Episoden von tough (Aus dem Leben einer Mörderin) ================================================================================ Kapitel 32: Interlude - Wiedergutmachung ---------------------------------------- Disclaimer : Projekt Weiß Warnung : a little touch of yuri Erklärung : Sai braucht keine... und ich auch nicht Widmung : kissos Interlude - Wiedergutmachung Ihr Kopf liegt in meinem Schoß. Ich streichele ihre schönen Brüste und das tiefe Tal zwischen ihnen. Nicht in sexueller Absicht, denn wir sind beide satt und zufrieden. Es beruhigt mich, ihren Körper zu berühren. Beiläufig, wie man eine schnurrende Katze kraulen würde. Und nach den Geschehnissen der letzten Tage brauche ich alles, was mein inneres Gleichgewicht wieder herstellen hilft. Dass mich Crawford einfach so durch das feindliche Feuer gehetzt hat… einsehbar. Auch die Verteilung der Waffen… ich mit einem Brotmesser gegen einen Hightech-Krieger… kann man noch als Vertrauen in meine Kampfkraft und Widerstandsfähigkeit verbuchen. Dass ich nicht informiert war über die von ihm vorhergesehene Falle… lässt sich nachvollziehen. Ein Gefangener kann keine Geheimnisse verraten, wenn er keine kennt. Und doch… die Beiläufigkeit, mit der im Falle des Versagens mein Tod einkalkuliert war…. Die gehässige, hämische Amüsiertheit Schuldigs, der mich darüber informiert hat, war noch am leichtesten zu verpacken. Ihn nehme ich diesbezüglich nicht ernst. Er kann nicht anders. Aber Crawford…. Mit ihm bin ich noch nicht ganz durch. Wenn ich selber kühl überlege, hat er perfekt entschieden. Vorher wäre ich ein erhöhtes Sicherheitsrisiko gewesen. Während der Aktion war keine Zeit. Aber nachher… irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass er mich kontaktiert. Nun denn… ich werde es abhaken, wie so viel, wie eigentlich immer. Alles. Ich richte mich auf und greife zu meinem Glas. Ausnahmsweise habe ich mir einen Rotwein aufgemacht. Kimiko rutscht ab und schlägt die Augen ganz auf. Ihrem hübschen Köpfchen ist das Grübeln anzusehen. „Was hattest Du eigentlich mit diesen Typen im Hafen zu tun? Warum musste ich sofort weg? Und warum war diese Frau so…?“ Ihr fehlen die Worte, um Kyoko zu beschreiben. Das mag ich an ihr. Völlig unverdorben. Eine Viper wie Kyoko hat sie wahrscheinlich noch nicht mal im TV gesehen. Aber sie schaut mich unverwandt an. Also werde ich ihr eine belanglose Antwort geben müssen, die ihr die Lust auf weitere Fragen verdirbt. „Ich kann mir meine Geschäftspartner nicht immer aussuchen, Baby. Aber meine… Freundinnen. Also nicht nerven, Kleines.“ Um sie abzulenken, fahre ich mit meinen Fingerspitzen unter ihren Brüsten über die eleganten Linien ihrer Rippen und die leichte Andeutung von Bauchmuskulatur. Und so klingt es nicht so herb. Sie gibt sich zufrieden. Kluges Mädchen. Aber schon wieder öffnet sie ihr Plappermäulchen. Müssen eigentlich alle typischen Weibchen so viel reden? „Holst Du mich jetzt öfter vorm Laden ab, Sai?“ Das habe ich gerne. Da habe ich einmal den Märchenprinzen für sie gegeben… und schon will sie mehr. Etwas amüsiert schaue ich auf sie runter. Ob sie sich vorstellen kann, dass sie es Schuldig zu verdanken hat? Der hatte einen Riesenspaß, als er mir vorgestern seine neuen Stiefel unter die Augen hielt. „Und? Stiefel. Schön….“ Das in den letzten Tagen nicht mehr zu stoppende Gekicher nervt langsam. „Sai, Sai, Sai…. Die Stiefel… und ihre Verkäuferin. Beides schön. Und ihre Sehnsucht nach einer gewissen BMW-Fahrerin. Ihre quälenden Fragen, was sie wohl falsch gemacht hat, dass ihr erster weiblicher Lover nichts mehr von ihr wissen will. Und ihre Erinnerungen an die tolle Nacht…. Ui, Sai… Du hast wohl alle Register gezogen. Die Kleine ist ja hin und weg. Du bräuchtest nur mit dem Finger zu schnipsen und sie würde ohnmächtig vor Begeisterung. Aber ich glaube, ich werde Kyoko mal einen Tipp geben. So aus Solidarität einer alten Kameradin gegenüber…. Die Gute ist bestimmt ganz dankbar, wenn ich sie vor einer potentiellen Nebenbuhlerin warne….“ „Kimiko ist keine Bedrohung für Kyoko. Das weißt Du genau, Schuldig.“ Damit ist das Thema abgehakt. Aber meine Gedanken laufen in einer anderen Richtung weiter…. Ich soll alle Register gezogen haben? Sie denkt immer noch an mich? Ist ja irgendwie… rührend. Sie wäre nie mit Kyoko zu vergleichen, die niedliche Maus… aber vielleicht sollte ich ihr wirklich mal zeigen, was ich alles zu bieten habe. Und weil ich wissen wollte, ob ich mich in ihrer Nähe wieder so… gut fühlen würde… weil ich einfach neugierig war, ob sie sich wieder so leicht verführen lassen würde… und vielleicht auch, weil ich sie auf eine Art entschädigen wollte…. Aus verschiedenen Gründen stand ich dann gestern Abend vor dem verdammten Schuhladen, in dem sie arbeitet. Direkt gegenüber vom Eingang, an meinen BMW gelehnt. Die obligatorische Security hat sich schnell wieder abgeregt, nachdem ich ein knappes Lächeln rübergeschickt habe. Verständlich, dass der abgehalfterte Cop beunruhigt war. Klamotten genauso schwarz wie die Karre, Sonnenbrille und das lässige Auftreten eines Menschen, der weiß, dass er nahezu jeden Kampf gewinnt… hätten mich auch einen zweiten Blick rüberschmeißen lassen. Aber er hatte genug Erfahrung, um mich als ungefährlich einzustufen, wenigstens vorübergehend. Die letzten Kunden verließen den Laden. Und dann die ersten Angestellten. Eine kleine Gruppe junger Männer. Ziemlich hipp gestylt. Ist ja auch ein erstklassiger Laden. Und nach Feierabend sollte es vermutlich direkt auf die Piste gehen. Sie stoppten abrupt, als seien sie vor eine Wand gelaufen. Mitten im Rumgealber. Ein Mund blieb deutlich offen. Und alles sah in die gleiche Richtung. Strikt an mir vorbei, nur den BMW im Blick. Ich verstand sie so gut… könnte mich schließlich auch jeden Tag neu verlieben. „Hey Mann. Schau Dir nur diese Karre an… die Reifen sind breiter als Dein Kreuz, Ito.“ „Doppelauspuff. Mann, ich will den Motor hören. Wetten, der röhrt wie ein Hirsch?“ „Da wette ich nicht, keine Chance. Was mag der laufen? 250? Oder ist der schneller?“ „Müsste man mal den Fahrer fragen….“ Und dann gingen die Blicke hoch zu mir. Immer wieder lustig. Wäre ich eine Tusse, im Ledermini und auf High-Heels unterwegs, hätten sie den Sugar-Daddy gesucht. Aber so… irritiert wichen sie zurück, verzupften sich in einem Durchgang zum Nachbarladen. Dabei hatte ich doch gar nichts getan. Ihnen nur einmal in Ruhe den Kopf zugegewandt. Und so hörte ich plötzlich ihren Namen. Kimiko. Mitten im Geschnatter einer Schar junger Gänse. Anscheinend ihren Kolleginnen. Durcheinander hüpfend kicherten und redeten sie gleichzeitig. Ein Knäuel junger Körper… schicke Outfits, wenig Geist. Reduzierte Aufmerksamkeit auf Oberfläche gerichtet. Und auf eine noch unsichtbare Gestalt in ihrer Mitte. „Nun sei nicht so blöd, Kimiko. Komm schon mit. Das wird die super Party heute….“ „Lass unseren Trauerkloß in Ruhe. Mit dem Gesicht verschreckt die uns doch alle guten Typen.“ „Seid nicht so gemein zu ihr. Sie hat Liebeskummer, das sieht man doch. Lasst sie in Ruhe.“ „Wie lange denn noch? Ist doch schon letztes Wochenende gewesen…. Der Typ hat sich die ganze Woche nicht gemeldet, da kommt doch nichts mehr.“ „Außerdem… warum soll ich Mitleid haben? Sie hat uns doch rein gar nichts erzählt. Die hatte ein tolles Wochenende und wir erfahren nichts davon. Ist doch voll gemein so was.“ Für einen Moment öffnete sich der Kreis. Und so konnte ich sie sehen. Und sie mich. Und dieser Moment… hatte etwas ganz Besonderes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)