Geteilte Herzen von kessM (-->Kapitel 3 ist on^.^) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- Hallo, da bin ich wieder!! @Duna-chan *flauschflausch* Viel Spaß beim (wievielten Mal?^__^) lesen... @Tauglanz Hey, noch n >Veteran<^.~ Leider muss ich Dich enttäuschen. Die nächste Zeit wird von mir nichts neues aus der Anime/Manga- Ecke kommen. Dafür hat mich das Harry Potter- Fieber noch zu sehr im Griff. Wenn Du magst schau hier ma unter meinen Storys nach, dann siehst Du ja, was ich die letzten Wochen/Monate so >verbrochen< habe. Ich werde nur nach und nach alles, was ich bereits auf Yaoi hab, hier rüberholen^.~ Leider kann ich das mit den Anführungszeichen bei der wörtl. Rede nicht ändern, da mir das System beim hochladen die Sonderzeichen immer in Fragezeichen umwandelt^^° Auch Dir noch mal viel Spaß beim lesen^__^ @Sakura- Kira Oh... ne neue Leserin^.~ Wollen wir doch ma hoffen, dass Dir die Story auch weiterhin gefällt... Warnungen siehe erster Teil. Immer noch nix meins. Geld bekomm ich auch nich. zum Verständnis: >>wörtl. Rede<< >Gedanken< [falls es vorkommt, unnütze Kommis meinerseits] der Rest ergibt sich im Laufe der >Geschichtsschreibung< ;-) Lange Rede- kurzer Sinn Viel Spaß beim Teil 1 Schatten der Vergangenheit - berühren Dich einem Federhauch gleich. Dieser Hauch jedoch ist so stürmisch, dass er kurz davor ist, Dir die Luft zu nehmen. Stemme Dich dagegen und Du wirst atmen können. 2 Monate waren seit dem Battel- City- Finale vergangen. Die ersten Wochen waren reiner Stress für alle Finalisten gewesen, da die Presse keine Ruhe gegeben hatte und unbedingt wissen wollte, wer denn nun als Sieger hervorgegangen ist. Doch alle Teilnehmer schwiegen beharrlich. Denn das was sie gesehen hatten, schien ihnen eigentlich zu unglaublich: Seto Kaiba hatte freiwillig aufgegeben! Wenn sie das öffentlich machen würden, rechneten sie sich aus, dass sie nicht mehr lange unter den Lebenden zu verweilen hätten. Deswegen schwiegen sie. Einzig Yugi hatte sich zu einem Kommentar herabgelassen: >>In diesem Finale gab es keine klaren Verlierer.<< Er ließ das so stehen und die Presse konnte zu sehen, was sie mit diesem Ausspruch anfing. Doch inzwischen hatte sich ihr Leben wieder normalisiert. >Na ja, ob die anderen DAS als normal bezeichnen würden?<, fragte sich Yugi amüsiert. Fasziniert beobachtete er den Fall der Blätter. Wieder fiel ihm der intensive Wechsel der Jahreszeiten auf. Ganz anders als in Ägypten... ~~~~~~~Erinnerung~~~~~~~ Er saß bei seinem Großvater Cheops auf dem Schoß. Blickte ihn mit seinen großen Augen an und erkundigte sich mit seiner hohen Knabenstimme: >>Großvater, warum erbaut Ihr diese Pyramide? Sie verschlingt jährlich Hunderte von Menschenleben?<< Versonnen blickte dieser auf seinen Enkel: >>Tja, weißt du Junge, vor Jahren habe ich im Suff mal mit einem guten Freund gewettet, dass ich eine Pyramide erbauen werde, die alle bis dato erbauten in den Schatten stellen wird. Und so wie es aussieht habe ich gewonnen.<< Nachdenklich kaute der junge Yami auf seiner Unterlippe: >>Was war denn der Einsatz?<< Der Ältere verpasste dem Jungen einen Nasenstüper: >>Verrat ich nicht.<< Nun, er würde sich hüten, seinem Enkel zu erzählen, dass sein Wettpartner sein Geliebter war und der Einsatz einzig die vollständige Unterwerfung für eine Nacht des Verlierers gegenüber dem Gewinner beinhaltete. Dafür erinnerte er sich noch zu gut an das entsetzte Gesicht seines Sohnes, Chephren, als der dahinter gestiegen war. Er wollte nicht, dass sein kleiner Yami ihn mit demselben verachtenden Blick bedachte. Yami rieb sich über seine lädierte Nase und löste sich dann von seinem Großvater. Während er zur Tür ging, meinte er nur noch: >>Dann kann ich nur hoffen, dass es sich gelohnt hat...<< Ein glückseliges Lächeln erhellte kurz das eingefallene Gesicht des alten Mannes. Er dachte kurz an die Nacht zurück, in der er seinen Wetteinsatz eingefordert hatte. Eine Nacht der puren Glückseligkeit. Doch war der Morgen danach erfüllt mit Schrecken. Denn sein Sohn kam unangemeldet in sein Gemach gestürmt und erwischte ihn, wie er Seite an Seite mit einem SKLAVEN sein Bett teilte. Und das auch Arm in Arm. Nackt. Mit einem Mann. Verächtlich und voller Hass hatte er auf ihn herab gesehen: >>Jetzt weiß ich zumindest den Grund für Mutters Traurigkeit. Du ziehst diesen Sklaven,<<, das Wort spie er geradezu aus. >>Ihr vor. Würde mich nicht wundern, wenn du nur solange das Bett mit ihr geteilt hast, um mich zu zeugen, nur damit du dich so schnell wie möglich wieder deinen... abartigen... Gelüsten hingeben kannst.<< Damit hatte er sich hocherhobenen Hauptes umgedreht und war aus der Schlafkammer seines Vaters gestürmt. Am Abend hatte Cheops seinen geliebten Sklaven nicht mehr auffinden können. Und die Palastwache wollte nichts gesehen haben. Zwei Jahre später... Der junge Yami stand in der Kammer. Am liebsten wäre er davon gerannt. Wollte das nicht sehen. Wollte nicht sehen, wie sie Stück für Stück seinen Großvater zer- und einlegten. Ihm das Gehirn durch die Nase gezogen, das Herz aus der Brust genommen wurde, nur um in die Kanopen, die kugelförmigen Steingefäße, gelegt zu werden. Wie sie seinen toten Körper nach und nach mit Leinenbinden umhüllten. Zwischendurch Verse aus dem >Buch der Toten<, geschrieben auf Papyrus, mit einbetteten, um ihm so bei seinem Totengericht gegen Osiris beizustehen. Er wollte sich wegdrehen, doch die unbarmherzige Hand seines Vaters im Nacken hielt den sechs- jährigen an seinem Platz. Zwang ihn der Zeremonie beizuwohnen. Er wusste, dass die Körper einbalsamiert wurden, um dem Ka- dem Lebenshauch- eine Stätte zum Ruhen zu geben. Das Ka, das jedem Menschen inne wohnte und auch den Tod des Körpers überlebte, sofern der Körper nicht vergeht. Doch warum sollte er dieser... Zerstückelung... beiwohnen? Er wollte seinen Großvater so in Erinnerung behalten, wie er ihn kannte. Und nicht als Mumie. Yami sah, dass man Cheops in einen schlecht gezimmerten Holzsarg legte. Und diesen nicht zu der Pyramide, seinem Grabmal brachte, sondern zu einem kleinen, unscheinbaren Grab im >Tal der Könige<. Er verstand nicht warum. Doch das grimmige Gesicht seines Vaters ließ ihn schweigen. Des Nachts konnte er nicht schlafen. Kaum schloss er seine Augen, sah er seinen Großvater. Eingewickelt im weißen Leinen. Die leeren Augehöhlen schienen ihn vorwurfsvoll anzuklagen. Schweißgebadet stand Yami auf. Auf zittrigen Knien begab er sich in den Garten und verkroch sich in der hintersten Ecke unter einem ausladenden Gebüsch. Kaum war er jedoch unter dem Blätterdach verschwunden, stellte er mit erschrecken fest, dass er nicht allein war. >>W-wer bist du?<<, erkundigte er sich mit zittriger Stimme bei dem zusammengekauerten Schemen, welcher kaum größer war als er. Sein Gegenüber hob kurz seinen Kopf, dann lehnte er ihn gegen den Stamm des Busches: >>Niemand. Und du?<< >>Auch niemand.<< Yami ließ sich neben dem Jungen nieder. Neugierig geworden fragte er: >>Und was macht ein >Niemand< hier mitten in der Nacht?<< Der Fremde schwieg eine Weile, bevor er antwortete: >>Ich kann nicht schlafen. Und du?<< >>Ich auch nicht.<< >>... mmh...<< Der junge Prinz bemerkte das Bibbern des Anderen. Ohne großartig nachzudenken, breitete er sein Laken über sie beide aus und rutschte noch näher an den fremden Jungen heran. Die Nächte waren zu kühl, um sie ohne weiteren Schutz zu überstehen. >>Warum kannst du nicht schlafen?<<, fragte der Junge neben ihm, nachdem sie sich einigermaßen arrangiert hatten und Yami jetzt mit dem Kopf an seiner Schulter ruhte, während der andere den Arm um ihn gelegt hatte. Schützend über sie ausgebreitet das Laken. Yami schluckte hart bevor er seine Antwort gab. Denn dadurch wurde er wieder an die Mumifizierung erinnert. >>Mein Großvater... sie haben ihn heute... begraben. Mein Vater zwang mich dabei zusein. Und jetzt sehe ich immer wieder meinen Großvater. Wie sie ihn auseinanderschneiden... einwickeln...<< Seine Stimmer verlor sich. Er kuschelte sich enger an den warmen Körper neben ihn. Versuchte so die Bilder aus seinem Kopf zu bekommen. >>Und du?<<, nuschelte er an die Brust des anderen Jungen. >>Ich wurde heute auch dazu genötigt einer Mumifizierung beizuwohnen. Die des alten Pharao...<< Verdutzt setzte sich Yami auf: >>Ich habe dich da aber gar nicht gesehen...<< >>Wie meinst du das?<< Er konnte die Verwunderung hinter den Worten des anderen regelrecht greifen. >>Bei der Mumifizierung des Pharaos haben doch nur Familienmitglieder und Priester zutritt. Warum sollte ausgerechnet so ein Knirps ihr beiwohnen??<<, fragte der Junge weiter. Kleinlaut gab Yami zu: >>Weil ich sein Enkel bin...<< Verblüfft hielt der andere inne. Yami merkte, wie er tief Luft holte, versuchte etwas zu sagen, es aber dann doch bei einem Versuch beließ. >>Und warum warst du da? Ich glaube kaum, dass du schon Priester bist?<< Sein Nebenmann hatte sich von diesem Schock schnell erholt: >>Das stimmt. Aber sie wollten mich mit diesem Begräbnis testen. Testen, ob ich stark genug bin. Stark genug für die Ausbildung zu einem Priester. Zum Priester des Seth.<< Der Prinz fragte weiter: >>Hast du den Test bestanden?<< >>In ihren Augen, ja. Aber wenn sie wüssten, dass mir die Bilder daran den Schlaf rauben, würden sie mich wahrscheinlich achtkantig wieder hinauswerfen.<< Wieder herrschte Ruhe zwischen den Beiden. Doch diesmal war es die Ruhe, wie sie zwischen langjährigen Freunden herrschte. Bevor Yami endgültig in den Schlaf driftete, musste er noch eine Frage stellen: >>Und wie heißt du?<< >>Seth.<<, hörte er den Anderen noch murmeln. Dann war auch er eingeschlafen. Da saßen sie nun beide. Geborgenheit beim jeweils anderen findend. Am nächsten Morgen musste der Sklave seinen jungen Herren oft ansprechen, bis jener endlich aus dem Reich der Träume zurückfand. Verwundert rieb sich Yami den Schlaf aus den Augen, während er sich umblickte. Wenn er sich recht erinnerte, war er doch im Garten eingeschlafen? Was machte er dann in seinem Bett? Er schlug seine Decke zurück und ein Zweig fiel aus ihren Falten. Der Sklave bückte sich danach und wollte den Zweig entfernen. Yami hielt ihn mit einer fordernden Handbewegung davon ab. Stumm hob er das Erinnerungsstück auf. Für jemand Fremden war das vielleicht nur ein Stückchen Holz. Doch für ihn der Beweis für etwas Geborgenheit. Denn das hatte er bei seinem Vater oder seiner Mutter nie finden können. Seth musste ihn noch mitten in der Nacht in seine Gemächer zurück getragen haben. Wenn er ihm das nächste Mal über den Weg lief, musste er sich dafür bei ihm bedanken. Seitdem kam es vor, dass der Prinz sich des Nachts aus seinen Räumen stahl, um im hintersten Winkel des Gartens einen guten Freund zu treffen. Denn die Gärten des Palastes und den der Priesterschule gingen unmittelbar ineinander über. Normalerweise waren Wachen postiert um unerlaubtes eindringen zu verhindern, doch der Graten war groß und die Jungen klein. Sie teilten Leid und Freud ihrer Ausbildung. Die, wie sie feststellten gar nicht so unähnlich war. Beide wurden in Magie, Politik, Kampfkunst und vielem mehr ausgebildet. Der junge Prinz ging sogar noch einen Schritt weiter. Er brachte Seth die Kunst bei, >Monster< aus der Schattenwelt zu beschwören und sie zu beherrschen. Eine Kunst, die seit Jahrhunderten nur in der Familie des Pharao weiter vererbt wurde. Als er seinem Freund diesen Vorschlag gemacht hatte, hatte Seth ihn lange und nachdenklich gemustert. Yami ist unter diesem Blick immer mulmiger geworden: >>Was hast du?<< >>Bist du dir deiner Sache wirklich sicher? Ich meine, was sagt dir, dass ich das Erlernte nicht mal gegen dich anwenden werde? Du wirst irgendwann mal Pharao sein. Und unter der Priesterschaft gärt es bereits jetzt. Hast du vergessen, dass ich ebenfalls einmal Priester sein werde? Und ich will es bis zum Hohepriester schaffen.<< Yami atmete erleichtert auf. Er hatte schon gedacht, jetzt kommt sonst was. Aber wenn das alle Befürchtungen Seths waren? >>Das habe ich nicht vergessen. Ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass du irgendwann mal die Geißel des Seth in den Händen halten wirst. Das traue ich dir ohne weiteres zu. Doch ich glaube auch daran, dass du mich nie verraten wirst. Das du auch später treu zu mir stehen wirst.<< Selbstbewusst schaute der Kleinere dem Größeren in die Augen. Sie waren beide zwölf Jahre alt. Und wussten nichts von den Fährnissen, die das Schicksal noch für sie bereit hielt. Doch das Band was in dieser Nacht geschmiedet wurde, sollte niemals gebrochen werden. Ergeben beugte Seth das Knie. Denn sein kleiner Prinz strahlte in diesem Moment soviel... Majestät... aus, dass er gar nicht anders konnte. Seth wurde in der Sekunde klar, das der Prinz alle seine Vorgänger in den Schatten stellen würde. Sowohl als Pharao, als auch als Magier und Mensch. Er nahm die Hand seines Gegenübers und lehnte seine Stirn daran. Mit feierlicher Stimmer schwur er: >>Ich, Seth, schwöre Euch hiermit ewige Treue. Ich werde niemals etwas unternehmen, was Euch Schaden würde. Ich werde immer auf Eure Sicherheit bedacht sein und ohne zu zögern mein Leben für Eures geben.<< Bewegt hockte sich Yami vor ihm hin. Verflocht ihre Finger ineinander. Hob das Kinn des Größeren, damit er ihm in seine wunderschönen Augen blicken konnte. Dann beugte er sich kurz vor und hauchte einen leichten Kuss auf die Stirn seines Freundes. >>Danke...<< >>Pharao, bitte gestattet mir Euch einen vielversprechenden Anwärter auf das Priesteramt vorzustellen. Sein Name lautet Seth.<< Damit zeigte der Hohepriester auf den jungen Mann hinter sich, der sich beim Anblick des Pharaos ergeben auf den Boden warf. Der Pharao bemerkte nicht, wie sich Yami, der ihn jetzt bei den Audienzen begleitete, hinter ihm leicht versteifte. Doch hielt er seinen Mund. Es würde mit Sicherheit nicht gut für Seth ausgehen, wenn jetzt herauskam, dass sie sich bereits kannten. Denn den Schülern der Priesterschule war es strengstens verboten jene zu verlassen. Und Seth hatte es mehr als einmal getan. Es grenzte an ein Wunder, das ihnen in all den Jahren noch niemand auf die Schliche gekommen war. >Wahrscheinlich sind die Götter mit uns.<, dachte er ein wenig spöttisch. Er machte sich jedoch eine geistige Notiz, Ra bei der nächsten Gelegenheit ein kleines Opfer darzubringen. >Und Seth auch. Kann ja nicht schaden. Schließlich wird Seth ja sein Diener sein.< Der Pharao machte ein Zeichen und Seth konnte sich erheben. Erst da sah er die saphirblauen Augen des jungen Mannes. >>Du bist aber nicht von hier? Oder warum trägst du Seths Namen?<< >>Mein Vater diente in Eurem Heer. Auf einem der großen und siegreichen Schlachtzüge lernte er meine Mutter kennen. Er bekam die Erlaubnis in die Heimat zurückzukehren. Zu zweit machten sie sich auf, die Wüste zu durchqueren. Doch Mutter trug mich bereits unter ihrem Herzen. Ihnen ging das Wasser aus. Sie hofften und beteten, dass sie den Zorn der Wüste überleben würden. Schon allein wegen dem Kind, welches sie erwarteten. Und als sie dann erschöpft aber lebendig die nächste Stadt erreichten und ich geboren wurde, gaben sie mir den Namen Seth. Seth, der unter anderem auch Gott der Wüste ist. Sie weihten mich ihm und versprachen dem Gott, mich an meinem fünften Geburtstag dem Tempel zu übergeben. Sie haben ihr Versprechen gehalten und nun stehe ich vor Euch.<< Der Pharao war fasziniert von dem jungen Priesteranwärter. Er strahlte zwar Respekt aus, doch machte das mutwillige Funkeln in den klaren Augen klar, dass er sich niemals ganz unterwerfen würde. Er veranlasste, dass Seth in den Palast zog. Er schwor sich, diesen jungen Mann zur vollständigen Unterwerfung zu zwingen. Woher sollte der arme Mann auch wissen, dass sich Seth bereits seinem Sohn untergeordnet hatte? Und niemals einen anderen Herren akzeptieren würde? Yami und Seth saßen am Bassein des kleinen Teiches. Sie unterhielten sich über alles mögliche. Doch plötzlich verstummte Seth und musterte den Prinzen. Offen blickte dieser seinem Freund ins Gesicht. >>Ich möchte zu gern einmal deine echte Haarfarbe an dir sehen. Damals hatten wir uns ja immer nachts getroffen, so dass ich die Farbe deiner Knabenlocke nicht erkennen konnte. Jetzt bist du über das Alter hinaus und sie wurde dir bereits abrasiert.<< Grinsend entgegnete Yami: >>Nur wenn du dir ebenfalls die Haare wachsen lässt.<< Als er das entsetzte Gesicht seines Freundes sah, fing er schallend an zu lachen: >>Ich weiß, dass Priester kein eigenes Haar haben dürfen. Doch ob du nun später eine Perücke aufsetzt oder dein Haar auf dem Kopf rumträgst. Das macht doch keinen Unterschied. Ich habe noch nie verstanden, dass sich der Adel den Schädel kahl rasieren lässt, nur um sich im Endeffekt diese Perücken auf den Kopf zu knallen. Den Göttern hat es gefallen uns Haare zu geben, warum sollten wir uns nicht auch mit ihnen zeigen?<< Verblüfft über diesen Gedankengang, erwiderte Seth erst mal gar nichts. >>Eines versprech ich dir, sollte ich jemals Pharao werden, lasse ich sie mir wachsen. Nur im Moment bin ich nur ein kleiner Prinz, der noch nichts zu sagen hat und dem nichts anderes übrig bleibt, als sich den überlieferten Traditionen zu beugen. Und ich verspreche dir noch was, wenn ich den Krummstab in den Händen halte, werde ich dafür sorgen, dass mein Großvater ein vernünftiges Grabmal bekommt. Denn seine jetzige verdient er nicht. Ganz und gar nicht.<< Seth wartete ab. Irgendwas beschäftigte seinen Freund noch. Yami legte den Kopf in den Nacken und hob sein Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne zu: >>Bevor er starb, sagte er noch etwas. Etwas, was ich erst jetzt langsam begreife: >Folge deinem Herzen, Kleiner. Denn wie kann das, was dein Herz dir sagt, verkehrt sein?< << Seth sagte immer noch nichts. Er sah nur weiterhin auf die entspannten Gesichtszüge seines Prinzen. >>Ich habe neulich ein Gespräch zwischen zwei alten Sklaven mitbekommen. Sie hatten sich über meinen Großvater unterhalten. Sie sagten, dass mein Großvater einen der ihren geliebt hätte. Ihm, wenn er es gekonnt hätte, die Sterne vom Himmel und die Perlen aus dem Meer geholt hätte. Doch eines Tages ist mein Vater hinter seine Leidenschaft gekommen und hatte dafür gesorgt, dass der Sklave, denn etwas anderes war er in seinen Augen nicht, brutal hingerichtet und dann im heißen Wüstensand verscharrt wurde. Das er seinem Vater damit das Herz aus der Brust riss, interessierte ihn nicht. Sie sagten weiterhin, dass die Trauer so groß war, dass Cheops, der große Pharao, den Thron räumte und so Platz schaffte für seinen Sohn, meinem Vater. Ich habe den alten Knaben von Herzen geliebt. Er hatte immer ein Lächeln für mich übrig. Brachte mir viel über unsere Vorfahren bei und gab mir so manches Mal das Gefühl der Geborgenheit. Wahrscheinlich hat mich deswegen seine Mumifizierung so mitgenommen. Denn Geborgenheit hab ich erst wieder in deinen Armen finden können.<< Die kräftige Stimme war mit den letzten Sätzen immer brüchiger geworden. Seth nahm Yami einfach nur in den Arm. Widerstandslos ließ der sich fallen und barg seinen Kopf in der Halsbeuge des Anderen. >>Und was sagt dir dein Herz?<<, erkundigte sich Seth leise. >>Das ich dich liebe...<< Bevor Seth diese vier wenigen Worte verdauen konnte, erschien auf einmal ein Schattenwesen vor ihnen. Erschrocken fuhren die jungen Männer auseinander. Doch das Schattenwesen machte keine Anstalten sie anzugreifen oder ihnen sonst wie nahe zu kommen. Es stand einfach nur da und blickte auf sie hinunter. Das Türkis seiner aufrechten Augen verhakte sich mit dem Violett des Prinzen. Nach der ersten Schrecksekunde hatte Yami sein Herz soweit beruhigt, dass er es wagen konnte ohne zittern in der Stimme zu sprechen: >>Seid Ihr nicht der >Dunkle Magier>Doch in einem täuscht Ihr Euch. Mein Herr seid Ihr.<< Damit kreuzte er seine Arme vor der Brust und verbeugte sich leicht. Mehr als nur verdattet erkundigte sich Yami: >>W-wie meint Ihr das? Ihr und der ?Weiße Drache? haben doch in all den Jahrhunderten nie einen Herren akzeptiert? Warum tut Ihr es jetzt? Und warum ausgerechnet ich?<< Amüsiert ließ sich der Magier im weichen Gras nieder. Die verwirrten Blicke der beiden Jungen folgten ihm. >>Nun, zunächst einmal, das der Drache sich nie unterworfen hat, liegt daran, dass es DREI weiße Drachen gibt. Bisher konnten sie sich nur nicht auf einen Meister einigen.<< >>Bisher?<< Das amüsierte Lächeln des >Dunklen Magiers< wurde noch breiter. Er fasste Seth ins Auge: >>Ja, bisher. Sie haben Euch gewählt.<< Seth klappte bei dieser Eröffnung der Unterkiefer runter. Das konnte doch nicht sein. Wieso sollten sich ausgerechnet diese stolzen Kreaturen IHM unterwerfen?? Der Magier schien zu ahnen, was in den Köpfen der Beiden vorging. Zumindest beantwortete er ihre unausgesprochenen Fragen: >>Eine dunkle Ahnung hat uns zu euch getrieben. Das Schicksal hat großes mit euch vor. Doch ihr werdet Hilfe benötigen. Hilfe, die wir euch geben wollen. Wir wissen, dass es etwas mit der unzufriedenen Priesterschaft zu tun haben wird. Wir wissen nicht, was es sein wird, noch wann. Außerdem fanden wir es faszinierend, dass Ihr, Seth, Yami bereits die Treue geschworen habt. Obwohl er noch kein Pharao ist. Und wenn er es ist, seid Ihr Hohepriester des Seth. Es ist allgemein bekannt, dass Seths Anhängerschaft nicht allzu gut auf die Söhne des Ra, also die Pharaonen, zu sprechen ist. Doch werdet Ihr Euren Schwur niemals brechen. Das konnten wir in Eurem Herzen lesen. Das alles trieb uns zu euch beiden. Wir werden unseren Herren bis in alle Ewigkeit treu dienen. Wenn ihr unsere Hilfe denn annehmt.<< Sprachlos blickten die jungen Menschen auf das Schattenwesen. Konnten noch nicht so recht glauben, was es ihnen da gerade eröffnet hatte. Doch beide nickten sie gleichzeitig und nahmen so ihre Dienste in Anspruch. Kaum hatten sie genickt, manifestierte sich ein blasser junger Mann mit schneeweißem Haar neben dem Magier. Er verneigte sich leicht: >>Seth, es freut uns zu hören, dass Ihr unsere Hilfe akzeptiert. Ich bin der Älteste von uns dreien. Der Pakt, den Ihr mit mir schließt, ist auch bindend für meine Brüder. Denn wir sind alle vom selben Blut.<< Damit zog er dem immer noch verdatterten Seth das Messer aus der Scheide, ritzte sowohl ihm als auch sich am Handgelenk die Haut auf und packte die Hand des Anderen. So lagen jetzt ihre Verletzungen aufeinander. Ihr Blut vermengte sich. Machte den Pakt unauflösbar. Für die Ewigkeit. Der Magier wiederholte die Prozedur bei Yami. Schloss auch mit ihm einen Pakt für die Ewigkeit. Und sie würden ihren Herren ergeben sein. Bis in den Tod. Und darüber hinaus. Sie sagten niemanden etwas von der Paktschließung. Es war ihr Geheimnis. Denn würden sie es hinausposaunen, würde es Fragen aufwerfen. Fragen, die sie lieber nicht beantworten wollten. Dem Pharao fiel auf, wie gut sich sein Sohn mit dem jungen Priesteranwärter verstand. In der Öffentlichkeit wahrten sie zwar die Anstandsformen, doch wusste er aus eigener Erfahrung, dass die Zwei auf die Anstandsregeln pfiffen, wenn sie unter sich waren. So hatte er sich mit eigenen Ohren davon überzeugen können, wie Seth in Wut seinem Sohn die übelsten Beleidigungen an den Kopf warf. Beleidigungen, die ihm in der Öffentlichkeit schon längst den Kopf gekostet hätten. Doch statt sein Sohn die Wachen rief um diesen Anwärter auf seinen Platz zu verweisen, hatte er zurückgekontert. Was letzten Endes dazu führte, dass die beiden irgendwann Nasenspitze an Nasenspitze standen und sich bedrohlich anfunkelten. Der Pharao konnte selbst an seinem Platz die Spannung zwischen ihnen spüren. Er war kurz davor nach den Wachen zu rufen, da er befürchtete, dass Seth sich doch noch auf den Thronfolger stürzen könnte, da wurde die Spannung zwischen den beiden mit einem leisen Gluckser Yamis beendet. Er verglich Seth mit einem fuchtigen Drachen der nur riesige Qualmwolken produzierte und die beiden lagen sich lachend in den Armen. Kopfschüttelnd kehrte er daraufhin in seine Gemächer zurück. Ihn beschlich ein mulmiges Gefühl. Ein Gefühl, dass ihm sagte, dass er schnell etwas gegen Seth unternehmen sollte, bevor er ihm Yami wegnahm. Sie befanden sich in Yamis Gemächer. Der Prinz hatte vor sich einige Schriftrollen, die er eigentlich noch durcharbeiten sollte, liegen. Doch Seth machte ihm das unmöglich. Immer wieder durchbrach dieser die Konzentration Yamis, indem er ihm allen möglichen Unsinn verzapfte. Und schließlich schlang er seine Arme um den sitzenden jungen Mann. Zeichnete mit seinen Fingerspitzen den durchtrainierten Brustkorb nach. Aufstöhnend lehnte Yami seinen Kopf gegen die Schulter des Größeren. Gab somit die Haut an seinem Hals preis. Seth folgte der Einladung nur zu gerne. Vorsichtig platzierte er einen zarten Kuss nach dem anderen auf der weichen Haut unter ihm. Wanderte mit seinen Lippen hoch zum Mund des anderen. Folgte dort den Konturen der vollen Lippen unter ihm. >>Ich liebe dich ebenfalls...<<, wisperte er gegen die noch geschlossenen Lippen. Kaum hatte er seinen Satz beendet, öffneten sie sich und ein vorwitziges Zünglein schlüpfe durch seine noch geöffneten. Verwickelte ihn dort in einen heißen Kampf und plünderte ohne sich zu schämen jeden Winkel deren sie habhaft werden konnte. Sie konnten ihr zärtliches Spiel nicht lange genießen. Denn ohne Vorwarnung platzte der Pharao in die Räume seines Sohnes. Gefolgt von vier Wachen. Mit unterdrückter Wut befahl er den Wachen Seth von seinem Sohn zu entfernen. Brutal kamen sie ihrem Befehl nach. Je einen zu seiner rechten und linken Seite wurde Seth fest an den Oberarmen gehalten. Die Finger der Wachen schnitten so fest in sein Fleisch ein, dass es ohne Zweifel blaue Flecken geben würde. Doch er ignorierte den Schmerz. Bannte ihn, so wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte, aus seinem Geist und schaute dem Pharao hoch erhobenen Hauptes entgegen. Der Pharao schloss die Tür hinter sich. Ging langsam auf den jungen Mann zu. Holte weit aus und feuerte ihm eine, das der Kopf nach hinten flog. Wenn ihn die Wachen nicht gehalten hätten, wäre er auf dem Boden gelandet. Da der Pharao Ringe trug, hatten diese seine Wange aufgeschlitzt. Blut lief langsam sein Gesicht herunter und tropfte auf den Boden vor ihm. Weiß vor Zorn baute sich Yami zwischen seinem Vater und seinem Geliebten auf. Fordernd verlangte er eine Erklärung: >>Was hat das zu bedeuten?<< Für diese Unverschämtheit bekam er ebenfalls eine gelangt. Nicht so hart. Jedoch noch fest genug, dass er gegen Seth taumelte. Eine der freien Wachen riss ihn von dem jungen Mann fort und hielt ihn auch weiterhin fest. Der Pharao wandte sich jetzt seinem Sohn zu. Und lieferte mit eisiger Stimme die Erklärung: >>Ich sorge dafür, dass der Thron weiterhin in dieser Familie bleibt.<< Er drehte sich wieder zu Seth um: >>Ich habe dich in diesem Palast aufgenommen. Und wie dankst du es mir? Indem du meinen Sohn verführst. Dafür verbanne ich dich von diesem Hof. Solange ich lebe, hast du ihm fern zu bleiben.<< In Seths Augen blitzte es amüsiert auf. >>Was ist daran so lustig?<<, brüllte der Pharao nun doch aus der Fassung gebracht. Trotz der Gefahr in der er schwebte, brachte Seth es fertig spöttisch gegen zu halten: >>Auch Ihr lebt nicht ewig, oh großer Pharao.<< Der Gottkönig runzelte die Stirn und dann fiel auch ihm der Fehler in seinem Urteil auf. Doch einmal ausgesprochen, konnte er es nicht mehr rückgängig machen. Voll hämischer Schadenfreude erzählte er seinem Sohn, was er noch für ihn geplant hatte: >>Du wirst morgen verheiratet. Deine Braut ist bereits hier eingetroffen. Ich werde nicht zulassen, dass du wie dein Großvater endest. Es ist FALSCH!!!<< Vollkommen aus der Fassung gebracht, starrte Yami seinen Vater an. Was war denn in ihn gefahren? Warum tat er ihm das an? >>Was ist so falsch daran seinem Herzen zu folgen?<<, flüsterte er leise. Schon hatte er wieder die Hand in seinem Gesicht. >>SCHWEIG!!!<<, donnerte sein Vater. Er machte eine Handbewegung und die Wachen schleiften Seth aus Yamis Räumen und somit aus seinem Leben. Bevor sich jedoch die Türen schlossen, gelang es Seth sich noch einmal herumzudrehen und seinem Prinzen ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Ein Lächeln, welches Yami dazu brachte, auch in den folgenden Jahren die Hoffnung nicht aufzugeben. Denn das Gesicht, blutüberströmt, doch mit jenem sanften Ausdruck darauf, brannte sich fest in seinem Gedächtnis ein. Damals war er sechzehn Jahre alt gewesen. ~~~~~~~Erinnerung Ende~~~~~~~ >>... Muto. Yugi! Muto!<< Verwirrt schüttelte Yugi seinen Kopf. Versuchte Ordnung in das Chaos hinter seiner Stirn zu bekommen. Eben hatte er noch dem fallen der bunten Herbstblätter zugeschaut und jetzt baute sich seine Lehrerin gefährlich nahe vor ihm auf. Zudem beugte sie sich auch noch zu ihm herunter, um ihn mit einem belustigten Lächeln anzufunkeln: >>Ich habe dich mittlerweile viermal dazu aufgefordert mir die Frage zu beantworten. Könntest du uns bitte sagen worüber du so intensiv nachgedacht hast?<< Sie richtete sich wieder auf und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Er hörte den einen oder anderen verhaltenen Kicherer. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen, wenn er nicht ganz dumm dastehen wollte. Verschmitzt lächelnd gab er zur Antwort: >>Nun, ich habe gerade darüber nachgedacht, wie ich meinen Großvater dazubekomme endlich seine alte Registrierkasse auszumustern und gegen ein neuwertiges Kassensystem auszutauschen. Das würde uns die Abrechnung im Laden erheblich erleichtern.<<, schloss er mit einem gespielt tiefen Seufzer. Die Lehrerin blinzelte ihn kurz verblüfft an, bevor sie in amüsiertes Gelächter ausbrach: >>Das ist die originellste Antwort, die ich je erhalten habe. Deswegen kommst du gerade noch so mit einem blauen Auge davon- keine Strafarbeit.<< In der Pause wurde er von Joey einmal kräftig in den Schwitzkasten genommen und bekam eine Kopfnuss von Tristan verpasst. >>Mensch, Alter, das war wirklich haarscharf. Normalerweise brummt sie jemanden, der in ihrer Stunde einpennt massenweise Strafarbeiten auf. Was hast du denn gestern gemacht, dass du heute so müde bist?<<, erkundigte sich der Blonde hinterlistig grinsend bei Yugi. Jener gab lakonisch zurück, während er sich aus dem Schwitzkasten befreite: >>Ich bin ins Bett gegangen.<< Das es nicht seines war, brauchte er Joey ja nicht auf die Nase binden. >Ihn würde glatt der Schlag treffen, wenn er erfährt, dass es sich im Haus der Kaibas befand.<, dachte er grinsend. Tea, die sein Grinsen durchaus bemerkt hatte, grinste belustigt zurück. Sie konnte sich gut vorstellen, welcher Gedanke gerade durch sein Hirn geisterte. So, das wars für heute! DOMO ARIGATO an alle Leser, die es bis hierher geschafft haben, denn ich glaube, es ist ganz schön langatmig geworden. Doch die Figuren tanzen mir mal wieder auf der Nase herum. Danke auch dafür, dass Ihr über die Ungereimtheiten in der Storyline und der History hinweg seht. Wenns Euch doch stört, verbucht es bitte unter dichterischer Freiheit^^°. cu@Teil 3? kessM Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)