Episoden von tough (Aus dem Leben einer Mörderin) ================================================================================ Kapitel 27: Intuition - die Zweite ---------------------------------- Disclaimer : wie immer... und cu123 Warning : a little touch of yuri Erklärung : manchmal sind Frauen die besseren Kerle Widmung : kissos Intuition – die Zweite „Warum nicht einfach mit Gewalt… Sir?“ Der Handlanger mischt sich ein. Und obwohl der große Anzugträger ihm bestimmt keine Antwort geben müsste, scheint er sich um eine allgemeinverständliche Antwort zu bemühen. Und die interessiert mich auch, brennend. „Weil mir kaputte Mitarbeiter nichts nützen, Harada.“ Sein Unterton schwingt noch nach. Und selbst Harada kapiert die unterschwellige Warnung. Nicht nerven, Bursche. Handlanger sind ersetzbar, beliebig austauschbar. Langsam wendet er mir sein Gesicht zu. Seine Augen sind unangenehm. Ich gehe kein Risiko ein, sondern fixiere den Punkt zwischen seinen Augenbrauen. Dabei scheint er mich gar nicht wirklich wahrzunehmen, sondern nur zu überlegen. „Die Kleine hatten Sie ja im Handumdrehen im Griff, Mr. Schneider, Sir.“ Der Handlanger ist ein Schleimbeutel. Und wird überhaupt nicht beachtet. Nicht vom Anzugträger und nicht von mir. Aber was er da eben gesagt hat, ist von Interesse. Die Kleine…. Ich weiß jetzt Bescheid. Nicht über das Warum, aber in groben Zügen über das Wie. Fuck. Im wahrsten Sinn des Wortes. Der Fahrstuhl geht direkt von der Tiefgarage hoch ins Penthaus. Die Kleine staunt schon, während ihr noch immer die Schultern zittern, trotz der Wärme. Ich schalte die indirekte Beleuchtung an und zeige ihr die Tür zum Gästezimmer. „Da ist ein Bad. Mach Dich frisch. Du findest alles, was Du brauchst. Aber mach schnell, ich hab noch was vor.“ Ich warte im Wohnraum. Die Riesenscheiben lassen sich versenken. Der Blick über Tokyo-City fasziniert mich immer wieder. Nur aus dem Grund wollte ich das Penthaus. So dicht am Puls der Großstadt… und doch so allein. Gewollt. Mit einem doppelten Wodka in der Hand genieße ich den friedlichen Augenblick. Ihre Schritte sind etwas zögerlich, als sie sich nähert. Ich mag meine Augen noch nicht von dem berauschenden Panorama lösen und frage, ohne den Kopf zu drehen. „Und, besser jetzt?“ Sie scheint einmal tief durchzuatmen. „Es geht. Ich habe mich noch gar nicht bedankt. Wahrscheinlich würde ich jetzt gerade die Hölle durchmachen….“ Ihre Stimme klingt angenehm, aber immer noch zitterig. Für ein normales Mädel war das vorhin gut für einen Schock. Ich vergesse das immer. Also drehe ich mich um. Sie hat anscheinend schnell geduscht. Ihre ziemlich kurzen Haare sind leicht feucht. Aber ihre Augen sind immer noch verquollen. Ihr schwarzes Designerkleid hat sie sich wohl geliehen. Es ist etwas zu groß. Die schmalen Träger drohen von den schmalen Schultern zu rutschen. Und es gibt einen schönen Blick auf ihre Figur frei. Die Brüste sind nur knapp bedeckt. Aber gar nicht mal so klein. Vielleicht sogar mehr als bei Kyoko. Überhaupt, ein wunderschönes Decolleté. Ein toller Teint. Cremig. Bestimmt seidenzarte Haut…. „Ich heiße Kimiko. Bestimmt sehe ich noch total schrecklich aus.“ Ich schaue ihr wieder ins Gesicht und sehe ein zaghaftes, aber irgendwie auch tapferes Lächeln. Sie hat sich noch nicht wieder komplett im Griff, aber sie bemüht sich. Damit hat sie einen weiteren Pluspunkt bei mir. „Schrecklich ist übertrieben, aber so sollte Dich Deine Mum noch nicht sehen. Magst Du was trinken?“ Ich greife zu einem sehr alten, sehr sanften Cognac. Sie greift den Schwenker vorsichtig. „Was ist das? Ich vertrage nicht viel Alkohol. In den Discos trinke ich meist nur eine Flasche Bier. Corona. Kennst Du das? Und musst Du nicht weg? Wie heißt Du eigentlich?“ Ein Minuspunkt fürs Plappermäulchen. Aber ansonsten recht niedlich. Also sage ich, dass sie mich Sai nennen kann… und ja, Corona kenne ich. Nicht schlecht, die mexikanischen Biere. Sie erzählt, dass sie Schuhe verkauft. In einem der Nobelläden, in denen die Reichgeborenen kaufen. Und sie völlig ignorierend, die Tipps über die angesagten Läden austauschen. Sie sei ja mit einer Freundin verabredet gewesen, aber die hätte dann kurzfristig abgesagt, Grippevirus oder so, und so sei sie halt allein losgezogen. Als die Typen sie umlagerten, sie antatschten, sie in die Seitenstraße drängten… war sie in Panik geraten. An dieser Stelle kam noch mal ein Danke. Jetzt mit einem Lächelgrübchen in der linken Wange. Und drei Cognacs weiter wird es wieder spannend. „Ich wusste nicht, dass Tokyo bei Nacht von oben so schön ist. Wie viele Lichter das sind… unglaublich. Schön….“ Sie steht direkt an der Brüstung… und ich direkt hinter ihr. Sie schaut auf die City runter… und ich auf ihren Nacken. So zart, so zerbrechlich. Eine wunderschöne Linie. Ich habe kein Interesse an den Lichtern. Ich setzte meine Lippen auf diese Linie. Sie duftet nach Wasserlilien. Perfekt. Ich sollte meinen Serviceleuten einen Bonus zahlen. Die Kleine dreht sich zu mir um. Überrascht… und zum Glück sprachlos. Eine gute Gelegenheit lasse ich mir nie entgehen. Wer weiß, was der nächste Tag bringt. Oder ob es überhaupt einen nächsten Tag gibt. Also nehme ich ihren Hinterkopf behutsam in eine Hand und ziehe sie noch etwas näher. Ich streife ihre Lippen und küsse ihren schönen Hals runter. Der lockere Träger ist mit einem Finger beiseite geschoben. Ihre linke Brust ist perfekt geformt. Eine eindeutige Aufforderung, gestreichelt zu werden. Ihr Atem an meinem Hals, aus leicht geöffneten Lippen… ihr zierlicher Körper liegt fast vollkommen in meinem linken Arm. Meine Intuition hat mich nicht getrogen. Die Nacht wird was ganz Besonders. Und Kyoko kann ich auch morgen Nacht noch besuchen. Ich nehme sie auf beide Arme und trage sie rein. Sie wird etwas unruhig. „Keine Angst. Ich bin sanft.“ Okay, sonst vielleicht nicht immer. Aber bei dieser Kindfrau halte ich mich zurück. Habe ja schließlich Selbstbeherrschung. Und das zahlt sich aus…. Es ist noch so dunkel, wie es in einer Metropole wie Tokyo um 4.00 nur sein kann. Ich bin zufrieden wie eine satte Katze. Und die Kleine möchte nur noch schlafen. Aber nicht hier, Kleines. „Zieh Dich an. Ich fahr Dich nach Hause.“ Sie zieht eine Schnute, aber pellt sich aus den Laken. Da kenne ich nichts. Bei mir übernachtet keiner. Aber ich bin Kavalier. Ich bin ein guter Lover. Ich sorge auch für ein sicheres Nachhausekommen. Und das war mein zweiter Fehler. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)