A develish idea von abgemeldet (Vom Winde verweht) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- - Prolog - Hallo zusammen ^^ Meine erste InuYasha-FF! Ich hoffe, sie gefällt. Der Prolog ist jedoch etwas kurz geworden ^^" Greetz Manya -------------------------------------------------- Der Vollmond erhellte den kleinen Hügel, der in der Mitte des nördlichen Waldes stand. Nur hin und wieder fiel der Schatten einer Wolke auf das grüne Gras, Stille herrschte rundherum. Denn etwas merkwürdiges war passiert. Dort, wo nichts gewesen war, war nun etwas. Dort, wo man nichts zu fühlen hatte, fühlte man nun etwas. Mit einem Wort, die Tiere des Waldes waren verwirrt. Unnahbar ragten die schwarzen Mauern aus dem grünen Gras. Ein seltsamer Flair ging von ihnen aus, der jeden zufällig Vorbeigehenden aufs Mark erschaudern ließ. Angst. Pure, nackte Angst ging von dem Gebäude aus. Doch anders, als vielleicht erwartet, war es nicht die Angst seiner Bewohner, die an dem dunklen Gemäuer haftete. Vielmehr war es das Haus selbst, das Angst vor seinen Insassen hatte. Nun mag so mancher daherkommen und sagen, ein Haus könne keine Angst spüren. Ein Haus sei nur eine Ansammlung von Steinen und Steine seien leblos. Doch dem muss hier widersprochen werden. Steine haben auf jeden Fall Leben in sich. Zwar nicht so offensichtlich, wie wir Menschen, aber dennoch eindeutig vorhanden. Und nun stelle man sich vor, man hat ein riesiges Gebäude mit Tausenden von Steinen jeglicher Größenordnung vor sich. Jeder einzelne von ihnen verspürt die nackte Angst. Nun, ich denke, nun kann man sich vorstellen, was den Vorbeigehenden am Gebäude erschauern ließ, oder? Denn in dem Gebäude herrschte das gefährlichste und grausamste Wesen, das man sich vorstellen kann. Ein Mensch, der der Liebe wegen zum Dämon wurde. Nun gibt es bestimmt den Einwand, dass das Gefährlichste und Schrecklichste kein Halb-Dämon, sondern ein Volldämon ist. Doch auch hier mag sich der werte Leser wieder irren. Ein Volldämon tötet, wann immer es ihm in den Kram passt, ein durch Liebe zum Dämon Gewordener hingegen, tötet, wann immer er es für nützlich erachtet. Und gerade war wieder die Zeit, in der er es für Nützlich erachtete zu töten. Er hielt es sogar in vielerlei Hinsicht für Nützlich, denn der zu Tötende war sein Rivale. Ein Rivale in der Liebe und in der Jagd. Ein Rivale, wie er schlimmer für einen Mann nicht sein konnte. Denn ein Mann, das war unser werter Halbdämon immer noch, auch wenn er es heftig zu verdrängen versuchte. Doch er war zu schwach, so wie jedes Wesen, das gegen die Liebe ankämpft. Doch zu seinem großen Frust hatte er es bis jetzt noch nicht geschafft, den Rivalen zu schlagen. Er hatte alles getan, um zu siegen. Er hatte Pakte mit mächtigen Dämonen geschlossen, hatte Intrigen gesponnen und Abkömmlinge geschaffen. Doch alles war umsonst, so schien es. Bis seine Angebete doch eines Tages zu ihm gekommen war, ihre Beute mit ihm geteilt hatte. Damals hatte er gedacht, er habe gesiegt, doch dem war nicht so, denn sie wollte frei bleiben. Und deshalb war der Wunsch nach dem Tode des Rivalen immer noch so stark, explodierte fast in seinen Adern. Tod, ja, er wünschte sich den Tod des Anderen, damit er endlich bekam, was ihm zustand. Doch bis dahin würde es noch dauern, denn er konnte ihn nicht besiegen. Noch nicht. Also musste er sich auf das konzentrieren, was er konnte. Intrigen, Pakte und Abkömmlinge. Und darin, war Naraku wirklich gut. Fortsetzung folgt . . . Wie gesagt, kurzer Prolog ^^" Kapitel 1: Der Auftrag ---------------------- Kapitel 1 - Der Auftrag - Der Wind strich durch ihr langes, schwarzes Haar. Genießerisch legte sie den Kopf in den Nacken, ließ sich von den sanften Lüften verwöhnen. Hier Oben war sie ganz in ihrem Element, konnte einmal abschalten und vollkommen entspannen. Hier hatte sie das Gefühl von gänzlicher, vollkommener Freiheit. Hier Oben war sie sicher. Unter ihr erstreckte sich bis weit hinter den Horizont, der nördliche Wald. Die Wipfel der mächtigen Bäume reckten sich ihr entgegen, als wollten sie sie stoppen, festhalten und nie wieder gehen lassen. Um diese Zeit herrschte fast vollkommene Stille, nur hier und da war das Zwitschern einzelner Nachtvögel zu hören. Der Wald schlief und seine Bewohner mit ihm. Versonnen zog sie ihren Kopf wieder zurück und blickte in die Ferne. Bis hin zum Horizont und noch viel weiter. Dort, dort lag die Freiheit, nach der sie sich schon so lange sehnte. Zögernd streckte sie eine Hand aus, konnte die Freiheit schon förmlich spüren. Dort war sie, hinter dem Horizont und noch viel weiter. Doch wie immer, glitt sie ihr durch die schmalen Finger. Noch ein letzer Blick, noch ein letzter, sehnsuchtsvoller Blick, dann machte sie kehrt. Ließ die Freiheit und die Weite hinter sich zurück, kehrte dem Leben die Rückseite zu. Denn ein Leben, sowas hatte sie nicht wirklich. sie war nichts weiter als ein Werkzeug. Ein billiges Werkzeug ihres Erschaffers. Sie war es wohl nicht wert, dass man sie richtig leben ließ. Und dennoch sehnte sie sich so sehr danach. So leise, wie eine Frühlingsbrise, landete sie auf dem kleinen Hügel. Mit einem eleganten Sprung glitt sie von ihrer Feder hinunter, landete im taufeuchten Gras. Der Morgen dämmerte bereits in der Ferne und ließ den Wald langsam aber sicher zu sich kommen. Die junge Frau hörte noch ein kleines Käuzchen, das in der Ferne nach seiner Familie schrie, bevor sie schweren Herzens das Anwesen betrat. Die Angst und die Dunkelheit, die von dem Gemäuer ausgingen, schreckten sie schon lange nicht mehr. Sie war ein Kind der Finsternis, sie war es gewöhnt, Angst und Schmerz zu erfühlen. Sie selbst hatte sie jedes Mal, wenn sie das Gebäude betrat. Angst, Schmerz, aber vor allem Abscheu füllte ihr Herz. Ja, sie verabscheute dieses Haus mitsamt seinem Insassen. Sie verabscheute es so sehr. Und sie verabscheute sich selbst. Seit sie am Leben war, musste sie nur gehorchen. Musste sich einem Dämon unterordnen, dem sie sich nicht unterordnen wollte. Musste Befehle ausführen, die sie nicht selten das Leben kosten konnten. Und das alles nur, um ihren Erzeuger davon abzubringen, sie zu absorbieren. ihr das letzte Stück Leben zu nehmen, was sie besaß. Nur noch eine letzte Tür schützte sie vor ihm und ihrem Schicksal. Nur noch eine lächerliche, kleine Papiertür baute sich zwischen ihnen auf. Er musste sie bemerkt haben, denn sie konnte spüren, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Sie wollte nicht dort hinein, wollte ihn nicht sehen. Nicht wissen, was er diesmal wieder für sie bereit hielt. Sie wollte fliehen, ganz weit weg. Doch sie konnte nicht. Zum zweiten Mal an diesem Abend zögerte sie, bevor sich ihre Hand nach vorne bewegte und die Türe zur Seite schob. Noch einmal holte sie tief Luft, bevor sie ihren Fuß über die Schwelle setzte und den Raum betrat. Wie immer war er vollkommen dunkel, nicht mal ein einzelner Mondstrahl drang hinein. Nur ein einzelnes, rotbraunes Augenpaar leuchtete in der Dunkelheit, starrte sie an. Die Schwarzhaarige schluckte, zog ihren Fächern hervor und verbarg ihr Gesicht. "Was wollt ihr, Meister Naraku?" Sie verabscheute es, ihn so anzureden. Verabscheute es, auch nur den leistesten Hauch Respekt ihm gegenüber zeigen zu müssen. Trotzdem tat sie es, sie hatte schließlich keine andere Wahl. "Tritt näher, Kagura!" Seine Stimme klang wie immer. Dunkel und ruhig. Seine Augen fixierten sie noch immer und die Windherrscherin fühlte sich von Minute zu Minute unwohler. Doch äußerlich wirkte sie vollkommen gefasst. Ihre Schritte waren weder zu langsam, noch zu schnell, als sie sich langsam auf den Halbdämon zubewegte. Gelassen blieb sie vor ihm stehen, schaute ihn an. "Setz dich!" Dies war keine Bitte, es war ein Befehl. Kagura wusste es, dennoch konnte sie sich nicht dazu durchringen, sich vor ihm niederzulassen. Er war ihr zuwider. "Danke, aber ich stehe lieber." Gab sie deshalb kühl von sich und versuchte möglichst entspannt mit ihrem Fächer zu wedeln. Innerlich wusste sie natürlich, dass es ein Fehler war, Naraku zu widersprechen und damit zu verärgern. Doch sie wollte möglichst alles versucht lassen, bis sie sich vor ihm auf die Knie zwang. "Das war keine Bitte, das weißt du, Kagura!" Seine Stimme war noch immer ruhig und gefasst. Doch obwohl sie es nicht sah, wusste sie, dass er verärgert eine Augenbraue gehoben hatte. Sie hatte keine Wahl, also ließ sie sich langsam auf dem Boden nieder. Fast augenblicklich fühlte sie seine Hand, die auf ihrem Knie lag. Wütend biss sie die Zähne zusammen. Er wusste genau, dass sie hilflos war, dass er sie in der Hand hatte. Und das nützte er schamlos aus. "Braves Mädchen." Seine Stimme war der blanke Hohn und seine Finger auf ihrer Haut ließen sie sich fast übergeben. In diesen Momenten hasste sie ihn aus vollem Herzen. Hätte sie die Möglichkeit gehabt, sie hätte ihm ohne zu zögern ein Messer in die Brust gestoßen. Doch sie hatte kein Messer. Sie hatte nie ein Messer. Und selbst wenn, Naraku würde es bemerken. Widerstand war zwecklos, das wusste sie. Sie war einfach nicht stark genug. Narakus Hand strich höher, direkt zwischen ihre Beine. Die Dämonin schluckte den Ekel und den Zorn so gut es ging hinunter. Sie durfte keine Schwäche zeigen. Dem Halbdämon keine neue Angriffsfläche bieten. Sie zwang sich vollkommen ruhig zu bleiben und starrte dem Anderen direkt in die Augen. "Weshalb habt ihr mich gerufen?" Ihre Stimme klang wie immer. Obwohl es schon einem Wunder gleichkam, dass nicht das leiseste Zittern darinnen zu hören war. Denn Kagura zitterte fast vor Wut. Ein leises Lachen erklang aus der Dunkelheit vor ihr, dann war die Hand von ihrer Haut weg. Fast hätte sie vor Erleichterung aufgeatmet. "Ich habe einen Auftrag für dich, Kagura." Schweigend wartete sie darauf, dass er fortfuhr. Dass er ihr berichtete, weshalb er sie hergerufen hatte. Denn nur zur Erniedrigung war sie sicher nicht hier gewesen. "Du wirst Inu Yasha für mich töten!" Schon wieder? Kagura hätte fast entsetzt aufgestöhnt. Sie hatte gegen Inu Yasha keine Chance, solange er sein Schwert hatte. Wollte sie Naraku nun endgültig aus dem Weg schaffen? "Ihr wisst, dass ich gegen ihn und seine Freunde keine Chance habe." Ihre Aussage war nüchtern und sie wartete interessiert auf Narakus Antwort. Denn wieso sollte er sie in einen sinnlosen Tod schicken? Schließlich war sie sich sicher, dass er sie, nachdem er das Juwel der vier Seelen gefunden haben, absorbieren würde. Denn auch als vollwertiger Dämon würde er all seine Kraft brauchen, um sich die welt untertan zu machen. "Natürlich. Du wirst nicht alleine kämpfen." Nun wurde die Sache interessant. Wen würde er ihr denn diesmal zur Seite stellen wollen? Kana und die Rieseninsekten waren ihr keine große Hilfe gewesen. Außerdem kannten Inu Yasha und seine Bande sie schon. Wen also hatte Naraku ausgewählt? "Sein großer Bruder wird dir dabei helfen!" Nun konnte sie nicht anders. Sie schaute verwirrt auf. Sprach Naraku etwa von Sesshoumaru? Sicherlich, welche Brüder hatte der Halbdämon denn sonst noch. Sie war dem Volldämon bereits einige Male begegnet. Stets war er abweisend und hochnäsig gewesen. Hatte ihre Hilfe verächtlich abgelehnt. Sie nur mit einigen hähmischen Blicken bedacht und sich dann abgewand. Wie hatte Naraku ihn nun dazu gebracht, ihre Hilfe anzunehmen? "Aber . .wie? Wie habt ihr ihn dazu gebracht?" Auch wenn sie wusste, dass es falsch war, sie konnte ihre Neugier nicht länger zügeln. Wie hatte es der Halbdämon geschafft, den stolzen Sesshoumaru unter seine Herrschaft zu bekommen? "Noch gar nicht. Das wird deine Aufgabe sein." Natürlich, was hatte sie auch erwartet? Dass er ihr die Mission auf dem Silbertablett servierte? Dass ausnahmsweise mal 'er' die arbeit übernahm? Sicher nicht, wozu hatte er schließlich seine Abkömmlinge! Oder sollte man besser sagen, seine Werkzeuge! Denn was waren Kana und sie schon anderes, als Werkzeuge, die er nach Belieben benutzen und eintauschen konnte. "Und wie soll ich das anstellen?" Sie hasste es, ihre eigene Unwissenheit zuzugeben. Zuzugeben, dass sie keinen schimmer hatte, wie sie den Dämon überzeugen sollte, ihr zu helfen. Aber schließlich war es auch Narakus Plan und damit seine Sache, sich dies zu überlegen! Oder? "Nun, da du es scheinbar nicht weißt . ." Oh ja, sie merkte, wie er das genoß. Ihr Hass auf ihn steigerte sich ungemein. Doch sie zwang sich ruhig zu bleiben. Noch war der Zeitpunkt für Rache nicht gekommen. Aber wenn er dann da sein würde, würde sie jede Sekunde genüßlich auskosten. " . . werde ich es dir wohl erklären müssen. Hier ist . ." Kurz hörte sie ein Rascheln, dann erglomm plötzlich ein Licht aus der Dunkelheit. Niemand hätte in diesem Moment sagen können, woher es kam. Denn es war Dämonenlicht und als solches einfach nur vorhanden. Es war noch niemanden gelungen, den genauen Ort zu bestimmen, an dem es präsent war. Es war einfach nur da. Und nun konnte sie auch erkennen, was Naraku dort in der Hand hielt. Ein Nest der Giftbienen, wie er es schon einmal dem Hundedämon geschenkt hatte. Wieso sollte dies ein grund sein, den dämon für ihr Vorhaben zu begeistern? " . . ein Nest voller Giftbienen! Es wird Sesshoumaru nur Recht sein, da er dadurch diesen lästigen Miroku auszuschalten weiß!" "Und deshalb wird Sesshoumaru-Sama mir helfen, Inu Yasha zu besiegen?" Ihre Stimme klang ungläubig. Und das war sie auch. Das konnte doch etwa nicht alles sein! Allein wenn sie mit diesem lächerlichen Vorschlag zum Hundedämon trat, würde er sie auslachen. Nunja, vielleicht nicht gerade auslachen. Der Youkai hatte es nicht so mit Emotionen. Er würde sie wahrscheinlich nur ausdruckslos angucken, sich umdrehen und gehen. Ja, das war mehr als wahrscheinlich. Sie sah, wie sich Narakus Gesicht zu einem hochmütigen Lächeln verzog. Auch wenn er sich nun den Körper des hübschen Prinzen zu eigen gemacht hatte, für sie war er noch immer hässlich. "Nein, natürlich nicht. Aber wegen dem hier!" Ein braunes, festverschnürrtes Bündel landete im Schoß der überraschten Winddämonin. Verdutzt legte sie den Fächer bei seite und machte sich daran das Päckchen mit spitzen Fingern zu öffnen. Hinaus fielen eine alte, schon ziemlich mitgenommen aussehende Karte, ein alter, verrostet aussehender Dolch und eine wurmstichige, hölzerne Box, nicht größer als eine Teetasse. Verwundert blickte sie auf die merkwürdigen Gegenstände. Und dadurch würde sich Sesshoumaru-Sama überzeugen lassen? Sie hatte da begründete Zweifel. Wieso sollte ein Haufen Schrott ihn umstimmen? Wieder spürte sie eine Hand auf ihrem Oberschenkel. Nun, wo sie sie auch noch sehen konnte, musste sie noch mehr das Würgegefühl zurückhalten. Eines Tages würde sie es ihm zurückzahlen. Tausendfach. Und er würde leiden, mehr, als alle Dämonen vor ihm! " Die Büchse der Pandorra und der Dolch des Loki! Dazu noch die Karte der Weisheit. Das wird reichen, um Sesshoumaru zu zähmen!" Ein bösartiges Lachen erfüllte den Raum und erneut rutschte die Hand weiter nach Oben. Kagura biss die Zähne zusammen. Die Büchse der Pandorra? Davon hatte sie schonmal etwas gehört. Aber der 'Dolch des Loki' war ihr da weniger ein Begriff, aber solange es den Hundedämon umstimmte. Mit einem Ruck stand sie auf und verhinderte so, dass Narakus Hand noch intensiver wurde. Mit dem Bündel in der Hand verneigte sie sich noch einmal kurz, bevor sie sich umdrehte und in Richtung Ausgang lief. Natürlich gemessenen Schrittes. Als Dämonin war es unter ihrer Würde, panisch zu fliehen. Kapitel 2: Ein unmoralisches Angebot ------------------------------------ Kapitel 2 - Ein unmoralisches Angebot - Dieses Kapitel widme ich 'dark five' meinem treuen Kommi-Schreiber ;) ein Kapitel erfolgt ab jetzt einmal im Monat LG Manya ******************************* Die Sonne strahlte hell vom Himmel und kleine Sonnenstrahlen kitzelten ihre Nase. Vergnügt lachte das Mädchen auf. Heute war wirklich ein wunderschöner Tag. Rechts neben ihr erstreckte sich eine riesige Blumenwiese, deren Duft sie schon meterweit gerochen hatte. Blaue, rote, gelbe und lilane Blumen, wie die Farben eines Regenbogens, dachte sie vergnügt. Ein leichter Windhauch ließ ihr schwarzes Haar fliegen und sie gluckste vergnügt auf. Sie liebte den Wind, er spielte immer so nett mit ihr. Fröhlich tapste sie nun auf die kleine Blumenwiese zu, ließ sich an ihrem Rand nieder. Staunend sah sie einigen Schmetterlingen nach, die von Blume zu Blume flogen. Auch sie hatten so schöne Farben. Gelb, grün und rot! Und wie sie so fröhlich umherflogen. Doch schon nach einigen Sekunden wollte sie nicht mehr zusehen. Ihre flinken Finger schlossen sich um die Stiele einiger, ganz besonders schöner Blumen und brachen sie ab. Kurz darauf hielt sie schon einen kleinen, regenbogenfarbigen Strauss in der kleinen Hand. Langsam ließ sie die Nase in dem Blumenstrauss versinken, sog die Frische und den Duft in sich ein. Mit einem freudigen Grinsen drehte sie sich um und rannte den Weg entlang. Der Blumenstrauss war dabei fest gegen die schmale Brust gepresst und von den kleinen Ärmchen gehalten. Der Wind ließ einige Blütenblätter davonfliegen und so folgte dem Mädchen ein Mantel aus feinen Blättern, als sie ihre Gefährten erreichte. Den kleinen, grünen, der leise vor sich hin murmelnd vor ihr lief, beachtete sie gar nicht erst. Er war ganz und gar unwichtig, auch wenn er immer das Gegenteil behauptete. Außerdem nervte er immer ziemlich, wenn er versuchte ihr etwas zu befehlen. Dann wurden seine Glubschaugen immer noch ein Stück größer und seine Finger schlossen sich um den Stock, den er immer bei sich trug. Den, mit den zwei Puppen obendrauf. Sie hatte ihn einmal gefragt, ob sie vielleicht mit den kleinen Puppen spielen könnte. Schließlich waren diese ganz bestimmt nicht glücklich darüber, den ganzen Tag auf diesem dummen Stock zu hocken. Doch Glubschauge hatte sie nur entsetzt angestarrt und mal wieder darauf hingewiesen, wie wichtig er und der stock für den Herrn waren. Irgendwann hatte sie sich dann umgedreht und den Grünling verlassen. Sie hatte schließlich besseres zu tun gehabt. Zum Beispiel Blumen pflücken. Dann endlich war sie bei dem angelangt, wegen dem sie sich so beeilt hatte. Schnaufend ließ sich das Mädchen in einen ruhigen Trab fallen und blickte ihren Herrn freudig an. Sie liebte sein langes, silbernes Haar, das ihm in weiten Bahnen über die schultern fiel und erst in den Kniekehlen endete. Seit sie ihn kannte, wollte sie ihr Haar auch so lang wachsen lassen. "Sesshoumaru-Sama?" Obwohl sein goldener Blick noch immer nach vorne gerichtet war und auch seine Miene keinerlei Regung zeigte, wusste das Mädchen, dass er ihr zuhörte. Er hörte ihr immer zu, wenn sie etwas wollte. Was aber noch lange nicht hieß, dass sie auch alles bekam, was sie wollte. Bei den Puppen auf dem stab hatte er ihr damals nicht geholfen. "Sesshoumaru-Sama, das ist für euch!" Mit einem fröhlichen Lächeln streckte die Kleine den mittlerweile schon etwas ramponierten Strauss dem Dämon entgegen. Erneut war weder eine Veränderung in seinem Blick, noch in seiner Mimik zu beobachten. Lediglich seine Hand bewegte sich leicht und fischte eine kleine, weiße Blume aus dem Strauss des Mädchens. Dessen Gesichtschen strahlte daraufhin wie die Sonne persönlich und vergnügt ließ sie sich wieder zurückfallen. Sesshoumaru-Sama hatte ihr Geschenk angenommen. Dieser hielt die Blume zu Rins Freude noch immer in der Hand, setzte seinen Weg jedoch unbeirrt fort. Plötzlich jedoch bleib erstehen. Verwundert hob Rin den Kopf. "Was möchtest du, Halbdämon Kagura," fragte der Hundedämon mit arroganter und gleichzeitig uninteressierter Stimme. Rin legte nachdenklich den Kopf schief. Kagura? Den Namen kannte sie doch. War das nicht diese frau mit den roten Augen. Rin lachte fröhlich. Sie freute sich immer, wenn sie Bekannte wiedersah. In einem der Büsche rechts von ihr begann es zu rascheln. Dann trat die Windherrscherin hinter einem der Bäume hervor. "Sesshoumaru, ich möchte euch einen Handel vorschlagen." Das Mädchen lachte. Es war tatsächlich die Frau mit den roten Armen. Eben gerade war sie hinter einem Ginsterbusch hervorgekommen und lehnte sich nun an eine Eiche. Als sie klein war, war Rin öfters mit ihrem Großvater durch den Wald gestreift und er hatte ihr die namen der vielen schönen Blumen, Büsche und Bäume verraten. Auch einige Tiernamen kannte sie. Frosch, Lurch, Reh und Igel. Doch nicht mehr, da sie im Wald nie sehr vielen Tieren begegnet waren, da ihr Großvater sie mit seinem Husten vertrieben hatte. Er hatte öfters gehustet, sehr oft, erst bei seinem Tod hatte es aufgehört. "Einen Handel? Einen Handel mit euch?" Sesshoumarus hähmische Stimme durchschnitt die Gedanken des Mädchens. Sie mochte es nicht, wenn er so sprach. Überheblich und vollkommen kalt. Wenn er mit ihr sprach, war die Kälte nur halb so stark. Ihr Meister schien die frau mit den schönen Augen nicht zu mögen. Wahrscheinlich war sie ein Gegner. auch wenn sie nicht so aussah. Rin hielt es für klug sich nciht zu bewegen. Die Frau nickte leicht. "Ja, einen Handel mit mir. Meister naraku schickt mich." Das Mädchen hatte das gefühl, dass die Schwarzhaarige diesen Naraku gar nicht mochte. Zumindest sprach sie seinen Namen mit angeekelten Gesichtsausdruck aus. Rin beschloss die Frau zu mögen. Auch wenn sie ein Dämon war, schien sie nett zu sein. Sie war ganz bestimmt kein Feind. Entschlossen trat Rin einige Schritte vor. "Bleib stehen, Rin," ertönte da die stimme des Hundedämons. Sofort fror das Mädchen in ihrer Bewegung ein. Sie bemerkte die Blicke der Frau, die sie interessiert musterten. Zaghaft lächelte Rin der Dämonin zu. Sie verstand nicht, warum Sesshoumaru sie anhalten ließ. Sie wollte doch nur die Frau begrüßen. "Es ist mir egal, wer dich schickt, Abkömmling Narakus. Wie kannst du es wagen, mich mit so etwas Lächerlichem aufzuhalten?" Rin hörte die stimme ihres meisters, die noch immer unverändert waren. Dann sah sie ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen der Frau. "Weil ich etwas habe, was ihr als wertvoll erachtet!" Rin hörte überrascht zu. Die Frau hatte etwas, was Sesshoumaru haben wollte. Was war das denn bloß? Etwa das Schwert, das Sesshoumaru schon so lange haben wollte? Oder vielleicht eine seltene Blume? Aber den Hundedämon interessierte doch eigentlich keine seltene Blume. Schließlich nahm er immer alle, die Rin ihm gab. Auch wenn es nur ein Gänseblümchen war. "Was könntet ihr schon haben!" Erklärte da auch schon der Youkai abfällig und Rin sah, wie er dazu ansetzte zu gehen. Schnell löste sie sich aus ihrer Starre und lief zu ihm. Sie wollte nicht alleine zurückbleiben. "Genau, der gnädige Herr braucht nichts von euren schäbigen Kräften!" Das Mädchen kannte diese Stimme genau. Sie gehörte dem kleinen Frosch, der mit ihnen zog. Der, der sie nicht mit dem stock spielen ließ. Dabei war an diesem stock bis auf die Puppen doch gar nichts besonderes dran. Hoffe, euch hat die Sicht von Rin gefallen ^^ LG Manya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)