Episoden von tough (Aus dem Leben einer Mörderin) ================================================================================ Kapitel 14: Rache - Engel - Schuldig? ------------------------------------- Disclaimer : Projekt Weiß und die Autorin dieser Fic Warnung : neues Massaker am Horizont Erklärung : selbst Leute wie Schuldig und Sai kennen Tabus Widmung : den Fans von Sai Rache - Engel - Schuldig? "Du musst mir helfen." Schuldig grinst und zieht eine Augenbraue hoch. "Muss ich? Ach...und wieso?" Weil nur Du mir Klarheit verschaffen kannst. Weil ich einige Fakten benötige. Weil Du Telepath bist. Weil.... "Verdammt Schuldig. Du weißt doch sonst alles." Er grinst noch dreister. "Setz Dich hin. Willst Du was trinken?" Verneinend bewege ich den Kopf, setze mich vorsichtig in einen Sessel. Meine Schulter schmerzt unter dem leichten Verband. "Wie geht's Dir? Kannst Du bald wieder trainieren?" Er nimmt sich einen Drink und setzt sich gegenüber. "Ich fange morgen an. Es ist nur noch getapted, vorsichtshalber. Was ist? Hilfst Du mir? Ich brauche ein paar Informationen." "Lass hören, um was es geht." Er lehnt sich gemütlich zurück und hört zu. In wenigen Worten erkläre ich ihm, was er tun soll. "Okay. Ich werde also für Dich herausfinden, wie groß Kyokos Macht über ihre Leute ist. Ob sie sie lieben, oder fürchten. Und warum?" "Es reicht, wenn ich weiß warum." Er nickt. "Aber ich habe eine Bedingung. Du machst bei mir mit. Ich habe da ein... nun, sagen wir mal, privates Anliegen. Crawford duldet meinen Plan zwar, aber er hilft nicht. Ich muss mir selbst Hilfe suchen und hatte schon an Dich gedacht, bevor Du Dir die Kugel gefangen hast. Ich brauche Leute ohne Gewissen. Da ist selbst bei uns die Auswahl nicht sehr groß. Pass auf." Reizend, Schuldig. Während er redet, beobachte ich ihn. Cremefarbene Hose. Eng genug, um seine Beinmuskulatur zu sehen. Ärmelloses Hemd. Gute Arme. Der Typ ist schlank, aber stark. Mag ich, besonders dieses Gesicht... . "Hallo Sai. So sehr mich Dein Interesse freut... . Wir können ja später mal was zusammen... unternehmen, okay?" Autsch. Erwischt. Sein Grinsen ist ansteckend. Also lache ich ihn an. "Okay. Red weiter." Von einer Sekunde zur anderen ist er ernst. Todernst. "Das kann man nicht erklären, das muss man gesehen haben. Wenn ich mich nach netten Jungs umsehe, begegnen mir die komischsten Typen. Da schnappt man Gedanken auf, die wenigsten davon sind jugendfrei. Was ich vor ein paar Wochen mitbekam... hat mich schockiert. Nein, kein Joke. Es gibt Dinge, die... ich stoppen will. Pass auf." Er schickt Bilder. Grauen. Unfassbar. Tote... gefilmt beim... . Nein. "Wer macht so was?" Mehr kriege ich nicht raus, krächzend. Meine Kehle ist wie zugeschnürt. "Es gibt mehrere Familien, die sich darauf spezialisiert haben. Hier in der Gegend weiß ich von zwei Clans, vielleicht drei. Ich will sie alle erwischen und demonstrativ brutal eliminieren. Warnung vor Nachahmung. Aber ich brauche Helfer. Allein schaff ich das nicht." "Frag Ken. Wenn er das sieht, was Du mir gezeigt hast, macht er mit. Kinderquäler hasst er wie die Pest. Ich hol ihn." Dankbar nimmt Ken das Glas Wodka. Er kippt ihn, ohne Reaktion. Sein Gesicht ist blass unter der Bräune. Maskenhaft starr. Er tut mir leid. Ich lege meine Hand vorsichtig auf seine Schulter. Er greift sie und schaut mich an. Stumm. Entsetzt. Riesengroß sind seine verschreckten Augen. Seine Lippen bewegen sich, formulieren eine unhörbare Frage. Ich nicke. Er schließt seine schönen, warmen Augen. Nein, Ken, wir können es nicht wegkriegen, so nicht. Wir müssen es ausmerzen, wie Schuldig vorschlägt. Später. Jetzt nicht. Du warst schon mehrfach für mich da. Nun kümmere ich mich um Dich, Ken. Helfe Dir, den Schock zu überwinden. Sanft ziehe ich ihn auf die Füße und nehme ihn an die Hand. Mit meiner gesunden Rechten führe ich ihn zu seinem Zimmer. Spüre seine Verzweiflung. Spüre, dass er nicht allein sein will, nicht allein sein kann. Setze mich neben ihn auf das Sofa. Strecke meinen Arm aus. Er versteht die Einladung und lässt seinen Kopf an meine Schulter sinken. Wie ein kleiner Junge, schutzbedürftig. So jung, unverdorben. Welche Tragödie hat ihn zum Killer werden lassen? Und wer würde bei mir Mitleid vermuten? Mitleid mit diesem Jungen? Kenne mich selbst nicht. Ken weckt meine guten Anteile. In seiner Gegenwart fühle ich mich gut, fast normal, irgendwie. Sein kräftiges Haar ist weicher als vermutet. Ich streiche über seinen Rücken. An seinen Muskeln spüre ich, dass er wieder entspannt. Er hebt den Kopf. Seine Augen sind ganz dunkel, voll Trauer, aber gefasst, tapfer, bereit sich zu stellen. Ich will ihn küssen. Er wehrt sich nicht. Schön. Ken. Später, viel später, verlasse ich sein Zimmer. Wohl noch etwas verträumt laufe ich in Kyoko hinein. Natürlich. Sie lauert wieder, schleicht mir nach. Ohne eine Miene zu verziehen, scheinbar emotionslos, schaut sie mich an. Sie traut sich nicht, mich zu bedrängen. Crawford hat ihr eine letzte Warnung erteilt. Aber mir nicht. Ich werde sie mir packen, wenn ich weiß, dass Michiko nicht in Gefahr ist. So oder so, bald bist Du tot Kyoko. Das macht mich lächeln. Ich grinse. Sie scheint irritiert. Gut, mach Dir Sorgen. Hab schon mal Angst, Miststück. Wenn Deine Leute Dir treu ergeben sind, muss ich sehen, dass Michiko in Sicherheit ist, bevor ich Dich kille. Aber wenn sie nur loyal dem Stärksten folgen, dann werde ich Dich vor ihren Augen auseinandernehmen. Das wird nicht sehr schön für Dich, Schlampe. Wahrscheinlich kriege ich auch was ab, aber es wird sich lohnen. Freiheit ist mir das Wichtigste im Leben. Ken hat das verstanden, ohne viele Worte. Klammern ist nicht bei mir. Ich komme freiwillig zurück, wenn ich will, nicht wenn ich muss. War schon immer so. Die konnten mir zusetzen, wie sie wollten. Eingesperrt war ich oft. Prügel kassiert bis zum Abwinken, egal. Innerlich bin ich immer frei. Auch und besonders, wenn... nun, wenn diese Dinge passierten, die mir heute noch zusetzen im Traum. Alptraum meines Lebens. Schuldig muss Ähnliches erlebt haben, bei seiner radikalen Einstellung. Der hat doch sonst nur sein Amüsement im Sinn. Aber hier, bei Kindern, absolute Härte bei ihm. Ken liebt Kinder. Vielleicht will er etwas Gutes bewirken. Etwas, was ihm fehlte, in seiner Kindheit. Oder, was er kennen lernen durfte, weitergeben... . Irgendwas in der Art. Plötzlich steht Farfarello neben uns. Er schaut Kyoko sehr seltsam an, einäugig, starr, durchdringend. "Weg. Geh weg von ihr." Kyoko geht. Ist ja toll, wie Farfarello auf sie wirkt. Sie scheint beeindruckt. Sogar erschreckt. Wie niedlich. Er lächelt mich an. Habe mich ja noch nicht bei ihm bedankt. Er hat meine geliebten Sais gerettet. Ich habe sie losgelassen, als mich die Kraft verließ. Mit der Kugel in der Schulter, die ich Kyoko verdankte. "Hey Farfarello. Hast Du Lust, mir Nachhilfe mit dem Messer zu geben?" Er scheint sich zu freuen, aber deutet auf die verletzte Stelle. "Bin mit links noch vorsichtig. Und danke, dass Du an meine Sais gedacht hast. Sind meine absoluten Lieblingswaffen." Er nickt lächelnd, scheint für ihn sehr verständlich. Lieblingswaffen. Auf diese Art kann man sich wunderbar mit ihm verständigen. Und für Messer kenne ich keine Besseren. Wenn Schuldig ein Massaker will, dann hätte ich für ihn noch einen guten Mann. Farfarello. Ankündigung: Kapitel 15 nur 'adult' Kapitel 16 ist die entschärfte Version Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)