delikat gebaut; seine Haut war ein wenig mehr gebräunt als Dracos eigene blasse; alles in allem war der Junge vor ihm mehr als ein lebendes Phänomen. Draco seufzte und wandte seinen Blick ab. Er sollte nicht gerade wie der perverse Voyeur glotzen, der er sich zu sein fühlte, besonders seit er wusste, dass Harry ... Potter in einen anderen verliebt war; jemanden, der ihn hasste, und deswegen nicht verdiente. Der Badewannenrand fühlte sich auf einmal sehr kalt unter Dracos Fingern an. Warum tat er das eigentlich? Harry ausspionieren, alles gegen ihn verwenden, wenn alles, was er bekam, ein gebrochenes Herz war? War er schon so tief in Masochismus? War Harry es wirklich wert? Sicher! Also schaute Draco weiter. "Auch wenn ich glaube, dass er dich nicht verdient", sagte Weasley. "Wenn du denkst, dass er dich glücklich machen wird, werd' ich meinen Mund halten. Aber wenn er mich oder Mione wieder irgendwelche Namen ruft, kann ich nicht für seine Sicherheit garantieren." Potter lächelte, und Dracos Augenbrauen schossen zusammen. Namenrufen? "Darum werd' ich mich kümmern", sagte Potter lächelnd. "Dein Wort in Merlins Ohr", murmelte Weasley, sich einen weiteren Schlag mit dem Polster verdienend. "Du wirst schon sehen, Ron. Wenn wir erst zusammen sind, werde ich meinen energischen kleinen Drachen zähmen ... oder ich lasse mich selbst zähmen ..." Weasley machte ein würgendes Geräusch, und Dracos Mund klappte auf. Harry nannte seinen Crush 'Drache'? "Sorry, es ist nur", sagte Weasley und warf den Polster aus Potters Reichweite. "Deinen Drachen zu zähmen klingt einfach ... falsch!" "Da ist nichts Falsches dabei", grinste Potter. "Wenn ich eine Chance mit ihm hätte, wäre Draco mein und ich würd' ihn nie wieder gehen lassen." Weasley schüttelte seinen Kopf, und Draco ... hatte nichts mehr gehört, nachdem sein Name erwähnte wurde, da er rückwärts in die Wanne gefallen war, seinen Kopf am Wasserhahn anschlagend. Leicht zusammenzuckend zog er sich wieder heraus und drehte das Wasser ab (welches wunderlicherweise zu laufen angefangen hatte als die Rückseite seines nun pulsierenden Kopfes den Wasserregulator getroffen hatte). Hatte Potter ... Harry gerade Draco gesagt? Wie in Draco Malfoy? Wie in seinem eigenen Namen? Der Slytherin schnaubte zittrig. Es gab ja wohl nicht *so* viele Dracos hier, oder? Aber bedeutete das, dass Harry ... dachte, er hasste ihn? In Ordnung, da mögen vielleicht wütende (aber trotzdem leidenschaftliche) Wörter gewesen sein, ein paar Verhexungen und Versuche, Harry und seine loyalen Sidekicks absichtlich in Schwierigkeiten zu bringen ... Aber das hieß doch nicht, dass Draco Harry *hasste, im Gegenteil. Draco hatte niemals einen würdigeren (und sexy) Gegner als Harry gehabt in seinem gesamten (13 Jahre langen) Leben. Wenn er gewusst hätte, dass er derjenige war, der die Zuneigung des Jungen-Der-Lebte hielt, hätte Draco das sofort ausgenutzt. Oh ja. Sein Nutzen, Harrys Nutzen; da wäre kein Unterschied gewesen. Aber nun ... Draco runzelte die Stirn. War es zu spät, all ihre Meinungsverschiedenheiten zurückzulegen, wenn sie, tief in ihren Herzen, doch genau das selbe wollten? Draco weigerte sich, das zu glauben. Er hatte den Merlin-gesandten (oder eher Spiegel-gesandten) Beweis, dass Harry - er konnte noch immer nicht das ganze Ausmaß begreifen - ihn liebte. Und er wusste, er liebte Harry. Jedes andere Problem, das vielleicht auftrat, sollte in des Slytherins Augen lösbar sein. Draco schloss besagte Augen kurz als eine plötzliche Welle kraftvoller Emotion durch ihn fuhr. Nein, er würde seinen Spiegel definitiv nicht mit einem Muggel-Spiegel ersetzen. Er würde ihn in Gold einrahmen - nein, kein Grund gleich zu übertreiben; Silber würde ausreichend sein. Oder vielleicht Gold und Silber miteinander verschlungen. Draco quiekte in Erwartung. Es machte nichts, solange Harry sein sein würde ... und er Harrys. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)