Verzweiflung und Liebe von Mahado ================================================================================ Kapitel 11: Am Ende... ---------------------- Chapter 11 "Am Ende" So leise es ihm nur möglich war, schloss Chaud die Tür hinter sich und versperrte sie mit einem Papiercontainer. Er konnte nicht vorsichtig genug sein, schließlich konnte Protoman hinter jeder Ecke lauern. Er war zwar sein Hauptopfer, aber Yai wäre eine leichte Beute für ihn. Er hatte sich das T-Shirt wieder angezogen, sodass seine Wunden nicht mehr zu sehen waren. Zumindest die meisten. Nichts konnte gefährlicher sein, als zu zeigen dass man schwach war. Chaud warf noch einen letzten Blick auf das Hotelgebäude indem Yai immer noch eingekuschelt schlummerte. Die Vorstellung an ihr schlafendes Gesicht, mit den verwuschelten Haaren und dem offen stehenden Mund brachten ihn zum Schmunzeln. Auf keinen Fall durfte er zulassen, dass dieses unschuldig dreinblickende Mädchen verletzt wurde. Sein Ziel türmte sich gespenstisch vor ihm auf. Das IPC Gebäude ragte in eine dunkle Wolkendecke. Sicher wurde er schon sehnsüchtig erwartet. Desto näher er kam, desto dunkler und bedrohlicher wurde es um ihn herum. Der Wind schien vor Qualen zu schreien, Schatten folgten dem seinigen. Chaud schüttelte den Kopf. "Alles nur Einbildung!" dachte er sich immerzu. Er musste jetzt ganz cool sein und diese Sache endlich zu Ende bringen. Das bedrückende Gefühl in seiner Magengegend wurde immer größer. Ein dumpfes, schweres Atmen erklang plötzlich hinter seinem Ohr. Er hatte nicht einmal die Möglichkeit, das Gesicht seines Angreifers zu erkennen. Das einzige was er noch vernahm, war der harte Schlag gegen seinen Nacken. Yai setzte sich schlagartig auf. Was für ein Alptraum! Der Gedanke daran ließ sie erzittern. Sanft streifte sie über Chauds Schulter. Er rührte sich nicht. Yai rüttelte ihn. Das war nicht lustig was er hier spielte. Ihr Rütteln wurde immer stärker, aber er reagierte einfach nicht. "Chaud?" Sie zog die Bettdecke hoch und ihr Gesicht wurde kreidebleich. In Chauds Brust klaffte ein riesiges Messer. Seine Augen standen offen und schauten sie leer an. Aus dem Mund floss ihm ein kleiner Blutstrom, der in eine riesige Blutlache neben ihn strömte. Ein teuflisches Lachen ertönte um sie herum. Genau dasselbe lachen, wie bei ihrem Sturz aus dem Fenster. Protomans Lachen. Der rote Navi war blutrot gekleidet, die Klinge war mit Blut getränkt. Seine eisigen Augen zielten auf sie, wie ein Jäger auf seine Beute zielt, bevor er sie erlegt. Mit einem dreckigen Grinsen hob er das Schwert in die Höhe und ließ es auf sie runterprasseln. "Neiiiin!!" schrie sie panisch und öffnete die Augen. Ihr Atem ging rasch. Sie sah sich um. Scheinbar war sie noch immer im Hotelzimmer. Hieß das, dass das nur ein Traum gewesen war? Schon seltsam, denn wie konnte sie in einem Traum, einen Traum haben? Nichts desto trotz war sie glücklich, dass es so war, wie unrealistisch es auch zu sein schien. Prüfend und doch noch etwas ängstlich fuhr sie mit der Hand auf Chauds Bettseite. Sie war herrlich angewärmt und roch nach ihm. Sie zog die Bettdecke nun endgültig weg. Sie schluckte. Chaud war nicht da! Schnell stand sie auf und durchforstetet das Zimmer "Chaud? Wo steckst du? Chaud?" Jetzt erst bemerkte sie, dass die Tür zum Eingang ein wenig angelehnt war. Sie drückte dagegen doch ein Gegengewicht blockierte den Weg. Keine Chance sie zu bewegen. Sie lief zu einem der Fenster, doch auch diese waren von außen verschlossen worden. Sie steckte fest! War gefangen! Hatte Chaud sie eingeschlossen? Hatte sie sich das vorhin, etwa doch nicht eingebildet? War es gar kein Traum gewesen? Ihr blieb nur eins: es herausfinden! Aber wie sollte sie aus diesem verschlossenen Zimmer entkommen? Sie durchsuchte das ganze Zimmer, tastete jede Wand ab. Als sie über eine Holzwand strich bemerkte sie plötzlich, dass eine Diele locker war. Mit ganzer Kraft zog sie am Brett, das laut krachte, als es zerbrach. Das entstandene Loch war grade groß genug, damit sie sich durchzwängen konnte. Sie stand jetzt im Freien und sofort fiel ihr Blick auf das riesige IPC-Gebäude. Wenn Chaud irgendwo war, dann dort. So schnell sie ihre Beine tragen konnten lief sie auf den Wolkenkratzer zu. Eine bedrückende Stille machte sich breit. Vorhin konnte man wenigstens noch das Wasser tropfen hören, oder das Wehen des Windes. Jetzt war alles Still, wie im Innern eines Grabes. Die Türen zum Gebäude standen weit offen. Yai trat ein und sofort schlugen sie hinter ihr zu. Yai zuckte vor Schreck auf, dann steuerte sie wagemutig auf den Fahrstuhl zu. Er würde wahrscheinlich ohne Strom nicht funktionieren, doch einen Versuch war es wert. Sie konnte jetzt keine Angst zeigen. Sie musste Chaud finden und es ihm heimzahlen, was er ihr da angetan hatte. Sie zurückzulassen, obwohl sie ihn angefleht hatte zu bleiben. Dieser hinterhältige Lügner. Ihre Augen füllten sich mit Tränen vor Zorn und Sorge. Sie drückte auf den höchsten Stock. Wenn, dann würde die Gefahr ganz oben sein: Im Büro des Firmenchefs der IPC; Chauds Vater Shuuseki Blaze! Der Fahrstuhl bewegte sich. Yai war etwas überrascht, freute sich aber heimlich, dass sie sich den ellenlangen Treppengang sparen durfte. Die Fahrt schien unendlich zu sein. Plötzlich stockte die Fahrkabine ruckartig. Yai klammerte sich an eine Wand. Großartig! Sie steckte also fest. Schon wieder! Es war genauso wie damals in dem Restaurant, wo sie Chaud hinterher geschnüffelt hatte. Mit dem Unterschied, dass sie jetzt ganz allein war. Glide war nicht bei ihr und Chaud erst recht nicht. Sie kam sich plötzlich so einsam vor. Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie ihn damals gebraucht hatte. Doch es brachte nichts. Sie kletterte die Wand mühevoll nach oben und öffnete den Notausstieg. Die Leiter die zum nächsten Stock führte wirkte unendlich lang. Unter ihr klaffte eine Schlucht der Dunkelheit. Mit zusammengebissenen Zähnen erklomm sie Sprosse für Sprosse. Immer wieder gingen ihr Chauds aufheiternde Worte durch den Kopf "Ich bin hinter dir, dass du nicht fallen kannst....Das machst du ganz ausgezeichnet!" Sie musste lächeln. Sie spürte beinahe seine Anwesenheit hinter sich. Endlich war der Notausgang zu erkennen. Mühelos konnte sie die Eisentüren des Stockwerkes öffnen und sprang auf den Korridor. Jetzt hatte sie es fast geschafft! Plötzlich spürte sie einen harten Schlag gegen ihren Kopf. Vor ihren Augen wurde es dunkel. Jemand hatte sie erwischt. ***** Anmerkung: das IPC Gebäude ist natürlich das Gebäude von Blaze Quest Games! Es ist nur der japanische Originalname und gefällt mir etwas besser~ *Gomen* Eigentlich würde für dieses Kapi der Name "Im Alleingang" wohl eher zutreffen, oder? aber da war es schon zu spät XD Ich liebe es die Aufzugsszene nachzuerzählen *g* die war ja so putzig, besonders in der deutschen Fassung~ im jap. klingt Chaud so hart -,-" Vielen lieben Dank für die Kommis! ich freue mich immer ganz doll darüber ^_^ Arigato!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)