Die Maske, die Lüge, Ich von Yoru ================================================================================ So, dieses Mal will ich gar nicht so lange schreiben vorher. Ich hoffe die Leute, denen diese kleine Geschichte gefällt schreiben mir einen Kommentar. Die anderen natrlich auch. *zwinker* Auch wenn es nur ne Hausaufgabe ist, mag ich die Story doch sehr und hoffe sie wird wenigstens von ein paar Leuten gelesen.*hoff* Jetzt aber genug. Viel Spass beim Lesen. Die Maske, die Lüge, Ich Mauern, rings herum, um mich, um mein Innerstes, um den Rest aus dem ich bestehe vor der endgültigen Kapitulation zu schützen. Aber was ist dieses Ich? Woraus besteht es denn noch? Angst vor dem Leben, Verzweiflung wegen der Einsamkeit, Hass auf die, die glücklich sind. Die Mauern schützen mich vor der Welt dort draußen, der ich doch nicht ganz zu entfliehen vermag. Die Steine haben Risse, sie sind beschmiert mit sinnlosen Worten, Worten der Kapitulation und der stummen Schreie, die nie über meine Lippen kamen. Hier und da sieht man die Stellen des Durchbruchs, die Stellen bei denen ich einige Menschen die Mauer zerstören ließ um zu mir zu kommen und mich hier rauszuholen. Aber klappen wollte es nie. Sobald jemand die Mauer überwunden hatte schreckte er zusammen und ging wieder, hinterließ ein riesiges Loch durch das ich lange Zeit angreifbar war. Nun ist die Wand an diesen Stellen noch dicker, noch höher. Nie, nie wieder soll sie eingerissen werden, nie wieder will ich, dass mir jemand so nahe kommt. Deswegen habe ich einst ein schönes Bild auf die Aussenseite gezeichnet, damit jeder der es betrachtet glücklich ist und sich keine Sorgen machen muss. Dass es eine Mauer ist, die mich von ihnen trennt nehmen sie so nicht wahr, so versuchen sie nicht zu mir vorzudringen und mich herauszuholen. Und so soll es sein, für immer, ewig. Verängstigt und zitternd sitze ich hier, im Schutze der schweren Steine, im Schatten meiner Hilflosigkeit und begraben unter einer Last, die ich nicht mehr zu tragen vermag. Und von wie her dringt ein Lachen an mein Ohr, eine Gruppe, die lachend beisammen steht und sich freudig anlächelt. Und ich höre, wie ich lache, wie die Mauer, die Maske meiner Seele mit ihnen lacht. Ich öffne die Augen und blicke in die Gesichter der Menschen, die ich Freunde nenne. Mein Bauch schmerzt vom Lachen und langsam verebbt es auch bei den anderen. Grinsend reden wir weiter, erzählen uns vom Unterricht, den Neuigkeiten der Anderen, von jedem Gedanken, der uns durch den Kopf geht. Immer und immer wieder erhebt sich das Lachen über uns und breitet sich aus. Es geht uns gut und die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe gibt uns Halt. Wir unterscheiden uns. Wir haben verschiedene Charakter, wir kleiden uns unterschiedlich und jeder von uns hat andere Erfahrungen machen müssen, aber trotzdem gibt es dieses Etwas, das uns zusammenhält. Gelogen! Immer und immer wieder kehrt dieser Gedanke in meinen Kopf zurück und rückt sich vor mein geistiges Auge. Ja, es stimmt, alles ist eine einzige Lüge. Fast scheine ich wie eine Art Geist über mir zu schweben und mich zu betrachten, wie ich dort stehe, lache und mit den anderen Witze mache- und wie ich dabei diese ewige Maske trage. Diese Maske, die mich versteckt, die mich verbirgt. Sicher zeige ich durch mein Äußeres einen Teil meiner selbst aber vor den anderen bin ich doch wie jeder andere, denn das ist das Bild mit dem sie am besten zurechtkommen. Oft habe ich mir vorgestellt, wie ich einen von ihnen meine Geschichte erzähle, eine Gedanken und Gefühle eröffne und immer wieder kommt mir bei diesen Vorstellungen ein sarkastisches Lächeln auf die Lippen. Wie lächerlich wäre dieser Versuch mich zu offenbaren. Ist eine geheuchelte Freundschaft denn nicht besser, als gar keine. Ich meine, wie sollte ich die sogenannte Freundschaft der anderen sonst deuten? Sie kennen mich nicht und sie haben keine Ahnung von meinem Wesen, also wie sollten sie wirklich meine Freunde sein. Aber ich weiß, dass dies nicht ihr Fehler ist, denn ich lasse sie nicht zu mir, ich weise sie ab und gebe ihnen ein Bild, mit dem sie besser leben können, als mit der Wahrheit. Was sollte ich auch sonst tun? Ein winziger Blick durch einen Spalt meiner Mauer würde sie betrüben, sie würden sich Sorgen machen, Vorwürfe und würden beginnen an sich zu zweifeln. An sich als Menschenkenner, als Freunde oder als Vertraute. Und wieso sollte ich ihnen das zumuten? Ich will sie nicht in das tiefe Loch ziehen, in dem ich bereits viele Jahre verbringe, denn dies ist mein Versteck, meine Zuflucht vor dem Leben und mein tiefstes Geheimnis. Ein Klingeln ertönt und wie müssen und trennen. Ein jeder geht in eine andere Richtung, doch mit dem Wissen, dass wir uns in der nächsten Pause wiedersehen, wieder reden und lachen. Und ich gehe mit dem endlosen Gefühl der Lüge und des Verrats in mir. Geheuchelte Freundschaft. Ist es möglich, dass dies auch nur eine weitere Lüge ist, eine weitere Lüge die mein Leben bestimmt und die ich nicht mehr von mir weisen kann. Ich bin alleine, schon so lange alleine und der Hilfeschrei pulsiert in meinem Inneren, ungehört, niemals in der Lage sich zu befreien. Ich bin alleine und werde es immer sein, denn das Vertrauen in die Menschen ist mir abhanden gekommen. Die Angst vor weiteren Verletzungen lebt in mir, unsterblich, nicht gewillt mich je wieder zu verlassen und so dränge ich mich immer weiter zurück, immer weiter in mich hinein, bis vielleicht nichts mehr von mir übrig bleibt außer ein Schatten, ein Hauch meiner selbst. Ich halte es nicht mehr aus, diese Last, dieses Gewicht, dass für mich allein viel zu schwer ist. Ich kann es nicht weiter tragen und die Hilfe die ich bräuchte, lasse ich nicht herantreten. Einen Weg, es gibt nur diesen einen Weg um all dem zu entfliehen, der Last zu entfliehen, den Mauern zu entfliehen und die Maske abzulegen. Es tut mir Leid für die Menschen, die ich so lange belogen habe, die ich betrogen habe und die sich nun vielleicht Vorwürfe machen, dass sie nicht nach mir gesucht haben, nach dem Wesen in mir selbst, dass ich als meine Wahrheit definiere. Vielleicht hättet ihr mich gefunden, vielleicht hättet ihr die Mauer erneut durchbrochen, aber seid gewiss, ihr wärt, wie alle anderen vor euch, zurückgeschreckt und davongelaufen. Auf diese Art hatte ich wenigstens den süßen Duft der wahren Freundschaft, der über die Mauer zu mir herüberwehte und dafür danke ich euch. Jetzt ist es aber an der Zeit meinem Käfig zu entfliehen und euch Lebe wohl zu sagen, denn das glänzende Metall in meiner Hand ruft nach mir und mein Verlangen nach der Erlösung ist zu stark um ihm zu entrinnen. Ich schließe die Augen und Tränen rinnen über meine Wangen, während ich die kalte Klinge auf meiner Haut spühre- © Ronja Stegemeyer, 19.12.2004 Hoffe es hat euch gefallen. *smile+ Yoru Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)