Dreams von yume22 (Ich warte auf dich in unseren Träumen(Kapitel 13 ist da)) ================================================================================ Kapitel 12: Lost in a dream --------------------------- Kapitel 11 „Lost in a Dream“ Once I had a love and you never returned don't leave me now my love does not do right burn the love inside burns not too bright tis only cold love to get started right (Copyright Roky Erickson – Goodbye Sweet Dreams) „Er wacht nicht auf.“ Hermine rüttelte an Harry und auch Ron versuchte alles damit der Gryffindor wieder aufwachte. Doch nichts geschah. Harry schlief tief und fest. Sogar Cedric war gekommen und schaute sich den schlafenden Jungen besorgt an. „Was ist passiert?“ Hermine und Ron zuckten beide die Schultern. Sie wussten beide nicht was los war. „Malfoy war hier und hat auch versucht Harry zu wecken – keine Ahnung wieso. Harry wacht aber nicht auf. Egal was wir machen. Wir müssen Professor Dumbledore Bescheid geben.“ „Macht ihr beide das. Ich bleibe bei ihm“, Cedric setzte sich neben Harrys Bett und nahm dessen Hand in seine, die eiskalt war. Das einzig positive an dem schlafenden Jungen war dessen Gesicht – völlig entspannt. Harry lächelte sogar und zum ersten Mal seit er ihn kannte war es so, als ob dieser endlich wirklich glücklich zu sein schien. Sachte strich er ihm durch das schwarze, wie immer verstrubbelte, Haar. „Wach wieder auf, Harry. Egal wie glücklich du dort bis, wo immer es auch ist. Du lässt hier zu viele Menschen zurück, denen du wichtig bist.“ **~~** Harry wunderte sich schon die ganze Zeit darüber wo er war. Hatte er nicht letzte Nacht noch mit Draco verbracht? Er wurde rot als er an den Blonden dachte und an das was sie miteinander getan hatten. Ja, Draco erinnerte sich wieder an ihn~ Könnte er je noch glücklicher sein als jetzt? Warum aber war er es nicht? Wo befand er sich und warum war Draco nicht bei ihm. Wenn er schlief dann musste Draco doch auch rgendwo sein - aber war er überhaupt schon aufgewacht? Nein, er schien nicht aufgewacht zu sein, denn er war an ihrem Platz, hier trafen sie sich immer in ihren Träumen. Er ging um den See herum und hielt Ausschau nach Draco, fand ihn aber nicht. Resignierend setzte er sich hin und strich über das Gras, seufzte. Warum war er der Einzige, der noch schlief? Erinnerte sich Draco nun an ihn, oder doch nicht? Würde dieser nach dem was alles passiert wiederkommen? Einen kurzen Moment dachte er auch Cedric, wie sehr er ihn damit verletzen würde, wenn dieser erfuhr was zwischen ihm und Draco passiert war. Doch – er war egoistisch, wenn es um den Blonden ging. Er wollte ihn für sich. Cedric wusste es doch von Anfang an, worauf er sich einließ, oder? „Wärst du nur schon hier...“, murmelte er und spürte dann auf einmal einen warmen Windhauch. Er sah wie sich das Gras bewegte, einige Blätter aufwirbelten, vereinzelte Blüten regelrecht in der Luft zu tanzen schien und dann, mit einem Mal war es vorbei und eine wunderschöne Frau stand vor ihm. Sie war jung, hatte braune lange Haare und grüne Augen, die ihn liebevoll und sehnsüchtig ansahen. „Mein kleiner Aiden, endlich bist du wieder bei mir. Endlich sind wir vereint...“ Harry spürte die Hand der Frau an seiner Wange und ihre Lippen auf seiner Stirn. Er nahm ihre dargebotene Hand in seine und ließ sich von ihr auf die Beine ziehen. Als er stand zog sie ihn an sich, drückte ihn lange und er merkte wie seine Wange nass wurde von ihren Tränen. Obwohl sie ihm eigentlich fremd sein sollte, war sie es nicht. Das alles war ihm vertraut – es war gewollt und er sehnte sich sogar nach ihrer Nähe und ihren Berührungen. „Sie...du bist es, die mir in meinen Träumen den Weg zu Draco gezeigt hat, nicht wahr? Dank dir habe ich ihn getroffen.“ Die Angesprochene nickte als sie sich von Harry löste und dessen Gesicht in beide Hände nahm, ihn direkt in die Augen schaute. „Ja, ich war es. All die Jahre konnte ich nicht bei dir sein, aufpassen, dass dir nichts geschieht. Die einzige Möglichkeit, dir wenigstens ein bisschen Ruhe und Sicherheit zu geben waren die Träume. Es tut mir so leid, Adrian. Ich konnte nicht mehr für dich tun, ich musste mit ansehen was sie dir antaten, ich konnte deinen Schmerz nur spüren anstatt ihn dir zu nehmen“ Sie standen eine gefühlte Ewigkeit auf der Wiese während Loraine, wie die Frau hieß und welche sich als seine leibliche Mutter herausstellte, ihm erzählte warum sie nicht bei ihm sein konnte und weshalb es ausgerechnet Träume waren, in denen er sich zurückziehen und Draco kennen lernen konnte. Somniae. Er hatte schon davon gehört. Diese Wesen im Wald haben davon gesprochen. Seine Mutter war so ein Wesen. Sie lebten ewig, wandelten durch Träume, erschufen sie und konnten damit auch Schaden anrichten, wenn sie es denn wollten. Harry hörte ihr zu aber irgendwann konnte er ihr nicht mehr folgen. Es war einfach viel zu viel. Er erinnerte sich daran was er vor drei Jahren gesehen hatte. Seine Eltern. Sein Vater und seine Mutter. Francois und Loraine. Seine Mutter hatte er nun wieder. Brauchte er den wirklich all die Erklärungen? Reichte es denn nicht, dass sie sich wieder hatten? Hier war er glücklich, frei von sämtlichen Lasten und Gefahren. Gab es denn etwas in der Realität, das ihn dort halten konnte? Harry sah seine Mutter lange an, wirkte nachdenklich, so als ob er sich an etwas ganz Wichtiges erinnern müsste – etwas, woran er sich vor Kurzem noch erinnert hatte. Doch so sehr er es auch versuchte, er erinnerte sich nicht daran. Es gab jemanden, den er unbedingt sehen musste, oder? Es gab vielleicht sogar mehrere Personen, die ihm wichtig waren? Da war noch Blizzard – doch wer war das überhaupt? Sense. War war Sense? So schnell diese Namen auch gekommen waren verschwanden sie wieder aus seinem Gedächtnis. „Lass dein altes Leben hinter dir, mein Aiden. Niemand wird dich wieder verletzen können, niemand wird dir jemals schaden, wenn du hier bei mir bleibst. Du wirst nie wieder den Schmerz des Verlustes spüren – das verspreche ich dir.“, kam es liebevoll von Loraine. Sie umfasste die Hand ihres Sohnes und lief mit ihm die Wiese entlang bis sie zu einem großen Haus kamen. „Ich werde dich nie wieder alleine lassen.“ **~~** Währenddessen trat ein Mann mit mittellangen dunklen Haaren über die Schwelle Hogwarts. Seine blauen Augen schauten sich suchend um. Wie lange war es her? Es mussten zwanzig Jahre sein. Er ging auf diese Schule, lernte alles über Zauberei, machte seinen Abschluss und... Ja, was kam danach? Er wusste es nicht mehr. Da war ein großes schwarzes Loch in seinem Gedächtnis. Es war, als ob er vor zwei Jahren wiedergeboren wurde. Er wachte irgendwo in einem Wald auf und wurde von Menschen – von Muggeln gefunden. Es dauerte nicht lange und es stand jemand vor ihm, der ihn zu kennen schien. Vater. Familie. Für einen kurzen Moment als dieser Mann vor ihm stand konnte er etwas sehen. Eine Frau mit langen braunen Haaren und ein Baby in ihrem Arm mit grünen Augen, die ihn neugierig musterten. Doch diese Erinnerung verblasste so schnell wie sie gekommen war. Es war seltsam, aber es kamen Erinnerungen wieder, die nichts mit dieser Frau oder dem Baby gemein hatten. Irgendwann rückten sie in so weiter Ferne, dass er nicht mehr an sie dachte und damit weiterzumachen schien mit dem er vor seinem Gedächtnisverlustes aufgehört hatte. Er ging seiner Arbeit als Lehrer nach. Verteidigung gegen die dunklen Künste. Laut seinem Vater hatte er genau dieses Fach hier in Hogwarts gelehrt. Warum erinnerte sich daran, dass er hier zur Schule ging aber nicht, dass er hier als Lehrer gearbeitet hatte? Wo waren all die Jahre hin? Warum hatte er sie vergessen? Sein Vater konnte und wollte ihm vielleicht auch keine Antworten darauf geben. Nun war er hier und fühlte sich einerseits gut und irgendwie auch am Ziel angekommen und andererseits klaffte in ihm eine so große Lücke, die deutlich machte, dass etwas entscheidendes fehlte. „Francois.“ Der Angesprochene drehte sich um und blickte einen etwas älteren Mann an. „Severus...Severus Snape, nicht wahr?“ „Ja, genau. Du erinnerst dich an mich? Das ist gut. Sehr gut.“, nickte Severus und umarmte Francis kurz, schaute ihn genau an um zu sehen, ob irgendetwas nicht mit ihm stimmte. Doch alles war in Ordnung. „Professor Dumbledore möchte mit dir sprechen.“ Francois überlegte kurz und nickte schließlich. „Gut, ich gehe zu ihm.“ **~~** „Cedric. Komm, wir haben Unterricht und du musst auch etwas essen. Es bringt nichts hier zu sitzen und zu warten. Er ist in guten Händen.“ Hermine schaute den Älteren besorgt an und seufzte als dieser sich nur widerwillig von Harry löste und dessen Hand los ließ. Mittlerweile war ein Tag vergangen und Harry schlief immer noch. Man hatte ihn auf die Krankenstation gebracht und überwachte dort seinen Zustand. Cedric hatte sich in der ganzen Zeit nicht von dem Schwarzhaarigen weg bewegt und war bei ihm geblieben, hatte mit ihm geredet, ihn berührt und versucht ihn aufzuwecken – doch nichts hatte etwas bewirkt. Nun stand er etwas wacklig neben Hermine, wirkte entkräftet und müde. „Er schläft. Vielleicht wacht er nie wieder auf. Irgendetwas müssen wir doch tun können – muss ich tun können!“ „Wenn du vor Sorge nichts mehr isst und hier nicht mehr weggehst wird sich auch nichts ändern, Cedric. Es wird alles gut werden, ganz sicher. Ich bin dabei einige Bücher in der Bibliothek zu lesen um etwas über Harrys Zustand herauszufinden. Du kannst mir dabei helfen, sobald es dir besser geht, ja?“ Cedric warf noch einen letzten Blick zu Harry und ging mit Hermine nach draußen. „Ziehe Träume nicht der Realität vor, Harry...bitte komm zurück.“ **~~** „Argh... was ist nur passiert?!“ Draco raufte sich die Haare und schlug mit der Faust auf die Wiese unter sich worauf er gerade saß. Warum machte er sich nur solche Sorgen um Potter? Warum schlief dieser so fest und wachte selbst nach einem Tag nicht auf? Warum hatte er auf einmal diese seltsamen Gefühle für Gryffindors Goldjungen? Gestern hatte er ein seltsam dringendes Bedürfnis danach gehabt zu schlafen. Er wollte unbedingt schlafen und träumen. Am Ende schlief er unruhig und ohne jeglichen Traum. Er musste sich unbedingt daran erinnern was geschehen war. Träume. Draco schloss die Augen. Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern. Das einzige, das er sah, oder vielmehr, den er sah, war ein kleiner Junge mit schwarzen verstrubbelten Haaren, grünen Augen und Schrammen am ganzen Körper. Der Kleine wartete auf jemanden. Wie hieß der Junge? James....Jamie....Jay? Jay. Ja, das war es. Der Junge hieß Jay und wartete auf einen anderen Jungen namens Dray. Er wartete auf - Nein, das konnte nicht sein, oder? Mit einem Male durchfuhr ihn ein immenser Kopfschmerz. *Für diese eine Nacht. Für diesen einen Traum bezahlt ihr beide einen hohen Preis* Warum hatte er es vergessen? War diese Frau daran Schuld? War das dieser hohe Preis, von dem sie gesprochen hatte? Er war hier, ohne Potter...ohne Harry während dieser sich in einem Traum verlor und für immer dort bleiben musste. War es am Ende wirklich alles so einfach – so grausam? Endlich erinnerte er sich an ihre gemeinsame Nacht in ihrem gemeinsamen Traum. Noch nie hatte er sich so frei gefühlt, so komplett und glücklich. Diese Leere in ihm hatte sich endlich mit etwas füllen lassen – mit Wärme und Liebe. „Argh... wie konnte ich ihn nur vergessen?! Wieso habe ich es zugelassen, dass sie ihn mir wegnimmt?!“, schrie er und öffnete die Augen. Draco erschrak und fiel nach hinten als er in die blauen Augen einer weißen Katze sah, die sich direkt vor ihm befunden hatte. „Was?!“ War das nicht die Katze, die immer bei Harry war? Wie hieß sie noch mal? Blizzard? Das Vieh sah ihn an, als ob sie ihm gleich die Augen auskratzen wollte. „Hey, immer langsam. Ich... hab deinem Herrchen...“, bei diesem Wort holte Blizzard aus und kratzte Draco an dessen Hand. Für Blizzard war der Fall sonnenklar. Der Kerl hatte irgendetwas mit Harry gemacht und nun wachte er nicht mehr auf! Warum sonst war dieser zu ihm gegangen und hatte versucht ihn aufzuwecken? Jetzt lag Harry seit einem Tag im Bett und schlief ohne auch nur eine einzige Regung! Draco stand auf und und ging in seine Abwehrhaltung über. „Ich habe echt nichts damit zu tun. Ich liebe...“ Einen Moment! Was wollte er gerade sagen? Warum redete er eigentlich mit einer Katze? Warum versuchte er sich vor ihr zu rechtfertigen? Zum Glück kam Blaise in diesem Moment und zog ihn mit sich. Sie hatten Unterricht und ein neuer Lehrer würde vorgestellt werden. Es war nicht so, dass er sich jetzt darauf konzentrieren könnte, oder dass es ihn interessierte wer ihnen jetzt irgendetwas über die dunklen Künste erzählte aber vielleicht lenkte ihn das etwas ab und vielleicht kam er auf eine Idee wie er Harry wieder zurückholen konnte. Leider sah er aber keine andere Möglichkeit als den Rest von Idioten Trio um Hilfe zu bitten – zumindest Granger wüsste vielleicht einen Rat. Allein der Gedanke daran ließ ihn erschaudern. Als er im Klassenzimmer mit den anderen auf den neuen Lehrer wartete legte er seinen Kopf auf die Tischplatte und schloss die Augen. Warum hatte diese Frau ihn nicht auch schlafen lassen? Lieber würde er eine Ewigkeit schlafen und seinen Traum mit Harry verbringen als eine Realität und ein Leben ohne ihn. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag und er spürte wie seine Wange nass wurde. Weinte er etwa? Schnell wischte er sich über die Augen bevor es jemand bemerken konnte. Es fing an alles zu viel zu werden. Sobald der Unterricht vorüber wäre würde er zu Harry gehen, Cedric wenn nötig mit einem Crucio ausschalten und nie wieder von der Seite des Schwarzhaarigen weichen. „Der neue Lehrer wird sich verspäten.“ Wie? Ein weiterer Junge murmelte etwas und Draco schaute auf. „Man sagt, er wäre bei Potter. Der schläft ja seit gestern durch. Ich würde ja gerne wissen was mit ihm los ist.“ Das Getuschel wurde lauter und Draco stand auf. Bevor Blaise ihn aufhalten konnte rannte der Blonde los und direkt in den Krankenflügel. Dort befanden sich bereits Granger, Weasley und Diggory aber auch ein fremder Mann, der sich über Harry beugte. Sofort war er bei ihnen und stieß einen nach dem anderen weg. „Hey, was soll das. Was...hä? Malfoy?“ Ron schaute Draco an wie eine Erscheinung und auch Hermine war leicht überfordert mit dessen Anwesenheit. Nur Cedric fing sich schnell und wollte auf den Blonden los. „Könnt ihr vielleicht ein wenig ruhiger sein. Ich muss mich konzentrieren.“ Francis schaute den schlafenden Jungen eine Zeit lang an und erkannte etwas Vertrautes aber er wusste nichts damit anzufangen. Die beiden Gryffindors waren zu ihm gekommen und hatten ihn regelrecht angefleht sich Harry anzuschauen. Es war nur zu logisch, dass sie sich bei ihm Rat suchten. Er war Lehrer für VgddK und es schienen dunkle Künste am Werk zu sein was den Jungen anging. Doch nicht der Umstand, dass Harry schlief machte ihm zu schaffen, sondern die Tatsache, dass ihm dieser Zustand sehr bekannt vorkam. Draco, der auf ein Mal anfing wirres Zeug zu reden bestätigte diese Vermutung. Er erzählte von einer Frau, die ihm und Harry Treffen in ihren Träumen ermöglicht hatte und Harry nun bei sich behielt und nicht mehr aufwachen ließ. „Seid ruhig. Ich muss mich konzentrieren.“, kam es dann genervt von ihm als alle gleichzeitig anfingen zu reden, diskutieren und sich am Ende auch stritten – was aber eindeutig von den beiden Blonden ausging. Er schloss die Augen, murmelte leise etwas als er seine Hand auf Harrys Stirn legte und auf einmal klappte der neue Lehrer scheinbar regungslos auf dem Schwarzhaarigen zusammen. Als Francois die Augen wieder öffnete befand er sich an einem anderen Ort – so kam es ihm jedenfalls vor. Wie war er hierher gelangt? Ach ja, der schlafende Schüler. Normalerweise schafften es Menschen und auch, wenn sie Zauberer waren nicht in die Träume von anderen Wesen einzudringen aber ihm war es gelungen. Warum? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er es konnte und das ihm jemand die Fähigkeit gegeben hatte es zu können. „Harry?! Harry Potter?!“, rief er immer wieder und lief los. Wohin er in einer Welt der Träume lief war Glückssache. Er könnte auch in einen Krater fallen, von Zombies gejagt oder im Fegefeuer landen. Es kam ganz auf den Traum des Schlafenden an. Harrys glücklicher Gesichtsausdruck kam jedoch nicht von ungefähr. Sein Schüler hatte einen schönen Traum, den er anscheinend freiwillig nicht verlassen würde. So lief er weiter bis er an einem Haus ankam. Jemand lachte, hatte hörbar Freude an etwas. Als er näher kam erkannte er eine wunderschöne Frau. Es war die Frau, die in seinen Erinnerungen herumgeisterte. Die Frau, die manchmal so greifbar war als stünde sie vor ihm und dann wieder so fern, dass er sich kaum an sie erinnern konnte. Sie stand da in ihrem enganliegenden weißen Kleid und setzte sich gerade auf eine Bank. Der Junge, der gerade etwas erzählt bekam lachte und lehnte den Kopf an die Schulter der Frau. „Ich wünschte alles wäre so wie früher...“ „Es ist alles so wie früher, mein Sohn. Niemand wird uns mehr voneinander trennen können“ Francois kam näher und blieb vor den beiden stehen. Während Harry sich erschrak und fragend zwischen seiner Mutter und dem Fremden her sah stand sie wortlos auf. Jetzt von Nahem erkannte er, dass die Frau entkräftet wirkte. „Ich bin hier um meinen Schüler zurückzuholen. Mein Name ist...“ Die Angesprochene unterbrach ihn und schüttelte den Kopf. „Francois. Jetzt schicken mir diese Monster schon eine Illusion. Wie können sie es wagen?!“, sie wurde lauter und schrie den Rest heraus. Francois schaute sie unschlüssig an. Sie kannte seinen Namen? Warum hielt sie ihn für eine Illusion? „Francois? Dad hieß so, oder Mum?“, kam es von Harry, dessen anfängliche Angst sich in Neugier gewandelt hatte. Illusionen konnten einem nichts antun, also brauchte er auch keine Angst vor ihnen zu haben. „Ich bin keine Illusion und auch nicht der Vater von irgendwem, also geben Sie mir einfach den Jungen und ich gehe mit ihm zurück.“ „Oh doch, das bist du. Du bist eine Illusion. Mein Francois ist tot. Er ist nicht mehr hier! Er ist fort und ich habe mir nur genommen was mir schon gehört. Adrian ist mein Sohn und er wird bei mir bleiben! Ich gebe ihn nie wieder her.“ Francois wollte einen Schritt vor, doch etwas hielt ihn davon ab. Es war die Hand der Frau, die sich an seine Brust legte und ihn kurz darauf von sich stieß. Er lag auf dem Boden und schaute zur ihr auf. Für einen Augenblick sah er in ihren traurigen grünen Augen so etwas wie Erkenntnis, oder sie wollte glauben, dass er wirklich ihr Francois war – doch dann schüttelte sie den Kopf. „Verschwinde!“ **~~** In der Realität öffnete Francois die Augen und befand sich wieder im Krankenflügel von Hogwarts. Er lag jedoch in einem eigenen Bett und daneben stand sein Vater. „Ich konnte ihn nicht zurückholen...“, meinte er nur knapp und richtete sich wieder auf, hielt sich aber kurz darauf den Kopf, der zu platzen drohte. „Was hast du dir dabei gedacht? Ich habe dir doch gesagt, dass du einen großen Bogen um Harry Potter machen sollst. Er ist dein Schüler – mehr nicht. Du siehst ihn im Unterricht – mehr nicht. Was ist daran nicht zu verstehen? Ich habe dir gesagt, dass wir bereits untersuchen wie man seinen Zustand wieder normalisieren kann. Franois... ich habe dich hierher geholt weil ich dachte, dass der Zeitpunkt für dich gekommen wäre wieder unter Menschen zu kommen aber vielleicht war es zu früh dafür.“ „Nein, es ist nicht zu früh dafür. Ich habe getan worum mich diese Kinder gebeten haben und ich bereue es nicht. Es hat funktioniert, ich habe ihn gesehen und auch die Frau, die ihn in seinen Träumen festhält. Ihr könnt versuchen was ihr wollt. Erst, wenn ihr in seinem Traum seid habt ihr eine Möglichkeit ihn da rauszuholen.“ Der ältere Mann vor ihm wurde kreidebleich. „Du warst was? In seinem Traum?! Wenn du es noch einmal versuchst werde ich dich von Hogwarts verweisen, dann wirst du wieder zurückgehen, Francois.“ Warum war er so verärgert? Was war daran so schlimm Harry helfen zu wollen? Oder war es etwas anderes, das seinem Vater sauer aufstieß? ** Die Tage vergingen und Harry schlief weiter. Es änderte sich rein gar nichts an dessen Situation. Magie versorgte ihn mit allem was dessen Körper brauchte, so dass keine Mangelerscheinungen auftraten. Cedric, Hermine und Ron besuchten ihn jeden Tag. Sense wachte am Fenster und Blizzard lag jeden Tag neben Harry auf dem Bett. Draco ging meist in der Nacht zu Harry, da die Grffindors und auch Cedric deutlich etwas dagegen hatten, dass er sich dem Schlafenden auch nur zu sehr näherte. Jede Nacht versuchte er wie früher zu träumen. Doch es blieb bei dem Versuch. Wann hätte die Frau endlich Erbarmen mit ihm und ließ ihn zu Harry? Sie hatten auch herausgefunden um wen es sich bei dem Fremden handelte. Francois Dumbledore, der Sohn des Direktors. Viele waren baff darüber wie jemand wie der Professor so einen gutaussehenden Sohn haben konnte aber gut, alles war möglich, so auch ein Vater mit Namen Albus Dubledore. Der Unterricht mit dem neuen Lehrer war frisch und interessant, doch weder Hermine, Ron, Cedric noch Draco konnten sich darauf konzentrieren. Es interessierte sie nicht einmal wirklich um wen es sich bei dem Mann handelte. Da es sich mittlerweile um ein ernstes Problem handelte gab man Sirius Bescheid, der sofort nach Hogwarts kam. Man hatte damit gehadert ihm Bescheid zu geben, da er an Harrys Zustand nichts ändern konnte aber es war ihre Pflicht es ihm zu sagen – als einziges Familienmitglied. Sirius befand sich gerade auf dem Gang vor dem Krankenflügel als er zwangsläufig zwei Schüler belauschte. „Der neue Lehrer für VgddK ist richtig süß, oder? Ich habe gehört, dass sein Unterricht richtig gut sein soll. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.“ „Ich kann es aber immer noch nicht glauben, dass er der Sohn von Professor Dumbledore sein soll. Er...“, doch da hörte Sirius nicht mehr hin. Er setzte sich in Bewegung und rannte an den beiden Schülerinnen vorbei, als ob der Teufel hinter ihm her wäre. //Das kann nicht sein! Das... kann einfach nicht sein!// Schnell atmend blieb er vor dem Zimmer stehen, in welchem man den Lehrer für die Verteidigung gegen die dunklen Künste unterbrachte. Schnell klopfte er an die Tür und hörte erst auf als diese geöffnet wurde. Vor ihm stand ein Mann Ende Dreißig. Groß, muskulös, breitschultrig, blaue Augen, mittellange schwarze – leicht strubblige – Haare. „Ja, was kann ich für Sie tun? Es scheint wichtig zu sein, wenn schon Abdrücke auf meiner Tür zu sehen sind“ Sirius konnte es nicht glauben. Er konnte dem was seine Augen nicht vertrauen, oder? Es konnte nicht sein. Er hatte gesehen wie man Loraine wegbrachte und er hatte gesehen wie Francois halbtot auf dem Boden gelegen hatte. Da war das ganze Blut. Da war das ganze Ausmaß seiner Schuld vor ihm. Eine Schuld mit der er seit mittlerweile dreizehn Jahren lebte. „Francois? Bist du es wirklich?“ Der Angesprochene zog eine Augenbraue in die Höhe. Gab es also noch jemanden, der ihn kannte? Das wurde ja immer schöner. „Ja, mein Name ist Francois aber wer sind Sie? Ich kenne Sie nicht. Wobei man sagen muss, dass ich eine enorme Lücke in meinem Gedächtnis habe.“ Sirius drohte den Boden unter den Füßen zu verlieren nachdem er gehört hatte was Francois sagte. „Sirius Black. Ich bin dein bester Freund, erinnerst du dich denn wirklich an gar nichts mehr?“ Auf einmal lag ein Lächeln auf Francois Lippen. „Sirius?! Bist du es wirklich? Jetzt erinnere ich mich. Du bist alt geworden.“, lachte er und umarmte den irritierten Mann vor sich. „Es sind zwanzig Jahre her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ Zwanzig Jahre? Es waren dreizehn Jahre... „Francois. Du hast erzählt, dass du Gedächtnislücken hast?“ „Ja, habe ich aber komm rein. Wir haben uns viel zu erzählen, alter Freund.“ Sirius betrat Francois Zimmer und dieser schloss die Türe hinter ihnen. Wie sollte er ihm nur beibringen, dass er nicht nur dessen bester Freund war, sondern auch der Pate von dessen Sohn und zudem guter Freund von dessen Frau. ** Harrys Zeit bei seiner Mutter war so schön und voller Freude, dass er nach und nach alles vergaß. Die Erinnerung an seine Verwandten waren zwar noch da aber diese verblassten langsam. Trotzdem gab es da diese enorme Leere in ihm. Irgendetwas, oder irgendwer fehlte. Manchmal ertappte er sich wie er zu dem großen Baum am See lief und dort wartete – aber auf wen? Seine Mutter kam dann immer und holte ihn wieder zu sich aber auch sie erkannte, dass das Band zwischen ihrem Sohn und dem blonden Slytherin zu eng war. Der Blonde versuchte sogar so krampfhaft zu träumen, dass es ihr nicht verborgen blieb. Obwohl sie ihren Sohn bei sich behalten wollte kam sie nicht drumherum zu bemerken, dass die Leere in ihm immer größer wurde. War es denn so verkehrt ihn bei sich wissen zu wollen – in Sicherheit. Die Schatten kamen nicht hierher, sie hatten keinen Zutritt. Draußen war es jedoch anders. Sie warteten nur darauf ihren Sohn zu sich zu holen. Ihren Mann hatten sie ihr schon genommen, niemals würde sie zulassen, dass sie ihren Sohn ebenfalls zu sich holten. All die Jahre hatte sie es geschafft ihn zu beschützen, auch wenn er bei Menschen bleiben mussten, die ihm weitaus gefährlicher hätten werden können. Früher hätte es Harry gereicht hier bei ihr sein zu können aber jetzt war es nicht mehr so. Jetzt brauchte er eine Person dringender und so fasste Loraine einen Entschluss, den sie hoffentlich nicht bereuen würde. **~~** „Draco?! Hey, Draco. Wach auf!“ Blaise stand neben seinem besten Freund und versuchte ihn wach zu rütteln. Wie schon die ganze Woche befand sich der Blonde neben Potters Bett und schlief. Doch dieses Mal wachte er nicht auf. Dieses Mal schlief er tief und fest und regte sich keinen Zentimeter. Sofort rief Blaise die Schwester. „Wenn das ein Dauerzustand wird, dann müssen wir uns etwas einfallen lassen. Dann muss Hogwarts evakuiert werden.“, murmelte sie und sorgte dafür, dass Draco in einem Bett neben Harry lag. **~~** „Das kann nicht sein! Hör mit diesem Unsinn auf, Sirius!“ Sein bester Freund, den er seit Jahren nicht gesehen hatte und an den er sich zum Glück erinnerte erzählte ihm irgendwelche Märchen. Was sollte das? „Unsinn? Glaubst du ich mache Witze? Du bist verheiratet, hast eine Frau. Ihr Name ist Loraine und einen Sohn, der auf der Krankenstation liegt und nicht mehr aufwacht. Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du dich nicht mehr daran erinnerst. Was ist mit Dumbledore? Hat er dir denn gar nichts davon erzählt? Er weiß auch davon, immerhin ist er Harrys Großvater.“ Sein Vater soll davon gewusst haben? Nein, das konnte nicht sein. Er hätte ihm doch erzählt, dass er eine Familie hatte, oder? „Loraine. Diese Frau in Harrys Traum soll meine... Harry, soll mein...“, er setzte sich hin und schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein.“ Sirius seufzte und kniete sich vor Francois hin, nahm dessen Hand in seine. „Ihr habt euch in deinem letzten Jahr hier auf Hogwarts kennengelernt. Es war in einem Traum, hattest du immer gesagt und ich habe dich für verrückt gehalten. Doch mit der Zeit verstand ist, dass es wirklich so war. Sie ist kein Mensch, keine Hexe, sie ist etwas anderes. Ein Wesen, dass sich eigentlich nicht mit Wesen wie uns einlässt. Die Somniae. Sie hatte es mir früher erklärt und ich hatte nicht alles verstanden aber jetzt verstehe ich. Nach allem was geschehen ist verstehe ich endlich.“ Kurz dachte Sirius nach wie er es Francis am Besten erklären sollte. „Ihr wart so verliebt ineinander, dass Loraine sogar die Traumwelt verlassen hatte um auch in der Realität mit dir zusammen zu sein. In Träumen leben diese Wesen ewig, doch sind sie in ihrem Körper sind sie verwundbar und somit ihre Lebenspanne begrenzt. Sie nahm es jedoch auf sich um mit dir zusammen zu sein. Dein Vater war gegen eure Beziehung und es kam sogar zu einem heftigen Streit, nach dem du Hogwarts mit Loraine verlassen hast. Kurz danach bekamt ihr Aiden." Er erzählte weiter, von der kurzen glücklichen Zeit der beiden, von den Schatten, Wesen ohne Namen und von denen niemand wirklich wusste wie sie entstanden waren, die kamen um sich Loraine und ihren Sohn zu holen, wie er gegen sie gekämpft hatte und ihnen unterlag, wie er zu spät kam und ihnen nicht helfen konnte. Wie er nicht verhindern konnte, dass Loraine verschwand und er Aiden als Harry Potter erst zu spät wiederfand und ihn zu sich holen konnte. „Das kann alles nicht sein. Warum erinnere ich mich an sie? Warum habe ich das Wichtigste überhaupt vergessen?“, schrie Francois und ballte seine Hand zur Faust. „Warum hat mir Vater nichts davon erzählt?!“ **~~** Da war sie wieder die Blumenwiese, der See und der Baum. Er war wieder in seinem Traum, nur Harry fehlte. Vielleicht sollte er hier warten – egal wie lange es dauerte? Irgendwann würde Harry wiederkommen. So lange wie er glaubte dauerte es jedoch nicht. In der Ferne sah er wie jemand auf ihn zukam. „Harry.“ Ja, was hatte er erwartet? Wollte er, dass Harry auf ihn zulief, ihn umarmte und küsste? Sich unendlich darüber freute, dass er hier war? Ja, verdammt. Er wollte genau das! Doch es geschah nicht so wie er es sich vorstellte. Harry kam auf ihn zu, sah ihn aber fragend an und legte den Kopf schief. „Wer bist du? Was hast du hier zu suchen? Bist du gekommen um mich von hier wegzuholen?“ Draco überlegte kurz was er sagen sollte. Ja, er war gekommen um Harry wieder zurückzuholen aber in erster Linie war aus einem selbstsüchtigen Grund hier. „Ich bin hier weil ich auf dich gewartet habe. Ich habe gewartet bis du zu mir kommst. Ich bin Draco...“ „Du hast auf mich gewartet? Aber wie soll das gehen? Wir kennen uns doch gar nicht.“ Draco ging zu Harry und schaute etwas auf ihn herab. „Wir kennen uns besser als du denkst und selbst, wenn du keine Erinnerungen mehr daran hast, machen wir uns einfach neue Erinnerungen. Was meinst du? Immerhin hat es auch einen Grund warum du hierher gekommen bist, oder?“ Harry dachte darüber nach und nickte. Das machte Sinn. Er war in letzter Zeit immer häufiger zu diesem Baum gekommen und hatte auf jemanden gewartet. Vielleicht war es ja Draco und auch, wenn es seltsam war so fühlte er sich doch mit einem Mal richtig gut. Diese Leere in ihm verschwand und nun schien alles komplett zu sein. Er hatte seine Mutter und er hatte Draco. Was brauchte er mehr? „Hm, jetzt müssen wir beide nicht mehr warten~“ TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)