La chiave a tuo cuore von yume22 (Der Schlüssel zu deinem Herzen(Das Ende ist da)) ================================================================================ Kapitel 7: Liebe und Verlust ---------------------------- Kapitel 7 Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Friedrich Nietzsche) Liebe und Verlust Die Tage vergingen viel zu schnell und damit auch die Zeit, die sie hatten um Harry aus Adrians Fängen zu befreien. Sie versuchten alles. Draco las Bücher, Hermine las sie, sogar Ron setzte sich hin und fing zum ersten Mal in seinem Leben an in Bücher herumzustöbern. Es musste doch eine Möglichkeit geben um an Harry heranzukommen. Nun waren die drei Wochen fast um. Morgen würde er wieder zurück nach Malfoy Manor gehen und dann endlich bei Harry sein können. Egal wie es ausging. Er wollte bei ihm sein, ihn sehen, in seine Arme schließen, auch wenn dieser vielleicht nicht an ihn erinnerte. Ja, was wäre dann? Vielleicht hatte Harry ja Angst vor ihm? Vielleicht war die einzige Erinnerung, die Adrian ihm gelassen hatte jene, die in seinem Zimmer stattgefunden hatte? Als er Harry – Nein, er wollte nicht daran denken! Das war Geschichte, Vergangenheit! Er musste sich auf das Hier und Jetzt mit Harry konzentrieren. „Draco…“ Er drehte sich um und sah Hermine, die auf ihn zukam. Sie hatte ein Buch in der Hand, einen dicken Wälzer, den sie ihm nun auf den Tisch legte. „Hier ist die verlorene Passage – die Geschichte, die wir gelesen haben. Von dem Paar das es geschafft hatte den Bann zu brechen. Aber-" Sie schaute Draco nicht an als sie weiter sprach. „Ich sage dir gleich, dass es kein gutes Ende nimmt. Es muss noch eine andere Lösung geben“ Draco nahm das Buch, blätterte die Seite auf, die Hermine für ihn mit einem Lesezeichen markiert hatte und fing an zu lesen. Er wurde immer blasser, insofern das überhaupt als Malfoy möglich war. Der Mann der auszog um seine Frau wiederzufinden und zurückzuholen hatte es geschafft. Als er vor ihr stand erkannte sie ihn nicht, hatte sogar Angst vor ihm. Sie schrie ihn an, sie schlug ihn und wollte, dass er verschwand. Doch der Mann ließ sich davon nicht abhalten, er erzählte ihr alles was sie verband, was sie miteinander erlebt hatten. Er hörte nicht auf damit. In den Augen der Frau konnte er sehen wie sie sich langsam daran erinnerte, doch diese Erinnerungen verschwanden so schnell sie gekommen waren. Erst recht als auf einmal der Todesengel persönlich kam. Der Mann stellte sich ihm entgegen, wurde jedoch nur ausgelacht von dem übermächtigen Wesen, gegen welches er keinerlei Chancen hatte. Er war ein Mensch, ein Nichts in den Augen des Todesengels. Das Wesen ließ ihm die Wahl. Gehen und leben, oder sterben und zudem würde dessen Seele niemals Ruhe finden. Es war klar, dass sich das Wesen am Leid des Mannes ergötzte und es ihn nur noch mehr quälen wollte. Der Mann entschied sich für den Tod, jedoch nicht von Hand des Todesengels, sondern – Und nun wurde es interessant. Hermine hatte ihm den Absatz markiert. Er zog einen Dolch und lief zu seiner Frau. Sie hatte es mit einem Mal in der Hand und kurze Zeit später sorgte er dafür, dass sie es ihm in die Brust stach. „Wenn ich sterbe, dann nur durch ihre Hand und keine andere. Ich werde nicht zulassen, dass du sie bekommst.“ In dem Moment als sie das Blut an dem Messer sah, an ihrer Hand und wie es aus der Brust ihres Mannes heraus lief brach der Bann und sie erinnerte sich wieder an ihn. Sie schrie und schlug um sich als der Todesengel ihr zu nahe kam, sie verfluchte ihn, wies ihn ab und zerstörte dessen Anhänger. Das Zerstören des Anhängers, sorgte auch dafür, dass der Todesengel verschwand und sie frei war. Sie war zwar frei aber ohne ihren Liebsten, der nun sterbend vor ihr lag. Draco schluckte und erkannte und auf das alles hinauslaufen würde. Unterhalb des Textes stand eine Fußnote. Die Frau existierte wirklich und schien auch noch zu leben. Es war eine Hexe Namens Alessia Saintclaire. Er schloss das Buch und sah Hermine an. „Ich muss mit ihr sprechen. Mit der Frau aus dem Buch. Alessia Saintclaire. Hast du herausfinden können wo sie lebt?“ „Ja, habe ich aber Draco, du weißt, worauf das alles hinaus läuft? Eine andere Möglichkeit wird es nicht geben außer wir suchen weiter gezielt danach aber, ich denke nicht…“ Draco zuckte nur die Schultern und lief zum Kamin, worauf sein Zauberstab lag. Er nahm ihn und steckte ihn ein. „Ich weiß es und um ehrlich zu sein ist es mir egal. Um den Bann zu brechen würde ich sogar sterben. Ich bin lieber tot als zu leben und zu wissen, dass Harry bei diesem Kerl bleibt, sich von ihm anfassen lässt, ihn küsst – ihn liebt! Ich habe meine Entscheidung getroffen, Hermine.“ Er ließ sich von ihr den Standort der Frau sagen, die ihm als Einzige noch weiterhelfen konnte. **~~** Kurze Zeit später apparierte er an einen Ort, der ziemlich verlassen wirkte. Hier gab es anscheinend so etwas wie Farbe nicht. Das Haus war grau, der Vorgarten war total verfallen und voller Unkraut und die Umgebung würde sicherlich auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Draco ging los und klopfte an die Tür. Da er Licht im Inneren sah wollte man ihm anscheinend nicht öffnen. „Alessia Saintclaire?! Ich weiß, dass Sie hier sind. Ich sehe Licht! Mein Name ist Draco Malfoy. Ich-" Kurz überlegte er was er sagen sollte. Von Innen kam immer noch kein Laut und es schien sich auch niemand bewegt zu haben. „Mein Partner Harry. Ein Todesengel beansprucht ihn für sich. Ich kenne Ihre Geschichte und ich weiß, dass sie es überlebt haben. Ich muss mit Ihnen darüber –" Draco beendete den Satz nicht, denn die Tür ging auf und eine alte Frau mit langen weißen Haaren und hellen blauen Augen öffnete ihm. Man sah ihr, nach all den Jahren, in dem Alter noch ihre Schönheit an, die sie in ihrer Jugend hatte. „Ein Todesengel hat ihn? Lass ihn bei ihm! Vergiss ihn!“, schrie sie Draco an und wollte die Türe wieder schließen als Draco sie davon abhielt und den Fuß dazwischen stellte. „Ich soll ihn vergessen? Wie soll das gehen? Ich liebe ihn! Ihr Mann liebte Sie auch und hatte sie retten können?“ „Er hat mich gerettet? Er hat sein eigenes Leben für meines geopfert. Ich muss damit leben ihn auf dem Gewissen zu haben. Lieber wäre ich bei Raphael geblieben und hätte ihn vergessen anstatt damit leben zu müssen daran Schuld zu sein, dass er sterben musste.“, sie fing an zu weinen und ihre zerbrechliche Gestalt fing an zu zittern. Sie ließ die Türe los und ging rein, setzte sich in einen Sessel und wartete darauf, dass Draco ihr folgte. Als dieser es tat und sich ihr gegenüber auf die Couch setzte fuhr sie fort. „Patrice. Ich habe ihn so sehr geliebt. Er war 22 und ich hatte noch genau ein halbes Jahr bis zu meiner Volljährigkeit.“, ihre Augen glänzten als sie von ihrer Liebe zu Patrice erzählte und Draco spürte auf einmal eine immense Traurigkeit, da es ihn an Harry erinnerte. „Wir waren gerade zusammengezogen. Ich wollte Lehrerin werden und er war gerade ein frischgebackener Auror. Wir waren so glücklich zusammen, dass unsere besten Freunde uns sogar darum beneideten. Doch auch das größte Glück findet ein Ende.“ Sie schaute zu dem Feuer im Kamin und wischte sich einige Tränen weg. „Ich kannte Raphael aus meiner Kindheit. Todesengel, bei uns hießen sie Angeli de la Morte. Sie suchen sich ihre Partner schon im Kindesalter. Sie erkennen ihr Potential und markieren sie, in dem sie ihnen einen Rosenanhänger schenken. Er hatte mich beschützt, war wie ein Bruder für mich und dann eines Tages verschwand er und ich dachte, er würde nie wiederkommen. Ich trug seine Kette seitdem ständig und genau deswegen konnte Raphael auch recht schnell Besitz von mir ergreifen. Er tauchte ein halbes Jahr vor meinem Geburtstag auf, gab sich als Lehrer aus und freundete sich mit mir an. Ich verfiel ihm immer mehr, vergaß mein Leben mit Patrice, meine Freunde, einfach alles was mich bis dahin ausgemacht hatte. Ich erinnerte mich an die Zeit mit Raphael und lernte ihn zu lieben. Mein ganzes Herz war erfüllt von ihm, ich dachte an nichts anderes mehr. Es existierte nur noch dieser eine Mann für mich, wenn er mich liebte, wir uns küssten fühlte ich mich mehr als nur gut, ich fühlte mich komplett. Trotz dieser Gefühle konnte ich Patrice jedoch nicht vollständig vergessen. Er geisterte in meine Erinnerungen herum. Ich wusste, dass es noch jemanden gab, der mir wichtig war. Ich kann seinen Namen nur nicht mehr, ich sah sein Gesicht nicht mehr vor mir.“, sie trank einen Schluck Tee, der auf dem kleinen Tisch neben ihr stand, da ihr Mund sich so trocken anfühlte und sie in den Jahren mit niemandem so viel gesprochen hatte wie mit diesem jungen Mann, der dasselbe Schicksal erleiden sollte wie ihr Patrice. „An meinem 21. Geburtstag war es dann soweit. Die Rosenkette hatte sich blutrot gefärbt. Raphael hatte dafür gesorgt, dass Patrice anwesend war. Er wollte, dass dieser sein eigenes Scheitern akzeptierte und mich gehen ließ. Doch Patrice war nicht bereit dazu. Er hatte die Wahl weiterzuleben oder zu sterben und Raphael hätte dafür gesorgt, dass seine Seele keine Ruhe finden würde. Du hast gelesen was dann geschah, oder? Er zwang mich ihn umzubringen und brach somit den Bann. Ich sah auf einmal unsere gemeinsame Vergangenheit vor mir, ich spürte eine immense Traurigkeit aber auch Wut in mir – auf Raphael und auf Patrice. Ich schrie so laut ich konnte, ich schlug nach Raphael, der zu mir gekommen war und weinte. Ich wollte nicht wahrhaben, dass der einzige Mann, den ich liebte gerade im Sterben lag und das nur weil er mich vor einem Leben mit Raphael bewahren wollte. Er wollte lieber sterben als ohne mich zu sein. Wie dumm kann man sein?!“, schrie sie das letzte und schüttelte den Kopf. „Ich nahm den Rosenanhänger und zerstörte ihn wutentbrannt. Raphael verschwand seitdem und ich habe ihn nie wiedergesehen. Manchmal ist es so, als ob ich seine Präsenz spüre aber ich denke, er wird warten bis ich sterbe um mich dann zu sich zu holen aber den Gefallen tue ich ihm nicht. Ich lebe weiter – so lange es mir möglich ist und noch länger.“ Draco hatte ihr gut zugehört und nickte. „Ich weiß, dass es für Sie schwierig und schmerzhaft war weiterzuleben aber ich verstehe Patrice. Ich kann nachempfinden warum er so gehandelt hat. Mir geht es genauso. Ich könnte nicht mit dem Wissen weiterleben, dass Harry mit Adrian zusammen ist, sich von ihm anfassen lässt, ihn aus denselben verliebten Augen anschaut wie er mich immer angeschaut hat. Wir haben zu viel durchgemacht, ich habe ihn schon einmal verloren und will ihn nicht wieder verlieren.“ Alessia seufzte und stand auf, sie holte etwas aus einer Schublade und kam wieder, setzte sich hin. Vielleicht wurde es an der Zeit die Unsterblichkeit zu Gunsten dieses verfluchten Paares aufzugeben? Dieser junge Mann hatte es doch verdient glücklich zu sein, oder? Er sollte das erleben was ihr verwehrt geblieben war. „Wann wird er 21?“, fragte sie und bekam prompt die Antwort von Draco. „Morgen. Er ist schon seit Monaten bei diesem Adrian.“ „Dann wird sich morgen sein Anhänger blutrot färben und am Ende des Tages wird es keine Möglichkeit mehr geben ihn zurückzuholen.“ Draco nickte niedergeschlagen. Ja, das wusste er, deswegen war er hier und hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Du willst für ihn sterben, nicht wahr? Du würdest dich vor seinen Augen umbringen, wenn er nicht auf deine Worte reagiert.“, sie wartete Dracos Antwort nicht ab, es war ihr klar was er sagen würde. „Hier, nimm diesen Dolch. Es ist der gleiche den Patrice genutzt hatte. Ich habe ihn all die Jahre aufbewahrt und mit einem Zauber versehen. Ich weiß selbst nicht warum ich ihn behalten habe aber vielleicht lag es daran, dass es das einzige ist was ich noch von Patrice habe, außer viele schmerzhafte Erinnerungen an ihn.“ Sie sagte ihm noch etwas, dass ihm Hoffnung gab. Etwas, das mit dem Dolch zusammenhing. „Ich hoffe sehr, nicht nur für dich, sondern vielmehr für Harry, dass du es nicht tun musst. Ich weiß nicht wie stark er ist, aber den Verlust einer geliebten Person nimmt niemand so leicht hin. Etwas zerbricht in einem und hinterlässt eine große Lücke. Meine Wunde hat sich in all den Jahren nicht schließen können. Denke daran, dass dein Tod, den Menschen, den du am meisten liebst unglücklich machen wird.“ Draco stand auf, steckte den Dolch ein und nickte. „Ich werde mich an Ihre Worte erinnern, Alessia. Vielen Dank, für alles. Dank Ihnen weiß ich, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben darf. Adrian ist nicht unbesiegbar und das werde ich ihm morgen zeigen!“ Er apparierte wieder und ließ Alessia alleine zurück. Sie schaute auf ein Bild von Patrice, welches sie am Kamin stehen hatte. „Er ist dir sehr ähnlich, Patrice und doch…hoffe ich nicht, dass er deinem Beispiel folgen wird.“ Sie schloss die Augen und lehnte sich zurück. „Bald sehen wir uns also wieder, Raphael.“ TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)