Ein ganz normaler Tag...?
Es war ein schöner, sonniger Morgen, an dem ich schon um 9.00 Uhr wach
geworden war. Nun stand ich verschlafen an der Balkontür, durch die das
gleißend helle Sonnenlicht in mein Zimmer flutete. Genüsslich gähnend
streckte ich die Arme so weit, dass die Ellbogen hörbar knacksten und
öffnete anschließend die gläserne Tür. Ein Windstoß fuhr durch die Öffnung,
ließ den zarten blau-grün gemusterten Stoff des Vorhangs flattern und weckte
mich nun vollends auf. Schnell kippte ich die Balkontür, sodass frische Luft
ins Zimmer kam, diese Tür jedoch nicht zur Gänze offen stand, ehe ich aus
meinem Raum in die Küche hinunterlief.
Dort holte ich mir erst einmal die Schoko-Cornflakes-Packung aus dem Regal
und trug sie gemeinsam mit einer Milchtüte, Schüssel und Löffel zu unserem
großen Esstisch. Es war ein herrlich friedlicher Morgen, der ausnahmsweise
nicht von Julias Geschrei gestört wurde, sogar Katrins
dümmliche Kommentare und Mas Gezeter störten die Geräuschkulisse aus
frühlingshaftem Vogelgesang und friedlichen Lauten nicht. "Suuper, daran könnte ich mich echt gewöhnen!!", lachte ich
gerade fröhlich in mich hinein, als mein Blick zufällig die heutige
Zeitungsausgabe streifte. Sie lag über den rechten Teil des Tisches
verstreut. Eine leere Kaffeetasse, die auf den Blättern stand, zeigte mir,
dass irgendjemand vorher in ihr geschmökert haben musste. Neugierig
grabschte ich nach dem Titelblatt, wobei ich mich ein wenig zu weit über den
Tisch beugen musste, sodass mein Nachthemd die Cornflakesschüssel streifte.
Ich hatte kaum die Schlagzeile gelesen, da fiel mir der Löffel aus dem Mund!
Meine Hände, die eben das Blatt ruhig gehalten hatten, verkrampften sich
schlagartig. "Wa-Was um alles in der Welt...?!!", stammelte ich
geistesgegenwärtig. "Oh bitte, Nein!", fuhr es mir durch den Kopf.
"Ha?!", schreckte ich hoch. War ich eingedöst? Hastig blickte
ich aus der großen Busfensterglasscheibe, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht
schon an meiner Haltestelle vorbeigefahren war. Auf den ersten Blick
erkannte ich das Panorama aus Bäumen, weiten, grünen Feldern, die sich
schier ins Endlose auszudehnen schienen, und vereinzelten Häusern nicht
wieder. Für einen kurzen Moment flutete so etwas wie Panik in mir hoch:
Mist, Haltestelle verpasst!! Wo zum Teufel war ich dann jetzt?! In
Untergartelshausen?? Oder in
"Willkommen-du-bist-am-Arsch-der-Welt-hausen"??
Schließlich stellte ich erleichtert fest, dass ich noch drei
Bushaltestellen von meiner entfernt war. "Puuhh", seufzte
ich innerlich.
Glück gehabt! Müde und gelangweilt starrte ich nun erneut aus
dem Fenster.
Dörfer, Büsche, Menschen, alles flog an mir vorbei und das durch die Scheibe
fallende Sonnenlicht blendete mich unangenehm. Endlich wandte ich den Blick
ab. "Ob Kuroko wohl schon zuhause ist??", fragte ich mich,
"Nein, das kann
nicht sein, bestimmt sitzt sie jetzt irgendwo in einer Polizeiwacht,
wo sie
sich jede Menge Fragen gefallen lassen muss. Sie war ja heute auch
nicht in der Schule." Aber wie hatte sie so etwas nur tun können?!
Zugegebenermaßen:
Ein bisschen verrückt war sie schon immer gewesen, aber so was?! In
meinem
Kopf wirbelte alles durcheinander. Erst gestern morgen stand alles in der
Zeitung. Ich hatte es gelesen. Noch jetzt, auf der Busheimfahrt von der
Schule, kam es mir vor, wie irgendein unsinniger, verrückter Traum, doch
keinesfalls wie echte Realität. Dafür war diese Sache eindeutig zu komisch,
zu amüsant. "Vielleicht alles bloß 'n verspäteter Aprilwitz der
Zeitung", mutmaßte ich hoffnungsvoll.
Auch als ich auf dem Weg vom Halteplatz nach Hause war, überlegte ich. In
der Küche angekommen, beugte ich mich ein weiteres Mal über den rätselhaften
Artikel, von dem ich nicht wusste, ob ich ihn jetzt einfach nur albern
finden sollte, oder ein tiefbetrübtes Regengesicht seinetwegen ziehen
musste.
"15-jähriges Mädchen bricht in Kaiba Corp. ein!" verkündete die
Schlagzeile
in großen Lettern. "Tokio/Japan; Dem leitenden Vorsitzenden und
alleinigem
Besitzer der Kaiba Corp., Seto Kaiba, stockte der Atem, als ein
fünfzehnjähriges Mädchen namens Kuroko Miyamoto am Sonntag, den 23.5.04,
um 1.00 Uhr in das Hauptgebäude der Kaiba Corp. einbrach. Auf die ihr von
Sicherheitsleuten gestellte Frage, was sie hier mache, antwortete sie, dass
sie ihr "Killerkarnickel" mitgebracht habe, welches "Kaiba
totfurzen" solle.
Tatsächlich fand man bei einer Untersuchung ihres mitgebrachten Rucksacks
ein Kaninchen in diesem. Laut Angabe ist Kuroko Miyamoto die rechtmäßige
Besitzerin von "Maxima", trotzdem wurde das Tier vorübergehend
beschlagnahmt", berichtete der Text weiter.
Wie am Frühstückstisch gestern brach ich auch beim zweiten Mal
Artikellesen in ein schallendes Gelächter aus, kaum hatte ich die Hälfte des
Berichtes verfolgt.
Ein verhängnisvoller Plan
Hallo! Das hier ist meine erste Fanfic, deshalb wäre es schön, wenn ihr mir möglichst viele Kommentare schreiben würdet!! *bitte* -Ah ja: Der/die Erste, der/die mir einen Kommentar schickt, dem widme ich das nächste Kapitel, OK?? *hehe* (Ich besteche hier die Leute... ^__^;)
Zur Idee: Diese -äußerst kranke- FF entstand durch eine Mail meiner Freundin Kuroko... Sie mailte mir, aus Spaß, dass sie eines Tages ihr Kaninchen zu Kaiba tragen und ihn dann totfurzen lassen würde... Ist sie nicht genial?!
Ich lasse wieder von mir hören, wenn ihr mir seehhhr viele Kommis schreibt!! (..und noch eine Erpressung...)
Ciao, eure Kajiko ^^"
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"Ja kein Geräusch machen, ja kein Geräusch machen...", dachte ich
fieberhaft.
Ich kam mir immer ein bisschen albern vor, wie ich so im Stockdunklen
herumschlich, während ich krampfhaft versuchte, mich so still und geschickt
wie eine Katze zu bewegen. Andererseits liebte ich diesen Nervenkitzel, es
war irgendwie ein Risiko dabei, hier herumzulaufen, wobei es gerade diese
Ursache war, die meinen nächtlichen Ausflug zu einem kleinen Abenteuer
machte. "Mein Name ist Bohlen, Dieter Bohlen und ich habe eine
Mission!", griente ich kindisch. Dieser Gedanke hatte, wie ich fand, etwas wahnsinnig
amüsantes, eingedenk der Tatsache, dass ich Gefahr lief, wie Kuroko auf der
Polizeiwacht zu enden, falls ich entdeckt werden sollte. Trotzdem führte
mein Versuch, ernst zu bleiben zu einem mehr oder weniger unterdrückten
Lachkrampf. "Pfff... Haha..." ,rutschte es mir doch heraus.
Plötzlich hörte ich
ein leises Knirschen, das klang, als ob sich harte Schuhabsätze auf dem
Kies, der auf den Weg gestreut worden war, näherten. Schlagartig verflog
mein Humor. "Verflucht, was soll ich jetzt tun?! Verstecken! Oder
Weglaufen? Hier bleiben und kämpfen?!", schoss es mir durch den Kopf, "Warum habe ich meinen Mund bloß nicht gehalten?!" Das Knirschen kam schnell näher, mir blieb nicht mehr viel Zeit um zu überlegen. "Oh, was tu ich?!!
Ich muss mich
beeilen!!", schrie es in mir. Weglaufen! Ich machte einen hastigen Schritt
nach vorn. Nein! Ich konnte schnell laufen, wenn ich mich anstrengte, aber
der, der da auf mich zukam, gehörte bestimmt zu einer Gruppe aus
hervorragend ausgebildeten Sicherheitsleuten oder Polizisten. Wahrscheinlich
würde er keine Mühe haben, mich einzuholen! Krrsch, knirsch... Ich merkte,
dass ich langsam in Angst verfiel. Mein Atem ging schneller, meine Hände
wurden schweißnass und begannen auf einmal leicht zu zittern. "Ruhig,
ruhig, das Letzte was mir jetzt weiterhilft, ist
Panik!", herrschte ich mich an. Ich zwang mich, logisch zu denken, ballte meine Hände zu Fäusten, damit
ich meine Selbstbeherrschung wiedergewann. Ich presste mich an die kalte
Wand des Gebäudes, neben dem ich so lang ausgeharrt hatte, dann schob ich
mich an der Hauswand entlang. Ich hielt entgeistert den Atem an, weil ich
fürchtete, dass selbst der kleinste Laut mich verraten könnte. Langsam,
jedoch beharrlich ging mir die Atemluft aus. Es fühlte sich an, als würde
mein Hals jeden Augenblick von innen heraus explodieren, Hitze stieg in mir
hoch, bis es mir so vorkam, dass mein Rachen in Flammen stand. Wenn ich die
Ecke erreichte war ich vorläufig in Sicherheit. Das Knirschen der
Schuhsohlen schien in meinem Kopf unnatürlich
wiederzuhallen: "Krrsch ....krrsch..". Endlich bog ich, so unhörbar wie möglich, um die Ecke des Hauses.
Rastlos kroch ich noch ein Stück weiter, um sicherheitshalber weit genug im
toten Blickwinkel der herannahenden Person zu sein. Ich vernahm das Zirpen
einer Grille in der Nähe, das sich mit dem jammernden Miauen von streunenden
Katzen vermischte. Irgendwo fuhr ein Auto vorbei, dessen grelle Scheinwerfer
die undurchdringliche Finsternis um mich für einen kurzen Moment
durchbrachen. Danach war es wieder dunkel, so dunkel, dass man die Hand vor
Augen nicht sah. Deshalb sah ich auch die Hand nicht, die gerade langsam mit
spinnengleichen Bewegungen um die Hausecke kroch. Sie schien wie ein
selbstständiges, kleines Lebewesen, das offensichtlich auf mich zukrabbelte.
Ich lauschte: Wo waren die Schritte geblieben? Die Nacht wirkte mit einem
Mal so friedlich, sogar als die Dunkelheit noch zunahm, denn der runde,
volle Mond war nun von den pechschwarzen Wolken verschluckt worden.
Und die dürre, ausgemergelte Hand tastete weiter
In der undurchdringlichen Dunkelheit bewegte sich etwas: eine dürre Hand mit
langen, schmalen Fingern. Sie kroch um eine Hausecke, auf ein ahnungsloses
Mädchen zu, das sich fest an die eiskalte Wand des Gebäudes gedrückt hatte.
Eine kühle Brise ließ mich frösteln, aber vielleicht war die Kälte nicht der
einzige Grund, warum mir ein Schauer den Rücken hinunterlief. Ich wollte zu
Hause sitzen, in meinem herrlich warmen Bett, zwischen all den weichen
Kissen und Decken. Ja, ich bereute es, mich auf den Weg gemacht zu haben,
meine Freundin Kuroko zu befreien. Überhaupt: Wie konnte ich nur so dumm
sein, mich auf meine "Instinkte" zu verlassen, die mir
felsenfest sagten, dass sich Kuro eben nicht auf einer Polizeiwache
befand, sondern höchstwahrscheinlich noch immer in Kaibas Gewalt war. Es
passte nicht zu Kaiba, die öffentlichen Behörden in seine eigenen Probleme
einzuschalten. Eher würde er versuchen, all seinen Kummer allein zu lösen.
Ich mochte nicht daran denken, wie es Kuro in diesem Moment wohl ging. Ich
hatte gedacht, ich wäre so clever, in eines der meist gesicherten Gebäude
der Welt einzubrechen, in die Kaiba Corp., danach würde mir schon etwas
einfallen, Kuroko zu finden und mit ihr zu flüchten. Mein Plan war es,
erst einmal ins Gebäude zu kommen und dann zu improvisieren. -Das war ja
wohl gnadenlos fehlgeschlagen.... Bestimmt würde ich es nicht wenigstens
hinein schaffen. Ich.... -Was war das? Ich war mir sicher irgendetwas
gehört zu haben! "Aber da ist nichts", beruhigte ich
mich, " ...meine Nerven sind einfach überstrapaziert, da ist es kein
Wunder, wenn ich komische Geräusche höre." Trotzdem schlug mein Puls
schneller. "Was wenn...!", schoss es mir durch den Kopf.
Ruckartig warf ich den Kopf nach hinten, aber als ich erkannte, wer mir
gefolgt war, war es schon längst zu spät. Ich sah zwei dürre, ausgemergelte
Hände, dann spürte ich, wie mich jemand packte, bevor es um mich finster
wurde - noch finsterer, als die Nacht es zuvor gewesen war.