Mein! von Morathi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Eine neue Story von mir, bitte lest sie euhc mal durch XD Mein! Kapitel 1: Gestohlen, gestohlen des Menschen Freund, des Menschen Feind. Das meine von ihm. Der Dieb der Nacht. Doch wer ist es? Was ist es? Du weißt es, denn du bist es, hast es. Mein Herz in deinen Händen. Will es wiederhaben. Soll nur Meines sein. Doch der Dieb der Nacht, gibt seinen Preis nie wieder her. Auch, wenn ich drohe, ich bettle, ich fleh. Nie wieder soll es Meins sein. Auf ewig Seins, Deins. Verloren, gestohlen, geraubt. Ich wehre, widersetze mich. Vergebens. Bleibst/Warst der Sieger, ich Dein Ziel. Rebekka Rush geb. 20.12.XXX gest. 29.2.XXX Sei frei, für ewig, Amen. Mit gesenkten Häuptern steht die Trauergemeinde da. Niemand sagt ein Wort, jeder trauert für sich. Möchte das alles nicht mit Worten zerstören. Einige klammern sich aneinander, weinen stumme Tränen, während die Sonne, wie ein letzter Gruß, das Grab warm bescheint. Hier liegt sie, ein Mädchen der Erde, des Windes. Still liegt sie in dem Sarg, dessen Deckel jeden Moment geschlossen wird. Ihr schwarzes Haar weht leicht im Wind, als wolle die Seele endlich aus diesem Körper heraus, endlich frei sein, endlich fliegen. Bald wird es soweit sein. Bald. So still hat man sie selten gesehen. Meistens war sie am Lachen, sah einen fröhlich an, versuchte immer, einem zu helfen. Zwei blaue Augen lächeln müde spöttisch, als der Besitzer an sie denkt. Wer jetzt meint, sie sei ein liebes, immer braves, naives, nur helfen wollendes Mädchen gewesen, täuscht sich. Sie war frei, keiner konnte sie einfangen. Sie liebte es, Leute auf die Schippe zu nehmen, ihre eigene Meinung zu sagen. Doch wenn jemand Probleme hatte, hörte sie zu. Sei es ihre beste Freundin, oder ihr ärgster Feind. Sie liebte es, das menschliche Denken zu erforschen, Leute kennen zulernen, sich auch mal mit ihnen zu streiten, aber im Endeffekt mit ihnen zu lachen. Hatte sie weise Sprüche parat? Nein. Keine hochgelehrten, doch oft reichte alleine ein Satz und die Menschen schlugen sich für ihre eigene Dummheit vor die Stirn. Zum Lachen bringen konnte man sie schnell. Wie sie traurig aussah, wussten nur wenige. Trotz ihrer 13 Jahre war sie voller Geheimnisse. Schmerz, tiefer Schmerz veranlasst die blauen Augen, sich zu schließen. Sie hatte es mitgenommen, sein Herz. Für immer. Erschrocken werden die Meere wieder aufgerissen. Für immer? Nein. Er muss weiterleben. Für sie. Eine neue Liebe finden. Langsam wird der Sargdeckel zugeklappt. In zwei Stunden wird er in das Grab hinabgelassen. Dann wird nur noch ein Stein an sie erinnern. Und ein Haufen Blumen. Als der Sarg weggebracht wird, um hermetisch abgeriegelt zu werden, erwacht Florian aus seiner Lähmung. Er kann es immer noch nicht verstehen. Wieso dieses Mädchen? Sie liebte das Leben, hatte keine Angst vor dem Tod. Wieso sie? Sie hatte schon länger nicht mehr in seiner Nähe gewohnt. Doch trotzdem hatten sie miteinander Kontakt gehabt, miteinander gelacht und erzählt. Dann kam der Anruf eines Tages. Er kam gerade aus der Schule, als das Telefon klingelte. Seine Eltern waren noch in der Arbeit, doch ehe er den Hörer abnehmen konnte, ging sein Bruder ran. Er klang fröhlich, als er die Person am anderen Ende der Leitung erkannte. Rebekkas Bruder war ebenfalls eng mit ihnen befreundet. Plötzlich aber, waren Georgs Augen größer geworden und ihm rutschte der Hörer aus der Hand. Wie versteinert stand er da und starrte ins Nichts. Keine Reaktion, nicht einmal, als Florian ihn kniff. Florian hatte keine Ahnung, was war, allerdings bereitete sich ein enges Gefühl in ihm aus. Das starke Herzklopfen schnürte ihm die Luft ab, als er nach dem Hörer griff und nachfragte, was denn sei. Die raue Stimme von Chris schien zu zittern: "Sie ist tot." "Was? Wer?" "Rebekka." "Red keinen Unsinn." "Ich erzähl dir hier keinen Mist. Sie ist tot. TOT! VERSTHST DU? TOT!" Chris schrie, seine Stimme überschlug sich und eigentlich hätte Florian sich seine Ohren zuheben müssen, doch er merkte nichts. Keine Empfindung, kein Ton drang zu ihm durch. Die Welt verschwamm vor seinen Augen, rückte in weite Ferne und drehte sich schließlich, bis sie ganz verschwand. 10 Minuten später war er von Georg wachgerüttelt worden. Auch er hatte diesen seelenlosen Blick, dieses Unverständnis. In der Schule hatte sie plötzlich keine Luft mehr bekommen, war ohnmächtig geworden und die Treppen heruntergestürzt. Ohne äußere Verletzungen, oder sonst welchen Anzeichen, lag sie tot da. Als wäre sie mitten im Gehen eingeschlafen. Vielleicht hätte sie noch eine Chance gehabt, was zwar niemand bezeugen konnte, doch die Schüler hatten kaum reagiert und erst waren nur die Sanitäter gerufen worden, die mit dem Fall nicht zurecht kamen. Als ein richtiger Arzt kam, war es bereits zu spät. Jetzt steht Florian also mit allen Bekannten und Verwandten von Rebekka auf dem Friedhof, immer noch wie paralysiert. Die nächsten Stunden bis zur Beerdigung lösen sich in nichts auf. In der Kirche liest Florian ein Gedicht für sie vor. Sie liebte Gedichte, Geschichten und das Leben. - Liebe ich sie? - Diese Frage dringt immer wieder durch seinen Kopf, doch die Antwort ist klar. - Ja. - Er hält es nicht mehr aus und fängt an zu schreien. Mitten im Gottesdienst. Ein verzweifelter Laut, stimmlos werdend. Als er in der darauffolgenden Stille mit Tränen in den Augen zu seinem Platz zurückkehrt, sieht er Georgs Blick. Erstaunen, Mitleid und Niedergeschlagenheit. Blind vor Tränen stehen alle am Grab und sehen zu, wie der Sarg heruntergleitet. Drei Stunden später, als alle beim Leichenschmaus sind, genießt eine Person die Stille auf dem Friedhof, die Einsamkeit, die Gesellschaft der Toten. Florian kniet in seinem schwarzen Anzug vor dem Grab und betrachtet die Blumen. Er erzählt ihr alles. Über seine Gefühle, sein Leben und seine Sehnsüchte. Und er erhält Antwort. Sie hört zu und antwortet. Später, wirklich später, kommt Georg vorbei. Auch er möchte sich von ihr verabschieden, ihr eine schöne Reise wünschen. Es ist inzwischen dunkel und er sieht einen schwarzen Schatten auf dem Boden sitzen. Oder besser, liegen. Als er näher kommt, erkennt er seinen Bruder, der an dem Grab eingeschlafen ist. Lächelnd kniet er sich neben ihm nieder und betet zu Rebekka. Dann hebt er seinen jüngeren Bruder auf und trägt ihn in seinen Armen zum Haus. Drei Wochen später klingelt das Telefon bei Familie Gaukler. "Gaukler hier." "Guten Tag, ich hätte gerne Florian gesprochen, hier ist Anette Wiesbach." "Ist am Apparat. Hallo." "Hast du heute Abend Zeit?" "Ja. Ab wie viel Uhr?" "6 Uhr." "Wie viel bekomm ich?" "5 Euro pro Stunde. Der kleine Phillip kann?s kaum abwarten." Es ertönt Protest wegen dem "klein" im Hintergrund. "Ich bin da." "Auf Wiedersehen." "Tschüss." "Na, na. Gehst du fremd?" Georgs Grinsen hört man schon aus der Stimme. Dafür muss Florian ihn nicht einmal sehen. "Ja. Mit einem 5-jährigen." Genervt dreht er sich um. Andere Jungs in seinem Alter tragen Zeitungen aus. Er jedoch spielt lieber Babysitter. Na ja... die Rede von "spielen" ist eigentlich nicht. Ein knallharter Job. Florians Leben geht wieder den Berg rauf. Er vermisst Rebekka, aber er hat es inzwischen akzeptiert. Die Schule geht wieder und seinen Job als Babysitter macht er gerne. Wie das jetzt allerdings mit Phillip wird, weiß er noch nicht. Den Jungen betreut er das erste Mal. Dessen Familie ist mit seiner befreundet. Um viertel vor sechs abends macht Florian sich dann auf den Weg und ist Punkt sechs Uhr bei Wiesbachs. Diese geben ihrer Abendkleidung gerade den letzten Schliff. Ausnahmsweise gehen sie weg. Sonst arbeiten sie abends oft ziemlich lange und brauchen deshalb einen Aufpasser. Florian allerdings glaubt, obwohl er Phillip bisher eigentlich nur auf der Straße beim Vorübergehen gesehen hat, dass eher ein 10-jähriger ein Haus abfackeln würde, als Phillip. Der Kleine wird in ihrem Dorf oft als Wunderkind bezeichnet. Nicht, dass er hochintelligent wäre, aber er benimmt sich manchmal schon richtig erwachsen und kann selten eingeschätzt werden. Ein Mädchen aus Florians Klasse hat mal auf ihn aufgepasst und war mit den Nerven am Ende, da der Kleine aus dem Wortgefecht, was er selber angefangen hat, als Sieger hervorgegangen ist. - Also los. - Mit diesen motivierenden Gedanken, zieht Florian seine Schuhe und die Jacke aus und begibt sich in die Küche. Dort steht Anette und mahnt ihren Sohn gerade brav zu sein. Dieser allerdings blickt sie nur gelangweilt an, bis er plötzlich Florian entdeckt. Seine Augen betrachten den Eindringling zuerst misstrauisch. Die Worte der Mutter werden nun absolut überhört und schließlich verwandelt sich das Misstrauen in Interesse, die einen kleinen sadistischen Zug hat. - Himmel. Hoffentlich überlebe ich den Abend. - Anette hat Florian inzwischen entdeckt und geht, erleichtert über die Unterbrechung, auf ihren Gast zu und nimmt ihn kurz in den Arm. Sie strahlt vor Schönheit. Anette Wiesbach ist ungefähr 28 Jahre alt. Ihre langen blonden Haare sind so hochgesteckt, dass die Spitzen in Strähnchen herunterhängen. Sie trägt eine modische, weinrote Brille, dunkelroten Lippenstift, ein schwarzes, enganliegendes und dezentes Kleid. Ihre Schuhe bestehen aus ein paar Lederriemen. Sie sieht sehr hübsch aus. Herr Wiesbach ist schlank und großgewachsen. Seine schwarzen, hoch gegelten Haare und die schwarzumrahmte Brille passen perfekt dazu. Florian ist froh, sagen zu können, dass das Ehepaar einen guten Sinn für Humor hat, auch wenn dieser öfters mal mit schwarzem Humor vermixt ist. Sie sind keine modebewussten reichen Fazkes, sondern junge Leute, die etwas aus sich machen, ihre Meinung vertreten und sich kleiden, wie sie es wollen. Zwei Minuten nach Anettes Hinweisen, die eher darin bestanden, dass sie ihm versichert hat, dass Phillip ein kleiner Teufelsbraten sein kann - wieder Protest wegen dem klein-, sind die beiden aus dem Haus. Für einen Moment stehen Florian und Phillip einfach nur stumm an der Haustür und lassen die Stille über sich hereinbrechen, dass es langsam unheimlich wird. Nach einer endlosen Zeit aber, seufzt Florian tief aus und beugt sich zu Phillip herunter: "Hallo. In dem ganzen Gewühle hier konnte ich mich nicht vorstellen. Ich heiße Florian. Und du bist Phillip, stimmt's?" Die dunkelgrünen Augen Phillips betrachten ihn genau, bis er Florian plötzlich näher kommt und ihm leise ins Ohr flüstert: "Ja, genau der bin ich. Behandle mich wie ein Kleinkind und ich mach dich fertig." Daraufhin lässt Phillip Florian wieder los. Dieser betrachtet seinen Schützling perplex. Schließlich zuckt er mit den Schultern. Was solls. Er hat musste schon mit vielen Kindern zurecht kommen. Den hier wird er auch überleben. "Wie du willst, Kleiner. Was möchtest du denn machen?" Die grünen Smaragde funkeln ihn wütend an: "Agathas letzter Wille." "Okay, dann hol es mal. Oder zeig mir, wo es ist." Phillip zeigt in Richtung Wohnzimmer und befielt Florian, sich dort hinzusetzen, er wolle das Spiel holen. Kaum ist Florian im Wohnzimmer verschwunden, jagt er in sein eigenes und bleibt hinter der Tür stehen. Gerade ist irgendwas mit ihm passiert, was er nicht einschätzen kann. Aber es ist etwas wichtiges. Ein Grinsen schleicht sich auf Phillips Züge. Nicht freundlich, nein, leicht sadistisch. "Du bist Mein. Für immer." tbc? wenns ihr wollt, gehts noch weiter ^^ cu Morathi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)