Utopia von Minalou (A perfect World will never be real) ================================================================================ Kapitel 2: Endlich wieder da ---------------------------- Na endlich. Endlich fuhren wir wieder aufs Schloss. Ich bin dieses Jahr 16 geworden und wir fahren nun endlich wieder zum Schloss. Ich bin jetzt aber leider im Alter, wo die Prinzen um meine Hand anhalten werden. Ich habe, aber wenigstens einen Grund zur Freude: Ich darf wieder mit Akito zusammen sein. Ich bin froh dass mein Vater eingesehen hat, dass ich, seit dem ich nicht mehr mit Akito zusammen sein konnte, eigentlich überhaupt nicht mehr lachte und so erlaubte er mir, mich wieder mit Akito zu treffen. Auf dem Schloss war mal wieder ganz schön viel los. Akito kam mir entgegen und ich fiel ihm um den Hals. "Misao, bin ich froh dich zu sehen. Mein Vater hat mir erlaubt mich wieder mit dir zu treffen." "Mein Vater auch." Ich strahlte im ganzen Gesicht. "Das blöde ist nur das in diesem Jahr der "Ball", unter anderem für uns, stattfindet. Du weißt was das bedeutet, oder?" "Ja, leider. Aber ich werde mich dagegen wehren und das mit allen Mitteln." "Komm, lass uns was unternehmen." Wir gingen zum See, an die Felswand. " Akito, wer als Erstes oben ist hat gewonnen, in Ordnung?" "Wer nimmt die Wand und wer den Weg?" "Ich will die Wand und du gehst. Aber gehen NICHT laufen, verstanden?" "Na gut. Und, was bekommt der Gewinner?" "Weiß ich noch nicht. Überleg ich mir noch." Und so kletterte ich und Akito ging den Weg hoch. Als ich oben war, durfte ich noch auf Akito warten. "Akito wo bleibst du? Eigentlich hättest du Erster sein müssen. Du bist schließlich gegangen." " Misao ich sollte gehen und nicht laufen. Also bin ich gegangen." Nach diesen Worten, grinste er mir mit seinem süßen Lächeln ins Gesicht. Ich kam Akito entgegen, er nahm mich in die Arme und fragte: "Und was bekommt nun der Gewinner?" Er sah mir tief in die Augen, kam immer näher an mein Gesicht und dann, spürte ich auf einmal seine Lippen auf meinen. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Im selben Augenblick... . "Bist du dir sicher, wir sollen deinem Sohn seine Gattin und meiner Tochter den Gatten hinter ihren Rücken aussuchen?" "Das haben wir genauso mit unseren beiden Töchtern gemacht und die sind jetzt auch glücklich darüber. Die beiden werden schon darüber hinwegkommen." "Tante Noshiki, ich wäre mir nicht so sicher das meine Cousine darüber hinwegkommt. Um ehrlich zu sein glaube ich, dass ihr umsonst nach einem Gatten und einer Gattin für Misao und Akito gesucht habt. Seht selbst." Meine Mutter nahm das Fernrohr und sah hinauf zur Klippe. "Das kann doch nicht wahr sein! Meine Tochter küsst euren Sohn." "Was!?! Ich hoffe ich habe mich da gerade verhört!" "Nein, ich fürchte nicht. Seht es euch selbst an." "Oh allmächtiger Gott! Mein Sohn küsst eure Tochter!" Beim Abendessen waren unsere Mütter reichlich still und danach wurden wir beide zur Rede gestellt. "Was fällt dir eigentlich ein?! Du stellst dich auf die Klippen und küsst ihn einfach?! Was wenn dein Vater dich gesehen hätte?! Wie hättest du ihm das erklärt?" Ich sagte nichts. "Was hättest du ihm gesagt?" Ich blieb immer noch still. Nach langer Zeit, sagte ich endlich, was mir die ganze Zeit über durch den Kopf schoss, worüber ich mich aufregte: " Was macht ihr denn die ganze Zeit über? Ihr wollt mich und Akito einfach verheiraten ohne einmal über unsere Gefühle nachzudenken. Wir sollen uns damit abfinden das ihr uns verheiratet und dürfen dann noch nicht einmal eigene Gefühle haben? Was soll das für ein Leben sein? Wenn wir verheiratet sind aber unglücklich? Was soll das bringen? Und, ja, ich habe ihn geküsst und das einfach so, weil wir es wollten. Was würdest du Vater an meiner Stelle erzählen?" Sie wusste keine Antwort auf meine Fragen. Vielleicht wollte sie die Fragen aber auch einfach nicht beantworten...ich weiß auch nicht genau, warum sie nichts sagte, ich weiß nur das sie für meinen Vater genauso wenig eine Erklärung hatte, wie ich am Anfang. "Ich sag' dir was ich Vater sagen würde. Ich würde ihm dasselbe sagen wie dir und das ich Akito liebe. Wenn er sich darüber aufregt ist das sein Problem. Ich wollte in mein Zimmer gehen, als meine Mutter sagte: "Als ich dich gesehen habe, war ich eigentlich noch in ein Gespräch mit einem jungen Mann, der um deine Hand angehalten hat, vertieft. Dein Vater und ich möchten, das du dich mit ihm mal triffst." "Ich treffe mich mit wem ICH will." "Du musst ihn doch nur kennen lernen. Wir kennen noch andere, die für dich infrage kommen würden." "Für mich kommt nur einer infrage und das ist Akito!" "Du wirst jetzt zu ihm hingehen und dich mit ihm unterhalten, hast du verstanden?!" "Ich will das aber nicht! Ihr entscheidet Sachen einfach über meinen Kopf hinweg, ohne mich zu fragen was ich davon halte. Haben das deine Eltern etwa auch gemacht? Ich hätte versucht, meinem Kind die Zukunft zu geben die es gerne hätte und nicht versucht, meine Eltern in diesem Punkt nach zu machen." Wir standen still da. Keiner sagte etwas. Nach einer langen, unangenehmen Pause sagte meine Mutter ganz leise: "Wir wollen doch nur das beste für dich." "Wenn ihr das wirklich wollt, dann lasst mich mein Leben so führen wie ich es will." Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer, stürmte in meins, schloss hinter mir ab und dachte nach. Ich saß auf meinem Bett, ließ meinen Tränen freien lauf und dachte nach: Was passieren würde, was passierte, darüber was ich meiner Mutter vor kurzem gesagt hatte, wie es mit mir und Akito weitergehen würde, über einfach alle möglichen Dinge. Spät in der Nacht, ging ich in Akitos Zimmer. Ich wollte ihn wecken, um mit ihm nach Prinzessin Mirai zu suchen. Aber, ich stand eine ganze Weile einfach nur da und sah ihn an. Schließlich legte ich mich zu ihm, weil ich jetzt nicht mehr in mein Zimmer gehen wollte und ich mich bei ihm am geborgensten fühlte. Am nächsten Tag, als ich aufwachte sagte Akito: "Na, auch endlich wach?" Ich nickte aber er fragte direkt: "Was hattest du eigentlich in meinem Bett zu suchen?" Ich erzählte ihm vom gestrigen Tag, von dem Zeitpunkt aus als unsere Mütter uns mit in ihre Zimmer nahmen. "Und dann wollte ich dich am Abend wecken um, mit dir Prinzessin Mirai zu suchen, aber dann dachte ich, ich lass dich schlafen, bleibe bei dir und bin dann in dein Bett gekrochen." "Du bist schon ein verrücktes Mädchen, Misao. Na gut, dann lass uns Prinzessin Mirai mal suchen gehen." Wir gingen zu der Stelle, wo wir vor, jetzt insgesamt, 11 Jahren die Königin sahen, als sie nach ihrer Tochter suchte. "Akito, sieh mal." Ich fand einen Durchgang, der mir bisher noch nie aufgefallen war. "Ist der dir schon mal aufgefallen?" "Nein. Komm lass uns durchgehen und nachschauen." "In Ordnung, lass uns gehen." Wir gingen durch den Durchgang, immer weiter durch, bis wir an eine Abzweigung kamen. "Nehmen wir die Treppe oder gehen wir weiter geradeaus?" "Hm... wir nehmen die Treppe." Wir gingen die Treppe hoch, der Gang wurde immer enger und enger und schließlich kamen wir an eine Plattform, was sich später als sinnvoll erwies, da wir sonst direkt in einen Thronsaal rein geplatzt wären. Als wir oben auf der Plattform nach unten schauten sahen wir sie: Prinzessin Mirai. Als ich gerade meinen Kopf hob fing ich den Blick von einem der Ritter auf, der mich anlächelte, als er bemerkte dass ich ihn ansah. Ich wusste nicht wie lange er mich oder uns schon beobachtete, mir war eigentlich nur bewusst das es ein merkwürdiges, aber freundliches Lächeln war. Akito ging, wie ich, ein Stückchen zurück. "Hast du die Prinzessin gesehen?" "Ja, aber ich habe auch den Blick von einem der Ritter aufgefangen." "Hat er hier zu uns hingeschaut?" "Ja, aber als er merkte, dass ich ihn ansah lächelte er mich an, ein böses, hinterlistiges, aber auch freundliches Lächeln." Ich ging noch mal weiter nach vorne um zu sehen was die Prinzessin mit den Rittern und anderen Höflingen besprach. Als ich zu den Rittern sah, bekam ich einen Schock. Der Ritter von vorhin, war nicht mehr da. Ich wollte Akito bescheid sagen, aber es war zu spät. Ich sah gerade in diesem Moment, wie Akito nach vorne zur Prinzessin geführt wurde. Der, der ihn führte, war der Ritter von vorhin. Er sah kurz zu mir hoch und sah das blanke Entsetzen in meinem Gesicht. Doch er lächelte nur wieder, aber nicht mehr freundlich, sondern ein abgrundtief böses Lächeln, als würde er sagen wollen: "Sei froh, das ich nicht dich hierhin führe. Also hau ab, solange du noch kannst." Dann schaute er wieder in Richtung Prinzessin, verneigte sich und ging durch einen Durchgang. Ich wollte gehen, erstmal hier weg, bevor er mich auch noch holt und dann überlegen wie ich Akito retten könne. Ich kroch ein Stückchen zurück, stand auf und drehte mich um, als mich jemand an der einen Hand festhielt und mit seiner anderen Hand den Mund zuhielt. Ich dachte das wäre mein Ende, das der Ritter auch mich zur Prinzessin bringen würde, als er mir plötzlich zuflüsterte: "Was suchst du hier? Dieser Ort ist nichts für kleine Mädchen wie dich. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder, ich bringe dich zur Königin oder ich bringe dich in meine Gemächer. Was wäre dir lieber?" Ich wollte nur zu Akito und dachte, wenn ich schreien würde, würden die anderen auf uns aufmerksam werden und er müsste mich zur Prinzessin bringen. Ich biss ihm in die Hand und schrie so laut ich konnte. Sofort kamen ein paar Wachen, um heraus zu finden, was passiert sei. Als sie mich in den Armen des Ritters sahen, guckten sie erst verwundert, grinsten kurz darauf, als wüssten sie was er vorhatte, sagten dann aber dass er mich sofort zur Prinzessin bringen müsse. Man konnte ihm ansehen, dass er das nicht gerne tat, aber trotzdem gab er nach. Im Thronsaal musterte mich die Prinzessin verwundert, aber ihr Blick schweifte immer wieder rüber zu Akito, der hinter ihr stand. "Wie heißt du?" Mit dieser Frage riss sie mich aus meinen Gedanken. "Ich frage dich noch einmal: Wie heißt du?" "Ich bin Misao Uokawa und ihr seid Prinzessin Mirai, habe ich recht?" "Du bist gut informiert. Ich nehme an du kennst meinen Diener bereits?" "Wen meint ihr? Meinen Freund? Er dient niemanden, habt ihr verstanden?" "Das werden wir noch sehen... Was ist?" Der Ritter, der mich in seine Gemächer bringen wollte, flüsterte ihr etwas ins Ohr, was ich nicht verstand. Als er zu Ende gesprochen hatte, sagte sie: "Mir scheint, dass du meinem Ritter gefällst, denn er hat soeben um deine Hand angehalten. Da du meine Gefangene bist und du meine Sklavin geworden wärst, für die ich nicht unbedingt eine Verwendung gehabt hätte, gewähre ich ihm den Wunsch, er hat eh schon soviel für meine verstorbene Mutter und mich getan." Na toll, schon wieder ein Bewerber! Ich sagte nichts, sondern guckte sie und den Ritter wütend an. Als ich Akito ansah, merkte ich, dass ihm diese Gedanken auch nicht gefielen. "Was ist wenn ich mich widersetze?" "Ich rate dir davon ab, denn ich und Lysandau bekommen immer was wir wollen. Ich will deinen kleinen Freund und er will dich. Aber wenn du willst, mache ich dir einen Vorschlag." "Welchen?" "Du und dein Freund werden mir dienen..." "Und was soll daran gut für uns sein?" "Lass mich ausreden. Ihr beide werdet mir dienen, du wirst Lysandau aber erst heiraten wenn du oder dein Freund sich mir oder deinem Verlobten widersetzen." "Und da das wahrscheinlich nicht lange dauern wird, weil man ja schon ein paar eurer Manieren, wie zum Beispiel das spionieren, gesehen hat, werden ich und dein kleiner Freund schon mal ein Hochzeitskleid für dich aussuchen." Diese Stimme war die des Ritters, meines "Verlobten". Ich hätte ihn dafür umbringen können. Wenn er irgendwas Falsches sagen würde, würde Akito ausrasten und damit wäre mein Schicksal dann besiegelt. Und was würde die Prinzessin mit Akito wohl anstellen? "Ihr beide könnt nun das Kleid holen gehen...und wir beide werden uns jetzt mal unterhalten." Akito ging mit Lysandau das Kleid für meine Hochzeit mit diesem niederträchtigen Kerl holen, während ich mit der Prinzessin in ihr Zimmer ging, da sie mit mir "reden" wollte. Wir setzten uns auf ihr Bett und sie sagte: "Also, erzähl mir etwas über deinen Freund." "Über meinen Freund? Eins kann ich euch sagen, ich werde euren Ritter nicht heiraten und Akito wird euch nicht dienen oder was ihr sonst mit ihm vorhabt. Ist das verständlich ausgedrückt?" "Nein. Ich will es dir nochmals erklären: Du wirst meinen Ritter heiraten, weil er es so wünscht und auch mal ein Belohnung für seine harte Arbeit verdient hat." "Und ich will euch noch mal erklären, dass wir beide uns nicht verheiraten lassen, da wir uns deswegen schon gegen unsere Eltern auflehnen. Verstanden?" "Ich kann dich verstehen, aber er hat mich nun mal um die Hand meiner Gefangenen gebeten und ich habe zugestimmt." In diesem Moment klopfte es an der Tür. "Herein." Es kam ein junger Mann ins Zimmer. Als er mich sah war er etwas geschockt, aber auch verwundert. "Oh ihr habt Besuch, kleine Schwester. Kann ich mal mit euch sprechen?" "Aber natürlich. Komm setz dich zu uns." "Ich meinte, draußen, unter vier Augen. Bitte." Sie fragte sich anscheinend worüber er mit ihr reden wollte, ging aber mit. Ich schlich an die Tür um etwas mitzukriegen, auch wenn ich das eigentlich nicht sollte. Ich bekam ein paar Gesprächsfetzen mit die so klangen wie: "Wer ist das?" "Das ist Lysandaus Verlobte: Prinzessin Misao Uokawa. Warum fragst du?" "Das? Das ist Misao Uokawa?" "Ja, das ist sie. Aber warum fragst du?" "Du weißt doch wo ich heute war oder? Ich habe heute bei ihrer Mutter um ihre Hand angehalten und was machst du? Du verlobst sie mit einem deiner Ritter!" "Du hast um ihre Hand angehalten?" "Ja, das habe ich." Bevor ich begreifen konnte was ich tat, hatte ich schon die Tür geöffnet und sah in die beiden verwunderten Gesichter. "Ihr wart also der Prinz den meine Mutter so nett fand? Wart ihr der Prinz der neben meiner Mutter stand als sie durch das Fernglas sah? Wart ihr es?" "Ja ich war und bin es." "Moment mal. Heißt das, dass ich die die mein Bruder heiraten will, gerade an den Ritter den er am meisten hasst vergeben habe?" "Ja das hast du." "In Ordnung. Machen wir es so: Ich lasse die Verlobung abblasen, sie kann nach Hause gehen und du und Lysandau werden, wenn ihr um ihre Hand anhalten wollt das bei ihren Eltern machen, in Ordnung? Mir wird das nämlich ein bisschen zuviel." "Hm, meinetwegen." "Ich bin einverstanden, wenn Akito auch mitkommt." "Na gut. Dann geht ihr beide zu euren Eltern zurück." "...Danke..." Ich hatte mich schon umgedreht als der junge Mann sagte: "Ich will aber noch mal mit ihr reden, wenn es geht in meinem oder deinem Zimmer....auch bitte unter vier Augen." "Ihr könnt in mein Zimmer gehen. Wir sind ja schon hier." "Na gut. Ich werde mit euch reden, aber danach werde ich mit Akito zu unseren Eltern gehen." Der Prinz und ich gingen zurück ins Zimmer. Er legte sich aufs Bett und zog mich mit sich. Ich lag neben ihm und er fragte mich aus. Während er mich ausfragte, streichelte er die ganze Zeit meine Beine. Plötzlich zog er mich näher an sich ran und fragte mich: "Bist du sicher das schon gehen willst?" Und ehe ich mich versah, geschweige denn, antworten konnte, war er schon dabei mich zu küssen. Er wollte mich noch enger an sich ran ziehen, aber ich riss mich von ihm los und sah ihn total geschockt an. Ich stand auf und sagte: "Ich muss gehen. Meine Mutter wird sich schon Sorgen um mich machen." "Ich hab ihr gesagt, dass ich dich suchen und auf dich aufpassen werde." "Na gut. Ihr habt mich gesucht und gefunden, aber nach Hause gehen werde ich mit Akito. Auf Wiedersehen." Mit diesen Worten ging ich aus dem Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)