Reflektionen von MissyRogue (ich bin dabei, ich bin dabei...) ================================================================================ Kapitel 19: Janakos day ----------------------- Hallo! Ich wette ihr habt mit der Fortsetzung kaum noch gerechnet was?^^° Ich werde euch nicht volljammern, sondern nur sagen, dass das Kapitel das hier nun folgt im Schweiße meines Angesichts entstand! Und das lag nicht nur an den Außentemperaturen! Im übrigen ist das auch das erste Kapitel, bei dem ich mir um die Überschrift keine Gedanken machen musste! ^w^ Viel Spaß. X3 Kapitel 19: Janakos day In den vergangen Wochen hatte es zahlreiche Diskussionen, Machtkämpfe und Trotzreaktionen gegeben. Dennoch hatte Seto Kaiba irgendwann nachgegeben. Er war kein sonderlich harmoniebedürftiger Mensch, aber inzwischen war das Verhältnis zwischen Janako und ihm derart angespannt, dass es kurz davor war ihn zu belasten. Im Vergleich zu diesem Handicap war ein Tag, an dem er mal umgänglich wäre- was auch immer Janako damit meinte- vielleicht das kleinere Übel. Ihr jedoch die Planung aus Desinteresse zu überlassen war eindeutig ein Fehler gewesen. » Wir werden was?!« verlangte er entgeistert zu erfahren. » Eine Radtour machen.« wiederholte Janako zum dritten Mal. » Ich hoffe, du kannst Radfahren.« Natürlich konnte er das! Die eigentliche Frage war eher: Wie lange hatte er das schon nicht mehr gemacht? » Du erzähltest mal von Radfahrten, Unfallserie und dir.« erinnerte Seto sie. » Und offenbar hast du zugehört.« lachte sie. » Nein, dass das ist lange her. Keine Sorge... Anderenfalls müsstest du mich dann retten. Was so gesehen auch nicht das Schlechteste wäre.« Die Antwort darauf schenkte er sich. Seto hatte sich seelisch auf das Schlimmste vorbereitet, dennoch war es Janako gelungen, ihn zu überraschen. Mit einem Ausflug auf Fahrrädern hatte er wirklich nicht gerechnet. Janako sah ihm prüfend ins Gesicht und meinte:» Wenn du weiter so eine Grimasse ziehst, werde ich noch wegen Nötigung verhaftet!« » Ganz verkehrt wäre es ja nicht.« grummelte er während er das Fahrradschloss öffnete. » Ich hab dir die Wahl gelassen, dass solltest du nicht vergessen, mein Hübscher.« Mit ausdrucksloser Miene antwortete er: » Du sollst mich nicht so nennen! Im Übrigen stand ich mit dem Rücken zur Wand, sodass von "Wahl" kaum die Rede sein dürfte!« Während Janako beobachtete wie Seto sein Rad murrend zur Einfahrt schob, musste sie sich schwer beherrschen um nicht laut loszulachen. Irgendwie tat er ihr fast leid. Aber auch nur fast! Am Morgen nach ihrem "Vorschlag" hatte ihr Seto Kaiba äußerst gestenreich zu verstehen gegeben, dass er sie für gestört hielt! Schließlich ließ er sich nicht erpressen, da er- nur um es mal in aller Deutlichkeit gesagt zu haben- keine Angst vor ihr hatte! Mittags wollte er wissen, wie sie überhaupt auf solch eine hirnrissige Idee gekommen wäre. Schließlich hätte sie sich denken können, dass er sich auf so etwas niemals einließe. Abgesehen davon, dass sie in seinen Augen- nach der Aktion- keinen Stolz hatte! Nach der Schule bestand sein Abschiedsgruß aus einem todbringenden Blick und dem Hinweis, dass er für solch einen Schwachsinn weder die Nerven noch die Zeit hätte! Deshalb wolle er dazu nie wieder irgendetwas zu hören bekommen. Das Thema wäre ein für alle Mal erledigt! Und kaum war er spät am Abend zur Tür hereingekommen, hatte Seto sie kalt angesehen und neun Worte gesagt: "Samstag in drei Wochen- nimm es oder lass es!" Jannas erster Gedanke war abzuwarten, wie Seto wohl am nächsten Tag zu dem Thema stand, aber letztendlich war ihr das doch zu unsicher. Also nahm sie gelassen den Samstag an. Wobei sie zu gerne gesehen hätte, wie ihr Setorin nachmittags mit dem Kalender "diskutiert" hatte: Soll ich? Soll ich nicht? Aber genug von vergangenen Dingen. Sie hatte ihren Tag und den wollte sie ausschöpfen. Ohne Rücksicht auf Verluste! » Weißt du Setorin, du könntest zumindest so tun, als ob du dich auf dieses Abenteuer freuen würdest.« versuchte Janako ein Gespräch zu beginnen, nachdem sie losgefahren waren. Kaiba, der voraus fuhr- alles andere hätte Janako auch sehr überrascht- drehte den Kopf zu ihr und meinte mit süffisantem Grinsen im Gesicht: » Ich soll dich anlügen?« » Ja!« lautete ihre trockene Erwiderung darauf. Sie sah es zwar nicht, ging aber davon aus, dass er beleidigt das Gesicht verzog. Doch kurze Zeit später rang er sich ein:» Vielleicht wird es ja nicht ganz so schlimm.« ab. Sie fuhren einige Zeit an der Küste entlang und machten schließlich für ein Picknick halt. Nachdem sie sich endlich für eine Wiese entschieden hatten und die Decke ausgebreitet war, hielt Janna Seto eine würfelförmige Schachtel unter die Nase. » Was ist das?« wollte er wissen. Die bisherige Fahrt hatte seine Laune nicht gerade angehoben. » Ein Friedensangebot.« erwiderte Janako schlicht. » Ich hab dir ein Bento gemacht.« Seto blickte sein Bento nachdenklich an. Wie lange war es her, dass er zum letzten Mal sowas mitbekommen hatte? Das musste lange vor seiner Schulzeit gewesen sein. » Danke.« sagte er während er sich ans Auspacken machte, denn Hunger hatte er mittlerweile. Doch kaum war die Schachtel offen hielt er schmunzeln inne, nahm die Stäbchen in die Hand und hob Janna etwas unter die Augen. » Octopuswürstchen? Dafür bin ich doch schon etwas zu alt, oder?« Sie zuckte nur fröhlich mit den Schultern: » Sie haben dich zum Schmunzeln gebracht, was ja auch ihr eigentlicher Sinn und Zweck ist. Es ist also offenbar nicht altersgebunden.« teilte Janna ihm verschwörerisch mit. » Was versprichst du dir eigentlich hiervon?« fragte er nachdem er fertig gegessen hatte. Janako lag, mit dem Kopf auf seinem Knie, der Länge nach auf der Decke und hatte die Augen geschlossen. » Eine schöne Erinnerung.« meinte sie daraufhin. » Weißt du Setorin, die Sache ist die: Wenn ich mal alt bin, die grauen Haare überfärbt sind und ich gemütlich in meinem Schaukelstuhl sitze, werden eines Tages vielleicht meine Enkelkinder vor mir stehen und sagen: " Du Oma, wie war es denn bei dir damals? Wie war es, als du zum ersten Mal verliebt warst?" Tja, dann will ich eine schöne Erinnerung haben, von der ich ihnen erzählen kann.« Als Seto daraufhin nichts erwiderte, setze sich Janna auf und strich ihm mit den Fingerspitzen sanft lächelnd über die Wange. » Ich weiß, dass du das nicht hören willst. Und so wie ich dich einschätze würdest du meine Gefühle auch nicht wollen, selbst wenn du sie erwidern würdest. Was du allerdings nicht tust, dass ist mir klar.« Sie war nicht die Erste, die ihm gesagt hatte, dass sie sich in ihn verliebt hätte. Wirklich nicht! Und es würde auch nicht das letzte Mal sein, dass er nach dieser Information gelassen aber kompromisslos ein Herz brechen würde. Das tat er ohnehin fast täglich. Allerdings war es das erste Mal, dass dieses schlichte Wissen ihm einen kleinen Stich versetzte. Der vielleicht daher rührte, dass sie Beide wussten wie unmöglich die Träume und Hoffnungen waren, die bei diesem Satz mitschwangen. Seto sah ihr gerade in die Augen und sagte: » Es tut mir leid.« Janna legte überrascht den Kopf etwas schief, zog die Brauen zusammen und klatschte ihm nach kurzem Zögern entschieden die flache Hand an die Stirn. » Wirst du krank? Nein, kein Fieber... In Ordnung: Wer sind Sie und was zahlt Ihnen Seto Kaiba um ihn heute zu vertreten?« fragte Janna. » Was wird das?« » Ich gebe zu, Sie spielen ihre Rolle sehr gut, aber der Echte hätte so einen Satz nie in den Mund genommen!« » Die Tatsache, dass du diesen Satz von mir noch nie gehört hast rührt daher, dass ich bisher noch nie einen Grund dazu hatte ihn zu benutzen!« führte er um Ruhe bemüht aus. » Ein netter Versuch, aber darauf falle ich nicht rein! Aber starten wir die Probe aufs Exempel: Wie lautet mein zweiter Vorname?« setzte Janako siegesgewiss ihr Verhör fort. » Constanze!« antwortete er bestimmt. » Es heißt Constance, aber... Moment mal, dass habe ich nie erzählt.« Mit einer entschiedenen Bewegung zog er ihre Hand von seiner Stirn und erklärte in einem Tempo, als spräche er mit einer Vierjährigen: » Glaubst du allen ernstes, dass ich eine wildfremde Person bei mir wohnen lasse, ohne alles und damit meine ich wirklich alles, über sie zu wissen?!« » Das klingt wirklich verdächtig nach dem echten Seto Kaiba.« stellte sie beleidigt fest. » Was du nicht sagst!?« meinte er sarkastisch. » Okay, du bist es wirklich! Dieser Tonfall sucht seinesgleichen. Ich hätte nicht gedacht zu erleben wie du dich entschuldigst.« » Gewöhn dich nicht daran. Aber um zum Thema zurückzukommen...« » Da gibt es nichts mehr zu klären.« unterbrach sie ihn schnell. » Es musste nur mal gesagt werden, dass ist alles.« Das war leider nicht alles! An und für sich, sollte es ihm das doch sehr gelegen kommen. Sie hatte gesagt was sie sagen wollte und ging nun zur Tagesordnung zurück, als wäre nichts gewesen. Und genau das störte ihn zunehmend. Er war zwar kein Experte auf diesem Gebiet, aber die Gewissheit, dass Frauen sowas niemals auf sich beruhen lassen, sorgte dafür, dass er während der restlichen Fahrt Janako sehr genau im Auge behielt. Irgendwas musste da doch noch kommen. » Hanabi, Hanabi, Hanabi...« trällerte sie ausgelassen, als sie in die nächste Ortschaft kamen. » Das ist ein Timing wie im Bilderbuch.« » Trotz deinem Trödeln?« Janako sah ihn heiter an: » Nicht das. Ich meine, dass du gerade heute für mich Zeit hattest. Schließlich findet hier heute das große Feuerwerk statt.« Seto warf einen kritischen Blick zum Himmel. » Das dürfte ins Wasser fallen.« meinte er laktonisch. » Nein, der Wetterbericht hat für das komplette Wochenende strahlenden Sonnenschein versprochen.« widersprach sie. » Du glaubst dem Wetterbericht? Schau mal nach oben.« wies er sie an. Das tat Janako auch und wie abgesprochen landete just in diesem Moment ein dicker Wassertropfen auf ihrer Nase. » Ach nö.« War alles, was sie noch sagen konnte, bevor der Regen auf sie niederprasselte. » Wir haben Glück, dass wir so schnell noch ein Zimmer bekommen haben.« sagte Janako etwas später. Seto sah das etwas anders. Aufgrund des jährlichen Festes waren die Hotels völlig belegt gewesen. Dieses Doppelzimmer in einer kleinen Pension war ein wahrer Zufallstreffer gewesen. In wenigen Minuten war der plötzliche Platzregen zu einem ausgewachsenen Gewitter geworden, sodass an eine Heimfahrt nicht zu denken war. Die hiesige Wirtin war so nett gewesen, dass sie für Janako und Seto extra nochmals den Wasserkessel im Keller anheizte und ihnen trockene Kleinung brachte. Während ihre durchweichten Sachen trocknen konnten, sollten sie ein heißen Bad nehmen um sich nicht zu erkälten, wie ihnen erklärt wurde. » Also dann Setorin, nach dir.« forderte ihn Janna auf. Doch Seto schüttelte nur den Kopf. » Ich kann warten.« meinte er müde. Der überraschende Wetterumschwung hatte seinen ganzen Tagesplan über den Haufen geworfen. Nach dem Feuerwerk, dessen wegen Janna her gewollt hatte, sollte Roland sie mit dem Auto abholen. Immerhin wollte Seto am nächsten Morgen geschäftlich für zwei Wochen ins Ausland. Nun sah es jedoch so aus, dass Janako morgen früh heimfuhr, während er sich mit einem der firmeneigenen Hubschrauber zum Flughafen bringen ließ. Alles was er an Unterlagen und Gepäck brauchen würde befand sich bereits in seiner Maschine. Das wäre also kein Problem. » Möglich, aber du bist generell schneller fertig als ich. Daher wäre es doch so effektiver.« lachte sie. » Keine Sorge, ich werde dir schon nichts weggucken.« » Das sagst du jetzt.« hielt er gelassen entgegen. Seto fühlte sich alles andere als wohl. Derart allein mit ihr zu sein gehörte zu den Dingen, die er bisher stets vermieden hatte. Janako hatte einen schlechten Einfluß auf ihn, wie er fand. In ihrer Gegenwart begannen sich seine Prioritäten kontinuierlich zu verschieben, sodass er sich letztendlich selbst nicht so ganz über den Weg traute. Er hatte in Hakodate und später nach ihrer "Sauftour" zu genau erlebt, wie schnell und wie leicht sie ein Netz um seine Sinne legen konnte. Und die Tatsache, dass ihr es selbst nicht mal voll bewußt war, machte es in seinen Augen nur noch schlimmer. Wie dem auch sei, sie schafften es zu einer Einigung bezüglich der Badereihenfolge zu kommen und saßen später, in Ermangelung einer anderen Beschäftigung, zusammen vor dem Fernseher. » Wir haben Pay-TV. Okay, wo sind die Pornos?« fragte Janako während sie begann durchzuzappen. Seto, der gerade an einem Glas Cola nippte, hätte sich bei diesem Satz beinahe verschluckt. Über das halbe Sofa hinweg starrte er sie verwundert an. » Du siehst Pornos an?« Jetzt blickte sie ihn grinsend an:» Ich bin jung, gesund und ungebunden- weshalb sollte ich also nicht?« Dagegen konnte nicht mal er was sagen:» Wundert mich nur.« » Sollen wir uns so 'nen Film zusammen angucken?« » Wer sagt, dass ich sowas sehe?« wich er aus. » Du bist jung, ungebunden und meines Wissens nach auch kerngesund. Mir fällt also kein Grund ein der dagegen spricht!« führte Janna übermütig aus. » Gibt sicher auch was nur mit Jungs.« Als Seto ihr, anstatt eine Antwort darauf zu geben, eines der Kissen ins Gesicht warf, musste sie lachen. Diese Art der Reaktion war derart untypisch für ihn, dass sie davon hingerissen war. Überhaupt in dem dunkelgrauen Hauskimono, den er anhatte, sah er einfach umwerfend aus! » Dann also nicht!« schloss sie. » Was willst du dann ansehen?« Seto blätterte etwas mürrisch in einem Programmheftchen: » Ich hätte den Herrn der Ringe im Angebot.« » Welcher Teil?« » Die zwei Türme... also der Zweite, wenn mich nicht alles täuscht.« antwortete er. Als Janako sich an ihn lehnte und eine Decke über sie zog, schloss er, dass es wohl dieser Film sein würde und schaltete den Fernseher ein. Er war kein Tolkienanhänger, aber der Film war zugegeben nicht schlecht. Doch als Seto sah wie tief bewegt Janako den Film verfolgte, konnte er einfach nicht ruhig bleiben: "Wo war Gondor als der Feind uns überrannte? Wo war Gondor als der äußere Ring eingenommen wurde?" » Und wo war Gondor, als ich nachts alleine aufs Klo musste?« kommentierte er sarkastisch. Janako saß einen Moment da und fing dann schallend an zu lachen. Mit einem Schmunzeln lehnte er sich entspannt zurück. Dieses Geräusch hatte ihm direkt gefehlt! Warum das so war, wollte er im Augenblick nicht näher ergründen. »Seto?« » Hmm?« » Alles okay mit dir?« » Wieso?« murmelte er. » Deine Hand.« sagte Janna nur. » Was ist damit?« » Du fummelst!« » Ach was?!« entgegnete Seto heiter. Jetzt setzte sich Janako wieder auf und sah ihm ins Gesicht. » Hast du was getrunken?« » Die Cola.« » Ich meinte was Alkoholisches?« korregierte sie. » Ja, die Cola.« Als Janna ihn verwirrt ansah lachte er. » Ist so, dass Zeug wirkt bei mir schneller als jede Form von Alkohol.« » Oje, Seto Kaiba im Colarausch.« seufzte Janna ergeben. So und wer wissen will, wie sich ein Colarausch genau auswirkt, der darf sich auf das nächste Kapitel freuen. Sagt mir bitte ehrlich, wie es euch gefallen hat. So schwer hab ich mich schon sehr lange nicht mehr getan. Freue mich auf den 150. Kommischreiber Eure Donna^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)