In Joy and Sorrow von yume22 (my Home is in your Heart) ================================================================================ Prolog: Aufbruch in das Ungewisse oder der Tag an dem sich alles verändert -------------------------------------------------------------------------- Prolog "Aufbruch in das Ungewisse oder der Tag an dem sich alles verändert!" *Vergangenheit. Was bestimmt sie? Ist nicht alles vergangen? Ich bin auf der Suche, auf der Suche nach meiner Vergangenheit. Was ich finde ist Liebe aber auch Schmerz. Was soll ich noch tun? Sie akzeptieren oder endlich eine Entscheidung treffen?*/ Die Geschichte hat ihren Anfang dort wo alles in Harry Potter seinen Anfang findet. Nein nicht bei den Dursleys, sondern in Hogwarts, eine Woche vor Schulbeginn. In Dumbledores Büro... Das Gesicht des Direktors, welches bis vor kurzem noch einen ausgeglichenen Ausdruck hatte, veränderte sich auf die nächste Minute schlagartig. Es wurde nachdenklich und besorgt. //Das kann doch gar nicht sein. All die Jahre. Wie konnte ich diese Tatsache nur übersehen// Sofort holte er ein Blatt Papier und Feder heraus und schrieb einen Brief. Als dieser fertig war, band er ihn einer Eule um und diese flog auch schon los. Völlig in seine Gedanken vertieft merkte er nicht einmal, dass er diese laut aussprach. ,,Nun nach all den Jahren, soll es nun soweit sein, dass ich ihn wiedersehe. Wir werden sehen ob du recht behalten hast meine Isabelle..." **~~** Ein wolkenloser Sommertag im Mai. Die morgendliche Kühle erfrischte die erhitzten Gemüter des Vortages. Still und beruhigend. Doch ein forderndes Rufen erklang, nicht sehr laut doch brachte es einige Vögel dazu aufzufliegen und die Blätter zum Rascheln zu bringen. Lässt man seinen Blick zu der Quelle dieses Rufens schweifen so fiel dieser direkt auf eine große Villa im Herzen Londons. Prunkvoll und schön erstreckte sich diese auf einem großen Gelände. Der Eingang war geschlossen und auf dem Platz stand eine große schwarze Limousine, die auf jemanden zu warten schien. ,,Luca? Bist du da?" Eine blonde Frau, in noch einem sehr jungen Alter stand vor einer Tür, der zahlreichen Zimmer und klopfte mehrmals dagegen. Plötzlich ging diese auf und ein brauner Schopf lugte heraus. Als dieser das Gesicht erhob und zu der Frau aufschaute, wurden zwei leuchtende Amethyste sichtbar. ,,Mum, ich bin doch da!" Luca ging zurück in sein Zimmer, schnappte sich eine Jacke. Als er wieder herauskam, umarmte er seine Mutter stürmisch. ,,Du weißt doch, dass ich mir nur meine Sachen zusammen gesucht habe. Außerdem bin ich etwas aufgeregt." Er löste sich von seiner Mutter. ,,Natürlich weiß ich das aber du trödelst eindeutig zu viel! Komm' jetzt der Wagen wartet bereits." Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und schob ihn sachte Richtung Ausgang. Innerlich verstand sie ihren Sohn aber je schneller er diesen Tag hinter sich brächte um so geringer würde der Schmerz ausfallen, der durch die Trennung zustande kommen würde. An der Tür blieb Luca stehen und drehte sich zu seiner Mutter um, diese zog sich gerade ihren Mantel an. Sein Blick wurde nachdenklich und fast traurig. ,,Mum? Kommt Dad auch zum Spiel, oder..." Seine Mutter schüttelte leicht den Kopf, ging auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Mit der anderen strich sie ihm über die Stirn. ,,Nein, da wir heute Abend Gäste erwarten, muss er sich leider um die Vorbereitungen dafür kümmern. Aber ich bin doch da. Das ist doch auch was, oder?" Natürlich war das was. Was für eine Frage! Aber das war kein Vergleich dazu, dass sein Vater nie die Zeit fand etwas mit ihm zu unternehmen oder da war, wenn etwas wichtiges in seinem Leben anstand. So wie jetzt. Ein wichtiges Fußballspiel, das Endspiel der Schulmeisterschaft, sein allerletztes Spiel und sein Vater war nicht dabei. Er verwarf diese Gedanken schnell wieder und lächelte seine Mutter an. Die Person, die immer für ihn da wäre und darüber war er letztendlich sogar sehr dankbar und glücklich! Er nahm ihre Hand, strahlte sie an und gab ihr einen Kuss. ,,Nur du Mum und darüber bin ich sehr froh!" Sie liefen zu der schwarzen Limousine, ein Mann stieg aus und öffnete die hintere Tür. Dann stiegen Luca und seine Mutter ein. Die Limousine setzte sich in Bewegung und fuhr durch das große eiserne Tor, welches sich daraufhin geräuschlos öffnete. Ihr Ziel war die Northern Maxwell Stadium. Dort sollte das Spiel ausgetragen werden. Fast wehmütig schien Luca zu werden als er sich darüber Gedanken machte. Nun wäre es sein letztes Spiel, bevor er sich endgültig auf einen neuen Lebensabschnitt bereit machen würde. Mit seinen fünfzehn Jahren hatte er eigentlich noch alles vor sich. Eigentlich. Warum genießt er nicht was er hat? Doch wie soll man genießen was man hat, wenn es einem nur Kummer bereitet? Anders zu sein, ist manchmal schmerzhaft und mit viel Enttäuschung verbunden. In der Schule ist man ein Außenseiter, die wenigen Freunde, die man hat muss man sowieso bald wieder verlassen. Das Schlimmste jedoch ist, wenn sich dieses anders Sein auch auf einen selbst auswirkte. Es machte einem Angst, dass die Kräfte, die man entwickelt unkontrollierbar werden und wenn man keine Kontrolle über sich hat wird alles andere unwirksam, bedeutungslos. Luca dachte während der Fahrt noch über vieles nach. Doch eines hob sich von alledem ab. Ein Gedanke manifestierte sich, mehr eine Vorahnung als ein Gedanke. Er bekam Angst, Angst vor dem was auf ihn zukommen würde. Keine Angst vor neuen Schülern, den Älteren, die ihm aufgrund des Altersunterschiedes schlecht gesonnen wären. Sondern Angst vor etwas, dass viel stärker, viel unberechenbarer sein würde. Seine eigene Identität, die er sich selber nicht bewusst war. Und doch wusste er, dass deren Aufklärung bald auf ihn zukäme. Er legte den Kopf auf die Schulter seiner Mutter und schloss die Augen, genoss ihre Wärme und ihre Hände, die ihm über den Kopf strichen. //Was wird nur auf mich zukommen? Auf uns alle?// TBC Kapitel 1: Träume aus denen ich erwache und die Wirklichkeit, die mich einholt ------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 1 "Träume aus denen ich erwache und die Wirklichkeit, die mich einholt" Mein kleiner Luca~ Lyonìth~ Auch, wenn ich dich jetzt verlassen muss. So sei dir eines gewiss. Du bist mein ein und alles... Ich bin mir sicher, dass du den richtigen Weg einschlagen wirst... „LUCA. Luca..." Gedankenverloren schreckte Luca auf, sah zu einem großen sechzehnjährigen blonden Jungen vor sich. //Was macht Chris in meinem Strafraum?// Die Antwort auf seine Frage bekam er prompt. Ein Ball kam auf ihn zu und mehr auf einen Reflex hin warf er sich diesem entgegen. Mit viel Glück erreichte er ihn und positionierte ihn ins Aus. Noch während der Pfiff vom Seitenrichter kam und dieser einen Eckball anordnete, lief der besagte blonde Junge auf Luca zu. „Was war los? Geht es dir nicht gut? Soll ich dich auswechseln lassen?" Luca stand auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und gab Entwarnung. „Keine Sorge, Chris! Mir geht's gut. War nur in Gedanken. Kommt nicht mehr vor." Chris nickte und gab den anderen Spielern die Anweisung wie sie sich positionieren sollten. Dann begann das Spiel auch schon wieder und der Eckball wurde ausgeführt. Er war in Gedanken jedoch wusste er mit diesen nichts anzufangen. Immer wieder hatte er diese Aussetzer in Form einer Vision. Für einen kurzen Moment sah er das Gesicht einer fremden Frau, deren leuchten blauen Augen und ihr trauriger Blick mit dem sie anscheinend ihn oder jemanden anderen ansah. So traurig und voller Leid. Doch sie strahlte etwas aus, etwas Vertrautes und warmes. Die Tatsache, dass sie diese Person zu verlassen schien machte ihn unbeschreiblich traurig. Ende der zweiten Halbzeit. Ende einer glücklichen Zeit. In der Umkleide gab es ein reges Treiben. Die Jungen, des frisch gebackenen Schulmeisters, drängelten sich in den Duschen und auf den Gängen. Luca saß gerade auf einer Bank und zog sich an, frisch geduscht waren dessen Haare noch nass und die glänzenden Tropfen benetzten sein T-Shirt. Plötzlich legte sich von hinten ein Handtuch auf seinen Kopf und jemand rubbelte ihn trocken. Als Luca nach hinten sah, blickte er in das freundliche Gesicht seines besten Freundes, Chris, den er schon hinter diesem 'Anschlag' vermutet hatte. Dieser war schon fertig angezogen und grinste. „Willst du dich erkälten, Kleiner? Beeile dich ein bisschen, denn jetzt wird unser Sieg gefeiert." Lächelnd stand Luca auf, nahm seine Sachen aus dem Spind und verstaute sie in seiner großen Sporttasche. Daraufhin folgte er Chris. Draußen auf dem Gang kam ihm seine Mutter entgegen, freudig umarmte sie ihn und wuschelte ihm über seinen Kopf. „Luca, ich bin ja so stolz auf dich. Aber..." Sie fasste noch einmal über dessen Kopf und machte ein besorgtes Gesicht. „Du hast dich nicht richtig abgetrocknet!" Lachend schlang Chris seine Arme um Luca, legte seinen Kopf auf dessen Schultern und sah Mrs. Parker spitzbübisch an. „Das habe ich ihm auch gesagt aber es ist schließlich fast Sommer also trocknen sie ja schnell. Mrs. Parker? Haben sie etwas dagegen, wenn Luca mit uns feiert, bei mir zu Hause?" Sie schaute erst zu Luca, der ein bittendes Gesicht machte und dachte darüber nach. Es wäre seine letzte unbeschwerte Zeit mit seinen Freunden. Freunde, die er bald so nicht mehr haben wird. Obwohl es ihr schwer fiel, nickte sie stellte aber noch eine Bedingung. „Ich hole dich um sieben ab. Du weißt ja, dass um acht unsere Gäste kommen werden." Beide Jungen sahen sich an und nickten. Chris nahm Lucas Hand und zog ihn Richtung Ausgang. Jedoch drehte sich dieser dabei noch mal um und blickte zu seiner Mutter. Ein Danke formte sich auf seinen Lippen. **~~** Zuhause bei den Stevensons Die Party war schon seit Stunden in vollem Gange. Überall liefen Jugendliche herum, die zu der laufenden Musik tanzten oder sich einfach nur unterhielten. Inmitten der vielen glücklichen und zufriedenen Menschen stand Luca etwas abseits und beobachtete das alles. Etwas schwermütige ließ er seinen Blick durch die Menge schweifen, eine Dose Coke in der einen Hand, in die andere wurde ihm gerade von Chris ein Stück Pizza gedrückt. „Hier, iss was. Du bist mir viel zu dünn", sagte Chris lachend und knuffte ihn in die Seite. Dann setzte er sich auf eine freie Couch und lehnte sich zurück, winkte Luca zu sich, der sich neben ihn setzte. „Bald wird deine Mutter vor der Tür stehen..." Er sah zu Luca und seufzte, dieser nickte nur und lehnte seinen Kopf nach hinten. „Was machst du eigentlich. Es ist doch dein letzter Tag heute. Luca steckte sich den Rest der Pizza in den Mund und gab Chris unter Kauen die gewünschte Antwort. „Keine Ahnung! Ich soll zur Uni. Ein Juniorsemester für den Anfang. Ich glaube kaum, dass man da Fußball spielen kann...", seufzte er und schluckte das Gekaute herunter. „Aber erst in ca. einem Monat. Bis dahin trainiere ich noch mit euch weiter." Chris setzte sich neben ihn und legte ein Arm um Lucas Schulter. „Na wenigstens etwas Erfreuliches. Ich hoffe doch, dass du uns nicht vergessen wirst. Du weißt was sonst passieren wird?" Er verpasste Luca eine leichte Kopfnuss, warf sich auf ihn, pinnte ihn auf der Couch fest, sah ihn gespielt herausfordern an und fing an ihn zu kitzeln. Lachend warf Luca seine Hände hoch. „Klar, ich vergesse dich schon nicht. Komm schon geh runter von mir. Hör auf mich zu kitzeln. AH.. ich..." „Okay, das nehme ich dann mal als ein Versprechen, Kleiner!" Chris ließ ab von Luca und setzte sich wieder neben ihn. Während sich Luca aufrichtete, wurde Chris nachdenklich und wandte sich wieder an seinen Freund. „Du musst mir noch etwas versprechen. Passe sehr gut auf dich auf. Du weißt wieso..." Luca wusste ganz genau worauf sein bester Freund anspielte und ihm wurde auch die Bedeutung seiner Worte bewusst. Ein Ereignis aus der Vergangenheit. Vor ca. einem Jahr hatte die beiden zusammengeschweißt aber auch die Gefährlichkeit, die von Luca ausging offenbart. Eine Gefährlichkeit, die er nicht kontrollieren konnte. Den Gedanken daran verdrängte er und neigte seinen Kopf, wagte es nicht Chris anzusehen. Rückblick Anfang Er war gerade in der Schule. Zu Unterrichtsende, wollte er mit Chris zum Training, als sie ein paar Jungen aus seiner Schule an einer Wand gelehnt , ansprachen. ,,Hey du kleines Genie. Hast dich ja wieder perfekt beim Alten eingeschleimt. Du hälst dich wohl für was Besseres. Ich hab schon lange die Schnauze voll von Typen wie dir. Denken nur weil sie nen' reichen Daddy haben, können sie sich alles erlauben" Es war so typisch und ein leidiges Thema für ihn. Er hatte sich daran gewöhnt, auch an solche Menschen, nur die Menschen würden sich nie an ihn gewöhnen können. Die drei Jungs gingen zu Luca und Chris und bäumten sich vor ihnen auf. Chris ging sofort vor Luca in Abwehrhaltung. Was dann geschah ist noch originalgetreu in Luca's Gedanken. Eine Schlägerei begann, die zwei größeren Jungs kümmerten sich um Chris, der andere war bei Luca. Luca konnte sich ihn nur schwer vom Leib halten, dank seiner Reflexe versuchte er so gut wie möglich auszuweichen. Plötzlich zog einer der größeren ein Messer und Chris lag mit einer Hand, sich die blutende Wunde am Bauch haltend, am Boden. Ab diesem Moment schien die ganze Situation zu eskalieren. Um Luca herum begann sich eine starke Aura zu entwickeln, der Junge, der eben noch neben ihm stand wurde weggeschleudert, dann ging er zu den anderen beiden und schaute sie hasserfüllt an. Seine Augen leuchteten nun in einem dunklen Rot. Als sie das sahen, nahmen sie ihre Beine in die Hand und verschwanden. Luca ging zu Chris, kniete sich hin und lehnte dessen Oberkörper an seinen. Seine Hand legte sich auf die Wunde und die Blutung stoppte Die Wunde schien sich selbst zu heilen. Chris schaute Luca an und sagte vorerst nichts, erst als sich seine Augenfarbe änderte und Luca sich zu beruhigen schien, begann er zu sprechen. "Luca....was war das eben?" Luca wusste nicht wieso er so austickte und warum er diesen Jungen wegschleudern konnte. Aber eines war ihm bewusst. Er war nicht normal und es grenzte an ein Wunder, das Chris noch bei ihm blieb und ihn nicht als einen Freak bezeichnete. Vielleicht lag es aber auch schlichtweg daran, dass dieser wusste, dass er ihm sein Leben verdankte. Beide waren sich seit diesem Tag einig, dass keiner etwas davon erfahren durfte und glauben würde den anderen Jungen, das sowieso keiner.... Rückblick Ende „Ich werde es versuchen aber ich kann für nichts garantieren." Chris wuschelte durch Lucas Haare und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. „Ist schon OK. Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst, denn Menschen haben Angst vor dem was sie nicht kennen und dann sind sie gefährlich!" Luca nickte und nahm einen Schluck von seiner Coke, steckte sich den Rest der Pizza in den Mund. Die beiden blieben noch eine Weile so zusammen sitzen als ein anderer Junge kam und sich an Luca wandte. „Luca? Deine Mutter wartet draußen." Der Angesprochene löste sich von Chris und stand auf, nickte dem Jungen bestätigend zu. „Danke, Dean. Ich komme gleich!" Chris begleitete ihn zur Tür und wusste nicht was er sagen sollte. Viel zu viel schwirrte ihm im Kopf herum und doch entschied er sich nur für eines. Er umarmte Luca und rief ihm, als dieser zu seiner Mutter ging, noch etwas zu. „Wir sehen uns beim Training. Ja?" Ohne sich umzudrehen, streckte Luca seinen Arm in die Höhe und gab ein positives Zeichen, dann ging er vorbei an seiner Mutter und stieg in den Wagen. Schweigend setzte sich seine Mutter neben ihn, wusste wie es ihrem Sohn nun erging und dass es besser wäre jetzt nichts zu sagen. Mit Tränen in den Augen legte Luca den Kopf auf die Brust seiner Mutter und schloss die Augen. Das Einzige was seine Mutter nun tun konnte war ihm zu zeigen, dass sie ihn verstand. Sie streichelte ihm durch die Haare und ließ alle Fragen unausgesprochen. TBC Kapitel 2: Freundschaft ----------------------- Kapitel 2 Freundschaft... Wieder Zuhause... „So, jetzt geh und mache dich fertig. Wir sehen uns in knapp zwanzig Minuten. Ich rufe dich, wenn es so weit ist. Luca tat wie es ihm aufgetragen wurde und ging in sein Zimmer, sah seiner Mutter noch nach wie sie in ihr Schlafzimmer ging, hörte seinen Vater wie er sie begrüßte. Er öffnete seinen Schrank und holte sich die Sachen heraus, die er anziehen würde. Letztendlich entschied er sich für ein grünes Seidenhemd und eine schwarzen Hose. Was vielleicht nicht so ganz passte waren die Sneakers, die er dazu anziehen wollte aber das war ihm egal. Sehr viel Lust hatte er nicht auf diese ganze Scharade des Pseudo- netten Geredes von Geschäftspartner, die letztendlich doch nur dazu da war um miteinander zu konkurrieren. Wer war der Mächtigere? Wer hatte mehr Geld? Und wessen Sohn war der bessere. Immer dasselbe und immer wieder hoffte er, dass alles ein schnelles Ende fand. Nichtsdestotrotz zog sich Luca um, verschwand zuvor im Bad. Als er fertig war betrachtete er sich vor dem Spiegel, bestaunte sein Werk, das gar nicht mal schlecht aussah. Grinsend schaute er sich an und fuhr sich durch seine nassen Haare. So schlecht sah er gar nicht aus. Er öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes und ging näher an das Glas heran, sah sich seine Augen genauer an. Immer wieder ertappte er sich dabei wie ihm Zweifel über seine Augenfarbe kamen. Kein normaler Mensch hatte solche Augen. Keine Augen, die in einem vollkommenen lila Ton erstrahlten. Wie zwei Amethyste so kostbar und selten. Seine Eltern, seine Freunde haben sich damit abgefunden und so muss auch er sich damit abfinden. Vielleicht offenbart sich ihm irgendwann das Mysterium, welches sich um ihn ausbreitete. Luca lief hinaus auf den Gang, schaute sich um und sah ein Dienstmädchen, das ihn irritiert ansah. Freundlich mit einem spitzbübischen Lächeln winkte er ihr zu, sorgte dafür, dass sie rot wurde und ihren Blick abwandte. Dann machte er sich grinsend auf zum Zimmer seiner Mutter. Jedoch blieb er vor der Tür stehen, hielt von seinem Vorhaben ab anzuklopfen als er die Stimme seines Vaters hörte. Er war noch nicht bereit dazu...floh vor der direkten Konfrontation mit seinem Vater, obwohl er wusste, dass dieser keine Schuld trug aber zu groß war seine Wut, seine Enttäuschung darüber, dass dieser nie Zeit für ihn fand. //Letztendlich bin ich doch nur feige.// Luca drehte sich um und ging langsam zurück in sein Zimmer, legte sich dort auf sein Bett. Er achtete nicht darauf, ob er sein Hemd zerknitterte oder seine Haare durcheinander machte. Das Einzige was er wollte war, das dieser Tag schnell zu Ende ging. Währenddessen auf dem Gelände der Parkers „Vater? Warum gehen wir zu diesen Muggeln?" Ein groß gewachsener blonder Junge ca. sechzehn Jahre alt, blieb stehen und sah zu dem großen Gebäude vor sich. Er und seine Eltern traten gerade durch das große Tor als sich sein Vater zu ihm wandte. „Draco denke daran. Du bist ein Malfoy! Und was macht ein Malfoy normalerweise?", fragte er seinen Sohn in strengem Ton. Draco seufzte und gab seinem Vater die gewünschte Antwort. „Ich als ein Malfoy stelle niemals in Frage was meine Eltern tun. Es ist immer richtig. Aber Vater ich..." Während sein Vater den Einwand seines Sohnes einfach ignorierte und weiter lief, kam seine Mutter auf ihn zu, legte einen Arm auf dessen Schulter. „Komm jetzt, mein Sohn. Sie sind zwar Muggel aber sie sind sehr reich und einflussreich. Dein Vater ist leider auf diesen Kontakt angewiesen." Draco musste sich mit dieser Antwort zufrieden geben. Seine Mutter folgte ihrem Mann und wartete mit diesem an der Tür auf ihren Sohn. Dieser beäugte nochmals das Gebäude vor sich und ging auf seine Eltern zu, hoffte inständig, dass dieser Abend schnell zu Ende gehen würde. //Geschäfte mit Muggeln? Tse, das kann nur richtig 'Toll' werden...// Bei den Parkers... Mrs. Parker stand schon unten im Entree und wartete auf die angekündigten Gäste, die in fünf Minuten erscheinen wollten. Ihr Mann stand neben ihr. Sie sah die Treppe hinauf und rief ihren Sohn. Dieser erschien innerhalb weniger Minuten am Geländer und schaute hinunter. „Soll ich schon kommen?" Immer wieder ertappte sie sich dabei wie sie über ihren Sohn schmunzeln musste. Er machte große Augen als er seine Mutter sah und staunte. Dann lief er hinunter und stellte sich zu ihr. „Mum du bist wunderschön und das in nur zwanzig Minuten.", flüsterte er ihr zu und versuchte sich seine noch nassen Haare etwas zurecht zu streichen. Seine Mutter lächelte ihn an und half ihm dabei. „Ich bin eben eine Überlebenskünstlerin. In allen Lagen.", grinste sie und rückte Lucas Hemd, dass etwas verknittert war zurecht, umarmte ihn plötzlich. Als sie ihn so vor sich sah musste sie zwangsläufig an die Zeit denken als sie noch alleine waren ohne ihr Wertvollstes. Da sie keine Kinder kriegen konnte hatten sie sich dazu entschieden eines zu adoptieren, ein Baby. Doch als sie im Waisenhaus ankamen und Christina Parker von einem kleinen verdreckten fünfjährigen Jungen angestoßen wurde, der gerade mit einem Fußball spielte war es um sie geschehen. Dessen leuchten amethystfarbenen Augen, die nicht nur eine Seltenheit waren, sondern auch noch etwas anderes auszustrahlen schienen, verzauberten sie auf den ersten Blick. Sein Grinsen, was verriet, dass er zwar überheblich war sich aber auch mit seiner Begabung zurechtfand. Alles an ihm veranlasste sie dazu ihn hochzuheben, ihm tief in die Augen zu sehen und ihn zu umarmen. Anstatt sich zu wehren ließ Luca es geschehen, lehnte seinen Kopf auf die Brust der fremden Frau und schloss seine Augen. Ab diesem Moment war er ein Parker, bekam einen neuen Namen, ein neues Zuhause, ein neues Leben. Doch insgeheim wusste sie, dass irgendwann der Moment kommen würde, indem Lucas Vergangenheit alle einholen würde. Etwas an ihm war besonders und sie hoffte inständig, dass es keine schmerzvolle Erfahrung für ihn sein würde. Ein Klingeln an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Sie ließ Luca los, der sie etwas verwirrt ansah. Dann kam der Butler und öffnete die Tür. Herein kamen drei Personen, stolze Haltung, kalter Blick. Kurz sie machten einen unverständlich unnahbaren Eindruck auf Luca, der sie argwöhnisch beobachtete. Sie waren alle blond! Sahen eigentlich auch gleich aus. Der Mann hatte langes blondes fast silbernes Haar, kalte emotionslose blaue Augen, die ihren Blick nun herum schweifen ließen. Die Frau an seiner Seite hatte langes blondes hoch gestecktes Haar, ihre ebenfalls blauen Augen waren zwar weniger kalt und ausdruckslos, jedoch schaute sie genauso gleichgültig zu Lucas Eltern. Doch etwas fiel ihm auf, die dritte Person im Bunde, ein Junge. Fast so groß wie sein Vater mit blonden zurück gegelten Haaren, kam er hinter diesem hervor, schaute sich gleichgültig und sogar etwas eingebildet um, als jedoch dessen Blick auf Luca fiel machte sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht breit. Er ließ seinen Blick nicht von Luca, schien ihn fasst anzustarren. Man erkannte eine Regung in dem sonst so kalt wirkenden Gesicht. Als dieser seine Hand hochhob und ihm zuwinkte, fiel Luca ein Armreif auf. Ein Junge mit einem Armreif? Nicht nur, dass er ihm so penetrant zuwinkte, nein er hatte auch noch Geschmack, dachte er sarkastisch. Und Luca behielt recht. Draco starrte den fremden Jungen vor sich an, konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden. Viel zu fasziniert war er von dessen wunderschönen amethystfarbenen Augen. Obwohl Draco nicht glauben konnte, dass diese echt waren. Auch, wenn er es nie zugegeben hätte, er war von dem Jungen, der sich ihm kurze Zeit später als Patrice Lucas Thomas Parker vorstellte, fasziniert. Niemals hätte sich Draco Malfoy, ein Malfoy, wohlgemerkt, gedacht, dass er sich mal in einen Muggel verliebt aber eines war er sich sicher. Gäbe es die Liebe auf den ersten Blick, so war es just in diesem Moment genau dieses Gefühl. Auch, wenn er mit diesem Gefühl, das man Liebe nannte nicht wirklich Erfahrung hatte. Er konnte nicht über Verehrerinnen klagen, oder über diverse eindeutige Angeboten und doch war nie Jemand dabei gewesen, der ihm die Bedeutung hinter diesen Gefühlen, hinter dem was man Liebe nannte, deutlich machen konnte. Für ihn war die Liebe ein Mysterium mit dem er sich bis heute nicht auseinandersetzen wollte. Doch bei diesem Muggel Jungen war es anders. Es überkam ihn der Drang mehr über diesen Luca herauszufinden, ihn nahe zu kommen. Konnte das denn wirklich so schnell gehen? Konnte es so einfach sein sich in jemanden zu verlieben? Einfach so – ohne vorherigen Kontakt? Was noch seltsamer war – Luca war eindeutig ein Junge, kein Mädchen. Er, Draco Malfoy, verliebte sich zum ersten Mal, auf den ersten Blick, in kein Mädchen, sondern in einen Jungen. Da war die Tatsache, dass es sich bei dem anderen um einen Muggel handelte fast schon zu einer Nebensache geworden. Sollte er das wirklich zulassen? Diese fremdartigen Gefühle, dieses Ziehen in seiner Brust, sein Herz, das immer schneller schlug, diese Faszination, die von dem Jüngeren ausging. Alles in ihm schrie danach den Jungen zu packen und an sich zu drücken, zu erfahren wie dieser roch und sich anfühlte. Was war nur mit ihm los? Draco strich sich gedankenverloren einige Strähnen, die ihm trotz des Gels in sein Gesicht gefallen waren, zurück. Sein Blick blieb dabei immerzu auf den anderen Jungen gerichtet. Ja, er, Draco Malfoy, hatte einen Entschluss gefasst. Er würde alles daran setzen diesen Jungen näher kennen zu lernen, ihm näher zu kommen, Wollte dieser das überhaupt? Egal! Er war ein Malfoy. Wer wäre er sonst, wenn er sich dafür interessierte? Wie sollte man sonst etwas oder jemanden bekommen, den man mehr wollte als alles anderes, wenn man sich mit solchen Gedanken wie Scheitern befasste. Es gab kein Scheitern im Wortschatz eines Malfoys! Sein Vater würde wahrscheinlich mehr als sauer darauf reagieren, wenn er Wind davon bekäme was er sich hier gerade vornahm aber – Auch das war ihm egal! Er war nicht nur ein Malfoy, in erster Linie war er selbst und entschied auch selbst was er mit seinem Leben machte. Viel zu lange hatte er sich darauf verlassen was sein Vater ihm sagte, doch mittlerweile hatten sich seine Ansichten geändert. Er wollte sich nicht von der Angst vor einem Mann leiten lassen, dessen Namen niemand auszusprechen wagte. Dessen Ziel alles und jeden zu unterdrücken und einen Krieg zu beginnen war seiner Meinung nach etwas, das zum Scheitern verurteilt war und wie er es schon deutlich gemacht hatte… So etwas wie Scheitern gab es für ihn nicht! Wie er es allerdings seinen Eltern beibringen würde war eine andere Sache. Das hätte erst einmal Zeit. Draco schüttelte den Kopf und drängte diesen Gedanken weit nach hinten, wollte sich nur noch in den Augen seines Gegenübers vergessen. Doch das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, denn dieser schien darüber irgendwie nicht sehr erfreut zu sein. //Ist der jetzt mein persönlicher Stalker? Der sieht mich an als sei ich eine Erscheinung. Oh man und wie kann man nur Draco heißen!// Nun ja, bei Luca konnte man nicht von der Liebe auf den ersten Blick sprechen. Jedoch überkam ihm durchaus ein sehr merkwürdiges Gefühl. Er konnte nicht leugnen, dass ihn der suspekte, blonde starrende Junge vor ihm interessierte, dass er ihn auf eine merkwürdige Art und Weise sogar anziehend fand. Bei diesen Gedanken fasste sich Luca an den Kopf. Jetzt fing er sogar an, Jungs attraktiv zu finden. Seine Mutter bemerkte, dass ihr Sohn über etwas nachzudenken schien und schaute zu dem Sohn der Malfoy's, der seinen Blick partout nicht von Luca abwenden wollte. Sie schmunzelte über diese Reaktion und zog ihren Sohn aus dessen Blickwinkel, hinein in das Esszimmer, wo schon alles bereit stand. Wie es der Zufall so wollte wurde Luca Draco gegenüber gesetzt. In Gedanken laut seufzend, sah Luca mit einem gequälten Lächeln zu Draco, dem das wiederum sehr gelegen kam. Nach ca. zwei Stunden des trauten Beisammenseins, entschloss sich Lucas Mutter einzugreifen. Diese Stille zwischen den beiden Jüngsten am Tisch war ja beinahe unerträglich. Sie wandte sich an ihren Sohn, flüsterte ihm etwas zu. „Zeig dem jungen Malfoy doch unser Anwesen. Führe ihn etwas herum und dann geht auf dein Zimmer. Da könnt ihr euch ungestört unterhalten..." Luca hatte weiß Gott andere Dinge im Kopf als seinen persönlichen Stalker herumzuführen und auch noch mit ihm alleine sein zu müssen aber was tut man nicht alles um seiner Mutter einen Gefallen zu tun, sie glücklich zu sehen? Also besteht seine einzige Reaktion aus einem Nicken, gepaart mit einem leisen Grummeln. Luca stand auf und lief zur Tür, wartete demonstrativ auf Draco. „Wie wär's? Ich zeige dir unser Anwesen, unseren Sportplatz, den Garten..." Draco war sich durchaus bewusst, dass Luca nicht freiwillig so nett zu ihm war aber das störte ihn kaum. Hatte er in seinem Leben je was freiwillig getan? Außer vielleicht, dass er sich auf solche Gefühle für seinen jüngeren Gegenüber eingelassen hatte. Warum sollte es bei ihm anders sein? Er stand auf und ging grinsend auf Luca zu, nickte. Dann nahm er seine Jacke und zog sie sich lässig um. „Aber immer doch." Ca. fünfzehn Minuten später... „...und das hier ist mein eigener Sportplatz. Ich spiele Fußball, deswegen hat Dad extra dieses Fußballfeld für mich anlegen lassen. Wir können ja..." Draco fasste sich an den Kopf. Obwohl er Luca eigentlich gar nicht richtig zugehört, sondern eher auf dessen interessantere Hinterpartie und nun auf dessen wunderschön geformten Lippen gestarrt hatte, wurde es ihm langsam zu viel. Fußball! So ein langweiliger Muggelsport. Quidditch wäre da um einiges anspruchsvoller. Interessanter. Doch er ließ seinen Unmut ungesagt, wandte sich nur fröstelnd an Luca. „Mir wird langsam kalt. Gehen wir doch rein." Luca sah enttäuscht zu seinem größeren Gegenüber. Er hob seinen Kopf und sah Draco grinsend an. Kopfschüttelnd wandte er sich von ihm ab und ging vor. „Okay, am Ende bin ich noch Schuld, wenn sich unser Gast verkühlt!“ Obwohl sich Draco gerade sehr intensiv mit der Frage befasst, ob ihn dieser Muggel vor ihm doch tatsächlich beleidigt hätte, erwiderte er nichts darauf, sondern folgte Luca ins Haus. Was wäre eigentlich, wenn Luca ihn wirklich beleidigt hätte? Wie würde er darauf reagieren? Normalerweise könnte er jemanden in der Luft zerreißen, ihn vor aller Welt bloßstellen, den oder diejenige so fertig machen, dass dieser Person nie wieder auch nur ein Wort über ihn verlieren würde. Doch bei Luca kam es ihm gar nicht in den Sinn. War das normal? War es normal einer Person, die man begehrte oder offensichtlich liebte, alles zu verzeihen? Wirklich alles? ***~~*** Als sie in dessen Zimmer ankamen, schaute sich Draco interessiert um. Ein erster Schritt um mehr von seinem Objekt der Begierde heraus finden zu können wäre sein Zimmer zu analysieren. In der rechten Seite befand sich das große, mit blauem Samt, bezogene Bett. Welche Gedanken Draco nun überkamen waren ihm deutlich anzusehen. Draco ließ seinen Blick schweifen und erkannte, neben den ganzen Postern von irgendwelchen Sportlern, unterschriebenen Autogrammen und Fotos von Lucas Fußballmannschaft, auch dessen zahlreiche Büchersammlung. Er ging dort hin und schaute sie sich genauer an, nahm eines, welches ihm direkt ins Auge fiel, in die Hand. „Elben und andere magischen Geschöpfe. Von Elsa Krummbein Irritiert wandte er sich an Luca, der sich mittlerweile auf sein Bett gesetzt hatte. Dieses Buch kannte Draco und etwas war merkwürdig. Was hatte ein Muggel mit einem Buch zu tun, das von einer Hexe geschrieben wurde? Und woher hatte er es? Doch es blieb ja nicht nur bei diesem einen. Nein, er hatte noch ca. zehn andere in dem Regal. „Sag mal, woher hast du diese Bücher?" Luca stand auf, ging zu Draco, nahm ihm das Buch aus der Hand und stellte es wieder zurück. „Das sind alles Bücher, die ich mir gekauft habe als ich mit Dad und Mum in Schottland war. In so einem spukigen alten Dorf. Na ja, bis auf das Eine hier..." Er zeigte auf das Buch, welches Draco zuvor in der Hand gehabt hatte. „Das habe ich von früher. Mrs. Mary Roberts, die Nonne aus dem Waisenhaus, hatte mir erzählt, dass es bei meinen Sachen war, als ich bei ihnen abgeben wurde." Traurig setzte er sich wieder auf sein Bett und schaute nach draußen. Draco beschloss ihn nicht weiter auszufragen und machte es sich auf einem Sessel bequem. Doch Luca war es, der weiter sprach. „Ich...ich interessiere mich so sehr für alles mystische und alte, weil ich dadurch einen Bezug zu meiner Vergangenheit habe. Nur des einen Buches wegen. Das hört sich jetzt merkwürdig an, oder?", seufzte er und wartete auf eine Reaktion von Draco. Dieser lächelte und verwarf Lucas Zweifel. „Ich verstehe. Es war nur sehr seltsam, dass- Ach, ich kenne die Autorin und...lassen wir das Thema. Was machst du denn sonst so? Welche Vorlieben hast du. Erzähl einfach was über dich." Luca legte sich auf sein Bett und streckte seine Beine aus, schaute gedankenverloren auf die Decke über sich, bevor er Draco leise antwortete. „Über mich gibt es nichts besonderes zu erzählen. Ich spiele sehr gerne Fußball, bin so ne Art Genie, das bald ein Juniorstudium in Harvard hat und lebe hier seit ich sechs bin." Er hielt kurz inne und setzte sich auf. „Ich bin also adoptiert und habe keine Ahnung über meine Vergangenheit. Hinzu kommt, dass ich manchmal ein bisschen unausstehlich, überheblich und stur bin. Aber ansonsten bin ich ein ganz netter Kerl." Er lachte gequält auf und zeigte auf Draco. „Und was ist mit dir? Was hast du für Leichen im Keller?" Draco überlegte kurz und dacht über Lucas Worte nach, bis er sich zu ihm umdrehte und ihn fest ansah. „Na ja, einige würden sagen, dass ich ein typischer Malfoy bin..." Er seufzte auf und lachte. „...ich bin etwas schwierig im Umgang mit anderen, prahle mit meinem Geld, liebe es andere fertig zu machen und habe eine total verkorkste Familie" „Kurzum man beschreibt mich als egoistisches, kaltes, emotionsloses und verwöhntes Einzelkind, dass viel zu viele Freiheiten hat. Doch nicht immer ist alles so wie es die anderen interpretieren. Wenn man hinter die Fassade sieht dann...", er hielt inne, fuhr fast traurig und beschämend fort. „..ein einsamer sechzehnjähriger Junge, der nichts sehnlicher will als endlich von seinen auferlegten Pflichten fliehen zu können. Eine Maske ist immer eine gute Möglichkeit, der Realität zu entfliehen und den Menschen etwas vorzugaukeln, das nicht existiert...aber..." Luca suchte nach den geeigneten Worten, stand auf und lief zum Fenster, schloss es. Dann setzte er sich wieder auf das Bett, beendete Draco's Rede. „Bei mir ist es genauso. Ich gaukle ihnen vor, dass es mir gut geht nur um die, die mir nahe sind nicht zu beunruhigen doch eigentlich will ich nur eines wissen. Wer ich bin und was mich so einzigartig macht. Wir sind uns ähnlicher als du glaubst. Nur dass ich es besser mit meiner Familie getroffen habe..." Luca grinste gequält und schaute zu Draco. „Nun, Draco Malfoy. Was sollen wir nur voneinander halten?" Draco stand auf und ging auf Luca zu, kniete sich vor ihn hin. „Also ich mag dich! Vom ersten Moment an als ich dich gesehen habe. Mir ist relativ egal was du darüber denkst, dass ich auch so eine Eigenart von mir." Er nahm Lucas Hand in seine und sah zu ihm. „ Ich weiß ja nicht wie es mit dir steht aber ich möchte sehr gerne mit dir befreundet sein. Na wie wär's?", erwartungsvoll suchte er Lucas Blick und wartete. „Hm, na ja, es kann nicht schaden und einen persönlichen Stalker als Freund zu haben ist mal was Neues...", grinste er und hob seinen Arm als Deckung, da er schon vorhergesehen hatte was gerade geschah. Draco zog eine Schnute und schaute gespielt gekränkt dann warf er sich plötzlich auf Luca, fing an ihn zu kitzeln und dieser war kitzelig, sehr kitzelig. Beide Jungen rangelten sich auf dem Bett als sie von einem Klopfen an der Tür aufgeschreckt wurden. „Luca? Seid ihr beide hier? Kommt runter. Mr. und Mrs. Malfoy wollen gehen..." Draco und Luca sprangen vom Bett auf und sahen sich beschämt an dann fingen sie an zu grinsen und lachen. Als die beiden unten bei ihren Eltern ankamen, schauten sie ihre Eltern ratlos an. Draco's Vater war fassungslos. Wie konnte sich sein Sohn nur so gehen lassen? Dessen Haare waren so verstrubbelt, dass sie Harry Potter hätten Konkurrenz machen können, sein teurer Anzug war zerknittert. Er nahm seinen Sohn an der Schulter zu sich und zischte ihm etwas zu. „Du hast viel zu erklären Draco Lucius Malfoy!" Draco überhörte das einfach schweigend und drehte sich zu Luca um, zwinkerte diesem noch zu bevor er mit seinen Eltern die Villa der Parkers verließ. Luca indes hatte genug mit seiner Mutter zu tun, die ihn zwinkernd und grinsend empfing. Sie wollte alles wissen, jedoch kam Lucas Vater dazwischen. Noch nie war er so glücklich, dass sein Vater mit ihm sprechen wollte, dachte er und huschte unauffällig an seiner Mutter vorbei. „Ja, Dad? Was ist?" Sein Dad nahm ihn beiseite und flüsterte ihm etwas zu. „Es tut mir leid, dass ich nicht kommen konnte. Ich bin sehr stolz auf dich, dass ihr gewonnen habt. Ich hoffe du bist nicht sauer auf mich..." Luca schüttelte den Kopf, verneinte so die Frage seines Vaters, schweigend. „Es war ein Brief für dich unter den anderen. Ich habe ihn auf dem Schreibtisch in meinem Büro. Du kannst ihn dir dort abholen. Schlaf gut, mein Sohn." Er küsste Luca auf die Stirn und ging zu seiner Frau. Luca entschloss sich dazu den Brief gleich zu öffnen, etwas in seinem Inneren riet ihn dazu, regte seine Neugier an. Er lief die Treppen hoch zum Arbeitszimmer seines Vaters und sah, als er die Tür öffnete bereits, wo sich der Brief befand. Mit dem Brief in seiner Hand ging er heraus, als er wieder in seinem Zimmer war, legte er sich auf sein Bett, zog seine Beine an den Körper und öffnete den Brief. Er las sich den Brief einmal, zweimal durch und ließ ihn dann fallen ohne zu merken, dass auch ein Foto und eine Marke heraus fielen. //Das kann doch gar nicht wahr sein!// TBC Kapitel 3: Von gelben Pergamenten, smaragdgrünen Schriften und leckerem Spaghetti Eis ------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 3 Von gelben Pergamenten, smaragdgrünen Schriften und leckerem Spaghetti Eis... Etwas blass um die Nasenspitze, griff Luca nach dem Zettel und dem Umschlag, der auf dem Boden lag. Dann betrachtete er sich den Umschlag genauer, strich mit einem Finger darüber und wunderte sich über dessen Beschaffenheit. Der Umschlag bestand aus gelblichen Pergament. Sehr ungewöhnlich für einen normalen Brief. Genauso merkwürdig war es mit der Schrift beschaffen. Seine Adresse stand in smaragdgrüner Tinte geschrieben, in einer alten geschnörkelten Schrift wohlgemerkt. Des weiteren erkannte er ein purpurnes Siegel, dass zwar durch sein Öffnen entzwei gerissen aber noch deutlich zu erkennen war. Luca fügte es sorgsam zusammen und schaute es sich an. Ein Löwe, ein Adler, ein Dachs und eine Schlange, die einen Kreis um den Buchstaben H schlossen, waren dort hinein geprägt. So präzise, dass man diese sogar jetzt noch nach dem Öffnen des Briefes erkennen konnte. Er legte den Umschlag auf sein Nachtschränkchen und widmete sich wieder dem Brief, machte sich daran ihn ein drittes Mal zu lesen. Obwohl er genau wusste, dass es nichts bringen würde. Letztendlich stünde das gleiche darin wie vorher. Sehr geehrter Mr. Parker, es freut mich ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie ab diesem Schuljahr, dem 1. September, an der Hogwarts - Schule für Hexerei und Zauberei zugelassen wurden. Normalerweise obliegt es unserer Aufsicht, jede(n) junge(n) Hexe und Zauberer ab dem elften Lebensjahr an unsere Schule kommen zu lassen. Bei Ihnen scheint es sich jedoch um eine Ausnahme zu handeln. Eine magische Barriere hat uns ihre Existenz unkenntlich gemacht. Mir ist außerdem bewusst, dass Sie bis zu dem jetzigen Zeitpunkt keinerlei magischen Kontakt hatten. Daher werden Sie dementsprechend, vorläufig, in den ersten Jahrgang eingeteilt. Über alles weitere werden Sie bei Ihrer Ankunft aufgeklärt. Stundenplan und Bücher werde ich Ihnen erst zukommen lassen, wenn Sie in den entsprechenden Jahrgang einsortiert wurden. Besorgungen dieser Art, werden dementsprechend später unternommen. Anbei, mit einem Schlüssel, einer Fahrkarte, einem separaten Brief, der bei der Gringotts Bank abzugeben ist und einer Liste mit Dingen, die Sie sofort benötigen, liegt ein Stadtplan, der Sie zu dem Ort führen wird, welcher in der Zauberwelt als Winkelgasse bekannt ist. Mir obliegt außerdem ein persönliches Interesse an Ihnen. Ich kannte Ihre Mutter und würde mich darüber freuen, Ihnen etwas über sie erzählen zu dürfen. Ich hoffe inständig, dass Sie meiner Bitte nachgehen und nach Hogwarts kommen werden. In Hochachtung und Freundschaft, Direktor Professor Albus Dumbledore PS: Das Foto ist magisch, daher bewegen sich die Personen darauf. ~~**~~ Je öfter Luca sich diesen Brief durchlas, desto verwirrter wurde er. Als er auf den Boden schaute, bemerkte er tatsächlich eine Fahrkarte, einen Stadtplan und ein kleines Foto. Es müsste wohl alles aus dem Umschlag gefallen sein, als er ihn fallen gelassen hatte. Die Liste befand sich zwischen dem Brief und wurde mit diesem, neben den Umschlag, auf das Schränkchen gelegt. Die Fahrkarte und der Stadtplan folgten. Nur das Bild nahm er in die Hände und schaute es sich an. Lucas Blick zeigte kurze Zeit später Verwunderung. Er hatte keine Ahnung wie es sein konnte aber er befand sich auf diesem Foto. Die junge Frau, die ihn als etwa Vierjähriger vor sich hielt, sah glücklich in die Kamera. Ihre blauen Augen, ihr sanftes Gesicht und ihre unbeschwerte Art strahlten solch eine Wärme aus, dass Luca mit einem Finger über das Foto fuhr und hoffte, dass es kein Traum wäre, die Personen nun nicht doch verschwinden würden. Aber sie blieben und es tauchte auf einmal eine weitere Person auf. Ein Mann. Dessen schwarzes Haar, fiel ihm über die Schultern nur seine Augen konnte Luca nicht erkennen, da sie durch irgendetwas im Dunkeln gehalten wurden. Der Mann kam auf die Frau zu, nahm den 'kleinen' Luca zu sich und streichelte ihm über die Wange, hob ihn hoch... Das alles war Luca so fremd und doch so vertraut. Als ob er einen Hinweis bekommen hatte, drehte er das Foto um. Auf der Rückseite stand etwas geschrieben. In der gleichen geschnörkelten Schrift wie zuvor auf dem Umschlag. Isabelle mit Patrice Lucas... Luca schluckte. Also war es tatsächlich er, der auf dem Foto zu sehen war und diese Frau, Isabelle musste seine Mutter sein. Die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen. Doch wer war dieser Mann? Sein Vater? Aber, wenn es sein Vater war, warum wurde er dann nicht erwähnt? So viele Fragen. Warum tun sich nur immer so viele Fragen auf, wenn man glaubt die Antworten auf die meisten bekommen zu haben? Er legte das Foto zu den anderen Sachen und zog sich um, legte sich dann in sein Bett. Unter seiner warmen Decke, nahm er das Foto und sah es sich nochmals an, hielt es fest an seine Brust und löschte das Licht. //Ich muss morgen mit Mum und Dad darüber reden. Sie wissen bestimmt was ich tun soll! Ich und ein Zauberer! Pah...// Er lachte still und seufzte. Dann schloss er seine Augen und ließ seine Müdigkeit überhand gewinnen. Zu geschafft und erschöpft war er von diesem Tag. Erst die gewonnene Meisterschaft, dann die neue Freundschaft zu Draco und nun die Erkenntnis ein Zauberer zu sein. Das ist wahrlich nicht das, was er sich als Ausgang dieses Tages gewünscht hatte. Noch mehr Fragen... ~~**~~ Die ersten Strahlen der Morgensonne weckten Luca am frühen Morgen. Gähnend stand er aus seinem Bett auf, zog sich seine schwarz/weißen wie Fußbälle aussehenden Hausschuhe an, weswegen Chris ihn immer aufzog und schlurfte ins Bad. Dort wusch er sich ausgiebig und schaute sich im Spiegel an. //Draco hätte mich gestern so sehen sollen. Mal sehen, ob er dann immer noch so vernarrt in mich gewesen wäre...//, grinste er und strich sich seine nassen Haare nach hinten. Als er vor dem Kleiderschrank stand, verschränkte er seine Arme vor der Brust und dachte nach. //Hm, ich bin also ein Zauberer...// Er streckte seine Arme aus, machte einige merkwürdige Bewegungen und murmelte etwas. „Abrakadabra, Hose und Hemd kommt zu mir...“, obwohl es sich wie ein Befehl anhörte und mit der nötigen Schärfe ausgesprochen wurde tat sich nichts. Luca seufzte und ging kopfschüttelnd zum Schrank, öffnete diesen und holte sich seine Sachen heraus, zog sich grummelnd an. „Von wegen Zauberei. Da will mich einer bestimmt nur verarschen...“ Sein Gesicht wurde plötzlich ernst und er fing an nachzudenken. Vielleicht war diese Behauptung, dass er ein Zauberer wäre doch nicht so abwegig. Nach diesem Zwischenfall vor einem Jahr, hatten Chris und er es am eigenen Leib erfahren, dass er anders war. Anders und gefährlich. Immerhin könnte es ja sein, dass es an seiner, angeblichen, Zauberkraft lag. Aber warum konnte er sie dann nicht beliebig einsetzen? Er verdrängte diese Gedanken und entschloss sich dazu nicht mehr weiter darüber nachzudenken. Fertig angezogen, verließ er sein Zimmer und ging nach unten in den Speisesaal, wo seine Eltern schon auf ihn mit dem Frühstück warteten. Er begrüßte seinen Vater, gab seiner Mutter einen Kuss und setzte sich an seinen Platz. Ohne sich etwas zum Essen zu nehmen, atmete der Jüngere hörbar ein und fing an zu erzählen. Besser sofort als es noch länger hinaus zu schieben. Mit Beendigung seiner Erzählung sah Luca erwartungsvoll zu seinen Eltern. Diese waren fassungslos. Seine Mutter klopfte sich auf ihre Brust, da sie sich fast verschluckt hätte und sein Vater fasste sich seufzend an die Stirn. „Ähem, dass war's und was sagt ihr dazu? Ich weiß ja nicht, ob das alles ein Scherz ist aber sollten wir nicht dennoch zu dieser Winkelgasse fahren. Ich meine..." Mr. Parker war es der sich als Erster fasste und etwas auf Lucas Frage erwiderte. „Zeige mir nachher den Brief und das restliche Zubehör. Dann sehen wir weiter. Der erste September ist erst in zwei Monaten bis dahin ist noch reichlich Zeit. Aber ich glaube nicht, dass einer Fahrt dorthin etwas im Wege stünde." Luca wunderte sich über die Reaktion seines Vaters. Keinen Einwand? Keine Fragen? Sehr seltsam. Auch seine Mutter sagte nichts weiter zu diesem Thema, sondern stand von ihrem Stuhl auf und lief zu ihrem Sohn, legte ihre Hand auf seine Schulter. „Was auch passiert es wird sich nichts daran ändern, dass du unser Sohn bist! Egal, wer oder was du auch sein magst..." Sie beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, dann verließ sie das Esszimmer. Damit war das Thema für alle Anwesenden beendet. Jedenfalls für Lucas Eltern. ~~**~~ Die nächsten vier Tage vergingen wie im Fluge. Trotz des merkwürdigen Briefes und der Tatsache, dass er ein Zauberer sein sollte trat wieder der Normalzustand im Hause Parker ein. Luca befand sich gerade, am späten Nachmittag, auf dem Fußballplatz, seines ehemaligen Vereins und trainierte mit seinen Freunden als auch schon die nächste Überraschung kam. In Form eines etwa 1.90m großen blonden Jungen. Draco kam ihn doch tatsächlich besuchen! Chris schlang seine Arme um Luca und beide kabelten sich freundschaftlich als dieser Draco erkannte und ihm zuwinkte. Chris schaute zu ihm und zog Luca fragend zu sich. „Wer ist denn das? Der sieht ja...piekfein aus.“ Sein Ton klang ungewollt abwertend aber Luca konnte dem nicht widersprechen. Draco sah wirklich zu extrem nach 'Rich- Boy' aus. Er trug nur Designer Kleidung und kam auf die beiden zu, schlenderte und schaute Lucas Freunde nur abwertend an. „Das ist mein neuer Freund, Draco Malfoy", sagte er leise und löste sich von Chris. Dieser fing an zu grinsen und musste sich schwer zurück halten nicht loszuprusten vor Lachen. Als Draco bei ihnen ankam, sah dieser skeptisch zu Chris. Doch der fing letztendlich doch an zu lachen und hielt sich an Luca fest. „D - Draco? Zu komisch...", kam es stockend von ihm und Luca versuchte ihn zu beruhigen, sah entschuldigend zu Draco. „Was? Was fällt dir ein? Du...", zischte Draco wütend und wollte schon auf Chris losgehen. Dieser Muggel war ihm sowieso ein Dorn im Auge. Wie eng er mit Luca war. Ihre Freundschaft alles ging im gegen den Strich und nun hatte er einen Grund zu handeln. Doch Luca hielt ihn davon ab. „Ähm, Chris beruhige dich erst einmal.“ Er schob Chris zur Seite und widmete sich Draco. „Du wartest hier. Ich ziehe mich um und komme wieder, dann können wir reden, ja?“, stumm nickte Draco und sah Luca hinterher als dieser auch schon in den Umkleiden verschwunden war, dann sah er zu Chris und strafte diesen mit den tödlichsten Blicken, die er im Moment aufbrachte. Chris schien sich beruhigt zu haben, denn er kam auf Draco zu und reichte ihm die Hand zur Versöhnung. „Sorry für meinen Ausraster eben. So etwas hätte ich mir gar nicht anmaßen dürfen...“ Draco sah verwirrt zu ihm und überlegte, ob er diese Geste annehmen sollte oder die Hand nebenbei, ganz zufällig natürlich, zu zerquetschen. Als er an Luca dachte, entschied er sich jedoch dafür die Geste anzunehmen. „Schon Okay“, sagte er zähneknirschend und drückte die Hand seines Gegenübers wohl etwas zu fest, denn dieser verzog sein Gesicht. Darauf hin ließ er Chris' Hand los und schaute desinteressiert weg. Na ja, nur ein bisschen quetschen durfte doch erlaubt sein, oder? „Du und Luca seid also Freunde? Gute Freunde?", fragte Chris Draco und stellte sich vor ihn, erwartete eine Antwort. Draco hob den Kopf und erwiderte dessen Blick gleichgültig und kalt, zischte. „Sehr gute sogar! Etwas dagegen?", antwortete er provozierend. Beide drehte sich zu Luca um, der gerade aus der Umkleide kam und auf dem Weg zu ihnen war. Bevor er bei den beiden ankam, näherte sich Chris Draco und flüsterte ihm etwas zu. „Nein, ich habe nichts dagegen. Nur sei bloß vorsichtig, wenn du ihm weh tust, dann kriegst du es mit mir zu tun!" Chris entfernte sich von Draco und lief zu Luca. „Hast ja einen ganz schön merkwürdigen Freund, Kleiner!“, lachte er und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Luca verstand nicht so recht was Chris damit andeuten wollte, beließ es aber bei diesem Mysterium und lief zu Draco. Das Draco merkwürdig war konnte der Kleinere immerhin nicht abstreiten. „Gehen wir?“ „Klar...“, grinste Draco und nahm Lucas Hand. Dieser schaute ihn irritiert an aber ließ sich mit ziehen. Das war wohl eine weitere Eigenart seines neuen Freundes. Grinste Draco eigentlich immer so viel, oder lag es an ihm? Irgendwann würde er ihn wohl danach fragen ~~**~~ Beide saßen in einem Café. Draco stocherte gerade in seinem Eiscafé herum und Luca aß genüsslich sein Spaghetti Eis. Mit vollem Mund fragte er Draco schließlich was ihm schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrte. Dieser lachte nur, denn Luca sah einfach zu niedlich aus. Um seinen Mund hatte er Sahne und Erdbeersoße und dessen Augen glänzten vor Freude auf jeden Bissen. Wie ein kleines Kind, dachte er amüsiert. „Sag, hm, wieso hast du mich besucht?“ Draco nahm einen Schluck, stellte das Glas dann etwas von sich weg und stützte sein Gesicht auf seine Hände, beobachtete Luca. „Ich wollte einfach noch etwas Zeit mit dir verbringen und in zwei Monaten bin ich für ein ganzes Jahr weg, dann kann ich dein süßes Gesicht für ein ganzes Jahr nicht mehr sehen...", erwiderte er süffisant und bemerkte grinsend, dass sich Luca fast an seinem Eis verschluckt hätte. Dieser klopfte sich auf die Brust und sah fassungslos zu dem Übeltäter. „Du bist fies! Ich bin nicht süß! Wenn du willst schenke ich dir ein Foto...“, sagte er trotzig und wandte sich gespielt verärgert von dem Größeren ab. „Wirklich?“, war die einzige Erwiderung Dracos mit leuchtend blauen Augen, die vor Erwartung strahlten sah er seinen jüngeren Gegenüber an. Der Ältere hatte das wirklich ernst genommen. „Das war ein Witz! Draco, du meinst doch nicht...“ Als er sah wie traurig sei Gegenüber wurde, stand er auf und lief zu ihm, versuchte ihn wieder aufzumuntern. „Aber ich habe es doch gar nicht so gemeint. Draco, ich...“ Plötzlich zierte das zuvor traurige Gesicht Daraus ein hinterhältiges Grinsen und er zog Luca überrascht zu sich. Dieser fand sich nun auf dessen Schoß wieder, sah verblüfft in dessen, nun fröhlichen, blauen Augen. „So etwas lässt sich ein Malfoy nicht gefallen. Noch so eine Eigenart.“ Er stupste Luca auf die Nase und sah amüsiert wie dieser rot wurde. „Lass mich los. Die Leute schauen schon. Komm schon Dray", flehte Luca und wollte sich von ihm los machen als Draco den Griff um dessen Arm festigte. //Hm, Dray also. Hört sich irgendwie süß an.// Als der Ober kam, stand Draco abrupt auf, legte einige Scheine auf den Tisch und zog Luca mit sich. Weg von dem Café, weg von den Leuten, hin in einen Park. Draco ließ sich auf die Wiese fallen und Luca tat es ihm nach. Plötzlich fing er an zu lachen. „Das hat gut getan. Hast du die Gesichter dieser dummen Leute gesehen? Das war zu komisch!“ Luca beugte sich zu ihm und stupste Draco auf die Stirn, zeigte ihm einen Vogel. „Du bist doch verrückt.“, nun musste auch er anfangen zu lachen und legte sich neben Draco. „Sag mal, Dray. Findest du mich merkwürdig?“ Er ertappte sich dabei, wie er überlegte ob er ihm von diesem Brief erzählen sollte. Luca wusste nicht wieso aber es erschien ihm so, als ob dieser es verstehen würde. Anders als Chris, dem es zu fremd wäre, zu seltsam erscheinen würde, obwohl sein bester Freund durchaus verstehen könnte was in ihm vorginge. Immerhin wusste er von seiner Eigenart. Dennoch entschied er sich um, als er in Dracos fragendes Gesicht sah, wollte er diesen Moment der Zweisamkeit nicht durch Zweifel zunichte machen. „Ach vergiss es.“, seufzte er leise. Doch der Ältere hatte es nicht vergessen, sondern war gerade dabei zu antworten. „Hey, natürlich bist du merkwürdig. Ein kleiner merkwürdiger Freak." Luca sah in an als hätte Draco überall blaue Punkte auf seinem Gesicht. Als dieser plötzlich wieder anfing zu lachen und sich auf Luca schmiss, ihm durch die Haare wuselte. „Genau deswegen mag ich dich. Außerdem bin ich genauso seltsam. Es gibt Leute, die würden mich als Freak bezeichnen, wenn sie den Mut hätten. Aber so lebensmüde sind sie nicht. Wenn sie mich so lachen sehen würden zum Beispiel... ich denke, dann würden sie vor mir Angst bekommen." „Du bist irre, Dray“, grinste er und fügte leise noch etwas hinzu. „Das mit Chris tut mir leid. Normalerweise ist er...“ Sachte legte Draco ihm seine Finger auf den Mund und schüttelte den Kopf, dann entfernte er diese wieder und legte sich auf die Wiese zurück. „Ach, ist schon Okay. Ich übertreibe es manchmal und nehme alles zu ernst. Außerdem war ich etwas zu voreilig, weil ich etwas...", nun war er es, der immer leiser wurde. „...eifersüchtig war.“ Er schloss eine Augen, versuchte seinen Herzschlag zu ignorieren, der immer schneller wurde. Es war das erste Mal überhaupt in seinem Leben, dass er offen zugab eifersüchtig gewesen zu sein. Ein Malfoy wurde nicht eifersüchtig, er hatte keinen Grund dazu, wenn dann wurde man eifersüchtig auf ihn! Und das Wichtigste überhaupt. Ein Malfoy gab es dann in so einem Fall niemals zu, nicht einmal unter Androhung eines Crucio oder Avada Kadavra. Aber jetzt, nun ja. Er benahm sich die ganze Zeit schon so untypisch für einen Malfoy, da konnte er auch ehrlich zu Luca sein. Luca entschloss sich dazu das Thema zu wechseln. Er sah wie peinlich es Draco war. „Und? Auf welche Schule wirst du gehen, dass du dafür ein ganzes Jahr dort hingehst?“ „Ist eine Privatschule.“, erwiderte der Angesprochene seufzend. Draco konnte dem Jüngeren ja schlecht sagen, dass er nach Hogwarts auf die Schule für Hexen und Zauberer gehen würde. Klar... und morgen wäre dann die Weltherrschaft an der Reihe. Nein, immerhin wollte er, dass Luca weiterhin sein Freund blieb und nicht vor Schreck weglief oder schlimmeres. Das war das erste Mal in seinem Leben, dass er sich wirklich um einen anderen sorgte, dessen Freundschaft im wichtig war, sogar mehr als das. Man merkte, dass Draco daher nicht näher darauf eingehen wollte. Unruhig richtete er sich auf und sah zu Luca. „Ich...“ „Ist schon gut! Du musst nichts sagen. Komm gehen wir noch etwas spazieren...“ Draco beobachtete wie Luca aufstand und ihm seine Hand zum Aufstehen reichte. Auch, wenn er es vielleicht wollte so konnte er ihm einfach noch nichts über sich erzählen. Wenn Luca erfahren würde was seine Familie für Leichen im Keller hätte, dann wäre es bestimmt aus mit seiner Freundschaft zu ihm. Obwohl er jedoch wusste, dass dieser nicht zu der Art Mensch gehörte, die deswegen einem gleich die Freundschaft kündigen würden. Er nahm dessen Hand in seine, umfasste sie sanft und lächelte. „Ja, lass und spazieren gehen.“ ~~**~~ Gegen Abend... Draco begleitete Luca noch vor die Haustür. Obwohl er weitaus mehr im Sinn hatte als ihn einfach nur nach Hause zu bringen, beließ er es dabei und stupste ihn an die Schulter, verabschiedete sich von ihm. „Wir sehen uns, Luca. Bis demnächst" Stumm nickte er Draco zu und sah ihm hinterher. Dann klingelte er und als die Tür geöffnet wurde, empfing ihn seine Mutter schon freudestrahlend und neugierig. Nach endlosen Fragen konnte er sich endlich von ihr abseilen und sich in sein Zimmer aufmachen. Sein Vater fing ihn jedoch vorher ab und wollte mit ihm in seinem Büro sprechen. „Wir werden morgen in diese Winkelgasse fahren und die Sachen einkaufen, die du brauchst." Etwas verwundert über die Entscheidung seines Vater blieb er erst ruhig doch dann konnte Luca sich nicht mehr halten und sprach seine Zweifel laut aus. „Aber wieso denn? Du weißt doch gar nicht ob...was ist, wenn es ein Scherz ist oder irgendein Wahnsinniger? Vater du...“, er wurde von seinem Vater unterbrochen, der ihm scharf ins Wort fiel. „Wir fahren morgen dorthin und keine Widerrede! Du kannst gehen, Luca.“, damit war das Thema für Maximilian Parker beendet und dieser setzte sich hin. Stumm nickte Luca und verließ das Zimmer seines Vaters, ging in sein eigenes und kurze Zeit hörte man ein lautes Scheppern. Er ließ seinen Unmut über die Entscheidung seines Vaters an seinen Möbeln aus und fiel letztendlich wütend und enttäuscht auf sein Bett. „Er hat gar keine Ahnung was er damit anrichtet!!“, grummelte der Jüngere enttäuscht und gleichzeitig auch etwas besorgt. ******* Währenddessen dachte sein Vater über seine Entscheidung nach. Vor ihm auf dem Tisch lag ein geöffneter Umschlag und daneben ein auf gefalteter Brief. Bei genauerem Betrachten fiel einem das gelbe Pergament auf, aus welchem der Umschlag bestand und die merkwürdige Schrift mit der die Adresse geschrieben stand. Kopfschüttelnd erhob er sich schließlich, machte das Licht aus und ging zu seiner Frau, die schon auf ihn wartete, verließ das Büro. „Darling, was betrübt dich? Ist es wegen morgen?“ Christina Parker, saß aufrecht in ihrem Bett und las, legte das Buch auf das Nachtschränkchen neben sich und sah ihren Mann besorgt an. Dieser kam zu ihr ins Bett und gab ihr einen Kuss. Doch seine Augen hatten immer noch einen besorgten Glanz. „Der Brief. Ich habe ihn gelesen, dieser Dumbledore hat mir sein Anliegen geschildert und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir ihn nicht daran hindern sollten dorthin zu gehen. Es ist sein Schicksal. Wir können nichts dagegen tun.“ Seine Frau seufzte und ihr Blick wurde traurig. Sie dachte an Luca und daran, dass er sie vielleicht für immer verlassen würde. „Was ist, wenn er seine wahren Eltern trifft. Bei ihnen bleiben will? Ich will das nicht. Maximilian...“, sie musste sich davon abhalten zu weinen, denn diese Zweifel machten sie unbeschreiblich traurig. Sie könnte dieses Gefühl, welches sie just in diesem Moment nicht beschreiben nur eines war sicher... es schmerzte. Ihr Mann nahm sie in die Arme und strich ihr über den Rücken. „Keiner wird ihn uns wegnehmen. Er wird schon die richtige Wahl treffen. Lass uns schlafen, Christina.“ Die Nacht brach über England herein. Stille trat an den Platz des zuvor gewesenen Lärmes. Nur der Mond schien und erhellte die Dunkelheit der Nacht. In jener Nacht ereignete sich noch etwas, etwas folgenschweres. Ein Junge von ca. sechzehn Jahren traf eine Entscheidung, die nicht nur sein Leben verändern sollte, sondern auch Lucas. Es sollte ihrer beider Begegnung einläuten. TBC So das war's^^ Kommentare sind wie immer erwünscht XD Kapitel 4: Smaragde, Amethyste und anderen Schwierigkeiten ... -------------------------------------------------------------- Kapitel 4 Smaragde, Amethyste und anderen Schwierigkeiten ... //Toll, jetzt habe ich zwar meine Ruhe aber wo soll ich hin?// Ein Junge von ca. sechzehn Jahren schlenderte durch die Straßen Londons und machte sich seine Gedanken darüber wo er hingehen sollte. Allein auf sich gestellt blieb er stehen und wartete. //Hm, normalerweise müsste er gleich kommen ...// Nach einiger Zeit kam auch schon das was der Schwarzhaarige erwartete. Ein Doppeldecker Bus, dieser erschien aus dem Nichts und blieb vor ihm stehen. Die Tür öffnete sich und der Fahrer lugte mit dem Kopf heraus. „Wo soll’s hingehen?“ „Zum Tropfenden Kessel ...“, sagte der Junge knapp, nahm seinen großen Koffer, seine Eule, die er in einem Käfig transportierte und ging in den Bus, händigte dem Fahrer einige Münzen aus. //Mal sehen, ob ab jetzt alles besser wird.// Aus leuchtend grünen Augen sah er aus dem Fenster und legte sich schließlich auf eines der vielen Betten, die sich in dem Bus befanden, schloss seine Augen. Es konnte doch nur besser werden, oder? ***~~~*** Am nächsten Tag „Luca ....komm endlich.“ Maximilian Parker stand vor der Limousine und wartete. Wartete darauf, dass sein Sohn endlich kommen würde, doch bis dahin sollten noch weitere fünfzehn Minuten vergehen. Schließlich kam Luca aus dem Haus gerannt, knöpfte sich sein Hemd zu und warf sich seine Jacke über. „Sorry, Dad....“ Er setzte sich auf den Rücksitz und wartete auf seinen Vater, der kopfschüttelnd neben ihm Platz nahm. „Aber nicht doch. Ich warte doch gern ...“, gab der Ältere sarkastisch zurück und wies dem Fahrer an loszufahren. Zu ihrem Ziel dem tropfenden Kessel. Die Fahrt verlief ohne weitere Ereignisse. Beide Insassen schwiegen die ganze Zeit über ... Bei Luca überwiegte die Aufregung und bei seinem Vater die Sorge. Doch beides blieb unausgesprochen. Als sie an ihrem Ziel ankamen stieg Luca zuerst aus und lief zu dem Pub, betrachtete diesen argwöhnisch. Sein Vater gab dem Fahrer weitere Instruktionen und folgte seinem Sohn schließlich. „Wollen wir rein gehen?“ Luca nahm die Hand seines Vater und umfasste sie fest. Ihm überkam plötzlich ein unbekanntes Gefühl. Ein Gefühl der Angst, welches er in diesem Ausmaß noch nicht gekannt hatte. Sie betraten den Pub und ein dichter grauer Nebel kam ihnen entgegen. Als sie wieder klar sehen konnte zeigte Luca auf den Wirt hinter der Theke. „Ich glaube, dass wir den fragen können ...“ Unter argwöhnischen Blicken, die sie intensiv zu mustern schien liefen sie zur Theke. Vereinzelt hörte Luca ein Zischen und einen ihm unbekannten Namen. Die ganze Situation war viel zu merkwürdig. So, als ob sie sich in einer anderen Welt befanden und sie waren hier eindeutig diejenigen, welche als Aliens gehandelt wurden. Sein Vater fragte den Mann hinter der Theke nach der Winkelgasse und dieser wies, nachdem er zunächst nur abfällig schnaubte, auf eine Tür, die sich im hinteren Teil des Pubs befand. Hinter dieser Tür fanden sich beide vor einer großen Steinwand wieder und Mr. Parker sah seinen Sohn irritiert an. „Nun ja, von einem Bohrer hatte dieser Dumbledore nichts gesagt ...“ Luca zuckte mit den Schultern, bückte sich und hob einen Holzstock auf. „Dad, keine Ahnung wieso aber ich weiß wie man den Durchgang öffnet. Frag’ lieber nicht.“, seufzte Luca und fing an mit dem Holzstock auf separate Steine zu tippen. Kurze Zeit später offenbarte sich ihnen ein Durchgang. Der Durchgang zur Winkelgasse. Dem Treffpunkt von Hexen, Zauberern und allerlei anderen magischen Geschöpfen... Eigentlich wollte er nichts sehnlicher als seinen Sohn fragen, warum sich ein Durchgang öffnete, in dem man auf separate Steine einer Steinwand tippte, aber er ließ die Frage dann doch ungesagt. Luca hatte ja gesagt, dass er es nicht wusste. Sie gingen hindurch und Luca blieb beeindruckt stehen. Er befand sich in einer Gasse . Überall liefen merkwürdig aussehende Menschen herum, die ebenso merkwürdige Hüte auf hatten. Es war laut. Kinder liefen umher, etwas das wie ein Kobold aussah, stritt sich gerade mit einem der Verkäufer und alles sah irgendwie so alt aus und erschien ihm so als wäre diese Szenerie aus einem seiner Fantasy Bücher entsprungen. Doch es war echt. Das merkte auch sein Vater. Ungläubig schaute er sich um und fing an zu schmunzeln als er sah wie ein Kind anfing zu weinen, weil dessen Eltern ihm das Gewünschte nicht kaufen wollte. Vielleicht war es hier doch nicht anders als in der 'normalen’ Welt. Doch eines war viel besser. Die Mutter des Kindes wandte etwas an, dass das Kind zum Schweigen brachte. Kein Wort kam mehr aus seinem Mund. Hm, gar nicht mal schlecht. Eine gute Möglichkeit, die er schon oft hätte gebrauchen können. Er tippte sich mit dem Finger an die Lippe und nickte, bis Luca ihn aus seinen Gedanken riss. „Dad ....geht’s?“ „Alles bestens. Sehr interessante Leute. Findest du nicht auch?“, kam es lachend als er zu ihm sah und dann weiter lief. Luca entschloss sich nicht näher auf das merkwürdige Verhalten seines Vaters einzugehen. Das Ganze war schon verrückt genug. Sie liefen die Gasse entlang und suchten die Gringotts Bank, in der er den Schlüssel abgeben sollte. Nach etlichen Minuten später befanden sie sich vor einem riesigen Gebäude, das, wenn man es länger betrachtete etwas asymmetrisch wirkte. Als sie hineingingen blieb Luca stehen und bestaunte diese riesige Konstruktion. Alles schien aus Marmor zu bestehen. Eine riesige Halle erstreckte sich vor ihm. Viele kleine Wesen, die sich ihm als Gobelins offenbarten liefen aufgeregt umher. Einige Personen standen wartend vor riesigen Schemeln. Das alles war so prunkvoll und auf irgendeine Weise von solch einer Mystik, dass Luca am liebsten sofort ein Foto davon gemacht hätte. Maximilian Parker ließ das jedoch unbeachtet. Natürlich fielen ihm diese merkwürdigen kleinen Wesen auf aber die Halle an sich war nichts besonderes. So etwas hatte er schon zur Genüge gesehen. Gut, zwar eher symmetrisch aber diese Asymmetrie hatte durchaus einen Reiz. Beide kamen vor einem der riesigen Schemeln zum Stehen und sahen hinauf. Da es sehr laut war, nahm Luca den Schlüssel, den sein Vater ihm aushändigte und rief dem Gobelin etwas zu. „Entschuldigung. Wir sollten den Schlüssel und den Brief hier abgeben. Ein gewisser Albus Dumbledore ...“ Der Kobold sah auf die beiden Neuankömmlinge herab. Sauer und echauffiert über Lucas lautstarke Bemerkung gab er anfangs nur ein Schnauben von sich. „Junger Mann, wenn ich sie um Ruhe bitten dürfte. Geben sie meinem Assistenten den Schlüssel und den Brief.“, orderte er streng. Luca sah neben sich und erkannte einen sehr in Eile zu sein scheinenden Gobelin, der ihm die Hand ausstreckte. Er übergab ihm den Schlüssel mitsamt dem Brief und dieser brachte ihn nach oben zu seinem Vorgesetzten. Der Brief wurde durchgelesen, der Schlüssel begutachtet und schließlich wandte sich der ernste Gobelin wieder an Luca und seinen Vater. Doch sein Blick hatte sich verändert. Er musterte Luca und schüttelte den Kopf, schien über etwas nachzudenken. „Folgen sie bitte meinem Assistenten. Er wird sie zu ihren Verliesen geleiten.“ Damit war für ihn das Thema abgeschlossen und er wandte sich demonstrativ von den beiden ab. Luca sah verwirrt zu seinem Vater und dieser nickte nur. „Machen wir das, was er gesagt hat ...“ Lucas Vater ging vor und blieb vor einer Art Waggon stehen. Solche, die auch in Minen zum Einsatz kamen. Argwöhnisch betraten beide das Gefährt. Es setzte sich in Bewegung und kam vor einigen Verliesen zu Stehen. „Bitte steigen sie aus. Verlies Nr. 120, 121 und 124 stehen zu ihrer Verfügung. Nehmen sie sich so viel Knuts, Sickel und Galleonen wie sie brauchen“ Gleich drei? Luca sah dem Kobold hinterher, der den Schlüssel in das Verlies mit der Nr. 120 steckte und welches nun offen stand. Als er hinein sah, blieb ihm der Mund offen stehen. So viele Münzen. Doch es waren keine gewöhnlichen Münzen. Sie bestanden aus purem Gold. Einige aus Silber und in der Ecke lag auch ein Stapel mit Kupfermünzen. Knuts, Sickel und Galleonen? Träumte er gerade? „Nimm dir so viel du in deine Taschen kriegst und dann gehen wir.“ „Sieht so aus, als würde ich an dem Ganzen erheblich sparen.“, fügte Lucas Vater seufzend hinzu. Er hätte nicht gedacht, dass Lucas Eltern so reich waren. Na ja, gut für ihn. Dann hätten sie schon einmal in der Sache Zeit gespart und könnten jetzt endlich losgehen und Lucas Sachen kaufen. „Klar, Dad...“ Das war schon alles sehr seltsam. Um was für Menschen es sich wohl bei seinen Eltern gehandelt haben mochte? Nachdenklich ging er hinein, sah sich in dem großen Verlies um. Eine merkwürdige Art sein ganzes Geld zu lagern aber anscheinend sehr effektiv. Denn als er zu dem Gobelin sah, bemerkte er dessen Wachsamkeit. Er schaute sich immerzu um und es schien ihm unangenehm zu sein, dass Luca so lange brauchte. Luca lief geradewegs zu dem Stapel von Goldmünzen. Hm, das müssten wohl Galleonen sein. Davon hatte er auch in seinen Büchern gelesen. Auch von Knuts und Sickeln war die Rede gewesen. Er nahm sich eine Handvoll Galleonen, ging dann hinüber zu den Silbermünzen und steckte sie zu den anderen Münzen in seine Tasche. Auch von den Kupfermünzen wurden einige eingesteckt. Seine Gedanken schweiften ab als er eine Galleone in den Händen hielt und sie sich betrachtete. Sie war so glänzend. Wie lange sie wohl schon da lag? Vielleicht hatten sie auch seine Mutter, sein Vater in Händen gehalten. So wie er gerade. Traurig betrachtete er sie als er von seinem Vater aus seinen Gedanken geholt wurde. „Bist du fertig?“ Von Luca kam nur ein Seufzen und Nicken. Er bahnte sich seinen Weg durch die vielen Münzen und verließ das Verlies. Doch nicht ohne noch einmal zurückzuschauen. //Das war der erste Schritt. Was werde ich wohl noch alles über euch erfahren? Vater, Mutter...// Dann stieg er mit seinem Vater in den Waggon, sah dem Gobelin zu wie dieser das Verließ wieder schloss und ihm den Schlüssel reichte. Dann machten sie sich auch schon auf den Rückweg. ***~~~*** Nach einer, für Lucas Vater, schier endlose Zeit blieben sie voll bepackt, kurz vor dem Pub stehen. So viel neues erschien den beiden. Erst mussten sie in ein Bekleidungsgeschäft, dort ca. eine Stunde warten bis sie dran kamen und als es endlich soweit war dauerte es gerade einmal zehn Minuten bis sie fertig waren. Lucas Vater hatte mittlerweile aufgegeben darüber nachzudenken. Nachdem sie nun auch die Bücher gekauft hatten, war es Luca, der stehen blieb. „Wir haben was vergessen.“, seufzte er. Sein Vater wandte sich an ihn und deutete auf die zahlreichen Päckchen und Tüten. Sogar eine Eule war mit in ihrem Sortiment. Sie war schwarz hatte leuchtend blaue Augen und gurrte vergnügt in ihrem Käfig. „Ich glaube nicht, dass da noch was fehlt...“, gab sein Vater erschöpft zurück und lehnte sich an eine Wand. „Einen Zauberstab! Ich brauche noch so einen Zauberstab.“, erwiderte Luca und zeigte auf den Zettel. Sein Vater stieß sich von der Wand ab, nahm die Tüten und den Käfig und wandte sich an Luca. „Nimm du den Rest. Wir verstauen die ganzen Sachen erst einmal im Wagen und dann gehst du allein zurück und holst dir diesen 'Zauberstab’. Ich bin zu erschöpft...“, dabei beließ er es und machte sich auf den Weg zum Pub und Luca folgte ihm kopfschüttelnd. Da verbringt sein Vater schon mal einen ganzen Tag nur mit ihm allein, und? Er ist total erschöpft. Typisch, so mussten sich wohl alle Väter verhalten. Diese Tatsache jedoch ließ ihn nur schmunzeln. Dieser Tag war nichtsdestotrotz ein unbeschreiblicher Moment in seinem jungen Leben. Immerhin hatte er diesen nur mit seinem Vater verbracht, den er sonst kaum zu Gesicht bekam. ***~~~*** Also ging Luca allein zurück und suchte den Laden für Zauberstäbe. Doch wie auch schon zuvor, wusste er nicht wohin er musste. Hm, vielleicht sollte er einfach mal jemanden fragen? Motiviert lief Luca weiter, etwas schneller. Doch dabei schaute er nicht wohin er lief und stieß gegen jemanden, fiel rücklings auf den Boden und sah für einen Moment nur Sterne. Er hielt sich seinen Kopf, als auch schon eine Hand vor seinem Gesicht auftauchte, die sich ihm anbot aufzuhelfen. Verwirrt nahm Luca sie an und wurde hochgezogen. Als der Kleinere seinen Kopf hob blickte er kurz darauf in zwei hellgrüne wunderschöne Augen, bedeckt von einer Brille. Der Junge Mann, den er angerempelt hatte, war bestimmt über 1.80m groß, dünn und wirkte etwas schlaksig. Seine Haare waren strubbelig und dann fing dieser auch noch an zu grinsen. Irgendwie erinnerte er ihn an Draco, die selbe beruhigende und selbstbewusste Art. “'Tschuldigung. Ich habe wohl nicht aufgepasst. Geht es dir gut?“ “Ähem, Nein. Ich meine, Ja. Natürlich geht es mir gut. Es war meine Schuld, ich war so in Gedanken, dass ich dich nicht gesehen habe. Ich habe... einen Laden gesucht.", stammelte Luca. Warum verwirrte ihn dieser Junge nur so dermaßen? Warum kribbelte es in seinem Körper so merkwürdig? Dasselbe Kribbeln wie auch zuvor bei Draco. “Hm, schon gut. Wie heißt denn der Laden, vielleicht kann ich dir helfen?" Luca klopfte sich derweil den Dreck von der Hose und schaute den Unbekannten an. Obwohl diese beruhigende und selbstbewusste Art durchaus noch vorhanden war, bemerkte Luca auch eine gewisse Scheu und etwas Schüchternes. Es gefiel ihm. “Ja, bestimmt. Das wäre nett. Ich suche einen Laden in dem es Zauberstäbe zu kaufen gibt.“ “Oh, Zauberstäbe! Dann gehst du am besten zu Ollivander’s. Komm’ ich zeig dir wo der Laden ist. Wie alt bist du denn? Normalerweise kriegt man doch viel früher seinen Zauberstab? Wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Harry.", sagte er und nahm Luca bei der Hand und zog ihn mit sich. Dieser erwiderte erst nichts, überrumpelt von all den Fragen, ließ er sich aber mitziehen. Harry hatte so eine fröhliche und unbeschwerte Art an sich. Er redete ohne Zwang und doch war das etwas anderes. In seinen Augen überwiegte Sorge, Schuld und auch Angst. Doch wovor und vor allem warum? “M...mein Name ist Patrice Lucas Thomas. Du kannst mich Luca nennen. Ist kürzer oder Tom, oder Patrice. Kann man sich bei dem Haufen an Namen ja aussuchen~ Und ich bin fünfzehn, werde aber bald sechzehn und weiß eigentlich gar nichts über diese ganze Zaubersache." Harry schaute ihn an, sagte ihm, dass es ihm vor fünf Jahren genauso erging und er jetzt mit fast sechzehn auch nicht alles darüber wüsste. Doch dabei ließ er ihn nicht los. Nein, er zog ihn weiterhin hinter sich her. Dann erzählte er ihm, dass er seinen Geburtstag bald feiert und froh darüber wäre, dass es nur noch ein Jahr dauern würde bis er siebzehn und somit in der Zauberwelt volljährig sei. Das da aber noch viel mehr hinter Harrys Geschichte steckte wurde Luca klar, als er sah wie sehr Harry bei seiner Erzählung mit sich haderte. Luca wusste nicht wieso, aber eines kam ihm in den Sinn. Dieser Junge musste schon einiges erlebt haben. Es kam ihm aber noch ein Gedanke. Mit siebzehn schon volljährig? Nun, gar nicht mal schlecht. Doch warum freute sich sein Gegenüber nur so darüber? Doch er würde sich nicht anmaßen ihn das zu fragen... Auch Harry machte sich seine Gedanken über den Jungen. Zweifellos nett, das stand außer Frage aber etwas an dem Jüngeren war seltsam. Dennoch schob er all das Beiseite und entschloss sich dazu Luca zu helfen, ohne Fragen zu stellen oder zu aufdringlich zu wirken. Denn auch Luca, und das fiel ihm positiv an diesem auf, hatte kein einziges Mal eines seiner Worte hinterfragt oder ihn vor allem ausgefragt. Luca war endlich jemand, der ihn nicht kannte. Harry Potter war dieses Mal nur ein fast sechzehnjähriger Junge, der einem anderen half. Ein, irgendwie sehr schönes Gefühl~ ***~~~*** Vor einem altertümlichen Laden kamen sie zum Stehen. In großer Schrift stand, Ollivander' s- gute Zauberstäbe seit 382-, darauf. Ziemlich alt der Laden. Insgeheim hoffte Luca, dass der dazugehörige Besitzer nicht auch so alt war und verzog sein Gesicht. Nachdem beide im Laden waren, kam auch schon ein älterer Mann aus dem hinteren Bereich des Geschäftes. Dessen graue Haare standen ab und alles in einem machte er zwar einen sehr zerstreuten aber netten Eindruck. Der ältere Mann schaute Harry an und begrüßte ihn. “Mr. Potter, schön sie wieder zu sehen. Brauchen sie etwa einen neuen Stab? Oder will ihr junger Freund einen kaufen?“, fragte er und deutete auf Luca. Harry schob Luca nach vorne und flüsterte ihm in sein Ohr, dass er mit Herrn Ollivander reden sollte. “Hallo, ich soll hier einen Zauberstab kaufen. Ich weiß aber nicht so recht, was zu tun ist. Es ist mein erster.“ Herr Ollivander ging auf Luca zu und schaute sich ihn an. Plötzlich wurde er unruhig, sah ihm in die Augen und fing an etwas zu murmeln. “Das kann doch gar nicht sein. Dumbledore muss doch davon wissen. Sein Erster...“ Als er aufhörte, ging er in den hinteren Bereich zurück und kam mit drei länglichen Schachteln wieder. Luca probierte alle drei aus, doch es funktionierte keiner von den dreien. Der erste ließ ein Fenster explodieren, der zweite spie Feuer und der dritte ließ einen gewaltigen Windhauch entstehen. Alles in einem eine ziemlich gefährliche Angelegenheit so ein Zauberstab, dachte sich Luca und seufzte. Als er zu Harry neben sich sah erkannte er, dass dieser über diese Tatsache zu schmunzeln schien. „Warum lachst du?“ Harry schüttelte den Kopf und winkte ab. „Ich hatte eben nur ein Deja- Vu, nichts weiter.“, grinste er und deutet auf Mr. Ollivander, der mit einer weiteren Schachtel zu ihnen kam und diese Luca reichte. Luca probierte auch diesen Stab aus und plötzlich erstrahlte alles in einem hellen Licht und er spürte wie eine seltsame neue Kraft in ihn einströmte. “Sehr merkwürdig. Dies ist der einzige Stab, der als solcher existiert. Er ist eine Verbindung der letzten beiden Stäbe. Er besteht aus Einhornblut, Phönixfedern und einer Schlangenhaut.“ “Was ist daran so besonders?“ “Nun Mr. Potter ich erzählte ihnen doch, dass der Phönix nur zwei Federn ließ...“, wandte sich Mr. Ollivander an Harry, der nur nickte. Ja, er erinnerte sich an die Geschichte aus seinem ersten Jahr. „...und diese in ihren Stab und in den Stab von sie wissen schon wer eingearbeitet wurden. Hierbei handelt es sich um eine weitere seltene Art, jedoch von Salazar Slytherin höchstpersönlich angefertigt, es ist ein Zusammenwirken zweier Gegensätze. Die Stäbe vorhin gehörten ihrer Mutter und ihrem Großvater und dem der angeblich ihr Vater sein soll. Nur wenige wissen davon und nur ihre Aura lässt mehr andeuten Mr. Parker.“ Luca wusste nichts damit anzufangen, er schaute zu Harry und dieser war genauso ratlos wie er selbst. Er nahm seinen Stab, bezahlte und ging dann hinaus. Obwohl Luca die stechenden Blicke von Mr. Ollivander auf sich spüren konnte, drehte er sich nach ihn um, ließ das Geschäft hinter sich. Derjenige, der angeblich sein Vater sein soll? Das Zusammenwirken zweier Gegensätze? Was hatte er nur damit gemeint? Warum wusste alle anderen so viel über ihn und er? Er war sich selbst das größte Mysterium... Er wusste nichts, rein gar nichts! ***~~~*** “So das war’s dann. Wir müssen uns wohl voneinander verabschieden“, sagte Harry als sie vor dem Geschäft standen und keiner wusste was er dem anderen sagen sollte. “Nein, ich meine wo wohnst du denn? Mein Vater wartet in einem Pub und unser Wagen wartet davor, wir könnten dich mitnehmen. Ich meine, nur wenn du willst. Und außerdem wollte ich dir noch so viele Fragen stellen. Wo z.B. ist dieser Gleis 9 3/4? Das muss bestimmt ein Druckfehler sein, wo soll der sich befinden? Direkt zwischen Gleis Neun und Zehn?“ Harry fing an zu lachen, beugte sich dann zu Luca herunter und flüsterte ihm etwas in dessen Ohr. “Du bist irgendwie putzig! Nein Danke, ich wohne für ca. zwei Monate im 'tropfenden Kessel’ und treffe jetzt noch ein paar Freunde. Danke für das Angebot.“, er hielt kurz inne und entfernte sich von seinem kleineren Gegenüber. „Aber, du kannst mich jederzeit besuchen kommen. Und, wenn du willst können wir zu Schulbeginn auch zusammen zum Zug gehen. Überlege es dir. Du weißt wo du mich findest!“, rief er ihm zu und verschwand in der Masse der Zauberer und Hexen. Nach einiger Zeit realisierte Luca das Gesagte. Eine Hitze stieg in ihm auf und er wurde rot, hielt sich seine Hand an die Wange. //Ich bin putzig? Wie kommt er denn darauf, dieser unhöfliche, nach Vanille riechende....// Oh je, jetzt fing er auch noch an wie ein verliebtes kleines Mädchen zu denken. Dabei war Harry doch ein Junge! Er seufzte innerlich auf und machte es Harry nach, ging zurück zum tropfenden Kessel. Die ganze Zeit, dachte er darüber nach was ihm heute alles wieder fahren war. So viel neues kam und sollte noch auf ihn zukommen. Doch so schlimm erschien es ihm gar nicht mehr. Vielleicht war es doch ganz gut so wie es gerade war. Harry war ganz nett und er wünschte sich mehr über ihn zu erfahren. Dann gab es da immerhin noch Draco. Ja, wie sollte er ihm das alles klar machen. Das er nun ein Zauberer wäre. Ihn eine lange Zeit nicht mehr sehen könnte... Er musste es ihm sagen. So viel war sicher. ***~~~*** Als Vater und Sohn zu Hause ankamen wurden sie von Mrs. Parker schon sehnsüchtigst erwartet. Sie wollte alles über seinen Tag wissen und fragte ihn über jede Einzelheit aus. Das könnte ein sehr langer Abend werden, dachte sich Luca und fing an zu erzählen. Doch eine Einzelheit ließ er aus. Harry. Seine Mutter hätte nur unnötige Fragen gestellt. Fragen, die ihn nur wieder verlegen gemacht hätten. In der Nacht noch schrieb er den Brief an Draco. Doch etwas fiel ihm dabei auf. Er kannte dessen Adresse gar nicht. Wie sollte er ihm dann einen Brief schreiben? Ihn anrufen? Hm, da konnte er nur hoffen, dass Draco zu ihm kommen würde. Denn Luca wollte nicht gehen ohne ihm die Wahrheit über sich zu erzählen. Er legte sich in sein Bett, zog sich die Decke über und schloss seine Augen. Seine letzten Gedanken kreisten um die Zauberwelt, um Draco und Harry, der ihn aus seinen leuchtend grünen Augen ansah und freundlich anlächelte. ***~~~*** Auch dieser Tag ging zu Ende und die untergehende Sonne ließ alles in einem dunkelroten leuchtenden Rot erstrahlen. Der Mond, der sie in der Nacht ablöste wachte über die Bewohner und tauchte alles in eine wohlige Kühle und Stille... ***~~~*** Wie war es? Mal kein Harry/Draco~ Joa, man will ja immer was anderes ausprobieren^^' Hoffentlich wirkt Luca als Hauptchara. Bald kommen all seine Fehler und Macken ans Licht~ Über Reviews jeder Art würde ich mich freuen^^ Kapitel 5: Schulanfang und alte Feindschaften --------------------------------------------- Kapitel 5 Schulanfang und alte Feindschaften **~~** Es brach der 1.September an, Schulanfang für viele Schüler in London. So auch für die jungen Zauberer und Hexen, die sich schon in aller Früh auf der Winkelgasse ansammelten und ihre letzten Besorgungen machten. Diese Hektik war nicht anders als jene, in der Muggelwelt, wenn ein großes Ereignis anstand. Denn ihr Ziel war eine Schule, die auf keiner Karte verzeichnet war. Weit abgelegen von der Großstadt London, lag hinter einer magischen Barriere, Hogwarts, Schule für Magie und Zauberei. Eine zauberhafte Atmosphäre bildete sich bei dessen Eintritt. Ein Gebäude, einer Burg gleich und mit einem riesigen Wall, erstreckte sich über die leuchtend grüne und Blumen bedeckte Landschaft, der dunkle Wald etwas abseits davon, blieb jedoch unbehelligt von all dieser Pracht, strahlte aber etwas eigenes, neben dieser offensichtlichen Gefährlichkeit, aus. Einige der Zauberer und Hexen schmückten gerade den Fluss, der sich um die Burg erstreckte um diesem noch zusätzlichen Glanz zu verleihen. Im Inneren der Burg herrschte ein reges Treiben. Der Festsaal wurde dekoriert und allerlei Geister schwebten um die, dort Anwesenden, herum. Sie wollten ihnen behilflich sein, auch wenn sie wohl eher das Gegenteil bewirkten. Die Hexen und Zauberer waren aufgeregt und unterhielten sich angeregt. Eine Person lief schnellen Schrittes zu einer Art Brunnen, welcher in die Wand eingearbeitet war und sprach ein Passwort. Die Hexe war groß und schon fortgeschrittenen Alters, ihr Blick erschien einem sehr streng und auf dem Kopf trug sie einen langen spitzen Hut. Der Brunnen verschwand nach einem leise gemurmelten Wort augenblicklich und ein Durchgang kam zum Vorschein. Sie ging die Stufen hinauf und gelangte an eine Tür, die auch gleich geöffnet wurde. „Albus, was war so dringlich, dass Sie mich aus der Versammlung holen ließen? Man hat mir gesagt, dass sie sehr aufgeregt gewesen wären...", sprach sie und schien etwas in Sorge zu sein. Der Angesprochene stand von seinem Stuhl auf, fasste sich an seinen Bart, ging mit seinen Fingern hindurch und lächelte. „Teuerste Minerva. Es tut mir sehr leid, dass ich Sie stören muss. Dennoch ist es sehr dringlich, dass sie von den Neuigkeiten erfahren. Ich hätte sie schon vorher benachrichtigen sollen. Heute kommt ein neuer Schüler, der äußerste Aufmerksamkeit verlangt. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass er gleich nach seiner Ankunft zu mir gebracht wird. Er weiß nichts von Magie, er hat sie erst vor kurzem unwissentlich angewandt, das war auch der Grund wieso ich ihn letztendlich entdecken konnte. Seine Aura und Zauberkraft wurde durch einen Zauber unkenntlich gemacht. Einem sehr starken Zauber, dessen Barriere nun gelöst wurde und ihn nun auch sichtbar für andere gemacht hat, vor denen er eigentlich geschützt werden sollte. Ich bitte sie daher ein Auge auf den Jungen zu haben. Sein Name ist Patrice Lucas Thomas Parker...", sagte er an Prof. Minerva McGonagall gewandt. Ihrerseits Professorin an Hogwarts mit dem Schwerpunkt des Gastaltenwandelns und Hauslehrerin für das Haus der Gryffindors. „Aber...“, sie stockte zunächst, wollte noch etwas sagen bis sie nur nickte und sich dagegen entschied etwas darauf bzw. dagegen zu erwidern. „...Sicher werde ich alles in die Wege leiten, was erforderlich ist.", zurückgehend zur Tür, legte sie ihre Hand um den Knauf und fügte noch etwas in leiser Besorgnis hinzu. „Wenn er jedoch, der ist für den ich ihn halte, dann können wir nur hoffen, dass er sich für die richtige Seite entscheidet.“ „Ja, das hoffe ich auch, Minerva.“, gab er zurück und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Sie verließ das Büro und schloss die Tür. Professor Dumbledore stütze sein Gesicht auf seine Hände und ein Seufzen unterbrach, die nun aufkeimende Stille. „Ach, Isabelle, war es wirklich von Nöten, dass du ihn all die Jahre verstecken musstest? Seit deinem Verschwinden hielt ich euch für tot und nun muss ich erfahren, dass dein Sohn noch lebt und du wirklich tot bist. Ich -“, diese Worte kamen gefolgt von einem schweren Seufzen, von einem alten Mann, der wohl schon vieles erlebt und viele überlebt hatte. Dieser Verlust wurde in diesem Moment nur allzu deutlich. „...hoffe sehr, dass es etwas genutzt hat. Ich hoffe es inständig. Aber vorbei ist es noch lange nicht". Sein Blick fiel auf den Phönix, der gerade aus seiner Asche wiederauferstand. Was würde er nur dafür geben, wenn nur eine einzige Person dasselbe erleben könnte. **~~** Zwei Stunden später in einem uns allbekannten Pub in London Harry saß in seinem Zimmer, das er sich für drei Tage gemietet hatte. Er dachte über all die Dinge nach, die ihm in den Ferien passiert waren und wie er sich in der ganzen Zeit verändert hatte. Eine enorme Veränderung fand statt. Alles fing nach dem vierten Jahr an. Nach dem Tod Cedric Diggorys, nach dem Auftauchen des dunklen Lords, der seitdem immer stärker wurde. Aber etwas hatte sich in dem dunklen Lord gewandelt. In seinem fünften Jahr, als sein Pate ermordet wurde von den Anhängern Lord Voldemorts, der Person, die er fast noch mehr hasste als den dunklen Lord. Bellatrix Lestrange. Er hatte ihm gegenübergestanden. Dem dunklen Lord persönlich. Anstatt, dass dieser auf ihn losging oder ihm den Todesfluch erneut entgegen zu werfen, hatte dieser ihn nur angesehen und schien für einen Moment in Gedanken versunken gewesen zu sein. Vielleicht lag es auch nur daran, dass es für eine kurze Zeit sehr grell wurde. Eigentlich dachte er an einen Zauber seiner Verbündeten, von Albus Dumbledore, der ebenfalls erschienen war aber es musste etwas anderes gewesen sein. Denn just in dem Augenblick als das Licht verschwand und es wieder etwas dunkler wurde, sah er etwas in dem Blick seines Gegenübers, dass ihn erschaudern ließ. In den Augen des dunklen Lords sah Harry eindeutig Schuld, Trauer und vor allem das Eigenartigste überhaupt... Liebe. Wie konnte so ein Mensch Liebe empfinden? Jemand, der vielleicht nicht einmal ein Mensch war. Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich etwas an dem Mann, der vor ihm stand. Es war fast so, als ob ein Zauber seine Wirkung verlor. Denn das fahle Gesicht erschien ihm auf einmal gar nicht mehr so fahl. Die Augen, ansonsten kalt und blutrot, verloren zwar ihre Farbe nicht aber ihren Ausdruck an Kälte. Es fand eine Verwandlung mit dem dunklen Lord statt, der, als er merkte wie Harry ihn beobachtete, sich sofort auflöste und in einem dunklen Nebel verschwand. So kam es, dass er wieder überlebt sich aber auch etwas in ihm verändert hatte. Harry Potter, früher immer der Punchingball seines Cousins, derjenige an dem sein Onkel immer den alltäglichen Frust ablassen musste, wurde selbstständiger, vor allem selbstsicherer und auch verbal aktiver. Auch seine Größe war enorm gestiegen und gegen einen Wachstumsschub hatte er ja nie etwas, ganz im Gegenteil, insgeheim hatte er es sich immer gewünscht und endlich war es geschehen. Einen Kopf wuchs er in dem letzten Jahr und es war noch nicht vorbei. Mit seinen Eins achtzig übertraf er, seinen immer noch sehr fettleibigen, Cousin Dudley und Dank seines jahrelangen Quidditschtrainings, hatte er nun auch einige Muskeln bekommen, obwohl seine schlaksige Form noch geblieben war. Aber man konnte schließlich nicht alles haben~ Das alles war mitunter ein Grund dafür, dass er von seinen Verwandten kurzerhand aus dem Haus geworfen wurde. Nicht, dass es sich als das Schlechteste herausstellte aber immerhin wollte Professor Dumbledore es doch, dass er dort blieb aber was hätte er denn tun sollen? Sein Onkel wollte ihm Hedwig wegnehmen und seine gesamten Zauberbücher. Da konnte er doch nicht anders, als sich zu wehren, oder? Also, packte er seine Sachen und ging hinaus. Ließ seine "Familie" hinter sich, wenn man sie jemals so hätte bezeichnen können und setzte sich in einen Park, bis es Nacht wurde. Dann wartete er auf den "fahrenden Ritter", den er auch schon in seinem dritten Jahr benutzt hatte und bezahlte diesen mit dem restlichen Geld, welches er noch besaß. Er fuhr in die Nähe des Tropfenden Kessels und mietete sich für die restlichen Tage ein Zimmer, nachdem natürlich seinen Vorrat an Galleonen aufgestockte. //Das hätte ich viel früher machen sollen. Es war längst überfällig.// Das war also seine bisherige Geschichte. Spektakulär, ohne Frage aber bisher gab es eindeutig zu viele negativen Momente und zu wenig positive wirklich glückliche. Aus dem Fenster sehend fing Harry über alles nachzudenken. Sein Pate, welcher ihm einige von dem schönen Momenten geschenkt hatte war tot. Seine Eltern, von denen nicht einmal die Erinnerung an seine Kindheit geblieben war, waren auch tot. Sämtliche Menschen, die ihm nahe standen starben, oder entfernten sich von ihm. Wie seine besten Freunde. Es schien fast so, als ob sie ihm in ihrem fünften Jahr völlig gemieden hätten aber dem war zum Glück nicht so. Sie waren Freunde... und das würde auch so bleiben, das nahm er sich vor, auch wenn ihn all diese Enttäuschungen und Schicksalsschläge etwas abgehärtet hatten. Vertrauen war rar gesät und so würde nun auch Harry damit umgehen. Aber bei einem war es seltsam. //Ob er wohl kommen wird? Vielleicht war ich doch ein bisschen zu direkt. Aber er ist einfach zu süß gewesen, wie er da stand und versuchte mich schüchtern dazu einzuladen mit ihm zu fahren. Besonders seine Augen sind faszinierend, dieser Ausdruck und die Farbe. Als er gegen mich gerannt ist, war es so als ob ein Blitz in mich eingeschlagen ist. Da war dieses eindringliches Gefühl - ein Gefühl, als ob wir uns schon kennen würden.// Ja, dieser kleine braunhaarige Junge. Patrice Lucas Thomas~ Ein langer Name aber passend für einen so süßen Jungen. War es seltsam so etwas für einen Jungen zu fühlen? Nein, ganz und gar nicht. Seit seinem Patzer mit Cho Chang, die in ihm nie auch nur mehr als einen Ersatz für ihren verstorbenen Freund gesehen hatte, wurde ihm einiges klar. Mädchen waren wirklich Klasse. Mit Hermine zum Beispiel konnte er immer reden, ihr alles anvertrauen aber lieben? Egal wo die Liebe hinfällt, die ihn überkommen würde. Er war sicher, dass es nicht unbedingt ein Mädchen sein musste. Da war er wieder der Gedanke an den Braunhaarigen. Gab es die Liebe auf den ersten Blick wirklich, oder war das nur ein Märchen? Für verliebte kleine Mädchen? Nein, er war fest überzeugt davon, dass es sie gab. Wieso konnte es sonst sein, dass er einem fremden Jungen begegnete und seitdem pausenlos an ihn denken musste? Wie konnte es sein, dass er all die Jahre mit Jungs in einem Gemeinschaftsraum verbrachte und nie auch nur für einen von ihnen Gefühle hatte aber einen einzigen Jungen kennen lernte, der sein ganzes Leben über den Haufen warf und durcheinander brachte. Konnte es denn wirklich sein, dass man für einen anderen Menschen, egal ob Mann, oder Frau so etwas empfinden konnte, obwohl man diese Person nur kurz kannte? Ja, vielleicht war es auch das was man Schicksal nannte? Vielleicht war Luca sein Schicksal, genauso wie es Voldemort war? OooooOoooo Doch dann geschah etwas, dass ihn aus seinen Gedanken riss. Eine schwarze Limousine hielt vor dem tropfenden Kessel. Zuerst stieg der Chauffeur aus, der erst die Tür des Beifahrers öffnete. Ein gut gekleideter Mann stieg heraus, dessen schwarze Strähnen ihm in sein markantes Gesicht fielen und zurück gestrichen wurden. Dieser öffnete dann die Wagentür für zwei weitere Personen. Eine wunderschöne junge Frau stieg elegant aus der Limousine, wohl darauf bedacht ihr Kleid nicht zu zerknittern. Ihre blonden Haare waren offen und glänzten als seien sie aus purem Gold. Sie erinnerte ihn an Narcissa Malfoy, nur dass von dieser Frau etwas anderes ausging - etwas Beruhigendes. Nach ihr trat dann jemand hervor, den er gleich erkannte. Kurzes Braunes Haar und Augen, die er selbst aus seinem Zimmer hinweg deutlich sehen konnte. Luca lächelte unentwegt und plötzlich schlang die Frau ihre Arme um ihn, zog den Kleineren an sich und wuschelte diesem durch das Haar. Das mussten wohl Lucas Eltern sein. Sie waren anscheinend sehr reich. So reich wie die Malfoys. Warum zog er nur so viele Parallelen zwischen diesen beiden Familien. Außer dem Geld und dem Aussehen von Lucas Mutter gab es keinerlei Gemeinsamkeiten. Schnell zog sich Harry sein gutes Hemd an, strich seine Hose glatt und kämmte sich seine störrischen Haare nach hinten. Jedenfalls so gut das nur ging. Dann rannte er die Treppe regelrecht hinunter und sah auch schon wie die Familie Parker den Pub betrat und sämtliche Blicke auf sich zog. Ja, Muggel wurden immer so beäugt und reiche Muggel erst recht. Na, dann auf ins Gefecht, rief sich Harry ins Gedächtnis und lief zu den Dreien. **~~** „Luca, haben wir denn noch etwas Zeit, bis der Zug fährt?“, fragte seine Mutter und schaute sich skeptisch in dem Pub um. Anscheinend waren sie gerade das Gesprächsthema Nr.1. „Wir haben noch zwei Stunden, Mum. Ihr müsst mich wirklich nicht zum Zug begleiten, ich...“, nun wurde der Kleinere immer leiser und wich dem Blick seiner Eltern aus. „...habe jemanden getroffen, der mit mir dorthin geht und mir zeigt wohin ich gehen muss.“, nun war es raus und das, was kommen würde, konnte sich Luca bereits denken. Seine Mutter war in dieser Hinsicht sehr zuverlässig. Gerade als sie ansetzen wollte zu ihrer Frage, kam Harry zu ihnen, stellte sich vor. „Oh! Luca, das ist also der mysteriöse Fremde, den du uns verheimlichen wolltest? Du brauchst gar nicht wegzuschauen, junger Mann.", sie nahm ihren Sohn, der sich mittlerweile versucht hatte zu verstecken, hervor und grinste ihn an. Glaubte ihr Sohn denn wirklich, sich immer noch vor einer Erklärung drücken zu können? Maximilian Parker, der bis zu diesem Zeitpunkt ruhig geblieben war, ging zu Harry und bot ihm seine Hand zum Gruß an. Beiläufig musterte er den jungen Mann vor sich, nahm jede Einzelheit in sich auf. An sich sah sein gegenüber vertrauenswürdig aus, älter als dieser wahrscheinlich wirklich war, was an dessen Augen lag. Sie strahlten eine immense Stärke aus. „Nun, Sie sind also der junge Mann, der meinem Sohn geholfen hat? Mein Name ist Maximilian Parker. Wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet. Auch, wenn Luca uns nicht sonderlich viel über Sie erzählt hat, was sehr merkwürdig ist. Aber...“, er hielt inne und schaute dabei seinen Sohn an, während er noch etwas hinzufügte. „...ich glaube, er ist bei Ihnen in guten Händen.“ Grinsend über dieses Kommentar des Älteren, sah er ebenfalls kurz zu dem Braunhaarigen und erwiderte etwas darauf. „Ja, das bin ich~ Wir kennen uns noch nicht sehr lange, es gibt nicht viel zu erzählen. Ich bin allerdings froh, dass er mein Angebot angenommen hat.“, Harry drehte sich um und begrüßte nun Lucas Mutter. „Madame jetzt weiß ich wenigsten von wem er sein Aussehen hat.“, sie lächelte ihn an und sah dann zu ihrem Sohn der schlagartig rot wurde. Na, wenigstens hatte Luca einen guten Geschmack was seine Freunde anging. Dieser junge Mann war sehr gut erzogen. Auch, wenn Luca nicht ihr leibliches Kind und sein Aussehen nicht erblich war. Aber das Kommentar traf genau die Wirkung, welche erzielt werden sollte. „Maximilian, ich glaube wir müssen jetzt gehen. Hast du nicht etwas davon gesagt, dass du einen sehr dringenden Termin hast, mein Schatz?“ „Ähm, eigentlich...", versuchte er zu sagen, wurde aber von den Blicken seiner Frau regelrecht durchbohrt und ersetzte das eben Gesprochene. „Ja, du hast wie immer Recht. Mein Termin ist in dreißig Minuten. Also Luca, schreib uns, wenn du da bist und wir holen dich in den Weihnachtsferien wieder ab.", er umarmte Luca, verabschiedete sich und ging hinaus. „Tse, Tse, du schreibst uns gefälligst jede Woche und wenn du die Gelegenheit bekommst ruf uns auch an!", meinte seine Mutter, umarmte, küsste ihn und seufzte. „Ach, Luca. Pass bloß auf dich auf, Ja? Harry, du gehst du auch auf diese Schule? Achte etwas auf ihn.", wandte sie sich an Harry und fügte dann leise etwas hinzu als sie zur Tür ging. Sie war traurig und machte kein Geheimnis daraus, wie sehr es sie schmerzte, ihren Sohn gehen zu lassen. Noch immer war die Angst allgegenwärtig, dass er vielleicht nicht mehr zurückkommen könnte. „Und vergiss uns nicht" Diese Worte hallten immer wieder in seinem Kopf. Sie vergessen? Wie könnte er seine Eltern jemals vergessen? Seine Mutter, die Person, zu der er seit dem ersten Augenblick ihres Treffens Vertrauen gefasst hatte? Er wusste nicht was darauf zu erwidern wäre. Deswegen lief Luca zu ihr, umarmte seine Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange, und stellte sich wieder zu Harry. „Mum, Mach die keine Sorgen. Ich melde mich bei euch sooft ich kann. Ich schreibe und telefoniere, je nachdem was sich machen lässt. Vergessen werde ich euch nie. Niemals~ Wir sehen uns an Weihnachten.“ Ein Lächeln umspielte die feinen vollen Lippen und sie drehte sich nicht mehr um, lief gleich zu ihrem Mann, der schon im Wagen auf sie wartete. „Warum wolltest du, dass wir so schnell gehen? Ich hätte dir gerne diese eindrucksvolle Winkelgasse gezeigt." „Hast du nicht gesehen wie peinlich es ihm war, dass wir über ihn sprachen als Harry auftauchte? Es scheint ganz so, als hätte er einen neuen Freund in ihm gefunden. Ich bin der Meinung, die beiden sollen sich erst mal etwas besser kennen lernen und das geht nun mal besser ohne nervige Eltern.“, sie seufzte wohlig aus und lehnte sich zurück. Die Anspannung wich nicht aber nun wusste sich wenigstens, dass Luca in sicheren Händen war. „Ach, Max ich bin so froh, dass er endlich ein paar richtige Freunde hat, erst Draco und jetzt auch Harry.“, sie küsste ihren Mann und lehnte sich an ihn, umfasste dessen Hand, die sanft gedrückt wurde. „Arthur! Fahren sie uns nach Hause. Mein Mann und ich haben noch etwas wichtiges zu erledigen", orderte sie und sah zweideutig zu ihrem Mann. **~~** Harry musterte seinen kleineren Nebenmann und wuschelte diesem, wie zuvor dessen Mutter durch die Haare. Luca stieß dem anderen nur sanft in die Seite und sah diesen gespielt beleidigt an. “Nicht immer durch meine Haare! Meine Mutter macht das auch dauernd~ Das nervt und jetzt seh’ ich schon wieder aus wie...“, lachend unterbrach Harry ihn und zog Luca dann mit sich nach draußen. „..wie ich? Na, dann siehst du doch sehr gut aus, oder?“, als sie draußen waren schmunzelte der Schwarzhaarige immer noch und dieses Mal über das verdutzte Gesicht des anderen. „Sag mal, wo ist eigentlich dein Gepäck?“, nebenbei klopfte Harry mit seinem Zauberstab gegen die Steine der Wand und der Duschgang zur Winkelgasse öffnete sich, welche sie gleich betraten. „Es kam ein Mann zu uns. Ziemlich groß~ Der hat es kaum durch die Tür geschafft aber zum Glück ist unser Haus sehr groß und vor allem hoch~ Er hat sich auch vorgestellt. Hagrid hieß er, glaube ich. Der hat seinen Zauberstab raus geholt, auf das ganze Gepäck gezeigt und auf einmal war es weg. Hat gesagt, es wäre schon in Hogwarts.“, Schulter zuckend erzählte Luca alles was passiert war und seufzte dann. Wie sein Vater dem Ganzen zugeschaut hat erzählte er lieber nicht~ „Ja, ich kenne ihn. Hagrid ist bei uns der Professor für Pflege magischer Wesen und außerdem ein sehr guter Freund. Du kannst ihm vertrauen. Dein Gepäck wird auf jeden Fall schon in Hogwarts sein“ Luca hörte ihm gut zu und nickte. Wenn Harry dem Mann vertraute, dann würde er es auch tun. Ganz sicher. Als Harry sich kurz verabschiedete um in einen Laden zu gehen, in dem - Besen? Harry schaut sich Besen an? „Da hätte er auch einen von uns bekommen können“, irritiert schaute sich Luca das Schaufenster an und schüttelte den Kopf. Diese Besen hatten sogar Namen. „Nimbus 2000... Feuerblitz...merkwürdig“ Plötzlich hörte er ein leises Zischen hinter sich. Luca drehte sich um, sah aber niemanden. Was war eben passiert? Mit einem Male wurde das Zischen lauter und er verstand etwas. *Komm her~ Komm zu uns. Hierher gehörst du~* Zu wem gehörte er? Und warum schien niemand außer ihm diese Stimmen zu hören. Alles ging seinen gewohnten Gang, als Luca in eine der Seitengassen bog und plötzlich alles irgendwie dunkler wurde. Merkwürdige Gestalten sahen ihn an und als sich eine Hand an seine Schulter legte, und er sich umdrehte blickte er in zwei rabenschwarze Augen. Die Hand, welche ihn berührte war weiß... ganz blass. So, als ob es ein Toter wäre, der ihn gerade berührte. „Endlich bist du hier~ Erinnerst du dich? Erinnerst du dich an uns?“, in dem Moment als der Mann anfing zu sprechen versammelten sich weitere Personen um ihn, kamen näher und kreisten ihn ein. So langsam bekam Luca es mit der Angst zu tun und kniff die Augen zu. Als er sie wieder öffnete waren alle weg. Keiner berührte ihn mehr, oder sprach mit ihm. Nur eine Person stand vor ihm, kniete sich hin um ihm in die Augen zu sehen. „Warum hast du nicht auf mich gewartet, Luca? Diese Gasse ist gefährlich. Sie nennt sich Nokturngasse. Hier treiben sich zwielichtige Gestalten herum. Ist etwas passiert? Geht es dir gut?“ Harry machte sich wirklich Sorgen um den anderen. Er erinnerte sich nur zu gut als er sich hier an seinem ersten Jahr verlaufen hatte und nur raus kam, weil Hagrid plötzlich aufgetaucht war. „Mir geht es gut. Wirklich. Mach dir keine Sorgen. Es war schon etwas seltsam aber jetzt ist ja alles vorbei. Komm, wir gehen weiter.“, er umfasste die Hand des Größeren und zog ihn dann mit sich. Diese Begegnung würde er nicht vergessen aber hinten anstellen um Harry nicht zu beunruhigen. Es reichte ja schon, dass sein Herz eben fast stehen geblieben war. Er hatte zum ersten Mal richtig Angst gehabt. Auf ihrem Weg über die Winkelgasse hatte Luca einen Haufen Fragen. Wozu waren diese Besen gut, außer zum Fegen? Würden sie wirklich Zaubertränke in diesen riesigen Kesseln brauen? Warum brachten Eulen Briefe? Und so weiter... das ging einige Zeitlang so, bis Harry auf ein Café zeigte und sich dort mit Luca hinsetzte. OooooOooooo Das Café sah nur rein äußerlich so aus wie ein ganz normales Eiscafé, nur der Geist, welcher bediente und die kleine Elfe zeigten, dass es nicht so war. Der Fruchtbecher, den Luca sich bestellte war riesig und allein die Fruchtstücken schienen ganze Früchte zu sein, so groß waren sie. Er kämpfte sich durch den Berg an Sahne und Soße, und versuchte nebenbei Harry nicht so oft anzusehen. Irgendwie wuchs in ihm auch die Sehnsucht nach Draco. Sie hätten sicher viel Spaß, wenn der Blonde auch hier wäre. Er hatte versucht ihm einen Brief zu schreiben, aber wie sollte es gehen ohne eine Adresse? Anrufen ging auch nicht, denn die Malfoys hatten kein Telefon - was sehr verwirrend war. So, hoffte er, dass Draco einfach bei seinen Eltern vorbeischauen würde und diese ihm dann alles erzählten. „Hm, du bist so ruhig, Luca? Deine Eltern - sie sind wirklich nette Leute. Besonders deine Mutter. Sie hat eine beruhigende Art.“, versuchte Harry ein Gespräch aufzubauen und sah wie Luca darauf einging, lächelte. „Danke~ Meine Mum ist wirklich Klasse, mein Dad auch, wenn er mal aus sich rausgeht. Ich möchte sie um nichts auf der Welt missen. Auch, wenn sie nicht meine leiblichen Eltern sind. Sie haben mich adoptiert. Meine richtige Mum und mein Dad sind wahrscheinlich tot. Aber ich weiß nichts über sie.“, er wurde leiser bei dem Gedanken an seine richtigen Eltern aber das war schnell verdrängt. „Und bei dir? Warum wohnst du ihm Pub? Deine Eltern müssen doch auch Klasse sein, wenn so ein netter Sohn aus dir geworden ist. Deine Mum, sie ist bestimmt so toll wie meine~“ Harry schluckte und sah in das freundliche Gesicht seines Gegenübers. Es war nichts bösartiges darin zu sehen. Wäre es Malfoy gewesen, der das gesagt hätte, wäre nur Spott und Hohn zu hören. Aber nicht bei Luca. „Ich wohne im Pub, weil meine Verwandten, bei denen ich schon als Baby lebe, mich rausgeschmissen haben. Meine Eltern - sie sind schon vor sechzehn Jahren gestorben.“ Luca verfluchte sich innerlich dafür, diese Frage gestellt zu haben. Daher kam also der Schmerz in seinen Augen, wenn er ihn ansah. Aber da gab es noch mehr und nachdem diesem Patzer wollte er es garantiert nicht wissen. „Es tut mir leid. Ich hätte nicht danach fragen dürfen.“, er senkte den Blick und seufzte leise, spielte nervös mit seinen Fingern. „Ich erinnere mich fast gar nicht mehr an meine Eltern. Ich war vier als sie gestorben sind. Jedenfalls denke ich, dass sie tot sind. Das Einzige was ich noch vor mir sehe sind die wunderschönen blauen Augen meiner Mum, und ich weiß, dass ihr blondes Haar immer so schön nach Kirsche gerochen hat und nach Blumen. Ich kam in ein Waisenhaus als sie mich fanden und den Rest kennst du ja. Ich weiß wie du dich fühlen musst aber wahrscheinlich nicht einmal Ansatzweise wie es wirklich ist.“ Harry beugte sich vor und sah Luca in die Augen, stupste dessen Nase leicht an und lächelte. „Mach dir keinen Kopf. Du konntest es nicht wissen. Schwamm drüber. Wir vergessen es einfach, okay? Wir sind doch Freunde, oder? Und Freunde reden über alles. Wenn du irgendwann reden willst, dann kommst du zu mir, ja?“, Luca nickte und dachte an Draco. Dasselbe hatte dieser auch zu ihm gesagt. Harry und Draco waren sich wirklich sehr ähnlich, auch wenn ihre Lebensumstände doch sehr verschieden erschienen. Plötzlich erinnerte sich Luca an etwas und holte ein kleines Päckchen aus seiner Jackentasche, hielt es Harry hin. „Hier~ Das ist mein Geschenk an dich. Du hattest doch gestern Geburtstag, oder? Hoffentlich gefällt es dir. Es war hier in einem Laden. Es soll magische Fähigkeiten haben, aber ich weiß nicht welche... es würde vom Träger abhängen. Na ja, es sah schön aus.“ Schnell wurde es ausgepackt und Harry seinen wunderschönen Anhänger, mit einer dazu passenden silbernen Kette. Nicht zu auffällig aber schön. Es war ein silberner Löwenanhänger mit Smaragden als Augen. Sie sahen so aus wie Harrys, deswegen konnte Luca auch der Versuchung nicht widerstehen sie dem anderen zu kaufen. Da das Geschenk aber um eines zu teuer war, wollte Harry es ihm wieder zurückgeben, hielt dem anderen die Kette hin. „Es ist wirklich ein wunderschönes Geschenk und allein die Geste und der Gedanke ist es, die zählen. Aber die Kette kann ich nicht annehmen, die war bestimmt viel zu teuer.“ Der Angesprochene winkte nur lächelnd ab und weigerte sich das Geschenk wieder zurückzunehmen. “Nein, behalte es. Es ist ein Geschenk und außerdem hat meine Mum auch gemeint, dass ich es richtig ausgesucht hätte. Meine Eltern haben wirklich viel Geld und anscheinend hatten es meine richtige Eltern auch, denn meine Verliese, sind echt voll von den ganzen Münzen. Bitte nimmt es an, ja?~“, aus seine kugelrunden Augen sah er Harry an, der nur schwer widerstehen konnte und schließlich nickte. „Danke~“, kam es nur leise von dem Schwarzhaarigen zurück, der sich die Kette umlegte und darüber strich. Auf einmal jedoch wurde es etwas lauter. Man hörte die Stimme eines Mädchens, die wohl etwas echauffiert zu sein schien und die eines Jungen, die immer leiser wurde. Das konnten nur seine beiden Freunde sein. Der arme Ron hatte wieder einmal nichts zu lachen. Schmunzelnd deutete er auf die beiden, da sie mittlerweile auch Luca entdeckt hatte. „Das sind meine beiden besten Freunde. Wundere dich nicht über ihre lautstarke Unterhaltung aber so sind die beiden immer zueinander.“ Luca betrachtete die zwei argwöhnisch und lächelte dann aber. Sie machten einen herrlich unbeschwerten Eindruck auf ihn. Fast so, als würden sie sich sehr nahe stehen. Hermine Granger, so stellte sich ihm das braunhaarige Mädchen vor. Sie war etwa so groß wie er, hatte schulterlange haselnussbraune Haare und braune Augen. Sie wirkte sehr intelligent auf ihn und das nicht nur wegen der zwei Bücher, die sie in der Hand hielt. Denn sie berichtigte Ron bei jeder ihr sich bietenden Gelegenheit. Ja, die beiden machten wirklich den Eindruck als seien sie schon längst verheiratet und das seit Jahren~ Der Rothaarige Junge, welcher fast schon die Gleiche Gesichts, - wie Haarfarbe hatte, stellte sich ihm als Ronald Weasly vor. Kurzum Ron. Seine vielen Sommersprossen und sein leichtes verschmitzten Grinsen an Harry ließen ihn ziemlich aufgeweckt wirken, was dieser bestimmt auch war. Ja, die beiden erschienen ihm gleich als sympathisch, zwar nicht so wie bei Draco oder Harry aber er mochte sie. Ron kam gleich zu ihm, setzte sich hin und redete - wie ein Wasserfall. Ohne Punkt und Komma. Luca musterte den Jungen neben sich leicht und ihm fiel dessen Kleidung auf, die abgenutzten Bücher. Ganz anders als bei Draco, dem man deutlich den Reichtum ansah, sah man hier das Gegenteil. Aber das war irgendwie das Sympathische an Ron. Er erzählte von seiner großen Familie, dem Fuchsbau, den chaotischen Zwillingen, einfach alles was es zu erzählen gab. Auch das, was sich im letzten Jahr ereignet hat. Luca merkte wie unangenehm es Harry mit einem Male wurde und bat Ron ihm nichts mehr zu erzählen. Einige Dinge sollte man Ruhen lassen, bis derjenige, den sie betreffen darüber sprechen will. Das sah er deutlich an Harry. Hermine lächelte ihn unentwegt an, musterte ihn selbst wie er bemerkte und erzählte ihm, dass auch sie eigentlich ein Muggel ist. Ihre Eltern wussten nichts davon bis sie irgendwann den Nachbarsjungen riesige Pocken auf den ganzen Körper gezaubert hatte. Alle lachten und die Situation schien sich noch mehr aufgelockert zu haben, sogar Harry, der zunächst immer ruhiger wurde stimmte mit ein. **~~** Die zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Sie redeten und redeten über alles mögliche. Bis Hermine völlig hektisch aufsprang und den Hogwarts-Express erwähnte. Schnell bezahlte Luca alles und legte mit den anderen dreien einen Film reifen Sprint hin. Endlich am Gleis 10 angekommen, zog Luca eine Augenbraue nach oben und kratzte sich am Kopf. Wo war der Gleis 9 3/4 ? War er wirklich zwischen Gleis Neun und Zehn? Vorsichtig schaute sich der Kleinere um und sah dann irritiert zu seinen neuen Freunden. „Gut, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich lächerlich mache. Aber was muss ich tun um zu diesem Gleis zu kommen? Mich dreimal im Kreis drehen und neben mich spucken?“ Ron sah ihn fragend an, da er diese Parallele nicht verstand und Hermine fing an zu lachen, kam auf ihn zu. „Nein, hier, diese Wand...“, sie zeigte auf die besagte Wand und dann wieder zu Luca. „Du musst hindurch. Muggel würden niemals in eine Wand hineinrennen. Sie würden auch gar nicht durchkommen aber für uns ist es der einzige Weg um zum Gleis 9 ¾ zu gelangen. Ich mache es dir vor, okay?“ Hermine nahm Anlauf und verschwand hinter der Wand. Lucas Augen wurden immer größer und so ganz geheuer war es ihm nicht gerade. Er sollte gegen eine Wand rennen? Und keiner bekam es mit? Irgendwie schienen die Leute blind dem gegenüber zu sein. Als Ron nun auch hindurchging, seufzte er leise auf. „Komm schon~ Hab keine Angst, wir warten dahinter auf dich und bei uns funktioniert es doch auch.“, Harry legte seine Hand an Lucas Schulter und lächelte zuversichtlich, bis er sich löste und selbst durch die Wand rannte. Na, da müsste er wohl durch, ansonsten käme er wohl nicht weg von hier. Die Augen schließend und einfach nicht daran denkend, dass er jetzt wirklich gegen bzw. hoffentlich durch eine Wand rannte, nahm er Anlauf, öffnete die Augen wieder und war danach wirklich irgendwo anders. Eine gewohnte Stimme war es, die ihn wieder in die Realität zurückholte und aufsehen ließ. „Siehst du? Es hat geklappt, Luca~ Komm, die anderen sind schon vorgegangen um ein Abteil zu sichern. Die sind immer so schnell voll~“ Das fing ja schon gut an, dachte der Kleinere und folgte Harry. Was sollte wohl noch alles auf ihn zu kommen? Noch mehr Wände, durch die man gehen musste? Korrigiere - rennen! OooooOooooo Sie fanden Hermine und Ron relativ schnell nachdem sich Luca regelrecht durch die Menge an Jungen und Mädchen gekämpft hatte, die alle nach Hogwarts wollten. Er setzte sich neben Harry. Als dieser seinen Arm um ihn legte und durch die Haare wuschelte, konnte er einfach nicht anders und wurde rot, was natürlich gleich Ron auf den Punkt rief, der dachte irgendetwas sei los mit Luca. „Nein, nein, mir ist nur etwas heiß~ Die neuen Sachen, du verstehst? Dieser Umhang ist schon gewöhnungsbedürftig.“, winkte Luca schnell ab. Das alles war mehr als peinlich für ihn. Er sollte sich schnellstens wieder einkriegen, ansonsten würde noch jemand merken, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Einschließlich Harry und das wollte Luca am Wenigstens. Aber das Witzigste war ja noch, dass Ron ihm wirklich glaubte und extra für ihn das Fenster öffnete. Er bedankte sich und musste es sich verkneifen zu lachen. Er kam damit wirklich durch. Was Luca ja nicht wissen konnte war, dass die drei Freunde jedes Mal aufs Neue, jedes Jahr, immer denselben Personen im Zug begegneten. So ein großer Zug aber sie schafften es immer ihr Abteil zu finden, dachte Harry als kein Geringerer als sein ‚Lieblingsslytherin’ an der Tür stand und zu ihnen sah. Eigentlich hatte so jemand wie Draco Malfoy schon längst einen schlauen Spruch über seine Narbe, Hermines Eltern und Rons Familie im generellen gesagt aber dieses Mal war es anders. War das wirklich real was gerade passierte? Malfoy wurde noch blasser als er eh schon war und das erschien Harry als eine große Kunst. Etwas schlimmes musste passiert sein in den zwei Minuten, die er an der Tür stand. Genau darüber dachte Draco gerade nach. Sein Blick fiel direkt auf die Person, welche neben Harry saß. Seine alljährliche Beleidigung blieb ihm im Hals stecken. Nichts brachte der Blonde heraus. Gar nichts. Luca saß wirklich neben Potter und dieser... dieses Narbengesicht fasste ihn an, legte den Arm um den Kleineren! Seine Hand umschloss den Zauberstab fest, welcher sich unter seinem Umhang befand und zitterte. Sein bester Freund musterte ihn nur irritiert und Pansy Parkinson, ihrerseits Gründerin des Draco Malfoy Fanclubs schien zum ersten Mal in ihrem Leben zu erfahren wie es war die Stimme zu verlieren. Insbesondere, da ein Junge, der neben Potter saß aufsprang und direkt auf ‚ihren’ Draco zulief. Luca sprang ihm um den Hals und drückte sich an den Größeren, sah ihn glücklich an. „Draco? Was machst du hier? Warum hast du denn nichts davon gesagt? Ich wollte dir alles erzählen aber du hast ja keine Adresse weitergegeben und ein Telefon habt ihr auch nicht. Ich bin ja so froh, dass du auch hier bist~ Also, wirklich, du...“, er kam nicht sehr weit, denn dieses Mal agierte Draco und erwiderte das Drücken, ließ den Jüngeren bestimmt zwei Minuten lang nicht los. Bis er sich von ihm löste und dazu entschloss wenigstens einen Teil der Fragen zu beantworten. Immerhin befanden sie sich hier in einem Abteil mit drei Gryffindors. Zu viel Blöße wollte er sich nicht geben, auch nicht, wenn Luca bei ihm war. Auch Crabbe und Goyle traten hinzu, bzw. standen hinter Blaise um alles verfolgen zu können. Da lief irgendetwas seltsames ab. Seit wann fasste der Blonde irgendjemanden an? Oder besser, seit wann ließ er jemanden so nahe an sich heran? „Meine Eltern wollten, dass ich vor meinem neuen Schuljahr noch etwas Wichtiges erledige. Ich konnte dir nicht Bescheid sagen, auch wenn ich es wirklich wollte, Luca.“, dass er bei dem dunklen Lord persönlich war ließ er dann doch lieber ungesagt. Immerhin war ja auch St. Potter im Abteil, der würde nur wieder einen epileptischen Anfall bekommen, wenn er von dem dunklen Lord sprach, was nichts Schlimmes wäre ihm aber nur Kopfschmerzen bereiten würde. „Aber das Wichtigste überhaupt, Luca. Warum hast du mir nichts von deinen Zauberkräften verraten? Wenn ich schon früher gewusst hätte, dass du ein Zauberer bist, dann hätte ich dich über alles aufgeklärt.“, ehe Luca jedoch antworten konnte, sprach Draco auch schon weiter und deutete auf die die Gryffindors. „Was machst du eigentlich mit St. Potter? Als wäre das nicht genug ist ja auch noch das Schlammblut und Wiesel dabei. Warum diese Looser - Gruppe?“ Wieder konnte Luca nichts darauf antworten. Ron war aufgesprungen und kam dem Blonden gefährlich nahe. Seinen Hals umdrehen, ihm einen Crucio entgegen werfen und noch viele andere grausame Dinge fielen dem Rothaarigen ein, als Draco ihn und vor allem Hermine beleidigte. Harry war es, der sich zwischen die beiden stellte und Ron davon abhielt. „Komm schon, der verdient es nicht, dass du dir an ihm die Hände schmutzig machst. Irgendwann, Ron... dann kriegt er das, was er verdient.“ Ron sah ihn nur zitternd an, versuchte seine Wut etwas herunterzuschrauben. „Aber Harry, er hat Hermine beleidigt! Er hat sie schon wieder ein Schlammblut genannt. Irgendwann muss er doch dafür bezahlen.“, dieses Mal war es Hermine die eingriff und ihren Freund beruhigte. Sanft gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und nickte. „Ja, irgendwann. Aber nicht jetzt. Nicht hier und jetzt, Ron. Lass es gut sein~“ „Ja, hör auf deine Schlamm...“, harsch unterbrach Luca seinen besten Freund und stand nun vor ihm, wütend und vor allem enttäuscht. Die ganze Zeit über war er ruhig geblieben, hatte sich das alles angehört aber jetzt, nachdem was alles gesagt wurde und nach dem verletzten Blick Hermines, war es ihm unbegreiflich warum Draco... sein bester Freund, so reagierte. Niemals hätte er ihm so eine Oberflächlichkeit und vor allem Dummheit zugetraut. Niemals. „Was verdammt noch mal, ist mit dir los, Draco Malfoy? Warum benimmst du dich wie das letzte Arschloch auf der Welt? Ich weiß nicht was da zwischen euch abläuft und es interessiert mich auch nicht aber ich will nicht mitten drin sein! Das ist mein erster Tag... und endlich sehe ich dich wieder, was glaubst du habe ich für eine Lust, dass sämtliche Vorstellungen, die ich von dir hatte, zerplatzen wie eine Seifenblase?“, Draco sah ihn verdutzt an, genauso wie die restlichen Insassen des Abteils. Rons Mund blieb weit offen, Harrys Augenbraue war nach oben gezogen und auch Pansy brachte, zu ihrem eigenen Erstaunen, kein einziges Wort heraus. Wie konnte es dieser Junge wagen so mit ihrem Draci zu sprechen? Und warum lebte der Knirps noch? Luca machte eine kurze Andeutung und Draco beugte sich zu ihm herunter, so dass der Kleinere ihm etwas zuflüstern konnte. „Wir haben viel zu bereden, sehr viel. Was ist nur los? Wo ist der Draco Malfoy, der nicht so sein wollte, wie ihn jeder dazustellen versucht? Wir reden nachher, ja? Verspreche es mir.“ Der Angesprochene nickte nur und strich Luca über den Kopf. „Manche Dinge sind unausweichlich und werden sich nie ändern. Das ist meine Welt, Luca. Die Welt, die hasse aber in der ich leben muss, verstehst du. Wir reden nachher. Du hast mein Wort darauf.“, damit löste er sich von dem Kleineren, sah zu Harry und winkte. „Wir sehen uns in Hogwarts, Narbengesicht.“ Als die Slytherins weg waren, die Tür wieder geschlossen und Ruhe einkehrte, setzte sich Luca wieder zu Harry, sah diesen entschuldigend an. An den Platz der anfänglichen Begeisterung trat Stille und peinliches Schweigen. Keiner wollte etwas dazu sagen bis Luca eben diese Stille durchbrach. „Entschuldigungen sind fehl am Platz. Ich will und werde mich nicht entschuldigen aber..“, Luca seufzte und sah sich um. „...wenn ihr nicht wollt, dass ich hier bleibe, dann gehe ich. Ihr solltet aber wissen, dass ich euch mag, wirklich. Ich weiß nicht was mit Draco los ist. Normalerweise ist er sehr nett...“, er stand auf und wollte schon gehen als Hermine auch schon seine Hand umfasste und ihn wieder zurück. Sie schüttelte den Kopf und lächelte Luca nur an. Harry war es, der letztendlich etwas auf das Gesagte erwiderte. „Das mit Malfoy geht jedes Jahr so. Immer wieder aufs Neue kommt er und bombardiert uns mit seinen schlauen Kommentaren und in Hogwarts geht das weiter. Es ist schon zu einer Art Kleinkrieg ausgeartet und das wird sich niemals ändern. Das einzige Problem ist nur, dass du nun zwischen die Fronten geraten bist. Anscheinend mag er dich und das stellen wir nicht in Frage. Aber, wenn du bei uns bleiben willst dann kannst du das auch, okay? Es wird Probleme geben aber die haben wir eh schon. Also? Wie siehst du das?“ Luca nickte und setzte sich wieder hin. Ja, wie sah er das? Draco war sein bester Freund aber Harry wurde für ihn auch so etwas wie ein guter, vielleicht bester Freund. Hermine mochte er sehr und sogar der chaotische Ron hatte es ihm angetan. Er wollte bei ihnen bleiben aber auch bei Draco. „Wie ich das sehe? Na, genauso wie ihr. Das klappt schon irgendwie~ Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter, oder? Ich rede nachher mit Draco und das wird sich bestimmt wieder einrenken.“ „Die Hauptsache ist nur, dass wir nicht pausenlos mit Malfoy rumhängen müssen. Ansonsten erwürge ich ihn irgendwann. Tschuldigung Luca...“, murmelte Ron und kratzte sich am Kopf. Die Drei anderen fingen an zu lachen und nickten. Es war wie Draco es schon gesagt hatte. Manche Dinge sind unausweichlich und werden sich niemals ändern. Egal wie sehr man diese Welt um sich herum hasst und hinaus will, muss man sich letztendlich mit ihr arrangieren bis man die Kraft hat sich davon zu lösen. **~~** Luca wurde nach einiger Zeit etwas dösig und schloss die Augen, lehnte sich an Harry und spürte nur noch wie dieser sachte durch seine Haare strich. Den Blick des Schwarzhaarigen, welcher auf ihn lag, sah Luca zum Glück nicht aber Hermine tat es. Sie bedachte die beiden mit argwöhnischen aber auch besorgten Blicken. Sie konnte in ihrem besten Freund lesen wie in einem Buch. In dessen Augen, diesem eindeutigen Verhalten. Harry mochte Luca sehr und das war kein Mögen aus Freundschaft. Wusste Harry denn, was auf ihn zukommen könnte? Malfoy hatte schon fast einen Ausraster bekommen, als er sah wie Harry einen Arm um Luca gelegt hatte, wie würde es ausgehen, wenn sie irgendwann wegen Schlimmeres aneinander kämen? Seufzend wand sie ihren Blick von den beiden ab und schmuste sich an Ron, der zwar irritiert war aber nicht darüber nachfragte. Es kam nicht sonderlich häufig vor, dass sich Hermine in der Öffentlich einfach so an ihn schmiegte. //Pass nur auf dich auf...Harry~// **~~** „Aufwachen...“ Hm, was war das? Hatte ihn da gerade jemand gerufen? „Luca. Wach auf. Wir sind da.“ Der Angesprochene öffnete die Augen und schaute sich um. Er war in dem Zugabteil. Auf dem Weg nach Hogwarts. Ja, jetzt erinnerte er sich. Doch was war das für ein seltsamer Traum? Was waren das für Stimmen und was hatten sie zu ihm gesagt? Es war eine fremde Sprache, eine, die er noch nie gehört hatte und doch... Ja, sie war ihm gar nicht so fremd wie er dachte. Obwohl er sie selbst noch nie gesprochen hatte verstand er was man ihm sagte. #Kind des Lichts, bald wirst du erwachen und wieder bei uns sein.# Wen meinten sie damit? Doch nicht etwa ihn? Nein, das war Schwachsinn. Er war ein Zauberer, damit musste er erst einmal klar kommen. Er hatte schlichtweg keine Zeit um sich jetzt auch noch damit zu befassen. „Hey, aufwachen, Schlafmütze, wir sind da.“ Luca sah Harry an und öffnete seine Augen nun richtig, rieb sich darüber. Es war Harrys Stimme, die er gehört hatte und dessen Rütteln, dass ihn aufweckte. Ja, so langsam lichtete sich der Schleier und die Realität holte ihn ein. „Hermine und Ron sind schon vor gegangen. Komm~“ Harry wartete bis Luca ihm folgte und brachte ihn nach draußen. Es tummelten sich einige Jungs und Mädchen verschiedensten Alters am Gleis und fast alle gingen in die Richtung, in welcher Kutschen auf sie warteten. Bis auf die Jüngsten unter ihnen. Laut Harrys Erzählungen waren das die Erstklässler, die mit Booten zum Schloss gebracht wurden. Sie wollten gerade weiter zu den Kutschen – wobei Luca bemerkte, dass die Pferde zu fehlen schienen - aber eher er nachfragen konnte hörte er jemanden laut Rufen. „Patrice Lucas Thomas Parker! Ist er hier irgendwo! Jesses, wie soll ich ihn denn unter den ganzen Schülern finden...“, murmelte der Riese und schaute sich weiter verwirrt um. Auf einmal hob Harry die Hand und winkte ihm zu. „Hagrid! Hier! Hier ist der Junge, den du suchst.“ Er wurde sanft von Harry vor geschoben und sah hoch zu einem riesigen Mann mit Bart und … ...ja, er erkannte ihn wieder. Das war Hagrid. „Endlich habe ich dich gefunden.“, die riesige Hand des Mannes umfasste seine beiden Hände und drückte sie sachte. „Ich habe den dringenden Auftrag dich zu Direktor Dumbledore zu bringen. Einen sehr wichtigen Auftrag. Er wartet schon auf dich. Komm, da vorne steht's schon, mein Motorrad. Damit sind wir schneller da“ Er ging schon vor und ließ Luca irritiert zurück, der Harry fragend ansah. „Was war das eben?“ „Ja, so einen Auftritt legt Hagrid immer hin. Du hättest mal sehen sollen wie meine erste Begegnung mit ihm war. Meine Tante und mein Onkel, besonders mein Cousin haben heute noch Angst vor ihm.“, er lachte und deutete zu Hagrid. „Los, geh schon. Ich warte in Hogwarts auf dich. Bis gleich.“, er winkte ihm zu und ging zu den anderen, die schon an der Kutsche warteten. Das Seltsame war aber, dass die Kutsche losfuhr – ohne Pferde. Noch etwas, das er Harry fragen musste aber jetzt musste er erst einmal zu Hagrid, der schon ungeduldig wurde. Entschuldigend sah Luca ihn an und setzte sich zu ihm auf das riesige Motorrad. Bevor sie losfuhren rief Hagrid einem - Tatsache, es war ein Geist, den er ansprach! „Erstklässler! Es geht ab zu den Boten. Mr. Evans ist meine Vertretung. Er wird euch sicher rüber bringen.“ Erst nachdem das geklärt war wandte sich Hagrid wieder an ihn. „Halt dich fest, Junge. Jetzt geht’s los.“, und schon befanden sie sich in der Luft. Also, irgendwie hatte er das mit dem Motorradfahren anders in Erinnerung. Aber gut, jedem das Seine. Innerhalb kürzester Zeit befanden sie sich in Hogwarts. Es war ein riesiges Schloss, imposant und es weckte sein Interesse. Er musste es unbedingt erkunden. Vielleicht mit Draco und Harry? Bei dem Gedanken an die beiden wurde ihm warm ums Herz. Nie hätte er gedacht, dass er solche starken Gefühle für jemanden empfinden konnten. Erst recht nicht für zwei Jungs. Ein Mädchen wäre normal gewesen – da hätte seine Mutter bestimmt nichts dagegen und sein Vater würde sich freuen, dass er ausnahmsweise nicht nur an Fußball dachte aber ausgerechnet Jungs? Gut, seine Mum ahnte es wahrscheinlich und sein Dad war ja auch nicht grenzdebil oder blind. Sie würden seine Wünsche auch tolerieren, das hatten sie ihm schon früh klar gemacht. Trotzdem. Es war seltsam und doch konnte er es nicht leugnen. Sein Herz klopfte schneller, sein Puls raste regelrecht, wenn er mit den beiden zusammen war. Draco, der blonde junge Mann. Ein Malfoy. Etwas, dass ihn von vorneherein brandmarkte wie es schien und der sich gegenüber anderen verhielt wie ein schlecht erzogenes Kind. Harry mit den strubbligen Haaren und er Brille, die ihm immer runter rutschte. Mit dem verschmitzten Lächeln und dem wirklich tragischen Hintergrund was dessen Familie und seiner Zeit bei diesen unmöglichen Verwandten anging. Die beiden waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht und trotzdem... Er konnte sich nicht vorstellen solche Gefühle für jemanden anderen zu empfinden, außer für diese beiden. War er den noch normal? War es denn nicht egoistisch zu glauben, dass man zwei Personen gleichzeitig lieben könnte? Kam denn dann nicht immer einer zu kurz? Wie sollte man ihm das den glauben? Wie konnte er ihnen beweisen, dass es möglich war? Nie hätte er gedacht, dass es so kompliziert sein könnte jemanden zu lieben. Vielleicht war er es ja keine Liebe? Vielleicht interpretierte er zu viel hinein in eine eigentlich 'nur' sehr gute Freundschaft? Eine Freundschaft, die sehr tief ging? Auch, wenn es so sein könnte wusste er insgeheim, dass sein Herz schon eine Entscheidung dazu getroffen hatte. Alles ging bisher so schnell und kam Schlag auf Schlag. Er traf Draco, dann Harry, er bekam den Brief von Hogwarts, er erfuhr, dass er ein Zauberer war. Das passierte sonst immer nur in Filmen, oder Büchern. Es kam ihm auch so vor, als ob er jeden Moment aufwachte und sich Zuhause befand, in seinem Bett und seine Mum ihn rufen würde weil er in die Schule müsste. Insgeheim wusste er aber, dass es nicht so einfach sein würde. Er wachte nicht auf, da es kein Traum war. Es war die Realität, ein neuer Abschnitt in einem Leben, mit neuen Bekanntschaften und eventuell auch mit Personen, die ihm nicht freundlich gesonnen waren. Doch damit würde er klar kommen – ganz sicher! Er war ein Parker! Egal was dieser Dumbledore ihm sagte. In erster Linie war er ein Parker und als solcher ließ er sich nicht unterkriegen! So in Gedanken versunken merkte er gar nicht, dass sie Hogwarts bereits betreten hatten. Sie gingen gerade an einer Wand voller Gemälden vorbei und diese – bewegten sich. Ein älterer Mann in einer Kutte zwinkerte ihm sogar zu. Luca schaute sich verwirrt um, kniff sich und folgte Hagrid weiter. Bilder, die sich bewegten und ihm zuzwinkerten. Gab es noch etwas Seltsameres? Gut, ja, es gab Geister aber mit denen kam er dann schon eher zurecht. Hagrid blieb vor einem Wasserspeier stehen, murmelte etwas, dass sich anhörte wie 'Zitronen Drops' und der Wasserspeier verschwand. Ein Durchgang offenbarte sich und eine Lange Treppe wurde sichtbar. „Da gehst du jetzt rauf. Die Treppe führt direkt zu Direktor Dumbledores Büro. Mach's gut, Kleiner. Wir sehen uns sicherlich noch.“ Hagrid winkte ihm zu und verschwand, ließ ihn stehen. Was erwartete ihn da oben? Was passierte, wenn er da jetzt hoch ging? Sein Herz klopfte und er legte sich die Hand auf seine Brust. „Du schaffst das. Augen zu und durch. Was kann da oben schon schlimmes passieren?“, murmelte er leise zu sich selbst und nahm schon die erste Stufe. Ja, was konnte da oben schon großartig passieren? TBC Kapitel 6: Geheimnisse der Vergangenheit ---------------------------------------- Kapitel 6 "Geheimnisse der Vergangenheit" oder "Was für ein Haus?" Begegne deinen Schatten und vergesse nicht wer du wirklich bist. Erst dann wirst du dich selbst finden. Denke immer an mich und lebe so, wie ich es dir gelehrt habe. Du wirst die Richtige Seite wählen und deiner Herkunft würdig sein Was auch immer kommen mag, ich werde bei dir sein. Du wirst es bald erfahren und die Macht in dir spüren. Mein kleiner, lieber Lyonìth~ Luca blieb stehen. Er hatte gerade den Raum betreten – das Büro des Direktors. Professor Dumbledore hieß der alte Mann mit dem langen Bart, der an seinem Tisch saß und sich nun erhob als er ihn sah. Doch er konnte nicht weitergehen. Etwas hielt ihn davon ab. Es waren Worte aus der Vergangenheit, oder? Das konnten doch nur Worte sein aus seiner Erinnerung. Warum hörte er das auf einmal? Warum sonst hörte er auf einmal die Stimme seiner Mutter? Seiner leiblichen Mutter. Er sank auf die Knie und hielt sich den Kopf. Da waren sie wieder diese Bilder. Ab und an sah er sie in seinen Träumen und dachte bisher auch, dass sie nur in seinen Träumen existierten. Doch jetzt war alles anders. Lag es an der Magie hier in dem Raum? An dieser seltsam magischen Atmosphäre, die ihm auf einmal so vertraut vorkam? So, als ob er schon einmal hier gewesen war. Aber das war unmöglich! Irgendwie schaffte er es sich wieder aufzurichten und einen klaren Kopf zu bekommen. Er durfte sich davon jetzt nicht fertig machen lassen! Es gab so viel anderes worauf er sich konzentrieren musste. Auch, wenn das Geheimnis um seine Eltern ein Thema war, dass er bestimmt wieder aufgreifen würde und nun wusste er auch wer hier in Hogwarts die Antworten auf einige Fragen haben würde. Er schaute sich den alten Mann genauer an. Irgendwie sah er vertraut aus. Obwohl er ihn definitiv noch nie gesehen hatte, oder? Der Direktor Hogwarts kam auf ihn zu und beugte sich vor, dessen dünne Hand umfasste seine eigene und drückte sie leicht. „Es freut mich dich endlich wiederzusehen. Ich dachte schon, dass dieser Moment nie eintreffen wird. Ich hatte mich schon damit abgefunden und auch mit dem Schmerz des Verlustes.“, auch wenn dieser trotzdem noch da war. Er lächelte den verwirrten Jungen vor sich an und setzte sich wieder hin. Luca hatte den Eindruck, dass der Ältere erleichtert und glücklich war ihn zu sehen aber auch unendlich traurig. „Isabelle. Du hast viel von ihr geerbt, mein Junge. Du erinnerst mich an sie und endlich bist du wieder hier wo alles seinen Anfang genommen hat. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe hast du lachend im Arm deiner Mutter gelegen und mit ihren langen Haaren gespielt.“ Luca wollte ihn sofort fragen was es mit Isabelle auf sich hatte, wer sie war und... Nein, eigentlich konnte er es sich denken wer sie war. Auch, wenn er ihren Namen nicht kannte, nicht einmal ihr Gesicht vor Augen hatte. Dieser Mann kannte seine Mutter. Doch er frage ihn nicht. Nicht jetzt. Nachdem er das gesagt hatte saß der Direktor kurzzeitig wie versteinert da. Erst nach einiger Zeit sagte er etwas und schaute zur Seite zu einem kleinen Brunnen, der sich auf der rechten Seite des Raumes befand. „Was mir von ihr bleibt sind meine Erinnerungen an sie. Aber gut, genug der Erinnerungen. Das Hier und Jetzt zählt, mein Junge. Wie war deine Reise? Ich hoffe es ist alles gut gegangen? Du hast bestimmt einige Eindrücke sammeln können, die mehr als neu für dich sind?“ Luca nickte nachdenklich. Ja, so konnte man das Ganze, das er erlebt und gesehen hatte in etwa beschreiben. „Es ist alles gut gelaufen. Ich habe Harry kennen gelernt. Sie kennen ihn bestimmt. Er ist anscheinend so was wie eine Berühmtheit in der Zauberwelt. Er hat mir alles gezeigt. Ich kenne Draco Malfoy sehr gut und habe mich auch mit Ron und Hermine angefreundet. Bisher ist alles gut gegangen. Direktor Dumbledore...“, begann Luca auf einmal. „Ich weiß, dass es vielleicht zu früh für diese Frage ist aber – es beschäftigt mich schon die ganze Zeit.“ Er dachte darüber nach wie er anfangen sollte. „Ich habe bisher ein normales Leben geführt. Ohne große Vorkommnisse. Ich lebe bei Menschen, die mich lieben und bei sich aufgenommen haben als ihren Sohn. Ich habe eine Mum und einen Dad. Plötzlich von heute auf morgen erinnere ich mich an Dinge aus meiner Vergangenheit. Ich höre die Stimme meiner leiblichen Mutter, ich... sehe und höre merkwürdige Dinge. Dazu kommt, dass ich auf einmal Zaubersprüche in meinem Kopf habe, die ich eigentlich gar nicht wissen kann weil ich sie noch nie gehört habe – wie denn auch, wenn ich auf eine normale Schule gehe, oder ein normales Leben führe. Da ist ein immenses Wissen über Zauberei in meinem Kopf, dass durch meine Anwesenheit hier in Hogwarts verstärkt wird. Was ist los mit mir?“ Der Direktor Hogwarts nickte nur und schmunzelte leicht. „Du hast in der Vergangenheit Zauberei angewandt, nicht wahr? Wie lange ist es her?“ Luca dachte nach und erinnerte sich an den Fall in der Umkleide und sagte ihm den genauen Zeitpunkt. „Das war der Auslöser, sozusagen der Zünder. Deine Mutter war eine sehr mächtige und kluge Hexe. Da es üblich ist in ihrer Familie die Macht und das Wissen an das erstgeborene Kind weiterzugeben, sobald man weiß, dass man nicht mehr lange leben wird, hat sie genau das mit dir gemacht. Sie gab dir ihre Macht und ihr ganzes Wissen, versiegelte es aber gleichzeitig weil du noch zu jung warst um damit umzugehen und um dich zu schützen. Da draußen gibt es Wesen, die dieses Wissen und diese Macht für sich beanspruchen. Du bist in ihren Augen von unschätzbarem Wert. Im Moment ist es noch zu viel für dich und der richtige Zeitpunkt ist nicht gekommen um dir alles zu erzählen aber sei dir gewiss, dass deine Mutter dich sehr geliebt hat. Sie hat das alles nur getan um dich zu schützen. Jetzt mag es noch alles zu viel für dich sein aber glaube mir, es wird sich bald ändern. Die Magie ist ein Teil von dir. Ein sehr großer und du wirst bald lernen damit umzugehen. Bis dahin werde ich dir dabei helfen.“ Luca schüttelte den Kopf. Das konnte dich nicht alles sein. Er musste mehr erfahren. „Bitte, da muss doch mehr dahinter stecken. Erzählen Sie mir davon.“ Es kam nur ein Kopfschütteln von dem alten Mann, der sich wieder an seinen Tisch setzte. „Nein, das kann ich leider nicht. Es ist noch zu früh. Übe dich in Geduld. Keine Sorge. Ich werde dir alles erzählen aber... erst, wenn die Zeit dafür reif ist. Nun...“, er deutete auf einen Kreis, der in der Mitte des Raumes erschien. „Ich kann mir denken welches Potential in dir steckt und doch muss ich mich dessen vergewissern. Es gibt gewisse Prozedere, die in Hogwarts eingehalten werden müssen. Dazu gehört auch zu wissen in welchen Jahrgang du kommen wirst. Stelle dich bitte in den Kreis. Er wird offenbaren in welchen Jahrgang du geschickt wirst und dann bringe ich dich in die große Halle. Es wird dort schon auf eine Anwesenheit gewartet.“ Missmutig, weil er mehr erfahren wollte und es nicht gesagt bekam, stellte er sich in den Kreis und wartete ab. Zunächst geschah nichts. Alles war ruhig. Bis auf einmal der Kreis zu leuchten begann. Für einen kurzen Augenblick hatte er Angst, dass irgendetwas schlimmes passieren würde. Wer wusste schon was dieser Kreis noch alles bewirkte. Gut, sein älterer Gegenüber sah nicht so aus, als ob er ihm schaden wollen würde aber – was wäre, wenn er sich auf einmal in Luft auflöste, oder in eine andere Dimension abrutschte, oder was es sonst noch alles in den Science-Fiction Romanen zu lesen gab? Ja, er las zu viel und schaute wahrscheinlich auch zu viel fern aber so abwegig war es auch wieder nicht. Hey, er war ein Zauberer – davon hatte er bisher auch nur gelesen. Doch es geschah nichts. Gerade wollte er den Kreis verlassen, da wurde das Leuchten stärker und hüllte ihn komplett ein. Über ihn erschien so etwas wie eine Blase, die immer größer wurde. „Äh, Direktor...das..ist jetzt aber nicht gefährlich, oder so? Das Ding sieht aus, als ob es gleich...“ Da passierte es auch schon. Die Blase explodierte und Luca hielt sich instinktiv die Ohren zu, obwohl es eigentlich gar nicht so laut war. Als er es merkte und seine Hände von den Ohren nahm hörte er ein Geräusch, so als ob man ein Elektrokabel in einen Pool voller Wasser wirft. Er sah, dass das Licht in verschiedenen Farben schimmerte und plötzlich sah es so aus, als ob er umgeben von kleinen Sternen sei. Alles in einem war es ein ungewöhnlich schönes Schauspiel. Er fing einen der Sterne mit der Hand ein und als er diese öffnete flog ein glitzernder Schmetterling heraus und um ihn herum. „Das war wirklich schön, Direktor Dumbledore...“, rief er begeistert und überwältigt. Anstatt seine Begeisterung zu teilen stand der Angesprochene mittlerweile neben ihm und hatte einen nachdenklich Ausdruck. Einige der Schmetterlinge wurden nun blutrot und auch das Licht verfärbte sich. „Sehr interessant. Nun, du bist anscheinend für einige Überraschungen gut, mein Junge. Verlasse den Kreis bitte. Wir sollten runter zu den anderen, sonst denken sie noch, dass heute keine Einschulung stattfindet.“, er lächelte wieder und griff in die Innenseite seines Umhangs. „Ein Zitronenbonbon gefällig? Sie sind ausgesprochen erfrischend.“ Irritiert sah Luca den Größeren an und nickte, nahm sich ein Bonbon und steckte es sich in den Mund. „In welchen Jahrgang komme ich eigentlich? Zu dem von Harry und Draco? Das wäre echt Klasse.“ Sie gingen gemeinsam runter und machten sich auf den Weg zur großen Halle. Da sich wirklich jeder Einzelne in Hogwarts nun dort befand war es auf den Gängen totenstill. Es gab lediglich ein Tuscheln von den Personen in den Bildern. „Ich weiß nicht, ob es so gut ist dich gleich in den sechsten Jahrgang einschulen zu lassen aber es wird die einzig logische Entscheidung sein. Nur dort kann sich dein Potential entfalten und vor allem hast du dort ja schon einige Bekannte. Es ist nur die Frage für welches Haus der Hut sich für dich entscheiden wird.“ „Haus? Was....“, ehe er aber weiter fragen konnte wurde Luca von einem Rufen unterbrochen. Mit einem Mal stand Harry vor ihm und schließlich auch Draco, der den Schwarzhaarigen einfach zur Seite drängte. „Mach endlich nen Abgang Narbengesicht. Geh zu deinen kichernden Freunden an den Tisch“ „Verschwinde doch einfach. Lös dich in Luft aus, oder ersauf in dem Zeug was du dir ständig in die Haare schmierst, Malfoy. Im Gegensatz zu dir habe ich wenigstens Freunde.“ Das war Draco zu viel und er wollte gerade auf Harry losgehen als sie beide durch ein Räuspern davon abgehalten wurden. „Oh...Professor Dumbledore..“, peinlich berührt ließen sie voneinander ab und lugten zu Luca. „Mr. Potter, Mr. Malfoy. Warum sind Sie nicht in der großen Halle?“ „Ich habe nach Luca gesucht!“, erwiderten beide gleichzeitig und Luca musste leise Kichern. „Ihre Sorgen in Ehren meine Herren aber was soll ihm denn bei mir passieren? Sie wussten doch, dass er bei mir ist, Mr. Potter.“ Harry zuckte nur die Schultern. Ja, er wusste es aber Luca war recht lange weg und in der Halle wurden alle auch langsam unruhig weil Dumbledore nicht auftauchte. Der Ältere ließ es dabei und schüttelte nur den Kopf. „Gehen wir.“ Luca sah die beiden lächelnd an und winkte ihnen zu als er dem Direktor folgte. Doch es war ihm etwas aufgefallen. Ihn hatte der Weißhaarige ständig geduzt aber Harry und Draco gesiezt. Hatte das eine tiefere Bedeutung? Und was war der andere jetzt eigentlich? Professor, Direktor? Beides? Na ja, beides war durchaus möglich, oder? Aber irgendwie war das jetzt nebensächlich, denn auf einmal stand er vor einer riesigen Tür. „Dein Stundenplan wird auf ihrem Bett liegen und die Materialien für den Unterricht wirst du morgen besorgen. Ich gebe dir natürlich Begleitpersonen mit, die dir dabei helfen werden.Gleich nachdem wir die große Halle betreten haben wirst du dich bitte bei den Erstklässlern einreihen. Viel Erfolg, Luca.“ Die Tür öffnete sich und Professor Dumbledore – wie er ihn ab sofort nennen würde – betrat die große Halle, die wirklich riesig war. Harry und Draco, die sich beide immer noch am liebsten erwürgen wollten folgten dem Älteren und winkten ihm zu. „Bis gleich an unserem Tisch.“, rief ihm Harry zu und Draco stieß ihn fest an. „Träum weiter, Potter! Luca kommt zu uns, klar?!“ So ging es weiter bis jeder von ihnen an dem jeweiligen Tisch saß. Luca schüttelte darüber nur grinsend den Kopf, ehe er die Erstklässler suchte und sich zu ihnen gesellte. Er war zwar älter aber auch für ihn war es das erste Mal, dass er so etwas sah. Deswegen schaute er genauso wie all die Elfjährigen – voller Erstaunen und Interesse. In der Luft befanden sich Kerzen, man sah vier Banner und ganz vorne reihten sich die Lehrer an einem Tisch auf. Die Schüler befanden sich an je vier langen Tischen, zwei auf jeder Seite und in der Mitte gab es einen Durchgang. Diesen benutzten sie nun als Professor Dumbledore sie zu sich rief. Ehrfürchtig traten sie durch die Halle nach vorn. Luca, der sich weiter umsah erkannte an einem Tisch Harry mit Ron und Hermine. Dann hielt er Ausschau nach Draco, der an dem Nebentisch saß. Was ihm auffiel war, dass die Farben unterschiedlich waren. Anscheinend hatte jedes Haus eine andere Farbe? Harry hatte eine rote Krawatte während Dracos grün war. Sie blieben stehen und es war Zeit für die Rede des Professors. Ab und an sah er wie Geister über den Köpfen der Schüler hinweg flogen – einer von ihnen hatte auch keinen Kopf, oder nein, da war ein Kopf aber irgendwie wirkte dieser lose. Das war wirklich alles sehr interessant. Nach der Rede des Professors wurden die Erstklässler ihren Häusern zugewiesen. Es gab Klatschen, Jubelrufe und glückliche aber auch enttäuschte Gesichter. Als er an der Reihe war kam er nach vorn, spürte aber wie sich langsam Aufregung in ihm breit machte. Die ganze Zeit lagen bereits die Blicke der Schüler am Tisch auf ihm. Er hatte es deutlich bemerkt. Es war ja auch kein Wunder. Immerhin war er in seinem Alter unter lauter Erstklässler und kam jetzt erst nach Hogwarts. Das gab einiges an Gesprächsbedarf. Er ging zu dem Stuhl, der da stand wo zuvor die Rede gehalten wurde und worauf ein alter schäbiger und verschlissener Hut lag. Schon vorhin hatte er gemerkt, als dieser auf den Köpfen der Schüler lag, dass dieser sich bewegt hatte. Der Hut schien zu reden? Na ja, zumindest seine Entscheidung hatte er laut in die Menge gerufen. Was hatte aber Professor Dumbledore gesagt? Der Hut erkannte die Begabung und den Charakter einer Person, die sich ihn aufsetzt. Das konnte ja was werden. Ein sprechender Hut auf seinem Kopf. Mal sehen, wie sich dieser entscheiden würde. Er setzte sich hin und den Hut auf, der gleich zu reden begann. „Ein kluger Kopf, eigenwillig und zuweilen auch überheblich. Mutig und loyal ohne Frage.“ So ging es eine Zeit lang weiter. Der Hut murmelte etwas vor sich hing, listete seine Fähigkeiten auf, analysierte seinen Charakter und erzählte ihm von den Häusern. Da gab es Gryffindor, für seinen Mut bekannt, Rawenclaw für die klugen Köpfe, Huffelpuff für die treuen und Slytherin für die listigen, die nach Macht strebten. Strebte denn in Wirklichkeit nicht jeder nach Macht? Die mutigen, die listigen, die treuen und die klugen... alle zusammen hatten die Eigenschaften, die man braucht um etwas im Leben erreichen zu können. Keiner war einfach nur mutig, listig, treu oder klug. Er verstand diese Einteilung nicht aber das musste er auch gar nicht. Der Hut würde ja für ihn entscheiden, oder? Doch von dem Hut kam auf einmal nichts mehr. Er blieb ruhig. Erst nach einiger Zeit sprach er wieder zu ihm. „Junger Parker, ich habe mir schon gedacht, dass es bei dir nicht einfach sein wird. Du hast Potential um in jedes Haus zu kommen. Doch nicht alle Häuser werden deiner gerecht. Zwei der Häuser können das volle Potential in die entfalten.Die Häuser deiner Eltern. Für welches entscheidest du dich? Gryffindor oder Slytherin?“ Was war den jetzt los? Warum redete der Hut über gefühlte Stunden mit ihm und überließ ihm nun die Entscheidung? Das ging doch nicht. //Was... war für einen Unterschied wäre es, wenn ich nach Gryffindor käme und nicht nach Slytherin? In Slytherin ist Draco, in Gryffindor Harry. Am Liebsten würde ich zu beiden gehen.// Der Hut lachte und gab ihm die Antwort auf diese Frage. „Freundschaften und Mut findest du in Gryffindor. Suchst du Gerechtigkeit und möchtest du deine Kräfte dafür einsetzen, dann ist es das richtige Haus für dich, auch wenn es dir manchmal erschwert werden wird. Slytherin hat seit jeher mächtige Zauberer hervorgebracht. Sie berufen sich auf ihre List, ihren Stolz und Ehrgeiz und ihrer magischen Abstammung. Freunde wirst du nur schwer finden und auch deine Kräfte können, wenn du es zulässt für die falsche Seite genutzt werden. Doch im Grunde liegt es an dir. Selbst in einem Haus wie Slytherin wirst du deine Bestimmung finden und sogar etwas Gutes tun können.“ Luca dachte an Draco. Das hatte dieser also gemeint, dass er aus diesem inneren Gefängnis ausbrechen wollte, jemand anderer sein wollte als er war. Aber als Malfoy gab es keine eigene Wahl. Er wurde nach Slytherin geschickt, war ehrgeizig, vor allem stolz und listig aber er kannte auch einen anderen Draco. Einen mutigen, fürsorglichen und hilfsbereiten Draco Malfoy. Meinte das der Hut damit, wenn er sagte, dass es an einem selbst lag was man daraus machte? Er sah zu Harry und dann zu Draco. Er wollte sich nicht zwischen den beiden entscheiden. Doch er musste es. Er musste sich jetzt für ein Haus entscheiden. Es dauerte noch etwas und dann hatte er sich entschieden. Nur so könnte er vielleicht dafür sorgen, dass diese Feindschaft zwischen Gryffindor und Slytherin von der ihm der Hut erzählt hatte endlich ein Ende fand. Zumindest was Harry und Draco anging. Draco wurde ihn wegen seiner Entscheidung nicht hassen, oder? Nein, er würde ihn niemals hassen. Die Angst in ihm wuchs, dass Draco sich nach dem Verkünden seiner Entscheidung von ihm abwenden würde. //Mum, hoffentlich entscheide ich mich richtig// „Deine Entscheidung war richtig. Das Haus deiner Mutter wird dir den Weg weisen und hoffentlich dafür sorgen, dass diese Rivalitäten unter einander aufhören.“ „GRYFFINDOR“, schrie der Hut und Luca konnte ihn endlich absetzen. Als er sich umschaute sahen ihn alle fragend an. Es dauerte etwas bis alle am Gryffindor Tisch klatschten, sogar einige der Professoren taten es und auch Professor Dumbledore schien glücklich über seine Wahl zu sein. Nur einer war nicht glücklich. Dracos Gesicht, das eh schon blass war, sah ungesund aus. Der Blick war starr auf ihn gerichtet und wirkte fassungslos. Lieb schaute Luca ihn an, versuchte ihm irgendwie klar zu machen, dass das zwischen ihnen beiden nichts ändern würde aber Draco sah nicht so aus, als ob das so einfach wäre. Der Blonde haderte mit sich selbst. Er war wütend darüber, dass Luca nach Gryffindor kam und es hatte auch den Anschein gemacht, als ob es dessen Entscheidung gewesen war. Warum sonst saß der Junge solange mit dem Hut da vorne? Hatte Luca sich am Ende etwa für Potter entschieden? Für den Wunderjungen Gryffindors? Er ballte die Hände zur Faust und senkte den Blick, er mied es Luca anzusehen. Er nahm nicht einmal mehr wahr, dass alle mit dem Essen anfingen. Während Luca sich hinsetzte und von allen begrüßt wurde schaute er immer wieder zu Draco, suchte dessen Blick. Harry sprach auf ihn ein, wie toll er es fand, dass sie im selben Haus waren, dass er sogar in den gleichen Jahrgang käme, dass er ihm alles zeigen würde und den Rest registrierte er gar nicht mehr. Draco mied seinen Blicken, schaute ihn nicht mehr an und wirkte irgendwie verletzt. Er musste nachher unbedingt mit ihm reden. Koste es was es wolle. Diese Entscheidung war keine für oder gegen ihn gewesen. Sie waren immer noch Freunde und daran würde sich – jedenfalls für ihn – niemals etwas ändern. Harry sagte etwas zu ihm, dass er nur zur Hälfte wahrnahm. Es hatte mit den Personen zu tun, die er in unmittelbarer Nähe erkannte. Grabbe & Goyle. Man hielt sich lieber von ihnen fern, es sind Dracos Hunde, sie folgen ihm überall hin, sagte Harry und deutete auf Blaise Zabini, einem dunkelhäutigen großen Jungen. Das ist sein bester Freund, Blaise Zabini. Er nahm das alles zwar wahr, verarbeitete es aber nicht. Erst bei dem Thema 'bester Freund' wurde er hellhörig. Hatte Draco ihm die ganze Zeit etwas vorgemacht? Nein, das konnte er nicht glauben. Draco mochte ihn wirklich – wollte mit ihm befreundet sein. Ganz sicher. Luca löste sich von Harry und dieser konnte nicht mehr schnell genug reagieren, da stand der Braunhaarige auch schon vor den Slytherins. Diese musterten ihn abwertend und fingen an zu lachen. „Ich glaube, da hat sich ein Gryffindor verirrt. Was meinst du, Draco?“ Ein Mädchen mit blonden Haaren stand neben Draco und beugte sich zu ihm vor. „Ein kleiner Gryffindor. Schau nur wie schmächtig er aussieht und so klein. Ich wette, dass er mit einem Stoß auf dem Boden liegen und nach seiner Mami schreien wird.“, sie lachte böse und lehnte sich an Draco, der nichts dagegen unternahm. „Dray, ich... muss mit dir reden. Bitte, es ist dringend.“ Aus seinen amethystfarbenen Augen sah er ihn flehend an und hoffte, das Draco mit ihm kommen würde. Sie waren doch auch Freunde. Diese... Leute mit denen sich der Blonde abgab waren doch genau jene, mit denen er eigentlich nicht zu tun haben wollte. Sie gehörten in eine Welt, aus der er ausbrechen wollte. Das hatte Draco ihm doch gesagt. Doch sein Herz blieb stehen als Draco etwas auf seine Bitte erwiderte. „Seit wann redet mich einer von dem Pack so an? Wer hat dir erlaubt mich Dray zu nennen? Haben sie dir etwa in dein Hirn geschissen, oder was? Komm, tu' mir einen Gefallen und geh mir aus den Augen. Geh zu St. Potter, der wartet schon sehnsüchtig auf dich. Ihr seid wohl schon das neue Traumpaar Hogwarts – so wie der an dir hängt. Narbengesicht und Winzling, passt doch wie die Faust aufs Auge, oder. Du...“, doch er hielt inne als er Lucas Blick sah. Der Kleine sah ihn fassungslos und verletzt an. „Ich.. wollte doch nur...“ Luca brachte nichts mehr heraus. Alles in ihm zerbrach für diesen einen Moment. Er hatte sich schon immer Beleidigungen anhören müssen, aufgrund seines Aussehens, seiner Größe, seiner Herkunft... Immer hatte er diese Beleidigung weg gelächelt, so getan, als ob sie nichts in ihm bewirken würden aber jetzt ging es nicht. Er konnte das was Draco ihm an den Kopf geworfen hatte nicht einfach weg lächeln. Es ging einfach nicht. Bevor der Blonde noch etwas sagen konnte trat Luca näher an ihn heran. „Ich weiß nicht wieso. Wieso du das alles zu mir sagst. Ich weiß nicht wieso du mich auf einmal so hasst aber ich hoffe für dich, dass es nicht nur an diesen vermaledeiten Häusern liegt. Ich hoffe auch, dass das was du mir damals gesagt hast nicht alles gelogen war. Aber jetzt im Moment hasse ich dich dafür, ich hasse dich für deine Schwäche und diese Worte. Ich dachte, wir wären Freunde und habe dir geglaubt aber du bist in Wirklichkeit doch nur das große Arschloch, dass du eigentlich nie sein wolltest“ An seiner Wange liefen bereits dicke Tränen herunter, die er mit der Handfläche wegwischte. Er hob seine Hand und gab Draco eine schallende Ohrfeige. Dann drehte er sich um und rannte an Harry vorbei, der ihm gefolgt war und das alles entsetzt mit verfolgt hatte. Zuerst wollte Harry etwas sagen, ließ es aber sein und schaute den Blonden stattdessen nur enttäuscht an. Waren Luca und der Malfoy Sprössling nicht eigentlich Freunde? Anscheinend nicht und selbst wenn, spätestens jetzt hatte sich die Sache erledigt. Mädchentoilette Harry war Luca nachgelaufen bis dieser in der Mädchentoilette verschwand und es nicht einmal merkte, dass er die falsche Toilette angesteuert hatte. Als er reingehen wollte merkte er, dass die Tür verschlossen war. „Luca. Komm schon, lass mich rein.“ Es kam nur ein Scheppern von drinnen, wobei er sich fragte was da gerade zu Bruch gegangen sein soll. So viel gab es ja nicht was man einfach so kaputt schlagen konnte. Im Moment war er aber einfach nur froh darüber, dass er nicht bei Luca war – wer weiß was ihn da alles treffen würde - der Junge hatte eine Wut im Bauch, die sogar für das Erlegen eines Trolls gereicht hätte. Seufzend lehnte er sich an die Wand. Im Inneren hatte sich Luca noch nicht beruhigt aber er hörte auf einen Stein, den er auf dem Boden gefunden hatte an die Wand zu schmeißen, aufzuheben und wieder irgendwohin zu schmeißen. Grund für das Aufhören war ein Geist. Ein Mädchen befand sich vor ihm und schaute ihn interessiert an. Er konnte durch sie hindurch sehen. „Wer bist du denn? Warum bis du hier? Du bist kein Mädchen, oder doch?“, sie machte so ein komisches heulendes Geräusch und flog durch ihn in Richtung Toilettenkabine. „Ich bin kein Mädchen. Ich heiße Luca! Lass mich einfach in Ruhe. Mir ist nicht nach Reden.“ „Hm~ Du willst nicht reden? Du willst lieber meine Toiletten kaputt machen? Das ist aber nicht nett, Luca.“ Währenddessen vor der Mädchentoilette „Was willst du hier Malfoy? Du hast schon genug Schaden angerichtet. Verschwinde.“, knurrte Harry und bäumte sich vor dem Blonden auf, der ein kleines bisschen größer war als er. „Mach nen Abgang, Potter. Lös dich in Luft auf, oder spring vom Astronomieturm. Mach irgendetwas, aber lass mich in Frieden und tu der gesamten Zauberwelt einen Gefallen damit.“, er stieß Harry einfach zur Seite und steuerte die Tür an. „Du löst dich besser in Luft auf, Malfoy! Wegen dir hat sich Luca da drinnen eingeschlossen. Du verdammtes Arschloch, hast ihn verletzt. Wenn du mit allen deinen Freunden so umgehst, dann ist es kein Wunder, dass du keine hast.“ Draco ballte die Hand zur Faust und hielt sie Harry vor sein Gesicht. „Noch ein verdammtes Wort, Potter und ich ramme dir meine Faust von oben so tief rein, dass sie hinten wieder rauskommt, klar?“ Er wandte sich von Harry ab und schlug gegen die Tür. „Mach die Tür auf, Luca! Wir müssen reden.“ „Ich will nicht mit dir reden, kam es von dem Inneren und die Tür öffnete sich einen Spalt. Lass mich in Ruhe. Es wurde schon genug gesagt.“ Bevor die Tür wieder geschlossen werden konnte befand sich Dracos Fuß dazwischen und er öffnete sie fast so stark, dass Luca raus fiel. „Nein, es wurde längst nicht alles gesagt. Potter, du passt auf, dass keiner hier rein kommt. Mach dich einmal im Leben mal nützlich.“, orderte er an und schob Luca, der nach ihm schlug wieder in die Mädchentoilette, dann schloss er die Türe hinter sich. Harry blieb fassungslos stehen und glaubte kaum was passiert war. Draco Malfoy gab ihm einen Befehl! Dieser Mistkerl glaubte wirklich, dass er ihn herum kommandieren konnte! Missmutig lehnte er sich an die Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wehe dir, wenn Luca rauskommt und weint. Dann gibt es ab sofort zwei Geister in der Toilette und Myrte hat ab sofort Gesellschaft.“, murmelte er vor sich hin. Wieder in der Mädchentoilette „Myrte!“, rief Draco ehe er mit Luca sprach und wartete bis das Geistermädchen kam. Er flüsterte ihr etwas zu, sie kicherte und verschwand. „So, jetzt sind wir ungestört. Potter wird sich freuen, dass er bald ein Date mit ihr hat.“, er lachte dreckig und wollte sich gerade an Luca wenden, der aber mit zur Faust geballten Hand vor ihm stand und ausholte. Er reagierte schnell und fing die Faust locker mit der Hand auf. „Verschwinde! Du Lügner, du idiotischer Malfoy, du...“ Draco schmunzelte und schob Luca in Richtung Wand um ihn dort mit beiden Händen an zu pinnen. „Bist du fertig? Dann lass mich dir etwas erklären.“ „Ich brauche keine Erklärungen! Du hast es versaut, Draco. Ich habe dir vertraut und du hast das Vertrauen mit Füßen getreten. Du weißt ja gar nicht was da gerade alles in mir kaputt gegangen ist. Geh doch einfach, lass mich allein.“, er wurde leiser und senkte den Blick. „Es tut mir leid“ Andere wären jetzt in Ohnmacht gefallen, oder hätten sich ungläubig an die Stirn gefasst, wenn sie das von ihm gehört hätten aber Luca tat es nicht. Er schaute ihn nur an und gab keinen Zentimeter nach. „Auch, wenn es dafür keine Entschuldigung gibt, ich weiß. Ich habe mir schon im Zug einiges geleistet und dich enttäuscht und wollte das eigentlich nicht wiederholen aber dann habe ich dich mit Potter gesehen, wie er um dich herum schleicht wie ein räudiger Kater. Ich dachte, dass alles gut werden würde, wenn du zu mir kommst – nach Slytherin und dann verkündet der Hut auch noch, dass du nach Gryffindor kommst. Bei Merlin, alles hätte ich akzeptiert. Die Looser aus Hufflepuff, die Möchtegerns aus Ravenclaw aber doch nicht Gryffindor. Dieses elendige Pack um Harry Potter. Die Entscheidung lag eindeutig bei dir, das habe ich gemerkt und dann entscheidest du dich gegen mich und für Potter! Ich war wütend, verletzt und ...“, nein, niemals würde er zugeben eifersüchtig zu sein. Soweit kam es noch. Er war immerhin ein Malfoy. Draco drückte Luca an sich und schaute ihm in die Augen. „Alles was ich dir gesagt habe als wir uns zum ersten Mal getroffen haben ist wahr. Ich bin Draco Malfoy, das was du vorhin gesehen hast bin ich aber ich bin auch der Draco Malfoy, den du bei dem Geschäftsessen unserer Eltern kennen gelernt hast. Ich kann hier nicht frei, oder derjenige sein, der ich sein will. Das geht einfach nicht. Ich bin ein Slytherin, ein Malfoy und solange die Zustände noch so sind wie sie sind wird sich daran nichts ändern aber ich bin bereit für dich der Draco – Dray – zu sein mit dem du dich angefreundet hast. Du bedeutest mir sehr viel, Luca und egal wann und wo du mich ansprichst, ich werde dich nie wieder abweisen. Egal wer sich mit dir anlegt, er wird sich auch mit mir anlegen. Bitte, verzeih mir das was passiert ist und es wird sich nie wiederholen.“ Luca hatte sich alles schweigend angehört und sich seine Gedanken darüber gemacht. Er war verletzt und enttäuscht von Draco, konnte dieser aber auch ein wenig verstehen. Es musste eine Art Kurzschlussreaktion von dem Blonden gewesen sein und diese Narbe, die dieser in ihm hinterlassen hatte würde nur schwer heilen. Wie sagte seine Mutter aber immer? Man musste auch verzeihen können. Es war immer einfach jemanden zu verurteilen, oder sauer auf ihn zu sein aber es war schwer und fast unmöglich jemandem seinen Fehler zu verzeihen. Nur wer dazu bereit war hatte wirklich Stärke. Außerdem hatte sich Draco entschuldigt und bereute was er getan hatte, auch das zeugte von Stärke. Seufzend löste sich Luca von Draco und nickte. „Gut, ich...verzeihe dir.“, er hob den Finger und tippte damit an Dracos Stirn. Zum Glück hatte sich dieser noch zu ihm runter gebeugt, sonst wäre es ein Problem gewesen. „Sollte es aber wieder vorkommen – nur einmal – dann ist es vorbei. Dann kannst du dir jemand anderen suchen mit dem du befreundet bist, klar? Ich weiß nicht wie ich reagiere, oder was es alles in mir kaputt macht, wenn du mich noch einmal so behandelst.“ Draco fiel ein Haufen Ballast von den Schultern. „Nie wieder! Ich schwöre es dir bei Merlin und meiner verkorksten Familie! Ich bin ein Idiot gewesen, lerne aber aus meinen Fehlern. Doch eines kann ich dir nicht versprechen. Ich und Potter werden nie warm miteinander, nur damit du es weißt. Ich werde schon aggressiv, wenn ich seinen Namen nur höre, oder weiß er kommt gleich um die Ecke. Der Kerl regt mich auf und sein nervendes Pack Freunde ebenfalls. Aber gut, eines kann ich dir versprechen, ich nenne Granger nicht mehr Schlammblut, okay? Den Kompromiss kann ich eingehen.“ „Abgemacht.“, meinte Luca und schaute Draco kurz an, ehe er ihn umarmte. „Du bist wirklich ein Idiot, Dray.“ Für jeden anderen, der ihn so genannt hätte, wäre das jetzt tödlich ausgegangen aber Luca hat in der Hinsicht Recht. Er war ein Idiot gewesen. „Gehen wir raus zu Potter, ich muss unbedingt sehen wie er sich macht als Mädchentoiletten Türsteher.“, er lachte dreckig und öffnete die Tür. Da war er ja und Potter wurde belagert von Erstklässler Mädchen, die auf die Toilette wollten. Einige sahen ihn schwärmend an, bewunderten diese hässliche Narbe und fragten natürlich warum er ausgerechnet vor der Toilette der Mädchen stand und niemanden rein ließ. „Na, Potter? Hast wohl noch nen Fanclub mehr, was?“ „Ach, geh sterben, Malfoy.“, knurrte Harry und sah Luca knallrot an. Himmel, war ihm das alles peinlich. „Ladys, die Toilette ist wieder benutzbar. Aufgrund einiger Probleme, die mit dem Geist der Toilette, der maulenden Myrte zusammen hängen, mussten wir diese erst aus dem Weg schaffen.“, er schaute die Mädchen an, die nur kicherten und knallrot in die Mädchentoilette liefen. „Wir sehen uns, Luca und Potter...“, er schaute den Schwarzhaarigen böse grinsend an. „Viel Spaß noch und wunder dich nicht, wenn Myrte an dir klebt wie die Biene am Honig.“, lachend entfernte er sich von einem verwirrten Potter, der nur da stand und Luca fragend ansah. „Was meint er?“ „Ach, Dray macht bestimmt nur wieder Spaß, der hat halt einen seltsamen Humor“, winkte er lächelnd ab und versuchte sich nicht anzumerken, dass er wusste wovon der Blonde gesprochen hatte. Am Ende würden die beiden nur wieder streiten. „Zeigst du mir wie man zum Gemeinschaftsraum kommt? Ich bin echt langsam müde und das alles hat mich wirklich fertig gemacht.“ Harry beugte sich zu Luca runter und strich ihm durch die Haare. „Es ist alles wieder in Ordnung, ja? Malfoy kann manchmal...nein, eigentlich ist er schon als eines geboren – ein richtiges Arschloch sein. Ich bin froh, dass er wenigstens zu dir anders ist. Es gefällt mir zwar nicht aber solange du glücklich bist, bin ich es auch.“ Luca schaute Harry lange an als dieser sich von ihm entfernte und vor lief. Ja, ihm würde es hier sicherlich gefallen. „Warte, ich komme, Harry!“ ~~**~~ Begegne deinen Schatten... Luca dachte an die Worte seiner Mutter und schloss die Augen als er endlich in seinem Bett lag. Er sollte nicht vergessen wer er war und sich dann dadurch selbst finden. Vielleicht war das heute der erste Schritt? Eines hatte er aber gelernt. Egal was kommen würde - egal, wem er sich noch stellen müsste – er würde seinen Schatten begegnen und sich ihnen ohne Furcht entgegen stellen. Er hatte Freunde an seiner Seite, die ihm wichtig waren und für die er alles schaffen würde. Seine erste Hürde hatte er aber bewältigt. Er hatte eine Entscheidung getroffen und diese hatte einige Dinge zwischen ihm und Draco geklärt. Nun galt es auch die kommenden Entscheidungen richtig zu treffen. Sich auf die Seite drehend schlief er nach diesem langen Tag endlich ein. ~~**~~ Nun geht auch dieser Tag zu Ende und die Nacht bricht über Hogwarts herein. Die Sternen leuchten und der Mond steht fast voll über ihnen, sei es für den einen bedrohlich, für den anderen als Schutz. Was der nächste Tag bringen mag ist noch ungewiss. Ob Unheil oder Freude, dass liegt in den Händen eines jeden, der sie hinauf beschwört... TBC Kapitel 7: Wieder in der Winkelgasse" oder "Der erste Punktabzug und seine Folgen --------------------------------------------------------------------------------- Autor: yume22 Rating: Wie immer Kapitel 7 "Wieder in der Winkelgasse" oder "Der erste Punktabzug und seine Folgen..." Es war am frühen Morgen, als Luca aus seinen Träumen geweckt wurde. Harry stand schon fertig angezogen neben ihm und versuchte ihn schon seit ein paar Minuten zu wecken, als es endlich geklappt hatte, grinste dieser und zog Luca die Bettdecke weg. „Hey, aufwachen, Schlafmütze! Professor Mc.Gonagall war schon hier und hat gesagt, dass du noch zur Winkelgasse musst. Du sollst in drei Stunden wieder da sein!" „Pünktlich zu Professor Snape's Zaubertrankunterricht", ergänzte Harry sarkastisch. Luca stieg aus seinem Bett, gähnte laut, streckte sich und schaute dann Harry an. „Mensch, Harry! es ist ja noch Mitten in der Nacht. Sag' bloß so läuft das jeden Tag ab. So früh bin ich sonst nur für's Training aufgestanden!"gähnte er und fing an sich auszuziehen. Als er Harrys Blicke sah hielt er inne. „Äh, könntest du mal woanders hinschauen. Das soll hier ja keine Peepshow werden. Und schau mich nicht so an!", sprach's mehr hochgradig verlegen als verärgert. Der Angesprochene verzog sich grinsend und dachte sich seinen Teil. Luca war verwirrt. Beim Training hatte er sich doch auch mit den anderen angezogen und jetzt? Jetzt raste sein Herz so schnell, dass er dachte, es würde ihm gleich aus der Brust springen und das nur weil Harry ihm beim Umziehen zugeschaut hatte. Sie waren beide Jungs! Sie hatten nichts voreinander zu verstecken. Warum war es ihm auf einmal unangenehm? Vielleicht lag es nur an seinem Schlafmangel? Während alle anderen schlafen durften musste er sich anziehen und schon großartigen Aktivitäten nachgehen. Ein Blick zu den schlafenden Schülern bestätigte seine Gedanken. Sogar Ron lag, halb ohne Decke, in seinem Beck und schlief den Schlaf der Gerechten. Nur ihm blieb es versagt. Nachdem er sich fertig angezogen hatte, ging Luca mit Harry hinunter zum Gemeinschaftsraum. „Warum soll ich eigentlich Mitten in der Nacht zur Winkelgasse, Harry?“ „Es ist nicht Mitten in der Nacht, Luca…“, erwiderte Harry kopfschüttelnd über so viel Unwillen und grinste darüber, dass Luca alles andere als ein Frühaufsteher war und ein regelrechter Morgenmuffel. „Mc. Gonagall hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte dich in die Winkelgasse zu begleiten. Sie weiß von Professor Dumbledore, dass wir uns bereits kennen. Da habe ich natürlich ja gesagt. Wir sollen mit dem Flohpulver reisen, dass würde schneller gehen. Du musst nur aufpassen, dass du den Namen richtig und deutlich aussprichst. Sonst noch Fragen? Dann könnten wir gleich losgehen." Sonst noch Fragen? Er hatte einen Haufen Fragen aber gut anscheinend hatten sie dafür schlichtweg nicht die Zeit. Doch auf einmal schien ihm etwas einzufallen. Er rief plötzlich was von "Komme gleich wieder" und "Hab' was vergessen" und rannte zur Tür raus. Etwa zwanzig Minuten später kam Luca mit einem etwas verwirrt drein schauenden Draco Malfoy im Schlepptau zurück. Dessen Haare waren noch leicht zerzaust, sahen aber immer noch recht akkurat aus. Nur sein Umhang war noch nicht richtig angezogen und seine Krawatte hing halb raus. Er richtete das alles erst bevor er auf die kommende Frage von Harry einging. „Was ist denn jetzt los! Malfoy, was machst du denn hier?" „Potter, das wüsste ich auch gerne. Luca kam zum Slytheringemeinschaftsraum, zwang einen Erstklässler, der gerade auf Toilette gehen wollte dazu, ihm das Passwort zu sagen und tauchte plötzlich an meinem Bett auf. Die Fortsetzung war, dass er mich ziemlich unangenehm wach machte, mir die Bettdecke weg riss, sagte ich solle mich anziehen und jetzt stehe ich hier. Dürfte ich vielleicht mal erfahren was los ist. Luca?", drehte sich Draco zu Luca um und verlangte nach einer Antwort. „Ach Dray, nicht sauer sein. Ich wollte doch nur, dass du mit in die Winkelgasse kommst. Hättest du erfahren, dass ich mit Harry allein dorthin gegangen bin, wärst du nur wieder sauer geworden." Luca schaute Draco mit den wirklich schlimmsten und treuesten Hundeaugen an, die es jemals von Hundebabys gegeben hatte an. Draco konnte gar nicht anders als abwehrend die Hände zu heben. In gewisser Weise hatte Luca sogar recht. Hätte er erfahren, dass dieser allein mit Harry zur Winkelgasse gegangen wäre – ohne ihn! – dann wäre das größte Donnerwetter losgegangen, das Hogwarts jemals erlebt hätte. „Ok! Ist ja schon gut. Hör' bloß auf mich so anzusehen. Da kriegt man ja noch einen Zuckerschock.", grinsend zog Draco den Kleineren an sich, drückte ihn und wuschelte ihm durch die Haare, die aber gleich von Luca wieder zurecht gemacht wurden. Mittlerweile war ja bekannt, dass jeder den Drang hatte seine Haare durcheinander zu machen. Harry, nun etwas eifersüchtig nach dieser Szene, meldete sich auch zu Wort. „Hey, ihr beiden. Es ist ja sehr schön, dass ihr euch gefunden habt. Aber wir müssen langsam los. Ab in den Kamin Luca!" ,,Ach, nicht eifersüchtig werden Harry, ich hab' dich doch genauso gern wie Dray!", sagte Luca, ging zum Kamin, stellte sich hinein und wartete auf weitere Instruktionen. Harry, der von diesem Kommentar knallrot wurde, winkte schnell ab und dachte an irgendetwas anderes. An etwas, dass ihm diese Verlegenheit nicht mehr länger so offensichtlich in sein Gesicht anzeigen ließ. Also, dachte er an Draco und alles war wieder normal~ Er ging zu Luca, erklärte ihm alles und gab ihm dann das Flohpulver, legte es in die Hand des Brünetten. Draco stand derweil an eine Wand gelehnt und beobachtete das Ganze. Luca versuchte den Namen der Winkelgasse so genau wie möglich auszusprechen und verschwand in einem grünen Nebel. Die anderen taten es ihm gleich. „Lady's First, Potter" „Alter vor Schönheit! Malfoy! „Habe ich doch gesagt, Potter! Geh' endlich." Nach ein paar nicht enden wollenden Minuten später hatten die beiden sich darauf geeinigt, dass Harry zuerst geht. **~~** Luca kam im Kamin eines merkwürdigen Geschäftes heraus. Er stieg aus dem Kamin und sah sich um. Überall waren kleine und größere Fläschchen in den verschiedensten Farben in Regalen aufgereiht. Auf der anderen Seite des Geschäftes gab es verschiedene Bücher. Auf dem Titelblatt konnte er unter anderem "Zaubertränke für Anfänger" und "Die schwarze Magie und ihre Tränke" lesen. Als ihn jemand von hinten ansprach und er sich umdrehte, stand er einem alten, merkwürdig aussehenden Mann gegenüber, der ihm Fragen stellte. Luca, war es eindeutig zu gruselig, er entschied, sich zu entschuldigen und so schnell wie möglich von dort zu verschwinden. Er rannte hinaus und sah, dass er in der vollkommen falschen Gasse gelandet war. Überall waren Personen, die ihn durchdringend ansahen und zudem furchterregend aussahen. Er erinnerte sich an diese Gasse. Er war an seinem ersten Tag in der Winkelgasse bereits hier gelandet und Harry hatte ihn wieder rausgeholt. Wo war Harry jetzt? Oder Draco? Er rannte die Gasse hoch und durch einen schmalen Eingang und plötzlich fand er sich in der Winkelgasse wieder. Er schaute sich nach Harry und Draco um aber entdeckte die beiden nirgends. Deswegen entschloss er sich, dass es einfach das Beste wäre, wenn er hier auf die beiden warten würde. Luca verfiel wieder in seine Gedanken. Natürlich drehten sich diese hauptsächlich um Draco und Harry aber auch um seine leiblichen Eltern und seine Herkunft. Professor Dumbledore schien etwas darüber zu wissen, es ihm aber noch nicht sagen zu wollen. Seine Mutter hieß Isabelle und sein Dad? Niemand wollte über ihn reden, niemand sagte ihm auch nur wie dieser aussah.. Von Harry sagten alle, dieser hätte die Augen seiner Mutter und die Art von dessen Vater. Draco war durch und durch ein Malfoy und er? Was oder wer war er? Nach einer viertel Stunde sah er Draco, der gerade mit Harry streitend, die Winkelgasse entlanglief. „Das ist alles deine Schuld, Potter! Du hättest besser aufpassen müssen. Er könnte sonst wo gelandet sein!“ „Glaubst du, ich mache mir keine Sorgen um ihn, Malfoy? Ich weiß nur zu gut, wie es ist am falschen Ort zu landen. Vielleicht ist er in der Nokturngasse?" Gerade als die beiden in die Nokturngasse einbiegen wollten, kam ihnen Luca entgegen und fiel Harry sowie Draco um den Hals. „Man bin ich froh! Ich habe schon gedacht ihr kommt gar nicht mehr.“, das entsprach der Wahrheit. Er hätte zwar noch länger an Ort und Stelle gestanden und gewartet aber glücklich darüber, dass die beiden ihn gefunden hatten war er trotzdem. „Kommt gehen wir. Die Zeit rennt uns davon und Hunger habe ich auch", rief ihnen Luca zu, der schon wieder auf dem Weg zu einem der Geschäfte war. Harry und Draco folgten ihm kopfschüttelnd. Der Junge war schwieriger zu hüten als ein Sack Flöhe. Sie mussten gut aufpassen, dass sie ihn nicht erneut verlieren würden, oder gar dass ihm irgendetwas passierte. Draco funkelte Harry noch schnell an, ehe er Luca folgte und Harry es dem Blonden gleich tat. **~~** Zwei Stunden und zehn Geschäfte später… „Puh! Haben wir alles, Harry?", fragte Luca und ließ sich erschöpft auf einer Bank nieder. Das hatte er doch alles mit seinem Dad schon durch gehabt. Sie waren schon in der Winkelgasse gewesen und hatten eingekauft. Wozu das Ganze nochmal machen? Auch, wenn er sich jetzt darüber echauffierte, so wusste Luca eigentlich schon warum sie hier waren. Eigentlich hatte Professor Dumbledore vorgehabt ihn als Erstklässler einzustufen aber dann hatte dieser sich um entschieden, nachdem klar geworden war was er bereits alles konnte bzw. wusste – auch wenn er es sich nicht erklären konnte woher dieses Wissen kam. Es schien so, als ob es bei ihm Klick gemacht hätte nachdem er Hogwarts betreten hatte. Nun brauchte er natürlich all die Sachen, die ein Sechstklässler brauchte und die schleppten Harry und Draco. „Ja, Papa Potter haben wir alles?", echote Draco und grinste, „Wir haben alles! Wir könnten dann gehen." , erwiderte Harry, anstatt jedoch sauer über diese Spitze zu sein grinste er breit und wandte erst an Draco und dann an Luca. "Malfoy, du weißt was es bedeutet, wenn ich 'Papa Potter' bin?" Draco wurde augenblicklich blass und sah die beiden an. Luca konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und Harry, nun ja Harry wurde gerade von den Blitzen, die aus Draco's Augen schossen getötet – sehr langsam und qualvoll. Es war schön wieder unbeschwert lachen zu können. Chris fehlte ihm, seine Eltern fehlten ihm – er hatte einfach nach all dem was sein bisheriges Leben ausmachte Sehnsucht. Doch die beiden älteren Jungen schafften es ihm das Gefühl zu geben alles sei normal – er sei normal. Nach dem Zwischenfall mit Draco am Tag der Einschulung hatte Luca fast den Glauben an Draco verloren, an ihre Freundschaft und an das was dieser ihm gesagt hatte als sie sich kennen lernten. Noch nie hatte er so einen Schmerz in der Brust gespürt, noch nie einen solchen Verrat erlebt und gedacht, dass ihn eine einzelne Person so sehr verletzen könnte. In dem Moment verspürte er außer einer immensen Enttäuschung auch eine enorme Wut, ja einen regelrechten Hass auf jeden. Es war seltsam und fremd und machte ihm Angst. Als er sich im Spiegel der Mädchentoilette angesehen hatte sah er es auf einmal. Seine Augenfarbe veränderte sich mit einem Mal und wurde blutrot. Für einen Moment war da nicht Patrice Luca Thomas Parker im Spiegel zu sehen, sondern jemand anderes. Jemand, der Draco und all den anderen, die es wagten in seine Nähe zu kommen weh tun wollte. Zum Glück hatte er es geschafft diese fremde Person in sich zu bändigen als Draco zu ihm kam. **~~** Nach dem für Harry und Luca amüsanten Teil des kleinen "Ausfluges", gingen alle Drei zu einem Geschäft, an dem "Flohpulver für jede Gelegenheit! Hier können sie bequem abreisen" stand. Im Inneren befanden sich ein paar Leute, vor einem Kamin. Draco ging zu der Verkäuferin, redete mit ihr und gab ihr dann etwas Geld. Sie führte Luca und Harry zu einem sehr großen Kamin, vor dem Draco schon stand und wartete. Ihre Einkäufe wurden von ihr weggezaubert, so dass diese bereits in Hogwarts auf sie warteten. „So! Hier können wir zu dritt in den Kamin und kommen auf jeden Fall zusammen an. Egal wo!" „Ja, aber...", wollte Luca einsetzen. Alle zusammen in einen Kamin? Er lugte etwas an der Schlange, die davor stand, hervor und wirkte misstrauisch. Passten sie da alle rein? Außerdem hatte ihm das erste Mal per Flohpulver zu reisen gereicht. Er war immer noch schmutzig davon und es hinterließ ein seltsam ungewohntes Gefühl. „Keine Sorge! Wir kommen zwar alle einzeln im Kamin an aber das nacheinander an derselben Stelle" , sagte Draco, nahm Luca an die Hand und ging zum Kamin. „Na Potter, willst du hier bleiben?Das wäre zum ersten Mal eine richtige Entscheidung von dir. Wir können auch ohne dich nach Hogwarts", grinste er Harry an und nahm etwas von dem Flohpulver. „Malfoy! Warte!", rief ihm Harry entgegen. In Momenten wie diesen könnte er Malfoy erwürgen - eigentlich nicht nur in Momenten wie diesen, sondern immer. Dieser blonde Kerl ging ihm sowas von auf die Nerven! Er rannte zu Luca und Draco in den Kamin, stellte sich neben Luca und alle drei benutzten fast zeitgleich das Flohpulver. **~~** „Also, ich bringe meine Sachen nach oben. Wir sehen uns dann bei - wie hieß der Lehrer nochmal?", fragte Luca. „Snape, Professor Snape! Ich warte hier auf dich!" Harry setzte sich auf die Treppenstufe, was sich nicht so riskant darstellte, als es vor den Gemeinschaftsräumen der Erstklässler zu versuchen. Immerhin waren deren Treppen immer noch verzaubert. Zum Glück hatte man davon Abstand genommen als es um die höheren Klassen ging. Draco verabschiedete sich von Luca und wandte sich an Harry. „Jetzt wird es wieder lustig, Potter! Freust dich bestimmt schon auf Snape! Wie fühlst du dich wenn du der Grund für den ersten Punktabzug Gryffindors bist?" „Aber sicher Malfoy! Ich freu' mich schon nen Bruch. Wie schmecken eigentlich Snapes Füße? Muss ja ziemlich anstrengend sein, sie ihm die ganze Zeit zu lecken." Zehn Minuten später und um ein paar Weisheiten reicher, trennten sich dann ihre Wege für kurze Zeit, denn in weiteren zehn Minuten sollte schon wieder Unterrichtsbeginn sein. „Harry! Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich habe mein Buch vergessen! Wir können gehen." Luca zeigte demonstrativ besagtes Buch und hielt es in die Höhe als er zu dem wartenden Harry ging, der sich aufrichtete und abwinkte. **~~** Hermine und Ron saßen schon auf ihren Plätzen. Sie setzten sich neben Hermine, erzählten ihr und Ron von dem ereignisreichen Vormittag und beendeten das Gespräch nachdem sie Snapes Stimme hörten. Wie immer schlich sich der Zaubertranklehrer an seine Schüler heran als ob dieser lautlos über den Boden glitt. Sogar Luca schien verwirrt darüber zu sein, dass er dessen Eintreten gar nicht bemerkt hatte. „Na wen haben wir da! Potter, schön sie wieder in meinem Unterricht begrüßen zu dürfen, mal sehen wie lange das anhält. Oh, ein neues Gesicht. Sie müssen wohl Mr. Parker sein, nicht wahr? Ich hoffe sie nehmen sich nicht ein Beispiel an Mr. Potter und kommen nur mit Mühe und Not durch den Unterricht.", sagte er abwertend. Einige der Slytherin fingen an zu lachen, verstummten aber gleich, als sie Luca's Stimme hörten. „Danke für den Hinweis, Professor~“, erwiderte Luca zuckersüß und sah den Älteren kurz darauf abschätzend an. „Bisher hatte ich nie Probleme im Unterricht, egal welchen. Im Prinzip hängt das aber auch an den Lehrern. Sie wissen ja, nur gute Lehrer schaffen es, dass die Schüler lernen und mitarbeiten. Aber wem erzähle ich das – Sie machen das ja nicht erst seit gestern.“ Das Gesicht des Professors verfinsterte sich und er sah Luca zornig an. „Nun Mr. Potter ich hätte nie geglaubt, dass ich sowas mal sagen werde, aber sie kriegen diesmal keinen Punkt abgezogen. 30 Punkte Abzug für Gryffindor und wenn Sie es nochmal wagen sollten mich zu kritisieren und eine solch unverschämte Antwort zu geben, dann verweise ich Sie des Unterrichts, Mr.Parker." „Aber....", wollte Luca erwidern, wurde aber von Harry zurückgehalten. Was hatte der Kerl für ein Problem? Er war doch nett gewesen – zu nett. Normalerweise hätte es vom ihm eine saftigere Antwort gegeben auf so eine wirklich unangemessene Ansprache des Älteren. Immerhin war dieser doch Lehrer, oder? Der sollte seinen Schülern was beibringen und sie nicht drangsalieren! In ihm wuchs das Verlangen es dem Schwarzhaarigen mit der Hakennase heimzuzahlen. Oh ja, Professor Snape würde noch dessen blaues Wunder erleben! „Lass es! Das bringt bei dem nichts. Ich habe darin jahrelange Erfahrung. Glaub' mir.", flüsterte Harry. „Was war das Mr.Parker?" „Nichts, Professor. Musste nur husten…“ Luca fixierte Snape und lächelte zuckersüß. Die Slytherin's freuten sich natürlich über diesen Punktabzug. Nur einer saß still auf seinem Stuhl und dachte nach. Obwohl Draco sich normalerweise rege daran beteiligte, wenn es darum ging sich am Leid der Gryffindors zu erfreuen, so war es dieses Mal anders. Es war ja nichts Neues, dass Gryffindor Punkte von Professor Snape abgezogen bekam – das schockte nicht einmal die Gryffindors selbst – aber ihn sollte es freuen. Er sollte irgendein bissiges Kommentar abgeben, mit seinen Mitschülern darüber Witze machen, oder darüber lachen. Doch es kam gar nichts. Grabbe und Goyle sahen ihn irritiert an und auch Blaise wusste nichts mit dem Verhalten seines Freundes anzufangen. Er vermutete ja, dass es an dem neuen Schüler lag. Vielleicht sollte er ja ein paar Nachforschungen über ihn anstellen, oder ihn gehörig unter die Lupe nehmen? Irgendwann musste der Knirps ja auch mal alleine sein. **~~** Die Stunde verlief relativ normal. Snape begann mit einer Fragerunde, ignorierte Hermines Versuche sich zu melden und nahm bevorzugt Harry dran. Nun ja eine Überraschung gab es dann doch. Snape konzentrierte sich heute etwas mehr auf Luca und wollte sein Wissen testen, welches wie er hoffte, unzureichend wäre. Er nahm ihn dran, obwohl dieser sich nicht meldete. „Mr. Parker! Woraus besteht ein starker Schlaftrunk?" Luca dachte nach und lieferte die Antwort nach ein paar Minuten und sie war zu Snape's Verwundern richtig. „Affodil und Wermut" Das wiederholter er noch dreimal, dann ließ er es bleiben, da er ihm die abgezogenen Punkte, durch seine richtigen Antworten wieder geben musste. Danach sollten die Schüler einen Trank brauen. Dazu mischte er Slytherins mit Gryffindors. Der obligatorische Vorgang folgte. Harry machte sich schon bereit mit Draco in eine Gruppe gesteckt zu werden, doch es kam anders – zur Verwunderung aller. Denn es wurde still im Raum als Professor Snape die Gruppenverteilung bekanntgab. „Parkinson und Longbottom" „Granger und Zabini" „Goyle und Weasley" Am Ende blieben nur noch Harry, Draco und Luca übrig. Welch ein Zufall! Das lag wohl primär daran, dass ein Schüler bei den Slytherins fehlte und erst später zum Unterricht dazukommen würde. Sehr zum Erfreuen von Draco. Sogar Harry freute sich ausnahmsweise, da er mit Luca in einer Gruppe war. An Dracos Anwesenheit hatte er sich ja in den letzten Jahren gewöhnen dürfen. Nur die restlichen Schüler schien darüber nicht gerade erfreut zu sein. Sie sahen Harry und Draco bereits aufeinander losgehen – so wie die Jahre zuvor. Nur Luca war nun dazwischen und würde es wahrscheinlich abbekommen. „Ok! Potter, Malfoy und Parker!" Die Gruppen gingen zu den Kesseln und warteten auf weitere Anweisungen. „Sie sollen einen Wesenserkennungstrank herstellen. Wie der Name schon sagt, wird das Wesen, der Person, die ihn trinkt für alle Anwesenden sichtbar, ihre Ängste, Freude und Stärke sowie Schwäche. Der Trank wird jedoch nur ein paar Minuten wirken. Bitte fangen sie an, alle notwendigen Informationen liegen ihnen vor!", sagte Snape und ging zurück zu seinem Tisch. **~~** „Gut dann fangen wir an! Als erstes brauchen wir drei Spinnenbeine, zwei Fledermausflügel und ein Froschauge!", orderte Draco. „Ne, oder? Das ist doch pervers. Das soll einer trinken?“ Luca sah Draco an als ob dieser vom Mars käme und schüttelte den Kopf. Als der Blonde ihm aber eindeutig klar machte, dass das alles kein Scherz wäre und sie die Zutaten bräuchten stöhnte der Braunhaarige und winkte ab. Wo war er hier nur gelandet? „Jaja, ich hol's ja schon." „Glaub nicht, das ich mich von dir rumkommandieren lassen Malfoy", sagte Harry als er merkte wie Draco ihm was sagen wollte. Draco entfernte sich vom Keller und lief zu Harry, stellte sich vor ihm. „Merk' dir eines! Ich will, dass dieser Trank funktioniert. Wenn du ihn probieren müsstest, wäre mir das relativ egal aber das ist es nicht. Luca wird den Trank zu 100% probieren müssen und d.h. jeder hilft hier mit. Und finde dich damit ab, ich bin nun mal der Einzige der Ahnung von der Zubereitung hat. Verstanden! Also, hilf mit Potter oder bleib' einfach ruhig, lös dich in Luft auf, oder geh zu Finnigan und lass dich in die Luft jagen!", flüsterte er Harry zu und ging wieder zum Kessel um die richtige Temperatur zu überprüfen. „Was soll ich tun?", kam zähneknirschend Harrys Antwort, der gar keine andere Wahl hatte als zu tun was Malfoy ihm sagte. Professor Snape hatte ein neues Opfer und das hieß zwangsläufig, dass Luca ab sofort jeden Trank probieren und mit den Konsequenzen sowie Nebenwirkungen leben müsste. Er wollte ebenfalls, dass diese Nebenwirkungen so gering ausfielen wie möglich. Nach einer halben Stunde waren alle Zutaten am kochen und Draco äußerst zufrieden. **~~** Kurz vor dem Ende der Stunde ging Professor Snape zu den Tischen und überprüfte die Resultate. Bei Hermine und Blaise gab es nichts auszusetzen, ihr Trank war zwar nur hellblau anstatt Blau aber das war eher nebensächlich. Als Hermine, den Trank zu sich nahm, sah man Ron, der sie umarmte, kleine Insekten, die auf sie zu liefen und ihre Eltern. Die Bücherei, welche wohl ihre Stärke, ihr Wissen, zeigen sollte. Der Trank hielt weniger als drei Minuten. Wahrscheinlich lag es an der zu langen koch Weise. Bei den anderen lief es fast genauso. Bei Parkinson und Longbottom gab es nichts zu überprüfen, da der Trank zehn Minuten nach Beginn in die Luft geflogen war. Beide standen nun, etwas blau gefärbt vor Mr. Snape und dieser zog Neville 20 und Parkinson 10 Punkte ab. Bei Harry, Luca und Draco angekommen, beäugte er deren Trank besonders intensiv und seufzte dann, als er keinen Fehler erkennen konnte. „Sehr gute Arbeit Mr. Malfoy, Potter und Parker! Der Trank hat die richtige Farbe, Konsistenz und den richtigen Geruch. Je 15 Punkte für Gryffindor und 40 Punkte für Slytherin, da ich den größten Teil des Erfolges Mr. Malfoy anerkenne.", sagte er und schaute Draco eindringlich an. Es war klar, dass der Erfolg des Trankes allein von Draco ausging und überhaupt, selbst wenn es nicht so gewesen wäre, hätte er sich lieber die Zunge abgebissen als Harry und Luca auch nur einen Punkt mehr als Slytherin zu geben. „Nun, Mr.Po - Parker. Bitte probieren Sie ihren Trank. Wir wollen doch alle wissen, ob er auch funktioniert." Für einen kurzen Moment hatte ihn die Routine eingeholt und er wollte Harry aufrufen, doch nein, da gab es doch noch einen Klugscheißer in der Klasse – jemand, der es wagte sich ihm zu widersetzen. Also, beugte sich Luca seufzend vor, mit einem Fläschchen in der Hand und tat etwas von dem Trank hinein. Er hatte so etwas bereits geahnt und schon leichte Panik bekommen. Wusste der Mann eigentlich was da alles drinnen war? Er hoffte nur, dass das Zeug wenigstens schmeckte, oder neutral war, oder – nicht so eklig wie er es sich vorstellte. Luca nahm das Fläschchen, schluckte den Inhalt auf einmal runter und es geschah einen Moment lang nichts. Bis Luca auf einmal anfing zu zittern und zu schwitzen, er hielt sich an Draco's Arm fest um nicht zurück zu fallen. Dann erschienen Bilder, wie zuvor bei Hermine. Doch diese waren merkwürdig. Man sah eine wunderschöne junge Frau mit einem Baby im Arm, merkwürdig aussehende, wunderschöne Wesen, die um die Frau herumstanden dann. Dann wieder diese Frau, wie sie blutend auf dem Boden lag. Die Szene schwenkte um zu Luca's Adoptiveltern, seiner Fußballmannschaft, zu dem Vorfall mit der Schlägerei und zu Harry und Draco. Lucas Hand umfasste Draco's Arm so fest, dass ein roter Abdruck sichtbar wurde und um ihn herum bildete sich mit einem Mal eine Art Kraftfeld, dessen Spannung jeder im Raum fühlen konnte. Es war so wie an dem Tag in der Mädchentoilette. Er spürte den Schmerz, die Wut, den Hass und Drang allen weh zu tun zu wollen. Luca's Augen nahmen eine purpurne Farbe an und alles um ihn herum färbte sich für einen Moment schwarz. Danach verblasste alles und Luca sank ohnmächtig neben Draco auf den Boden. Dieser hob ihn sofort hoch und drehte sich zu Harry und dann zu dem Professor um. „Hey Potter! willst du Wurzeln schlagen? Nimm sein Zeug und komm' mit!" „Professor Snape! Ich bringe Luca auf die Krankenstation. Der Trank war wohl etwas zu stark für ihn." Der Angesprochene nickte nur und wunderte sich über die doch recht sehr starke Reaktion des Jungen auf diesen Trank. Normalerweise durfte die Reaktion darauf nicht so intensiv ausfallen – außer derjenige, der den Trank zu sich nahm hatte eine enorme innere Unruhe in sich. Der Junge hatte mehr als nur eine enorme innere Unruhe. TBC Kapitel 9: Ein neuer Lehrer oder Vertrauen ------------------------------------------ Kapitel 8 "Ein neuer Lehrer" oder "Vertrauen" ~~**~~ Die Suche nach Anerkennung führt mich zu dir Die Suche nach Liebe, trennt mich von dir Die Erkenntnis, dass du mein Leid und meine Sorge verursachst - treibt mich zu dir Denn einzigen Grund auszulöschen, der dich am Leben hält der mein Hass und meine Liebe schürt - ihn zu finden treibt mich letztendlich direkt in deine Arme - und in den Tod. ~~**~~ Krankenstation Mutter Wo bist du? Warum hast du mich allein gelassen? Dieser Schmerz Es tut so weh. Bitte, irgendjemand. Bitte komm und hole mich von hier weg! Bitte hilf mir Es ist so dunkel und kalt Wo bin ich hier? Was sind das für rote Augen, die mich anstarren? Sie sehen mich so durchdringend an aber auch fürsorglich Was sind das für Augen, deren Blick so hasserfüllt ist? Verachtung. Abscheu. Hass. Was war das? Was passiert auf einmal? Ich falle – immer tiefer Wohin? Alles ist schwarz, ich sehe nicht wohin ich falle Licht. Ich sehe es. Endlich – Licht! Zwei Hände strecken sich mir entgegen. Holst du mich endlich zu dir? Kann ich sie ergreifen? Ich – endlich bin ich bei ihnen. Ich ergreife sie und… …alles verblasst. ~~**~~ „Hey, Malfoy! Er ist wach!" Harry stand erleichtert auf und rief Draco wieder zu sich, der gerade ein nasses Tuch für Luca holen wollte. Der Junge schwitzte und schien Schmerzen zu haben – etwas womit er nicht umgehen konnte. Noch nie hatte er sich so um eine Person gesorgt, wie um Luca und war leicht überfordert mit all den Empfindungen. "Na, Kleiner! Alles in Ordnung? Geht's wieder?" Sachte tupfte Draco die Schweißnasse Stirn des Brünetten ab und strich diesem ein paar verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht. Luca setzte sich in seinem Bett auf und schaute sich etwas desorientiert um. Wo war er hier? Was war passiert? Das Einzige, an das er sich erinnern konnte, war dieser Trank, den er getrunken hatte. Danach wurde alles schwarz. „Mir geht's gut. Keine Sorge Dray! Vielleicht noch etwas schwach, aber das legt sich bestimmt gleich. In ein paar Minuten können wir wieder los." Harry stützte sich auf Luca's Bett ab und sah den Jungen kopfschüttelnd an. „Nichts da! Du musst noch mindestens eine Stunde hier bleiben! Du bist viel zu schwach!" Draco kam dazu und schaute zuerst Harry dann Luca an. „Ich geb's nur ungern zu aber Potter hat recht. Mindestens eine Stunde und nicht weniger. Irgendetwas ist mit dem Trank schief gelaufen. Du hast zu stark darauf reagiert und bist ohnmächtig geworden. Wir haben jetzt noch Unterricht und danach Quidditschtraining. Wenn du wieder fit bist, erreichst du uns dort. OK?", er ging zur Tür und blieb stehen, wartete die Antwort des Jüngeren ab. Normalerweise wäre er lieber bei Luca geblieben aber man sollte sich nicht mit den Lehrern hier in Hogwarts anlegen. Außerdem brauchte der Junge Ruhe und die hätte er, wenn er alleine wäre. Harry wuschelte ihm kurz durch die Haare, nickte und folgte Draco. „Ok! Ich komme dann in einer Stunde nach" So wenig er sich an das erinnerte was während des Unterrichts bei Professor Snape passiert war, so sehr erinnerte er sich an den Traum, den er gehabt hatte. Es war unheimlich gewesen. Alles war schwarz und er fiel in ein bodenloses schwarzes Loch, so als ob er unendlich lange fallen würde ohne jemals irgendwo anzukommen. Da war aber diese Stimme wieder und eine merkwürdige Präsenz, die er gespürt hatte. Fast fühlte es sich an, als ob er traurig darüber zu sein schien, dass er aufgewacht war. Seine Hand legte sich wie von selbst auf seine Brust und er spürte wie schnell sein Herz schlug. Es war wirklich seltsam. Er spürte die Hände, die sich nach ihm ausgestreckten und die er umfasst hatte, immer noch. ~~**~~ Schließlich war es Hermine, die ihn von der Krankenhaus abholte und mit ihm zum Quidditschplatz ging. Bisher hatte er noch keine Gelegenheit sich das Quidditschfeld anzusehen. Vielleicht hatte auch das Interesse dazu gefehlt. Immerhin spielte er Fußball und hatte nichts am Hut mit dem Sport der Zauberwelt. Draco hatte versucht ihm etwas davon zu erzählen, doch so wirklich glauben konnte er kein Wort davon. Man flog auf Besen – wohlgemerkt Besen! – und spielte so eine Art Baseball/Fußball in der Luft, nur ohne Boden? Ein Ball wurde von Mann zu Mann gepasst und dann durch einen großen Reifen geworfen, während ein kleinerer Ball mit Flügeln herum flog, den man fangen musste und den durfte auch nur einer fangen. Sehr seltsam. Als er sich dem Feld mit Hermine näherte sah er in der Ferne bereits Draco und auch Harry. Ein völlig genervter Draco Malfoy, stand mit einer Gruppe Slytherin auf dem Feld und sah von Weitem Harry und eine ebenso große Gruppe an Gryffindor auf sich zu kommen. „Nicht schon wieder!" „Bei Merlin, Potter! Wir haben den Platz von 11-12Uhr und von 13-15 Uhr. Also mach 'nen Abgang und nimm deine Looser mit." „Malfoy, Malfoy. Jedes Jahr auf's Neue. Nicht? Diesmal haben wir aber die Erlaubnis von Professor persönlich. Weil wir eindeutig die meisten Neuzugänge haben, müssen wir auch mehr trainieren und das wiederum heißt, dass wir den Platz heute den ganzen Tag in Anspruch nehmen können. Dein Plan gilt erst ab morgen. Also, wenn ich bitten darf, Malfoy!", erwiderte Harry grinsend und ging an den Slytherin vorbei auf das Feld. Oh ja, diese Information hatte er sich bis jetzt für den Blonden aufgehoben~ „Das wirst du noch bereuen, Potter! Los, wir gehen. Für heute hat er gewonnen.", sagte er resignierend und verließ den Platz. Als er an Luca vorbeiging merkte man ihm immer noch seine Wut über Harrys Worte an. „Bis nachher, Luca.", murmelte er und ging an ihm und Hermine vorbei. Harry als neuer Kapitän der Quidditschmannschaft hatte allerhand zu tun, die Neuzugänge einzuordnen und einzuweisen. Ron übernahm eine kleine Gruppe und erklärte ihnen Spielregeln sowie Taktiken. Einige der Mitglieder, waren noch dieselben, wie im Vorjahr. Die einzigen, die fehlten, waren jene, die sich vorher im siebten Jahr befunden hatten. Für diese Leute suchte Harry nun einen Ersatz. Ron sprang als Jäger ein, obwohl er im Vorjahr Hüter war. Nun suchte er zwei Jäger und einen neuen Hüter. Langsam aber sicher war Harry am Verzweifeln. Am Ende des Trainings stand Harry allein auf dem Feld und dachte nach. Wie soll er in so kurzer Zeit zwei neue Jäger und einen neuen Hüter kriegen? Jäger konnte er mit Mühe und Not noch kriegen aber einen Hüter? Wenn man einen Oliver Wood als Messlatte hatte und sogar Ron, dann ist eine Wahl fast unmöglich. Ron war zwar ein sehr guter Hüter aber er hatte herausgefunden, dass er ein viel besserer Jäger war. Noch völlig in Gedanken merkte Harry nicht, wie sich plötzlich von hinten zwei Hände auf seine Augen legten. Zum Glück saß er gerade auf der Bank, sonst hätte derjenige wohl einige Probleme damit gehabt. „Wer bin Ich?" „Schatz? Bist du es? Liebling~ Mein 1.80m großer Adonis" „Wer ist dein Schatz? Und wer ist dein 1.80m großer Adonis!", schnaubte Luca beleidigt und kam hinter Harry vor. Er wollte sofort wissen wer der Kerl war! Er war nicht eifersüchtig. Ganz und gar nicht. Immerhin waren er und Harry ja nur Freunde. Trotzdem wollte er es wissen – einfach so. „Dummkopf. Ich habe einen Witz gemacht. Oh man, geht's dir wieder besser?" Luca nickte nur, murmelte leise etwas und kniete sich dann zu dem Koffer, der neben der Bank lag. „Hey, Harry! Was ist denn da drin?" Harry kniete sich zu ihm. Es befanden sich ein mittlerer schwarzer Lederball, ein großer roter Lederball und eine kleine Schachtel darin. Harry fing an Luca davon zu erzählen. Er erinnerte sich daran wie Oliver Wood ihm alles während seines ersten Jahres erklärt hatte. Ein Lächeln legte sich über seine Lippen als er daran dachte. „Also das sind die Materialen für ein Quidditschspiel. Jede Mannschaft hat sieben Spieler. Drei Jäger, einen Hüter, zwei Treiber und einen Sucher. Die Jäger haben die Aufgabe, den Quaffel in die Ringe zu befördern und dafür zehn Punkte zu kassieren." , er zeigte auf den roten Ball und dann hoch zu den Ringen. „Die zwei Treiber müssen den Klatscher, diesen kleineren schwarzen Ball, in die gegnerische Hälfte schlagen, damit er den Sucher nicht behindert. Der Hüter muss verhindern, dass der Quaffel in die Ringe geht. Die wichtigste Position hat der Sucher. Er muss diesen kleinen goldenen Ball fangen, schafft er das, dann kriegt er 150 Punkte und das Spiel ist beendet und im größten Fall auch für die Mannschaft gewonnen." Harry nahm das kleine Schächtelchen und öffnete es vorsichtig. Im Inneren war ein kleiner goldener Ball mit Flügeln, die wild um sich schlugen, an einer Vorrichtung befestigt. „Das ist ja fast wir Fußball oder eher Handball. Bis auf diesen kleinen goldenen Ball und die Tatsache, dass sich einer der Bälle bewegt und einen umhauen kann. „Warum müsst ihr das eigentlich auf Besen austragen, also in der Luft? Könnt ihr das ganze nicht auf dem Boden spielen? Also, Fußball ist gar nicht so schlecht, echt!" „Warum wir auf Besen fliegen?" So eine Frage hätte er nicht erwartet. Er selbst hatte es nie in Frage gestellt, als man es ihm zum ersten Mal erklärte. Man flog auf Besen, weil man eben auf Besen fliegen konnte – fertig. „Äh, also, ich wüsste nicht worauf man sonst fliegen sollte.", erwiderte er ehrlich und wirkte ein wenig ratlos, schaute zu Hermine, die breit grinsend darauf wartete, dass Harry weiterredete. „Wenn du willst, kann ich dir nachher ein paar Flugstunden geben. Dann verstehst du warum wir auf Besen fliegen und warum Quidditsch am Besten in der Luft ausgetragen wird. Besen hat Mme. Hooch genug." Der kleine Koffer wurde wieder geschlossen und Harry schaute abwartend zu Luca, der nachzudenken schien aber noch nicht ganz überzeugt von der Tatsache war mehrere Meter hoch in der Luft auf einem Besen zu sitzen und nur darauf zu warten runter zufallen und sich das Genick zu brechen. „Flugstunden? Besen? Bist du dir da auch ganz sicher, dass ich das überlebe? Na, ich weiß nicht so ganz. Eigentlich hänge ich an meinem Leben." Luca schaute nach oben, dann wieder nach unten und schüttelte seinen Kopf. „Ich bin doch da! Es kann dir gar nichts passieren. Glaub' mir, wenn du erstmal auf einem Besen sitzt willst du gar nicht mehr runter.", er legte seine Hand auf Lucas Schulter und beugte sich zu ihm vor. „Ich hab mit elf zum ersten Mal auf einem Besen gesessen und gleich ne Runde über Hogwarts gedreht. Das war ganz schön aufregend. Vertraue mir, dieses Gefühl der Freiheit, wenn du erst einmal fliegst willst du nie wieder missen.", er ließ Harry los und nahm ihn an die Hand. „Komm, es gibt essen. Ich habe einen mächtigen Kohldampf." ~~**~~ „Harry, Luca, wo bleibt ihr denn? Das Essen hat schon angefangen." Ron winkte die beiden zu sich und stopfte sich gleich noch eine Pastete in den Mund. Für Harry war es immer wieder erstaunlich wie viel Essen hier auf dem Tisch lag. Da wunderte er sich nur warum es auf der Welt immer noch Menschen gab, die hungern mussten. Vielleicht musste das ja so sein und die Zauberer durften sich nicht einmischen? Nein – was hätte das denn für einen Sinn? Luca setzte sich hin, dachte noch ein bisschen weiter über all die Ungereimtheiten der Zauberei nach und nahm sich einen Maiskolben, an dem er knabberte als Ron auf einmal nach vorn zeigte, dort wo alle Lehrer an einem langen Tisch saßen und ebenfalls aßen. „Habt ihr schon den neuen Lehrer gesehen? Er sitzt da drüben neben Professor Snape. Rate mal welchen Posten er hat, Harry." Hermine deutete auf einen jungen Mann, mit kurzen schwarzen Haaren, der neben dem Professor saß und grinste Harry an. „Sehr viel Auswahl gibt's ja nicht. Bestimmt VgddK. Nicht wahr? Mal sehen ob wir wieder einen Psychopathen abbekommen haben, oder jemanden, der mich umbringen will, oder einen, der keine Ahnung hat, oder…" „VgddK? Was ist das denn?", unterbrach Luca Harry und schaute ihn fragend an. „Verteidigung gegen die dunklen Künste. Professor Snape ist schon seit Jahren scharf auf den Posten aber aus irgendwelchen Gründen hat ihm den Job immer einer vor der Nase weg geschnappt. Einmal war es ein Verrückter, der mich umbringen wollte, dann…", doch Harry erzählte nicht weiter. Er wollte Luca nicht verschrecken. Am Ende entwickelte dieser noch eine Abneigung gegen ein Fach, das eigentlich recht interessant war. "Nach dem Essen haben wir die erste Stunde VgddK. Harry ist bis jetzt immer der Beste darin gewesen. Stimmt's Harry?" Ron fuchtelte euphorisch, um seinen Worten anscheinend damit noch Nachdruck zu verleihen, mit einer Hähnchenkeule herum. „Mhmm...", gab Harry nickend zurück, da er gerade auf seinem Steak kaute. Luca kam sich beobachtet vor und drehte sich um. Dabei sah er den neuen Lehrer der ihn neugierig musterte und zunickte. Luca lächelte ihm freundlich zu und wandte sich irritiert ab. Ein wenig seltsam war dieser neue Lehrer ja schon? Warum schaute dieser in seine Richtung und nickte ihm auch noch zu? Gut, vielleicht war das ja normal? Immerhin lächelte Professor Dumbledore ihn auch an. Trotzdem war ihm der junge Mann suspekt. Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als Harry ihm in seinen Arm kniff. „Au! Was soll das Harry" schrie er wohl etwas zu laut, da sich nun jeder am Tisch und auch an den anderen Tischen zu ihnen rüber sah. „Luca. Du träumst! Wir sind längst fertig. Komm wir gehen", lachte Harry und stand mit seinen Freunden auf. /Man, das hätte er auch sanfter machen können/ Luca rieb sich an der Stelle, an der ihn Harry gekniffen hatte und schaute wieder zu dem Lehrer, der mittlerweile weg war. Eigentlich wollte er Harry fragen, ob es normal war in so einem Alter schon Lehrer zu sein. Das könnte er aber auch später noch fragen. „Was war das eben? Was hat Potter jetzt schon wieder gemacht?", fragte Draco Luca als sie auf dem Weg zu VgddK waren. „Oh, Dray! Gar nichts! Er hat mich nur gekniffen" „So fürsorglich Malfoy? Das ist aber ziemlich ungewöhnlich für so ein kleine Frettchen wie dich!", bemerkte Ron bissig und blieb stehen, als sie vor dem Raum ankamen. Während Draco und Weasley die üblichen Nettigkeiten austauschten beugte sich Luca zu Harry vor und deutete zu dem blonden Mädchen, dass ihn die ganze Zeit über ansah, als würde sie ihn bei lebendigem Leib häuten wollen. „Wer ist das?", fragte er flüsternd und Harry musste sich erst einmal umschauen um zu sehen wen Harry eigentlich meinte. „Ah, Pansy Parkinson. Das ist Malfoys selbsternannte zukünftige Ehefrau und Mutter seiner acht blonden blauäugigen Kinder. Sie ist völlig besessen von Malfoy. Halte dich von ihr fern, okay? Wenn sie dir zu nahe kommt, dann gib mir, oder Malfoy Bescheid. Ich muss ihm echt zugute halten, dass er sie abstoßend findet und sich nur mit ihr abgibt, weil sie ihm sonst keine Ruhe lässt." Luca schaute das Mädchen noch eine Weile an bevor er sich wieder Draco und Ron widmete. ,,Na, Na, Weasley warum so feindselig? Hat dir Granger keine Manieren beigebracht? Oder, haben Schl-", er hielt inne als er Luca's prüfenden Blick auf ihm sah. „Dray!" „Oder haben solche Muggelfreunde keine Manieren? Ach ja, und komme erst wieder, wenn du was Besseres drauf hast. Bedanke dich derweil bei Luca!", ergänzte er und ging zu den anderen Slytherins in den Unterricht. „Was ist denn mit dem los? Keine Beleidigungen? Hey Luca, verrätst du mir dein Geheimnis?" „Lasst ihn doch einfach in Ruhe! Kommt, gehen wir auch rein" „Er wird sich nicht ewig zurückhalten können. Was machst du dann?", flüsterte Harry ihm zu als er ihn Beiseite genommen hatte und ließ ihn schließlich los um vor ihm rein zugehen. Ja, was würde er tun, wenn der Malfoy ihn Draco mit diesem durchging? Er konnte und wollte den Blonden zu nichts zwingen oder ihm vorschreiben wie er sich zu verhalten hatte. Er ging eigentlich auch davon aus, dass Draco selbst wusste wann es zu viel war und wann er Menschen verletzte, die ihm nichts Böses wollten und sogar zu guten Freunden werden konnten, wenn er es zuließ. ~~**~~ Verteidigung gegen die dunklen Künste Alle Schüler standen um ein großes Podest herum und warteten auf den neuen Lehrer, der noch nicht erschienen ist. Ron erzählte Luca gerade von den vergangenen Jahren und wie sie in ihrem zweiten Jahr zu ersten Mal VgddK hatten. „Da hat Harry zum ersten Mal öffentlich Parsel gesprochen und Malfoy mächtig zugesetzt.", lachte er und verstummte als ihr Lehrer eintrat. Einige Mädchen stöhnten und seufzten auf, als sie ihn sahen. Er war noch sehr jung, etwa Anfang zwanzig, großgewachsen, hatte schwarze kurze Haare und rot/braune Augen. „Guten Tag! Ich bin Professor Foster. Ab heute bin ich ihr neuer Lehrer für VgddK.", stellte er sich vor und ging auf einige Schüler, die weiter vorne am Beginn des Podestes standen, zu. Hinter ihm erschien Professor Snape. Dieser ging zum hinteren Ende um zuzuschauen. „Da sie sich in ihrem sechsten Jahr befinden kann ich schon einen gewissen Schatz an Verteidigungssprüchen voraussetzen. Oder? Dieses Jahr wird VgddK mit dem Duellierclub zusammen gelegt, da wir es für das Beste hielten, dass alle Schülern in dieser Hinsicht gefördert werden.", wandte er sich an die Schüler und redete weiter als er vereinzeltes Nicken sah. „Zu Anfang werden wir einen kleinen Test machen. Um zu sehen wie der Klassendurchschnitt ist. Danach kommt jeder von ihnen nach vorne und tritt gegen mich an. So kann ich mir ein Bild von jedem Einzelnen machen. Professor Snape wird das Ganze überwachen." Der Test bestand daraus, verschiedenartigste Zauberwesen mittel Zaubersprüchen unschädlich zu machen. Draco bekam ein Irrwicht, bevor es sich jedoch in jemanden verwandeln konnte, wandte Draco auch schon einen Zauberspruch, machte den Irrwicht damit lächerlich und dieser verschwand. Genauso lief es bei den anderen. Harry bekam einen Dementor, der aber ein Leichtes für ihn war. Als Luca an der Reihe war, stand plötzlich auch ein Dementor vor ihm. Da er noch nie mit so einem Wesen zu tun hatte, wusste er nicht was er tun sollte und zögerte. Da war es wieder dieses Gefühl. Er wusste eigentlich schon was er machen sollte und dann auch wieder nicht. Die Worte, die er sagen sollte um den Dementor abzuwehren nahmen Form an. Doch die Worte allein konnten ihm nicht helfen, nein, er musste auch an etwas denken. Er brauchte einen schönen Gedanken, etwas wundervolles, etwas, dass sein Herz mit purem Glück füllte. Warum musste er daran denken? Er wusste es nicht. Er wusste auch nicht woran er denken sollte. Den ersten Tag an dem er seine Adoptivmutter getroffen hatte – in dem Waisenhaus? Sein erster Sieg mit der Schulmannschaft? Die Freundschaft zu Chris? Das Lächeln seiner leiblichen Mutter, ihre Stimme, ihre Augen, die er aus seinen Träumen kannte? Harry und Draco, die jeden Tag auf Neue dafür sorgten, dass er wirklich glücklich war? Der Dementor kam immer näher und Professor Foster wollte schon eingreifen, als Luca auch schon seinen Stab zückte und damit auf den Dementor zeigte. „Expecto Patronum" Aus seinem Stab kam ein grelles Licht, das sich in einen riesigen Phönix verwandelte. Der Phönix flog auf den Dementor zu und dieser verschwand. Danach verbeugte sich der Phönix vor Luca und auch er verschwand wieder in seinem Stab. Alle waren perplex. Professor Foster sagte etwas von "Nun gut! Alle bestanden, fast alle" und "Bitte kommen Sie an das Podest. Alle Schüler taten was von ihnen verlangt wurde. Nur Draco nahm Luca bei Seite. „Luca! Wie hast du das denn gemacht? Du hast mir doch erzählt, dass du noch nie gezaubert hast. Aber einen Patronus beschwören! Auch noch einen Phönix!" „Es kam einfach so Dray! Die Worte bildete sich in meinem Kopf und dann war mir so als müsste ich an etwas Schönes denken. Das habe ich gemacht", erwiderte Luca Schulter zuckend. „An was hast du denn gedacht?" „Das, mein Lieber ist ein G.e.h.e.i.m.n.i.s", sagte Luca grinsend und sah Draco an, der etwas überrascht war. „Meine Herren! Wenn ich sie bitten dürfte uns Gesellschaft zu leisten. Mr. Parker, Mr. Malfoy. Sie Mr. Malfoy, fangen doch bitte gleich an." Ziel dieser Übung war die Zaubersprüche von Mr. Foster abzublocken und ihm einen anderen entgegenzusetzen. Es ging dabei nach Zeit, d.h. wer es schaffte, am längsten durchzuhalten oder den Lehrer zu entwaffnen bzw. zu treffen, hatte das kleine "Duell" gewonnen. Bei Harry, Draco und Hermine dauerte es am längsten. Alle drei hatten es geschafft ihn mit ihren Zaubersprüchen etwas entgegenzusetzen. Man sah jedoch, dass sich Mr. Foster bei keinem der Anwesenden richtig anzustrengen schien. Neville kam gar nicht erst soweit einen Spruch zu sagen, da lag er auch schon mit einer Ganzkörperklammer auf dem Boden und Mr. Snape erlöste ihn kopfschüttelnd davon. Luca freute sich schon darauf endlich da oben zu stehen. Im schwirrten so viele Zaubersprüche im Kopf herum, die er alle ausprobieren wollte. Als er dann dort oben stand und Luca Mr. Foster ansah war da etwas in dessen Blick, der Luca verriet, dass dieser es ernst meinte. Jeder einzelne Spruch, den dieser sagen würde. Da war etwas an dem Mann, das ihm Angst machte aber auch das Gefühl verstärkte es ihm zeigen zu wollen. Er war kein schwacher kleiner Junge! Er war vielleicht unerfahren aber da schwirrte so vieles in seinem Kopf herum, das raus wollte, dass ausprobiert werden wollte. Laut Professor Dumbledore war es das Wissen seiner Mutter. Es war das Wissen und die Stärke seine Mutter in ihm, die ihm dieses Können weitergegeben hatte und er würde sie würdig vertreten. Auf jeden Fall. „Stupor" Luca wich dem Spruch geradeso aus als er den Gegenspruch rief. „Prior Incantato" Der Zauberspruch, den der Professor gerade ausgesprochen hatte, ging auf ihn zurück. Dieser bemerkte es noch rechtzeitig und der Spruch ging ins Leere. Nach einiger Zeit, die endlos zu sein schien, war ein Ende in Sicht. Mr. Foster und Luca sprachen zeitgleich einen Spruch aus. „Rictusempra" „Furnunculus" Plötzlich lagen ein lachender Luca und ein entsetzter Lehrer auf dem Boden. Mehrere Schüler, bevorzugt die Mädchen fingen an zu schreien und die Jungs fingen an zu lachen. Schuld daran, war Luca's letzter Zauberspruch. Mr. Foster lag auf dem Podest und hielt sich die Hände vor sein Gesicht aus denen kleine Tentakeln herausragten. Er benutzte einen Spruch und die Tentakel verschwanden. „Finite Incantatem" Rief Professor Snape und zeigte mit seinem Stab auf Luca, dieser schien wieder normal zu sein und ging auf Mr. Foster zu. „Es tut mit leid, dass ich ihnen Tentakel in ihr Gesicht gezaubert habe." Luca versuchte zumindest sich zu entschuldigen, auch wenn er versucht war wieder zu lachen und dieses Mal ohne Zauber. Der Lehrer hatte wirklich komisch ausgesehen. Anstatt seine Entschuldigung anzunehmen schwieg der Ältere nur und winkte ab. In dessen Augen konnte Luca für einen kurzen Moment nichts anderes sehen als Hass und pure Verachtung. /Galt dieser Blick mir?/ Doch dann entschied sich Professor Foster um und nahm Lucas dargebotene Hand in seine, drückte sie sachte. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Mr. Parker. Somit steht es wohl unentschieden. Nicht wahr, " Er nickte und beendete diese Stunde damit. Die Schüler packten ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Weg zu ihrem nächsten Unterricht. Gerade als Harry, Hermine, Ron und Luca gehen wollte, zog Draco, Luca zu sich. „Kommst du heute Abend nach dem Essen zu mir?, flüsterte er. „Klar. Bis heute Abend.", erwiderte Luca ebenso leise und ging wieder zu den anderen. „Also, ich weiß nich'. Wie kannst du nur mit so einem befreundet sein?", murmelte Ron und Luca entschied diesem nicht zu erklären warum er mit Draco befreundet war. Es würde doch eh nichts bringen. Ron verstand es nicht, oder wollte es nicht verstehen. Vielleicht könnte dieser ja irgendwann, wer weiß wann, verstehen warum Draco eigentlich doch ein guter Mensch ist. Jemand, auf den man vertrauen konnte, der ein guter Freund war. Der restliche Tag, verlief ohne weitere Probleme. Luca machte mit Harry und Ron einen Termin für sein "privates" Flugtraining, welches morgen stattfinden sollte aus und freundete sich mit anderen Schülern an. Alles in einem, also ein ganz normaler Tag, der sein beiläufiges Ende nun im Zimmer von Draco finden sollte. ~~**~~ „Da bist du ja endlich! Wo warst du denn so lange?" Draco schien aufgeregt zu sein und lief um ihn herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Luca versuchte ihn zu beruhigen, was aber nicht ging. Wie sollte er ihm erklären warum er zu spät gekommen war? Es waren nicht einmal nur die anderen Schüler, mit denen er gesprochen hatte, sondern auch die Slytherins, die ihn nicht rein lassen wollten – oder vielmehr Pansy Parkinson, die sich vor ihm gestellt hatte wie eine Walküre. „Dray! beruhig' dich. Ich habe mich mit ein paar Gryffindors und Hufflepuffs unterhalten. Das hat nun mal etwas länger gedauert und..." Luca konnte seinen Satz nicht beenden, da fing auch schon Draco an zu reden. "Was! Gryffindors, Ok! Du bist schließlich in deren Haus. Aber Hufflepuffs? Die sind doch weit unter deinem Niveau" Luca ging von ihm weg, auf die Couch und schaute Draco fragend und gleichzeitig enttäuscht an. "Du und deine Vorurteile. Ich dachte du wolltest deine Sicht der Dinge ändern? Und außerdem sollte dir langsam eines klar werden, Draco Malfoy! Ich such mir die Leute aus mit denen ich reden will, ich lasse sie mir nicht aussuchen. Wenn das jeden Abend mit einem Streit endet, dann kann ich getrost drauf verzichten...", beendete er seinen Satz und wartete auf Draco's Antwort. Draco schien einen Moment lang darüber nachzudenken und entschied sich dazu einfach nur zu nickend. Das war ab und an einfach die beste Erwiderung. „Gut. Verstanden! Ich kann mich nun mal nicht von heute auf morgen ändern. Das braucht Zeit!", murmelte er und schaute Luca ernst an. „Ich mag dich. Du bist mir eben sehr wichtig. Verstehst du?" Luca sah in an und erkannte, dass er ernst meinte was er gesagt hatte und nahm ihn in den Arm. Natürlich wusste er, dass er Draco wichtig war. Immerhin hatte dieser es ihm oft genug gesagt und jedes Mal, wenn er es hörte war da dieses wohlig warme Gefühl. Etwas, dass ihn komplett ausfüllte und ihm zeigte, dass er sich nicht in Draco getäuscht hatte. Der Blonde war etwas Besonderes, genauso wie Harry. „Du bist schon ein eigenartiger Kauz. Draco Malfoy! Vielleicht mag ich dich gerade deswegen so sehr." Luca vergrub sein Gesicht im warmen Pullover von Draco und dieser konnte nicht anders als den Kleineren am Nacken zu graulen. „Du, Luca?", fragte Draco vorsichtig und hörte auf Luca zu kraulen. „Ja, Dray. Was ist?", nuschelte der Angesprochene bereits leicht eingedöst. „Wann hast du eigentlich Geburtstag" „02.10. Wieso fragst du?" „Nur so" „Draco?" „Ja, Luca?" „Wann hast du Geburtstag?" „Am 4.04.", antwortete er und sah Luca verwundert an. Dieser schaute zu ihm auf. Als Draco mit dem Graulen aufgehört hatte zupfte Luca an seinem Pullover. „Dray?" „Mach weiter, mit dem du aufgehört hast!", sagte er bestimmend und vergrub sich nur noch mehr in Draco's Pullover. Dieser Pullover war warm und roch so angenehm nach dem Blonden. Am liebten hätte er ihm auszogen und mitgenommen und sich in der Nacht daran angekuschelt. Luca bestrafte sich innerlich für seine Gedanken, doch was sollte er denn tun? Er würde sich nur selbst belügen, wenn er leugnete, dass ihm das alles gefiel und er Draco nahe sein wollte. Indes grinste Draco in sich hinein und machte weiter mit dem er aufgehört hatte. Es gefiel ihm, das stand außer Frage. Dieser Moment sollte seiner Meinung ewig dauern. Endlich hat er einen Vorteil gegenüber Potter, auch wenn es nur ein winzig kleiner Vorteil war. Er stand hier mit Luca. Allein. In seinem Zimmer und sorgte dafür, dass es diesem gut ging. Womit konnte Potter dienen? Mit rein gar nichts! Diese traute Zweisamkeit, wurde jäh gestört, als die Tür plötzlich aufsprang. „Draco, Ich - Oh, störe ich etwa? Ich komme wohl ungelegen. Das nächste Mal hängst du besser ein Schild draußen an die Tür, Draco.", sagte Blaise Zabini bissig und ging zu den beiden hin. Luca löste sich von Draco und wurde rot. Dieser wurde zwar auch rot, jedoch nicht vor Scham sondern vor Wut. „Blaise, was zur Hölle machst du hier und warum bei Merlin's Namen reißt du meine Tür auf als wäre Parkinson persönlich hinter dir her? Ich habe doch ausdrücklich gesagt, dass ich heute Abend nicht gestört werden will.", schrie er seinen besten Freund an. „Jaja, jetzt kenne ich wenigstens den Grund. Der ist aber auch süß", stichelte er Luca, ging zu ihm und wuschelte ihm durch seine Haare. Dann wandte er sich wieder Draco zu, der fast zu explodieren drohte. „Na, Na, Draco! Du musst mich ja nicht gleich mit deinen Blicken töten. Ich wollte dir nur sagen, dass Parkinson auf dem Weg zu dir ist. Sie hat irgendetwas von "Ach ich bin so glücklich, dass ich mein Draci Mausi wieder sehe" und "bald sind wir verheiratet" gesagt oder eher gesungen. Darauf solltest du lieber vorbereitet sein. Oder, wie glaubst du hätte Verlobte an meiner Stelle reagiert?", sagte er völlig ruhig und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Draco beruhigte sich und sah zu Luca. Luca jedoch sah Draco nur ausdruckslos an und ging an ihm vorbei. An der Tür drehte er sich nochmal zu ihm um. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mir so wenig vertraust, Draco Malfoy." Harry hatte ihm ja bereits gesagt, dass Pansy sich für Dracos zukünftige Ehefrau hielt aber nicht, dass die beiden tatsächlich miteinander verlobt waren. Das… das hätte Draco ihm sagen müssen. Innerlich aufgewühlt verließ er dessen Zimmer. Draco wollte ihm nach, doch wurde von einem kopfschüttelnden Blaise aufgehalten. „Lass ihn am besten in Ruhe. Du kannst ihm morgen alles erklären. Schaff dir jetzt erstmal Parkinson vom Hals." Alles hatte so gut angefangen, wieso musste es nur so enden. Jetzt wusste Luca von Pansy und deren Verlobung mit ihm. Er wollte es ihm doch selbst sagen. „Mist" ~~**~~ Harry stand von seinem Stuhl auf, als er Luca sah, der schnurgerade auf die Schlafräume zuging. Er folgte ihm und sah ihn auf seinem Bett sitzen. „Was ist denn? Hat Malfoy wieder irgendwas Blödes gemacht? Sag schon!" Harry setzte sich zu ihm und legte Luca einen Arm um die Schulter. „Er ist so ein IDIOT!" „Er hält es nicht für nötig, mir zu sagen, dass er verlobt ist. Dabei dachte ich, wir seien Freunde aber das er mir so wenig vertraut..." Luca würde immer wütender. Harry haderte mit sich selbst. Sollte er dafür sorgen, dass es Luca wieder besser ging? Sollte er Malfoy verteidigen, oder ihn an das offene Messer liefern? Was sollte er tun? Immerhin hätte er dann doch einen Vorteil dem Blonden gegenüber, oder? Mist verdammter. Er war nun mal der vermaledeite Retter der Zauberwelt, der Junge, der lebte und der immer alles richtig machte. Warum konnte er nicht auch mal so ein Arschloch sein wie Malfoy? Harry hob Luca's Kinn so hoch, dass er ihn ansehen musste. „Hör zu! Malfoy mag zwar mit Parkinson verlobt sein aber er hasst sie wie die Pest. Dafür bürge ich. Er hätte dir bestimmt etwas davon gesagt, vielleicht wollte er es dir noch nicht sagen, weil es zu einem Kapitel in seinem Leben gehört, dass besser verschlossen bleibt. Ich wette mit dir, dass er dir morgen alles erklären wird. Also lache wieder und komme mit runter. Wir spielen gerade eine Partie Zauberschach und vielleicht bist du der Erste, der Ron besiegen kann." Harry stand auf, stellte sich vor Luca und hielt ihm seine Hand hin. „Ihr seid beide schon ziemlich komische Vögel. Erst streitet ihr euch dauernd und dann verteidigst du ihn. Irgendetwas scheint hier ziemlich falsch zulaufen", sagte Luca, lächelte ihn immer noch etwas enttäuscht an und nahm seine Hand entgegen. Harrys Worte beruhigten ihn und ja, sie sorgten dafür, dass wieder leicht lächeln konnte. Immerhin hatte das alles auch was Gutes. Er hatte es geschafft, dass ein Potter einen Malfoy verteidigte. Wer konnte das schon von sich behaupten? „Dann gehen wir mal runter. Vielleicht bringt mich Schach auf andere Gedanken, bis jetzt jedenfalls konnte mich noch keiner besiegen.", grinste er, drückte Harry und ging nach unten. Harry blieb noch eine Weile stehen und überlegte. Luca hatte Recht. Er hatte Draco Malfoy verteidigt. Denjenigen, der ihm die vorherigen Jahre zur Hölle gemacht hatte. Eine Person, die er hasste und die ihn ständig nur beleidigte. Er hatte das alles nur für Luca getan – um ihn wieder lachen zu sehen. Wie sehr konnte ein einzelner Mensch sie nur verändern? Es war ja nicht nur er, der sich veränderte, sondern auch Malfoy selbst. Am Ende tranken sie beide noch auf Blutsbrüderschaft, oder lagen sich lachend in den Armen. Niemals! Eher würde Snape in rosa Strumpfhosen den Unterricht halten und Gryffindor pausenlos Punkte verteilen und Voldemort mit einer weißen Flagge auftauchen und ihm den Frieden auf der Welt anbieten. Alles hatte seine Grenzen. Luca verlor eine Partie gegen Ron, dieser bot ihm eine Revanche an und beide spielten bis in den späten Abend. Als Luca die zweite Partie knapp gewann, fing Ron an in die Hände zu klatschen. Danach stand er auf und nahm ihn in den Schwitzkasten. „Sag schon! Du hast doch vorhin bestimmt absichtlich verloren! Stirb mit Würde!", sagte Ron lachend. „Gnade! Nein, ich habe nicht absichtlich verloren. Du warst eindeutig der Bessere, Ron! Mit dir zu spielen macht echt Spaß. Ich hatte schon lange keinen so guten Gegner.", brachte Luca keuchend hervor. Ron ließ ihn los und fing an zu lachen, Luca und Harry stimmten mit ein. Hermine seufzte, sagte etwas von "typisch Jungs" und verabschiedete sich dann von den Dreien. ~~**~~ Luca, Ron und Harry gingen, nachdem Hermine sich verabschiedet hatte auch in ihre Schlafräume und legten sich hin. Während Luca in seinem Bett lag, dachte er noch über Draco nach. Hatte er vielleicht überreagiert? War das überhaupt gerechtfertigt von ihm so über Draco zu urteilen? Sie waren Freunde – nicht mehr. Mit wem der andere verlobt war, war dessen Sache, oder? Warum tat dann seine Brust nur so weh? Warum wollte er Draco nicht an der Seite von Pansy sehen? Warum wurde er nur so dermaßen wütend, wenn er darüber nachdachte? ~~**~~ Für Draco verlief der weitere Abend weniger schön. Parkinson beehrte ihn wenige Minuten nachdem Luca gegangen war, mit ihrer Anwesenheit. Nach einer viertel Stunde wurde es ihm dann zu bunt und er schmiss sie raus. /Diese Kreatur gehört wahrlich zu den Fehlern der Evolution!/ Als er sich hinsetzten wollte und für einen Moment dachte, er hätte seine Ruhe, kamen Grabbe und Goyle in sein Zimmer. Diese erzählten ihm davon, dass ein paar Erstklässler zu ihm kämen um ihn etwas zu fragen. Somit war nun auch der Rest des Abends verplant. Nachdem Draco zehn kleine, nervende, stinkende und äußerst freche Elfjährige "versorgt" hatte, war auch für ihn der Tag endlich zu Ende. Er schloss seine Tür zu, legte sich in sein Bett und lag trotz enormer Mündigkeit noch einige Zeit wach. Es schwirrten ihm einfach zu viele Gedanken in seinem Kopf herum. Warum sah im ersten Moment alles so gut aus? Warum fühlte es sich so gut an, so perfekt und im nächsten Moment kam dann der Schlag und alles zerplatzte wie eine Seifenblase? Es hätte so ein schöner Abend werden können, stattdessen wurde es ein einziges Desaster. Hoffentlich bekam er morgen die Gelegenheit Luca alles zu erklären. Mit diesen Gedanken schlief er letztendlich doch ein. ~~**~~ Drei Personen, schliefen in dieser besonders unruhig. Eine vierte Person, lag noch wach und überlegte sich ihren nächsten Schritt, den sie unternehmen würde. Ihre kalten Augen blitzten in der Dunkelheit auf und nur ein Zischen war zu hören. „Bald, sehr bald wirst du fühlen was Schmerz und Leid wirklich ist, Luca" Ein dunkler Schatten legte sich über die sternenbedeckte und mondbeschienene Nacht. Keiner von den drei Personen war sich darüber im Klaren, dass das Rad des Schicksals sich nach diesem Tag begann, unaufhörlich zu drehen und keinem die Chance gab, etwas daran zu ändern. Tod, Eifersucht, Schmerz, Hass und auch Liebe sollten die Folge sein. TBC Kapitel 10: Kompromiss aus Liebe -------------------------------- Autor: yume22 Rating: Drama Thanx @MorganMidnight. Hoffentlich gefällt es dir auch weiterhin ;) Kapitel 9 Kompromiss aus Liebe Diejenigen die wir lieben, können uns am meisten verletzen. Paulo Coelho Jede Menge gute Vorsätze wurden an diesem Morgen in den Hallen Hogwarts beschlossen, während man auf dem Weg zur großen Halle war. //Ich werde ihn ausreden lassen und ihn anhören// //Ich werde Malfoy nie wieder verteidigen. Das war das Erste und letzte Mal!// //Er hasst mich!. Ich muss netter sein. Ihm irgendwie alles erklären. Wie soll ich das nur machen?// //Das Frettchen wird schon bald kriegen was er verdient.// //Der neue Lehrer ist eigenartig und mit Harry und Malfoy stimmt was nicht! Ich finde schon noch raus was da gespielt wird.// Vier Personen standen sich ihm Gryffindor Gemeinschaftsraum gegenüber und wurden aus ihren Gedanken gerissen, als einer anfing zu reden. „Na, Leute, bereit für den heutigen Tag?" Ron klatschte in die Hände und sah sich mit einem fröhlichen Gesicht um. „Wie man's nimmt", stöhnte Luca. „Aber wie!", triefte Harry vor Sarkasmus „Kommt jetzt! Sonst sinkt die Stimmung gleich auf Null.“, meinte Hermine und winkte alle Richtung Ausgang. Die anderen folgten ihr. Als ob die Stimmung nicht schon unter Null wäre aber gut, immer positiv denken, sonst schwappte das auf die anderen über und die waren eh schon alle am Boden. **~~** Draco kam kurze Zeit später und sah die Gryffindors in der Ferne. Luca war umgeben vom goldenen Trio – typisch. Es war eigentlich normal aber die drei waren fehl am Platz. Sie störten! „Luca! Ich muss mit dir sprechen. Allein!", rief Draco, der mit Crabbe, Goyle und Blaise hinter Harry und seinen Freunden stand. Ron wollte schon etwas darauf erwidern, als Harry ihn aber davon abhielt. Luca drehte sich zu Draco um und nickte ihm zu. „Ich komme! Harry, Hermine Ron, geht ihr schon mal vor? Ich komme gleich nach." „Grabbe, Goyle! Geht schon vor! Ach ja, Blaise, halte mir Parkinson vom Hals. Okay?" Er wartete Blaises Nicken ab und folgte Luca erleichtert. Mit Pansy im Nacken wäre das Ganze zum Scheitern verurteilt. **~~** „Was hast du mir zu sagen?“ Luca sah Draco zuerst herausfordernd an, als aber nichts von diesem kam wandte er sich von ihm ab und drehte sich um. Ja, was sollte man zu einem Thema sagen, dass eigentlich keine offenen Fragen haben sollte, doch so viele hinterließ? Wie sollte er Luca das alles nur erklären? Draco, der etwas verlegen wurde, ging auf Luca zu und umarmte ihn überraschend von hinten. Luca blieb still und ließ sich davon nicht beirren. Er spürte wie Draco hinter ihm tief ein und ausatmete. „Ich hätte es dir gleich sagen sollen. Ich wollte damit warten. Ich hasse sie wie die Pest, das musst du mir glauben. Außerdem ist die Heirat ein Hirngespinst von ihr." Draco kniete sich, immer noch hinter Luca, hin und umfasste seine Taille. Dieser drehte sich um und sah direkt in Draco's Augen, die zu ihm hoch schauten. „Mir ist egal wer sie ist oder ob ihr irgendwann heiratet. Ich finde es nur so dermaßen beschämend, es als Letzter zu erfahren. Hörst du Dray? Ich dachte wir wären Freunde. Ich dachte, dass was du mir gestern gesagt hast, war ehrlich gemeint." Es war gelogen. Es war ihm nicht egal, ob und wen Draco heiratete, auch wenn dieser Tag irgendwann kommen würde und unausweichlich war - das wusste er und doch schrie alles in ihm danach es zu verhindern. Er wollte nicht, dass Draco jemanden anderen an dessen Seite hatte. Seine Gedanken schweiften ab zu Harry. Was würde er tun, wenn der Schwarzhaarige ebenfalls eine Freundin hätte, oder einen Freund? Sein Herz zog sich spürbar und schmerzhaft zusammen. Was war nur mit ihm los? Luca schaute ihn enttäuscht an und löste sich von Draco. Dieser reagierte schnell genug, stand aufrecht und zog Luca mit einem Arm zu sich. Beide standen sich schweigend gegenüber, bis Draco sich zu Luca hinunter beugte und seine Lippen auf Luca's legte. Der Kuss war zwar nur sehr kurz und zaghaft, verfehlte aber seine Wirkung nicht im Geringsten. Da Luca noch sprachlos war, begann Draco sich für das eben Geschehene zu rechtfertigen. ,,Ich - es tut mir leid...ich -" Ein Malfoy stammelte nie. Er wusste immer was Gesagt werden musste. Er war das Selbstbewusste in Person. So sehr sich Draco das hier und jetzt auch einreden versuchte – es klappte nicht. Seine Gefühle fuhren gerade so was von Achterbahn und wahrscheinlich den hundertsten Looping. „Ich weiß, wir kennen uns noch nicht sehr lange, wir sind beide Jungs und ich habe dich eben regelrecht überrumpelt aber eines kann ich mit Sicherheit sagen. Ich bereue nichts und würde es wieder tun. Ich habe alles was ich gestern gesagt und getan habe ernst gemeint. Du bist mir sehr wichtig..." “D--Du hast mich gerade geküsst!" „Ja!" „Aber - Aber das geht doch nicht. Ich meine -" „Ja?" „Auch wenn du es ernst meinen solltest. Das geht doch niemals gut!" „Und?" „Ich mag dich auch, aber Harry - Ich weiß nicht. Ich bin total verwirrt" „........" „Jetzt sag' endlich auch etwas, Dray! Das ist ja zum verrückt werden!" Draco beobachtete die Szene vergnügt und nahm Luca bei der Hand. Er hatte ihn verwirrt. Das war doch schon mal ein Erfolg auf ganzer Linie. „Bist du mir Böse?" „Ich bin verwirrt! Nicht Böse. Ich weiß nicht was ich machen soll." „Ich wüsste da schon was", meinte Draco süffisant und setzte zu einem zweiten Kuss an. „Hey, nicht übertreiben. Ich hab zwar nicht wirklich etwas dagegen aber es kommt doch alles etwas zu schnell. Vielleicht sollte ich erst einmal mit Harry darüber reden." „Potter hier, Potter da. Man irgendwas läuft hier aber gerade ziemlich schief." Draco wurde wütend und lehnte sich beleidigt an die Wand. Luca ging auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf seine Wange. „Ich mag euch beide sehr gerne und deine Gefühle möchte ich wirklich erwidern aber das kann ich erst wenn ich mir über meine Gefühle im Klaren bin.“ Er dachte an den Patronus, den er beschworen hatte und daran, dass Draco ihn gefragt hatte was wohl sein schöner Gedanke gewesen wäre – der Schönste. Aus gutem Grund hatte er es ihm verschwiegen, weil es ihm peinlich gewesen war aber jetzt war es ihm nicht mehr peinlich. Jetzt könnte Draco ihn bestimmt verstehen, oder? „Weißt du an was ich gedacht habe, als ich den Patronus beschworen habe?“ Lächelnd schaute er zu dem Blonden hoch. „An die liebevollen Augen meiner leiblichen Mutter, an den Tag an dem ich aus dem Waisenhaus geholt wurde - an meine Adoptiveltern, an deine Hand, die du mir an jenem Abend entgegengestreckt hattest und an Harry's liebevolles Gesicht. Ihr beide seid mir mitunter das Wichtigste geworden, das ich noch habe.“ Es sollte nur ein Gedanke sein aber was ist, wenn dieser eine Gedanke von so vielen anderen schönen Gedanken ausgefüllt wurde? Nein, niemals würde er zulassen, dass ihm ein Dementor diese schönen Erinnerungen nehmen würde. Draco blieb perplex an der Wand zurück und schaute Luca nach ohne jedoch zu merken, dass er wegen dem eben Gesagten langsam rot wurde. Gerade hatte ihm jemand gesagt, dass er zu den wichtigsten Personen in dessen Leben gehörte und es war nicht irgendwer, der das gesagt hatte. Es war derjenige, der auch für ihn das Wichtigste im Leben geworden war. Er, ein Malfoy, war jemandem wichtig. Er, ein Malfoy, wurde von einer Person wirklich geliebt, ohne dass diese sich etwas dadurch versprach. Zum ersten Mal in seinem Leben lächelte Draco aus tiefsten Herzen, spürte endlich so etwas wie Liebe und fühlte sich endlich vollkommen. **~~** Luca ging zur großen Halle und setzte sich auf seinen Platz neben Harry. Ron und Hermine schauten ihn hoffend an. Harry stocherte nur in seinem Essen herum und befürchtete das Schlimmste. „Wie war's. Du lebst noch! Das ist ein gutes Zeichen.", fragte ihn Ron, der sich dafür einen Stoß in die Rippen von Hermine einhandelte. „Nimm ihn gar nicht ernst. Der spinnt schon wieder. Hast du alles klären können?" „Ja! Alles in Ordnung.", Luca schaute besorgt zu Harry, der angestrengt versuchte ihn nicht anzusehen. „Harry? Ich muss nachher mit dir reden. Ja?“ Luca stupste ihn an und erhoffte sich eine positive Antwort. „Ja, is' Ok!", bemerkte Harry eher beiläufig und aß weiter. War Harry etwa sauer auf ihn? Enttäuscht wegen irgendetwas? Doch wegen was? Er hatte mit Draco gesprochen. Dazu hatte Harry ihm doch geraten, oder? Warum war dieser nun so merkwürdig deswegen? Sie waren doch Freunde, oder? Harry verstand sicherlich wie er sich nun fühlte und würde nicht sauer sein, weil es ausgerechnet Draco Malfoy war, den er mochte - für den er etwas empfand. Luca schaute Harry noch eine Weile nachdenklich an, ehe er sich dem Essen widmete. Sein Herz schlug für beide Jungen gleich stark. Von Draco wusste er jedoch, dass dieser diese starken Gefühle erwiderte, also war es nicht verkehrt sich ihm zuzuwenden, oder? Harry empfand doch nur Freundschaft für ihn. Es war alles so verwirrend, dass er sein Essen liegen ließ und leise seufzte. Ja, nachher würde sich alles aufklären. Er würde Harry sagen was passiert war und dann wurde alles wieder gut. Ganz sicher! Harry schaute Luca an, als dieser sich etwas zum Essen nahm und irgendwann nur noch darin herumstocherte. Was sollte er dessen Meinung nach tun? So tun, als ob er es toll fände, dass sich Draco so gut mit Luca verstand? Die beiden kannten sich länger als er es und Luca es taten. Er war nur das fünfte Rad am Wagen – nicht mehr. Warum sollte er verdammt nochmal glücklich sein, oder Luca zeigen, dass er ihn verstand? Er verstand gar nichts mehr. Er verstand sich selbst ja nicht mehr. **~~** Nach etlichen langweiligen und manchmal für den Einzelnen erheiternden Unterrichtsstunden war jetzt endlich Quidditchtraining. Um genauer zu sein, Quidditchtraining für die Gryffindors bei denen Luca ja bekanntlich seine ersten Flugstunden hatte, mit Harry als sein Trainer. Leider war sein Privatlehrer aus irgendwelchen Gründen sauer auf ihn, was das Ganze nicht gerade einfacher für ihn machte. Nicht, dass er sowieso schon eine Menge Angst hatte auf einen Besen zu steigen. Einen Besen! Luca ging auf das große Feld und direkt auf Harry zu, bat ihn mit ihm zu kommen und beide gingen in den Umkleideraum. „Harry ich muss dir was Wichtiges sagen" „Leg los! Wir haben nich' allzuviel Zeit“ „Ich hab mich mit Dray wieder versöhnt" „Toll! Ich freu mich" „Es ist etwas Unerwartetes passiert.“ „Und?" „Dray hat mich - er hat mich geküsst!" „.........." Harry's Sarkasmus verblasste und sein Gesicht wurde ausdruckslos. „Sag doch was! Ich-" Harry sprang auf und stellte sich mit verschränkten Armen vor Luca. „Was soll ich denn dazu sagen?" „Klasse. Ich freu mich für euch. Ich wusste, dass das passieren wird. Ich bin froh, dass du glücklich bist. WILLST DU DAS HÖREN?!“ Mit einem Mal schrie er und ballte seine Hände zu Fäusten. Verdammt noch mal. Nein, er freute sich nicht für die beiden. Immerzu war es das Gleiche. Er blieb zurück. Er wurde nicht glücklich. Während andere ihr Glück fanden entglitt es ihm immer wieder. Jetzt hatte er auch noch gegen Draco Malfoy verloren. Dieser Mistkerl hatte es erneut geschafft ihm sein Leben zur Hölle zu machen und was erwartete Luca? Das er wie immer lächelte? Das er all seinen Kummer weg lächelte, so wie er es all die Jahre getan hatte als Voldemort ihm nach seinem Leben trachtete und er versuchte allen die Sorgen zu nehmen. Es ging ihm nicht gut. Er war nicht glücklich. Er war alleine und sogar Hermine und Ron, so sehr sie es auch versuchten sich nicht anmerken zu lassen entfernten sich von ihm in dem sie zusammen waren. „Nein, aber....ich...Harry ich wollte doch nur wissen wie du darüber denkst und wollte sagen -" Luca versuchte Harry zu beruhigen, was aber fehlschlug. Was hatte er denn gedacht? Er wusste, dass das alles nicht gut gehen würde und doch hatte er es Harry erzählt. Sie waren Freunde. Freunde sagten sich alles und sie - Ja, was hatte er sich dabei eigentlich gedacht? Harry war mit Draco verfeindet. Die beiden hatten dieses Konkurrenzdenken schon seit ihrem elften Lebensjahr. Warum konnte sich sein Herz denn nicht entscheiden? Warum schlug es für beide gleich stark? Das konnte nicht gut gehen, selbst wenn Harry seine Gefühle erwiderte, so wie Draco. Selbst, dann würde alles schlimmer werden. Harry ging auf Luca zu und fasste ihn an seinen Schultern. „Du willst wissen, wie ich darüber denke? So denke ich darüber-" Damit beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn, nicht zaghaft sondern fordernd und bestimmend. Als er fertig war, ließ er Luca los, lehnte sich gegen die Wand und schaute ihn fragend an. Dieser leckte sich über seine roten Lippen und dachte über das was eben geschehen ist, nach. Alles schien völlig aus dem Ruder zu geraten. Da gab es zwei Jungs. Beide waren ihm wichtig. Beide waren zu guten Freunden für ihn geworden und auch zu mehr? Beide küssten ihn und sagten ihm, dass sie mehr für ihn empfanden als Freundschaft und was sollte er tun? Er war überfordert. Verwirrt. Völlig durcheinander. Das schlimmste Szenario, dass er sich ausgedacht hatte trat gerade ein und es überforderte ihn völlig. Luca ließ sich auf der Bank nieder und seufzte. Seine Hände zitterten und er fasste sich auf seine Oberschenkel um das Zittern zu unterdrücken. Dann blickte er zu Harry und gab ihm die Antwort, die er erwartete. „Ihr beide macht mich noch wahnsinnig! Soll ich euch beide nehmen? Man, ich mag jeden von euch Idioten! Verlangt ja nicht, dass ich mich für einen von euch entscheide. Ich wollte Freunde! Keine zwei verliebten Jungs, die sich um mich streiten.“ Er sollte froh sein, oder? Er liebte zwei Menschen. Sie liebten ihn ebenfalls. Alles könnte so toll sein. Doch eine Person konnte nicht zwei andere Person lieben. Das ging nicht. Einer würde sich immer vernachlässigt fühlen, oder an der Liebe des anderen zweifeln. Harry ging zu Luca und hielt ihm seine Hand hin. „Ich versteh' dich ja aber du musst uns auch verstehen“ Harry sah Luca eindringlich an. „Ich versuche die Sache mit Malfoy zu klären. Keine Sorge. Wir bringen uns nicht gegenseitig um.“ Luca schaute ihn ungläubig an und zog eine Braue hoch. „Ja ja, ich sprech' wirklich mit ihm und ich verspreche dir, dass es keine Tote geben wird. Also?" Luca nahm seine Hand und ließ sich hochziehen. Lange sah er Harry an und nickte schließlich, rang sich ein Lächeln ab. „Danke Harry!“ Den Kopf schief legend musterte er Harry und grinste leicht. „Da war noch was von wegen Fliegen auf einem Besen, Hm?“ „Schneller Themenwechsel. Nicht? Ok, Ok. ich hol' dir einen Besen. Warte schon mal draußen!" Er hatte zwar damit getönt mit Malfoy zu reden aber wann sollte er das machen und vor allem wie? **~~** Als sie wieder draußen auf dem Platz waren begann dann auch endlich Luca's erste Flugstunde. Einige der Quidditschspieler schauten belustigt zu Harry und Luca, als dieser versuchte auf seinen Besen zu steigen und dies so ungeschickt tat, dass er herunterfiel. Harry zeigte ihm, wie man sich richtig auf den Besen setzt und sich darauf hält. Hatte Luca das geschafft, kam für ihn der spannendere Teil. Das Fliegen. Harry machte es ihm vor. Er flog ein paar Runden auf seinem Feuerblitz und landete vor Luca. Dieser schaute ihn verwundert und bewundernd an. „So, jetzt du! Einfach drauf setzen und losfliegen.", grinste Harry und deutete Luca sich endlich in Bewegung zu setzen. Er nahm seinen Besen und setzte sich darauf. „Ah, Harry. Er bewegt sich!", rief Luca aufgeregt, der sich auch schon in der Luft befand. Er flog durch die Lüfte und wurde nach einiger Zeit mutiger. Dann wurde er schneller und flog zu Harry, der nun auch auf seinem Besen war. „Wow, du hattest Recht! Das ist wirklich ein super Gefühl. Man ist frei wie ein Vogel. Das Beste ist - Es fühlt sich an, als sei ich schon mal geflogen. Die Angst ist wie weggeblasen." Er war so in Gedanken, dass er nicht merkte, wie Harry ihm etwas zurief. Eher aus einem Reflex heraus, wendete er seinen Besen und sah auch schon einen roten Ball auf sich zukommen. Luca war, ohne es zu bemerken auf das Trainingsfeld geflogen und befand sich nun inmitten eines Trainingsspiels. Der Treiber hatte den Quaffel gerade zu den Ringen geworfen, als Luca dort war. Harry rief ihm noch zu, dass er sich ducken sollte, da kam er auch schon unausweichlich auf ihn zu. Gerade als er seinen Besen wendete, nahm er seine Hände nach oben und fing den Quaffel mit einer Hand auf. Mit der anderen hielt er sich wieder am Stiel seines Besens fest. Luca schaute verwundert zu Harry und dem Treiber, der gerade auf ihn zugeflogen kam. ,,Alles in Ordnung? Ich habe dich nicht gesehen. Es tut mir sehr leid!", entschuldigte sich ein Mädchen mit zugebundenen langen schwarzen Haaren. „Luca! Wie bei Merlin's Namen, hast du den Quaffel eben gehalten?", fragte Harry aufgeregt. „Ist schon Ok! Nichts passiert.“, gab er beruhigend zurück und warf den Quaffel zu der Treiberin. Dann wandte er sich an Harry. „Weiß nich'! War so ähnlich wie beim Fußball. Den Ball sehen und dann halten - mehr ist da nicht", er zuckte mit seinen Schultern und wollte zum Landen ansetzten, als ihn Harry davon abhielt. „Warte mal! Bleib wo du bist!" Harry flog zu Luca und orderte ihm an vor dem Reifen zu bleiben und auf weitere Anweisungen zu warten. Als er wieder kam, hatte er Ron im Schlepptau und dieser wiederum einen Quaffel in der Hand. „Luca! Ron wird jetzt ein paar Mal mit dem Quaffel auf den Ring werfen und du wirst versuchen ihn abzuwehren. OK?" ,,Klar!" Er stellte sich in Position und dachte nach. Es war genau wie beim Fußball. Im Tor stehen und genau darauf achten in welcher Position sich der Angreifer befindet. Hier waren es die Arme und nicht die Bein und Fußstellung. Außerdem hatte er noch den Besenstil als Hilfe. Zwar war er noch etwas wacklig auf den Beinen bzw. Besen aber das war wohl mit der Zeit kein Problem mehr. Ron warf den Quaffel genau in Luca's Richtung. Dieser brauchte nur dort zu bleiben wo er war und den Ball aufzufangen. „Nicht so zaghaft Ron! Spiel richtig!" orderte Harry. „Ja ja, mach ich!" Nach ein paar Bällen, die Luca durchgelassen hat, hielt er die restlichen. Nach dem "Training" als sie wieder auf dem Boden waren, kamen Harry und Ron auf ihn zu. „Das war Spitzenklasse, Luca! Gib's zu es war gar nicht dein erstes Mal!" Ron ging zu ihm und knuffte ihm in die Seite. „Argh, doch Ron es war das erste Mal, dass ich dieses Spiel gespielt habe. Bälle halten ist aber so leicht für mich, da spielt es keine Rolle ob ich in der Luft oder auf dem Boden bin." „Schluss für heute! In drei Tagen um die selbe Zeit!", beendete Harry das Training und zog Luca, als alle weg waren, zu sich. „Du bist ab heute unser neuer Hüter. Alles weitere kläre ich mit Mrs.Mc. Gonagall" „Aber..." „ Kein Aber. Es steht schon fest.“ „Ich weiß nicht.“ „......" ,,Ok! Aber nur unter einer Bedingung!" „Die wäre?" Luca stellte sich vor Harry und stupste ihn mit einem Finger auf seine Nase. „Du redest jetzt sofort mit Dray! Und ich bin dein neuer Hüter. Na?" Harry gab sich geschlagen und nickte. „Wenn es weiter nichts ist. Nichts leichter als das!", erwiderte er sarkastisch, ging an Luca vorbei und drehte sich nochmal zu ihm um. „Du kannst aber die Sachen schon mal einräumen. Pass mit dem Klatscher auf" Luca machte was ihm aufgetragen wurde und Harry machte sich auf die Suche nach Draco Malfoy, den er im Slytheringemeinschaftsraum vermutete. **~~** „Potter hier Potter da! Am liebsten würde ich ihn nehmen, an eine Wand ketten und ihm einen Crucio nach dem anderen auf den Hals hetzen. Dieser vermaledeite Sankt Potter." Draco stand wütend vor einem Stuhl und schlug diesen fast zu Brei. Blaise der auf der Couch lag und ihm dabei belustigt zuschaute, stand auf ging zu ihm hin und versuchte ihn zu beruhigen. „Draco, beruhig dich! Rede nicht sondern tue es einfach" „Was?" „Ihn an die Wand ketten etc." „Bist du verrückt? Luca würde mich hassen.“ „Da hinten steht Potter. Du hast die Wahl" Blaise deutete auf die Tür, wo Harry tatsächlich stand und sich umschaute. Als er Draco sah, ging er zu ihm und blieb vor ihm stehen. „Malfoy! Wir müssen reden", sagte er bestimmend. //An die Wand ketten und ein paar Crucio.....// „Ok! Potter. Ich wüsste zwar nicht, was ich mit dir zu besprechen hätte. Aber gehen wir nach draußen." „Was nicht ist kann ja noch werden.", wandte sich Draco dann an Blaise und grinste. **~~** Harry und Draco befanden sich beide auf dem auf dem riesigen Anwesen neben dem dunklen See. Um nicht gesehen zu werden, versteckten sie sich hinter einem großen Holunderbusch. „Malfoy! Ich habe was mit dir zu besprechen" „Und das wäre, Potter?" „Ich weiß, dass du Luca geküsst hast" „Ha, Und? Was willst du dagegen tun, Potter." „Gar nichts! Ich habe ihn auch geküsst! Und er hat nichts dagegen getan!" Draco stellte sich wütend vor Harry, fasste ihn am Kragen und sah ihn zornig an. „Bist du lebensmüde, Potter? Was willst du damit bezwecken?", knurrte Draco. „Wir müssen eine Lösung für dieses Problem finden. Luca hat gesagt, dass er uns beide mag. Also müssen wir uns irgendwie arrangieren." „Arrangieren? Lösung finden?", schrie Draco und wurde immer wütender. "Ich zeig dir gleich 'arrangieren'!" Draco stürzte sich auf Harry und es begann ein wildes Gerangel. Harry schlug auf Draco und Draco schlug auf Harry ein, bis sich beide nach etwa zwanzig Minuten voneinander lösten und sich zornig ansahen. „Wir gehen jetzt sofort zu ihm und klären die Sache!", keuchte Draco „Das war wahrscheinlich das Klügste was du in deinem ganzen Leben gesagt hast", gab Harry gequält zurück und stand auf. Die beiden gingen schnellen Schrittes zum Quidditschplatz, wo Luca noch wie zuvor stand und versuchte den Klatscher in den Koffer zu stecken. Er blickte eher zufällig nach oben, als er auch schon in zwei verdreckte und fordernde Gesichter sah. „Oh, was wollt ihr beiden hier? Und wie seht ihr denn aus?" Luca ließ von seiner Tätigkeit ab, ging zu den beiden hin, wischte ihnen über ihre Wangen und schaute sie irritiert an. Der Klatscher hatte zuvor zwar wieder raus gewollt aber irgendwie hatte er es dann doch geschafft ihn in den Koffer zu bugsieren und diesen zu schließen. „So! Entscheide dich! Jetzt Sofort! Potter oder ich?" Draco stellte Luca vor die Wahl und packte ihn am Arm, auch als dieser Harry anschaute in der Hoffnung, dass er ihm hilft, brachte es nichts. Harry nickte nur und wollte auch eine Antwort hören. Genau das wollte er doch vermeiden. Entscheide dich. Hatten die beiden ihm denn nicht zugehört? Es war wie seine Mum ihm gesagt hatte. Sie hatten sich darüber unterhalten, kurz bevor er nach Hogwarts aufgebrochen war. Es handelte sich um ein Zitat, dass seine Mum ihm als Rat mitgegeben hatte. Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann wähle den zweiten Menschen. Denn wenn du den ersten wirklich lieben würdest, hättest du dich nie in den zweiten verliebt. An sich machte das Ganze Sinn, fast. Er hatte sich für Draco entschieden, da dieser seine Gefühle erwiderte, doch das war bevor er Harrys Meinung dazu gehört und vor allem gespürt hatte. Wenn es nach dem Zitat ginge, dann müsste er sich für Harry entscheiden. Sein Herz schlug schneller, wenn er an den Kuss der beiden dachte. So einfach wie es sich derjenige, von dem das Zitat ausging, dachte war es jedoch nicht. Es kann durchaus vorkommen, dass man zwei Personen lieben kann und das gleich stark. Das Herz übernimmt diese Entscheidung und schenkt der ersten Person die selbe Liebe wie der zweiten Person. Es war Schicksal, dass er Draco getroffen hatte und sein Treffen mit Harry war ebenso sein Schicksal. Doch das hier lief gerade völlig aus dem Ruder. Die beiden machten alles nur noch schlimmer, in dem sie ihn vor eine Wahl stellten. Lieber blieb er alleine und hatte die beiden als Freunde als sich zwischen ihnen zu entscheiden. Er griff sich an die Brust, die sich schmerzvoll zusammen gezogen hatte und schüttelte den Kopf. „Ihr habt doch keine Ahnung! Wer war es denn, der das alles begonnen hat. Ich? Nein! Ihr wart es! Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich zwischen euch beiden nicht entscheiden werde. Wisst ihr was ihr seid? Die zwei größten Idioten, die es auf dieser Welt gibt! Und in so was verliebe ich mich!", schrie Luca und einzelne Tränen liefen seine Wange hinab. Er machte sich von Draco los und rannte in das Schulgebäude. Harry und Draco sahen sich verdutzt an. Natürlich gaben sie dem jeweils anderen die Schuld. //Toll! Wirklich gut gemacht, Potter! was jetzt?// //Klasse, Malfoy! Typisch -// Nach einer kurzen Zeit sah man ihren Gesichtern an, dass sie an etwas Bestimmtes dachten und zwar beide an das Gleiche. //Einen Moment! Er ist in uns beide verliebt?// Eigentlich war es ja klar gewesen. Spätestens als sie das Verhalten des Jüngeren gesehen hatten aber das wollte zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu ihnen durchsickern. Sie waren viel zu sehr miteinander beschäftigt, als auf Lucas Gefühle zu achten. Der Junge liebte sie beide. Einen Malfoy und einen Potter, die sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. Wie sollte das funktionieren? Für Luca würde er alles tun aber mit Potter auch nur in einem Bett zu liegen, in einem Raum zu sein verursachte in ihm eine enorme Übelkeit und den Drang den Schwarzhaarigen zu erwürgen. Da er ihn dafür aber anfassen müsste - entschied er sich jederzeit lieber für einen Crucio - oder mehrere davon. Draco wusste nicht, ob die Entscheidung, die er nun traf richtig wäre aber sie machte in diesem Moment den Eindruck die einzig richtige zu sein. Es zählte für ihn auch nur was in diesem Moment richtig war, die Konsequenzen kamen später und auch damit würden sie fertig werden - ganz sicher. Er war immerhin ein Malfoy. Ein Malfoy gab niemals auf und erst recht niemanden, der ihm das Gefühl gab geliebt zu werden. „Potter, wir müssen ihm hinterher!", rief ihm Draco noch nach, als dieser sich schon in Bewegung setzte. Harry folgte ihm schweigend. Harry folgte Draco und sah ihm nachdenklich dabei zu wie er sich einen Erstklässler schnappte und diesen nach Lucas Verbleib ausfragte. Er und ein Malfoy. Wenn sie beide sich wirklich miteinander arrangierten um Luca glücklich zu machen, was würde das bedeuten? Um dem Jungen nah zu sein müssten sie auch zu einander so etwas wie Nähe zulassen. Sie müssten sich in einem Raum aufhalten, in einem - Er strich über seine Brust als sein Herz auf einmal schneller schlug. Ja, irgendwann müssten sie sicherlich auch in einem Bett liegen. Dann gab es noch Malfoys Eltern. Was würden die dazu sagen? Er traf seine Entscheidungen selbst, es interessierte niemanden mit wem er zusammen war, doch Malfoys Eltern würde es interessieren mit wem sich ihr einziger Sohn abgab. Was tat sich Luca damit an, wenn er sich mit ihnen einließ? Kurz schloss er die Augen und ballte auf einmal die Hand zur Faust. Voldemort. Er hatte jemanden, den es interessierte mit wem er zusammen war. Jemand, der es für sich auslegen würde, der in Luca seine Schwäche sah und diese gegen ihn nutzen würde. Könnte er das wirklich zulassen? Wollte er das? Als Harry seine Augen öffnete sah Draco ihn an und winkte ihn zu sich. "Mach hinne, Potter. Wir haben keine Zeit dafür, dass du wieder schwächelst." Ja, er konnte es zulassen. Er war einmal in seinem Leben egoistisch. Luca hätte ihn und Malfoy. Diesem würde nichts geschehen. Ganz sicher. Er nahm sich vor, noch vor der Zauberwelt, die ihn als ewigen Helden ansah, das Leben des Braunhaarigen zu schützen, selbst wenn es hieß sein eigenes dafür zu geben. Er nahm sich auch vor diesem Kompromiss nachzugeben und Draco an Lucas Seite zu dulden, so wie dieser ihn dulden müsste - sollte er sich ebenfalls dafür entscheiden. Am Ende waren sie sich doch ähnlicher als gedacht. Malfoy und er würden alles für Luca tun, sogar ihre Indifferenzen, die sie seit 5 Jahren hatten über Bord werfen. "Nur keine Sehnsucht, Malfoy. Ich komme schon~" **~~** Sie fragten jeden, der ihnen über den Weg lief. Obwohl die Tatsache, einen Malfoy und einen Potter zusammen zu sehen nicht schon unheimlich genug wäre, Nein, jetzt suchen sie schon gemeinsam nach jemanden. Ziemlich verwunderlich, jedoch gaben alle eine Auskunft, auch wenn sie weniger hilfreich war. Einige von den Gryffindors unter der Führung von Hermine und Ron beteiligten sich an der Suche und auch die Slytherins machten sich auf den Weg. Den entscheidenden Hinweis lieferte jedoch Blaise Zabini. „Hey Draco! Ich glaube, ich weiß wo er ist." „Wo?", kam es von Draco und Harry gleichzeitig. „Im Astronomieturm. Er kam vor etwa fünfzehn Minuten hier vorbei. Er weinte und fragte mich wo man hier etwas ungestört sein kann. Na ja, da habe ich ihn zum Astronomieturm geschickt. Da ist um die Uhrzeit keiner und-" Er hörte auf zu sprechen, da Harry und Draco nicht mehr da waren. Die beiden waren gegangen, als sie hörten wo sich Luca aufhalten sollte. **~~** „Wo ist er?", fragte Harry außer Atem und schaute sich genauso wie Draco um. „Da!", rief Draco und deutete auf Luca, der auf einem hervorspringenden Mauersims saß und sich zu ihnen umdrehte. „Bleibt wo ihr seid! Kommt ja nicht näher!" Luca stand auf, stellte sich auf den Sims und schaute nach unten, wo es ganz schön tief nach unten zu gehen schien. Er wollte gar nicht springen. Warum auch? Selbstmordgefährdet war er nicht und sein Leben auf so eine Weise zu beenden war nicht seine Art. Er wollte nur, dass die beiden sich ihm nicht näherten und das war das einzige, das ihm in dieser Situation einfiel. Es ging jedoch ziemlich tief nach unten und dieses Mal hatte er keinen Besen um einfach davon zu fliegen, also versuchte er nicht nach unten zu schauen, sondern zu den beiden Jungen. „Luca es tut uns leid! Ich meine - Komm her, Luca" „Mach keinen Unsinn, dass ist es doch gar nicht wert!" Harry und Draco versuchten beide Luca zu beruhigen, doch es schien nicht zu wirken. „Ihr habt doch keine Ahnung! Erst denke ich es ist alles gut und dann kommt garantiert etwas, das alles zunichte macht. Da verliebe ich mich das erste Mal, und nicht nur das es ein Junge ist, nein es sind zwei Jungs, die gleichzeitig meine besten Freunde sind und ihr hasst euch wie die Pest. Ach ja, da ist ja auch noch die Tatsache, dass ich ein Zauberer bin, eine Scheiß Angst habe und nicht weiß wie ich das alles alleine schaffen soll!", er hielt inne und atmete schnell. Nun war alles raus. Das war es was ihn die ganze Zeit beschäftigte. Er war doch derjenige, der nicht gerne Schwächen zuließ. Er war gut in der Schule um seine Eltern nicht zu enttäuschen, die sich für ihn entschieden und aus dem Waisenhaus geholt hatten. Er war gut im Sport, weil es ihm einfach lag und weil er einfach der Beste sein wollte. Er war nett zu allen und hilfsbereit. Ständig versuchte er es allen recht zu machen nur um nicht mehr allein gelassen zu werden, um geliebt zu werden. Doch eigentlich war das alles Schwachsinn. Seine Eltern liebten ihn trotzdem und hatten ihm das ständig klar gemacht. Dennoch überwiegten in ihm diese Zweifel und diese unbändige Angst vor dieser erdrückenden Einsamkeit, die er als Kind gespürt hatte. All das kam jetzt in diesem Augenblick wieder hoch. „Was soll ich eurer Meinung nach tun?" „...." „...." Beide Jungen wussten nicht was sie tun sollten. Draco ging auf Harry zu. „Oh man, dass ich das mal tun werde hätte ich niemals gedacht! Ich hoffe, das lohnt sich." „Bevor er springt, ich sehr unglücklich darüber sein werde und du - was mit dir passiert ist mir eigentlich egal - Arrangieren wir uns. Potter Ich nehme deinen Vorschlag von vorhin an! Für eine kurze Zeit, bis er weiß was er will und wir uns vielleicht geeinigt haben. Also was ist?" Er reichte ihm seine Hand und schaute ihn immer noch mit demselben Desinteresse an, wie immer. Ja, er wäre zu diesem Kompromiss bereit. Lieber mit Potter zusammen als auf ewig ohne Luca. Sein Vater ging nie Kompromisse ein. Sie zeigten, dass man schwach war und am Ende war man der Verlierer. Ein Malfoy war niemals ein Verlierer. Entweder oder, etwas dazwischen gab es nicht. Doch so sehr ihm auch eingetrichtert wurde, dass er ein Malfoy war, so sehr wollte er in diesem Moment die einzige Person glücklich machen, die es geschafft hatte ihm zu zeigen was Glück war. Seine Mutter hatte ihm gesagt, dass er es auf Anhieb wüsste und spüren könnte, wenn sein von ihm erwählter Partner bei ihm wäre, oder ihm über den Weg liefe. Einmal hatte sie Recht mit dem was sie sagte. Harry war verblüfft, so etwas von einem Malfoy zu hören. Er nahm seine Hand an, drückte sie. Anscheinend hatte sich der Blonde genau die gleichen Gedanken gemacht wie er selbst. Ja, er hatte Recht. Sie waren sich ähnlicher als gedacht - auch, wenn es ihm Angst machte. „Einverstanden! Malfoy." , dann ließ er seine Hand los und beide gingen auf Luca zu, der die Szene vor sich argwöhnische beobachtet hatte. „Komm'! Wir beide meinen es ernst und wollen dich nicht verlieren. Wir setzen und jetzt hier hin und besprechen das Ganze. Du brauchst nie wieder Angst über etwas zu haben. Wir passen auf dich auf." Beide Jungen hielten Luca ihre Hand hin und warteten auf seine Antwort. „Ich hoffe, dass es keine Finte von euch war. Sonst-" Er nahm beide Hände, stieg von dem Sims und ließ sich in ihre Arme fallen. „Keine Finte! So, jetzt lass' uns anfangen." Alle Drei setzten sich hin und redeten bis spät in die Nacht. Es gab einiges zu bereden und hätte sie jemand gesehen, dieser hätte dessen Augen nicht getraut. Noch nie hatten ein Malfoy und Potter so viele Worte miteinander gewechselt und sich am Ende nicht geprügelt, oder Flüche an den Kopf geworfen. Freunde würde aus ihnen wahrscheinlich nie werden aber wer wusste schon was die Zukunft brachte. Was wurde aus den verschiedenen Suchtrupps? Blaise versuchte so gut wie möglich alle davon zu überzeugen, dass Harry und Draco, Luca gefunden haben und alles Bestens sei. Nach einiger Zeit kehrte dann auch wieder Ruhe in Hogwarts ein. Nur in einer dunklen Ecke Hogwarts stand jemand und lachte höhnisch. Liebe. Das war etwas für jene, die noch träumen konnten und jeder wusste doch, dass Träume nicht wahr wurden. Sie waren ein Hirngespinst des Unterbewusstseins und das – genau das – würde Luca schon bald herausfinden. Auf die schmerzvollste Art und Weise, die nur möglich war. **~~** Ein Schrei hallte in den dunklen Gemäuern des großen Anwesens, welches sich versteckt in den Wäldern Londons befand. Es war ein Schrei voller Qualen und Schmerz, er ertönte noch ein letztes Mal, bevor er verstummte und ein Schatten aus dem dunklen Kerker, welcher nur durch das Licht des Vollmondes beleuchtet wurde, hervortrat und auf eine weitere Person zuging. „My Lord! Wir konnten nur vereinzelt etwas aus ihm herauskriegen!" Der in schwarz verhüllte Mann verbeugte sich vor der aus dem Dunkeln erschienenen Gestalt und wagte es nicht sie anzusehen. Rote Augen sahen ihn an und gingen auf den Mann zu. „Was konntest du herausfinden? Ist 'Er' es den ich gesucht habe?", forderte er ihn zu einer schnellen Antwort auf. „'Er' befindet sich in Hogwarts. So viel ist sicher. Jedoch wissen wir weder Namen noch Aussehen, außerdem ist das Alter noch fraglich. Es müsste zwischen 14 und 22 Jahren liegen. Unser Informant hat noch keine neuen Nachrichten, Mylord." „Dann wird es jetzt endlich Zeit! Geh! Lass mich allein!" Der Mann sah ihn furchtsam an und ging aus dem Raum hinaus. „Cenere" (1) rief der als "Mylord" bezeichnete Mann und die Leiche zerfiel zu Asche. Dann drehte er sich um und schaute nachdenklich aus dem Kerkerfenster. //Vielleicht habe ich ihn endlich gefunden. Es scheint so als hättest du versagt, Isabelle// Ein überhebliches Grinsen legte sich auf das Gesicht des Mannes. Der Vollmond schien in dieser Nacht auch über Hogwarts. Doch blieben die Insassen unberührt von den Ereignissen. Doch wie lange währt diese Ruhe noch? Auch wenn sich drei Personen gefunden haben. Wie lange würde diese Ruhe, dieses Idyll noch andauern? TBC Kapitel 11: Enthüllungen oder Geburtstag auf elbisch ---------------------------------------------------- Kapitel 9     "Enthüllungen oder Geburtstag auf elbisch"     Nach dem Vorfall auf dem Astronomieturm, war ein Monat vergangen. Harry und Draco gaben sich nach außen hin immer noch wie Feinde, waren sie mit Luca zusammen zügelten sie sich. Draco jedoch wurde langsam ungeduldig, er musste sich mit 'Potter' abgeben nur um mit Luca zusammen sein zu können. Bald sollte Luca sich entscheiden, bis dahin würde er sich weiterhin von seiner guten Seite zeigen müssen.   Es nahm alles seinen gewohnten Gang, in einer Woche sollte das dritte Quidditschspiel stattfinden. Gryffindor gegen Slytherin. In beiden Häusern herrschte rege Aufregung und es wurden schon die ersten Vorbereitungen getroffen. Ein Ereignis blieb jedoch unausgesprochen, Luca's Geburtstag, den er allen wissentlich verschwieg. Wie sooft kam es anders als gedacht.   Der Herbst hatte den Sommer abgelöst, und dieser wurde langsam vom Winter eingeholt, der Oktober kam. Die Bäume ließen ihre Blätter fallen und die Vögel begaben sich Richtung Süden. Nur einige von ihnen blieben dort und ließen sich auf den kahlen Wipfeln nieder. Ein lauer Wind wehte, nicht kalt dennoch erfrischend und wirbelte das Laub auf. Inmitten dieser Szenerie, standen Hermine, Ron und Luca und warteten auf Harry, der sich gerade in einer Besprechung mit Hagrid befand. Als er wieder kam, begaben sie sich wieder zurück nach Hogwarts. Hermine verabschiedete sich mit Ron von ihnen, da sie noch etwas zu erledigen hatten. Harry und Luca blieben zurück und dachten sich ihren Teil darüber aber nicht ohne leicht zu schmunzeln. Plötzlich sahen sie eine Gestalt aus dem Dunkeln auftauchen und blieben stehen. Als die Gestalt aus dem Schatten kam, erkannten sie Prof. Dumbledore.   „Luca, dich habe ich gesucht. Wenn du mich bitte begleiten würdest.“   Luca sah Harry fragend an.   „Geh' nur ich warte hier auf dich“ „Prof. Dumbledore, würde es ihnen ausmachen, wenn Harry mitkommt? Ich habe keinerlei Geheimnisse vor ihm“ Immer nur zusammen, nie allein. Das war seine Devise. Er wollte nicht mehr ohne Draco und Harry sein und alles was er von Professor Dumbledor erfuhr wollte er mit den beiden teilen. Es war nicht mehr nur seine eigene Vergangenheit, sondern auch ein Teil seiner beiden Partner. Sobald er wieder bei Draco war würde er diesem davon erzählen.   „Aber nicht doch, Luca. Mr.Potter kann dich natürlich gern begleiten. Bitte folgt mir.“ Sie gingen zu dem geheimen Eingang, der zu Prof. Dumbledore's Büro führte und liefen als sich der Geheimgang öffnete, die Treppe hinauf. Prof. Dumbledore setzte sich auf seinen Stuhl und deutete Harry und Luca sich ebenfalls hinzusetzen.   Dir ist sicherlich nicht entgangen, dass morgen dein 16. Geburtstag ist. Dazu gibt es Neuigkeiten über die ich dich gerne früher eingeweiht hätte aber – ich erfuhr selbst erst vor Kurzem davon. Ich bin nicht wirklich davon ausgegangen, dass es wirklich passiert und – nun, bevor ich abschweife –", er lächelte Luca zuversichtlich an und erzählte weiter. „Ich muss dich über einige Dinge aufklären, mitunter über deine Herkunft. Gerne hätte ich es dir erst im nächsten Jahr erzählt, nachdem du dich besser eingelebt und auch in der Zauberei mehr Fortschritte gemacht hättest. Doch das liegt nicht mehr in meinem Ermessen.“   Harry sah Luca irritiert an und ihm brannte nur eine einzige Frage auf den Lippen. Warum hatte der Professor ihm nicht schon vorher etwas davon gesagt? Das waren doch alles nur Ausreden. Das wichtigste war – warum hatte Luca ihm nichts davon gesagt, dass er Geburtstag hatte?!   „Eigentlich wollte ich meinen Geburtstag nicht feiern, weil meine Mum und mein Dad nicht hier sind-“, es war Tradition, dass sie dabei waren und seine Mum ihn sehr früh weckte, ihm den gedeckten Tisch zeigte… Das gehörte alles für ihn dazu und es fehlte. Er schrieb ihnen zwar regelmäßig und sie schrieben ihm auch zurück aber – sie fehlten ihm unheimlich. Professor Dumbledore gab ihm jedoch eine Möglichkeit etwas über sich herauszufinden, also musste er über seinen Schatten springen. „-da ich aber anscheinend etwas über meine Mutter erfahren werde muss ich meinen Geburtstag dieses Jahr wohl doch feiern, oder?“   Dumbledores Miene wurde traurig und er zupfte unentwegt an seinem Bart.   //Nun ist es wohl soweit.//   Er begann zu erzählen.   „Wo soll ich nur beginnen? Der Name ihrer Mutter lautete Isabelle, ihre Familie stammt aus einem für Menschen und Zauberern unzugänglichen Land. Sie sind -"   „…sie sind Elben. Du entstammst dem Geschlecht eines mächtigen Hochelben, Cirdan. Ihre Mutter verliebte sich in der Zeit, in welcher sie in der Menschenwelt verweilte, in einen Vampir, der sich als Zauberer ausgab. Sie ging eine Verbindung mit ihm ein und heiratete ihn entgegen dem was ihre Eltern ihr rieten. Isabelles Mutter machte den gleichen Fehler. Sie erfuhr als Elbe die Liebe zu einem Menschen, einem Zauberer. Die Tochter beging nun denselben Fehler.“ Luca hörte zu und versuchte alles zu verarbeiten. Seine Mutter war eine Elbe? Elben. Er hatte davon gelesen. Aus diversen Büchern, viele davon im Fantasy Bereich von namenhaften Autoren und einem ganz bestimmten, den jeder kannte, der sich auch nur ansatzweise mit dem Fantasy Genre auskannte. Jetzt erzählte ihm – ein Zauberer – etwas von Elben und er sei auch einer davon. Klar~ Was er aber zudem auch nicht verstand war, wie es falsch sein konnte sich zu verlieben? Hätte sich seine Großmutter nicht in den Zauberer verliebt, wäre seine Mutter nie entstanden. Hätte seine Mutter sich nie in einen Vampir verliebt, dann wäre er nie dabei herausgekommen. Dann hätte er nie so etwas wie Glück erfahren. Was konnte daran also falsch sein? Fragend schaute er den Älteren an und wartete darauf, dass dieser fortfuhr. „Als ihr dann nach ihrer Geburt klar wurde, wen sie liebte, wer dieser Mann war, dem sie Herz geschenkt hatte und für den sie ihr ewiges Leben aufgab, verschwand sie mit dir und ließ alle im Glauben sie und auch du seid tot“ Kurz ließ er Luca Zeit das alles zu verarbeiten und erzählten dann weiter.     „Nun was ich dir hiermit versuche zu erklären ist Folgendes. Du bist der Sohn einer Halbelbin, deren Blut einer mächtigen Rasse entsprungen ist. Du als ihr Kind hast das Blut eines Elben und eines Vampires in dir. Deine Elbenherkunft, wird sich im Laufe deines 16. Lebensjahres voll ausbreiten und an deinem 17 Lebensjahres vollendet sein. Genauso wird es mit deiner Vampirherkunft sein. Deine Mutter hat, mit ihrer letzten Tat, die sie an ihrem Tod ausführte, dafür gesorgt, dass die Elbenherkunft in dir dominiert. An deinem Siebzehnten Geburtstag wird sich offenbaren welche Seite in dir wirklich die Überhand hat. Es wird dir manchmal so vorkommen als seist du geschwächt und kraftlos, das wird an deiner Umwandlung liegen."   Professor Dumbledore holte tief Luft und sah Luca an, in der Hoffnung eine Reaktion in seinem Gesicht sehen zu können.   „Frage.“, kam es ruhig von Luca, der den Professor ruhig ansah. „Ich bin ein Zauberer, weil der Vater meiner Mutter einer war?“   „Ja, so ist es.“ „Mein Vater war oder ist ein Vampir? Kann er auch zaubern?“ „Ja, kann er aber - nun zu morgen. Es ist wichtiger darüber zu reden, alles andere klärt sich von alleine.“   Es schien ihm so als wolle er nicht weiter darüber reden. Er wechselte das Thema.   „Morgen wirst du hohen Besuch erhalten. Die Elben haben ihren Besuch angekündigt, sie werden zum ersten Mal seit langer Zeit in die Menschenwelt gehen um den letzten Nachkommen Cirdan's zu begrüßen. Sie werden dich zu einem der Ihren machen und dich in ihren Kreis aufnehmen.“   Luca sah ihn mit einem Blick aus Verwunderung und Ungläubigkeit an. Harry erging es da nicht besser, es schien auch für ihn nicht leicht gewesen zu sein, Prof. Dumbledore zu folgen. Diesem fiel das auf und lächelte die beiden an.   „Ich weiß, dass das für dich sehr schwierig zu verstehen und vor allem zu glauben ist. Das Einzige, das ich dir raten kann ist, bereite dich gut auf den morgigen Tag vor. Solltest du noch Fragen haben, die Bücher in der Bibliothek stehen dir frei, des weiteren könnte ich dir die Dienste des jungen Malfoy empfehlen. Er selbst gehört zum Geschlecht der Elben.“   Luca verschluckte sich an dem Zitronenbonbon, das Professor Dumbledore ihm zuvor gegeben hatte und Harry war es, der ihn mit einem beherzten Schlag auf den Rücken vor dem sicheren Erstickungstod rette. Draco war was?   „Was soll Draco sein? Ein Elb?"   „Wenn der ein Elb ist bin ich Salazar Slytherin höchstpersönlich.", meldete sich Harry zu Wort.   „Es ist wirklich so. Er ist wie du ein Halbelb. Mit einem kleinen Unterschied Lucius Malfoy ist ein Zauberer, seine Frau Narcissa ist eine Hochelbe“   Luca war sprachlos und schaute Harry an, der nur mit offenem Mund da saß und gar nichts mehr dazu sagte. Plötzlich stand Luca auf und sah Professor Dumledore entschlossen an.   „Kann ich jetzt gehen, Professor? Ich muss dringend mit jemandem reden. Außerdem muss ich mir über einiges im Klaren werden."   Er ging zur Tür und wartete das Harry ihm folgte, dieser stand von seinem Stuhl auf, verabschiedete sich von Professor Dumbledore und ging zu Luca.   Als die beiden draußen waren blieb Luca stehen, lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Das war einfach zu viel für ihn. Er sollte zur Hälfte ein Elb und Vampir sein? Eigentlich, um genau zu sein, war er zu einem Drittel Elb, Zauberer und Vampir. Nicht, dass das noch einen Unterschied machte. Als, ob es nicht gereicht hätte ein Zauberer zu sein – auf den ganzen Rest hätte er gut und gerne verzichten können. Am Ende zog er noch aus und vernichtete irgendwelche Ringe, kämpfte gegen Drachen, oder Bösewichter, die dachten sie müssten die Weltherrschaft an sich reißen. Himmel, er war doch nur ein Junge – bald ein sechzehnjähriger Junge.   Er musste sofort zu Draco und mit diesem einiges klären. So viel stand fest! Der Blonde entkam ihm nicht, erst recht nicht jetzt, da er wusste, dass dieser ein Halbelb war. Natürlich war das etwas, dass man nicht sagen musste – war ja nur eine Nebensächlichkeit!   Er schaute zu Harry, der genauso geplättet wie er selbst, die Neuigkeiten versuchte zu verarbeiten. Harry ging zu Luca und stellte sich vor ihm.   „Ich glaube wir denken im Prinzip das Gleiche. Wir sollten sofort zu Malfoy gehen und ihn darüber ausfragen. Komm' gehen wir."   Luca stieß sich von der Wand ab und nahm Harry's Hand, die er ihm anbot.   „Ja, du hast recht, wir sollten so schnell wie möglich zu Draco. Ich will vorbereitet sein, wenn meine 'Verwandtschaft' kommt und ich will Antworten von Draco!"   Er war stinksauer auf Draco. Warum hatte dieser ihnen beiden nichts davon gesagt? War es nicht wichtig genug? Sie machten sich beide stillschweigend auf den Weg zu den Slytherinräumen. Als sie dort ankamen, setzten sie sich auf die Treppe und warteten bis jemand herauskam. Nach einiger Zeit kam Blaise die Treppe hoch und sah Harry und Luca. „Potter, was machst du denn hier?" Er sah zu Luca und fügte hinzu.   „In dem Fall seid ihr wohl auf der Suche nach Draco. Ich muss euch beide leider enttäuschen. Er hat heute ein Treffen mit den anderen Vertrauensschülern, d.h. dass er wahrscheinlich erst in einer Stunde wieder da sein wird."   Luca stand auf und ging auf Blaise zu.   „Danke, für die Information. Könntest du mir einen Gefallen tun?"   Blaise nickte nur.   „Gut. Sag ihm bitte, dass es sehr wichtig ist. Er soll so schnell wie nur möglich in die Bücherei kommen. Harry und Ich werden dort auf ihn warten."   ~~**~~   Harry ging daraufhin mit Luca zur Bücherei und suchte nach Literatur über Elben und Vampire. Sie fanden die entsprechende Literatur in der verbotenen Abteilung. Dank Professor Dumbledores Erlaubnis durften sie dort hinein. Luca zog ein Buch aus dem Regal mit dem Titel 'Magische Wesen. Das Mysterium der Neuzeit'. Beim durchblättern fand er auch das gesuchte Kapitel   Geschichte der Elben von J.H. Mickelstein   Die Elben sind bedingt unsterbliche, menschenähnliche Wesen, sie werden unterteilt in Hochelben, Halbelben (diese werden nochmals unterteilt in Verbindungen mit: Elb/mag.Wesen. und Elb/Mensch, (zu den magischen Wesen gehören Zauberer, Vampire...etc.,) Jedoch bevorzugen sie die Verbindungen unter Elben. Unter jedem Elb gibt es vom Schicksal ausgewählte Partner mit dem man für den Rest seines (un)sterblichen Lebens verbunden ist, ob man einen Bund aus Liebe eingeht obliegt jedoch dem jeweiligen Partner. Sie sind von großer Weisheit und Schönheit und lebten schon vor dem Erscheinen der ersten Menschen an einem Ort, Lathriên, der für normal Sterbliche unzugänglich ist. Nicht einmal Zwerge, Zauberer oder dergleichen ist es gestattet dorthin zugehen, zumal die Zeit dort schneller zu vergehen scheint als in der Menschenwelt. Sie altern nicht mehr, wenn sie erwachsen sind, dies ist meist mit dem Vollenden des 21. Lebensjahres erreicht und werden auch nicht krank, können aber gewaltsam ums Leben kommen; ihre Seelen bleiben aber auch dann, im Gegensatz zu denen der Menschen, immer an diese Welt gebunden. Die frühen Menschen verdanken ihre Kultur größtenteils dem Kontakt mit den Elben. Durch ihre Abneigung gegen Veränderungen treten die Elben aber langsam gegenüber den Menschen immer mehr in den Hintergrund. Man bekommt nur selten einen Elben zu Gesicht, da sie den Menschen, als eine Gefahr für den Bestand der Natur und ihres ganzen Umfeldes sehen. Die Menschen erzählen sich aus diesem Grund Geschichten über sie und machen sie zu Wesen der Fantasie. Zu den ersten Elben, die erwachten zählten Cirdan, Thàras, Gílandryl und Sothàr. Zu den stärksten und noch lebenden Elben gehört Cirdan. Das letzte, dass man von ihm hörte war, dass er sich zurückzog nachdem seine einzige Tochter den Weg einer Sterblichen wählte. Es leben nicht mehr viele von ihnen, doch diejenigen, die verblieben leben nur für den einen Tag, der kommen wird - den Tag an dem sich die Prophezeiung erfüllt. Die einzige original Überlieferung der Prophezeiung ist sehr lückenhaft, sie wurde rekonstruiert und könnte so gelautet haben. Auszug:   I gîl Lathriên isôth I dû setî ano Hà tús prôspiathá ìn danta taig duath Duath i û sal i amar i edhel ladî Déw en tinw estel dartha En hen genisês - ereb îsen Cirdan Tá en îar i erath - îar menâth en duath Ath rhevis ertha erath apôfásio Só i minei rada pos Erath gîl feana êl Lathriên   Beide sahen sich nur sprachlos an. Luca nahm ein weiteres Buch, es war in schwarzem Leder gebunden und darauf prangte in grüner geschnörkelter Schrift, der Titel, 'Vampire, die dunklen Wesen, der Alt- und Neuzeit' von Petra Storkbein.   Luca schlug es auf und überlas das Vorwort. Er bemerkte außerdem, dass es wohl weitaus mehr Informationen über Vampire gab als über Elben.   ~~**~~ *Ab hier fangen die Passagen an, die man überspringen kann, wenn man will. Einige sind mit * Gekennzeichnet. Diese sind wichtig für den weiteren Verlauf, aber nicht zwingend.*   Vampire, Vurcul   Vampire sind Kreaturen der Nacht, die von allem Lebendigem gefürchtet werden aufgrund deren unstillbaren Hungers nach frischem Blut. Vampire sind aber mehr als gnadenlose Monster mit einem ungezügelten Blutdurst. Vampire sind eine Rasse von Untoten für sich, die sich deutlich gegenüber solchen Untoten wie Zombies oder Lichs ausgrenzen. Aber selbst unter den Vampiren gibt es Unterteilungen in verschiedene Arten. So gibt es zum Beispiel die Rasse der Eratror, Kreaturen, die das Erscheinungsbild des Tiers in ihnen tragen und sich meistens dementsprechend verhalten. Eine andere Gattung ist die der Relakuz, Vampire, Wanderer, die viel mit herumstreunenden Wölfen gemeinsam haben, während die Homper elegante, stolze Vampire sind, die teilweise sehr königlich und edel sein können. Die letzte Art wären die Ungei, Vampire, die sich der reinen Magie und der Macht verschrieben haben. Eine Zwischenart, wären die Elcier. Eine Mischung aus Homper und Ungei, verkörpern sie dementsprechend auch deren Eigenschaften. Das macht sie zu den stärksten unter den Vampiren und man sollte ihnen nur mit äußerster Vorsicht begegnen. Einen Vampir einfach als einen willen - und seelenlosen Untoten zu deklarieren, wäre falsch. Es sind vielmehr unsterbliche Kreaturen, die verflucht sind, ewig auf Kosten des Blutes anderer zu leben. Das Tier, die Bestie, die tief in ihnen steckt, verwandelt sie in ein abscheuliches Monster, das nur danach giert, frisches Blut zu bekommen, während die helle Seite ihrer Seele sich deren Macht entreißen will. Viele Vampire sind durchaus sensibel und menschenähnlich, je nachdem wie stark das Tier in ihnen die Macht hat. Die Zeit der Einsamkeit aber verwandelt selbst den romantischsten und edelsten Vampir in eine grauenerregende Kreatur.   Die Anatomie eines Vampirs   Das äußere Erscheinungsbild ähnelt oder gleicht dem eines lebenden Menschen, abgesehen von der bleichen, totenähnlichen Hautfarbe und der kalten, straffen Haut. Jede Gattung für sich besitzt charakterliche Äußerlichkeiten. Der Vampir besitzt in seiner Tiergestalt spitze, lange Eckzähne, mit denen er dem hilflosen Opfer das Blut absaugt, üblicherweise an der Halsschlagader. Nach der Verwandlung in einen Vampir werden alle körperlichen Funktionen außer Kraft gesetzt, das heißt, dass die Haare nicht weiterwachsen, die Haut nicht altert und ähnliches. Die Funktion ihrer Körperorgane hört langsam auf, was bedeutet, das weder die Lunge noch der Magen noch die anderen Organen in der Lage sind zu funktionieren. Dadurch besitzen sie die Fähigkeit, scheinbar unter Wasser zu atmen. Nach einiger Zeit zerfallen sie wahrscheinlich. Selbst das Herz, das Zentrum des Blutkreislaufes, hört auf zu arbeiten. Durch einen unbekannten Prozess wird das Blut durch den Körper gepumpt, anstatt durch Adern oder Venen zu fließen. Selbst die Tränen eines Vampirs bestehen aus Blut. Schneide einem Vampir die Adern durch, so wirst du kein Tropfen Blut fließen sehen, eben sowenig wenn ein Körperteil abgetrennt wird. Dadurch entsteht unter anderem auch die bleiche, weiße Hautfarbe. Durch den Prozess des Vampirwerdens erhöht sich die Körperkraft auf unnatürliche Art und Weise, obwohl die Muskeln nicht wachsen. Das Blut eines Vampirs unterscheidet sich sehr von dem eines Menschen. In einem ärztlichen Bericht über Vampirismus wird festgestellt, dass sich das Blut auf seltsame Art und Weise verringert. Vampire sind aufgrund ihrer Anatomie nicht in der Lage, Essen und Getränke zu konsumieren, abgesehen von dem Blut eines Opfers.   Fähigkeiten   Vampire können ihre Wunden heilen indem sie ihr Blutreservoir dazu benutzen, es an ihre Wunden und an ihre Gliedmaße zu pressen. In dem Blut ist eine unbekannte Art von magischer Energie, daher ist es für die Erforschung in der Magie sehr interessant. Nach dem Regenerationsprozess gleicht der Körper demjenigen, als sie starben bzw. als sie die Bluttaufe vollzogen. Das Trinken des Blutes und die Ekstase des Kusses ersetzt alle körperlichen Triebe tausendfach. Blut ist das einzige Objekt der Begierde bei einem Vampir. Die üblichen Kennzeichen eines Vampirbisses, die Bißwunden am Hals, kann ein relativ mächtiger Vampir dadurch verschwinden lassen, indem er die Wunde mit seiner Zunge ausleckt und mit seinem Mund küsst. Vampire besitzen starke magische und geistige Fähigkeiten, von denen sich die meisten allerdings erst nach langer Zeit entwickeln. Junge Vampire besitzen nur sehr wenige Fähigkeiten dieser Art. Einem Vampir, der über 400 oder 500 Jahre alt ist, ist mit starker Vorsicht zu begegnen, und nur mit hoher Magie können seine Kräfte geschwächt werden. Ein Vampir, der älter als 1500 Jahre alt ist, besitzt so starke Macht, dass ihm niemand Einhalt gebieten kann. über die Art der Magie ist wenig bekannt, sie unterscheidet sich aber von der der Drachen, Gnome, Menschen oder anderer magiebewandter Wesen. An übersinnlichen Fähigkeiten beherrscht ein Vampir folgende Diziplinen, die nach der Reihenfolge der Macht beschrieben werden.   Übersinnliches   Er hat geschärfte Sinne. Vampire sind in der Lage, ihre Umwelt mit den Augen einer Eule und dem Gehör und dem Geruchsinn eines Wolfes zu erkennen. Vampire können die Aura anderer Kreaturen sehen, deren Farbe, ihre Stimmungen und Identitäten anzeigen. Dies erlaubt ihnen andere ihrer Gattung und Untote zu erkennen. Durch die Fähigkeit der Telepathie sind sie in der Lage, die Gedanken von anderen Lebewesen und anderen Untoten zu erfassen. Extrem mächtige Vampire sind in der Lage, ihren Geist von ihrem Körper zu trennen um so unabhängig von ihrem Körper andere Orte zu besuchen. Die Grenze des Geistes ist der äußerste Punkt des Mondorbits. Solche Vampire können sehr lange auf einigen Ebenen existieren, während ihr Körper in bewegungsloser Starre liegt. Dies ist einer der wenigen schwachen Punkte. Wenn ein Magier die Trennlinie zwischen Körper und Geist zerstört und danach den Körper vernichtet, ist der Vampirgeist für alle Ewigkeit im Reich der Verdammten gefangen, und niemand kann ihn befreien. Disziplinen der Beherrschung Ein Vampir kann auf subtile Art und Weise einer anderen Kreatur einfach Befehle aufzwingen, wie zum Beispiel: weine, lache, . . . Er besitzt die Fähigkeit, andere zu hypnotisieren, und ihnen so im Unterbewusstsein einige Befehle zu verankern, wie zum Beispiel: Wenn du mich siehst, verrate keinem von meiner Existenz. über einen längeren Zeitraum kann ein Vampir die Persönlichkeit einer anderen Kreatur konditionieren, dass sie alles macht, was der Meister befiehlt. Einschränkung hierbei ist, daß der Meister in Sicht bzw. Hörweite sein muss. Vampire können den Geist und die Persönlichkeit einer anderen Person vollkommen kontrollieren und steuern.   Disziplinen des Gestaltwandelns Sie können in totaler Dunkelheit hervorragend sehen, besser als jeder Sterblicher. Vampire können ihre Finger in scharfe Klauen verwandeln, die einen großen Schaden verursachen, der sich nur schwer beheben lässt. Eine weitere Fähigkeit ist die Verschmelzung mit der Erde. Es ist jedoch nur in der dem Vampir geweihten Erde möglich. Es ist eine großartige Methode, im freien Schutz zu finden. Allerdings kostet es viel Energie, und so kann ein Vampir nicht jahrhundertelang so schlafen. Vampire können sich in die einfachen Kreaturen des Erdreichs verwandeln, wie zum Beispiel Ratten, Mäuse, Wölfe, Fledermäuse, Raben. Sehr mächtige Vampire können die gefürchtete Nebelgestalt annehmen, in der sie sehr schnell und beweglich sind. Außerdem haben sie ihre volle Macht und sind immun gegenüber jeglichen Angriffen. Vampire können sich verjüngen, das bedeutet, dass sie ihr Aussehen fast beliebig variieren können. Die mächtigsten von ihnen sind in der Lage, jegliche Gestalt anzunehmen.   Disziplinen der Präsenz   Sie sind in der Lage, Ehrfurcht bei anderen, besonders bei charakterschwachen Personen zu erzeugen. Furcht erzeugen bedeutet, dass sie Aufgrund ihres Charismas und ihres äußeren bei anderen Lebewesen Furcht und Angst auslösen können. Entzücken, Erregung erzeugen wirkt nur auf Personen des jeweils anderen Geschlechts. Dies kann bis zur völligen sexuellen Hingabe führen. Herbeirufen aus großer Entfernung bedeutet dass ein Vampir alleine durch seinen Geist in der Lage ist, nahestehende Personen auf seine Fährte zu führen.   Disziplinen der Tierhaftigkeit*   Alleine durch den Augenkontakt mit Tieren kann ein Vampir es beeinflussen. Sie können Tiere jeweils einer Art aus größerer Entfernung zu sich rufen. Sie können Tieren und anderen Sterblichen die Wildheit austreiben und es ruhig und gelassen werden lassen. Bewusstseinsübernahme des Tieres auf allen Ebenen. Mächtige Vampire können ihre Wildheit und Tierhaftigkeit auf andere übertragen, um so dem Monster in ihnen Einhalt zu gewähren. Disziplinen der Verdunklung Sie können sich leicht verbergen und fallen in Menschenmengen nicht auf. Sie können sich vor einer bestimmten Person unsichtbar machen. Sie können einer einzigen Person als ein Anderer erscheinen. Verschwinden von dem geistigen Auge in der weiten Ebene. Durch die Schattenmanipulation kann ein machtvoller Vampir seinen Schatten oder den Schatten von anderen verändern. Disziplinen der Beeinflussung Die Herrschaft über Feuer, Wasser, Erde, Luft Die Herrschaft über die Winde und den Regen, den Nebel und den Blitz. Zusätzlich verfügen mächtige Vampire über viele mächtige Zaubersprüche.   Wie ein Vampir erlöst werden kann*   Es gibt verschiedene Berichte darüber, wie ein Vampir getötet werden kann. Einige abergläubische Riten meinen, dass es mit Hilfe von Knoblauch und Weihwasser möglich wäre, einen Vampir zu töten. Mit Hilfe solcher Dinge ist es höchstens möglich, einen Vampir für kurze Zeit abzulenken, aber niemals in die Flucht zutreiben oder gar zu töten. Kirchliche Symbole haben ebenso wenig Auswirkung auf einen Vampir, wenngleich viele Kirchenvertreter gegenteiliges behaupten. Nur mit Hilfe eines sehr starken Glaubens kann man sie verunsichern und ihnen eventuell auch Schaden zufügen. Dies geschieht aber nicht mit Hilfe des Symbols, sondern nur über die Anrufung des Gottes über das Symbol und starken Glauben. Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten, einen Vampir zu töten. Es muss mit einem Holzpfahl das Herz durchbohrt werden, was ihn bewegungsunfähig macht. Dann muss der Kopf abgetrennt werden. Zuletzt muss der Körper entweder verbrannt oder dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Indem ein Holzpfahl durch das Herz gebohrt wird, wird er bewegungsunfähig, das heißt er kann kein weiteres Blut mehr trinken und wird nach einiger Zeit unter den größten aller Qualen verfallen. Wenn allerdings ein einziger Tropfen Blut eines anderen Vampirs seine Lippen berührt, regeneriert er sich erneut. Wenn der Prozess des Zerfalls einsetzt nimmt der Vampir die Gestalt an, die er in seinem Leben hatte. Dann altert er schnell, bis er schließlich zu Staub zerfällt. Dieser Staub wird gerne von Magiern genutzt, da er starke Magie besitzt. Eine andere Möglichkeit, einen Vampir (wie auch alle anderen Untoten) zu töten, ist das sogenannte Zombiepulver, ein Pulver von starker magischer Macht, über dessen genaue Wirkung und Zusammensetzung nur wenige Bescheid wissen. Magie im Allgemeinen kann einzig dazu eingesetzt werden, die Macht eines Vampirs bedeutend zu schwächen, vernichtet werden kann er hierdurch jedoch nicht. Nur mit spezieller, ritueller Magie kann der Fluch aufgehoben werden. Weniger mächtige Vampire erleiden bei Licht großen Schaden, daher schlafen sie auch am Tage in Särgen und wandeln nur in der Dunkelheit. Am Tageslicht erleiden sie starke Hautverbrennungen. Mächtigere Vampire können auch tagsüber wandeln, obwohl sie dort träge und langsam sind. Lange können sie diesen Zustand nicht aufrechterhalten, nach einer Stunde kann der Verfall beginnen. Nur sehr mächtige Vampire können sich über einen langen Zeitraum im Licht bewegen ohne Schaden zu erlangen. Das Licht einer Kerze oder das oder einzelne Lichtstrahlen hat jedoch keine Wirkung. Erst stärkeres Licht, wie zum Beispiel ein riesiges Feuer oder das reine Sonnenlicht kann ihnen schaden. Alleine durch Licht sterben Vampire aber genau sowenig wie durch den Pfahl. Zwar fügt ihnen das Licht einen starken Schaden zu, so dass die Haut zerfällt, nicht aber das Leben in ihm. Ein Vampir kann weiterleben, auch wenn seine gesamte Haut zerfallen ist. Er ist dann ein Skelettvampir mit stark eingeschränkter Macht. Beim intensiven Schlaf in der Dunkelheit regeneriert sich die Haut wieder vollkommen. Trotzdem wird sich kein einfacher Vampir lange im Licht aufhalten, denn der Schmerz, den das Licht verursacht (und der Zerfall des Fleisches) ist so intensiv, dass ein Vampir es selten wagen würde, ihn in Kauf zu nehmen. Alle Vampire brauchen den Schlaf in der Dunkelheit, um ihre Energie und ihren Körper zu regenerieren. Je länger sie ihr Leben im Dunkeln verbringen, desto stärker wird ihre Macht. In diesem Zustand sind sie starr und gleichem einem Toten. Es ist einer der Hauptschwachpunkte eines Vampirs. Die meisten Vampire verlieren in ihrem starren Schlaf jegliche Macht.   Die Gattungen   Eratror, die Kinder der Nacht Die Eratrors sehen von allen Vampirarten am wenigsten menschlich aus. Sie erinnern an wilde, brutale Tiere. Ihr Geruch und ihre Erscheinung sind extrem abstoßend, fast sogar schon monströs. Lange, knollige, spitze Ohren, Schädel mit rauer Haut, die mit verfilzten Haarbüscheln bedeckt sind, und langgezogenen, eingefallene Gesichter, die mit Warzen und Knötchen übersät sind. Einige haben auch lange, weißgraue Haare. Das Gebiss besteht permanent aus den zwei Beißzähnen, die immer vorhanden sind und niemals verschwinden. Die Augen sind eingefallen und schauen gierig drein. Eratrors sind absolute Einzelgänger. Sie scheuen jeglichen Kontakt mit anderen und meiden selbst die Anwesenheit anderer Eratrors. Sie haben keinerlei Organisation, es gibt keinen Prinzen und keinen Adel bei Eratrors. Ihren Nachwuchs vollziehen sie mit verabscheuungswürdigen Bettlern und Geisteskranken auf verlassenen Friedhöfen. Einige bevorzugen auch sehr schöne Frauen. Ein vernünftiges Gespräch ist vollkommen unmöglich, denn diese Art von Vampir ist misstrauisch gegenüber allen sterblichen Kreaturen. Wenn sich ein Eratrors doch zeigen würde, dann nur, um ein Opfer zu holen oder um seine Wut auf alle Sterblichen abzulassen. Wie alle Vampirarten benutzen Eratrors für ihren Angriff ihre magischen Fähigkeiten. Eratrors benutzen diese jedoch in Verbindung mit körperlicher Gewalt. Die Stärke eines Eratrors ist auf übernatürliche Art und Weise erhöht. Wenn er sich ein Opfer für die Bluttaufe sucht, so macht er das sehr direkt und stürmisch, ganz anders als die Toreadorvampire. Als einzige Art können Eratrors ihre Gestalt nicht ändern.   Die Relakuz   die Gestaltenwandler die Philosophen Relakuz haben leicht tierische Gesichtszüge, obwohl sie durchaus menschlich wirken. Das Gesicht ist spitzkantig und ähnelt leicht dem eines Wolfes, mit tiefliegenden, traurig scheinenden Augen. Die Haare sind meisten lang und wild. Mit etwas Fantasie könnten sie als entfernte Verwandte der Elben betrachtet werden. Ihre Kleidung und ihre Manieren sind ländlich geprägt. Sie sind Herdentiere. Sie sind meist in Gruppen von 5 oder 6 anzutreffen. Untereinander pflegen sie enge Bindungen. Sie meiden jeglichen Kontakt mir Sterblichen aus den Städten, ihnen gegenüber verhalten sie sich teilweise sogar schüchtern. Zu den Tieren und einigen Naturvölkern haben sie ein relativ gutes Verhältnis, jedenfalls solange, wie sie ihre Identität verbergen können. Wenn ihre Identität bemerkt wird, gehen sie auf eine kleine Wanderschaft, um sich dort für kurze Zeit niederzulassen. Zu anderen Vampiren haben sie wenig Kontakt. Sie haben keine feste Organisation und leben relativ frei, sie nehmen von keinem Befehle an, obwohl die ältesten unter ihnen hohes Ansehen besitzen. Relakuz wählen ihre Nachkommen sehr sorgfältig aus und suchen diejenigen, die am besten überleben können und die die stärkste Persönlichkeit haben. Nach der Bluttaufe sind die jungen Relakuz auf sich selbst gestellt. Je älter sie werden, desto tierhafter werden sie. Sie benutzen häufig ihre Hände, die sie in scharfe Krallen verwandeln können, verbunden mit ihrer Magie. Sie beherrschen alle Disziplinen. Die Bluttaufe wird feierlich vorbereitet und so weiß das Opfer meist, was es erwartet.   Die Homper   die Aristokraten *   Die Homper sind eine edle, stolze Art, voller Adliger. Sie machen ein Großteil der Vampire aus, neben den Relakuz. Sie sind die kultivierten aller Vampirarten. Ihnen geht es oft um Schönheit und Macht, damit sie ihr Schicksal ein wenig vergessen können. Sie pflegen auf eine Art und Weise den Kontakt zu Sterblichen des anderen Geschlechts, die durchaus romantisch genannt werden kann. Diese Beziehung hat aber nur den Zweck, mit ihnen die Bluttaufe zu vollziehen. Ihr Aussehen gleicht ihrem Charakter. Sie kleiden sich adlig und edel und legen viel Wert auf Äußerlichkeiten und Schönheit. Von einem normalen Sterblichen unterscheiden sie sich äußerlich nicht viel, abgesehen von ihrer bleichen Haut. Diese Art bietet ein breites Spektrum an individuellen Charakteren, deren einzige Verbindung der Fluch ihres Blutes ist. Homper sind nur in alten Schlössern und Burgen anzutreffen, wo sie eine komplette Adelsstruktur mit Dienern und Untergebenen aufgebaut haben. Untergebene sind Ghule und Zombies. Selbst Vampire in einer Schlossgemeinschaft sind in ihrer Anzahl relativ wenige. Fast alle Gruppen von Homper (und anderen Vampiren) bestehen allerhöchstens aus 10--15 Vampiren. Ihr Prinz gilt als der Mächtigste aller Adligen. Die Bluttaufe pflegen sie nur mit ausgelesenen Persönlichkeiten, wie tapferen Kriegern, Adligen, Künstlern zu vollziehen. Gerüchte sagen, dass einige Adelshäuser des Reiches aus Vampiren bestehen würden. Ihre größte Schwäche ist ihr Sinn für Schönheit.   Die Ungei* die Magier   Ungei sind ähnlich wie die Eratrors eine sehr seltene Art. Sie sind die Hexer unter den Vampiren, bösartige Kreaturen, zutiefst verdorben. Von ihrem äußeren gleichen sie einer alten, sehr häßlichen Hexe oder einem Hexer, ähnlich wie ein Eratror. Sie kleiden sich in Lumpen und Fetzen und besitzen keinen Stolz. Sie leben alleine in unterirdischen Katakomben und gehen ihren Studien nach, obwohl sie viele Diener haben. Sie haben oft Kontakt zu Lichs und anderen derartigen Kreaturen. Die einzigen Vampire, mit denen sie verkehren, sind die Eratrors. Homper gelten bei ihnen als Feinde. Sie sind die einzigen Vampire, die ihr Dasein als Tier voll ausleben. Daher sind sie die gefürchtesten aller Vampire, obgleich der Prinz einen viel stärkeren magischen und sozialen Einfluss besitzt. Als Nachwuchs suchen sie dunkle Magier auf, mit denen sie in unheimlicher Atmosphäre die Bluttaufe vollziehen. Sie beherrschen alle Diziplinen.   Elcier( © by me)   Die Anmutigen unter den Vampiren. Sie ähneln den Hompern in Wuchs und Gestalt und Sinn für das Schöne, jedoch in Stärke und Macht ähneln sie den Ungei. Das gefährliche hierbei ist, so schön und liebreizend sie auch sind, umso grausamer und unbarmherzig können sie zu ihren Feinden und Opfern sein. In Stärke und Macht sind sie den anderen Vampir Arten jedoch weitaus überlegen und sollten sie eine Verbindung mit anderen magischen Wesen eingehen, so kann dies ungeahnte Kräften bei ihren Nachkommen freisetzen. Sie sind äußerst wählerisch, daher ist dies auch bis heute nur ein einziges Mal vorgekommen. Der Prinz unter den Elciern ist der mächtigste unter den Prinzen und wird oft nach Rat und Erlaubnis gefragt. Im Notfall ergreift dieser die Initiative und beseitigt das Problem auf seine Weise.   Bei den Elciern überkam Luca ein seltsames Gefühl, eine Szene bildete sich vor seinem geistigen Auge. »Ihr Elcier seid doch alle gleich. Ihr geht keine zu enge Bindungen ein, doch verliebt ihr euch, dann stürzt ihr damit alle in Verderben. Komm mein kleiner Patrice, bald wirst du ihn treffen, den dessen Blut in dir ist und der dir dieses Schicksal beschert.«   Luca hielt sich den Kopf und Harry, der dies bemerkte erschien hinter ihm und hielt ihn fest. „Ist was? Geht es dir nicht gut?" Luca schüttelte seinen Kopf und sah Harry liebevoll an. „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich glaube, dass das nur wieder so ein Flashback war." Luca widmete sich wieder dem Buch vor sich und blätterte eine Seite weiter.   Der Vampirprinz   Der Prinz ist der Herrscher über ein bestimmtes Gebiet, er erlässt Gesetze und trifft Anordnungen, was zu tun ist. Der Machtbereich des Prinzen beschränkt sich nicht nur auf Vampire der eigenen Art. Er hat die Macht über Tiere und niedrige Monster aber auch über Angehörige anderer Vampirarten. üblicherweise beansprucht den Titel eines Prinzen ein sehr mächtiger Vampir, der ein relativ hohes Alter aufzuweisen hat. Damit ist aber nicht gesagt, daß ein Prinz der mächtigste aller Vampire ist. Einige Geschichten berichten von Vampiren, die schon älter als 1500 Jahre alt sein sollen, sogenannte Ahnen. Deren Bedeutung ist aber unbekannt. Wie beim sterblichen Adel gibt es auch beim Vampiradel Intrigen.   Die Bluttaufe (der Kuß)*   Es besteht viel Aberglauben darüber, wie das Vampirwerden vor sich geht. Eine weit verbreitete Geschichte besagt, dass jeder, der einmal vom Vampir gebissen wurde, zu einem solchen wird. Eine andere Geschichte besagt, dass jeder Selbstmörder nach seinem Freitod als Vampir aufersteht, um die Sterblichen zu quälen. Wenn ein Sterblicher, kurz bevor seinem eigenen Tod steht, das Fleisch langsam stirbt und das Blut gerinnt, kann ein Vampir beschließen, dem Opfer den Tod zu ersparen und einen Tropfen seines eigenen Blutes auf die Lippen des Sterbenden tropfen zu lassen. Dann geschieht im Körper des Sterbenden eine Metamorphose. Der nächste Schritt ist das Trinken des Blutes des Vampirs. Danach verändert sich Körper und Seele des Sterbenden und er ist ein Mitglied der Vampire. Die Bluttaufe wird von allen Vampiren als einen unglaublich erregenden aber auch schmerzhaften Akt beschrieben. Wann und wie der Fluch des Blutes genau entstand, ist unbekannt. Einige Legenden berichten darüber, dass ein tapferer Krieger, dem seine Frau durch Verrat in den Freitod getrieben wurde, seiner Gottheit entsagte und versuchte, das Blut seiner toten Frau zu trinken. Dadurch war sein Blut verflucht worden. Eine andere Geschichte behauptet, dass ein böser Hexer von einem Dämon verführt wurde, einen Zauber zu sprechen, der ihn unsterblich machte. Eine andere Legende behauptet sogar, dass die Vampire seit Anbeginn der Schöpfung leben, genauso wie andere Kreaturen.   Das Tier, der Dämon in ihnen*   Tief im Innern eines jeden Vampirs lauert der Dämon mit seinem unstillbaren Durst auf frisches Blut. Die meisten Vampire versuchen dieses Tier zu verbergen, aber irgendwann schlägt es zu. Dann verwandelt sich der Vampir in ein Monster mit hoher Kraft. Wenn dieses Monster kein Blut bekommt, wird es immer wilder und stärker und greift alles an, das Blut enthält. Dieses Tier hat kein Gewissen und keine Skrupel. Egal, ob das Opfer ein unschuldiges Baby oder der Angehörige der eigenen Art ist, das Tier giert nur nach Blut. Wenn der Dämon kein Blut bekommt wird er wahnsinnig und fängt an, wie ein Wilder zu rasen. Es gibt Geschichten von Vampiren, die besagen, dass einige wild gewordene Vampire in ihrer Raserei sich selbst zerstückelt hätten. In jeder Minute, in der das Tier nach Blut giert, verfällt ihr Körper mehr, bis er schließlich Asche ist. Diesen Zustand wird allerdings kein Vampir je freiwillig erlangen wollen, denn ihr körperlicher Zerfall soll eines der schmerzhaftesten Dinge sein, die ein Lebewesen in der Lage ist zu spüren. Der Verfall des Körpers im Zustand der Raserei wird begleitet von den wahnsinnig entsetzlichen Schreien, die jeden Sterblichen mit Angst erfüllen würden. Bei einem mächtigen Vampir sollen sie so entsetzlich sein, daß die Erde vibriert und der Himmel mit Blitzen erfüllt ist. Kurz vor seinem Tod entwickelt der Geist eine letzte Fähigkeit, mit der er in der Lage ist, Blut zu riechen, selbst wenn es sich in bis zu einem Tagesmarsch Entfernung befindet. Das Trinken von frischen Blut ist für den rasenden Vampir ein unglaublich erregendes Erlebnis, das mit keinem aller menschlichen Genüsse vergleichbar ist.   Das Verhältnis von Vampiren zu ihrer Umwelt   Vampire sind grauenhafte Geschöpfe, auch wenn sie durchaus Menschlichkeit besitzen können und Opfer ihres Blutes sind. Dieses Tier aber, das in jedem von ihnen steckt, ist immer da und verwandelt den Vampir in ein Monster. Das Tier in einem Vampir ist ein Dämon, der von Zeit zu Zeit den Körper in Besitz nimmt. Aus diesem Grund sind Vampire extrem gefährlich und unberechenbar. Die Beschreibung eines Vampirs mag den Eindruck erwecken, der Vampir sei eine bemitleidenswerte Kreatur, ein Romantiker und ein Träumer. Dieses mag wohl manchmal zutreffen in seiner menschlichen Gestalt, aber in der Hauptsache ist er ein Monster auf der Flucht vor dem Dämon in ihm, ein unsterbliches Monster, das keinen Freund und keine Liebe kennt, eine Bestie, ein Teufel, der jedes Tier und jede sterbliche Kreatur aufs tiefste hasst. Es ist aber genauso möglich, das ein Vampir nach einiger Zeit versucht, alle Menschlichkeit verkümmern zu lassen, um so noch mächtiger zu werden. Und doch wünscht sich ein Vampir oft nichts sehnlicher als den endgültigen Tod. Jedes intelligente Lebewesen versucht sie zu meiden, aber leider ist oft ihr Charme und ihr Reiz zu groß, daß ihnen keiner widerstehen kann. Mächtige Vampire haben Macht über Tiere und das Wetter. Der Erzfeind eines Vampirs ist der Werwolf, der sogenannte Wolfling, der Gestaltwandler. Wann immer die beiden aufeinandertreffen, endet das in einem blutigen Kampf. Der Werwolf hat seine eigenen Gesetze und seine eigenen Reviere. Als Besonderheit unter den Tieren gilt die Katze und deren Abkömmlinge. Sie sind die einzigen Tiere, denen ein Vampir nichts befehlen kann.   Vampire in anderen Kulturen*   Natürlich gibt es nicht nur Vampire, die menschlichen Ursprungs sind. Es gibt genauso Vampire unter Elfinnen oder Zwergen. über diese Wesen ist allerdings sehr wenig bekannt, weil Elfinnen und Zwerge sich über derartige Dinge ausschweigen. Es scheint, als sei ihnen die Existenz ihrer verfluchten Brüder und Schwestern unangenehm, so dass sie am liebsten gar keine Worte darüber verlieren. Das einzig bekannte über Zwergenvampire, ist, dass sie in alten dunklen Verliesen anzutreffen sind. Es gibt in der Eiswüste genauso Vampire wie in den heißen Wüstenländern. Auf dem Kontinent der tausend Wüsten sind einige Geschichten von weiblichen Vampiren bekannt, die das wunderschönste und bezauberndste Aussehen gehabt haben sollen, so dass ihnen freiwillig dutzende von Männern Blut geopfert haben sollen. Diese Vampire der Wüste haben aufgrund des warmen Klimas mehr Probleme mit dem Licht der Sonne als ihre Artgenossen auf dem Kontinent Trakin. Sie sollen aber ihre Magie derart an das Klima angepasst haben, dass es ihnen leichter fällt, im grellen Licht der Sonne zu wandeln. Auf die Dauer ist es aber genauso tödlich für sie wie für Trakins Vampire. Diese Wüstenvampire sind oft im Gebirge anzutreffen, wo sie in Felsspalten ihr Schlafversteck haben. Einige Legenden berichten, dass deren Ursprung eng mit dem Schicksal dieses Kontinents verbunden ist. Der Glaube an Vampire ist auf diesem Kontinent viel weiter verbreitet als auf dem Kontinent Trakin.   Ahnen, die in Aufzeichnungen erwähnt werden*   Lilith, die Hure der Nacht   Laut Legende eine extrem mächtige Vampirette, die mindestens 15000 Jahre alt sein soll. Sie soll auf dem Kontinent der tausend Wüsten beheimatet sein. Sie trat in den letzen 5000 Jahren nicht in Erscheinung, jedenfalls berichtet keine Geschichte davon. Ihre Kräfte sollen so ungeheuer groß sein, daß sie mit keinem Magier vergleichbar wären. Alleine ihr Auftreten soll alle Kreaturen zu ergebenen Dienern machen. Eine Legende, die in der Wüste ziemlich bekannt ist, berichtet davon, daß selbst ein Dämon, einer der Erzdämonen Allahs, von ihrem Aussehen ergriffen war und mit ihr zwölf Kinder zeugte. Diese Kinder sollen der Ursprung allen Übels sein. Sie soll einen Harem mit ihren Kinder geführt haben, ebenfalls sehr mächtigen und dämonisch schönen Kindern, in der der ganze Heerscharen von dunklen Hexern ihren blutigen Kuss empfingen, um die Magie der Vampire mit denen der Hexer zu vereinen, um noch mehr Wissen und Macht zu erlangen.   Jander Sonnenstrahltöter   Einer der wenigen Elfenvampire, von dem Geschichten berichten. Während seiner Zeit als Elf sollte er schon sehr weise und klug gewesen sein, so dass alle Elfinnen/Elben ihn bewunderten und von ihm beeindruckt waren. Bis zu dem Zeitpunkt seines Todes als Elf. Wann das genau war, ist nicht bekannt, genauso wenig wie alt er ist und wie viel Macht er besitzt. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass er schon während der Zeit der Drachenkriege lebte. Er soll von einem Wesen verlockt worden sein, das von weit her gekommen ist, um ihn zu verführen. Mehr ist über Jander Sonnenstrahltöter nicht bekannt.   Der Urvampir   Eine fast vergessene Legende im tausend Traumland. Er soll der erste Vampir der Welt gewesen sein, vor tausenden von Jahren. Angeblich soll ein Magier verflucht worden sein, als er etwas tat, das Gott erzürnte. So wurde er verflucht, auf alle Ewigkeit auf Erden zu wandeln. Mehr ist darüber nicht bekannt und was an der Legende wahr ist und was nicht ist nicht feststellbar. Es existieren viele Geschichten über deren Ursprung, und so lässt sich nicht mehr sagen, welche stimmen und welche nicht. Es ist anzunehmen, dass an jeder ein kleines Stückchen Wahrheit steckt. ~~**~~   Luca überflog die Seiten, und er war sprachlos nachdem was er gerade gelesen hatte. Vampire, Elben. Geschöpfe des Lichtes und der Dunkelheit. Wie kam es nur nach all dem was er erfahren hatte, dass seine Eltern aus diesen beiden Arten eine Verbindung eingegangen sind. Er setzte sich hin und atmete tief aus. Harry setzte sich neben ihn, legte einen Arm um seine Schulter und redete beruhigend auf ihn ein.   „Das wird schon wieder."   Gerade als Luca etwas darauf erwidern wollte, sah er eine Person in die Bücherei eintreten. Draco kam endlich und schaute sich nun um. Als er Harry und Luca entdeckte ging er eilig auf sie zu.   „Was war so dringend? Ich habe mich extra beeilt und-"   Luca sprang auf und sah Draco wütend an.   Wie konnte Draco es wagen auch noch zu fragen?!   „Ich habe Neuigkeiten von Professor Dumbledore, er hat mir gesagt, dass morgen anlässlich meines Geburtstages einige meiner Verwandten zu Besuch kommen."   Draco setzte sich neben Harry und schaute Luca verwirrt an.   „Und? Was ist daran so Besonders. Ich wusste, dass du morgen Geburtstag hast."   Luca schüttelte nur verständnislos den Kopf.   „Oh man, meine 'Verwandten' sind Elben! Sag' schon du wusstest davon!"   „Oder etwa nicht 'Mr. Ich bin ein Halbelb und sag es meinen Freunden nicht'?", fügte er hinzu und stellte sich mit verschränkten Armen vor Draco und wartete auf eine Antwort.   Draco schlug sich mit der Hand auf die Stirn und sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Freude und Beschämen.   „Also, i ch wollte es dir sagen, aber -"   Beide. Harry und Luca schauten sich an. Ein stotternder Malfoy. Das war etwas, das man sich im Kalender eintragen musste – mit Datum.   Er atmete tief durch und fing von vorne an.   „Ja ich bin ein Hochelb und ich wollte diese Tatsache geheim halten. Aber dir wollte ich davon erzählen, weil ich mich in dich -"   „Ja?" Luca wurde langsam ungeduldig.   Draco schaute beschämt weg.   „ - verliebt habe.", sagte er leise.   //Ein Malfoy, der jemandem seine Liebe gesteht. Man das wird ja immer obskurer.// Gut, das war vorher schon geschehen aber das hier nahm andere Dimensionen an.   „Ich hatte schon seit unserer ersten Begegnung die Befürchtung, dass du mein auserwählter Partner bist. Jedoch warst du weder Zauberer noch Elb. Ich musste mich erst vergewissern. Wenn die Elben extra wegen deines Geburtstages in die Menschenwelt kommen, dann scheinst du etwas Besonderes zu sein.“   „Dein auserwählter Partner? Draco man muss kein Elb sein um etwas Besonderes zu sein, ich denke, dass weißt du am Besten, oder? Ist das wirklich der einzige Grund warum du mich magst?“ Nun befand sich Draco in Erklärungsnot. Natürlich liebte er Luca nicht nur weil dieser ein Elb war, nein, er hätte dasselbe auch für ihn empfunden, wenn dieser ein Mensch – ein Muggel geblieben wäre. „Nein, du musst nichts sagen. Ich weiß, dass es nicht so ist. Sonst hätte ich dich nicht so gerne. Lassen wir das Thema. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es spurlos an mir vorbeigeht, dass du es mir die ganze Zeit verschwiegen hast aber ich kann deine Seite ebenfalls verstehen. Mit so etwas geht man nicht hausieren“ Luca schaute Draco recht lange an und winkte schließlich ab. Es brachte nichts auf Draco sauer zu sein, außerdem war er viel zu verwirrt und auch, wenn Professor Dumbledore dachte, er könne ihm solche Neuigkeiten einen Tag vor seinem Geburtstag einfach so vor die Füße werfen – frei nach dem Motto – Jetzt mach mal und sieh zu wie du morgen einen Tag mit voller Elben überstehst, so war das alles andere als einfach. Er war kein Elb. Er war kein Vampir. Er war ja nicht einmal ein richtiger Zauberer. Er war einfach Patrice Luca Thomas Parker. Was dachten alle von ihm? Das er von heute auf morgen seine ganze Vergangenheit abschütteln konnte um nun ein Leben als eine Figur aus Fantasyromanen zu führen? Am Ende tauchten noch Hobbits auf, oder andere mystische Geschöpfe – wobei er davon ja eigentlich schon ein paar gesehen hatte. Einen Zentaur zum Beispiel, oder einen Drachen. So abwegig war das alles also gar nicht.   „Ob ich etwas Besonderes bin sei dahingestellt, Draco. Fakt ist, dass ich anscheinend ein Hochelb bin, von einem Hochelben namens Cirdan abstamme und meine gesamte Sippe hier morgen auftauchen wird um mich an meinem Geburtstag offiziell in ihren durchlauchten Kreis aufzunehmen.“ Er konnte nicht anders als sarkastisch sein, auch wenn es ein ernstes Thema war. Das alles war viel zu skurril und am liebsten wäre er zurück nach Hause gefahren – zu seinen Eltern. Da war wartete schon das nächste Problem auf ihn. Wie sollte er das den beiden klarmachen? Hallo Mum, Dad, ich bin übrigens nicht nur ein Zauberer, sondern auch ein Hochelb und Vampir. Ja, richtig so einer, der Blut von Menschen trinkt und am Tag in einem Sarg schlafen muss aber keine Sorge, ich bin ja nur zur Hälfte einer und kann tagsüber raus~ So in etwa würde es sich anhören und er war nicht sicher, ob die beiden das gut aufnehmen würden. Tolerant waren beide ja sehr aber irgendwo hatte jeder seine Toleranzschwelle.   „Ach ja, das Beste kommt noch.“, wandte er sich an Draco und grinste gequält. „Mein Vater ist ein Elcier. Ein Vampir. Über den weiß ich nichts, da mir niemand etwas über ihn erzählt. Klasse, oder? Vielleicht sollte ich auswandern bevor ich noch mehr so tolle Neuigkeiten bekomme? Ich bin gerade mal fast zwei Monate hier und hab erfahren, dass ich nicht einmal ein Mensch bin.“ Niedergeschlagen senkte er den Kopf und bevor Draco ihn an sich drücken konnte tat es Harry, der sich dafür von dem Blonden giftige Blicke einhandelte. Hallo? Wer war hier denn der Hochelb? Er war nur ein einfacher Zauberer. Wie sollte er da denn mithalten können? Wenigstens dieses bisschen Nähe könnte ihm der Blonde gönnen.   „So schlimm ist das alles nicht. Du hast uns beide, Hermine und Ron helfen auch mit. Du bist nicht allein, okay? Egal wer oder was du bist, selbst wenn sich herausstellt, dass in dir auch ein Troll schlummert.“, meinte Harry lieb und schmunzelte. „Das war nicht hilfreich, Harry.“, murmelte Luca beleidigt, lächelte aber bei dem Gedanken daran, dass er am Ende sogar noch zu einem Viertel Troll wäre. „Wie wäre es, wenn wir Professor Foster um Rat fragen? Er ist immerhin Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und müsste sich mit allerlei Wesen auskennen. Wenn das nichts bringt quartieren wir uns hier in der Bibliothek ein und nehmen Hermine mit. Sie schafft die Bücher bis morgen ganz bestimmt und kann dir auch noch den gesamten Inhalt erzählen~“   Draco stand auf und reichte Luca seine Hand.   „Potter hat ausnahmsweise mal einen guten Vorschlag gemacht. Einmal macht jeder was richtig, Hm? Wir gehen zu Professor Foster und heute Abend kommst du zu mir und ich erzähle dir alles über mich was du wissen willst.“   Luca nickte und nahm die Geste an, ließ sich von Draco hochziehen. Niedergeschlagen ging er zur Tür und wartete auf Harry und Draco, die wieder Freundlichkeiten austauschen mussten.   „Das war unnötig Malfoy“   „Ach Potter, auch jemand wie du hat ab und zu einen guten Tag." Er grinste Harry dreckig an und flüsterte etwas in dessen Ohr.   „Wie fühlt man sich, wenn man komplett abgehängt wird? Für wen wird er sich am Ende entscheiden? Für seinen erwählten Partner, einen Bund, der ein ewiges Leben anhält, oder für einen mickrigen Zauberer wie dich – dem Möchtegern Zauberhelden, Dumbledores Goldjungen?“ Draco löste sich von Harry und sah in diesem Blick pure Wut und das Verlangen ihm weh tun zu wollen. Sehr gut, er hat erreicht was er wollte. Potter wusste nun wo er stand und was er wert war – rein gar nichts. Luca würde das auch bald bemerken. Spätestens dann, wenn der Hochelb in ihm die Überhand nahm und die Wandlung abgeschlossen war.   „Na, Potter! Willst du Wurzeln schlagen - wäre nicht schlecht."   Harry überlegte tatsächlich einen Moment, ob er die beiden nicht alleine gehen lassen sollte, doch dann entschied er sich um. Nein, den Vorteil würde er Malfoy nicht geben. Der Kerl dachte schon, dass er gewonnen hatte aber so war es nicht, so würde es niemals sein. Lucas Mutter hatte sich in einen Zauberer verliebt, obwohl ihre Eltern anderes mit ihr vorhatten und bestimmt auch schon einen passenden Partner für sie bereit hielten. Er würde niemals aufgeben, nicht einmal dann, wenn die beiden offiziell zusammen wären. ~~**~~   Zusammen gingen sie zum Zimmer des VgddK Professors. Vor der Tür blieb Luca stehen und sah die beiden unentschlossen an.   „Meint ihr wirklich, dass wir ihm alles erzählen sollten? Ich habe so ein ungutes Gefühl"   Harry legte den Zeigefinger unter Lucas Kinn und hob es ein wenig hoch, schaute ihm in die Augen.   „Du entscheidest was du ihm sagen willst und was nicht. Wenn du ihm nicht vertraust, dann gehen wir wieder. Höre immer auf dein Bauchgefühl, in den meisten Fällen kann es dir sogar dein Leben retten. Damit bin ich bisher immer gut durchgekommen und habe überlebt.“ „Oh ja, das stimmt ausnahmsweise. Der Kerl überlebt ständig.“, fügte Draco unpassend hinzu und bekam gleich eindeutige mahnende Blicke von Harry. Sie klopften an und warteten. Kurze Zeit später ertönte das ‚Herein‘ und sie betraten das Zimmer. Der junge Professor saß gerade am Schreibtisch und korrigierte ihre Arbeiten. Kurz schaute er auf und machte eine Arbeit noch fertig als er sich dann an die Drei wandte.   „Bitte setzen Sie sich. Wie kann ich Ihnen drei helfen?"   Er sah Luca dabei eindringlich an. Dieser hielt sich daraufhin den Kopf. Da waren sie wieder. Diese Stimmen. Diese schwarze Loch, in das er zu fallen schien. Für einen kurzen Moment war er wieder in diesem Traum gefangen und plötzlich griff er nach Harrys Hand und hielt sich fest, so als ob er dachte, er fiele wirklich. »Er hat mich verlassen. Ich bin allein. Ich liebe ihn so sehr. Warum hat er mich für sie verlassen?« Was war das bloß für eine Stimme? Luca riss die Augen wieder auf und schaute sich um. Er saß immer noch an Professor Fosters Schreibtisch, in der Mitte zwischen Harry und Draco. Er war in Sicherheit. Da gab es kein Loch, keine Stimmen – oder? „Alles Ok?", fragten beide Jungen fast gleichzeitig und Luca nickte.   „Alles Okay. Mir war plötzlich schwindlig. Vielleicht war es doch alles zu viel auf einmal“ Was sollte er denn sagen? Er hatte Träume, in denen er in ein schwarzes Loch fiel und er hörte Stimmen? Am Ende kam er deswegen noch in die Psychiiatrie, oder wo man Zauberer, Elben, Vampire und sonst was noch alles für Mischlinge hin steckte mit Wahnvorstellungen.   „Nun fangen Sie bitte an."   Ha, das war lustig. Er sollte anfangen? Womit? Da gab es einiges. Luca nahm tief Luft und fing an zu erzählen. Er erzählte Mr. Foster alles was ihm Prof. Dumbledore berichtet hatte, jedoch ließ er wohl wissend die Tatsache außer Acht, dass sein Vater zur Hälfte ein Vampir war, das, so glaubte er wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. Mr. Foster hörte sich alles genau an und räusperte sich nachdem Luca fertig erzählt hatte.   „Das ist wirklich interessant. Wie soll ich all Ihre Fragen bloß beantworten?" Der junge Mann stand auf und ging zum Fenster, schaute nachdenklich raus. Nach einer kurzen Pause begann er schließlich zu erzählen. Alles was er über die Wesen des Lichtes und der Dunkelheit wusste – wie sie in den alten Büchern genannt wurden. Es gab wirklich eine Prophezeiung der Hochelben und diese besteht auch im genauen Gegensatz für die anderen Wesen der Dunkelheit – den Vampiren. Obwohl außer ihrem Gegensatz keine weitere Verbindung zwischen ihnen besteht ist überliefert worden, dass ein Vampir sich mit einer Hochelbe eingelassen hatte und das beinahe zu einem Krieg geführt hätte. Das Kind, das daraus entstand sollte Kräfte entwickeln, die zum Untergang der Hochelben, oder der Vampire führen könnte. Es war jedoch nicht überliefert was aus der Hochelbe und dem Vampir geworden war, oder dem Kind der beiden.   Es sei offensichtlich, dass die Hochelben, die morgen eintreffen würden in Luca dieses Kind sahen und deswegen extra zu dessen Geburtstag anreisten. Dann begann er noch etwas über Hochelben zu erzählen, über ihre Eigenart, ihr Wesen. Sie waren eine sehr stolze Rasse, die Wert auf Etikette legten, auf Benehmen und Sprache. Sie sprachen langsam und ruhig, ohne Eile. Alles andere empfanden sie als Beleidigung. Sie drückten sich stets gewählt aus und hielten die strikte Rangfolge untereinander ein. So etwas wie sich verbeugen gab es nur in äußersten Ausnahmefällen, wenn der Ranghöchste unter ihnen war. Gesten in jeder Art in Bezug auf eine Begrüßung waren verpönt. Man begrüßte sich mit Worten und zeigte niemals, auch nur eine Sekunde lang etwas wie Unsicherheit. Unsicherheit war eine Schwäche und Schwäche war etwas, das im Wortschatz der Hochelben nicht existierte. Luca schaute zu Draco und verstand zum ersten Mal, warum dieser sich so benahm wie er sich nun mal benahm. Das war eindeutig der Hochelb in dem Blonden. Er beendete seine Erzählung mit einer Warnung.   „Es ist offensichtlich, dass Sie dieses Kind aus der Prophezeiung sind, oder die Hochelben es zumindest glauben, Mr. Parker. Nehmen Sie sich nur eines zu Herzen, ich lege es Ihnen wirklich nah. Seien Sie vorsichtig. Seit Jahrhunderten warten diese Völker auf diesen einen Auserwählten, darauf, dass so ein Kind geboren wird. Achten Sie gut darauf wem Sie vertrauen. Vertrauen in die falsche Person zu haben, oder in die falschen Personen, kann sehr gefährlich werden.“ Luca sah den Professor lange an. Es hörte sich nicht nur wie eine Warnung an, sondern auch wie eine Drohung. Etwas an dem Älteren machte ihm Angst. Trotzdem schätzte er in diese Moment dessen Ehrlichkeit und dass er ihm alles erzählt hatte.   Harry stand auf und ging zur Tür, wartete dort auf die anderen. „Luca? Kommst du?“   „Danke, Professor Foster -“, begann Luca und lächelte den Mann vor sich an, der das Lächeln nicht erwiderte. „-ich werde mir merken was Sie mir gesagt haben. Auf Wiedersehen“ Zusammen mit Draco ging er zu Harry und verließ den jungen Professor, der sich wieder seiner Arbeit widmete.   „Ich weiß nicht irgendwie ist mir dieser Foster suspekt.", sagte Draco als sie draußen den Gang entlang liefen. Luca nickte nur und Harry blieb stehen.   „Was erwartest du, Malfoy? Er ist der Lehrer für VgddK. Bisher waren das alles Psychopathen. Außer Professor Lupin, er-“ „-na, der war ein Werwolf. Auch nicht wirklich prickelnd. Mad Eye Moody war auch nicht normal. Also, einen Schaden haben sie bisher alle gehabt.“ Harry zuckte die Schultern und Luca hörte den beiden interessiert zu. Das Fach schien nicht gerade ein Garant dafür zu sein, dass der Lehrer, der es unterrichtet psychisch labil war. „Ausnahmen gibt es immer. Vielleicht ist er doch ganz okay und wir machen uns unnötig Sorgen.“ Harry und Draco sahen Luca an und schüttelten den Kopf. Nein, so etwas wie Ausnahmen gab es hier auf Hogwarts nicht. Da waren sie sich einig.   „Es ist spät wir sollten in unsere Gemeinschaftsräume gehen. Vielleicht kann uns Hermine weiterhelfen."   „“Das Sch - .die Granger? So tief sind wir schon gesunken? Potter, Potter, aber in einer Sache hast du recht, es ist spät."   Draco ging zu Luca umarmte ihn und gab ihm einen Kuss, schaute auf und grinste Harry frech an.   „Wir sehen uns später Luca. Wir uns auch, Potter, lässt sich ja leider nicht vermeiden." Er bog in einen anderen Gang ein und war verschwunden. Luca sah ihm noch hinterher und widmete sich wieder Harry, der wütend etwas vor sich hin grummelte.   „Er wird sich nie ändern“, kam es zähneknirschend von Harry, der immer noch in Richtung Draco schaute. Luca umarmte ihn von hinten, nahm dann seine Hand und stellte sich vor ihn. Ja, was sollte man dazu sagen? Draco war wirklich nicht bereit sich großartig zu ändern aber was Harry anscheinend übersah war, dass der Blonde sich mit ihm abgab, mit ihm sprach und das ohne pausenlos Beleidigungen abzulassen. In der Hinsicht hatte Draco sich geändert. „Niemand von euch soll sich ändern. Jeder kann so bleiben wie er ist und ihr beide geht doch schon anders miteinander um, das ist ein enormer Fortschritt. So lange ich euch beide habe und ihr euch nicht zerfleischt, bin ich glücklich.“ Er gab Harry, der sich extra dafür zu ihm herunterbeugte einen Kuss.   „Eine kleine Wiedergutmachung?", grinste Harry.   „Eine klitzekleine", gab Luca lachend zurück.   ~~**~~   Als sie ankamen wartete Hermine schon auf die Beiden. Sie stand vor dem Gemeinschaftsraum und schien etwas ungeduldig zu sein.   „Da seid ihr ja endlich. Malfoy ist so eilig aus der Besprechung verschwunden, dass ich mir Sorgen gemacht habe."   Harry ging zu ihr und beruhigte sie erst einmal. Dann kam Luca und erzählte Hermine alles, keine Einzelheit wurde ausgelassen. Nachdem er fertig erzählt hatte, musste sich Hermine auf die Treppe setzen. Dann seufzte sie und wandte sich an Harry und Luca.   „Du lässt nichts anbrennen, Luca. Das ist volle Bandbreite wie Ron sagen würde.“ Luca nickte nur und setzte sich neben Hermine. Sie hatte Recht. Da gab es nicht mehr zu sagen. „Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich bin schon überfordert genug damit ein Zauberer zu sein, auf den Rest hätte ich getrost verzichten können.“ „Mach dir keinen Kopf, Luca. Du bist ja nicht allein und wir schaffen das schon irgendwie – zusammen. Also, zu dem was Professor Foster gesagt hat kann ich nicht viel hinzufügen. Mehr gibt es über Elben nicht zu erzählen – aber über Vampire. Die sind nicht weniger interessant, zumal das sehr von dem abweicht was man in den ganzen Romanen lesen kann“   Sie überlegte kurz und fuhr dann fort.   „Offiziel sind sich Vampire und Werwölfe verhasst. Es ist aber auch bekannt, dass es einen Zwist zwischen Elben und Vampiren gegeben hat oder noch gibt – je nachdem. Deswegen ist die Verbindung zwischen einer Elbin und einem Vampir etwas Besonderes, sogar verbotenes, da sich ein Wesen des Lichtes unter gar keinen Umständen mit einem Wesen der Dunkelheit abgeben und erst recht kein Kind zeugen darf. Du bist der lebende Beweis, dass es stattgefunden hat. Nun kommen die Elben wohl um dich zu sehen und halten dich für den, der in der Prophezeiung erwähnt wird."   Sie machte eine kleine Pause und erzählte weiter.   „An sich ist das eine logische Schlussfolgerung. Immerhin bist du der Einzige auf den das zutrifft, zumindest momentan. Wer weiß, ob es vielleicht doch noch einen irgendwo da draußen gibt. Bis dahin bist du derjenige, der die Prophezeiung erfüllt und-“, sie strich ihm über die Wange und seufzte schwer. „Ich habe eine Übersetzung der Prophezeiung gelesen. Ich sehe eigentlich schwarz, dass es noch jemand anderes als du sein kann.“ „Wie lautet sie?“ „Ich erinnere mich nicht mehr genau aber sie müsste in etwa so lauten –" Das Licht Lathriên's verblasst Der Abend bricht heran Was wir auch versuchen, es fällt in tiefe Dunkelheit Dunkelheit, die nicht nur die Welt der Elben mit sich reißt Doch ein Funke Hoffnung bleibt Ein Kind wird geboren Einziger Nachfahre Cirdan's... Aus dem Blute einer der Unseren und eines Geschöpfes der Dunkelheit Beide Seiten vereint und sich doch für nur eine entscheidend Auf das der Auserwählte den rechten Weg wählt - unser hell leuchtender Stern Lathriên's „Das hört sich eigentlich wirklich schön an. Bis auf die Tatsache, dass man mir eine enorme Verantwortung auflädt. Die vergessen, dass ich morgen erst sechzehn werde und keine über Hundert Jahre alt bin. Das ist alles zum Scheitern verurteilt.“, seufzte Luca und stand wieder auf.   ~~**~~   Nach dem Essen gingen Luca und Harry gemeinsam zu Draco. Was als abendliches Abenteuer begann, endete nun in Routine. Es war nicht mehr so gefährlich gesehen zu werden, alles wussten, dass Draco mit Luca befreundet war, einige mehr die anderen weniger. Genauso akzeptierten es einige und andere nicht. Trotzdem befanden sich die beiden unter Harry's Tarnumhang und klopften gerade an Draco's Tür. Diese wurde geöffnet und beide traten ein und kamen unter dem Umhang zum Vorschein. Draco schloss die Tür, ging an Harry vorbei zu Luca und knuddelte diesen richtig durch, hob ihn hoch und trug ihn auf die Couch.   „Morgen erwartet dich noch was Schöneres.", flüsterte Draco, Luca ins Ohr und grinste. Dieser wurde rot und schaute verlegen zu Harry, der mittlerweile zur Couch gegangen war.   Harry zog Draco von Luca weg und setzte sich, nachdem sich dieser aufgerichtet hatte neben ihn. Dann wandte er sich Draco zu, der ihn wütend ansah.   „Leg los mit deiner Lebens und Familiengeschichte. Sie interessiert uns brennend, nicht wahr, Luca?“ Der Braunhaarige nickte nur und lehnte sich an Harry, sah Draco erwartungsvoll an. Der Blonde gab sich den beiden geschlagen, obwohl er auf mehr Zweisamkeit mit Luca gehofft hatte.   „Also, wo fange ich am Besten an? Meine Mutter ist eine Hochelbe, sie lernte meinen Vater kennen als sie unerlaubt in der Menschenwelt war. Obwohl es ihr strikt verboten war ging sie immer wieder zur Winkelgasse um dort die verschiedensten Kreaturen zu studieren, dabei lernte sie meinen Vater kennen und verliebte sich in ihn.“ „Dein Dad war oder ist wahrscheinlich immer noch die erstaunlichste aller Kreaturen, was?“, meinte Harry bissig und musste sich einen Lacher verkneifen. Nachdem Luca und Draco ihn aber mahnend ansahen winkte er nur ab und ließ den Blonden weitererzählen. „Seine Verbindung zum dunklen Lord war ihr zwar verhasst, aber sie nahm es in Kauf nur um bei ihm sein zu können. Sie verzichtete auf ihre Unsterblichkeit und blieb bei ihm. Vor sechzehn Jahren kam ich auf die Welt. Ich habe meine Elben Familie eigentlich nur ein einziges Mal sehen können. Ich war mit meiner Mutter vor einem Jahr in Lathriên-“  Er sprach den Namen der Elbenwelt in ebisch aus und Luca spürte wie sich eine feine Gänsehaut über seinen Körper zog. Es klang so schön, so rein und das aus Draco's Mund! Die Sprache erschien ihm so seltsam vertraut und er sehnte sich insgeheim nach ihr.   „-an meinem 15. Geburtstag. Meine Elbenherkunft entwickelt sich seit diesem Tag und wird bald abgeschlossen sein. Sie sprachen alle in Rêhlis, der Sprache der Elben. Obwohl meine Mutter mir nur sehr wenig beibrachte, verstand ich alles was sie mir sagten. Meine Tante kam zu mir, gab mir diesen Reif, den ich seit diesem Tag nicht mehr abgelegt habe." Er zeigte auf einen silbernen Reif mit Aqumarinen und Smaragden.   Harry und Luca schauten sich an. Beiden hatten sich wohl genau die gleichen Gedanken darüber gemacht warum jemand wie Draco so einen Reif trug. Jetzt gab es die Erklärung dafür.   „Ich bin das Ergebnis einer Elbe und eines Zauberers. Verboten, aber nicht so verpönt wie-“ Er sah zu Luca und ließ den Rest ungesagt. Es kam zum Leidwesen der Elben häufiger vor, dass sich ein Zauberer, oder auch eine Hexe mit einem der Ihrigen abgab aber das wurde still geduldig. Allerdings gab es so etwas wie eine Vampir-Elb Verbindung nicht, oder halt nur einmal in einem ewigen Leben und daraus war Luca resultiert. „Meine Malfoy und meine Elbengene habe mich zu dem gemacht, der ich bin. Ich, bin nicht wirklich glücklich darüber aber ich kann daran auch nur wenig ändern.“  Luca deutete Draco an sich zu ihm zu setzen, an seine freie Seite. „Danke, dass du ehrlich warst und mir alles erzählt hast. Ich –" Kurz überlegte er und nahm Dracos Hand in seine. „Ich weiß nicht wie das morgen alles enden wird aber-“   Er drehte sich zu Harry um und nahm auch seine Hand.   „Solange wir alle Drei zusammen sind kann nichts passieren. Dessen bin ich mir sicher.“ Es geschah nicht mehr viel an diesem Abend. Luca kuschelte mit den beiden, saßen eine ganze Zeit lang nur da und sprachen über den morgigen Tag. Harry und Draco schafften es eine ganze Stunde lang sich nicht anzukeifen bis es letztendlich wieder losging. Ein klein wenig gehörte das mittlerweile zu seinem Alltag dazu, dachte Luca und schmunzelte nur darüber. Er lehnte sich zurück und dachte an Chris. Was dieser jetzt wohl machte? Wahrscheinlich noch trainieren. Ja, das würde er auch gerne wieder. Fußball spielen. In einer Woche wäre das Quidditschturnier und er hatte seinen ersten Auftritt als Hüter für die Gryffindor. Ausgerechnet gegen Dracos Team. Seine Gedanken schweiften ab zu seinen Eltern. Morgen, gleich nach dem er aufgestanden wäre, würde er ihnen einen Brief schreiben und eine Eule schicken. Wahrscheinlich wäre seine Mutter schneller hier als Professor Dumbledore Zitronendrops sagen könnte. Könnte sie eigentlich hierher kommen?   Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen an dem sie gehen mussten und Luca stand schon an der Tür als Harry von Draco zu sich gezogen wurde.   „Punkte gesammelt? Potter - ", flüsterte er ihm grinsend in sein Ohr.   „Punkte, Malfoy. Wer braucht so etwas wie Punkte, wenn er den Beweis der Freundschaft und Zuneigung schon bekommen hat?“, erwiderte Harry und zeigte auf die Kette um seinen Hals.   Er ging wieder zu Luca und verließ mit ihm Dracos Zimmer. Dieser stand fassungslos und wütend eine Zeit lang auf der Stelle und ballte die Hände zur Faust. Warum schaffte es Gryffindors Goldjunge ständig ihm dazwischen zu kommen?!   ~~**~~   Der nächste Tag verlief recht turbulent. Luca stand früh auf, schrieb schnell den Brief an seine Eltern und weckte auch Harry. Er versuchte es zumindest, denn der Schwarzhaarige wollte alles – nur nicht aufstehen. In der Hinsicht war Harry ein noch größerer Morgenmuffel als er selbst. Natürlich stand Harry am Ende doch auf und ging mit Luca zu Prof. Dumbledore, der sie schon erwartete. Zusammen gingen sie durch einen schmalen Gang, der zu einer Tür führte. Diese wurde geöffnet und man fand sich an einem Ort wieder, der Harry völlig unbekannt war. Sie waren noch in Hogwarts, so schien es ihm. Aus der Ferne konnten sie Draco erkennen, der sich an einen Baum gelehnt hatte und aufstand als er Luca und Harry sah. Er ging sofort zu ihnen.   „Hey auch schon da? Wollte Potter wieder nicht aufstehen, was?"   „......."   Bevor Luca was sagen konnte stellte sich Harry vor Draco.   „Tse, Malfoy. Ich hatte einfach eine zu anstrengender Nacht oder war es nur ein Traum? Nein, ich denke nicht, dass es ein Traum war. Luca scheint mein Geschenk sehr gefallen zu haben~ Da kann man doch verstehen, dass ich noch weiterschlafen wollte, oder?“   „Du meinst doch nicht etwa-?" Professor Dumbledore kam und bat die beiden um Ruhe. Sie gingen auseinander, ließen sich dabei aber nicht aus den Augen.   „Meine Herren, bitte zügeln sie sich. Der Besuch müsste jeden Moment da sein." Just in dem Moment als er dies sagte, erschien mit einem Mal ein Nebel und hüllte alles ein. Es wurde nicht kalt, oder dergleichen, nein, ganz im Gegenteil. Luca hatte auf einmal eine enorme innere Ruhe in sich und fühlte sich mehr als nur gut. Als der Nebel verschwand standen fünf hochgewachsene Gestalten vor ihnen. Sie hatten lange helle Haare und hellblaue Augen. Das war auch so ein Thema für ihn. Er hatte braune Haare, so ein dreckiges braun und amethystfarbene Augen. Welcher Elb sah bitteschön so aus? Sie gingen, einem Schweben gleich, zu den Anwesenden und blieben direkt vor Luca stehen. Dieser sah sie nur irritiert an, erinnerte sich aber an Mr. Fosters Worte. Er sah sie nun entschlossen und selbstsicher an, direkt in ihre Augen ohne etwas zu sagen.   Er durfte bloß keine Unsicherheit zeigen. Er machte sich hier nur gerade fast in die Hose und hatte Angst, aber gut, nur nichts anmerken lassen!   Plötzlich fing der Vorderste der Elben an zu sprechen.   „Ech iôn Allándriêll - Iell o Cirdan en minui a beleg edhel ned Lathriên - gu iâr - Suil bo le tithen caun - a bolehâ nedh mín lîr - Tâ i kárthîs neb în - Erath gîl feana êl Lathriên”   Plötzlich war alles ruhig, man hörte nur das Atmen der Anwesenden und das Rauschen des Windes in den Blättern, der Bäume. Der Elb, welcher mit Luca geredet hatte verbeugte sich plötzlich vor ihm und die anderen folgten seinem Beispiel.   Ratlos darüber was er nun machen sollte stand Luca da und sah hilfesuchend zu Draco, dann zu Harry und schließlich wieder zu den fünf Personen, die sich gerade vor ihm verneigten. Wie war das? Elben verneigten sich nicht – nur in Ausnahmefällen. War er jetzt auch noch ein Ausnahmefall? TBC   ___________________________________________ Übersetzung: (sehr frei-_-'') 'Prophezeiung'   Das Licht Lathriên's verblasst. Der Abend bricht heran Was wir auch versuchen, es fällt in tiefe Dunkelheit. Dunkelheit, die nicht nur die Welt der Elben mit sich reißt. Doch ein Funke Hoffnung bleibt. Ein Kind wird geboren.....einziger Nachfahre Cirdan's... .....aus dem Blute einer der Unseren.... ...und eines Geschöpfes der Dunkelheit......... ...beide Seiten vereint und sich doch für nur eine entscheidend. ....auf das der Auserwählte den rechten Weg wählt ..unser hell leuchtender Stern Lathriên's.   Übersetzung Text 2: Sohn Allándriêlls.... der Tochter Cirdan's.... ..dem mächtigsten und stärksten aller Elben von Lathriên. Mein Blut Wir grüßen den kleinen Prinzen Und nehmen ihn in unseren Reihen auf Auf das sich die Prophezeiung erfüllen wird Unser hell leuchtender Stern Lathriêns     Den Teil von den Elben, habe ich mir ausgedacht und die Sache mit dem 'in ihrer Welt altert man schneller' habe ich aus RoLW ^^ Ach ja habe nicht auf Präpositionen bei der elbischen Sprache geachtet. Ich habe etwas aus dem Sindarin, griechischen genommen und etwas dazu erfunden^^   Quellenangaben: http://www.gothic-page-von-katrin.de.vu/ Sehr interessante Seite^^ (Weiß aber nicht, ob sie noch on ist. Es ist einige Jahr als ich sie für die FF genutzt habe. Das elbische stand schon vorher fest :) http://de.wikipedia.org/wiki/Elfen(einen Teil daraus^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)