Ich habe kein Recht dazu von Aoneal ================================================================================ Kapitel 1: Heirat ----------------- Titel: Ich habe kein Recht dazu Teil: 1 Autor: Aoneal Email: So-reih@web.de Fandom: Yu-Gi-Oh! Warnung: Depri, darkfic, angst Disclaimer: Nix meins Pairing: SetoxJoey Kommentar: Es ist spät und ich konnte nicht schlafen. Ich bin aufgewühlt und das ist meine Art, etwas abzulassen. FFs schreiben beruhigt ungemein. Ich stand vor den Spiegel und starrte gedankenverloren hinein. Saft fuhren meine Fingerspitzen über die kühle Oberfläche und seufzend lehnte ich den Kopf dagegen. Als ich aufschaute, begegneten mir dunkelviolette Augen, die gerötete waren. Aber ich hatte nicht geweint. Schon lange nicht mehr weinte ich. Seit den Tag, an den ich erfuhr, für wen dein Herz schlug. Ich schloss meine Augen und fühlte wieder das Brennen in ihnen. Langsam ließ ich mich an den Spiegel zum Boden gleiten, sank auf den Teppich. Heute würdest du für immer verschwinden. Fort gehen. Ohne mich. Wieder stieg in mir der Wunsch zum Weinen hoch, doch ich unterdrückte ihn. Du würdest auch nicht für mich weinen. Ein Klopfen n der Tür schreckte mich auf und zögernd erhob ich mich wieder. Meine Stimme war fest, als ich die Person hereinbat, doch sie geriet ins schwanken. Deine Erscheinung raubte mir noch immer den Atem, ließ mich wanken und bescherte mir weiche Knie. "Joey...", wisperte ich und du lächelst. Wie sehr ich dieses Lächeln liebe, wie sehr ich dich liebe. Doch dein Lächeln verschwindet und ich bemerke die Sorge in deinen Augen. Sogleich drehe ich mich um, wende dir meinen Rücken zu und lasse meinen Pony mein Gesicht verdecken. "Mokuba...was ist los?", fragst du mich sanft und ich erschaudere unter deiner Stimme. "Nichts...", antworte ich dir, jedoch so leise, dass du es wohl kaum hören konntest. Doch du hast er vernommen und kommst näher. NEIN!! Komm nicht zu mir! Komm mir nicht zu nahe! Sonst bricht alles zusammen! Doch du hörst meinen stummen Schrei nicht. Deine Hand legt sich federleicht auf meine Schulter, doch ich habe das Gefühl, als wäre sie tonnenschwer. Nicht! Lass mich los! Geh! Geh zu ihn hin! Vorsichtig drehst du mich um und hebst meinen Kopf an. Ich kann in deine wunderschönen braunen Augen sehen und erkenne die Sorge. "Ist es wegen Seto?", fragst du mich. Alles in mir schreit nein, doch ich nicke nur. Wieder lächelst du mich an. "Hab keine Angst, ich werde gut auf ihn aufpassen.", meinst du führsorglich. "Ich weiß.", flüstere ich. Du hast dich für ihn entschieden. Für meinen Bruder. Nicht für mich. Du hast nur Augen für ihn. Siehst mich nur als seinen kleinen Bruder. Siehst in mir nicht den jungen Mann, der ich nun bin. Du hast einen weißen Anzug an, Seto bestimmt den schwarzen. Heute werdet ihr zu einer Einheit erhoben. Versprecht euch das ewige Glück und Liebe. Und dann werdet ihr gehen. Dann wirst du gehen. Und mich vergessen. "Komm.", forderst du mich auf. Ich bin schließlich Setos Trauzeuge. Der Schmerz bohrt sich tiefer in mir, allein bei den Gedanken, wie du ihn anlächeln wirst, ihn ein ,Ja' zuflüsterst und ihn dann küsst. Galle steigt in mir hoch, doch ich unterdrücke sie. Seto liebt dich. Und du liebst ihn. Ich habe nicht das Recht, mich zwischen euch zu stellen. Nicht das Recht, deine Liebe zu fordern. Nicht das Recht, Seto sein Glück zu nehmen. Zusammen gehen wir in die Kappelle, doch du bleibst vor der Tür stehen. Ich sehe deine Augen, sie strahlen vor Glück, so dass ich ebenfalls ein Lächeln versuche. Langsam gehe ich weiter, schreite auf den Altar zu und bleibe an der Seite stehen. Wenig Später tritt Seto zu mir und ich umarme ihn kurz. Auch er freut sich, ich sehe, wie seine blauen Augen funkeln. Selten haben sie diesen Glanz gehabt. Ich habe kein Recht, ihnen diesen Glanz wieder zu nehmen. Eine halbe Stunde ist es so weit. Die Musik erklingt und die großen Flügeltüren öffnen sich. Stilvoll und mit einen strahlen im Gesicht kommst du den blauen Teppich entlang, schreitest auf den Menschen zu, den du liebst. Nicht mich. Ihn. Meinen Bruder. Seto. Die Zeremonie geht an mir vorbei, ich sehe nur dich, wie du glücklich bist. Ich habe kein Recht, dieses Glück zu zerstören. Wir umarmen uns und ich genieße jede Berührung von dir. Leider sind sie zu kurz, zu flüchtig. Vor der Kappelle verabschieden wir uns. Ihr fahrt in die Flitterwochen und zieht nach Tokio, weil du dort Kunst studierst. Mir wurde die letzte Möglichkeit genommen, dich zu sehen. Du steigst ein, winkst uns aus den Wagen, bis sich die Türen schließen. Ich sehe dir nicht nach, ich könnte es nicht ertragen. Still entferne ich mich von den Anderen. Keiner bemerkt was. Wieso auch? Soeben haben sie eine Liebesheirat miterlebt, was begossen werden muss. Doch ich will nicht feiern. Ich will nicht lachen. Ich will mich verkriechen. Und vergessen. Doch ich werde dich nicht vergessen können. Dein Lachen wird mich in meinen Träume verfolgen. Lässt mich schweißgebadet erwachen. Lässt die Sehnsucht in mir steigen. Doch ich habe kein Recht dazu, nicht mal in meinen Träumen. Denn ich fühle mich falsch und verlogen. Ich träume von meinen Schwager. Von dem Mann, den mein Bruder liebt. Ich habe kein Recht dazu. Ich weiß nicht so genau, ob es weiter geht. Aber so wie meine Stimmung ist, sehr wahrscheinlich. Eure Aoni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)