Into Dust von abgemeldet (Atemu & Teana) ================================================================================ Kapitel 1: *Die Außenseiterin* ------------------------------ Titel: INTO DUST * Autorin: Lily-chan (auch bekannt als Dreamer4ever) E-Mail: Lili_Flower_Blue@yahoo.de Anime: YU-GI-OH! (FF weicht aber vom Anime ab!!!) Genre: Darkfic; Fantasy; Drama; Romantik Couple: Atemu & Tea Inspiration music: Mazzy Star - Into Dust; Train - Drops of Jupiter; Collective Soul - Run Summary: Eine neue Dienstmagd namens Tea hat es geschafft, am königlichen Hof Arbeit zu finden. Sie weiß nicht wie der Pharao Atemu aussieht und ist froh schnell Freunde ihresgleichen zu finden. Ihr ist es auch egal, weil sie Pharao Atemu nicht leiden kann. Obwohl ihr verboten worden ist den Pharao anzusprechen oder auch nur anzusehen, kommt es schließlich wie es kommen muss, zu einem unwiderruflichen Zwischenfall. * ~1.Kapitel~ Ein junges Mädchen, gerade mal 19 Jahre alt stand vor dem großen, drei dimensionalen Stadttor von Theben, das sich dahinter erstreckte. Ihr abgenutzter Overall lag knittrig und in Falten schlagend an ihrem abgemagerten Körper. Ihr war kalt, sehr kalt. Schützend schlang sie sich ihre Arme um den Brustkorb, wo sie bereits ihre Rippen sichtbar spüren konnte. Aber nun würde alles anders werden. Sie war in einer Stadt voller Möglichkeiten. Und das Beste war, sie hatte eine Arbeit am königlichen Hof. Sie schob den Gedanken beiseite, dass sie noch nie jemanden von der königlichen Familie je erblickt hatte, aber das musste sie auch nicht. Aus ihrer Sicht waren das alles nur reiche Fratzen, die kaum Wert auf ihr angebliches, unterwürfiges Volk legten. Unsereins, dachte sie, schuften sich für diese Blindgänger ab und was bekommt man dafür? Nichts! Selbst ihr Vater war körperlich nicht mehr in der Lage die Felder zu bestellen. Nun mussten ihre Brüder die Arbeit übernehmen. Was nicht gerade anständig war. Und sie? Sie musste nun arbeiten gehen, damit ihre Familie ein wenig besser über die Runden kam. Dieser verdammte Pharao, wenn ich den zu Gesicht bekomme....wird er mich kennen lernen. Dann soll er doch mal bei der Hitze das Feld bestellen. Vielleicht würde er dann die Arbeit des niedrigen Volkes besser verstehen.... Natürlich war sie wütend, nicht auf sich, aber auf den Pharao. Sie kannte ihn zwar nicht, aber soviel sie von ihren Eltern und Brüdern erfahren hatte, war er wohl noch ein Kind. Er war so alt, wie sie. Und er sollte Pharao sein und über dieses große Land ganz allein herrschen? - Pah! Das konnte doch gar nicht funktionieren. Wahrscheinlich hatte er von nichts eine Ahnung, dieser Möchtegern-Pharao! Er ist bestimmt hässlich....das würde zu ihm passen! Sie musste lächeln, als sie sich den jungen Pharao imaginär vorstellte. Mit Hakennase und blutunterlaufenen Augen, mit Verkrustungen im Gesicht durch die Sonneneinstrahlung. Ihr Lächeln wuchs in die Breite. "Wollt ihr das Stadttor nicht mal passieren? Dienstmagd?" Die erboste Stimme, mit einem leichten Wutschimmer, ließ das Mädchen aufhorchen und aufschrecken. "W...Was?" Sie war es nicht gewohnt, so angeschrieen zu werden. Aber das war ja typisch. Immerhin bekleidete sie einen niedrigen Stand. "Geh schon - ODER soll ich nachhelfen?" Der Torwächter packte sie grimmig an der Schulter und warf sie fast durch das halboffene Tor. Hustend und keuchend blieb sie kurz auf dem Boden liegen. Der Sandboden brannte in ihren Nasenlöchern. Ihr tat alles weh. Sie verzog die Mundwinkel. Sie wäre nun am liebsten aufgestanden und hätte diesem Torwächter eine verpasst. Sie konnte sich wehren, auch mit Faustschlägen. Immerhin hatte sie Brüder, da lernte man so was! Aber sie tat es nicht, wollte nicht noch mehr peinliches Aufsehen erregen. "Geh schon....du dumme Gans!" Der Torwächter war hinter sie getreten und wollte gerade mit dem Fuß ausholen, als das Mädchen mit Armen und Beinen nach vorne kroch. "Seht euch diese Göre an....muss kriechen....Hahaha!" Mehr hörte das junge Mädchen nicht, denn sie stand schnell auf. Ihre Kniescheiben hatten leichte Kratzer von dem steinigen, sandigen Boden und bluteten leicht. Sie versuchte das Tempo zu beschleunigen und stolperte mehrere Male. Die Passanten der Stadt interessierten sich nicht für sie. Einige waren Händler, Kaufleute aus dem Osten, oder ein paar reiche Geschäftsmänner mit wertvollen Gütern.... Das Mädchen versuchte sich zu orientieren, doch alles was sie sah, waren reiche Bauten. Hohe Häuser, eindeutig lebten in diesem Bereich die Adeligen. Wehmütig schaute sie ein weißes Haus an. Wer da wohl lebte? In solchen Momenten stellte sie sich gerne mal vor, auch eine Adlige zu sein. Mit einer großen Badewanne...mit den neusten Wasseressenzen. Doch als sie auf ihre Finger schaute, und bemerkte, wie rau sie doch waren, verbiss sie sich einen weiteren Gedanken, an ihre Fantasie zu verschwenden. Sie würde niemals in so einem Haus, in solch einer Gesellschaft leben. Sie musste sich nun beeilen. Sie wurde bereits erwartet. Alles was das Mädchen wusste, war, dass eine Dienstmagd, namens Mazzy auf sie Acht geben solle. Hoffentlich war sie nett und nicht eingebildet. Vielleicht würde sie auch mal den Pharao zu Gesicht bekommen. Den würde sie gerne mal zur rede stellen. Aber so jemanden, wie sie, würde er gar nicht registrieren. Für ihn wäre sie Luft. Sie schaffte es irgendwie den Weg zum Palast zu finden, war nicht sonderlich schwer. Denn alle Wege führten zum Palast. Er hatte seinen Platz inmitten der Stadt. Sie konnte nicht anders, als hoch zuschauen. Wie groß war dieser absonderliche Palast? Er war enorm groß, riesige Turmspitzen ragten in den Himmel, kleine Wachtürme daneben. Bestimmt patrouillierten da die Beschützer des Pharaos. Wem würde es interessieren, wenn der Pharao durch einen Zwischenfall sterben würde? Dann würde eben ein besserer kommen. Ganz sicher! Sie machte sich auf dem Weg und marschierte durch das Palasttor. Ein Mann mit schwerer Rüstung verstellte ihr den Weg. "Wer bist du? ... Du hast kein Recht zu passieren. Hast du einen Passierschein?" Verwirrt schaute das Mädchen zu dem größeren, älteren Mann. Sein Gesicht war unter einem schweren Eisenhelm verborgen. Passierschein? Seit wann brauchte man so was? Natürlich hatte sie so was nicht. "Ich...äh...ich arbeite hier!", versuchte sie. "Natürlich!", meinte er ironisch und schaute sie von oben bis unten herabschätzend an. "Was?" fragte sie irritiert zurück und schaute ebenfalls auf ihre Kleidung. "Mädchen...du trägst keine Hofkleidung, das ist los. Da könnte ja jeder kommen.", grinste er und dem Mädchen entging nicht, wie er seine Hand locker um seinen Schwertgriff legte. "ICH will sofort mit dem Pharao sprechen!" Ihre Hände drückten sich in ihre Hüften. Zuerst zeigte sich keine Regung auf dem Gesicht des Wächters, soviel sie erkennen konnte. Dann lachte er auf. "Du...du willst den Pharao sprechen, na wenn das so ist!", lachte er und schaute sie wieder intensiv an. "Wo ist das Problem, mein Herr?" "Du bist schlagfertig, Mädchen, das muss man dir lassen!" Er verstummte leicht, schien zu überlegen. "Ich bin neu hier...ich....ich bin Dienstmagd. Lassen sie mich durch! Bitte!" Sie war sowieso schon zu spät. Wieso verstand man sie nicht. "Dienstmagd - soso!" Das Mädchen schluckte und hob eine Augenbraue. Ihr war nicht entgangen, dass dieser Konflikt Aufsehen erregt hatte. Hinter ihr gafften einige Leute und kicherten unstet. "...und du willst den Pharao sprechen?", hakte er nach. Erneut nickte das Mädchen selbstbewusst. Der Wächter nahm den Helm vom Gesicht. Eine riesige Narbe zeichnete sich von seiner linken Wange über seine Augenbraue. Sein Gesicht war braun gebrannt und er hatte ein markantes Gesicht. Fettige, glänzende, schwarze Haare umrandeten sein Gesicht. "Mädchen, hast du vergessen, aus welchem Stand du bist. Der Pharao hat besseres zu tun, als mit solch einem....", er deutete mit einem Daumen auf ihre Kleidung, "Bauern zu sprechen, geh wieder nach Hause." "Ich KANN aber nicht gehen, ich arbeite ihr. Wenn ihr mir nicht glaubt, fragt Mazzy!" Ihr fiel gerade nichts Besseres ein. Hinter ihr wurde aufgelacht. "Mazzy? Wer soll das sein? Auch einer von dem Gesindel? Hau ab Mädchen, ich sag es nicht noch mal!" Er schaute an dem Mädchen vorbei und wusste, dass er Gefahr lief sein Ansehen zu verlieren. "Bitte, Mister....ich habe keinen Passierschein, ich muss...." Er fasste sie an die Schulter und war kurz davor, sie aus dem Palasttor zu werfen, als... "MOMENT! Was bedeutet das hier?" Die Stimme ließ den Wächter inne halten. War das etwa der Pharao? Das Mädchen zusammengekauert zu Boden gedrückt, schaute auf. Nein, das war kein Pharao, aber wohl auch jemand, der mehr Respekt inne saß, als dieser Wächter. Er trug eine Robe...seine eiskalten, blauen Augen machten dem Mädchen Angst. "Dieses Gör hier, my Lord, wollte mit dem Pharao sprechen...." "nein, ich arbeite hier!", unterbrach sie ihn schrill. Es wurde leise, selbst dieser neue Mann schaute das ungezogene, vorlaute Mädchen erstaunt an. "Sprich erst, wenn du aufgefordert wirst...Mädchen!", sagte er streng. Das Mädchen senkte den Blick. Wieso passierte mir das immer? Wer war der Kerl? Jemand wichtiges? "Also...was willst du hier?" Sprach er jetzt mit mir, oder was? "ANTWORTE!" Das Mädchen zuckte zusammen. "Äh...ja....also....ich arbeite hier neu als Dienstmagd, my Lord!" "Ja so ist es Hohepriester Seth!", antwortete der Wächter kleinlaut. "Und wo ist das Problem?", fragte Seth und schaute sie mit widerwärtigen Blicken an. "Sie hat keinen Passierschein!" "Ist das so?", wandte sich Seth an das braunhaarige Mädchen. "Ja! Ehrwürdiger Herr!" Leicht verbeugte sich die Braunhaarige. "Steht auf und folgt mir!" Hatte ich richtig verstanden? Einige Sekunden lang, bewegte sich das Mädchen nicht, bis sich die Hand des Wächters von ihrer Schulter entfernte. Dann stand sie auf und folgte dem Hohepriester Richtung Palast. Mit Angst im Genick traute sie sich nicht, den Kopf zu drehen. Der Wächter war bestimmt alles andere als erfreut. "Vielen Dank!" Sie trabte neben ihm, als er das Tempo beschleunigte. Wütend blickte er sie an. "Geh sofort auf ABSTAND, Mädchen. Ich bin dir um einiges höher gestellt, klar?" Die braun-haarige wurde von den Eisaugen markant angestarrt. "Na-natürlich!" Sofort trat sie hinter ihm und folgte ihm in den Palast. Sie schwiegen, solange bis er eine Hintertür geöffnet hatte und durch einen langen, durchgängigen Raum gegangen waren. "Treppe runter, dann links, wieder rechts....da ist dein Arbeitsplatz. Man erwartet dich wohl schon!" Er ging einen Schritt zurück und wartete. "Danke äh...für die Beschreibung, my Lord. Ich meine Hohepriester....ich....", verhaspelte sich das Mädchen. "GEH SCHON, du dumme Gans. Und ich hoffe, wir sehen uns nie wieder, klar soweit?" Das Mädchen ging in den dunklen Gang und hätte fast die Treppenstufe verfehlt. Tollpatschig, wie sie war...kein leichtes Unterfangen eine dunkle Treppe hinab zusteigen. Den Hohepriester verlor sie aus den Augen. Arroganter Typ, wie sie sich die Leute am Hof vorgestellt hatte. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Wie war noch mal seine Beschreibung gewesen? Rechts und links? Rechts neben ihr ging ein Weg ab, links aber auch und vor ihr...ebenfalls. Sie fasste sich an die Stirn. Das kam wegen ihrer verdammten Nervosität. Er hatte erst "Rechts" gesagt. Ganz klar. Sie bog also rechts ab. Der Gang hörte nicht auf und eine Tür war auch nicht zu sehen. War sie falsch gegangen? Oh nein! Doch da hinten kam eine Treppe. Der Gang war leicht mit Fackeln beleuchtet. Recht unheimlich, aber immerhin sah man eindeutig besser hier. Da würde Mazzy bestimmt warten. Sie ging schleichend die Treppe hinauf, mit den Händen strich sie über die Wände, um ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren. Hier gab es kein Geländer oder so was in der Art. Vor ihr war eine massive Tür. Mit allerletzter Kraft - man ist die schwer - drückte sie die Tür auf. Verblüfft stieß sie die Luft aus. Wo war sie denn jetzt? Das war nicht die Küche! Das war irgendein Zimmer. Ein vergoldetes Zimmer. Ein riesiges, großes Bett stand inmitten des Raumes. Daneben eine große Terrasse. Seidige, transparente Vorhänge wurden durch den Wind mehrmals verspielt durchweht. Sie blickte nach rechts. Ein riesiger langer Kleiderschrank zierte die eine Wand. Daneben stand ein Waschtisch. Sie war eindeutig falsch. Unter ihren nackten Füßen spürte sie den weichen Teppichboden. Was war das für einen teueren Stoff? Neugierig ging sie einen weiteren Schritt ins Zimmer. Wahnsinn.... Plötzlich hörte sie von irgendwoher Stimmen. Wer? Was? Zu spät. Eine weitere Tür wurde im Westen aufgeschlagen. Und eine junge Frau trat herein, ohne sie gesehen zu haben. Sie trug eine weiße Schürze um den Hals. Sie schaute sich in dem Zimmer kurz um und erstarrte, als sie das braun-haarige Mädchen erblickte. "Was tust du denn hier?", sprach sie schnell, rannte auf das Mädchen zu und verschwand mit ihr in den Geheimgang. Mit Leichtigkeit zog sie die massive Tür wieder zu. Im dunklen Gang verharrten sie. "Was hast du denn in dem Gemach des Pharaos zu suchen? - Wenn erd ich gesehen hätte, kaum auszudenken....wer bist du eigentlich?" Erst jetzt erkannte das junge Mädchen, dass die ältere Frau ebenfalls eine Dienstmagd war. "Ich bin Teana, aber alle nennen mich Tea. Ich----ich bin neu hier, ich wusste nicht, das..." "Oh, ach du bist das. Ich bin Mazzy. Du bist total falsch. Hier ist nicht die Küche, Kleines! Komm mit mir, mich hast du doch gesucht oder?" Sie packte die Hand Teas und zog sie mit sich. "Das war das Zimmer von dem Pharao!", fragte Tea nach. "Sei froh, dass er zurzeit nicht im Palast ist. Er hasst es Dienstmägde in seinem Zimmer zu sehen." "Was hast du denn da gemacht?", fragte Tea mit großer Klappe. "Ich habe nach dem Rechten gesehen. Sei froh, dass ich dich schneller gefunden habe, als Atemus Diener." "Atemu?" Mazzy blieb stehen. "Du weißt nicht wer Atemu ist?" Sie hob eine Augenbraue. "Mädchen, du musst noch einiges lernen, was?" Tea sah sie irritiert an. "Wieso? Wer ist denn das?" Doch Mazzy antwortete nicht, sondern lief weiter durch den unheimlichen Gang. Wer ist denn Atemu?....welche Diener? War sie wirklich so blöd?.... Kapitel 2: *Die Falle* ---------------------- 2. Kapitel "Also - Teana!", Mazzy legte freundschaftlich den Arm auf die Schulter der Braunhaarigen, "bevor das noch einmal passiert, sollte ich dir sagen, dass die Gemächer des Pharaos tabu sind!" Prüfend schaute sie Teana an, ob sie das auch begriffen hatte. Die Angesprochene nickte zaghaft. "Also...", fing Tea an, "darf ich niemals in sein Zimmer gehen?" "Nun ja", meinte Mazzy und lächelte, "wenn du von mir eine Aufgabe bekommst, dann natürlich schon!" Sie zwinkerte Tea zu. "Oh...in Ordnung!" "Komm mit Teana. Ich zeige dir deine Bleibe. Sie ist bestimmt nicht so gemütlich, wie das vergoldete Zimmer, was du gesehen hast, aber annehmbar!" "Ich nehme alles an, wirklich - ich lebe in sehr bescheidenen Verhältnissen!", antwortete Tea rasch. "Na wenn das so ist, dann folge mir!" Mazzy ging vor und die 19jährige eilte der älteren Dienstmagd sorgsam hinterher. Nur ein paar Schritte weiter blieb Mazzy abrupt stehen. "Hier ist es schon!" "Was? Wo?" Tea schaute sich verwirrt um, sie konnte nichts sehen, außer Dunkelheit und ein wenig Licht, was die Fackeln warfen. Mazzy öffnete eine Tür auf der linken Seite. "Na hier!" sagte sie ernst und lud Tea ein, hinein zutreten, was diese sofort tat. Tea blieb in der Tür stehen und schaute sich mit bewunderten Augen um. "Das ist besser, als ich erwartet habe!" "Was hast du denn erwartet, Tea? Ratten?", fragte Mazzy und stellte sich neben sie. "Wo sind eigentlich deine Sachen?" "Sachen?", fragte Tea unwissend. "Was für Sachen denn?" Mazzy schaute das Mädchen von oben herab an. "Du hast keine Habseligkeiten dabei? Gar nichts? Du meinst, dass ist alles was du am Körper trägst?" Tea schaute selbst an sich herab und schaute dann wieder zu Mazzy. "Ja. Ich wusste ja nicht, dass ich was...." "Schon gut, Teana. Wir finden sicher noch Sachen für dich." Mazzy trat nach links und gab den Blick zu einem kleinen morschen Kleiderschrank frei. "Hier hängt zumindest schon mal deine Hofkleidung. Darin wird dich jeder als Dienstmagd erkennen. Ich sag dir, in manchen Situationen wünschst du dir, schöne weite Kleider zu tragen bei der Hitze, aber...", Mazzy war gerade dabei einen langen Kittel herauszunehmen. Er sah aus wie ein weißes Nachthemd. Was sollte das denn sein? "DAS soll ich tragen?", Tea nahm es mit mürrischen Blicken entgegen. "Ja, hast du was dagegen? Immerhin besser, als das was du trägst!" Tea war ein wenig eingeschüchtert. "Sehe ich wirklich so schlimm aus?" "Willst du die Wahrheit hören?" Stille. "Ja Schätzchen!" "Na toll!", maulte Tea und nahm das neue Kleidungsstück ganz in die Hände. "Es ist toll hier. Ehrlich!" "Rede keinen Müll, Teana. Es ist nicht besser, als eine Abstellkammer!", witzelte Mazzy. "Mein Zimmer ist allerdings weiter weg, neben der Küche. Also falls du mich mal suchen sollst!" "In Ordnung. Danke!" "Gut der Pharao ist noch nicht eingetroffen, soviel ich weiß. Du kannst dich ruhig noch was schlafen legen. Ich rufe dich, wenn es was zu tun gibt!" Tea nickte erneut. "Ach und noch was", belehrte Mazzy sie, als sie schon kurz davor war, durch die Tür zu gehen. "Falls dir der Pharao mal begegnen sollte - was ich zwar nicht glaube - muss ich dir nun einige Regeln erläutern. Das Personal muss sich unbedingt daran halten, verstanden?" Tea ging ein paar Schritte zurück und ließ sich auf ihr Strohbett fallen. "Also: 1. Immer verbeugen und nur aufstehen, wenn er dich dazu auffordert. 2. Nur sprechen, wenn er dich dazu auffordert und 3. Du darfst ihn auch nur ansehen, wenn er das möchte. Und als letztes und wichtigstes: 4. Niemals beleidigend sein oder ihn berühren auf irgendeine Art und Weise! Als neue Dienstmagd lernst du das alles aber ziemlich schnell. Da bin ich mir sicher, Kleines!" Tea schluckte. Das waren aber komische Regeln. Was war das denn für ein Kauz, das er dachte, niemand dürfe ihn ansehen? War er so hässlich, dass er Angst hatte, man könne ihn beleidigen? So musste es sein. "Na wenn er sich so sicherer fühlt", meinte Tea gelangweilt. "Meinetwegen!" "Ich muss mich auf dich verlassen können, Teana. So und nun schlaf noch was!" Mazzy schloss die Tür hinter sich und das Mädchen blieb allein zurück. * Lange starrte sie vor sich hin. Was für kranke Regeln. Sie konnte sich noch nie gut an Regeln halten. Der Pharao würde sie kennen lernen. Pah! Trotzig stand sie von ihrem neuen unbequemen Bett auf. Sie erinnerte sich an das große Himmelsbett des Pharaos. Das muss bequem sein - ganz sicher. Wie es wohl war in solchen weichen Laken zu liegen? In Gedanken schwelgend fantasierte sie für sich eine bessere Zukunft. Ich kann jetzt nicht schlafen - viel mehr interessiert es mich, wie der Palast so aussieht. Ich mache einfach einen Rundgang So und nicht anders ging Tea mit ihren Gedanken zu ihrer Tür und öffnete sie knarrend, lugte heraus. Niemand war zu sehen. Gut für sie. Leicht, wie eine Feder schlich sie auf den Gang. Und wohin jetzt? Lange blieb sie so stehen und kaute auf der Unterlippe herum. Sie trug noch immer ihre abgewetzten Sachen, aber das war jetzt auch schon egal. Viel mehr interessierte sie sich für das Gemach des Pharaos. Es würde bestimmt keine mitbekommen, wenn sie noch mal kurz hineinging. Mazzy hatte bestimmt nun wichtigeres zu tun und ging von der Annahme aus, dass sie schlief. Und der Pharao war auch noch nicht zurück. Also... Das ist bestimmt falsch, das sollte ich nicht tun, das bringt sicherlich Konsequenzen Ach, Unsinn! Tea ging nach links, wieder die Treppe hoch und blieb vor der Geheimtür stehen. Willst du das wirklich tun? Und wenn man dich erwischt? Wer soll mich schon erwischen? Ich mache nur einmal mal etwas verbotenes, da werde ich nicht direkt geschnappt. Unsinn, und was soll schon dabei sein? Mit ihren Aufmunterungsversuchen schob sie die Geheimtür auf und ging in das leere Gemach. Noch von dem ersten Anblick eingeschüchtert schaute sie sich nochmals um. Wahnsinn. Erst jetzt sah sie, dass auch die Bettpfosten mit Gottheiten verziert waren. Wissbegierig trat sie näher und befühlte die vergoldeten Figuren. Sie kannte sich nicht gut mit Gottheiten aus, sie glaubte auch nicht wirklich an einem, aber diese waren wirklich so...."real". Sehnsüchtig schaute sie zu dem Bett. Wieso durften Reiche in solchen Betten liegen und sie nicht? Vielleicht, weil du arm bist?, kam die unerfrorene Stimme aus ihrem Inneren. Mit der Handfläche strich sie über das weiche Bettlaken. So weich....wie das wohl wäre, wenn sie....NEIN. AUF KEINEN FALL! Irritiert über ihr Hirngespinst, stolperte sie zwei Schritte rückwärts. Sie sollte lieber wieder zurückgehen. Aber gerade in dem Moment erhaschte sie eine goldene Schatulle. Total von dem kleinen Schmuckstück besessen ging sie näher und öffnete sie auch ohne irgendwelche Hintergedanken. Darin lag eine Pyramide. Eine sehr kleine - darauf erkannte sie das berühmte Horus-Auge. Selbst sie kannte das, auch ohne ausreichende Bildung. Erfüllt mir einem merkwürdigen Gefühl der Erregtheit strich sie ganz sachte über die Pyramidenoberfläche. Was das wohl war? Wohl sehr teuer. Ob sie sich das Teil mal um den Hals legen sollte? Immerhin fand sie an der Pyramide eine kleine Halterung - und ein kleines Seil, was daran befestigt worden war. Gerade als sie es aus der Schatulle herausnehmen wollte....hörte sie Schritte. Sie waren nicht laut, aber kräftig. Irgendwie gebieterisch. Schnell schaute sie zum Geheimgang. Zu spät. Die fremde Person war schon fast an der Tür. Verdammt...Wenn man sie hier sah, war sie verloren und aus dem Palast geschmissen. Diese dumme Neugierde, ständig bringt sie mich in solche peinlichen Situationen Schnell und mit einer Energie, die man nur in solchen Notfällen aufbrachte verschanzte sie sich unter das Bett und wartete. Die Tür wurde geöffnet. "Ich weiß nicht, was das noch bringen soll, Seth. Ich verstehe meine Mutter nicht...", sagte eine fremde Stimme, die Tea noch nicht kannte. Verbissen lugte sie unter dem Bett vor, konnte nichts sehen, außer nackten Füßen. Nackte Füße? Hatten diese Adligen kein Geld für Schuhe? So was gab es doch schon. Sie versuchte weiter zu lauschen. Hoffentlich sieht mich keiner hier unten "Unsinn Atemu...sie will dich nur in guten Verhältnissen wissen und wie du weißt, sind deine Feinde zahlreich. Es ist gut, wenn du dich mit der Tochter deines Feindes ..." "Genug Seth. Ich will nichts davon wissen. Ich kenne diese Prinzessin nicht mal. Was denkt sich Mutter..." Tea sah, dass die Füße dem Bett näher kamen. Atemu? War das etwa der Name des Pharaos? Sie presste die Lippen aufeinander. Seht mich bitte nicht...bitte übersieht mich... Dann spürte sie einen Druck, als sich jemand auf das Bett setzte. Tea rollte die Augen. Wie schwer war der denn? Der Pharao war bestimmt fett. Ja ganz sicher und hässlich, wie dieser Seth.... Sie musste sich ein Lachen verkneifen und erinnerte sich an den Ernst der Lage, in dem sie sich befand. "Aber du musst heiraten, denk an dein Volk", sagte Seth und stellte sich vor Atemu, blickte zu ihm herab. "Ich hab genug davon. Das Volk, das Volk. Immer nur das Volk. Ich hasse es....meine Arbeit, dieses Amt!" "Dann gebe doch dein Amt an mich ab, Atemu!" grinste Seth. "Na das hättest du wohl gerne, was?" "Na, wenn du nicht heiratest...musst du es wohl früher oder später. Wir brauchen Verbündete in solchen Zeiten und das weißt du?" "Ja!" sagte der Pharao knapp. "Ich bin nur müde. Mein Vater ist seit kurzem tot und....meine Mutter verlangt von mir, dass ich alles ändern kann - so leicht ist das nicht!" "Dann schlaf etwas!", riet ihm der Hohepriester. "Ob das was nützt?", wollte Atemu wissen. "Vielleicht!" Dann hörte Tea Schritte. Entfernten sie sich? Waren beide weg? Nein, wohl nicht, denn plötzlich bewegte sich etwas über ihr. Der Pharao war noch da und er stand wieder vom Bett auf. "Ich will doch nur aus Liebe heiraten...", flüsterte er. Führte er schon Selbstgespräche? Tea grinste. Dieser Pharao war womöglich verrückt. Aber was er da sagte, ließ in Tea ein absonderliches Gefühl erwachen. Dann schaute er um sich. "Wieso ist die Schatulle geöffnet?" Oh nein....sie hatte es vor Eile nicht mehr geschlossen gehabt. Nun wusste er sicher, dass noch jemand hier war. Oh nein, hatte er etwa gemerkt, dass ich anwesend war? Kapitel 3: *Oh Schreck!* ------------------------ 3.Kapitel Tea kniff ihre Augen fester zusammen und versuchte, leise und geräuschlos etwas nach vorne zu robben. Doch ihre Sicht wurde nicht besser, eher im Gegenteil, sie sah nur die Füße des Pharaos. Er stand vor dem kleinen Tisch, soweit es Tea noch in Erinnerung hatte und schaute in die noch halb geöffnete Schatulle. Ihre verdammte Neugierde brachte sie noch bald in Teufelsküche. Wenn er etwas bemerken würde und sich ein wenig genauer umschaute, würde er sie sicherlich bald erspähen. Sie musste hier weg. Wenn der Pharao solange hier bleibt? Was würde Mazzy zu meinem Fehlen nur sagen?! Und gerade alles am ersten Tag! Na toll! Es war recht eng unter dem Bett und staubig. Wurde nicht mal in diesem Zimmer richtig geputzt? Sie konnte hören, wie der Pharao das Pyramiden-Ding herausnahm, als sich ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes, unerfreulicheres lenkte. Oh nein! OH NEIN! NICHT HIER, NICHT JETZT! Wieso immer ich? Vor ihren Augen kroch eine kleine Spinne über den Boden und ihre langen, dürren Spinnenbeine berührten fast ihren Handrücken. Tea unterdrückte einen Aufschrei, als ihr klar wurde, wo sie sich befand und es ganz sicher nicht ratsam wäre, zu schreien - wie eine Wilde! Atemu würde sie hören und sie schließlich aus dem Palast werfen lassen, vielleicht auch Schlimmeres? FOLTERN? Ach Unsinn... Nur diese Gedanken fegten die Spinne auch nicht beiseite. Die kleine Spinne kletterte nun ganz auf ihre Hand. Tea verzog beide Mundwinkel und schüttelte sich am ganzen Körper. Sie hasste kleine Kriechtiere. Sie hatte ein richtiges Ekelgefühl. Wieso verließ Atemu nicht das Zimmer? Sie schüttelte leicht ihre Hand, um die Spinne abzuschütteln, kniff die Augen zusammen, doch die Spinne haftete wie Kleber auf ihrer Haut. OH NEIN! Hau ab, dumme SPINNE! Tea machte sich ganz klein und versuchte an was anderes zu denken. Versuchte dieses kribbelnde, Ekelerregende Gefühl zu verbannen, die die Spinne in ihr auslöste, sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass vielleicht ein Blitz kommen möge und die Spinne sekundenschnell töten würde. Doch nichts geschah. SCHLIMMERES! Sie kroch nun ihren Handrücken hinauf und hinterließ ein schauriges Gefühl. Nackenhaarchen stellten sich auf. DAS war zuviel. Egal ob Atemu sie nun sehen würde. Doch die Spinne kroch immer höher und ihr anderer Arm war wie gelähmt, selbst ihre Beine. Sie war so sehr von dieser Spinne in Beschlag genommen, dass sie NUN nichts anderes konnte, als Schreien........ "WEG DAAAAAAAAAAAAAAA----------------DU dumme SPINNE!" Wie eine Furie schlug Tea um sich und schaffte es nun endlich die Spinne meilenweit - so kam es ihr zumindest vor - von sich fort zu schmeißen. STILLE. Oh nein, was hab ich getan? Nun würde ich entdeckt werden. Aus mit dem TRAUM! Nun würde ich in sein hässliches Gesicht blicken müssen! Auf der anderen Seite war Tea nur froh, dieses lästige Biest nicht mehr länger ertragen zu müssen. Als nichts passierte kroch sie eigenständig aus ihrem Versteck heraus. Verdutzt schaute sie in den leeren Raum. Wo war denn...? Tea stellte sich auf ihre zittrigen Füße. Diese Spinne, so ein Monstrum! Widerlich...noch jetzt schüttelte sie sich. Aber wo war der Pharao? Irritiert, dass er anscheinend nicht mehr im Raum war, eilte sie zum Geheimgang. Im dunklen Gang atmete sie tief durch, legte den Hinterkopf an die kalte Steinwand. Puh, das war knapp gewesen. Wahrscheinlich war er aus dem Zimmer gegangen, als sie mit der Spinne beschäftigt gewesen war. Nie wieder würde sie in dieses Zimmer gehen. Das war ja wie ein Alptraum, multipliziert mit der schlimmsten und peinlichsten Situation, die man erleben konnte. Es war dunkel, nur die Fackel ließ einen lang gefächerten Schein auf sie niederfallen. Ihre Brust hob und senkte sich rasch, ihre Fingerkuppen vergruben sich hinter ihrem Rücken in das harte Gestein. Noch immer schlotterten ihre Knie und noch immer dachte sie daran: "Was wäre wenn gewesen...?" - Zum Glück war nichts geschehen. Niemand würde je erfahren, dass sie in das heilige Zimmer des Pharaos gegangen war. Niemand würde sie... Moment. Vielleicht doch? Vielleicht suchte der Pharao nun nach der Einbrecherin??? Tea schnaufte unwillkürlich und machte sich langsam auf dem Weg, die Treppenstufen hinunter zu gehen. Sie musste mit Mazzy sprechen, vielleicht wüsste sie einen Rat, wenn es hart auf hart kommen würde? Wenn der Pharao herausbekommen würde, wer in seinem Zimmer gewesen war? Ihr Tempo beschleunigte sich, ihr Herz pochte laut auf. Ihre Kondition war nicht mehr die beste. Die Wände und einige Fackeln preschten an ihr vorbei. Endlich sah sie vor sich die Wegabzweigung. Sie erinnerte sich wieder, wo die Küche war. Ihre Schritte beschleunigten sich noch mehr, und ihre Lungen rasselten, als... Wahhhhhhhhhhhhh Auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa Tea lag zu Boden und über ihr eine unbekannte Person, die sich halb quer über sie ausbreitete. Sie ist genau in jemanden hineingerannt. Na prima. Tea versuchte zu blinzeln. Die Fackel, die entfernt ein wenig Licht spendete, ließ ihr kaum die Möglichkeit, zu raten, wer über ihr lag. Endlich bewegte sich die andere Person über ihr. "Was soll denn das?", herrschte die fremde Männerstimme sie an. Irgendwo hatte sie doch mal die Stimme gehört, oder? Ach Unsinn, sie kannte doch kaum jemanden hier unten im Palast. Dieser Seth war es schon mal nicht... Tea versuchte sich aufzurichten, doch die Körperkraft des anderen war so dermaßen stark, dass sie unter ihm verweilen musste. "Könnten sie mal von mir runtergehen? Was glauben sie denn, wer sie sind?" Tea war wütend. Ihr passierte auch nur Blödes. Alles am ersten Tag! Ätzend. "Wie runtergehen? Sie liegen doch auf mir...sie...."; Tea suchte nach einem passenden Schimpfwort. "Wie bitte? - Ich fasse es nicht. Wissen sie denn nicht, wer ich bin, oder was?" "Wer sollen sie denn schon sein? - Wenn sie sich hier unten aufhalten, können sie höchstens irgendein Sklave oder Diener sein....oder etwa nicht?" Tea vergaß in welcher prekären Lage sie sich befand. Und der dämliche Schatten, der sich auf dem Gesicht des Mannes festgesetzt hatte, verschwand nicht. Sie wusste nicht mal, wer er war. Plötzlich lachte der Fremde auf. "Das habe ich ja noch nie erlebt, dass mich jemand...", er stoppte, schien zu überlegen. Nach einer Weile: "Ja, sie haben Recht!" Tea übersah, das lange Lächeln in seinem Gesicht. "Sie verdammter Idiot. Stehen sie auf, oder wollen sie mich zerdrücken?" Tea versuchte ihre Arme los zubekommen, bemerkte aber erst jetzt, dass der Fremde ihre Handgelenke festhielt. "Was machen sie denn?", schrillte sie. "Shhhh...sind sie verrückt? Wenn jemand mitbekommt, dass ich hier unten bin, dann..." Teas Augen vergrößerten sich. "Was ist dann?", horchte sie nach. "Ach nichts!" Hastig sah er sich um, und legte plötzlich einen Finger auf ihren noch halb-geöffneten Mund. Tea runzelte die Stirn. Wo war der denn entlaufen? Auf merkwürdiger Weise fand sie Gefallen an diesem Spiel. Sie mochte seine Stimme. Ja, sie war sehr angenehm. Tea errötete. Was dachte sie da? Er beugte sich etwas tiefer. "Sie sind neu hier, ich kenne ihr Gesicht nicht!", stellte er nun fest. "Ja, das ist richtig. Ich arbeite bei Mazzy!" "Mazzy?", fragte er nach. "Dann wissen sie sicher, wo sie ist, ich suche sie nämlich!" "Äh...ich....ich auch, ja. Keine Ahnung, Vielleicht in der Küche, ich suche sie auch, weil...!" Tea versuchte sich noch mehr an die Dunkelheit zu gewöhnen. Wieso war man keine Katze? In der Dunkelheit besser sehen zu können, müsste doch wunderbar sein. Der Fremde bewegte sich leicht über ihr und auf einmal fielen blonde Strähnen in ihr Gesicht, kitzelten ihren Nasenrücken und ihre Wangen. Als ob sie es erst jetzt bemerkte, fühlte sie einen weichen Stoff auf ihren Handgelenken. Der Fremde trug einen weichen Umhang. Wie Seide, kam es ihr in den Sinn. Seid wann trug ein Sklave oder Diener so einen Stoff? Endlich stand der Fremde auf und Tea versuchte sich selbst auf die Beine zu bringen. Sie standen sich nun gegenüber und Tea erschrak in ihrem Inneren, als der Schatten langsam wich. Sie versank in seinem Blick. Dieser Blick! Und diese Augen... Er hatte eine seltene und wunderschöne Augenfarbe. Sie leuchteten violett im Schein der Fackel. Sie standen sich im Angesicht zu Angesicht gegenüber und der Fremde schien auf irgendetwas zu warten. Lange sah er sie abwartend an. Dieser Junge, kaum älter als sie besaß ein erstaunliches Charisma. In seiner Nähe fühlte sich Tea plötzlich um einiges Kleiner und nutzloser. So was Bescheuertes. Er war genau so ein Diener, wie sie. Teas Körper war wie gelähmt. Es war wie in einem schönen Traum. Der Fremde besaß alles, was sie sich an einem Mann je gewünscht hatte. Moment mal....an was dachte sie da bitte? Na ja, war es denn so falsch in solch einer Zeit mal an einer Beziehung zu denken? Beziehung? Tea errötete. Hatte er das bemerkt, dass sie an ihn denken musste? Der Fremde verkniff sich ein Grinsen. "Wie lautet euer Name?" Seine Stimme ließ sie erzittern. Wie konnte man nur so gut aussehen und sich so gewählt ausdrücken? "Ähm....ich...ich bin Tea!", druckste sie etwas herum und spielte ungeschickt mit ihren Fingern. "Und sie?" fragte sie vorschnell. Ihr entging nicht, dass er sie mehr als nur überraschend anblickte. Und es kam Tea auch nicht spanisch vor, dass er viel zu lange nachdachte, bis er ihr eine Antwort gab. "Yami!" sagte er nach einigen Minuten Stille. "Und wo arbeiten sie?" fragte Tea erneut und lehnte sich an die kalte Steinwand. "Äh.....beim Pharao!", sagte er in einem merkwürdigen Ton. "Sie kennen den Pharao persönlich?" Teas Neugierde war geweckt. Endlich würde sie mehr über diesen hässlichen Kauz erfahren. Yami grinste. "So kann man das auch nennen!". "Ist er wirklich so hässlich, wie alle sagen?", sprudelte es aus ihr heraus. Yami schien etwas geschockt zu sein. "H...Hässlich?....Der Pharao?...also....das....woher haben sie das?" "Na ja...ich", Tea legte die Stirn in Falten, "ich dachte nur...." "Sie dachten?" "Stimmt das denn nicht?" "Kann es sein, Tea, dass sie den Pharao noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen haben?" Tea nickte beschämt. "Ja leider - oder sollte ich sagen: Zum Glück? Wenn ich ihm begegnen würde - trotz aller Verhaltensregeln - würde ich ihm mal ordentlich die Leviten lesen. Dieser Perverse, hässliche, kleine Idiot. Meine Familie ist arm und ER lebt in solchen Verhältnissen! Pah!" Tea stemmte ihre Hände in die Hüften und sah ihn genauer an. Dieser Yami war irgendwie komisch. Er hatte zwar seine Mimik gut unter Kontrolle, aber ab und zu schien es Tea, als ob dieser Diener mehr war, als er preisgab. "Ach wirklich?" Er studierte ihr Gesicht von oben bis unten. "Das würden sie sich trauen?" "Warum denn nicht?", meinte Tea gelangweilt. "Er ist wohl im gleichen Alter, wie wir es sind und glaubt, der mächtigste Mann Ägyptens zu sein. Dass ich nicht lache!!! Er lässt sein Volk verarmen und wir sollen das so hinnehmen?" "Nun ja, vielleicht, vielleicht ist er ja gar nicht so?" warf er ein. Yami und ein Diener? Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. So benahm sich kein Diener. So wie er vor ihr stand? Dieser lange weiße Umhang verbarg doch irgendetwas. Er hielt diesen vor seiner Brust so fest umspannt, dass Tea nicht sehen konnte, was er darunter trug. "Ach Yami...bitte. Wie lange arbeiten sie schon für ihn?" Yami lächelte erneut. Warum grinste er ständig? Waren ihre Fragen so merkwürdig? "Es kommt mir so vor, als wäre es mein ganzes Leben!", meinte er geheimnisvoll. "Was meinen sie denn damit?" Tea schaute nun irritiert. "Ich kenne ihn besser, als sonst jemand - das glaube ich zumindest!" Wieder schaute er zu Tea. Wieder verfiel sie diesem bezaubernden Blick. Wie konnte ein Diener so wunderschön aussehen? Ihr Blick legte sich auf seine Hände und sie wäre fast gestorben, als sie genauer hinsah. Seine Finger sahen gepflegt aus. So sahen keine Arbeiterhände aus. Selbst seine Fingernägel waren gefeilt und mit einer merkwürdigen Farbe lackiert. Das konnte nur eins bedeuten! Solche Hände besaßen nur Personen in höheren Ständen. Tea atmete geschockt aus. "Was ist mit euch? - Was erlaubt ihr euch? WAS?" Tea trat einen Schritt vor, stand nun fast vor ihm. Sie wusste zwar nicht, wer dieser Fremde war, aber irgendetwas verheimlichte er ihr. Und womöglich befand sich das unter seinem Umhang. "Was haben sie vor?" Yami schaute sie an. Tea war schneller, sie umfasste seine Hände, schob sie beiseite. Er ließ den Umhang los, und ließ so einen Blick hinter dem Verborgenen erhaschen . Kurz blitzte etwas Goldenes hervor. Tea war fassungslos. Oh nein, OH NEIN! OH NEIN! Das konnte doch nicht....?! Tea schaute verwirrt in die Augen des Jungen. Er schien ebenfalls überrascht, da Tea nun noch immer seine Hände festhielt. "Bei den Göttern!", entfuhr es Tea und fiel auf die Knie. "Mein Pharao", sagte sie schnell. "Es gibt für meine Unachtsamkeit keine Entschuldigung. Verzeiht einer einfachen Dienerin!" In ihrem Kopf schlug es Purzelbäume. Dieser Junge trug diese goldene Pyramide, die sie in dem Zimmer des Pharaos gesehen hatte, um den Hals. Er war der PHARAO! ER WAR ATEMU! Aber wieso? Wieso hat er sie angelogen? Fand er das lustig? Haha Ich amüsiere mich fantastisch! * Der Pharao lächelte in sich hinein. Noch nie hatte er jemanden getroffen, der mal nicht wusste, wer er war. Zum einen war er geknickt über das war sie ihm gesagt und wie sie es ihm gesagt hatte und was sie überhaupt von seinem Amt dachte, aber irgendwie war es lustig gewesen, mal für einen kurzen Moment kein Pharao zu sein. Dieses Mädchen war anders, als alle anderen Damen im Palast. Nun gut, sie war eine Dienerin, weit unter seinem Rang. Wenn er es ehrlich nahm, durfte er sich nicht mal hier unten aufhalten und sicherlich nicht mit dieser Dienerin sprechen, die ihn nahezu auch noch beleidigt hatte. Sie hatte ihn "Idiot" genannt. Das hätte sich nie jemand getraut, der das Ansehen des Pharaos schützen wollte. Aber dieses Mädchen schien so einen Hass auf ihn zu haben...dass sie... Doch nun betrachtete er sie einige Male. Wie sie sich vor ihm warf - zu Füßen. Ihre Finger krallten sich in den Boden und ihre braunen Haare verdeckten ihr Gesicht. "Steht schon auf!" "Nein...oh nein...werden sie mich jetzt foltern, wegen meiner Dummheit?" Sie fasste nach zittrig nach seinen Unterschenkeln, und ließ diese sofort wieder los. Sie durfte ihn doch nicht berühren. Sie hatte bisher alle Verhaltensregeln verletzt, die aufgestellt worden waren. Schon deshalb musste sie aus dem Palast geworfen werden. Dass es ihr nicht gleich aufgefallen war? Diese Stimme.... "Tea, so ist doch euer Name, richtig?....Steht auf!" "Nein, mein Pharao!" Sie kam sich so dumm vor. "Ich habe alle Verhaltensregeln verletzt, ich bitte um Verzeihung. Seien sie gnädig zu mir!" "Steht schon auf!", wiederholte er. "Aber....ich darf doch nicht auf gleicher Höhe mit ihnen sein!" "Aber Mädchen....das waren sie doch gerade auch schon!" Der Pharao kniete sich plötzlich vor ihr. "Seht ihr! Nichts geschieht, obwohl ich nun auf gleicher Höhe mit euch bin!" "Aber ich bin nur eine einfache Dienerin und euch nicht würdig. Ich habe mich über euch lustig gemacht und....!" Tea senkte den Blick weiterhin zu Boden. Warum tat sich nun kein Loch auf, das sie verschlang? "Ich vergebe euch! Steht auf, bevor ihr da noch einfriert!" Tea schluckte. Mit gesenktem Haupt stand sie wieder auf. Wieso war sie nur so eine dumme Person? Sie hatte die ganze Zeit mit dem Pharao gesprochen. Und das schlimmste war, er war überhaupt nicht hässlich. Er sah richtig gut aus. Oh nein....ein Alptraum. "Wollt ihr mich nun zu Mazzy bringen?" "Ja, mein Herr! Natürlich!", sagte sie schnell und ging vor. Hoffentlich war Mazzy in der Küche. Dann könnte sie schnell verschwinden und sich in ihr Zimmer einsperren, für immer und ewig! Ihre Gedanken kreisten um Atemu. Wieso hatte er ihr einen anderen Namen genannt? Yami? War das alles nur ein Spiel für ihn gewesen? Gott, wie peinlich. Nie wieder würde sie sich so dermaßen bescheuert benehmen. Atemu würde es sicher Mazzy erzählen und dann würde man sie aus dem Palast werfen. Kapitel 4: *Missgeschick* ------------------------- *4. Kapitel* Wie blöd konnte man sein? Also ehrlich! Tea fasste sich an die Stirn, rieb sich fest daran und stöhnte, schüttelte den Kopf widerspenstig. Nein, nein, nein: Das war alles gar nicht passiert, dachte sie und schaute kurz über die Schulter zurück zum Pharao. Atemu, er ging genau hinter ihr. Aber sollte es nicht genau umgekehrt sein? Musste sie nicht hinter ihn hergehen? Was hatte Mazzy ihr über das Verhalten gegenüber dem Pharao gesagt? Na jetzt war es auch schon wieder egal, sie hatte alle korrekter Weise verletzt und was war jetzt auch schon dabei, als naive, dumme Person abgestempelt zu werden. Und was nun der Pharao über sie denken würde, war ihr auch egal. Pah! Sie presste die Lippen zusammen. Wieso sah er nur so gut aus? Wenn er hässlich aussehen würde, wäre das ja was anderes. Da wäre es ihr egal, was er von ihr halten würde - aber so? Oh nein! Wieso musste das immer ihr passieren? Endlich die Küche war in Sicht und Tea hatte Zeit, diese hässlichen Gedanken zu verbannen. "Hier ist es, mein Pharao!" Tea machte eine leichte Verbeugung und zeigte mit einer einladenden Geste zur Küche. Einfach nicht hoch schauen, sagte sie sich und hoffte Atemus Schritte zu hören, wie er an ihr vorbei gehen würde. Aber nichts geschah! Verstört erhob sie sich rasch aus ihrer Verbeugung und klatschte aus Versehen, ihre ausgestreckte Hand genau gegen Atemus Brust, als er gerade an ihr vorbei gehen wollte. Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. Ihre Hand lag noch sekundenlang auf dem selben Platz, sie konnte sogar blitzartig seinen Herzschlag hören, dann ließ sie abrupt die Hand sinken. Nein, an alle Götter: HILFE! Lass das alles ein böser Alptraum sein. Oh nein. Entschuldigend lächelte sie. "Es - es tut mir so leid, meine Hoheit, ich wusste ja nicht, dass sie...äh schon vorbei - und..." Sie hielt es für besser ihre Stotterei zu beenden, als Atemu sie mit hochgezogener Augenbraue musterte und erneut grinste. "Was ist DENN so witzig?"; fuhr sie ihn an und legte sich sofort eine Hand vor ihren vorlauten Mund. Verdammter Mist. Sei einfach ganz ruhig, nichts sagen. Er wird dich rausschmeißen, ganz sicher! Ich muss einfach nur ruhig sein und nicht SO tollpatschig. Atemu war zuerst geschockt, schaute sie perplex an. "Wie bitte?" Er legte seine Hände auf die Hüften und blickte so Respekt einflößend auf Tea herab, dass sie sich wie eine kleine Maus vorkam. "Ähm...ich...."; wie oft sollte sie sich noch entschuldigen? Wenn er zu blöd war, einfach einzutreten, konnte sie doch nichts dafür, dass sie ihre Hand gegen ihn klatschte, oder? Ihr Gewissen, sprach ihr Mut zu, doch sie selbst fühlte sich umso mieser. Atemu schüttelte entrüstet den Kopf und ging dann an dem Dienstmädchen vorbei. Tea folgte ihm mit gekränkter Eitelkeit. "Sie ist nicht hier!", stellte der Pharao fest. Tea staunte über diese riesige Küche. In ihren Heimatdorf wäre man froh gewesen, solche Kochplatten zu besitzen und all das Geschirr und die Töpfe. "Ich habe mit euch geredet!" Doch Tea war von der Realität weiter entfernt, als erwünscht und ihre Augen weiteten sich, als sie die riesige Arbeitsplatte sah. Darauf lagen dutzend Gemüsearten und Obst, was sie nicht genau definieren konnte. Vieles kannte sie gar nicht. "Ich fasse das einfach nicht, noch nie ist mir so eine sture Dienstmagd begegnet, die mich so behandelt!" Er trat genau vor Tea und suchte ihren Blick. "Seid ihr noch in der Realität oder ruft euch schon der Tod?" Forschend schaute der junge Pharao in ihr Gesicht. Tea zuckte zusammen, als sie Atemus Augen bemerkte. "Was? Wie? Haben sie was gesagt?", fragte sie kleinlaut und wusste schon, was er als Antwort geben würde. "Wieso spreche ich überhaupt noch mit euch? Ich dürfte gar nicht hier unten sein und sie sprechen mit mir, als wäre ich jemand von ihresgleichen, also ich...", fing er verstört an und hatte sich sofort wieder unter Kontrolle, als er bemerkte, dass er sich seines Amtes nicht würdig verhielt. "Ich werde erwartet", meinte er knapp, ausweichend. "Nein, warten sie doch, sie wird sicher bald kommen!" Irgendwie wollte Tea nicht, dass er ging. Seine Gegenwart war alles andere als unangenehm. Obwohl ihr soviel Mist passierte, sie wollte ihn auf jeden Fall zurückhalten und weiter ins eine violetten Augen schauen. Atemu starrte sie an. Schien zu überlegen. Tea stutzte. Ließ er sich wirklich etwas von ihr sagen? Sie wartete ab, bis er sich an den Tisch in der Mitte des Raumes hinsetzte. "In Ordnung. Dann warte ich hier. Machen sie mir was zu essen! Aber seien sie nicht so trampelig, ja?" Vorschnell nickte sie und vergaß, dass sie eigentlich nicht kochen konnte. "Was...was wollen sie denn gerne probieren?" "Es sollte schnell gehen, wenn es geht. Ich habe noch andere Angelegenheiten, um die ich mich kümmern muss!" Wie gewählt er sich ausdrückte und mit Worten umging, obwohl er doch erst in ihrem Alter war. Tea stellte sich vor die Arbeitsplatte. Was war das denn für ein Obst? Verunsichert griff sie danach. War das überhaupt Obst? Sie war doch keine Köchin, aber das konnte sie ihm ja nicht sagen. Dann würde er sie für total bescheuert abstempeln. Das musste man sich mal vorstellen. Sie war ganz allein, allein mit dem mächtigsten Mann des Landes in einer Küche....mit Atemu, den hübschesten Mann der Welt. Ja, für sie war er hübsch und so attraktiv. Ihr blasses Antlitz wurde purpurrot. "Könnt ihr euch mal langsam entscheiden, ob ihr die Zwiebeln benutzen wollt?" Zwiebeln? Die sahen so ganz anders aus, als die, die sie kannte. Schnell ließ sie sie auf die Platte fallen. "Eh - tut mir leid, mein Pharao, ich..."; sagte sie verdattert. "Sagt mir nicht, dass ihr nicht wisst, wie man kocht!" Teas Stirn legte sich in Zornesfalten. Als ob dieser reiche Schnösel je in seinem Leben gekocht hätte. "Sie wissen doch selbst nicht, wie man kocht, und auch wenn - ich bin nicht ihre Köchin, klar?" Wutentbrannt stemmte sie ihre Hände in die Hüften und funkelte ihn an. Mir doch egal, wer dieser Typ ist, meinte ihre innere Stimme und feuerte sie richtig an, ihn weiter anzupöbeln. "Treiben sie es nicht zu weit. Ihr Spielchen habe ich ziemlich lange mitgemacht, aber so langsam reicht es. Ich BIN der Pharao, schon vergessen?" ER stellte sich vor Tea. Obwohl er so groß war, wie sie, kam er ihr in dieser Sekunde größer vor, als er eigentlich war. "Hui, toll! Was für eine Neuigkeit, Yami!", sie brachte seinen angeblichen Diener-Namen extra mit rein und schaute ihn angriffslustig an. Seine Mimik zeigte rein gar nichts. Bei den Göttern, konnte der gucken. Tea wollte ganz sicher nicht in seinen Blick versinken, doch so langsam.... "Hören sie, sie sind Dienstmagd, verstanden, sie dürfen mir nicht mal in die Augen sehen, ich könnte sie bestrafen!", nickte er mir zu. "DANN tun sie es doch!", sagte Tea vorlaut. Schnell zog sie das Kinn ein. Mist, sie trieb es bereits zu weit. Aber sie konnte nicht aufhören. Irgendetwas an ihm trieb sie immer weiter in diese Sticheleien. Unschlüssig starrte er sie an. Tea glaubte bereits rot zu werden und drehte sich wieder um, nahm einfach einen Teller vom Regal und versuchte sich abzulenken. Zu denken, er wäre gar nicht mehr da. "Meinetwegen. Wenn sie das möchten, mir soll es nur Recht sein. Denn so ein Verhalten dulde ich nicht am HOF!" "Ach ja? - Das habe ich ja eben gesehen. Wieso haben sie mich erst angelogen?", fragte Tea zur Wand. Sie konnte ihn nicht wieder ansehen. Seine Augen, waren wie ein offenes Buch, schwärmte Tea vor sich hin. "Das war meine Entscheidung, immerhin könnte ich auch fragen, wieso sie mich nicht mal erkannt haben - aber das tut ja auch gar nichts zur Sache. Sie wollen also eine Strafe?" Tea verstummte. Wieso konnte sie nicht mal einmal ihr keckes Maul halten? "Gut, sie werden mich begleiten!" Fand er das etwa als Strafe angemessen, oder was? "Wie jetzt?" Noch immer hielt Tea fest den nutzlosen Teller in der Hand. "Nun morgen früh reite ich mit meiner Patrouille in die Wüste. Wir treffen uns mit - na sagen wir mal - meiner zukünftigen Frau!". Teas Augen vergrößerten sich. Dann stimmte es also wirklich, was sie gehört hatte. Atemu musste verheiratet werden? "Aber sie lieben sie doch gar nicht!", platzte es aus Tea heraus. Stille. "Woher wollen gerade sie das wissen?" Oh nein, jetzt konnte sie doch nicht sagen, dass sie in seinem Zimmer gewesen war. "Wegen den Gerüchten, die im Umlauf sind!", plapperte Tea. "Ach? - Nur merkwürdig, dass außer Seth das niemand weiß, nicht wahr?" Vor Schreck ließ sie den Teller fallen. Dieser zerschlug mit einem lauten Knall auf dem Boden und die einzelnen Teile verteilten sich hüpfend auf den Steinen des Raumes. Teas Gesicht wurde blass. Schnell schloss sie die Augen. Irgendwie hoffte sie, die Situation wäre eine bessere, wenn sie diese wieder öffnete. "Es ist besser, wenn sie nichts mehr sagen, Dienstmagd!", sagte er abwertend. Ich hörte plötzlich Schritte. "Oh Atemu, du hier unten? Schön dich wieder mal hier zu sehen. Wie ich sehe, hast du schon Tea kennen gelernt....und ihre Tollpatschigkeit!"; hörte sie Mazzy sagen. Mazzy schaute verlegen auf den Berg von Scherben. "Ist schon in Ordnung - es war ja kein Attentat auf mich, oder Tea?", sagte Atemu plötzlich. "Äh, nein natürlich nicht, mein Pharao!", sagte sie geknickt und schaute mit einem Tomaten-Gesicht auf Mazzy. "Mazzy. Für morgen muss ich deine neue Sklavin entführen", grinste Atemu. "Ach wieso denn?" "Sie wird mich begleiten!" "Deine neue Frau?", hakte Mazzy nach. "Du weißt es auch schon?"; fragte Atemu nach. "Na ich kenn dich doch schon, seit du klein warst. In deinem Gesicht kann ich alles ablesen." Tea hörte gespannt zu und wollte am liebsten diese peinliche Situation vergessen. Ob das funktionierte? Mazzy schien jedenfalls einen guten Kontakt zu Atemu zu haben. Kapitel 5: *Wütend genug* ------------------------- *5.Kapitel* "Kommt!", Atemu trat aus der Küche und blieb mit dem Rücken zu Tea und Mazzy stehen. Nichts geschah. Tea wusste ja schließlich nicht, wen Atemu mit diesem Befehl gemeint hatte. Sie ja wohl nicht, soviel sie wusste, denn sie hatte ihn ja ziemlich beleidigt. Sie konnte an sich schon froh sein, dass es keine Konsequenzen für sie gab. Mazzy trat zu den Kochtöpfen und interessierte sich plötzlich nicht die Bohne dafür. Hatte Atemu denn nicht mit Mazzy gesprochen? Mit gebannten Blick auf Atemus entzückenden Rücken wartete Tea ab, zupfte nervös an ihrer Kleidung. Sie erinnerte sich, dass sie sich ihre Arbeitskleidung noch nicht angezogen hatte. Wieso sprach denn nun keiner mit ihr? - Nur weil sie einmal was falsch gemacht hatte? Wurde sie deshalb gemieden? Was war das denn hier für ein Laden? "JETZT KOMMT ENDLICH!" Sein Ton wurde lauter und wütend. Und Tea schreckte in sich zusammen. Er war doch gerade mal so alt wie sie selbst und trotzdem lag in seiner Stimme soviel Achtung, dass sich Tea wünschte, in diesem Moment einfach verschwinden zu können. Mazzy schielte nun zu ihrer tollpatschigen, neuen Dienerin und nickte ihr zu. Doch das braun-haarige Mädchen verstand nicht. "TEA!" Tea hielt den Atem an. Er hatte sie mit Namen angeschrieen und nun hatte er sich umgedreht, seine Haltung war nun mehr als aggressiv und er schien seine Kontrolle kaum noch beherrschen zu können. "Ja...Mein Pharao! Ich komme sofort!" Schnell tapste sie ihm entgegen und er drehte sich nach links. Sein weißer Umhang flatterte kurz, durch den leichten Windschlag. Stumm folgte Teana ihm den Gang entlang und wusste nicht mal, wo sie sich befanden. Tea kannte sich in diesem Teil des Palastes nicht aus. "Haben sie noch nie unter jemanden gedient." War das eine Frage oder eine Feststellung? Tea versuchte das schnell einzuordnen, doch sie verstummte erneut. "Äh...wie meinen sie das denn schon wieder?" Und schon wieder....Sie durfte doch seine Äußerungen nicht in Frage stellen. Sie konnte sehen, wie er den Kopf schüttelte. "So was ist mir noch nie begegnet. So eine dumme und tollpatschige Person in einem", er blieb stehen, verharrte, drehte sich rückartig um. Tea wäre fast erneut in ihm rein gelaufen, blieb zum Glück aber genau vor ihm stehen. Ihre Magensäure kroch ihren Hals empor, als sie ihm ganz dicht gegenüberstand. Sie wollte ja zurücktreten, doch sie bemerkte, wie sie ihren Fuß auf den Überschuss seines weißen Seidenumhangs gesetzt hatte. Wenn er sich nun bewegen würde, würde er fallen. Das war ganz sicher. Tu einfach den Fuß da weg! Ihre innere Stimme schrie sie regelrecht an, doch Tea war wie versteinert, als sie wieder in seine violetten Augen blickte. Hier in dem Gang war es zwar etwas düster, aber noch so hell genug, dass sie ihn genau inspizieren konnte. Aber ihre Gedanken rasten. Wieso durfte er sie beleidigen, aber sie ihn nicht? Pah, ihr war es jetzt auch schon egal. Diese Verhaltensregeln waren doch nur so was wie Richtlinien, die musste man doch nicht einhalten. Und sie schon überhaupt nicht. "Was glauben sie eigentlich, wer sie sind? Kommen sie sich besser vor, nur weil sie ein Pharao sind und reich sind? Nur weil sie in solch einem Palast wohnen?"; schrie sie ihm entgegen und wuchtete mit den Händen um sich herum, zeigte auf die kahlen Wände. "Ich sag ihnen mal was, sie kennen ihr Volk kein bisschen und wollen das auch nicht. Sie sind doch froh, beschützt zu werden, sie würden nicht mal alleine rausgehen. Haben sie Angst, dass sie getötet werden, oder was? Und ich soll dumm sein? Haben sie keinen Spiegel? Da springt ihnen ja schon ihre Dummheit entgegen....", schnippisch schaute Tea zur Seite und zog eine Schnute. Verschränkte die Arme vor die Brust und wartete auf seinen Gegenangriff. "Sind sie jetzt fertig?" Wie? Was? Hatte er schon genug? Hatte sie gewonnen? Hatte er keine Argumente mehr? Tea grinste in sich hinein. "Sie sind ein exzellentes Beispiel für niedrige Bildung, sonst wüssten sie, warum ich Beschützer brauche. Aber so jemand wie sie, die nur Kartoffeln erntet, muss ich das wohl nicht näher erläutern!" Atemu schaute sie an, seinen Blick konnte und wollte Tea nicht näher interpretieren. Denn sie fühlte sich so mies und....wieso tat sie das ständig? Aber wieso ließ er sich das gefallen? Er war doch der Pharao - hallo? Musste er sein Amt da nicht verteidigen? Wo waren die Scharfschützen mit Bogen und Pfeilen, die auf mich niedergeschossen werden? Dann wollte er einen Schritt zurückgehen. OH nein. Moment, schrie Tea im Inneren, wollte es noch sagen, aber zu spät. Teas Fuß verhinderte, dass er sich vollends umdrehen konnte und wankte. "Was machen SIE denn?"; ärgerte er sich und wollte sich noch an der Wand festhalten. Teas Fuß verhedderte sich in dem weißen Saum des Umhangs und Atemu und Tea fielen gemeinsam zu Boden. Sie lag genau auf seinen Rücken und der mächtigste Mann Ägyptens lag unter ihr. Er verzog schmerzlich das Gesicht. "Das glaubt mir niemand", maulte er. "Wie kann man nur so blöde sein?" "BLÖD? - ICH UND BLÖD?", knallte Tea ihm ins Ohr. "Sie sind doch gefallen, ich wollte ihnen ja noch sagen, dass sie ..." "Ach SCHWACHSINN - geben sie doch zu, dass sie ungeschickt sind. Und nun stehen sie auf, damit ich wieder auf die Füße komme!" ....Tea wurde rot im Gesicht, als sie bereits versuchte, ihren Fuß zu bewegen, irgendetwas stimmte nicht. Etwas hielt sie fest. Sie schielte nach hinten. Na toll, wieso musste das immer ihr passieren? "Was ist? - Können sie jetzt nicht mal mehr aufstehen?" "Würde ich ja gerne, mein Pharao. Nur mein Fuß ist in ihrem Umhang verheddert und ich kann mich nicht losmachen!", murmelte sie leise und unverständlich. "Was? Wissen sie eigentlich, was das für ein Stoff ist? Und ihr ekelhafter, schmutziger Fuß verheddert meinen Umhang? Ist doch ein Scherz, oder?" Er wollte zu mir hochblicken, doch seine Haare versperrten die Sicht zu mir nach oben. "Schmutziger Fuß? Tut mir ja leid, dass ich mich nicht in solchen teuren Badeölen waschen kann...tja, Pech gehabt, würde ich sagen!", sagte Tea patzig und drehte sich etwas, um ihren Fuß freizubekommen. Noch roter wurde sie, als sie bemerkte, wie nun ihre Sitzhaltung war. Sie benutzte den Allerwertesten des Pharaos als so eine Art Stuhl. Sie saß genau....Sie presste die Lippen zusammen, um nicht losprusten zu müssen. Sie grunzte, während ihre Finger versuchten, diesen Umhang von ihrem Fuß zu lockern. "Was ist denn so lustig?"; fragte er genervt, indem er jedes Wort extra stark betonte. "Ich....äh...nichts! Ich hab es gleich!", meinte sie, um ihn zu beruhigen, allerdings war das leichter gesagt, als getan! "Gehen sie von mir runter. VERDAMMT! Muss man denn alles selbst machen? Sie können auch gar nichts!" Tea kroch von ihm herunter und plötzlich hörte sie ein bekanntes Geräusch. Oh nein, oh nein! Schnell schaute sie auf den teuren Stoff und sah einen langen Riss, den sie verursacht hatte, während sie von ihm herunter gestiegen war. Entschuldigend grinste sie ihn an, als er das Geräusch ebenso gehört hatte und sie nun mit einem wütenden Blick anschaute. Ihm schienen die Worte zu fehlen. "Es, es tut mir so leid. Das wollte ich nicht. Das bezahle ich ihnen natürlich und-", schwätzte Tea und versuchte sich im Inneren zu erschlagen. Wie sollte sie so einen Stoff denn bezahlen, von den paar Kröten, die sie hier verdiente oder was? "Ach, seien sie einfach mal ruhig, geht das?", tadelte er und versuchte selbst nach seinem Umhang zu greifen. Ihren Fuß zog er leicht mit sich. "Hey, sind sie noch bei Sinnen? Ziehen sie doch nicht so, das ist immerhin noch mein Fuß!", quälte sich Tea. "Das wird er aber gleich nicht mehr sein, weil ich ihn abhacken werde, wenn sie nicht ruhig sind!" Tea beobachtete ihn länger, als nötig. Er ging ja wirklich sachte vor und berührte ihren Fuß ziemlich selten. Aber wenn er es tat, berührte er ihn zärtlich. So kam es Tea zumindest vor. Oh Gott, er sah ja so gut aus! "Starren sie mich nicht so an, verstanden?" Tea fuhr zusammen. "Entschuldigung!" "Und hören sie auf, sich ständig zu entschuldigen, das ist echt lästig!", wies er mich an und schaffte es endlich seinen Umhang aus ihren Fuß zu holen. Sie atmete auf, als sie das Resultat der Rettungsaktion ihres Fußes bemerkte. Sein Umhang war bis zu seinem süßen Hintern aufgerissen und darunter kam eine lange golden-schimmernde Hose zum Vorschein. Geschmack hatte er wohl keinen, was? Tea grinste in sich hinein, als Atemu wieder aufstand. "GAFFEN SIE NICHT SO, haben sie denn gar kein Benehmen?", tobte er die Braunhaarige wieder an. "Es tut mir leid, ich meine es tut mir nicht leid, also eigentlich doch, aber sie...."; sie schluckte und half sich an der Wand wieder auf die Füße. "Jetzt kommen sie endlich!" Und ging weiter, ohne noch mal auf dieses Missgeschick einzugehen. Tea starrte die ganze Zeit auf seinen Allerwertesten, der richtig süß aussah. An was dachte sie da bitte? Sie hatte seinen Umhang zerrissen - und dann hatte sie solche Gedanken? Wohin gingen sie eigentlich? Noch mal fragen würde sie nicht. Man konnte seine schlechte Laune schon riechen... Kapitel 6: *Der verlogene Pharao?* ---------------------------------- *6.Kapitel* Endlich, das ungleiche Paar, das sich auf zwangsvoller Weise zusammengetan hatte, kam an einer Treppe an. Die kurze Etappe durch die dunklen Gänge war also beendet. Atemu verharrte auf der oberen Treppenstufe. Mit eisigen Blicken würdigte er Tea kurz. Obwohl er versuchte, sie eiskalt anzusehen, stand noch immer ein gewisser Funken in seinen Blicken. Er konnte gar nicht böse sein, schon aus dem Grund nicht, weil er solche lebendigen Augen besaß, die einfach freudig gucken mussten. Es war ein Muss - für ihn - gutmütig zu sein. "Was, was passiert nun mit mir, meine Hoheit?", Tea war sich bewusst, dass nur sie sich in solch einer dummen Lage gebracht hatte und nun musste sie versuchen, sich wenigstens dafür zu entschuldigen. Das war das mindeste. "Wie ich schon erwähnt habe, Dienerin - Du wirst mich nun begleiten", sagte nur dies, öffnete die schwere Tür und beide standen in einem prunkvollen Raum. "Schon wieder ein Geheimgang?", flüsterte die Braunhaarige verwundert und starrte noch einmal zurück. Vielleicht sollte sie verschwinden? Einfach loslaufen? Er würde sicher nicht schnell laufen können... Nein lieber nichts riskieren, dachte Tea und schaute sich wieder auf glühenden Kohlen um. "Wo befinden wir uns hier?", kam Teas dreiste Stimme zum Vorschein. Wieso konnte sie auch nicht einmal ihren Mund halten? Lernte sie das nie? Aber sie mochte seine Stimme, sie war so einfühlsam und attraktiv. Am liebsten hätte sie ihn dazu angehalten, ständig zu reden. Aber er war ein eher stiller Typ, der schnell seine Kontrolle verlor. Allerdings schaffte er es immer wieder, diese zu wahren und still zu werden. Dies würde Spaß machen, ihn zu testen, wie lange er sich ihr gegenüber behaupten konnte. "Das tut nichts zur Sache. Hier ist mein Ankleidezimmer! Soviel dazu....Holt mir meine Kleidung!" Er zeigte auf das Nebenzimmer. Was? Sie? War sie jetzt seine Klamotten-Anschafferin, oder was? Sie wartete ab. "Soll ich sie aus dem Palast werfen lassen? Machen sie schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!" Tea verneigte sich lächelnd. Sie fand diese Verhaltensregeln total lächerlich, aber sie tat es gerne, um ihn noch mehr zu reizen. Dann ging sie in das von ihm gezeigte Zimmer. Wow, war das riesig, staunte sie nicht schlecht. Aber hier hingen so viele formelle Sachen. Was brauchte er nur? Sie hatte doch keine Ahnung. Unwissend und mit zwanglosen Bewegungen nahm sie ein paar Bügel von der Stange und trat mit einem Haufen, der über ihren Arm gelegt war, zurück zu Atemu. Der schaute sie mit zyklopischen Augen an. "Was soll das denn?" Er zeigte verdattert auf den Klamottenberg über Teas Arm. Diese wich seinem Blick keck aus. "Na ich wusste doch nicht, was sie anziehen wollten, da habe ich gedacht, dass ich ein wenig Auswahl mitbringe!" "ICH WÄHLE NIE AUS! KLAR? Mir wird alles hingelegt und ich werde angezogen!" "Was?" Entsetzt schaute sie auf Atemu. Sollte sie ihn etwa anziehen? Hatte er das damit sagen sollen? "Ähm", nach Worten ringend trat sie näher zu ihm und legte den Haufen, auf den weichen Stuhl neben Atemu ab. "Aber da sie wohl keinen Geschmack haben, was Mode betrifft", mit belustigten Blicken beschaute er ihre dreckige, zerfetzte Kleidung, "nehme ich das zweite von unten!" ER zeigte nur darauf. Was für ein Schnösel, dachte Tea und griff danach. Es war ein blauer kurzer Umhang mit vergoldeten Verzierungen und eine lange schwarze Hose aus feinstem Stoff. "Gut, na dann....!" Teilnahmslos beschaute sie den jungen Pharao, der sie ebenfalls musterte. "Nun machen sie schon ihre Arbeit!", wies er sie an. Sie sollte ihm also wirklich beim Ankleiden helfen? Gab es denn hier niemanden, der das machen durfte? Mit bebenden Fingern und schlotternden Knien kam sie ihm näher. "Na, was ist?", forschte er nach und musste grinsen. "Ich, ich kann das nicht, mein Pharao!", huldigte sie ihm und senkte wehmütig das Kinn. "Natürlich können sie das, das ist ihre neue Bestrafung!" "Noch eine?", fragte sie scharf. "Sozusagen", belächelte er sie erneut. Ungeschickt nahm sie seinen Umhang von seinen Schultern. Noch nie hatte sie einen Mann ausgezogen, oder je berührt. Das war das erste Mal, dass sie gezwungen wurde, so was zu tun. Er war doch in ihrem Alter und....war ihm das nicht genauso peinlich, wie ihr? Sie fürchtete rot zu werden, als sie sich vor ihm stellte und das weiße Unterhemd langsam aufknöpfte. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Oh bei den Göttern, wieso tat er mir das an? Ihr wurde zunehmend heißer. Er sagte gar nichts, stand ganz still vor ihr und sie wusste, dass sie ihn nicht ansehen durfte. Sonst wäre sie gestorben durch die Hitze unter ihren Wangenknochen. Und er hätte ihre beschämende Röte in ihrem dürren Gesicht bemerkt. Sie zog ihm das Unterhemd aus und konnte noch ein Schnaufen nach Luft unterbinden. Seine nackte Brust kam zum Vorschein. Nur das Pyramiden-Ding baumelte bis zu seinem Bauchnabel herab. Oh bei den Göttern, der Pharao stand mit nackten Oberkörper vor ihr - einer einfachen Dienerin. Fand er wirklich, dass das eine Strafe war? Eher nicht. Das war eher so was, wie das Erlebnis im Himmel sein zu dürfen. Sie durfte ihn nicht anstarren, vielleicht tat er das ganze nur, da er wusste wie gut er aussah. Und zwar göttlich. Braungebrannt, gut gebaut und ein wenig muskulös - nicht zuviel, genau richtig. "Die Hose auch....", tadelte er Tea und deutete auf seine noch angezogene Hose. "Äh...ja....natürlich!", murmelte sie stotternd. Gott, war ihr heiß. So brühheiß. Ihre Finger, wankend, umfassten den Hosenbund. So ein weicher Stoff, auf solch weicher Haut....Gott, Tea...reiß dich zusammen! Sie kniete sich zu Boden und nahm die Hose mit einem Ruck mit sich. Er trat mit seinen Füßen aus der heruntergezogenen Hose und wartete, dass Tea wieder aufstand. Sie tat es nicht. Wie in einer Fantasiewelt, hielt sie die Hose noch ganz fest zwischen ihren Fingern, war wie betäubt. "Ist alles in Ordnung?", fragte Atemu, obwohl es ihm nicht sonderlich interessierte "Natürlich", schluckte Tea. ER sah so....Moment, er war der Pharao, sie eine einfache, dumme Dienerin. Aber sie war kurz davor - so kurz davor, sich in ihn zu verlieben. Das würde nur Herzschmerz ergeben - mehr nicht. Schlag ihn dir aus dem Kopf. Tea nickte sich selbst zu und ihr entging wieder nicht, wie er sie belächelte. Sie griff nach seiner ausgewählten Kleidung. Reichte sie ihm. "Ziehen sie sich selbst an!", meinte sie ganz selbstbewusst und fixierte seine Augen mit festem Blick, wollte sich nicht davon ablenken lassen, dass er so gut, wie nackt vor ihr stand. Sie wollte ihren Blick auch nicht senken, jedenfalls bis zum Bauchnabel war das erlaubt, weiter nach unten....allerdings nicht. Moment, er war nicht so gut wie nackt - ER WAR NACKT! Nur das Pyramiden Ding konnte man wohl kaum als Kleidung identifizieren. Teas Kopf wurde rot. Gott, sie schämte sich so. Sie durfte ihren Blick auf keinen Fall senken, das wäre ihr Tod. Sie hätte sofort einen Herzinfarkt und würde nach hinten knallen. Aber ihre Unbeherrschtheit zwang sie regelrecht zu seinen Beinen zu sehen. Nein, nein, nein, zwang sie sich selbst und beobachtete weiterhin seinen Blick. "Glauben sie, das könnte ich nicht, dummes Mädchen?" "Mädchen?", meinte Tea keck, "ich kann mich nicht erinnern, dass sie älter sind, mein Pharao!" Mit forschem Ton beäugte sie ihn weiter - nur sein Gesicht. Dass ihm seine Nacktheit nicht peinlich war. Wieso nur? War er das gewohnt? Womöglich...kannte er das nicht anders. "Gehen sie!" "Was?" "Gehen sie!" "Heißt das, ich bin entlassen?" Ängstlich schluckte sie hart. Er lächelte. Und wie er lächelte..... "Natürlich nicht, sie gehen in den Hof und machen die Pferde bereit!" "Na-Natürlich!" sagte Tea schnell mit gesenktem Haupt, als hätte sie das längst verstanden. Trat ein paar Schritte rückwärts, wollte den Kopf heben und da passierte es....wieso hatte sie nur hochgesehen???? Mit blutunterlaufenem Kopf und einen erhöhten Herzschlag schaute sie länger auf die Stelle zwischen seinen Beinen, als nötig. Sie durfte das nicht mal. Schau weg! Schau weg! RENN WEG! Aber....Sie schluckte. Oh Gott, der Pharao war aber gut bestückt, rief ihre unverschämte, innere Stimme. Waaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh Was dachte sie da? Oh nein.... "Sehen sie etwas, was sie noch nie zuvor gesehen haben, oder was?" Seine höhnische Frage, holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. "Ich bitte um Verzeihung!" Wie eine Tomate ging sie schnellen Schrittes zur Tür, verschwand und betrat die Vorhalle, laut atmend. Hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht los zu schreien. Sie wollte versinken, so schnell wie möglich. Wieso musste das immer ihr passieren? Schien sie die peinlichen Situationen regelrecht anzuziehen, oder was? * Mit klatschenden Händen kam durch die Seitentür der Hohepriester Seth herein. "Noch nie habe ich solch eine Komödie gesehen, das war richtig lustig, Atemu!" Seth stolzierte mit seiner langen lilianen Robe bis zu seinem besten Freund und Herrscher. Atemu lächelte. "Ich weiß auch nicht, was gerade in mich gefahren ist!" "Seit wann stehst du auch unbekleidet vor eine unserer Dienerinnen? Du musst ihr ja einen richtigen Schreck eingejagt haben. Hat sie dir das wirklich geglaubt?" Seth setzte sich auf dem Stuhl und Atemu nickte wohlgesinnt seinen Kopf. "Zumindest hat sie mir geglaubt, dass mich meine Dienerinnen ankleiden und mir meine Kleidung aussuchen. Sie hat nicht mal ein Widerwort gegeben...", ließ der Pharao vermerken. Seth grinste unverschämt. "Diese Dienerin muss wirklich dumm sein, wenn sie dir das abgekauft hat!" Dann fing er an zu lachen und schüttelte den Kopf, "die musst du mal zu mir schicken. Wieso verdienst du immer solche Behandlungen und ich nicht?" Er beugte sich etwas vor und Atemu hob die Schultern. "Das liegt daran, weil ich der Pharao bin und du nicht..." Eine unerklärliche Spannung zischte zwischen den beiden Freunden und Konkurrenten hin und her. "Wer weiß, wie lange du es noch bist!", ließ Seth offen stehen und stand wieder auf. "Was soll das denn bedeuten?" Der Pharao war nun mehr als bedächtig. "Seth?", er rief den Hohenpriester noch mal zurück, doch dieser ging wieder der Tür entgegen ohne auf Atemu gehört zu haben. "Sei froh, dass du mein Freund bist, sonst könnte ich dich rausschmeißen lassen", schrie Atemu ihm hinterher. Seth hob gelangweilt einen Arm. "Das sind doch eh Richtlinien, das weißt du doch, hier im Palast behandeln dich doch alle gleich!" Dann trat er aus der Tür. "Ist gar nicht wahr"; brummte Atemu und beschaute sich seine Hände. Aber diese Dienerin behandelte ihn ja auch als einen ganz normalen Menschen. War das jetzt schon Brauch und Sitte hier am Hof, dass der Pharao seines Amts nicht mal mehr würdig war? Was hatte Seth nur damit gemeint? Ans ich, waren sie gut befreundet, aber auch nur, weil sie seit Kindertagen zusammen gespielt und aufgewachsen waren. Als jedoch er zum Pharao geworden war, hatte sich dieses Freundschaftsverhältnis verschlechtert. Zwar konnten sie sich immer noch alles erzählen, aber Seth war anders geworden. Manchmal so undurchschaubar. Als würde er etwas planen wollen! Aber was? Kapitel 7: "Die Berührung!* --------------------------- *Kapitel 7* Plötzlich wechselten seine Gedanken zu seiner Dienerin ab. Wieso tat sie das? Sie hätte sich doch weigern können? Seine Augen rollten verwirrt, während er sich seine Krone aufsetzte, der lange weiße Mantel legte er sich um die Schultern, schnallte sich die goldenen Armbänder um die Oberarme und ging schließlich aus dem Ankleidezimmer. Was? Hörte er da nicht etwas? Merkwürdig. Atemu schaute um sich. Die riesige Vorhalle, kaum möbliert war leer. Dann hatte er sich das Geräusch nur eingebildet. Er ging weiter, versunken in Gedanken. Er hatte es wirklich nicht leicht. Ständig hing seine Mutter ihm in den Ohren, er solle sich verheiraten. Es könnte ein Krieg bevorstehen. Er wollte nicht heiraten und würde sich am Liebsten diesen Ritt ersparen. Er wollte diese Prinzessin nicht mal sehen. Sie war sicherlich genauso wie ihr Vater. Und ihr Vater war ein Scheusal, er folterte einfache Leute zur Belustigung. Er raubte die Dörfer in seiner Umgebung aus, um sein Reichtum zu maximieren. Das war kein König, das war ein Räuber. Seine Tochter war sicherlich auch.... Moment! Da war wieder dieses Geräusch. Dieses mal lauter. Atemu schwieg, hörte eine Sekunde lang auf zu atmen, um besser hören zu können. Seine Blicke sondierten die Gegend ab. Was war das denn nur? Wenn er es nicht besser wüsste, hörte es sich an, wie Tränen. * Dann, als er glaubte, nichts mehr zu hören, ging er weiter, den Ausgang entgegen. Er müsste wohl oder übel diesen Ritt unternehmen, seiner Verlobten entgegen reiten. Er hatte es seinem Vater am Todesbett versprochen, sich bald eine Frau zu nehmen. Seine Mutter hatte das wohl zu ernst genommen und bereits, ohne sein Wissen eine Prinzessin herausgesucht. Schon wieder.... Dieses Mal rief Atemu laut: "Wer ist da?" Nichts. Er bog leicht nach Rechts, als das Seufzen lauter wurde und unkontrolliert. Da hinter den Säulen, müsste derjenige sein. Schlich weiter, bis er sich hinter die Säule stellen konnte, schaute daran vorbei und sah eine Person, im Schatten, niederkniend. Die Hände vors Gesicht geworfen. Was war das denn für eine depressive Gestalt? Sollten sich doch seine Diener darum kümmern. Wieder das laute schluchzen. Er war kein Mann, der sich nicht um andere sorgte. Und dieses Weinen schien in ihm etwas zu bewegen. Sein Ausdruck in den Augen wurde wärmer, als er an die Säule vorbei trat und sich zu Füßen kauerte. Er wusste, dass er als Pharao niemals den Boden berühren durfte, aber in dem Fall, konnte er wohl auf die so genannten Richtlinien - wie es Seth nannte - pfeifen. "Was ist geschehen?", fragte er sanft und wollte die Hände der Person berühren. Er wusste ja nicht, wer vor ihm saß. Die Person schluchzte durch den ganzen Körper! Sie beugte sich weiter vor und erst jetzt fielen ihm diese Braun-Töne in ihren Haaren auf. Er erstarrte. Das war doch nicht...!? "Tea?" Die Person wurde still, doch die Tränen tropften noch immer auf den teuren Fliesenboden. Denn muss sie dann sauber wischen, dachte er empört. Die Hände fielen wie bewegungslos zur Seite. Und ihm starrten solche glänzenden, warmen Augen entgegen, dass er ein paar Millimeter zurückwich. Wie konnte man weinen und dabei noch solch einen Ausdruck in den Augen besitzen? Und eine einfache Dienerin? "Mein Herr! Ihr seid es!", schluchzte sie bitter und warf sich ihm erneut vor Füßen. "Schon gut", versuchte er. "Sehen sie mich an!" Das Mädchen schaute ihn fragend an. Dicke Strähnen fielen ihr zerzaust ins Gesicht, "Was ist geschehen?", wiederholte er. Sie schluckte. "Der Hohepriester.....er...." "Seth?" "Ja", das Mädchen nickte schnell und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. "Ja? Und was?", wollte er wissen. Interessierte es ihm wirklich, was einer einfachen Dienerin widerfahren war? Plötzlich holte sie aus, ihr Schlag kam so unerwartet, dass er zuerst nur geschockt war. Er spürte noch eine weitere Sekunde lang, ihre feste Ohrfeige. Er öffnete den Mund, wollte sie anschreien, wollte seine Leibwache rufen, doch dann schloss er den Mund wieder. Er war zu erschüttert, um etwas zu sagen, befühlte sich seine Wange selbst, legte seine Hand kurz auf die schmerzende Stelle, die ihm seine Dienerin angetan hatte. "Es-Es tut mir leid, das wollte ich nicht ..ich bin nur so wütend!", verhaspelte sie sich. "Haben sie sich wehgetan?" Sie rutschte etwas vor und umfasste seine Hand. Was tat sie da? Was erdreistete sie sich? Sie legte seine Hand in ihre und beschaute dann seine Wange eingehend. "Ich hab sie ziemlich hart getroffen, was?" Atemu nickte nur still, war wie befangen. Was war nur los mit ihm? Er war der Pharao, was tat er hier zu Boden? Vor einer Dienerin? Ließ sich einfach so gefallen? "Der Schmerz wird schnell vergehen, warten sie....ich hab da eine Idee!" Tea rutschte noch näher und Atemu fühlte sich beklemmend. Er wollte ja weg, aber etwas ließ ihn hadern. Plötzlich spürte er einen warmen Atemhauch an seiner schmerzenden Wange. Seien Augen wurden voluminöser, seine Haltung ungelenk. Er spürte einen Kloß im Hals. Das kribbelnde Gefühl auf seiner Wange ließ nach, als sie wieder zurückwich. "Jetzt ist es besser, nicht? Das habe ich bei meinen kleinen Brüdern immer getan, wenn sie sich beim Spielen eine Wunde zugezogen hatten!", lächelte sie. Ihre weiße Augenfarbe war noch rötlich, von den vielen Tränen, selbst ihre Wangen. "W-Warum?", presste er hervor. Was war nur los? Er verstand sich doch sonst so gut mit Worten. "Sie haben gelogen! Sie haben mich angelogen...Seth, ich habe alles gehört!" Atemu war geschockt. Sie hatte das alles noch gehört? "Das war keine Lüge!", rechtfertigte er sich. Noch nie in seinem Leben musste er das vor jemanden tun, wieso also vor einer lächerlichen Dienerin? Seine Beweggründe gingen niemanden etwas an. "Ach nein? Wieso musste ich sie ankleiden? Damit sie was zum Lachen hatten?" "Nein, so war es nicht...ich...", ihm fehlten doch tatsächlich die Worte. Tea wollte gerade etwas sagen, als ein riesiger, lang gezogener Schatten vor ihnen auftauchte. Beide fühlten sich wie ertappt und erröteten. "Hier bist du, Atemu!" "Seth, du?", schluckte der Pharao und kam sofort auf die Füße, klopfte sich kurz über seinen Bauchschutz und versuchte zu lächeln. "Was machst du hier zu Boden? Werden deine Dienerinnen so schlecht bezahlt, dass du schon selbst putzen musst?", fragte er hämisch und schaute mit eiskaltem Blick zu Tea herab. "Oder habe ich dich bei etwas gestört, mein Freund?" Tea schaute irritiert. War das eine Fangfrage? Atemu ließ sich nicht darauf ein. "Natürlich nicht, bei was sollst du mich gestört haben? Unsinn", widersprach er mit einer herrischen Handbewegung. "Ich hatte sie nur gesucht, immerhin sollte sie sich um die Pferde kümmern!" "Natürlich!", meinte Seth zweideutig und nickte Atemu zu. "Ich mische mich da nicht ein, aber deine Mutter sieht das nicht gern!" "Was?", fragte Atemu zurück und beschaute Tea eingehend. "Na dass du dich mit dem Lumpenpack umgibst!" "Was willst du damit sagen?" "Du weißt schon, was ich meine, mein Pharao!", verbeugte sich und lächelte merkwürdig. Dann verschwand er zur Rechten Seite. "Na toll, jetzt hat er was gegen mich in der Hand!", murmelte Atemu. "UND DAS IST ALLES NUR EURE SCHULD!", schrie er unbeherrscht auf Tea nieder, die sich immer kleiner vorkam. "Wie? Ich hab doch nichts getan, sie sind doch zu mir gekommen!" Atemu presste die Lippen zusammen. Das schlimmste war, dass sie Recht hatte. "Steht endlich auf und sattelt die Pferde!", wechselte er das Thema. Kapitel 8: *Zusammen?* ---------------------- *Kapitel 8* Ich hätte ihn nicht berühren dürfen, strafte sich Teana. Wieso konnte sie sich auch nicht einmal am Riemen reißen? Im Stall roch es nach Pferdemist. Umso erstaunlicher war es, als sie nur drei Pferde ausmachen konnte. Merkwürdig. Sie schielte über die Boxen, doch nirgendwo war noch ein weiteres Pferd zu sehen. "Guten Morgen, bist du neu hier?" Teana wurde aus ihrem noch erhaltenen Schock, derart aufgeschreckt, dass sie nach Luft schnappte und sich mit einem Schwung zu der Mädchenstimme umdrehte. "Ich bin Mana!", Sie reichte Tea die Hand. "Und ich bin Tea, Dienerin im Palast!" "Dann kennst du Atemu?"; Manas Augen leuchten auf und ihre hellen, langen Haare, die leicht Bronze Farben angenommen hatten, leuchteten mit ihr um die Wette. Tea nickte und hoffte auf eine weitere Frage, dieses jungen Mädchen. Sie sah merkwürdig aus. Sie hatte, trotz der Wärme, einen langen Mantel um die Schulter geworfen und in der ruhenden Hand lag ein kurzer Stab. "Oh...", Mana erkannte Teas Blick, der auf ihren Stab gefallen war. "Das ist mein Zauberstab", sagte sie stolz. "Damit werde ich Atemu beschützen." "Na, na, kleines Mädchen"; hörte Tea plötzlich eine erkennbare, männliche Stimme wieder. Was tat er hier? Hier in diesen Ställen? Er hatte ihr doch ausdrücklich gesagt, dass sie die Pferde holen sollte. Wieso kam er ihr nach? Um sie auszuspionieren? Tea schaute verstohlen zur Seite und für einen Moment glaubte sie, ein Engel würde ihr entgegen schreiten. Sein Blick: Offen, warmherzig und so voller Güte. Sein weißer Umhang, war im Kontrast des ekelhaften Stallmistes ein ziemlicher Hingucker! ER blieb vor uns beiden Stehen, während Mana sich auf den dreckigen Boden warf um ihn die Ehre zu erweisen, blieb Tea grotesk stehen. Atemu schaute sie abwartend an. "DU musst dich hinknien", meinte Mana und schaute sich das alles vom Boden aus an. "Nun, von dieser Dienerin bin ich nichts anderes gewöhnt! Sie stellt sich gerne den Männern gleich! Richtig?" Atemu richtete sich zu Tea, die für einen Moment unaufmerksam war. Sie war befangen von seinem gut gebauten Körper und seiner imposanten Aura. "Nein, nicht bei allen Männern! Nur bei euch, mein Pharao!" Tea grinste verschmitzt und Atemu schien für kurz baff zu sein. "Na dann", hustete er und wollte dieses Gespräch schnellstmöglich beenden. "Steht auf", meinte er an Mana gewandt und als sie das tat sprang sie ihm um den Hals. "Bin froh, dich hier unten mal wieder zu sehen!", rief sie wie ein Kind. Tea spürte einen Stich im Herzen. Wieso? War sie etwa eifersüchtig? Sie besah sich das ganze genau. Atemus Hände lagen so sanft auf Manas Rücken. Och, wie sehr würde sie nun an Manas Stelle sein? Moment, was heißt denn das? Dass sie sich verliebt hatte, verdammt noch mal. Oh nein, als hätte sie es geahnt. "Mein Pharao", sagte sie schnell. Atemu löste sich wieder von Mana und zupfte seine knittrige Kleidung zu Recht. "Ja?" "Hier sind nur drei Pferde!" "Weiß Das kann nichts ein...nur wenn....", er überlegte. "Natürlich. Heute ist meine Patrouille unterwegs!", erinnerte er sich. "Aber meine beiden Leibwächter müssen mich begleiten." "Und was heißt das?" Tea wusste zwar was das hieß - nämlich, dass sie kein Pferd hatte - aber egal, sie würde lieber den Pharao ausquetschen. "Nun, hier habt kein Pferd. Könnt ihr nicht rechnen? Eins für mich, zwei für meine Wächter." Mana lächelte. "Du bist doch ein guter Reiter, Atemu. Wieso nimmst du deine Dienerin nicht mit auf dein Pferd?" Wusste dieses dumme ding eigentlich, wovon sie sprach? Auch wenn sie angeblich mit dem Pharao befreundet war, hieß das noch lange nicht, dass er.... Aber wenn, dann würde sie mit auf seinem Pferd sitzen? Zusammen? Ach, er würde es wohl eh verbieten. "Du weißt ganz genau, Mana, dass das nicht geht. Erinnere dich mal bitte, welches Amt ich bekleide!" Atemu schielte zu mir. "Außerdem wäre Tea nicht damit einverstanden!" Ihr Herz machte Luftsprünge. Nicht einverstanden? Hatte er nicht mehr alle? Doch sie erinnerte sich an ihrem Rang - mal wieder. "Ja, der Pharao hat Recht, ich kann auch hier bleiben!" Atemu schüttelte vehement den Kopf. "Nein, ich hab ihnen ein Befehl geben, schon vergessen? Und den ziehe ich ungern zurück!" "Und was jetzt? Ihre Leibwache kann mich ja mitnehmen." "Was? Tea, das geht nicht!", rief Mana dazwischen und bekam einen funkelnden Blick von Atemu zu spüren. "Wieso?", fragte Tea überrascht. "Weißt du, was das für Schränke sind? Da passt du keinesfalls mehr auf dem Sattel!" "Ich denke, Mana, du hast noch was zu tun!", mischte sich Atemu ein und schaute sie regelrecht gebannt an. "Wie?" Mana verstand nicht. Erst als Atemu eine Augenbraue hob, nickte sie schnell. "Oh ja natürlich. Ich muss...äh....meinen Zauberstab ausprobieren!" Mana lief plötzlich los. "Ich hab mir nun folgendes überlegt", wandte sich der Pharao wieder zu mir. "Und was?" "Sie werden mit reiten...." "Tolle Idee, und wo?" "Wie oft soll ich ihnen denn noch sagen, dass sie sich nicht widersetzen dürfen?" Tea runzelte die Stirn. Wartete auf seine Offenbarung. "Sie reiten mit mir!" Sein Blick war starr auf ihren gerichtet, kein Funken von Gefühl - ziemlich beherrscht. "Äh....in Ordnung, wenn das erlaubt ist!" Sie erinnerte sich noch, was er zuvor gesagt hatte. Da hatte er doch deutlich Abneigung gezeigt. "Schon vergessen, wen sie vor sich haben?", lachte er. "ich mache die Gesetze, ich bin Pharao! Sie kommen mit, immerhin ist das ihre Strafe, da kann ich sie nicht so davon kommen lassen." "In Ordnung!" Tea fügte sich, während ihr Herz bis zum Halse klopfte. Immer schneller und schneller! Sie holte also die drei Pferde heraus, sattelte sie auf und wartete auf dem Hof. Atemu war noch einmal im Palast verschwunden und kam nun wirklich mit zwei Leibwächtern zurück. Sie würde mit auf seinem Pferd sitzen. Sein Pferd war ein weißer Schimmel. Ein wunderschönes, starkes Tier - genauso wie sein Besitzer. Tea schwärmte bereits, während Atemu auf den Sattel stieg. "Nun kommen sie!" Er schaute zu ihr herab. Sie hatte doch noch nie auf einen Pferd gesessen. Je geritten.... "Mein Pharao", flüsterte sie und er beugte sich mit dem Gesicht zu ihr herunter. Peinlich schaute sie zu seinen Leibwächtern, die wirklich aussahen, wie Schränke. "Ich bin noch nie geritten!", flüsterte sie, als Atemu im gleichen Zug anfing laut zu lachen. "Was ist so komisch?", fragte sie giftig. "Ich helfe ihnen", er reichte ihr seine Hand nach unten. Tea schaute verdutzt. Zitternd nahm sie seine Hand in ihre, hörte sie da etwa ein lautes überraschendes Pfeifen im Hintergrund? War das nicht erlaubt? Natürlich nicht....sie war eine Dienerin und er? Seien Hand war so warm, einladend. Am liebsten hätte sie ihn nicht mehr losgelassen. "Stellen sie ihren Fuß in den Steigbügel....", wies Atemu an. Tea tat es. "Und nun schwingen sie sich hoch, ich helfe ihnen dabei!" Tea nickte ihm zu. Sie wollte doch alles richtig machen. So wie er es gesagt hatte, nahm sie Schwung. Wohl etwas zuviel, denn als er ihr mithalf, nach oben zu kommen, stieß sie gegen ihn. "Tut mir schrecklich leid!", murmelte sie. "Schon gut, sie sind ja jetzt oben, halten sie sich an mir fest!" "Wie? Darf ich das?", flüsternd schaute sie verstohlen seinen Rücken an, dann die Leibwächter, die alles mit Argusaugen beobachteten. "Natürlich, oder wollen sie runterfallen?" "Äh...nein!" Ungeschickt legte sie ihre Hände auf seinen Hüften ab. "Reiten wir los, mein Herr?", fragte seine Leibgarde. Atemu nickte und preschte mit dem Pferd los. Tea hielt sich klemmend an ihm fest. "Lassen sie ihren Griff mal etwas lockerer, sie erdrücken mich", hörte Tea aus dem Fahrtwind. Sie machte auch alles falsch. Sie versuchte sich gerade zu halten, doch der Galopp über den weichen Sand ließ sie immer wieder auffahren. Nicht runterfallen, zwang sie sich. Nun würde er seine Verlobte begegnen.... Kapitel 9: *Allein und unerwartet?* ----------------------------------- Anmerkung: Ich melde mich mal nach den langen Kappies. Freut mich riesig dass die FF so gut ankommt. Wegen Tea und den Klamotten - na das werdet ihr jetzt sehen. Immehrin ist sie aus armen verhältnissen und achtet nicht so auf die kleidung. da sie ja eine sogenannte dienerin ist, ist es ati und soweiter egal, wie sie aussieht....^^ Danke für die lieben kommis Inspirationsmusic: Eva Cassidy - Time after Time (passt nicht so wirklich, konnte aber gut zu schreiben *gg*) *Kapitel 9* Die Leibgarde preschte an ihnen vorbei, um sich den Weg genauer anzuschauen und mögliche Gefahren noch vor dem Pharao zu begegnen und womöglich zu vernichten. Tea versuchte so weit es ging, Atemus Rücken nicht zu berühren, doch sein Pferd hatte wohl eine andere Sicht der Dinge und sein Galopp war nicht gerade federnd, eher holprig. Tea rutschte also manchmal recht intensiv an Atemu heran und ihr Kinn streifte ab und zu seinen Umhang. Manchmal hatte sie das Gefühl, sein Herz klopfen zu hören. Aber möglicherweise war das nur das Rauschen des Windes. Wie lange brauchten sie noch? Wo war denn der Treffpunkt? Man konnte hier überhaupt keine Orientierungspunke sammeln. Denn vor ihnen war nichts, außer der flache, heiße Sand der Wüste. Die Sonne stach von oben herab und Tea schwitzte unwillkürlich. Ihr leichtes Hemd, was leicht zerrissen war, klebte an ihrem Rücken. Zum Glück - konnte sie sagen - hatte sie ihre Arbeitskleidung nicht angezogen. Die wären eh zu heiß gewesen für solch einen Ritt. Atemu saß aufrecht und recht kontrolliert im Sattel. Ab und zu flüsterte er beruhigende Worte in die Ohren seines Pferdes. Tea schaute an Atemu vorbei und sah am Horizont einen breiten dichten Nebel aufziehen. "Was ist das da hinten?", rief sie lauter, als gewollt. "Das ist ein nahender Sandsturm, aber keine Panik, dem kommen wir nicht zu nah. Das dauert bis dieser hier angekommen ist. Dann sind wir schon längst weg." Hörte sich ja schon vernünftig an, was er da sagte und Tea fühlte sich nun bei ihm sicher. Ob das nur an seiner Stimme lag? Das Pferd wurde unruhiger, seine Nüstern blähten sich mehrmals unkontrolliert auf und ab und zu verfiel er in einem leichten Trab. "Was ist mein Guter?", fragte Atemu sein Pferd. Hat er vergessen, dass Tiere nicht reden können? Tea zog eine Schnute. Er wird es ihm wohl kaum mitteilen - oder doch? Plötzlich blieb der Schimmel stehen, bewegte sich kaum vorwärts. "Was ist los?" Teas aufgebrachte, hysterische Stimme ließ Atemu herumdrehen. Ihre Gesichter waren sich in diesem Augenblick ziemlich nah. Tea versuchte sich ein wenig zu distanzieren. "Der Sandsturm ist wohl schneller als gedacht! Ich denke wir müssen umkehren!" "Was? Wie und ihre Leibgarde?" Tea schaute ihn verwirrt an. "Die kommen schon zurecht!", meinte er und wollte das Tier lenken, doch sein Pferd schnaubte verächtlich. "Was ist denn jetzt?" Tea rutschte unruhig im Sattel. "Ich weiß es nicht", gab Atemu zu und sprang vom Sattel. Tea fühlte sich unwohl, als er ihr die Zügel übergab. "Nicht weg reiten!", lächelte er. "Werde ich nicht", meinte sie fest und begegnete seinem Blick, der sie etwas länger anschaute. Er bückte sich und beschaute sich die vordere, rechte Hufe. "Es lahmt!" "Was? Das Pferd?" Tea war da nicht so geschickt in solchen Pferde-Dingen. Atemu nickte. "Natürlich das Pferd, oder denken sie da etwa an mich? - Jedenfalls - Es hat Schmerzen!" Er presste den Mund zusammen. "Dann warten wir auf meine Leibgarde. Sie werden zurückkommen, wenn sie merken, dass ich nicht hinter ihnen bin!" "Und der Sandsturm?", fragte Tea vorwurfsvoll. "Bis dahin sind wir wieder im Palast!", gab er zu Bedenken. "Na solche positiven Gedanken will ich auch haben!", meinte Tea sarkastisch. "Keine Panik - die Götter werden auf uns Acht geben, zur Not schaffen wir es auch allein zurück. Immerhin bin ich hier aufgewachsen. Ich kenne die Wüste!" "Soll das ein Versuch sein, mich aufzumuntern?" Teas Augen wurden größer, fragender. "Hat es nicht genützt?" "Nicht wirklich!" Tea grinste, als Atemu wieder aufs Pferd stieg. "Dann warten wir!" "Hier? Mir ist jetzt schon heiß...gleich werde ich innerlich verbrannt sein!" "Ihr seid wohl nicht oft in der Wüste gewesen, was?" "Nein, meine Familie sind Bauern, wir haben zwar meist auch auf Feldern gearbeitet, aber so heiß war es selbst dort nicht." Atemu schaute sie über seine Schulter nochmals an. "Sie haben es nicht so mit Adligen, oder? Zumindest zeigen sie mir das deutlich. Sie haben kein bisschen Respekt vor mir!" "Vor ihnen? Wie sollte ich? Sie sind doch gerade mal so alt, wie ich! Nur weil sie Pharao sind..." "Solch eine Gesellschaft müsste es geben!", sagte er plötzlich, wie in Gedanken. "Wie?" "Wo alle gleich sind!" "Würden sie das wollen?" Tea war irritiert. Dieser Pharao überraschte sie immer wieder. "Natürlich, deswegen bin ich ja Pharao. Ich will die Welt ein klein bisschen schöner machen!" "Ich glaube ihre Leibwächter kommen nicht zurück!", wechselte Tea das Thema. Ihr wurde es langsam unheimlich, dass Atemu ihr fast aus der Seele sprach. "Scheint so! Wir müssen nach ihnen suchen. Der Sandsturm ist noch weit entfernt. Aber mein Pferd will ich nicht weiter schmerzen zufügen. Wir gehen zu Fuß!" "ZU FUß??"; schrie sie. "Ohne mich!" "Sie sind meine Dienerin, schon vergessen. Gehorchen sie mir gefälligst!" "Was soll denn das jetzt? Wir sind außerhalb ihres Palastes, ohne ihre Wache und dann kommen sie mir mit ihren Verhaltensregeln?" Tea stieg wütend vom Pferd. Ihre launische Stimmung wurde schlimmer, als Atemu erneut grinste. "Jetzt kommen sie schon. Wo haben sie eigentlich die Wassersäcke?" "Die was?" Tea kreuzte die Hände vor die Brust. "Ohne Wasser sind wir in der Wüste verloren - schon vergessen?" Er deutete auf die Sonne. "Das - das habe ich vergessen, daran hab ich nicht gedacht!" "Was? Sind sie wahnsinnig?" Atemu baute sich vor ihr auf. "Ja, ich dachte ihre Leibgarde kümmert sich um sowas." "Wie sie sehen, sind die nicht da!....vergessen wir es - Kommen sie endlich!" Er ging vor. "Und ihr Pferd?" "Es wird alleine nach Hause finden!" "Ach so gut kennen sie ihr Pferd schon? Ist ja interessant!" "Lassen sie doch bitte ihre ironischen Antworten sein!", sagte Atemu und schüttelte den Kopf. "Das fasse ich nicht, dass ich gerade mit ihnen hier festsitze, ohne Wasser!" Tea eilte neben ihn. "Es tut mir leid!", wiederholte sie und hoffte innerlich, seine Leibgarde wieder zu finden. Es war so heiß. Sonnenstrahlen trafen wie Blitze auf ihre Haut. Selbst Atemus Stirn zeigten Schweißperlen. Er sah trotz allem süß aus, auch wenn er schwitzte. "Warum starren sie mich so an?", fragte er feurig. "Hier gibt es ja sonst nichts, was sich zum anstarren lohnt!", antwortete sie giftig. Atemu blieb plötzlich geschockt stehen. "OH BEI DEN GÖTTERN! SIE SIND IN EINEN HINTERHALT GERATEN!" Tea folgte seinen Blicken. Vor ihnen lag - Ein Schlachtfeld? Seine Leibwächter lagen voller Blut auf dem Boden. Riesige Pfeile waren in ihre Körper gebohrt. Selbst die beiden Pferde lagen getötet zu Boden. Das viele Blut....durch die Hitze roch es ziemlich schnell vermodert. Tea schaute schnell zur Seite, schloss fest die Augen. Ihre Hand über ihre Augen. Als sie sie wieder öffnete, kniete Atemu neben seinen Wächtern. "Sie sind tot!" Er war wie verändert. Sein Ausdruck war vollkommen leer. "Ach ehrlich? Hätte ich gar nicht gedacht...vor allem deswegen nicht, weil sie aufgespießt sind!" Tea war so zornig. Jetzt hatten sie nicht mal ein Pferd. Wie konnte er auch sein Pferd nach Hause schicken? Wusste er nicht, in welche Gefahren er sie beide gebracht hatte? Hier war ein Hinterhalt, der auf ihn gerichtet war - vielleicht waren seine Feinde noch irgendwo. "Wir müssen ihr weg", gab er rational zu bedenken. "Sie können noch in der Nähe sein!" "Tolle Idee, mein Pharao! Dann laufen wir mal los, ohne Wasser!" Atemu schaute sie genervt an. "Haben sie eigentlich nichts Besseres zu tun, als mir ständig Vorhalte zu machen?" Tea wurde sprachlos. Er fasste an den Waffenrock seiner Männer und zog einen Wassersack hervor. "Na immerhin", meinte Tea baff. "Wir müssen uns beeilen, schon wegen des Sandsturms. Zum Palast schaffen wir es nicht, aber zu den Bergen. Da sind Höhlen....da können wir uns erstmal ausruhen!" "Wahnsinn. Was sie immer für Ideen haben!" Atemu stellte sich ihr gegenüber, starrte sie finster an. "Was haben sie eigentlich gegen mich? Ich könnte sie töten für ihre Beleidigungen!" "Das will ich sehen. NEHMEN sie doch am Besten die Pfeile!", bot sie ihm grollend an. "Darauf warten sie doch nur. Aber um ehrlich zu sein, sie sind gerade die einzige, die ich zurzeit um mich ertragen kann!" War das ein Kompliment? Er ließ sie stehen und Tea war um einige Sekunden lang verlegen. "Warten sie doch, mein Pharao!" Und eilte ihm nach. Den schaurigen Anblick des Todes vergessend und der nahenden Gefahr des Sandsturmes. Kapitel 10: *Die Flucht vor einem neuen Problem* ------------------------------------------------ Anmerkung: Danköööööööööööööö für die liebsten Kommis, der Welt!!! ^^ Ihr könnt euch ja vorstellen, dass ich @elina nicht alle Fragen beantworten kann. Deine Fantasie ist ehct gut ^^ *gg*, fast so wie meine. mehr sag eich dazu nicht XDD also kap ist nicht wirklich lang, aber mir ist nicht wirklich was eingefallen...na hoffe das erledigts ich im nächsten kap. bis bald eure dreamer Inspirationsmusik: SarahMcLachlan - Fear *Kapitel 10* Die Sonne stach auf ihren Nacken, ihre Haut roch verbrannt und schimmerte rötlich. Ihre Kniekehlen schmerzten, selbst ihre Füße, die immer wieder in den heißen, feurigen Sand verschwanden, quälten sie bei jedem Auftreten. Ihr Herz klopfte so stark, als würde es um sein Leben rennen. Ihre Haltung verschlechterte sich zunehmend. Immer mehr ging sie gebückt, um sich zumindest im Gesicht vor der Sonne zu schützen. Atemu allerdings ging aufrecht - wie es einem Pharao auch würdig war. Er war in seinem Tempo auch weitgehend schneller, als seine Dienerin und wartete immer wieder auf sie. Selbst er merkte, wie sehr sie unter Anspannung litt. "Es tut mir leid, dass ich euch das zumute, Tea! Aber uns bleibt keine andere Wahl!", sagte er mal zu der Braun-haarigen. "Schön...für...EUCH", krächzte sie und verharrte, als ihr Oberschenkel, wie Nadeln, anfing zu pieksen. "Was ist?" Desinteressiert beäugte er sie, während ein weit, gefächerter Wind auffuhr und durch sie hinweg fegte. "Beeilen sie sich, der Sandsturm kann uns schon bald eingeholt haben! Nun machen sie schon!" "Soll das eine Ermutigung sein, weiter zu gehen? - Bringt nur wenig....ich kann nicht mehr!", gab sie zu und fiel auf ihren Allerwertesten in den warmen Sand. "Was? Geben sie IMMER so schnell auf?" Er baute sich vor Tea auf und schaute sie böse an. "Macht schon! STEHT auf....oder soll ich nachhelfen? Wollt ihr sterben?" "Sie verstehen auch gar nichts, oder? Sie leben schon seit Kinderbeinen hier, SIE können das Wetter auch aushalten, ich aber NICHT!", Sie betonte jede Silbe und begutachtete seine Mimik. "Meinen sie, mir macht die Sonne nichts aus? Aber wenn sie nicht sterben wollen, kommen sie wieder auf die Füße. Es ist nicht mehr weit!" Er deutete vor ihnen auf einen Schattenriss. "Mir kommt es so vor, als ob wir den Bergen nie näher kommen...würden! Ich will nicht mehr, lassen sie mich zurück, mein Pharao, ich behindere sie nur!" "Und wenn meine Feinde anrücken? - Ich lasse sie nicht hier zurück. Ich habe ihnen mein Wort gegeben, dass sie mich begleiten und das werde ich nicht brechen....", sagte er knapp und ließ sich ebenfalls in den Sand nieder, überkreuzte die Beine und starrte sie an. "Dann bleiben wir beide hier!" "NEIN", meinte Tea schnell und wedelte herrisch mit der Hand. "Ich bin nur eine Dienerin, leicht zu ersetzen, aber sie sind Pharao!" "Keiner ist so einfach zu ersetzen, auch sie nicht!" Er schaute um sich. "Wir kriegen Besuch!", sagte er plötzlich, als er mit der Hand seine Sicht abschirmte. "Wie?", Tea folgte seinen Blicken und erstarrte. Da kam eine Karawane auf sie zu. Mit mindestens vier Reitern. "Sind...Sind das ihre Feinde?" Tea hörte sich in ihrer Stimme zittern, obwohl ihr ja so heiß war, wie tausend Nadelstiche die man ganzen Körper spürte. "Nun, vielleicht einfache Höhlenbewohner, Händler.....oder....was ich lieber ausschließen möchte Sklavenhändler!" "SKLAVENHÄNDLER? HIER?....." Tea war wie neu belebt, sie stand auf und fegte sich den haftenden Sand von ihrer Kleidung - oder zumindest, was davon übrig war. "Das glaube ich eher nicht, oder doch?" Atemu stand nun selbst auf und versuchte seinen Blick zu intensivieren. "Was sehen sie denn?" Wie ein quengelndes Kind zerrte sie kurz an seinem Ärmel. Atemu bemerkte das zwar, sagte allerdings nichts. Tea versuchte selbst, was zu erkennen. Die Schatten waren schnell - ziemlich schnell. "Ich hatte Recht - wir müssen weg!" ER blickte sie von der Seite aus an. "Wenn sie mich in die Hände bekommen, dann....das will ich mir lieber nicht ausmalen!", rief Atemu und war plötzlich in heller Sorge. "Also sind das nun Sklavenhändler?", fragte Tea nach, sie verstand gar nichts. Lag das an der Sonne? "JA!", raunte er sie an. "Bewegen sie sich, wir müssen laufen. Vielleicht sehen sie uns nicht!" "Ist ja wohl ein Scherz, wir sind die einzigen Lebendigen Personen in der weiten Wüste....nichts was uns verdecken könnte und da sagen sie, dass sie uns nicht sehen werden? Soll ich jetzt eher lachen oder weinen?" "Keins von beiden...RENNEN SIE schon!" Er boxte ihr leicht in den Rücken, um sie zum Laufen zu bewegen. Doch ihre Beine taten es wie von selbst. "Was wollen die....denn....von...uns?" "Wenn sie sehen, wer ich bin, wollen sie nur mich...sie wollen dann Lösegeld für meine Freilassung und das nicht zu wenig. Oder sie wollen mich als Sklaven..."; rief er ihr im Lauftempo zu. Als Sklaven? Atemu? Sie versuchte sich selbst auf Bestform zu bringen. Ihre Lungen schienen überstrapaziert. Ihr Atem ging rasselnd. Nein, niemals dürften sie ihn bekommen, sie konnte sich den Pharao nicht Sklaven vorstellen. Diese reine, braune Haut, diese wunderschönen Augen....niemals. Sie musste laufen. Sie musste einfach. Pech für die Schmerzen, die sie fast auffraßen. Immer wieder sah sie zu den Schatten. Schon langsam konnte man die Konturen der Reiter erkennen. "Laufen sie schneller", stach er sie an. "Ich lauf doch schon, so schnell ich kann!" Immer wieder fegten ihre Blicke zum Horizont. Jetzt liefen sie nicht nur dem Sandsturm und dem Hinterhalt davon, sondern auch vor den Sklavenhändlern. "Mein Pharao", hustete sie, während sie immer wieder nach Luft schnappte, ihre Schmerzen vergessend. "Sie müssen ihre Krone und eure Armbänder wegwerfen....und eure Kleidung zerreißen, vielleicht fällt es ihnen dann womöglich nicht auf, wer ihr seid!" "Sind sie verrückt? Haben sie einen Sonnenstich?" Beide blieben prustend stehen, nach Atem ringend. "Wissen sie eigentlich, wie lang die Krone im Familienbesitz ist? Die kann ich nicht einfach so verstecken!" "Wollen sie denn erkannt werden, oder nicht? Wir können nicht entkommen, sie haben uns gesehen!", meinte Tea und Atemu beschaute selbst ihren Fluchtplan. Tatsächlich, die Reiter hielten genau auf sie zu. "Es gibt nicht viele, die so aussehen wie ich, sie werden mich auf jeden Fall erkennen!", erwiderte Atemu tonlos. "Unsinn, wir werden uns was einfallen lassen. Vielleicht verlieren die ja ihr Interesse an uns...Geben sie schon her", rief sie und griff nach seiner Krone. "WAS MACHEN SIE DENN?", grollte er und wollte die Krone noch festhalten, als Tea im Sand eine Grube schaufelte. Der Sand war kochend heiß, ihre Finger brannten. "Helfen sie mir schon", funkelte sie ärgerlich nach oben. "Nein, so was habe ich noch nie gemacht!" "LOS!" Tea schrie ihn regelrecht an, ihr war es egal, wer er war, sie wollte ihm doch nur helfen. Sand fegte um sie herum und einige spitze Sandkörner gruben sich nun auch in ihre Augen. Ihre Augen brannten, sie waren gereizt und fingen an zu tränen. Doch ihre Aufgabe nicht vergessend, grub sie weiter. Atemu kniete sich nun plötzlich hin und half ihr ein Loch zu buddeln. Sie schmiss seine Krone in das gegrabene Loch. "Ziehen sie sich aus!", sagte sie ihm. "Wie?" Atemu war verwirrt über ihre Ausdrucksform. "Ich meinte ihren Seidenumhang und die Armbänder..." Sie errötete. Immer wieder schaute sie zu den Reitern. Sie waren noch etwas entfernt... Atemu legte den Umhang, samt den Armbändern und den teuren Ring in das Loch hinein. "Gut so?", hinterfragte er. "Fast! Stehen sie auf!" "Sind SIE nun der Pharao geworden?", fragte er sie, doch Tea antwortete nicht. Sein weißes langes Hemd - wie ein Kleid - nahm sie in ihre Finger. "Entschuldigen sie mein Pharao. Das ist nur zu ihren Gunsten!" Dann zerriss sie den Stoff an mehreren Stellen. "Was machen sie denn?", posaunte er. Atemu stand wie eine Salzsäule erstarrt einfach nur da, spürte an seiner Haut ab und zu ihre Finger. Dann schaufelten sie mit ihren Füßen das Loch mit Sand zu und warteten. "Sagen sie am Besten nichts", meinte Tea. "Warum sollte ich ihnen gehorchen? Sie sind meine Dienerin!" erinnerte er sie. "Aber vor den Sklavenhändlern sind wir beide gleich!", flüsterte sie ihm zu und erkannte, wie sehr er damit rang....er schaute verlegen, fast ängstlich zu den Reitern. "Sie werden euch nicht erkennen!", wollte sie ihn aufmuntern. "Wenn Sie das sagen!" Die Reiter waren schon fast da. Tea konnte erkennen, dass es männliche Reiter waren. Sie trugen Köcher auf den Rücken und lange Bögen...Waffen? Tea schluckte. Kapitel 11: *Ich bin ein Sklave....* ------------------------------------ Anmerkung: Woah, dnake für die liebsten Kommis. Ich bin total happy. Na ja hat was gedauert mit dem neuen Kap. hoffe es gefällt euch und es hat mir gefallen,w as ihr schon für ideen hattet ^^ bis bald lily ~Kapitel 11~ Teas Herz raste. Unter Anspannung kniff sie die Augen fester zusammen. Zum einen zum Schutz vor dem Wüstensand, der schon an ihrem ganzen Körper zu kleben schien, zum anderen, weil sie die Reiter besser sehen wollte. Denn die Sonne stand ihnen direkt im Rücken und selbst wenn sie es gewollt hätten, hätten sie kaum die Gesichter dieser finsteren Typen erkannt. Atemu stand zwar noch neben ihr, doch er war völlig in sich gekehrt, als ob er bereits mit seinem Leben abgeschlossen hätte. Ein Reiter, sprang von seinem braunen Pferd. Ein massiger Mann, hässlich. Mit Glatze und überwucherten Augenbrauen und langem, dünnen braunen Mantel, der offen seine nackte, verbrannte Brust offenbarte, kam auf Tea und Atemu zu. Schon auf einigen Millimetern Entfernung konnte Tea seinen Schweiß riechen, widerlich. Er roch des weiteren nach verkohlten Fleisch und hochprozentigen Alkohol. Also solch einen Typen wollte Tea sicherlich nicht nachts begegnen. Schon jetzt amchte er ihr Angst, da sie nicht wusste, was sein Anliegen war. Zumindest hat er nicht seinen Bogen gespannt und versuchte sie mit seiner Waffe zu beeindrucken. Seine klobigen Hände stemmte er in seine hüften und lachte auf. Wieso lachte er? Hatte sie einen Witz verpasst? Verstohlen schaute tea zum Pharao, der ebenfalls irritiert war. Angst las man in seinen Augen. Wahrscheinlich glaubte er, dass dieser Mann ihn erkannt hatte und deswegen so lachte. Hoffentlich nicht, dachte Tea. Weiterhin musterte sie den fremden Reiter. War er ein Sklavenhändler. Hinter ihm kamen nun die letzten zwei Reiter zum stehen, dahinter rollte ein kleiner beladener Holzkarren, den einer der Pferde zog. Er war gefüllt mit einer großen Kiste - wo mindestens zwei Personen drin Platz hatten. Tea schluckte, ihr Verstand schien es zu weit zu treiben. Unsinn. Immer positiv denken. Unbemerkt schnellte bei dem Fremden ein Schwert hervor. Wo hatte er das denn versteckt? Wohl unter dem Mantel. Kurz, konnte Tea seine dicken Oberschenkel sehen. Sie waren mit Dreck verschmutzt und der Typ roch auch so, als er plötzlich Teas Hals umfasste und sie grob zu sich zog. Tea fiel auf die Knie, ihre Kniescheiben wurden in den Sand gedrückt, der ihr nun auf einmal tausendmal fester vorkam, wie zuvor. Atemu war immer noch regungslos. Wieso half er ihr nicht? Der Mann hatte seine Handfläche an ihre Kehle gesetzt und sein Schwert zeigte mit der linken Hand auf Atemus Hals. "Wenn er abhaut....", grollte er, "töte ich dich, Süße!" Teas Augen blitzten zum Pharao, doch der schien mit der Schwertspitze zu hadern. Womöglich fochtet er gerade einen inneren Kampf mit dem Schwert aus, dies allerdings, brachte Tea so rein gar nichts. "Was willst du?" Ihre Stimme klang erstaunlich mürrisch. Sie wollte sich befreien, doch seine Hand war stark, seine Muskeln ziemlich trainiert. Da kam sie nicht gegen an. "Hey über dich wird sich unser Boss sicher freuen....Sklavin!" Wieder dieses lang gezogene Grinsen, was Tea verabscheute. Sklavin? "Ich bin keine SKLAVIN - für niemanden, klar?", antwortete sie und sammelte all ihre Spucke in ihrem Mund, um einen Angriff zu starten. "Oh doch, meine Kumpanen werden sich sicherlich noch mit dir begnügen!" Er ließ sie los und boxte ihr in den Bauch. Sie fiel rücklings in den Sand. Atemu schrie ihr irgendetwas entgegen, doch sie verstand im Moment nichts: Sie hörte nur den Wind rauschen und nahenden Sandsturm. "Und...wer bist du?" Der Massige Fremde beschäftigte sich nun mit dem Pharao. Er hatte ihn nicht erkannt. Tea konnte zwar durchatmen, was das betraf. Doch sie saßen beide in der Falle. Was brachte das schon, wenn er nicht wusste, wer Atemu war. Sein Boss würde es wissen. Bestimmt, so weit durfte es nicht kommen. "Bist du etwa mit deiner Süßen unterwegs?" Sein Schwert fuchtelte wie wild vor Atemus Gesicht herum. Oh Gott, dachte tea. Wenn Atemu auch nur einen Kratzer in seinem wunderschönen Gesicht abbekommt, würde sie diesen Fremden erschlagen. "Äh....", Atemu suchte nach Worten. "Äh?", äffte der Sklavenhändler nach. Der Pharao sah hilfesuchend zu Tea, die nun wieder auf die Beine gekommen war. "Er ist mein Ehemann - noch Fragen?" Tea stellte sich neben Atemu, der sie fast brüskiert anstarrte und ihr womöglich eine Ohrfeige gegeben hätte, wären die Umstände anders. "Oh sieh mal einer an!", meinte der Fremde und schaute zu seinen Kumpanen, die lachend die beiden anschauten. "Dein Ehemann Schätzchen? Und was macht ihr allein in der Wüste?" "Na was wohl? Hier sind wir allein...soll ich dir wirklich sagen, was wir hier machen wollten, Schätzchen?" Tea versuchte in der Sprache des Sklavenhändlers zu sprechen. Im Moment versuchte sie nur, sich irgendwie aus der Situation zu retten. Egal, was der Pharao denken würde. "Die wollten es miteinander treiben", murmelten die anderen Reiter unter sich, die genauso abwertig aussahen, wie ihr anscheinender Boss. Tea errötete. Hatte sie es zu weit getrieben. In Atemus blick sah sie köchelnde Wut. Oh nein... "Zu blöd, dass wir dieses Ereignis verpasst haben", murmelte der Sklavenhändler närrisch und zeigte mit der Schwertspitze auf beide. "Ich will euch sagen, was ihr nun seid. Sklaven meines Herrn. Verstanden? Keine Widerrede sonst seid ihr schneller tot, als ihr glaubt!" "OHHHH, JETZT HAB ICH ABER ANGST!", schrie Tea ihm entgegen und ballte ihre Hände zu Fäusten. "Dein Freund hat sich wohl schon damit abgefunden!", sagte ihr Gegenüber und deutete auf Atemu, der wie hypnotisiert auf den Wagen zusteuerte. Was war denn mit dem los? Wollte er sich nicht mal versuchen zu retten? "Na komm Kleine..."; er packte ihre Schultern, sie boxte wie eine Furie in seine Schulter, doch sie schaffte es nicht...sich loszureißen. Die anderen Reiter hievten Atemu und Tea zusammen in die dunkle Kiste. Wie Vieh eingesperrt in der Dunkelheit. Dann wurde die Holzkiste geschlossen. Bald darauf holperten sie über Wüstensand einen unbekannten Ziel entgegen. "NA WUNDERBAR!" Tea war so wütend. Atemu verstand gerade so gar nichts. Was war denn nur los. "Red leiser", meinte er und lehnte seinen Kopf gegen die Holzwand. "Sag mal....bist du übergeschnappt?" Tea baute sich vor dem sitzenden Atemu auf. Sie konnte gerade so stehen in dieser Kiste. Es war wie eine Zelle, ein Gefängnis. "Seid wann sagen wir "du" zueinander? Sie sind noch immer meine Dienerin!" "FALSCH", setzte sie an, "wir sind nun SKLAVEN!" "Na und? Mein Leben ist vertan...wieso haben sie auch gesagt, dass wir ein Paar sind? Was sollte das?" Man konnte in seiner Stimme seinen Wut heraushören. Kein Wunder, dass Tea dachte, er würde sie gleich mit beiden Händen umbringen wollen. "Mir ist in dem Moment nichts besseres eingefallen...", sagte sie leise. "Ist doch auch egal", fuhr sie fort. "Nun ist ihr Leben wirklich verwirkt. Was machen wir denn jetzt?" "Na immerhin kommen wir dem Sandsturm davon!" "Bist du übergeschnappt? Du verstehst gerade so gar nichts!" "Moment mal, sie duzen mich schon wieder und verhalten sich so, als wären sie mir gleichgestellt!" Atemu stellte sich auf. Die Kiste war aber so eng, dass sie fast aneinanderprallten, als sie auf gleicher Höhe waren. "Das sind wir auch. Schon vergessen? Wir sind nun Sklaven, vergessen sie ihr Amt!", murrte sie. "Pah! Und ich soll nun auf sie hören, oder was?" Er überkreuzte die Hände vor seiner Brust. "Sehen sie mich mal an, was sie aus mir gemacht haben. Meine teuren Kleider, meine Krone...alles....weg!" Er schaute auf sich hinab. "Na und, sie haben dich nicht erkannt." "Siezen sie MICH gefälligst, klar?" Seine Augen schauten sie böse an. "Wir sind ein Paar schon vergessen, Liebling?", säuselte Tea "Nur in ihrer Traumwelt, wir würden nie zusammenfinden....", stellte er in den Raum. Und setzte sich wieder zu Boden. "Ach ja? Wieso nicht?" Nun war Tea schockiert, wieso war sie ihm etwa nicht gut genug? "Die Antwort erübrigt sich doch wohl schon, oder? Sie sind Dienerin...unterste Schicht in der Gesellschaft...und ich...gehöre zu den Reichen, zu den Adligen, ich bin Pharao!" "Jaja, schon klar, sie müssen mir das nicht ständig vorhalten. Trotzdem, nehmen wir mal an, wir würden uns ineinander verlieben, dann-", "Was nie passieren wird", unterbrach Atemu sie. "....dann wäre es doch egal, woher wir stammen. Die Liebe kann alle Barrieren überwinden!" "Wo haben sie denn den Schund gelesen? Können sie überhaupt lesen?" Atemu hob eine Augenbraue. "Ich hab es nicht gelesen. Das ist ein Gesetz der Liebe." Tea kniete sich vor ihm. "Gesetz? An so was halten sie sich, aber an meine Verhaltensweisen nicht, oder wie?" "Genau so sieht es aus...sagen sie mal, wie soll ich sie nennen?" "Wie?" "Na wenn ich zu ihnen Atemus age, weiß jeder, wer ihr seid...", gab sie zu bedenken. "SIE werden MICH überhaupt nicht ansprechen, klar?", meinte er mürrisch. "Ach, na toll....dann eben nicht!" Eingeschnappt setzte sich Tea ihm gegenüber und starrte auf den Boden. "Sie haben uns das doch alles eingebrockt." "WAS?" Tea schaute auf. Ihre Wut stieg ins Unermessliche. "SIND SIE DES WAHNSINNS? Sie sind doch schon, wie ein Sklave zum Käfig geschlichen...ich hätte uns noch befreit!" "Na sicher..." Atemu schüttelte ungläubig den Kopf. "Wenn wir das hier überleben, werden sie mein Palast nie wieder betreten!" "Ich bin sowieso froh, da weg zu sein. Das...das war mir", Tea suchte nach passenden Worten, "... eh zu blöd da!" Dann zog sie beleidigt eine Schnute. "Na dann...." Plötzlich machte der Wagen eine schiefe Wendung. Tea und Atemu wurden mächtig durchgeschüttelt. Sie mussten eine scharfe Kurve entlang schlittern. Sie verloren beide den Halt und fielen übereinander. Tea schlug sich ihren Kopf an einem morschen Holzspan auf. "Na toll", mäkelte sie. "Was soll ich denn sagen? Ich liege unter ihnen...gehen sie weg von mir!" "Ich kann nicht...ich hänge fest", und es stimmte sogar. Ihr Fuß war irgendwie verhakt. Sie schaute zu seinem Gesicht, dass sie boshaft anschaute. "WEG DA!", tobte er ihr ins Ohr. "Seien sie doch ruhig, sonst hören sie uns noch, so laut wie wir sind!" "Das ist mir doch egal...glauben sie etwa, sie können sich nun alles erlauben, wo wir aus dem Palast sind?" Erneut wurde der Wagen in eine tiefe Kurve geschleudert und Tea wurde wie wild zur Seite geschubst und dann heftigst nach unten gedrückt. Ihre Nasenspitze berührte ungewollt seine Stirn. Ihre Augen wurden größer. "GEHEN SIE RUNTER VON MIR!" Er schrie so laut, das mussten alle gehört haben. Er versuchte sie sogar von sich zu drücken. Irgendetwas musste sie tun, damit sie sie nicht als falsches Paar enttarnten. Aber was? Was sollte sie in diesem Augenblick tun, um ihn zum Schweigen zu bringen? Sie starrte ihn an, ihr blick blieb auf seinen Lippen hängen. Das würde er ihr nie verzeihen. Aber wenn sie seinen Mund in beschlag nahm, konnte er nicht schreien, und die Sklavenhändler würden nicht hören, was er sagte. Schnell, ohne weitere Überlegung, die womöglich nötig gewesen wäre, presste sie ihre Lippen auf seinen halb geöffneten Mund, der kurz davor war, erneut zu schreien. Sie wusste nicht, wie ihr geschah, sie küsste den Pharao...hier...in dieser Dreckskiste...Oh Gott, er würde sie töten...er würde...nicht auszudenken. Doch...hmmmm....seine Lippen, seine... Moment. Sie küsste Atemu, den Pharao. Sie war eine Dienerin. Das schlimme war, er unterbrach den Kuss auch nicht. Sie hatten beide die Augen geöffnet und beide starrten sich entsetzt an. Sie spürte nur seine Lippen, denn er hatte seinen Mund wieder geschlossen. Aber das war schon etwas, was sie sich im inneren nie zu hoffen gewagt hatte. Egal, was noch mit ihnen passieren würde...sie hatte Atemu geküsst - zwar unter einer Bedingung, die ihm sicherlich noch einmal das Leben rettete. Dann plötzlich zuckten seine Mundwinkel und er schob sie von sich weg. Nur soweit, dass er Platz genug hatte um sich zu beruhigen. "WAS WAR DAS? SIND SIE BESCHEUERT?" Er wischte sich mit den Handrücken über seinen Mund, als würde auf ihm nun irgendeine Pest liegen. Tea sah ihn niedergeschmettert an. "Sie sollten nur ruhig sein, das war die einzige Lösung! Sie sollten mir dankbar sein, sonst hätte man sie noch durchschaut!" "EIN KUSS? Das war die Lösung? Bei den GÖTTERN....wie soll ich je diese Schande von meinem Gesicht wischen können?" Atemu starrte sie an, sein Blick war purer Hass. Was war denn nur los? War ein Kuss so schlimm? Oh ja, gab ihr Verstand Antwort. Er war Pharao, schon vergessen... "Es-Es tut mir leid...Atemu!" Sein Hass verdunkelte sich. "Äh ich meine, mein Pharao!", verbesserte sie sich. "So können sie mich nun auch nicht mehr nennen....Yami...das scheint mir passend. Und in den nächsten 24 Stunden will ich kein Wort mehr von ihnen hören...." Atemu starrte zur Wand. Innerlich war Tea glücklich, in dieser Situation nur reichlich unpassend, aber sie hatte ihn geküsst....ihn... Noch immer sprang ihr Herz auf Hochtouren. Dann stoppte der Wagen. Tea hörte ein lautes Gemurmel von den Sklavenhändlern. Dann wurde die Kiste geöffnet und frischer Sauerstoff kam ihr entgegen ebenso eine hässliche Fratze, die sie doch kannte. Geschockt starrten Atemu und Tea zu dem bekannten Gesicht. Kapitel 12: *Wir werden nicht wissen, was die Zukunft bringt* ------------------------------------------------------------- Anmerkung: Ach.........hat Spaß gemacht, das Kap zu schreiben ^^ dankö für die lieben Kommis. Bin sehr begeistert, alle durchknuddelt. ~Kapitel 12~ Konnte das sein? Konnte man so sehr verraten werden? Atemu starrte sein Gegenüber an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er überhaupt was sagen? Das ging über Verrat hinaus. Schon immer hatte er gedacht, dass er sein Freund war, aber nun? Er war der Kopf dieser Sklavenhändler? ER? "Seth....du hier? Was hat das zu bedeuten?" Atemu kroch eigenständig - auch wenn es unter seiner Würde war - aus dieser vermoderten Kiste. Doch der Hohepriester, der ihm sonst gute Dienste erwiesen hatte, blitzte ihn spöttisch an. "Oh, da sieh mal einer an, wer mir ins Netz gegangen ist!" Atemu wandte den Blick ungläubig zwischen Seth und dem Sklavenhändler hin und her. War das nur ein Scherz? Ein idiotischer Scherz? "Was soll das bedeuten, Seth? Du bist mir zur Treue verpflichtet!" "Ich bin dir zu Treue verpflichtet", äffte Seth vergnügt nach, "wohl nicht mehr, wenn ich allen sage, dass du tot bist! Wie hast du den Hinterhalt überhaupt überlebt, hm? - Na tut ja auch nichts zur Sache. Für dich kriege ich einen Haufen Geld und dann werde ICH der Pharao sein!" Seth lachte auf, während Atemu die Mundwinkel verzog und vor Wut fast platzte. Tea stellte sich neben Atemu. Er hatte den Hinterhalt geplant? Er wollte dass Atemu starb? Nur weil er Pharao sein wollte? Das konnte doch alles nicht wahr sein. "Was?" Atemu war entsetzt. Seth, wie konnte er ihm das antun, nach all den Jahren? "Und das ist also deine Ehefrau - ich dachte du wolltest dich mit deiner Verlobten verbinden?", Seth kam auf Tea zu und nahm eine Haarsträhne in seine Finger, schaute sie mit abstoßenden Blicken an. "Lass sie in Ruhe Seth - sie hat nichts damit zu tun!" Atemu machte eine herrische Handbewegung. Trotz seiner zerrissenen Kleider und selbst ohne Krone strahlte er eine unverwundbare Macht aus, die nur ein wahrer Pharao besitzen konnte. Seth schaute zu Atemu, dann wieder zu dem Sklavenhändler. "Habt ihr das gehört? Er hält zu seiner Dienerin! Ach Atemu, so etwas sieht man nicht gerne am Hof, dafür könntest du gehängt werden...ist dir das klar? Was ist sie denn?", er zeigte auf Tea, "sie ist eine dumme Dienerin, nichts weiter....sie - "HÖR sofort auf", stoppte Atemu ihn. Tea war verwirrt. Wieso verhielt sich Atemu plötzlich so? Eben im Wagen, war ihm doch noch ganz egal, was mit ihr passierte und nun hielt er zu ihr? "Och, hab ich etwa deinen wunden Punkt getroffen? Du wirst nie heiraten...niemals! Weil alle glauben werden, dass du bei dem Anschlag gestorben bist!" Seth kam näher und nahm einen zerfetzten Seidenlappen von Atemus Kleidung in die Hand. Dann zeigte er ein kaltes Lächeln. "So solltest du auch aussehen....ein Sklave....und zwar unter MIR! Nach all den Jahren, wo ich nur unter dir gedient habe, ist vorbei und ich kann dir JETZT alles heimzahlen! AUF DIE KNIE!" Atemus Blicke verhießen nichts Gutes. "Ich beuge mich nicht vor dir!", antwortete er. Tea war perplex. Atemu schien noch immer, selbst in diesem Wortduell die Oberhand zu behalten. Er war der Pharao, diese Respekt einflößende Stimme verhalf ihm in eine bessere Position. Plötzlich, ohne dass Tea es merkte, wurde sie von hinten nach vorne geschubst. Sie fiel neben Atemu zu Füßen. "Da gehörst du hin...zu deiner Dienerin...Runter...und verbeuge DICH!" Seth stemmte die Hände in die Hüften und die Sklavenhändler lachten im Hintergrund. "Nein! NIEMALS!" Atemu schnitt ihm das Wort ab und trotzte vor Lebenskraft. "Ich will dich ungern verletzen, Atemu...das wäre doch zu schade, für dein schönes Gesicht, nicht?" Atemus Herz raste, seine Gedanken überschlugen sich. "Warum Seth? Warum? Was habe ich dir getan, dass du mich so behandelst? Dass du dahinter steckst...da..." "GENUG GELABERT!", sagte plötzlich einer der Sklavenhändler. Der massige, hässliche Glatzkopf schubste den Pharao zu Boden. Atemu schlug sich die Kniescheiben auf, während er schmerzverzerrt die Augen schloss und den Boden unter seinen Waden spürte. Er lag nun wirklich zu Boden....er...vor Seth? "Bringt sie in die Zelle! Ich muss nun die frohe Botschaft verkünden, dass du tot bist! Tut mir leid Atemu...du wirst deine Familie nie wieder sehen...." Seth kehrte Atemu und Tea den Rücken zu, während die beiden neuen Sklaven vom Boden gerissen worden. Atemu schrie auf. Als sie beide über den steinigen Boden geschlittert wurden, starrte Tea zu dem Pharao. Was sollte sie ihm sagen? Das war alles nur ein böser Traum. Seth? Plötzlich erwiderte Atemu Teas Blick. Seine Augen glänzten mit einer Emotion, die sie in ihm noch nie gesehen hatte: Rache! Sie wurden zu einer kleinen Hütte geführt und schließlich in den Innenraum geschleudert, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie fielen beide hart zu Boden und hörten nur noch, wie die Tür fest verriegelt wurde. Atemu regte sich nicht. I'll never know what the future brings But I know you're here with me now We'll make it through Tea beugte sich über ihn, als sie endlich wieder ihre Beine unter den Schmerzen fühlte. "Alles in Ordnung?" Er hatte seine Augen geschlossen, sein Gesicht zeigte nun ein paar Schrammen. Seine heile, schöne Haut war....verletzt, wie auch er in seinem Herzen. Sein bester Freund hatte ihn verraten. Teas Hand legte sich unbekümmert auf seinen Oberarm und rüttelte leicht seinen Körper. "Lassen Sie mich in Ruhe", nuschelte er gedämpft. "Wir sitzen nun im gleichen Boot...wir müssen was dagegen tun, dass Seth der Pharao wird!" "Ist ihnen eigentlich klar, wovon sie da reden?" Atemu wandte den Kopf und schaute zu ihr rauf. "Ja, sie wollen Rache, richtig? Immerhin hat er sie verraten, oder nicht?" "Sie reden von Dingen, die sie nicht verstehen. Was soll ich machen?" Sein Ton wurde lauter. "Ich bin nun ein Sklave...seines Willens. Ich bin so gut wie tot!" Tea fixierte seine violetten Augen, die sie nun magisch anzogen. "Sie müssen was dagegen tun...planen wir doch einen Fluchtweg!" "Tolle Idee, Tea....Ehrlich. Die Hütte ist verriegelt und draußen stehen Wachen, wir kommen hier nicht raus!" "Dass sie immer so leicht aufgeben....", maulte Tea und begutachtete den Innenraum. NUR eine Pritsche stand in dem Zimmer. Ein kleiner Tisch und...ein leeres Regal. "Ich gebe nie leicht auf, doch ohne meine Waffen bin ich ihm schutzlos ausgeliefert und Seth weiß das. Wieso hat er mich sonst zu Boden zwingen können?" Tea war verblüfft und setzte sich auf die unbequeme Pritsche. "Was ist so schlimm daran auf dem Boden zu liegen?" "Wissen sie eigentlich was das für eine Schande ist für einen Pharao? - Sie haben keine Ahnung, richtig? Wieso rede ich überhaupt mit ihnen!" Er stand nun selbst auf und verharrte einen Moment an derselben Stelle. Er hielt sich seinen verletzten Oberschenkel. "Haben sie sich wehgetan?" Tea war sofort von der Pritsche aufgesprungen und kniete sich vor Atemu und begutachtete die lang gezogene Wunde, die seinen Oberschenkel zierte. Sie blutete noch. "Wonach sieht es denn AUS?", herrschte er sie an. "Setzen sie sich bitte!", zwang sie ihn und beide schauten sich für einen Moment länger in die Augen, als sie gewollt hatten. Atemu kniete sich wieder zu Boden und winkelte das Bein an. "Sind sie nun auch Ärztin?" "Nein, aber ich kenne mich damit aus, meine Brüder..." "Ja schon gut, ich will nicht schon wieder ihren Familienstammbaum hören müssen!" Sie kniff die Augen zusammen und ihre Finger machten sich selbstständig. Ganz sanft fuhr sie mit den Fingerkuppen über die offene Wunde. Er verzog das Gesicht und rief kurz: "Aua!" Tea musste grinsen. "Was ist wieder so lustig?" "Wie sie gerade "Aua" gesagt haben - das sagten auch immer meine Brüder zu mir!", erinnerte sich die Braun-haarige. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, für einen Moment schauten sich die beiden wieder länger an. I don't want to run away but I can't take it, I don't understand If I'm not made for you then why does my heart tell me that I am? Is there any way that I can stay in your arms? Eine jegliche Palette an Emotionen durchfuhr Tea, als sie versuchte nicht in seinen Blicken zu vergehen. Währenddessen fuhr ihre Hand weiter über seinen Oberschenkel, sie spürte wie sich eine Gänsehaut bildete, genau an den Stellen, wo sie ihn berührte. Ihre Blicken hielten stand. Keiner schaute weg oder machte je einen Versuch dazu. Tea kam es so vor, als würde sie in der Zeit gefangen sein und alles in Zeitlupe erleben - nur sie merkte nicht, wie sie ihm näher rückte. So nah, dass sich ihre Gesichter nur Millimeter entfernt waren. Sie fühlte sich plötzlich so zu ihm hingezogen, dass sie ganz vergessen hatte, warum sie sich eigentlich den Oberschenkel anschauen wollte. Seine Hände waren zu Boden gestützt und seine Augen waren auf seine Dienerin gerichtet. Sie kam ihm immer näher. Irgendwie wusste er dass das falsch war. If I don't need you then why am I crying on my bed? If I don't need you then why does your name resound in my head? If you're not for me then why does this distance maim my life? If you're not for me then why do I dream of you as my wife? Aber was scherte ihm das noch? Er war kein Pharao mehr, zumindest nicht im Moment. Aber er durfte sie...nicht... "TEA!" Er holte sie aus ihrer Ekstase, bevor es zu spät gewesen wäre. Sie zuckte zurück. "Ich...ich....", fing sie an zu stottern und zerriss sich den Stoff am Ärmel noch ein wenig mehr, biss mit den Zähnen den Stoff entzwei. Atemus Stirn zeigten Fragezeichen. "Was machen sie denn nun wieder?" "Ich verarzte sie!", frischte sie seine Gedanken wieder auf. Dann umfasste sie mit ihren Händen erneut seinen Oberschenkel und zog sein Bein etwas näher zu sich. Atemu starrte sie mit fragenden Blicken an. Dann wickelte sie den Stoff um sein Bein herum, bis die Wunde ganz verdeckt worden war. Dann schauten ihre blauen Augen wieder zu ihm auf. "Ist es so besser?", fragte sie mit bezaubernder Stimme. Atemu schluckte. Sein Herz klopfte plötzlich mehrmals im Takt. "Ja, alles bestens!" Er nickte mit einem aufgesetzten Grinsen. "Gut, dann warten wir wohl, was sie noch mit uns vorhaben!" Tea stand wieder auf und ging in dem kleinen Raum umher. Atemu setzte sich währenddessen auf die Pritsche und verzog das Gesicht. "Unbequemer geht's auch nicht mehr!", kritisierte er. "Tja, dass sind die Lebensqualitäten der untersten Schichten, Atemu...Lernen sie die mal besser kennen!" Tea hatte schon Panik, dass er sie wieder annörgelte, weil sie ihn mit seinen Namen angesprochen hatte - doch er tat es nicht. Erstaunlich. Dann herrschte Stille. "Ich fasse es nicht, dass mir Seth das antut!" Er schlug mit der Faust auf die Pritsche und starrte zu einem imaginären Punkt an der Wand. "Es muss schlimm für dich sein!" Schon wieder, sie hatte ihn geduzt, und das mochte er doch nicht. Jetzt würde er sie wieder anschreien. "Nein, dass ist es nicht!" Teas Augen vergrößerten sich. Er hatte sie schon wieder nicht angemeckert. Merkwürdig, vielleicht hatte er es auch nicht gehört. "Und was dann?" Tea sprach sanfter und ging auf die gleiche Höhe wie Atemu, als sie sich vor ihm hinkniete. Atemu schaute zu ihr herab und schüttelte unmerkbar mit dem Kopf. Seine blonden Strähnen warfen sich in seine Stirn. Dann, ohne ihr zutun, suchte er ihre Hände, verflochtete sie mit seinen und hielt sie fest. Tea beschaute das nur verdattert. Was war nur los mit ihm? "Ich bin allein...ich...bin allein, ohne jemanden, den ich kenne. Ich habe gedacht ich kenne meine engsten Freunde, aber so ist es nicht!" Er sprach zu Tea, als wäre sie seine Zuhörerin. "Du bist nicht allein - du kennst MICH!", betonte sie feierlich. Atemu presste die Lippen zusammen. "Du bist die einzige Konstante, die ich zurzeit habe, das ist richtig. Und das schlimme ist, DIR kann ich vertrauen, aber meinen besten Freund nicht!" Wütend schaute er zur Decke hinauf, in seinen Augen fing es an zu glänzen. "Es ist alles in Ordnung, es wird alles wieder gut", versuchte Tea ihn wieder zu beruhigen, befreite ihre Hand aus seiner und legte sie dann auf seine Wange. Atemu bewegte sich eine Minute lang gar nicht, spürte diesen Körperkontakt - den er doch lieber vermeiden wollte...irgendwie... And I breathe you into my heart and pray for the strength to stand today 'Cause I love you, whether it's wrong or right And though I can't be with you tonight You know my heart is by your side Er spürte ihre warme Handfläche auf seiner Wange, spürte wie in ihm ein Kribbeln stattfand... Dann blinzelte er. "Ich entschuldige mich bei dir..." "Warum?", ihre Stimme und ihr Atem traf sein Kinn unvorbereitet. Atemus Blick war ein kurzen Moment lang eingefroren. "Weil ich dich die ganze Zeit nicht Ernst genommen habe...es tut mir leid!" "Ist schon gut, ich bin ja nicht aus Zucker. Ich halte so was aus!", lächelte sie. Atemu grinste nun auch und für einen Moment hatte er all die Probleme vergessen, die ihn plagten. "Ich bin eigentlich nicht so...ich..." "Du bist ganz anders....", beendete Tea den Satz. Atemu stockte. "Ja, das wollte ich sagen!", bestätigte er. "Aber das habe ich doch schon längst erkannt!", gab sie zu. Sein Gesicht zeigten reine Lachfalten, als er seine Mundwinkel nach oben zog. "Du kannst jetzt deine Hand da wegnehmen!", meinte er kurz. "Oh...", schnell ließ sie ihre Hand von seiner Wange sinken und fiel zurück in seinen Schoß. Daraufhin strich er wieder mit seinen Fingern über ihren Arm. "Ich bin froh, nicht allein zu sein...ich wüsste nicht, ob ich das aushalten würde!" "Wir halten es zusammen aus, egal, was noch geschehen wird." I don't want to run away but I can't take it, I don't understand Als ob es abgesprochen worden war, riss jemand von außen die Türe erneut auf. Kapitel 13: ~Die Würde ist unantastbar~ --------------------------------------- Anmerkung: Dieses Kap ist irgendwie zu kurz geraten....glaub ich! ^^ Sorry deswegen, muss aber wiedermal lernen. Tja...so ist das Leben. wollte euch aber nicht länger warten lassen. also viel spaß udn dnake für die liebsten kommis der welt eure lily *** ** * ~Kapitel 13~ Seth? Das der sich noch hier rein traute....dieser verfluchter.... "Ich könnte noch lange hier in dieser Tür stehen bleiben und eurer liebliches Gespräch zuhören, dennoch habe ich was vor, mit dir Atemu, falls du nichts dagegen hast!" Seth grinste und sein Mund vollzog sich so in die Breite, dass Tea schlecht wurde. Sie schaute zum Pharao. Seine Stärke und sein Selbstbewusstsein, das sie an ihm so geschätzt hatte, schienen verloren. Hatte Seth sie belauscht? Und was hatte er mit Atemu vor? Wollte er ihn wieder zu Boden zwingen? Wollte er, dass Atemu Sklavenarbeiten verrichtete? Oh bei den Göttern, so was durfte Seth nicht von dem jungen Pharao verlangen - das wäre viel mehr unter Atemus Würde. Das durfte sie nicht zulassen. Aber was sollte sie, in dieser Situation schon tun? Der Hohepriester war leider nun in einer viel besseren Situation. "Komm her Atemu - keine Panik, so schlimm wird es nicht werden, vertrau mir!" Seth Grinsen hörte nicht auf, Atemu pfiff wütend die Luft aus, denn er wusste, dass er nichts machen konnte, nichts was ihm weiterhalf zumindest. "Vertrauen? DIR vertrauen? Seth, du weißt gar nicht, was dieses Wort bedeutet!", schrie Atemu ihn erregt entgegen. Tea schluckte und kauerte sich zusammen. "Soll ich etwa gewalttätig werden, Atemu? Wie oft soll ich es dir noch sagen? Du bist kein Pharao mehr, du bist MEIN Sklave, verstanden?" Seth kam näher in die Zelle. Tea war erbost und stemmte die Hände in die Hüften. "ER ist kein Sklave!", mit jedem Wort trat sie näher auf Seth zu. "ER ist und bleibt der Pharao...du wirst nie so werden wie er....niemals, auch wenn du ihm seine Würde nimmst, SEINE Persönlichkeit kannst du ihm nicht nehmen!" Sie reckte Seth, trotzig das Kinn entgegen, erst jetzt fiel ihr auf, wie sehr sie sich aus dem Fenster gelehnt hatte. Sie hatte zwar zu Atemu gehalten, dennoch hätte sie das nicht tun sollen. Es sah nun so aus, als würde sich Atemu nicht selbst helfen können und hätte ihre Hilfe bedurft. Tea spürte, wie die Luft sich mit Elektrizität voll sog. Es herrschte eine Minute lang Stille. Nur die Augenbraue von Seth bewegte sich kurz unkontrolliert- "WAS erlaubst du dir, Sklavin?" Er kam so schnell näher, dass Tea nicht reagieren konnte. Er packte sie fest an den Haaren, der Griff war so hart, dass sie den Mund zusammenpressen musste - um nicht zu schreien. Er zerrte sie so durch den Raum, dass sie ihm hinterher taumeln musste. Dann ließ er sie los und schubste sie zur nächst besten Wand. Taumelnd und wankend wollte sie ihr Gleichgewicht zurückfinden, allerdings kam genau das Gegenteil zustande und sie schlug mit der Stirn fest gegen die Wand. So blieb sie, wie erstarrt liegen. "Diese dumme Pute, glaubt wirklich, mir ins Wort fallen zu dürfen?" Seth schüttelte den Kopf. "Steh auf, Atemu, oder soll ich dich rauszerren lassen? Deine schöne Haut würde ich das doch nie antun wollen - Freund!" "Ich bin nicht dein Freund!" Atemu schaute besorgt zu Teana, die schmerzvoll zu Boden geknickt war. "STEH auf! NOCHMAL sag ich es dir nicht!" Seth baute sich vor Atemu auf. "Glaubst du, ich hab Angst vor dir? Nur weil du jetzt den Boss markierst? Glaub nicht, dass du damit weit kommen wirst." Atemu stellte sich auf und sah ihn mutig entgegen. "Oh soll ich jetzt heulen, oder was? Begleite mich friedlich und dir passiert nichts, wenn du dich weiter gegen mich auflehnst, kann ich nicht mehr für dein Schutz garantieren!" "SCHUTZ? Schutz?", äffte Atemu ihn nach. "Was soll das denn für ein Schutz sein? Du wolltest mich umbringen!" Er wurde lauter. "Gut, wie du willst!" Seth knipste kurz mit den Fingern und zwei finstere Kerle traten wie unsichtbar in den Raum - als wären sie nur dem Ruf gefolgt. Atemus Augen wurden größer, ängstlicher. Endlich konnte sich Teana bewegen. Das Brummen im Kopf hörte für einen Moment auf. Sie schaute zu Atemu, wollte schreien, als sie mit ansehen musste, wie die zwei muskelbepackten Kerle ihn an den Schultern, aus der Zelle hievten. Sie schluckte, als Seth sich vor ihr noch aufstellte. "Mit dir, hab ich noch was Schönes vor...also keine Angst, dich hab ich nicht vergessen. Die anderen Männer werden sich freuen, etwas Abwechslung zu bekommen...!" Er ließ seine Drohung offen, doch Tea wusste, was er damit sagen wollte. Niemals würde sie diesen Männern...nein, niemals würde sie ihren Körper verkaufen...NIE! "Du verdammter....", fing sie an, doch Seth drehte sich lachend um, sein Priestergewand wirbelte um seine eigene Achse. Dann verließ er die Zelle. Teas Stirn blutete und selbst manche Körperstellen schmerzten, durch die Wucht, wo sie gegen die Wand geprallt worden war. Doch sie stand auf. Atemu...Atemu.... Ihre Gedanken waren mit seinem Namen gefüllt. Was würde er nun machen müssen? Was? Sie bekam Panik. Kapitel 14: *Nur Fragen in meinem Kopf~ --------------------------------------- Anmerkung: Hallllllllllllooooooooooooooooooooo. Tja das vorherige Kap ist recht kurz, dieses hier auch *gg* mir fällt im moment nicht soviel ein - hab ne gewisse Schreibblockade. hoffe, das geht bald weg. bis bald dreamer *** ** ~Kapitel 14~ * Irgendwo.... Atemu wurde zu Boden geschmissen. Schlamm spritzte auf und verdreckte sein Gesicht. Das er so was durchmachen musste - er als Regent und Herrscher über ein mächtiges Land. Er lag hier im Dreck und zu Boden geworfen, vor einem Hohepriester, der wohl ein Vakuum in seinem Gehirn entwickelt hatte. Was war nur mit Seth geschehen? Wie konnte er ihm das antun? Er verstand es einfach nicht, wollte es nicht verstehen. Er spürte plötzlich einen heftigen Schlag auf den Rücken. Ein Knüppel....würde er nun verkloppt werden? Von irgendwelchen Sklavenhändlern und finsteren Schurken? Und er dachte immer, dass ihm hinter den goldenen Mauern des Palastes nichts passieren würde - nun ja soweit stimmte das auch, hier in der Wildnis war er diesen Menschen hilflos ausgeliefert. Sein Amt wurde in den Dreck gezogen und so langsam fühlte er sich selbst als unter bemittelter und unverstandener Herrscher. Vielleicht war es besser so - vielleicht war das sein Schicksal, welches von den Göttern auferlegt worden war. Er sackte ins ich zusammen, seine Kniescheiben bohrten sich tiefer in den Schlammigen Morast. Seine zusammengekniffenen Augen hielten seine Tränen zurück. Er bekam Tritte ab, heftige Tritte. Seine Hände wurden auf den Rücken festgebunden, wie auch seine Füße. Er war hilflos, konnte sich nicht wehren. "Du willst Pharao sein?" Ein fieser, muskulöser Kerl schien es auf Atemu abgesehen zu haben, denn er drückte seinen Fuß so fest auf seine Brust auf, dass Atemu nach Luft ringen musste. Die Sonne stach in seine Augen. Es wurde ihm blitzschnell heiß. Er versuchte sein Gesicht zu Boden zu drücken, die fetten, schmierigen, dreckigen Hände des Monstrums legten sich fest um seinen Hals. "Jetzt ist keiner deiner Leibwachen da, die dir helfen können, Schätzchen!" Das wusste Atemu selbst - er war ja nicht blöd. Und das schlimmste war. Er war schwach. Schwach ohne seine Leibgarde und das wusste Seth auszunutzen. Es war so peinlich - und so jemand, wie er, war Pharao? Er konnte sich ja nicht mal selbst helfen. Dann wurde er auch noch - zur größeren Schande - angespuckt. Hinter ihm hörte Atemu Schritte. Seth. Atemu wusste, dass er es war. "Lasst uns allein!" Er verscheuchte diese Schurken und beugte sich von oben herab. Atemu lag noch zu Boden und schaute zu ihm auf. "Na, wie hat dir das gefallen, mein Pharao?" Seine Worte waren wie Gift. Atemu wusste keine passenden Worte. "Wenn ich meine Arme und Beine frei hätte, würde ich dich umbringen....DU .....!" Atemu strampelte wie verrückt und wollte diese Fesseln von sich reißen - aber selbst dazu war er zu schwach. Er verlockte Seth nur zu einem Grinsen. "Du mich umbringen? Du? Atemu...sieh dich an. Ohne deine geliebten Wächter bist du nichts. Ich könnte alles mit dir anstellen, du könntest dich nicht wehren. Und das ist auch gut so. Was soll deine Verlobte dazu sagen?" Das Seth auch noch seine Verlobte mit ins Spiel brachte, grenzte an Wahnsinn. Wie gern hätte Atemu ihn aufgespießt. "Was?" "Du hast mich schon gehört, was wird sie nur denken, wenn ich ihr deinen Tod überbringe? Und dann wird sie schließlich mich heiraten!" "Du ekelst mich an!", antwortete Atemu und wollte am liebsten seine Ohren verschließen. "Och, so fies? Lass deine böse Zunge in deinem Mund, Atemu, wer weiß, ob nicht einer meiner Kameraden, sie dir abschneidet!" Dabei beließ es Seth und wandte sich zum gehen. "Was ist mit MIR?", rief Atemu und wirbelte um die eigene Achse. Staub fegte vom Boden hinauf und hinterließ einen feinen Nebel in der Luft. Der Boden wärmte sich zunehmend auf. Es wurde ziemlich heiß. "Du bleibst hier -allerdings", er verstummte kurz, "könnte ich dich wieder in dein zelt schaffen, wenn du mir die Wahrheit sagst!" "Wozu?", schrie Atemu ihm hinterher. "Du sagst mir, ob du mir deine Dienerin freiwillig übergibst!" Teana? Was wollte Seth von ihr? Und wieso sollte er Seth seine Dienerin übergeben sollen? Wieso wollte Seth auf sein Einverständnis warten? Und eine Wahrheit hören, die nicht mal er selbst kannte? "Warum brauchst du meine Billigung?" Seth blieb, mit dem Rücken zu ihm gewandt, stehen. "Ich will sie dir ja nicht entreißen, mein Freund. Jetzt wo du dich mit ihr auf gleicher Wellenlänge befindest und sie deine treue Begleiterin geworden ist, wäre es doch schade, dass Liebesidyll zu trennen.!" Atemu verstand die Welt nicht mehr, war die Luft in dieser Sekunde stickiger geworden? Was? "Was willst du damit sagen?" "Nun, man sieht doch, wie glücklich du bist in ihrer Nähe. Ihr Stand ist dir doch auch egal - und du warst mal Pharao. Na ja zum Glück ist das vorbei!...SAG mir, Atemu, liebst du sie?" Seth lachte während er das von sich gab. "Nein! NEIN! NEIN! - NIMM SIE DOCH! SIE BEDEUTET MIR NICHTS!", schrie Atemu los und hustete, als ihm Staub in den Hals fiel. Er wollte nur noch hier weg. Die Sonne war heißer, als Feuer. Sollte Seth das hören, was er sich zu hören wünschte "Wieso schreist du denn so? Ist doch jetzt sowieso egal!", Seth schaute über die Schulter zurück, "gib doch zu, dass du in deine Sklavin verschossen bist! Jetzt wo du ebenfalls ein Sklave bist, hängt doch nichts zwischen euch! Aber wenn du sie nicht haben willst, kann ich sie auch meinen Männern überlassen." Seth ließ seinen Satz kurz ruhen, wartete auf Atemus Reaktion, der das erst verdauen musste. "Warum willst du denn mein Einverständnis, du machst doch sonst auch das, was du willst, wieso SIE?" Atemu begriff nicht, wollte nicht verstehen, worauf Seth es abgesehen hatte. "Nun es tut einfach gut, dich leiden zu sehen, wenn es um eine Frau geht. - ich hatte zwar nicht gedacht - dass das diese herunter gekommene Sklavin sein wird, aber du warst nie gut im Aussuchen einer hübschen Frau!" "Ich bin nicht in Teana verliebt...VERSTANDEN? Was erzählst du denn da? Bist du größenwahnsinnig geworden, Seth? Ich will hier weg....verdammt...das kannst du nicht machen" Atemu versuchte etwas nach vorne zu robben. Seine Kniekehlen schmerzten, wie auch seine nackten Füße, die wie aufgeritzt wirkten. "Na dann....Teana hat sicherlich Spaß mit meinen Kumpanen! Du bleibst aber trotzdem hier!" Seth lachte erneut auf und Atemu glaubte, sich übergeben zu müssen. Er hatte teana verraten, nur weil er hier wegwollte und Seth hatte das völlig ausgenutzt. Wozu wollte er das überhaupt wissen? Er liebte Teana nicht...liebte sie nicht...sie war eine Dienerin, weit unter ihm. Auch wenn er zurzeit nicht Pharao war - er war königlich....das war Antwort genug. Der Schlamm unter ihm wurde wärmer und schmerzte im Nacken, der heiße Wüstensand um ihn herum wirbelte mehrmals in die Lüfte. Er schaute zum Himmel. Bei seiner Bewegungsfreiheit - die gleich null war - blieb ihm nichts anderes übrig. Vielleicht würde ihn nun der Totengott holen und Mitleid mit ihm haben. Kapitel 15: *Das Geheimnis* --------------------------- Anmerkung: Neues Kap. danke für die lieben kommis. bin doch gerade im abi. deswegen dauerte das schreiben solange. soooooooooooooooory for that. hoffe es gefällt euch. viel spaß. eure lily ~Kapitel 15~ * *** Tea hatte sich in die hinterste, rechte Ecke verkrochen, die Beine weit an ihren Körper gezogen, um sich irgendwie zu schützen. Wovor sie sich schützen wollte, wusste sie auch nicht so genau. Vor Seth? Vor seinen Kumpanen? Sie hatte die ganzen Fluchtpläne wieder verworfen, die sie sich ausgedacht hatte. Es war ja nicht so, dass hier keine Fenster waren. Aber vor diesen kleinen Fenstern, waren Gitter angebracht und die konnte sie - auch wenn sie es wollte - nicht durchbrechen. Sie lehnte ihren Nacken an die Wand und war froh, als sie die Tür hörte, die geöffnet wurde. Atemu würde zurückkommen! Als sie jedoch aufsah, sah sie einen Jungen, den sie zuvor noch nie gesehen hatte. Oder war er ihr nur nie aufgefallen? Verblüfft stellte sich Teana auf die Füße. "Wer bist du?" "Shhhh, sprich nicht, sonst hören sie uns. Ich will euch helfen. Der Pharao ist sich selbst überlassen worden. Das Dorf ist zurzeit leer. Seth und die Sklavenhändler sind aus dem Dorf geritten...." "Was heißt das, der Pharao wurde sich selbst überlassen?" Tea wusste nicht so recht, ob sie den Jungen trauen sollte. Er sah jedenfalls nicht so aus, als würde er sich einen Spaß daraus machen, Leute zu ärgern, die Hilfe bedurften. "Er soll sterben." Die Antwort reichte, um näher zu treten. Tea schaute den Jungen neugierig ins Gesicht. Er hatte lange, blonde Strähnen, die ihm ins Gesicht lagen. Sie musste das mit dem Jungen revidieren, denn als sie vor ihm stand, fiel ihr auf, dass er genauso alt sein musste, wie sie es war. "Ich bin Joey!", stellte er sich vor. "Wieso willst du uns helfen?" Argwöhnisch betrachtete ich ihn genauer. Er war etwas größer und schaute mich lächelnd an. "Ich bin mit vielen Dingen nicht einverstanden, die mein Bruder tut!" "D-Dein Bruder? Wer ist das? Einer der Sklavenhändler?" Irritiert schaute er mich an. Als ob ich blöd wäre. "Äh - So ähnlich....ich sage ihm, ihr habt euch von alleine befreit. Aber nun musst du mitkommen. Jetzt ist die Zeit gekommen..." Tea wusste nicht, ob sie dem jungen Mann trauen sollte, der ein Gesicht, wie ein Junge hatte. Vielleicht war das eine Falle? Es wäre nicht die erste, auf die sie hereingefallen wäre. "In Ordnung!" "Gut dann komm, hinter der Hütte hab ich zwei Pferde gesattelt." Er packte mich fest am Oberarm und wir beide liefen hinaus. Er hatte Recht, die Wächter waren fort und auch sonst herrschte Stille. Mein Herz sprang, wie im Marathon. Aber das könnte genauso gut inszeniert worden sein, dachte Tea scharf nach. "Moment!", schrie Tea im Laufschritt. "Was ist mit Atemu?" "Er ist nicht hier....er wurde in die Wüste geschleppt. War das wahr? Aber dann würde er sterben...ohne Wasser, bei der Hitze! "Dann müssen wir sofort zu ihm!", riet Tea. "Ich dachte, du willst dich retten, der Pharao ist kurz vor dem Sterben...was soll das werden? Eine hilflose Rettungsaktion?", fragte Joey. "Meinetwegen! Ich GEH nicht OHNE ihn!", betonte Tea patzig. "Dir ist nicht mehr zu helfen, vielleicht kriegen die das schneller mit, als du möchtest und deine Flucht wäre dann völlig umsonst gewesen." Er schaute Tea länger an und dann die beiden Pferde. "Okay, ich komme nicht mit, wenn du ihn retten willst, reite aus dem Dorf, immer geradeaus, halte dich an den Stand der Sonne! Hast du das verstanden?" "Warum tust du das?" Tea hatte es noch immer nicht begriffen. "Wie schon gesagt, ich habe da meine Gründe!" Er half Tea aufs Pferd zu kommen und reichte ihr die Zügel des anderen braunen Pferdes. "Dann rette ihn!" "Ich danke dir!", sagte sie und nickte ihm zu. Dann ritt ihr Pferd los. Sie wäre nie ohne Atemu geflohen. Dieser Joey kam ihr merkwürdig vor. Sein Bruder? Und er war mit vielem nicht einverstanden und deswegen wollte er ihr bei der Flucht helfen? Merkwürdig. Sie ritt der Sonne entgegen und hoffte, die Flucht würde gelingen und Atemu würde noch leben.... Anderswo Seine Kehle war wie ausgedörrt. Seine Augen, wie vertrocknet. Der Husten in seiner Kehle staute sich an und er hatte kaum noch die Kraft, sich zu bewegen. Die Sonne konnte die reinste Folter werden. Die Stricke um seine Füße und Hände waren so fest, dass er sie nicht zerreißen konnte. Die Schmerzen zu stark. Die Sonne stach in seine geschlossenen Augen. So heiß....so heiß. Wann durfte er sterben? Sein Leben war sowieso dahin...Sollte das eine Prüfung sein? Er vegetierte doch nur noch dahin! Als er Pferdegetrappel hörte, wusste er, dass das der Totengott sein musste. Er würde ihn auf einen Pferd abholen, der Todesreiter? Atemu bekam es mit der Angst zu tun, seine Beine bewegten sich nicht mehr. War er schon tot? Er fühlte, wie sein Kreislauf kippte. Seine Lider wurden schwerer, die Hitze erklomm seinen Körper. Er hatte sich seinen Tod immer anders vorgestellt, zumindest hatte er sich nie einen Tod in der Wüste ausgemalt. Er hörte, wie sich jemand aus dem Sattel schwang. Er würde kommen. JETZT! Atemu schluckte, doch die Spucke war ausgetrocknet, er konnte seine pelzige Zunge fühlen. War er nun tot? Er sah noch alles aus seinen Augen, er war wohl noch am Leben. Aber das würde bald vorbei sein. Sobald man den Todesreiter sah, würde man augenblicklich sterben. Er konzentrierte sich, obwohl die Sicht schlechter wurde und sich ein Nebel vor seinen Augen breit machte. Dann sah er bläuliche Augen über sein Gesicht. War das der Todesritter? Blaue Augen und braune, zerzauste Haare? Das schlimme war, sie war eine Frau. Atemu war verwirrt. Starrte sie genauer an. Kannte er sie nicht? Er konnte sie kaum erkennen. Sie sprach mit ihm, aber was? Sie löste die Stricke von seinen Händen und Beinen. Seine Hände schienen wie gelähmt und fielen, wie von selbst neben ihn. Er konnte sie nicht richtig fühlen. "Kannst....mich...hören?" Er verstand nur Wortfetzen. Wollte die Todesreiterin noch mit ihm reden? Die Papyrusrollen mussten überarbeitet werden, dachte er zuerst. Der Tod war eine Frau und kein Mann - so wie es geschrieben stand. "Atemu....flüchten....sofort....Joey....geholfen.....und...aufstehen....du....!" Atemu konnte nichts verstehen, es war wie ein Rauschen in den Ohren. War das der Tod? Hörte er nun Dinge? War das die letzte Minute vor dem Sterben? Er hatte immer gedacht, dass sich dann Erinnerungen auftaten, und sich vor seinen Augen abwechselten.... Dann fassten ihre Hände sein Gesicht. Sie waren kühl. Oh bei den Göttern! Nun war es soweit. Sie würde ihn mit ins Totenreich nehmen. Dann aber versuchte sie mit einer Hand, seinen Mund zu öffnen und plötzlich spürte er Flüssigkeit, sah einen braunen Wasserbeutel, den sie über seinen Mund hielt. DAS WAR WASSER! Er verschlang es, und sein Mund befeuchtete sich zunehmend. Das Wasser konnte gar nicht genügend in seinen Hals laufen. Wieso half ihm der Todesgott? - eher Todesgöttin.... Als sie den Beutel wegnahm, wurde auch seine Sicht klarer. "Ist alles in Ordnung?" Die Stimme kannte er doch. Wie blöd war er eigentlich? Teana war doch kein Todesgott. Er riss ihr den Wasserbeutel aus der Hand. "Trinken sie nicht zu gierig, sonst übergeben sie sich, wie lange liegen sie denn schon hier?" Sie schien sich Sorgen gemacht zu haben, wie war sie überhaupt hierher gekommen? MOMENT! Vielleicht war das nur eine Vision, kurz vor dem Tod? ER schluckte, nein, sie schien real zu sein. Oder? Verwirrend studierte er ihr Gesicht. Sie sah mitgenommen aus. Er trank noch einen Schluck, befeuchtete sich die spröden Lippen, die schon Risse zeigten. "Kommen sie, können sie aufstehen? Wir müssen hier weg!", sie umfasste seine Hand und wollte ihn vom Boden ziehen. Doch er war so schwer, wie ein Sack Gerste. "Helfen sie mir mit, versuchen sie aufzustehen!", zwang sie ihn. Er versuchte es ja mit allen Mitteln, wieder Gefühl in die Beine zu bekommen, doch es war leichter gesagt, als getan. Er wollte was sagen, hörte seine Stimme aber nicht. Na prima, war er stumm geworden? Hatte die Hitze seine Stimmbänder denaturiert? Endlich, die Benommenheit in den Füßen verschwand und er konnte mit Hilfe Teas auf die Beine kommen. Mit humpeln, was man kaum als gehen bezeichnen konnte, schleiften sie sich zu den Pferden. Sie half ihm sogar in den Sattel zu kommen. Er wollte gar nicht wissen, wie sie ihm half. Denn sie fasste ihn an Körperregionen an, die ihm ziemlich peinlich waren. Er spürte den warmen Händedruck auf seinen Hüften und am Bauch. Die Berührungen waren zwar alle recht kurz gewesen, aber sehr intensiv. Ob das durch die Starre der Hitze gekommen war, dass er alles viel gründlicher spürte? Er senkte den Kopf nach vorne und ließ das Pferd einfach loslaufen. Tea schwang sich auf das andere Pferd und preschten über den Sand davon.. War das nur eine Vision? War das vielleicht gar nicht echt? Wie war Tea geflohen? Wo würden sie hin reiten? War das nur eine Art Träumerei? Ein Wunschdenken? Er war so müde...so müde. Langsam wurde alles schwarz vor Augen, nur das Getrappel der Pferde hörte er leise im Schlaf - und nun wusste er schließlich, dass das alles gar kein Traum sein konnte. * Etwas Kühles bespritzte seine Stirn und lief weiter über seine Wangenknochen. Es fühlte sich so erfrischend an. Schlechte Alpträume hatten ihn geplagt. Eine Entführung durch seinen besten Freund. MOMENT! Das war kein Alptraum gewesen, das war alles wirklich geschehen. Aber wo war er nun, und wieso lief ihm Wasser über die Wangen? Sein Körper war träge und verlangte nach Schlaf, seine Kniescheiben fingen an zu brennen, als er versuchte sich zu bewegen und schließlich die Augen zu öffnen. "Bleiben sie liegen...", hörte er eine sanfte Stimme. Teana. Er versuchte trotzdem die Augen zu öffnen, um wenigstens zu wissen, wo er sich befand. Dunkelheit gab sich ihm preis, als er aufsah. Nur ein wenig Helligkeit fiel in den Höhleneingang, in dem Teana und er saß. "Wo...sind wir?", krächzte er unter Halsschmerzen und fasste sich nervös an dem Hals. Wieso schmerzte es so zu sprechen? "Ich habe eine Höhle im Gebirge gefunden. So leicht wird man uns hier nicht finden können." Na toll, hieß das etwa, dass sie immer auf der flucht sein würden? Er? Ein Herrscher über Ägypten? Ein Pharao? Er lag im Schmutz? In einer Höhle? "Ich fasse es nicht", sagte er frustriert und schüttelte sich vor Kälte. Er war diesem Temperaturwechsel nicht gewöhnt. Noch eben war ihm so feurig heiß und nun....zitterte er wie Espenlaub. "Was fassen sie nicht?" Teana kniete rechts neben ihm. "Dass ich sie gerettet habe oder dass wir in einer Höhle Unterschlupf gefunden haben?" Ihre Stimme klang überproportional schallend. Wie ein Echo, das in dieser Höhle noch dreifach verstärkt wurde. "Einfach ALLES!", versuchte er sie anzuschreien, was aber in seinem kläglichen Versuch versagte. Es hörte sich eher wie ein quietschender Schrei an. "Wollten sie etwa sterben?", herrschte Teana ihn an. Atemu antwortete nicht. Wozu auch. Sein Leben war verwirkt, nie wieder würde er in einem warmen Zimmer sitzen. Nie wieder würden ihm seine Diener zu Füßen liegen. "Wie....haben sie sich befreien können?", fragte er schließlich doch. Er hasste die Stille zwischen mehreren Personen und er hasste eindeutig die Stille zwischen Personen, die sich wohl nun länger miteinander aushalten mussten. "Joey....hat mir geholfen!" Als Teana zu dem jungen Herrscher schaute, konnte sie für einen Augenblick, sein kalkweißes Gesicht sehen, welches er aber gut in der Dunkelheit der Höhle verstecken konnte. "K-Kennen sie ihn?", fragte Tea neugierig nach. Sein Verhalten war ja nun mehr als eindeutig. "Ja, so kann man das nennen!" Atemu schaute zur Seite, genau dorthin, wo sie nicht saß. Er WOLLTE sie nicht ansehen. "Er hat etwas über seinen Bruder gesagt!" Tea hörte wie Atemu sich räusperte und hob eine Augenbraue. "Sollte ich irgendetwas wissen?", stocherte sie nach. Atemu biss sich auf die Unterlippe. "Ich darf darüber nicht sprechen... und auch sonst weiß es keiner." Atemu schaute immer noch zu einem imaginären, dunklen Punkt in der kleinen Höhle. Tea dachte nach. War Atemu etwa der Bruder? Oder...wer sonst? Seth? Nein das ging ja nicht, er war Hohepriester, er war Einzelkind.. Und Atemu hatte doch keine Geschwister...oder? Denk nach Tea. "Ich sag es auch keinen!" "Ja, das glaub ich!" Atemu rutschte an der Wand entlang und blickte sie nun endlich wieder an. "Wie auch? Wir sind ja auch die einzigen hier draußen!" "Dann können sie es mir auch sagen. Wer ist der Bruder?", hakte sie nach. Atemu wirkte ziemlich nervös. "Wer ist es? Kenne ich ihn?", fragte sie weiter. Sie wollte ihn solange nerven, bis er es sagen würde. Atemu sah wieder zur Seite, sie hörte ihn tief einatmen. Dann, wie ein Flüstern: "Ich!" Tea glaubte ihren Ohren nicht. Atemus Vater hatte noch einen Sohn gehabt? Noch einen königlichen Erben? Was hatte Joey bei den Sklavenhändlern zu suchen? Er war Atemus Bruder? Zerstreute Gedanken fegten über Tea hinweg. Sie konnte nichts sagen. "Sie haben noch einen Bruder!" "Ich kenne ihn nicht mal, ich habe ihn nie gesehen....", meinte Atemu leise. "Ja aber wie kann das sein?" Tea verstand die Welt nicht mehr und musste an ihre Großfamilie denken. "Er ist mein Halbbruder!", kam es über seine Lippen. "Es wäre ein Skandal für mein Vater gewesen....mein Vater hat mir die Wahrheit erst an seinem Sterbebett verraten!" Atemu schaute auf, wollte Teas Reaktion testen - sah aber keine. "Das heißt, er hat Joey nicht als sein Sohn akzeptiert?" "N-nein....das hat er nicht. Joey muss mich hassen, weil ich alles habe und er hat nichts. Er durfte Theben nicht mal betreten. Seine Mutter war eine Hure gewesen, die mein Vater....ich......ich..." Atemu konnte nicht weiter sprechen und verzog die Mundwinkel. Tea schaute ihn an, sah dass er mit dem Wissen kämpfte, welches ihn plagte. "Es tut mir so Leid...." "Vaters Ehre wäre hinüber gewesen, wenn das herausgekommen wäre. Deswegen wollte er nichts von Joey wissen. Mein Halbbruder muss wohl auf die schiefe Bahn gekommen sein...er hat königliches Blut und....er kann es nicht nutzen, kann - es nicht...." Atemu suchte nach Worten, fand keine, erneute Kopfschmerzen plagten ihn Tea zögerte und legte dann ihre Hand tröstlich auf seine Schulter. "Er schien mir sehr nett zu sein!" "Ja, dass ist er wohl auch!", kam es ihm kläglich über die Lippen und schaute verdutzt auf ihre Berührung. Dann saßen die beiden einfach so da, nebeneinander, in ihren Gedanken schwelgend. Dann herrschte Stille, die nun keiner mehr durchbrechen wollte. Kapitel 16: ~Der Weg, der allein begangen werden muss~ ------------------------------------------------------ Anmerkung. Nicht viel geschrieben, irgendwie ist mir nicht viel eingefallen, hoffe das ändert sich in den nächsten kaps. hab euch alle lieb und thx für die kommis *riesigfreu* *umflausch* Kapitel 16: *nächster Morgen* Die Stille durchbrechend, stand der junge Pharao auf, klopfte sich die dreckige, zerrissene Kleidung sauber und machte ein verzerrtes Gesicht. "Ich fasse es nicht, dass ich mit Ihnen in einer Höhle herumlungere und ich SO aussehe!" Er sah an sich hinunter und schüttelte missbilligend den Kopf. "Wären sie lieber gestorben?" Tea schaute Atemu lange an. Warum siezten sie sich wieder? Sie hatte ihn doch schon mehrfach mit Namen angesprochen und ihn sogar geküsst. Na ja irgendwie beruhte das ja nicht auf Gegenseitigkeit. "Besser als mit einer Dienerin irgendwo in der Wüste auf etwas zu warten, was wohl nie kommen wird....ich denke, wir müssen hier weg!" "Und ich helfe ihnen noch mal....pah....wie klug sie doch sind. Ich weiß selbst, dass wir hier nicht bleiben können. Aber bei der Hitze holen wir uns sofort den Tod, wenn wir zurück nach Theben wollen!" "Wer hat denn gesagt, dass ich zum Palast will? Seth ist doch dort, nein....noch will ich ihm nicht gegenübertreten. Nein, ich habe was anderes vor!" Atemu trat zum Höhlenausgang und schirmte sich die Augen mit der rechten Handfläche ab. "Ach und wohin wollen sie dann?" Tea war nun hellhörig geworden und versuchte auch auf die Füße zu kommen. "Hier in den Bergen gibt es ein kleines Dorf, mit dem Theben seit längerer Zeit Handelsbeziehungen geführt hat. Sie sind uns recht friedlich gesinnt, wenn man das so nennen darf!" Atemu blickte zurück zu seiner Dienerin, die ihn stumm anblickte. "Das heißt, wir gehen zu diesem Dorf?" "Nun ja, das wird etwas schwierig werden, weil ich gerade keine Orientierung habe. Allerdings muss es im Osten sein!" Und zeigte in einer Richtung. "Soll das Osten sein?" Tea schaute seiner Hand nach. "Wer lebt länger hier? Sie oder ich?" Atemu grinste kurz und ließ den Arm sinken. "Und woher wissen sie, dass das Osten ist?", fragte Tea irritiert ohne eine Antwort zu geben und konnte nichts in der Richtung ausmachen, was ihm weitergeholfen hätte. "Nun, ich sage nur: Stand der Sonne!" "Oh ja natürlich", entgegnete Tea verwirrt und schaute zur Sonne, die auf der anderen Seite herunterlugte. "Dann müsste dort Westen sein!" Er zeigte auf die gleißende, flimmernde Sonne. "Wahnsinn, was sie so alles wissen!" "Na wenigstens einer von uns, sie sind ja auch zu nix zu gebrauchen und schleppen mich immer mit ins nächste Übel hinein!" Was? Wie bitte? Hatte sie das nur falsch verstanden, oder gab er ihr tatsächlich die Schuld? Wütend stemmte sie ihre Hände in die Hüften. "Ich glaube, sie haben einen Sonnenstich und wissen nicht wovon sie sprechen. Ich weiß ja, dass sie das Gegenteil davon meinen." "Nein, sie haben mich schon verstanden, Dienerin!" "Soll dass hier wieder ein Herrscher-Sklave-Machtverhältnis- Spiel werden?", fragte Tea trotzig. "Zum tausendsten Mal, wir sind nicht mehr im Palast und sind nun auf uns gestellt." Ihre Stimme wurde ungewollt lauter. "Das weiß ich auch, und glauben sie mir, ich hätte lieber jemand anderen an meiner Seite gehabt." "Ach, ihre Verlobte?", fragte Tea und neckte ihn weiter. "Vielleicht", meinte er genervt. "Aber ich dachte, sie wollen nicht heiraten!" "Das geht sie gar nichts an. Ich konnte sie ja nicht mal treffen, nur weil sie schuld sind!" "ICH???? Ich bin schuld? Wer hat sich denn von seinem Gefolge getrennt? Und welches Pferd ist gelahmt?" Plötzlich fühlte sie den Ärger in sich aufsteigen. "Na und, sie waren auch viel zu schwer für mein Pferd. Deswegen ist es nur gelahmt....und deswegen konnte ich nicht zu meiner Verlobten!" ER reckte das Kinn etwas vor und seine schönen Augen bekamen ein wütendes Funkeln. Tea war perplex. Sein Verhalten war plötzlich kindisch, als ob er unbedingt Recht behalten wollte. "Bin ich jetzt etwa auch noch zu dick, oder was? Sie essen doch im Palast die ganzen Schweinshaxen, sie sind wohl eher derjenige, der zu schwer für ihr Pferd ist." Tea zeigte mit dem Finger auf seinen durchtrainierten Bauch und schämte sich bereits für ihre dumme Argumentation. "Ich esse so was nicht." "Äh-was?" Nun war es Tea die irritiert war. "Ich habe ja nicht gesagt, dass sie dick sind, so wie sie es ausdrücken. Überhaupt, was ist das für eine Wortwahl?" "Was haben sie denn dann gesagt? Und überhaupt, sie benutzen auch keine besseren Worte." "In ihrer Umgebung muss ich das auch nicht"; entgegnete er scharf. "Ich meinte, dass wir beide zu schwer waren!" "Das hat sich eben aber anders angehört!", sagte Tea. Jetzt wollte er sich nur herausreden, aber so leicht machte sie es ihm nicht. "Ist ja auch egal, sie sind am ganzen SCHULD! Sie waren es doch, die sich für meine Freundin ausgegeben hat!" "Was hätte ich denn machen sollen?" Sein Gesicht zeigte keine Regung, er war wirklich aufgebracht. "Gar nichts, am Besten, sie hätten ihren vorlauten Mund gehalten. Aber das können sie ja nicht." "Ich bin vorlaut? Wenigstens einer, der mal den Mund aufmacht, meinetwegen können wir die nächsten Tage auch stumm nebeneinander hergehen. Außerdem gehören sie auch nicht zu meinen Lieblingsgesprächspartnern." "Tja, dann schlage ich vor, trennen wir uns, solange es noch geht!" Atemu schaute in die Ferne. Der Horizont flimmerte durch die Hitze, vor ihnen erstreckte sich nur eine flache Sandebene. "Uns trennen? Nein, das geht nicht. Ich bin ihre Dienerin, da müssten sie mich schon rausschmeißen!" Tea hob neckisch eine Augenbraue und grinste innerlich über Atemus Reaktion. "Na dann gehen sie!", sagte er ernst. "WIE? Ich soll was? Wohin soll ich denn dann?" "Gehen sie mir einfach aus den Augen, Dienerin. Mit ihnen komme ich nur in weitere Schwierigkeiten. Außerdem sitzt mir Seth im Nacken." "Ach so ist das!", meinte Tea nach einer Weile. "Was meinen sie?" Atemu stand wieder in einer lässigen Position vor ihr, die doch soviel an Macht aussandte, dass sich Tea um vieles kleiner fühlte. "Sie wollen mich beschützen, vor Seth und....und deswegen wollen sie nur, dass ich gehe!" "Sinnieren sie da nichts hinein. Ich will nur nicht weiter mit ihnen zusammen sein!" "Ach, wir sind zusammen?" Sie wusste, dass sie das Spiel zu weit trieb, aber im Moment machte es einfach riesen Spaß, ihm auf die Nerven gehen. "Sie wissen doch wohl, was ich mit "zusammen" gemeint habe, nicht ihre dummen Kussszenen und überhaupt ihre Anmache...sie verwirren mich! Lassen sie mich in Ruhe!" Sie verwirrte ihn? Das machte das ganze doch erst interessant. "Ich soll ihnen zu nahe gekommen sein? - Sie hätten sich ja auch wehren können. Und in dem Gefängnis sah es nicht so aus, als würden sie es nicht wollen!" "Wir waren in einer prekären Lage, das hatte nichts zu bedeuten, nur weil ich kein Diadem trage und meinen Zepter nicht in der Hand halte, bin ich kein normaler Bauerntölpel. Ich bin vergeben. Klar?" "Vergeben? Mit wem? Sie wollen nicht heiraten. Im Endeffekt sind sie doch froh, dass sie ihre Verlobte nicht getroffen haben!" "Was geht's ihnen an, was ich denke. Halten sie sich von mir fern. Ich sage das nicht noch mal." "So toll sind sie auch nicht!", meinte sie mürrisch. Doch war er, dachte sie resigniert. "Ich glaube, wir sollten getrennte Wege gehen!" "Was? Wenn sie meinen. Als Pharao schlagen sie sich ganz sicher nach Theben durch!" "Was hat das damit zu tun? Ich bin einfach geschickter, als sie. Und nehme nicht immer die erste Chance, die mir geboten wird. Sie sehen ja, zu was das geführt hat. Ich habe bisher nur auf sie gehört." Tea drehte sich um und zeigte ihm ihren Rücken. "Dann gehen sie mal, mein Pharao!", sagte Tea zur Höhlenwand, ließ ihre Stimme desinteressiert wirken. "Werde ich auch und kommen sie nicht auf die Idee, mir zu folgen." "Das tue ich ganz sicher nicht. Pah...." Sie verschränkte gekränkt die Arme. Was solls. Sollte er doch abhauen. Er würde ja sehen, was er davon hatte. Dann hörte Tea Schritte, es wurde ruhig. Als sie den Kopf drehte und über ihre Schulter blickte, war Atemu fort. Er war also wirklich gegangen. Dieser Narr! Sie sollte schuld sein? Pah.... Kapitel 17: ~Immer da~ ---------------------- Anmerkung: Danke für die lieben Kommis, hätte ich nie für möglich gehalten, dass ihr die Story so toll findet und ich so viele liebe kommis bekomme. ich freue mich immer riesig, sie zu lesen. am liebsten würde ich immer jeden einzeln danken, aber das würde zulange dauern. deswegen ein großes danke für alle, die die story so begierig lesen. ^^ hab euch lieb eure lily-chan ~Kapitel 17~ *** ** * *15 Minuten später* Sollte sie ihm nachgehen? Ach, wieso denn. ER wollte es doch nicht, dass hatte er ihr wohl ausdrücklich mitgeteilt. Er war ja so stur, nur weil er ein Pharao war. Wieso war sie auch so mürrisch zu ihm gewesen, vielleicht wäre er so gar nicht erst gegangen. Und wenn er ihre Hilfe bräuchte? Vielleicht war er einfach zu stolz, ihr zu sagen, wie sehr er sie gerade jetzt brauchte. Immerhin war sie in seinen Diensten und er hatte ihr ja nur gesagt, dass sie gehen sollte. Doch gekündigt hatte er sie doch nicht wörtlich. Oder doch? Auch wenn, sie würde ihn nicht in Stich lassen. Sie liebte ihn doch. Er war verwirrt durch ihre Annäherungsversuche. Hieß das etwa, dass er auch Gefühle für sie empfand oder fand er es einfach nur ablehnend? War ja auch egal, dachte Teana grinsend und trottete aus der kühlen Höhle in die Hitze, die wie ein Schlaghammer auf sie fiel. Sofortiger Kopfschmerz machte sich in ihr breit. Sie kniff die Augen zusammen, eine Hand hielt sie wie einen Schirm vor die Augen und schaute in den Osten. Sie konnte ihn nicht mehr sehen. War er etwa so schnell allein unterwegs? Sollte sie nachsehen? Pah, er hatte ihr doch all die Schuld in die Schuhe schieben wollen, wieso sollte sie ihm nachgeben? Aber, wenn sie recht überlegte, war er ja noch schwach auf den Beinen, immerhin lag er ziemlich lange gefesselt in der Wüste unter einer heißen Mittagssonne. Vielleicht war er bewusstlos geworden oder war gestürzt und brauchte ihre Hilfe? Sie versuchte sich schnell gute Entschuldigungen einfallen zu lassen, um doch zu ihm zu gehen - falls er fragte, was sie hier tue, würde sie ihm einfach nur sagen: "Ich habe geglaubt, sie bräuchten Hilfe!" Das war doch eine gute Entschuldigung, für etwas, was sie eh hatte tun wollen. Sie atmete noch einmal die heiße Wüstenluft an, Ihr Hals war rau geworden. Lag das an den Sandkörnern, die unsichtbar mit den Luftpartikelchen kämpften? Sie trat auf einen unebenen Felsen hinab und versuchte sich krampfhaft mit den Händen an einigen Stellen im Felsen festzuhalten. Atemu konnte sicher gut klettern, er war sicher schon auf einem Pfad angekommen. War er etwas schon im Dorf? Moment, so schnell konnte selbst er nicht sein. Ihre schulterlangen Haare fielen ihr ins Gesicht, ihre Haarspitzen waren feucht, fast schwitzig und es nervte Teana, sie ständig aus dem Gesicht zu wischen. Doch was tat man nicht alles für den Jungen, den man liebte? Er würde sie nie lieben, sie kamen aus unterschiedlichen Welten. Leider! Aber was stand dagegen, ihm helfen zu wollen? Irgendwann würde er schon erkennen, wie wertvoll sie war. Endlich, ihr Fuß erfühlte festen Grund und sie konnte sich an einem riesigen Felsen vorbeischlängeln, ohne zu fallen oder den Stand zu verlieren. Die Hitze war in ihrem Nacken unerträglich. Sie schwitzte und ihr Leinenoberteil klebte bereits an ihrem Rücken. War das heiß, immer wieder wischte sie mit dem Handrücken über die Stirn um die Schweißperlen zu vertreiben. Als sie auf einer geraden Ebene aufkam, breitete sich ein Halbschatten vor ihr aus. Hier war es etwas kühler. Ein riesiger spitzer Felsen versperrte die Sicht in die heiße Sonne. Tea versuchte sich zu orientieren oder irgendwo Atemu zu erblicken. Doch nirgendwo konnte sie ihn sehen. Hatte Seth ihn gefunden? Teana erschrak im Inneren. Wieso war sie ihm nicht sofort nachgegangen??? Atemu, wo war er nur? Sie trat in den Halbschatten. Ihre Füße fingen erst jetzt an zu schmerzen, als ob sie auf spitze Nadel getreten wäre. Ihre Muskeln spannten unwillkürlich, als sie etwas erspähte. Und zwar einen ausgestreckten Fuß, sie konnte nur den Fuß neben dem spitzen Felsen sehen, alles andere war verdeckt. Sie machte ein erstauntes Geräusch. Er musste es sein! War er etwa gefallen, gestürzt, hatte er sich womöglich wehgetan? Atemu...oh nein. Das würde sie sich nie verzeihen! Teana ging schneller um den Fels herum, der frontal ziemlich in die Breite ging. Dann sah sie ihn. Er war es. Atemu. Erschöpft und mit geschlossenen Augen lehnte er an den kühlen Felsen. Er bewegte sich nicht. Seine Beine ausgestreckt, seine eine Hand in seinem Nacken versteckt. Seine Haare klebten auf seiner Stirn. Und er war so ein edler Mann, er war Herrscher über Ägypten und nun...nun sah er aus, als wäre er...ein herumlungernder Bauerntölpel, wie er es genannt hatte. Sofort kniete sich Teana neben ihn. Der Schatten tat ihm wohl gut, doch atmete er etwa nicht? Sie konnte nichts hören, war er etwa...tot? Nein, niemals, das...wie ist das geschehen? "Atemu?" Mehrmals sprach sie ihn an, doch der junge, schöne Pharao öffnete seine hellen, leuchtenden Augen nicht. Warum nicht? Wieso hatte sie auch so lange gebraucht? Sie kam ihm etwas näher und legte ihr Ohr nah an seinem Mund. Sie wollte ihn atmen hören. Sie hörte nichts, weil der heiße Wind so laut um ihre Ohren preschte. Verdammt. Atemu, sag doch was! Heiße Tränen sammelten sich in ihren Augen, ihre nassen Strähnen klebten an ihren Wimpern und ließen das innere in den Augen anfangen zu brennen. Sie rüttelte den Pharao... "Atmen sie...!" War er bewusstlos? Was sollte sie jetzt machen? Ihre warmen Hände lagen um seine glühheißen Wangen. War das etwa ein Nachklang von seiner Folterung in der Wüste? Würde er jetzt sterben? "ATMEN SIE DOCH...tun sie mir das nicht an, lassen sie mich nicht allein. Man braucht sie doch. Ägypten braucht sie....ich brauch sie", flüsterte sie. Sie klopfte leicht mit ihren Händen gegen seine geröteten Wangen. Doch es passierte nichts. Sein so ebenes Gesicht war so blass, trotz seiner rötlichen Wangen. Nein, nein, nein. Man würde ihr die Schuld geben, an den Tod Atemus. Wieso dachte sie schon über seinen Tod nach. Er war doch gar nicht tot. Streng dich an, was würde ihm helfen. Wasser, aber das war nicht hier! Sie presste nachdenklich die Lippen aufeinander. Dann bekam sie eine Idee. Ein wenig zittrig legte sie ihre Finger auf seine geschlossenen Lippen und öffnete seinen Mund ein klein bisschen. Seine Haut war so schön weich. Moment, woran dachte sie da gerade? Hallo? Er lag in einem bewusstlosen Zustand und sie dachte über seine weiche Haut nach? Geht's noch? Sollte sie das tun? Er würde sie killen, aber er brauchte Flüssigkeit. Sie musste ihm...helfen. Auch wenn es irgendwie eklig klang, doch ihr fiel nichts Besseres ein. Oder tat sie das nur, weil sie ihn noch mal berühren wollte? Nein, ach Unsinn, sie wollte ihm helfen. Dann beugte sie sich zu ihm herunter und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Sie konnte spüren, wie trocken sein innerstes war. Sie dachte nicht nach sondern ließ ihre Speichelflüssigkeit in seinen Mund laufen. Zwar war sie auch so gut wie ausgetrocknet, aber wenn sie nun mal kein Wasser zur Verfügung hatten.....das war die einzige Möglichkeit - fand sie zumindest. Nichts passierte. Oh nein. Wie blöd war sie auch? Sie gab ihm ihren Speichel ab, das war ja schon das widerlichste, was es geben konnte. War doch logisch, dass das nicht half. So würde er auch nicht aufwachen. Atemu....sie spürte seine spröden Lippen, die durch ihre befeuchtet wurden. Seine Lippen waren so süß und voll, trotz seines Wassermangels. Sie durfte ihm nicht sterben lassen. Er war der Pharao. Dann plötzlich, spürte sie einen Gegendruck, der von ihm ausgehen musste. Und dann...drückte er sie mit seinen Händen ein Stückchen fort und wischte sich mit den Handrücken über den Mund. Machte ein ekelverzerrtes Gesicht. Er war wieder wach. Das war ja zumindest etwas! Doch so wie er sie jetzt ansah, hätte sie ihn lieber sterben lassen sollen. Der Blick konnte sogar Eis brechen. "WAS ERLAUBEN SIE SICH?" Seine Stimme hatte nichts an Wut verloren. "Ich habe sie gerettet!", verteidigte sie sich schnell. "Mit einem Kuss, sie nutzen auch jede Chance aus, die für sie Wert hat, was?" "Nein, ich wollte ihnen nur...." "Ist ja auch egal und überhaupt, wieso hab ich so einen komischen Speichel im Mund..." "Das...äh...ist meiner. Sie wären fast gestorben, sie brauchten Flüssigkeit und wir haben kein Wasser, ich wollte sie wirklich nur retten!" Teana plumpste in die Hocke und Atemu konzentrierte sich auf seine Atmung. "Hab...hab ich etwa nicht geatmet?", fragte er gedrückt. "Ich glaube schon, ich war mir nicht sicher, sie sahen sehr mitgenommen aus!" "WER hat ihnen eigentlich gesagt, dass sie mir folgen sollen?" "Äh niemand, sind sie denn gar nicht froh...ich hätte sie auch liegen lassen können. Sein sie froh, dass ich ihnen nachgegangen bin!" Atemu machte eine Schnute und kaute auf seinen Unterkiefer herum. "Sie haben mir also ihren Speichel in den Hals geflößt? Verstehe ich das richtig?" Sein Ton klang so merkwürdig. Tea machte ein mulmiges Gesicht. "Äh. Ja....das stimmt, ja...!" "Ich weiß nicht, ob ich ihnen dafür danken oder sie umbringen soll!" Er sagte das so ernst, dass Tea ihn ein wenig erschrocken musterte. "Lieber das ERSTE!", lächelte sie. Atemu lächelte plötzlich auch. "Wäre auch zuviel Arbeit, sie zu töten. Vielleicht brauche ich sie wirklich noch!" "Das heißt, ich darf sie wieder begleiten?" Tea war völlig aus dem Häuschen. "Was soll ich sonst machen, sie retten mich ja schließlich ständig." Atemu versuchte aufzustehen und hielt sich derweil an den Felsen fest, zog sich in die Höhe. "Erzählen sie hiervon niemanden, auch nicht, wie ich nun aussehe....", meinte er grimmig und strich sich die nassen Haare hinter die Stirn. "Schauen sie mich doch mal an, mir ist genauso heiß! Und ich sehe nicht besser aus! Im Übrigen wem soll ich das erzählen? Einen Vogel?" Tea lächelte zaghaft und starrte Atemus Versuche an, sich aufrecht hinzustellen. Er war noch recht schwach. "Soll...soll ich ihnen helfen?" fragte Tea resigniert, nach einigen Minuten , als Atemu immer wieder in die Knie zu brechen drohte. "Ähm, nein...es geht...schon!" Und schon wieder fiel er fast zu Boden, doch Teana war schneller und legte schnell ihren Arm um seine Hüfte. Er fiel auf ihren Unterarm. Er klang ziemlich überrascht: "Hab ich ihren Arm gebrochen? Da war so ein komisches Geräusch." "Nein, mein Pharao, das waren nur sie...ich werde sie stützen!" "So alt bin ich auch nicht. Ich brauche nur einen Moment", klagte er genervt. Tea lächelte in sich hinein, als Atemu sich so halb in ihrem Arm wieder fand. Ein Pharao in ihren Armen? "Wie weit ist es noch?", wollte Tea stattdessen wissen und half ihm, das Gleichgewicht wieder zu finden. "Eigentlich müsste es hinter diesem Felsplateau liegen." Als er das sagte, hörte Tea plötzlich Schritte. Fremde Schritte. Selbst Atemu hatte das gehört. Tea und der Pharao wechselten fragende Blicke aus. "KEINEN SCHRITT WEITER, FREMDE!" Eine männliche Stimme sagte das so brüsk, dass Teana und Atemu in ihrer Regung erstarrten. Eine spitze Schwertklinge zeigte auf sie. Tea schaute über ihre Schulter, um den Fremden zu identifizieren. Ihre Augen rissen ungläubig aus den Höhlen. "JOEY?", kam es über ihre Lippen. Atemu schaute wie in einem Zeitlupentempo auf und sein Blick kettete sich an seinen Halbbruder, der Atemu nur irritiert mustern konnte. Kapitel 18: ~Was mein Herz sagt~ -------------------------------- Anmerkung: SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO, das nächste Kap, nicht sonderlich lang, aber um ehrlich zu sein, hatte ich nicht genügend Zeit und mir fiel auch nichts gutes ein. XDDD *ehrlich ist* Na ja so gut fand ich das Kap nun auch nicht, entweder weil es so kurz ist, oder weil meine Charas so merkwürdig werden. Atemu veränderts ich so krass....wieß nciht, ob das gut oder eher schlecht ist. Zumindest die Wortwahl ist nicht gerade der zeit angeglichen. irgendwie....lol....*aufreg* na auch egal. lol danke für die lieben kommis, ihr seid die Besten, hab euch alle lieb. eure lily ~Kapitel 18~ Langsam und zögerlich ließ Joey das Schwert sinken. Die saubere Klinge blinkte im Sonnenlicht gefährlich auf. "Tea...und...", er stoppte und schaute auf Atemu hinab. Der junge Pharao hatte nun seinen Blick gesenkt, womöglich wollte er nicht mit Joey in Konfrontation treten. Tea beobachtete das Schauspiel und schaute irritiert zu Atemu. Wieso sagte er nichts? Wieso senkte er den Blick? "Yami....du musst Yami sein. Habe ich Recht?" Tea kniff ihre Augen zu Schlitzen zusammen als sie wieder zu Joey starrte, denn die Sonne schien genau auf ihn und verbarg ihn in eine Art Halbschatten. Yami? Sie erinnerte sich, dass Atemu ihr auch einmal diesen Namen genannt hatte. Aber wieso sprach Joey ihn so an? "Atemu wenn es recht ist. Das ist nun mein Name!" Die Stimme des Pharaos hörte sich genervt an, fast wütend, dass Joey ihn so angesprochen hatte. "Oh ach ja", spielte Joey gekünstelt und fiel provisorisch auf die Knie. "Du bist ja der Pharao und ich dein treuer und ergebener Diener..." Er machte eine weit ausgefeilte Handbewegung, um Atemu seine Ehrerbietung zu zeigen. Allerdings tat er das ohne eine gewisse Ehre darzulegen. Er zog das alles ins Lächerliche. Wieso? Etwa nur, weil Joey nie solche Annehmlichkeiten erlebt hatte? Sogar Tea wusste, dass man sich einem Pharao nicht so verhalten hatte. Was dachte er sich dabei? "Was soll das? Machst du dich über meine Familie lustig und über mich? Beschmutze nicht den Namen DEINER Familie!" Tea wusste nicht, woher Atemu plötzlich die Kraft und die Schnelligkeit nahm, aber er war auf einmal auf den Füßen und funkelte Joey an. "Oh, ich hatte schon gedacht, du hättest deinen BRUDER vergessen - sah ja auch bisher so aus. Im übrigen YAMI, ist es nicht meine Familie. Sie war es mal, bis zu dem Augenblick, als sie mich weggegeben hat." Joey stellte sich dem Pharao wortgewandt gegenüber. Tea lehnte an dem kühlen Felsen und beobachtete das nur missbilligend. "WAS KANN ich dafür?", schrie Atemu und schien doch tatsächlich die Beherrschung zu verlieren. "Und was willst du hier?" "Was ich hier will? Ich bin Tea gefolgt. Ich wusste, dass sie so blöd ist und dich befreit, statt dich verrotten zu lassen!" Tea öffnete protestierend den Mund, bemerkte noch Atemus Seitenblick, der kurz auf ihr ruhte, als er bereits fortfuhr: "Verrotten? Und das sagst du? Mein Halbbruder will mich also tot sehen? Ist es das? Na dann töte mich doch. Hast ja jetzt die Gelegenheit!" Er stellte sich ihm breitbeinig hin, breitete die Hände aus. So, als ob er bereits auf den Schwerthieb warten würde. Tea konnte es nicht fassen, was sie da sah. "Ich will dich nicht mehr töten, ich hab da was Besseres vor..." "Ach ja? Und was? Glaub ja nicht, dass ich dir traue. Im Übrigen ist es mir völlig gleich, was du tust. Komm mir nicht mehr unter die Augen!" "Meinst du etwa, ich höre auf dich, Atemu?" Joey kam ihm gestikulierend entgegen und ließ das Schwert spielerisch vor ihm auf und abtänzeln. "Ich bin immer noch der Pharao, auch wenn du es nicht wahr haben willst!" "Das bist du aber nicht mehr lange. Seth ist auf dem Weg hierher!" Teas Gesicht verdunkelte sich. "Was?", fragte sie verdattert und schaute um den Felsen, hinaus in die Wüstenlandschaft. Ausser flimmernde Hitze, die vom Boden aufstieg, sah sie gar nichts. Oder doch? Moment. Dahinten waren flackernde, schwarze Punkte am Horizont zu sehen. Bewegten sie sich etwa? "Hast du sie etwa hierher geführt? Du verdammter...." Atemu verlor seine Disziplin und kam Joey gefährlich näher. "Wollt ihr euch nun kloppen?", konfrontierte Tea die beiden. "Wir müssen hier weg." Sie sprach langsam und versuchte Atemu von Joey ein wenig abzuhalten. "Das wollt ich auch gerade sagen!" Atemu straffte sich und musterte Tea. "Und ich auch", meinte Joey schnell und steckte das Schwert in das vorgesehene Haltegriff an der Gürteltasche. "Kommt", fügte er hinzu. "Wieso sollte ich dir glauben?" Atemu blieb stehen, während Tea Joey folgen wollte. "Wir haben keine andere Wahl!", meinte Tea schnell. Wenn sie hier noch weiter stehen, würde man sie entdecken. Atemu trotzte und blickte in die Ferne. Jetzt sah er wohl auch die Punkte, die ihnen immer näher kamen. Sein Blick verfinsterte sich, klärte sich dann aber wieder auf, als er zu seiner Dienerin und seinem Halbbruder blickte. "Mir bleibt auch gar nichts erspart!", meinte er leise und folgte den beiden auf Abstand. "Ich wollte ihn ja gar nicht töten", murmelte Joey zu Tea, mit dem Wissen, das Atemu ihn nicht hören konnte. "Ehrlich nicht? Wieso seid ihr beide so komisch zueinander?" "WEIL ER ALLES HATTE!", presste Joey hervor. "Ich bin bei den Sklavenhändlern groß geworden und dieser SETH hat sich um mich gekümmert. Zuerst habe ich doch wirklich gedacht, er wäre mein VATER! Ist das nicht krank?" Joey redete so schnell, dass Tea Angst bekam, nicht alles zu verstehen und mitzubekommen, während sie von einem Felsen auf den anderen kletterten. "Ihr wollt zum Dorf, habe ich Recht?" Joey Stimme wurde vom Wind getragen. Atemu war gerade dabei, einen Felsen hinabzuklettern. Er schaute über seine Schulter. "Wenn du jemanden auch nur einen Wink gibst, wer wir sind, werde ich dich eigenhändig töten, BRUDER!", meinte Atemu ironisch und plumpste mit beiden Füßen auf einen festen Felsengrund auf. "Meinst du etwa, dieses Dorf interessiert sich für ein paar Reisende, die dazu auch noch wie Sklaven aussehen?...Du siehst nicht gerade aus, wie ein König!", meinte Joey grinsend. Tea rollte mit den Augen. Das konnte nicht gut gehen. "Das ist so gewollt. Klar?" Atemu schaute ihn mit funkelnden Augen an. "Was mache ich eigentlich hier? Ich vergesse noch meine gute Erziehung, nur weil du nie eine erhalten hast, muss ich mich dir ja nicht angleichen", stach Atemu weiter in Joeys Wunde. "Pah....und du willst Pharao sein, eigentlich gebührt mir der Thron. Aber was mache ich nicht alles um den Pharao zu beschützen?" "Beschützen? Du wolltest mich doch sterben lassen, du HUND!" "Sag nicht Hund zu mir, so hat mich Seth schon genannt!" "Ach, dann passt es doch....lass mich vorbei!" Mit Kraft zog er sich an Joey vorbei und blieb neben Tea stehen. Sie konnte nicht fassen, wie sehr sich Atemu verändert hatte. Sie hatte ihn immer für sehr diszipliniert gehalten und ruhig. Aber nun...er war ja total auf Streit aus. "So, da ist es." Joey zeigte mit dem Zeigefinger auf ein kleines Dorf, versteckt hinter einem Rundbogen aus Gestein. "Hat das Dorf auch einen Namen?", wollte Tea neugierig wissen, wollte wohl damit eine erneute Streitdiskussion ausweichen und sich von ihren Muskelschmerzen ablenken. Sie war es einfach nicht mehr gewohnt, solange zu Fuß zu gehen. "Das Dorf heißt Mellas." Atemu und Joey sagten es gleichzeitig und schauten sich daraufhin verwundert an. Atemu hob beide Augenbrauen und starrte hochmütig zum Dorf. "Werden sie uns da nicht suchen?", kam es über Teas Lippen. "Ich weiß nicht mal, ob Seth dieses Dorf kennt. Wenn ja, haben wir ein Problem", erwiderte Atemu rasch, bevor Joey ihr antworten konnte. Dann folgten sie einen schrägen Pfad hinab und durchquerten den Rundbogen, der wohl von den Dorfbewohnern erschafft worden war. Denn durch Zufall wurde dieser Bogen sicher nicht erbaut, dachte Tea darüber nach. "Außerdem sind sie noch weit entfernt. Es dauert sicher noch eine Stunde bis sie an diesen Hügeln angekommen sind. Bis dahin finden wir eine Lösung. Ich kenne ein paar Bewohner!", grinste Joey unmerklich. "Wie praktisch", meinte Atemu spöttisch. Purer Hohn klang in seiner Stimme mit. Sie erreichten endlich den Dorfeingang und gingen an ein paar Baracken vorbei, die gerade mal durch Stroh und Lehm zusammengehalten wurden. Tea war zu wissbegierig, so dass sie mehrmals stehen blieb und alles bewunderte. "Kommt schon!", rief Atemu und ging langsamer, damit Tea zu ihnen aufschließen konnte. Er wollte wohl nicht unbedingt neben Joey gehen. Sie folgten ihm auf Abstand. "Was ist mit euch?", fragte Tea langsam. Vielleicht sollte sie wieder förmlicher werden. Denn er hasste es ja schon bereits, dass Joey ihm so abgeneigt gegenüber trat. Atemu antwortete nicht, schüttelte den Kopf. "Ich hasse es ihm mein Leben anzuvertrauen. Ich kann ihn nicht leiden!" "Warum denn nicht? Er ist euer Bruder! Vielleicht ist er ganz nett! Lernt ihn doch erstmal kennen!" "Ich will ihn aber nicht kennen lernen. DAS IST MEIN LETZTES WORT!", meinte er spontan und war konsterniert, als Joey vor ihm stehen blieb. Hatte er das gehört? Er deutete zu einer Lehmhütte an der Seite. "Ich gehe mal eben hinein. Wartet mal auf mich!" Atemu zog eine Schnute. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, also wenn du nur deine Flamme besuchen willst..." Tea war überrascht über Atemus Wortwahl. Sie hatte sich ziemlich verändert. Kam das dadurch, dass sie mit ihm unterwegs war? Er hatte ihr ja mal gesagt, dass er sich auch den Leuten in der Umgebung mit der Sprache angleichen muss. Joey antwortete wohl extra nicht, ging einfach hinein und ließ sich unmerklich viel Zeit. Atemu setzte sich währenddessen draußen auf einen kleinen Felsen und streckte die Beine aus. Ein paar Bauern kreuzten ihren Weg und schauten sie jedoch nicht an. Also erkannten sie ihren Pharao nicht einmal. Ziemlich verwirrend war das Ganze. Tea setzte sich neben Atemu. Der musterte sie nur argwöhnisch, das interpretierte sie zumindest so hinein. "Ist alles in Ordnung, Teana?" Das er sie danach fragte, glich einem Wunder. "Es geht, meine Füße schmerzen, wie die Hölle, ebenso mein Rücken", lächelte sie gedämpft und schloss die Augen, um sich ein wenig zu entspannen. "Geht mir nicht anders. Meine zerrissenen Kleider sind schrecklich und kleben an meinem Körper wie eine zweite Haut, die ich mir drüber gezogen habe. Ekel erregend. Und sie sind nur Schuld daran." "Ach kommen sie mir nicht wieder auf die Tour. Ich bin an ALLEM schuld, geben sie sich niemals die Schuld?", fragte Tea genervt. "Nein, ein Pharao hat immer Recht!" So wie er das sagte, glaubte er das tatsächlich. Tea wollte sich etwas nach vorne beugen, als ein heftiger Stich über ihren Rücken fuhr. Gott, war sie verspannt. Sie stöhnte auf und verharrte in einer ihr unmöglichen Position. "Was ist?", fragte er nach. "M-Mein Rücken...er...tut ja so.....weh", versicherte Tea bitter. Atemu beugte sich nach hinten und plötzlich spürte Teana seine Hände auf ihren Rücken, die wohltuend darüber kneteten, als würde er versuchen wollen, ihren Schmerz zu lindern. Ihr wurde ganz anders, als sie seine warmen Hände auf ihren noch heißeren Rücken spürte. Aber das war egal, solange er sie nur berührte. Der Schmerz wurde erst stärker, dann viel besser und schließlich angenehm. "Danke", stieß sie hervor, als er seine Hände runter nahm und sie ihn nicht mehr spürte. "Das hab ich mir mal von meinen Sklaven abgeguckt", entgegnete er lächelnd. "Ach ehrlich?", fragte Tea ebenfalls mit einem Grinsen und einem Seitenblick. Beide lächelten sich an, als sie von Joey unterbrochen wurden. "Das ist eine Freundin von mir, sie wird uns ein Versteck für heute Nacht anbieten!" Wir blickten auf. Wer war denn das? Eine göttliche Schönheit hier in einem Bauerndorf? Sie hatte blonde lange Locken und ein schönes Gesicht. Gar keiner Bauers Tochter ähnlich. Tea registrierte Atemus Blick, der sie ja regelrecht anstarrte. Die Fremde tat dasselbe Moment mal....war sie nun eifersüchtig? Er zog sie ja regelrecht mit seinen Blicken aus. Oder kam es ihr nur so vor? Tea schluckte verblüfft. Die Fremde reichte Atemu die Hand. Doch Atemu starrte nur darauf, als ob das etwas Schwerfälliges und total Falsches war. "Ich gebe niemanden die Hand", meinte er trocken. Vielleicht hatte sie sich doch nur eingebildet, dass er diese Schönheit toll fand. "Natürlich, darf ich vorstellen", griff Joey ein. , "Das ist äh.....der Ph..." Joey fing einen giftigen Blick Atemus ein. "....äh ein Freund....von mir, er ist ein wenig komisch erzogen worden und das ist....", er deutete auf Tea, "seine Verlobte!" Joey musste sich ein Grinsen unterdrücken, als Atemu und Tea sich erst einmal anblickten und Joey. Ihre Blicke schienen ihn kurz darauf aufzufressen. "Herzlichen Glückwunsch für die Verlobung, ich bin Mai!" Tea und Atemu waren nur entrüstet, nickten dann aber. "Kommt und begleitet mich, ich zeige euch euer Schlafgemach. Niemand wird euch da finden!" Atemu zögerte ein wenig und packte Joey am Ärmel. "Wenn du das schon lustig fandst, dann warte mal ab...", sagte er angesäuert. "Hey, ihr benimmt euch wirklich wie ein Ehepaar...und im übrigen, ist sie doch richtig hübsch!", meinte Joey und bemerkte Atemus Blick, der auf Tea gerichtet war, die neben Mai ging. "Pah, bilde dir nichts ein....und rede nicht so ein Schwachsinn." Atemu beschleunigte seine Schritte und sie eilten ins Zentrum des Dorfes. Kapitel 19: ~Vertrautes Herz an meiner Seite~ --------------------------------------------- Anmerkung der Lily: Vielen Dank...wow....also zum einen okay...er hat sich schon früher verändert +zwinker* aber das kam mir in diesem Kap schon so ziemlich nah...na ob ich das so wollte, lasse ich mal so hingestellt. Jedenfalls versuch eich das beste draus zu machen und versuche Ati ein wneig mehrschichtig im Charakter zu lassen. mal kommt sein Pharao Gelabere durch, mal sein normales....Gerede ^^ hehehe Was da noch alles passieren wird? ....ach so einiges, bis ati und tea so wirklich zusammen finden....kann es noch was dauern. auch meine story wird sich ziemlich hinziehen glaub ich, wie in verliebt in berlin ^^ *einige vergleichen die story ja immer mit der serie. obwohl ich kann da keine ähnlichkeiten entdecken* *gg* aber egal. obwohl ati = David und Tea = Lisa...hmmm....na ja irgendiwe...okay etwas ähnlich...vielleicht auch nur wiel es hier auch so lange dauert oder wiels ie sich zoffen???? Na....ihr müsst mir das nochmal erklären,w ie ihr darauf kommt ^^ bis bald eure lily-chan ~19. Kapitel~ Teana wollte nur noch schlafen. Ihre Füße taten bei jedem erneuten Aufsetzen weh. Wieso eigentlich? Sie war eine Dienerin und eigentlich müsste sie doch mit so einer langen Reise umgehen können. Sie hatte doch mal einen Marsch von über zwei Stunden mitgemacht - früher mit ihrem Vater. Aber der war wohl kaum mit diesem hier zu vergleichen. Immerhin war ihr Vater ein weitaus besserer Gesprächspartner, als der junge Pharao. Sie erinnerte sich, dass sie ihn noch zu Anfang gehasst hatte. Nun allerdings hatte sich ihr Verhalten gegenüber Atemu verändert. Sie hasste ihn nicht - sie mochte ihn. Sie wollte nicht, dass ihm etwas zustieß. Sie wollte ihn vor Seth beschützen. Noch immer verstand sie nicht, wie ein langjähriger, guter Freund des Pharaos ihn so dermaßen betrügen konnte. Und Atemu hatte das die ganze Zeit nie bemerkt, das Seth nur auf den Thron aus war? Sie wollte das nicht verstehen. Vielleicht auch deswegen nicht, weil sie es einfach nicht glauben wollte! Immerhin war sie mit Atemu zusammen. Zwar auf einer komplizierten Art und Weise, aber dennoch bestand eine gewisse Verbindung zwischen ihnen, die selbst Atemu nicht leugnen konnte. Sie hatte ihn schließlich ständig aus irgendwelchen Situationen befreit. Wohl möglich, dass er ihr deswegen so ablehnend gegenübertrat. Wohl aus Panik seines Standes. Er hatte sie schon mehrmals damit aufgezogen und auch dieses Mal beließ sie es lieber dabei, ihn nicht mehr darauf anzusprechen. Sie war ganz sicher nicht allein Schuld an diesen Missetaten. Mai führte sie etwas abseits des Dorfes. Die kleine Gruppe ließ die Lehmhäuser hinter sich und sie eilten in einen Höhleneingang. Es roch merkwürdig, als würde jemand weit entfernt etwas kochen. Irgendwie roch es wie bei Mazzy in der Küche, dachte Tea freudig. Atemu hatte nun das Tempo beschleunigt und war zu Mai aufgeschlossen. Er ging genau neben Teana und versuchte Joey, der vor ihnen schlenderte, nicht zu beachten. "Ihr seid ein komisches Paar", meinte Mai plötzlich. Hatte sie uns etwa beobachtet, wollte Tea insgeheim wissen. Tea hörte Atemu geschockt einatmen und er war wohl kurz davor ein Widerwort zu geben, als Tea ihm zuvorkam: "Sieht nur so aus, weißt du....das ist nur die Hitze. Wir sind das nicht mehr gewöhnt. Nicht wahr Schatz?" Schnell legte Tea ihren Arm um seinen Nacken. Atemu schaute verdutzt, fast wütend zu seiner Dienerin. "Äh...ja...ja so ist es wohl!" Seine Augen blitzten mit ärgerlichen Funken, doch Tea lächelte ihn nur süffisant zu. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. "Wie weit ist es noch?", richtete er sich an Joey. "Beruhige dich, Yami....Glaubst du etwa, ich würde dich hintergehen?" Atemu brummte etwas Unverständliches. Der Gang wurde enger und Mai musste vor den angeblich Verlobten gehen. "Nehmen sie ihre Hand da weg", murmelte Atemu gepresst und leise zu seiner Dienerin. Röte stieß in Teanas Gesicht und ließ dieses unwillkürlich farbig in dem dunklen Kontrast der Höhle erscheinen. "Entschuldigung, ich hab daran nicht mehr gedacht!" Sie hatte es doch wirklich vergessen, ihre Hand wieder wegzunehmen. Sie sahen wirklich aus, wie ein Ehepaar. Nein, nein, nein. Atemu würde sie wieder....fertig machen mit seinen Worten und was sie sich einbilden würde. Aber sie musste dies doch Mai vortäuschen. Der Gang wurde holpriger und einige Fackeln flackerten spärlich unseren Weg. Teana fühlte eine behagliche Art von Wärme, die von diesen Fackeln ausging, oder kam das von Atemus nahen Körper? Sie schluckte, als der Gang tiefer hinab fuhr...Teana musste sich an den Wänden abstützen, damit sie nicht ihr Gleichgewicht oder ihren Halt verlor. Sie traten in eine vollkommene Dunkelheit ein. Atemu ging vor ihr. Und Teana war bemüht nicht zu stolpern, sie versuchte immer wieder mit ihren Fuß in die Leere zu tasten. Doch der Pfad war ziemlich düster, keine Fackeln in Sicht. Sie verließ sich nur auf ihren Tastsinn und vielleicht noch ihren Ohren. Sie konnte Atemus Fußtritte hören, kaum hörbar. Er ging total lautlos. Bewundernswert. Lernte man so eine Gangart im Palast? "Seid ihr noch anwesend?", hörte Tea Mais Stimme von weit vorne rufen. "Ja!", entgegnete Atemu gedämpft und musste wohl einen Augenblick stehen geblieben sein, denn Teana plumpste genau gegen ihn. "AAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHH!" Der junge Pharao und seine Dienerin fielen gemeinsam zu Boden. Atemu traf die volle Wucht und einige Kieselsteine flogen zur Seite. "Bei den Göttern....können sie nicht aufpassen?" Nun war Atemus Wut aufgezürnt und kaum noch zu halten. In der Dunkelheit wollte sich Tea wieder auf ihre Füße stellen. Statt sich an der Wand entlang zu angeln, traf sie immer wieder mit ihren Fingern Atemus Gesicht. "Es gibt keine Entschuldigungen für meine Missgeschicke!", murmelte sie unsicher "Gehen sie von mir runter", flüsterte er. "Wie denn? Ich sehe kaum was!" "Das hätten sie sich eher überlegen sollen....Machen sie schon!" Sie lag auf seinen Bauch, das war nicht mal geraten, sie fühlte es, sie hörte es. Sie hörte sein Herz schlagen. Teana war total irritiert. Sie wollte ihn nicht schon wieder berühren. Also einfach beruhigen und versuchen, von ihm weg zu robben. Sie versuchte, sich nach hinten zu ziehen und fasste unmerklich irgendwohin....erstarrt blieb sie in dieser Haltung. "NEHMEN SIE SOFORT IHRE HAND DAAAAAAAAA WEG!" Seine Stimme schnitt Teana mitten ins Gesicht. Äh...wo hatte sie denn nur hingefasst? Sie hatte ihn angefasst...und zwar an einer Stelle die aller heiligst war. Die nur seine Verlobte berühren durfte...Moment...sie war doch seine Verlobte...na ja....also was hatte er auszusetzen? Schnell zog sie ihre Hand weg und robbte von ihm runter und zwar freihändig und berührte ihn keines Mal mehr. "Was war denn hier los? Seid ihr verrückt? Könnt ihr nicht warten bis ihr in eurem Bettchen seid? Also wirklich, müsst ihr schon hier aufeinander herfallen?" Eine stechende Fackel blendete sie und erst jetzt sah Teana, wie unglücklich Atemu gefallen war. Dieser versuchte sich mit seiner Hand gegen das helle Licht zu schützen. Mai schaute erwartend zu ihnen herab. "Das hier ist ein Geheimgang zu meinem Gasthaus. Das kennen nur wenige....also seid leise! - Nun kommt schon....das Zimmer ist nicht die ganze Nacht frei!" Dann zwinkerte sie Teana zu. Nein, wie peinlich konnte es noch werden? Atemu stand wieder auf und in seinen Augen war abgrundtiefer Hass und Ärger zuerkennen. Dann folgten sie Mai, die glücklicherweise den Gang etwas ausleuchtete, sie gingen eine breite Wendeltreppe hinauf, wo das Licht etwas heller wurde. Dann blieb sie stehen und deutete in einen kleinen ovalen Raum. "Das ist euer Zimmer für die Nacht!" "Euer ZIMMER?", wiederholte Atemu. Teana beäugte Mai und wieder Atemu. Oh nein....oh nein...Ihre Verlobung war wohl doch kein guter Plan gewesen. Wo war Joey, wenn man ihn brauchte? "Ja natürlich, hat euch Joey nicht gesagt, dass ich ein Gasthaus für Paare verwalte?" Teana schluckte. Wie war das? "Ihr seid doch verlobt?", hakte sie nach und zwinkerte Teana wieder zu. "Obwohl es schon schade ist, du bist wirklich ein sehr attraktiver Mann!" Als sie auch noch in Atemus Wange kniff und dann auflachte, wurde es vollkommen still zwischen dem Pharao und seiner Dienerin. "Hier werdet man euch nicht finden. Denn Priester beziehungsweise sein Gefolge ist es strengstens untersagt in solch ein Gasthaus zu kommen." Atemu nickte nur, zu etwas anderem war er wohl nicht mehr fähig. "Nun dann wünsche ich euch eine erholsame Nacht. Etwas Obst und Fleisch wurde auf dem Tisch in eurem Zimmer angerichtet...nun dann....!" Sie winkte uns noch mal zu und verschwand mit der Fackel hinter der nächsten Biegung. Atemu machte keine Anstalten in das Zimmer zu gehen. "Nun gehen sie schon!", wies Tea ihn an. "Auf keinen Fall...da ist nur EIN Bett drin und wir SIND NICHT verlobt...." Beim letzteren wurde er lauter. "PSSST...haben sie denn nicht gehört? Ihr dürfen nur Paare übernachten. Also gehen sie schon und spielen sie mit!" "Ich werde gar nichts tun", meinte er ernsthaft und verschränkte die Arme vor die Brust. Teana schaute sich um. Keiner war zu sehen, dann nahm sie ihre ganze Kraft und schob Atemu ins Zimmer mit einigem Widerstand - von seiner Seite aus. Dann schloss Tea die Holztüre. Eine Petroleumlampe stand mitten auf dem Tisch. Einige Kerzen standen etwas abseits neben dem kläglichen Bett, das fast zusammenfiel - nur vom bloßen Anblick. "Na wunderbar!", sagte er ironischerweise, als er alles betrachtet hatte. Einige Bilder hingen an den kahlen Wänden - ließen das Zimmer heimischer erklingen. "Das soll ein Gasthaus sein? Ich sollte die Steuern senken", sagte er leise, als er prüfend mit einer Hand auf die Matratze tastete und diese sofort tief einsank. Er rollte ungläubig die Augen. "Das ist doch nicht wahr!" Dem Selbstgespräch Atemus folgend stand Teana noch an der Tür und beschaute sich den jungen Pharao. "Ist doch sehr schön hier. Sie müssen nicht nur die Oberflächen der Gegenstände anschauen, sondern auch die kleinen Dinge, können einem das Leben schon harmonischer erscheinen lassen!" "Haben sie das wieder aus einem Buch? --- Warum sagen sie mir das? Sie sind solchen Dreck ja auch gewöhnt. Nur glauben sie mir, dass ich mich in solch etwas Hässliches nicht reinlegen werde." Atemu richtete sich auf und strich sich über seine freien, haut zeigenden Oberarme. Ein wenig Dreck fiel zu Boden. Er deutete zu Boden: "Und dieser Dreck ist gerade mal von dem Berühren einer Decke!" "Stellen sie sich doch nicht so an, wir haben schon in einer Kiste zusammen gesessen, in einer Höhle übernachtet und sind zu Fuß durch die Wüste gelaufen....also schlimmer kann es doch nicht mehr kommen!" Teana kam auf ihn zu. Er schob sein Kinn etwas vor und schien darüber nachzudenken was sie sagte. "Lasse ich mein Volk wirklich so verarmen?" War die Frage nun an sie gerichtet? "Nein, euer Vater hat dies getan, doch Atemu...du bist anders!" Wieder wollte sie persönlicher werden. Vielleicht würde er das nun akzeptieren - jetzt - wo sie soviel schon zusammen durchgemacht hatten. "Ich bin nicht anders...ich hätte das schon längst erkennen müssen. Das Volk verarmt immer mehr und ich lebe in einen Palast. Das ist nicht richtig!" "Ich habe früher auch gedacht, dass du der Grund bist für diese Verarmung, bis ich dich kennen gelernt habe. Du bist der einzige, der bisher etwas für das Volk tun wollte. Alle anderen Könige vor dir waren nicht so!" "Andere?....Vor mir?... Vielleicht gebührt es mir nicht Pharao zu sein." "Das ist doch Unsinn." Teana beugte sich zu ihm vor und wollte ihm gehörig ihre Meinung sagen. War er schon so abgestumpft und wollte Seth nun an die Macht kommen lassen? "Ach Teana...nun wo ich mit dir....unterwegs bin und auch die anderen....Schichten kennen lerne, fühle ich mich total fehl am Platz. Ich gehöre hier nicht hin." Teana musste einerseits lächeln, weil er sie nun auch wieder normal ansprach, als wären sie gleichrangig und andererseits sah sie seine Diskrepanzen, mit denen er in seinem Inneren zu kämpfen schien. "Du scheinst zu vergessen, dass ich dir höher gestellt bin, dass ich ein Herrscher über dieses Land bin, dass ich weit über dir stehe...und doch....behandelst du mich wie einen normalen Menschen!" Teana fühlte sich zurückversetzt in eine Zeit, wo sie Atemu noch zu hassen schien. Doch nun, wo er sich ihr öffnete, konnte sie ihren Hass von damals nicht mal mehr im Ansatz verstehen. "Es ist nur ein Amt, das du ausführst....du bist ein normaler Mensch. Unter deiner Kleidung bist du normal...nur durch die Krone und dein Palast wirst du zu dem bestimmt, was du bist!", versuchte Teana ihm begreiflich zu machen, merkte die Spannung in der Luft. "Nein, ich bin nicht normal...so wie du Teana. Ich wurde in einer königlichen Familie hineingeboren und du in einer Arbeiterfamilie. Unsere Ansichten gehen daher weit auseinander! Ich kann nie normal sein...ich will kein Pharao mehr sein!" "Warum machen wir das Ganze dann überhaupt? Dann bleiben wir hier und gehen nie wieder zurück!", schlug Tea vor. "Das geht nicht...ich darf Seth nicht....nein...ich muss ihn aufhalten!" "Atemu, du bist Pharao und du wirst es solange sein, bis du eines Tages von uns gehst. In dieser Zeit musst du dein Volk beschützen und ihm helfen so gut es geht. Wenn ich diese Macht hätte, würde ich sie nutzen wollen. Denn ich weiß, wie es auf der Welt zugeht, auch wenn ich nur eine Dienerin bin!" Warum sagte sie das zu ihm? Glaubte sie etwa, ihm Vorschriften machen zu können, wie er sein Land zu führen habe? Doch er hörte sich das alles gemütlich an, nickte ab und zu. "Du kannst das nicht verstehen, mein ganzes Leben wurde darauf ausgerichtet, einmal das Land regieren zu müssen. Ich hatte keine Kindheit, so wie du sie hattest. Mir wurde Tag für Tag alles eingebläut was ich wissen musste.....ich will einfach nur Abstand und meinetwegen können wir uns auch Zeit lassen." Atemu setzte sich auf das Bett und sackte fast zu Boden. Das Drahtgestell, welches die Matratze trug schien fast den Boden zu berühren. "Ich verstehe dich nicht, Atemu. Was willst du dann tun?" Er presste die Lippen aufeinander. "Ich sehe bereits, wie sehr ich mich verändert habe, in deiner Begleitung. Und das bedeutet nichts Gutes." War sie jetzt wieder schuld daran? "Hätte ich doch nur an diesem Tag meine Verlobte getroffen. Dann würde ich nicht hier sitzen und nachdenken. Ich darf nicht denken!" "Was? Soll das einer verstehen? Warum darfst du nicht denken, weil dir dann klar wird, wie eintönig dein Leben doch geworden ist?" "Warum sagst du das? Du weißt doch gar nichts von meinem Leben!", meinte er ruhig und schien sich imaginär ein Punkt an der Wand ausgesucht zu haben, wo er hinstarren konnte. "Aber du hast Recht", fuhr er fort, "es ist eintönig geworden. Doch als du erschienen bist....wurde es auf einmal anders!" Es schien ihm wie ein Lichtblitz, als würde er erst jetzt darauf kommen, dass sie es erst war, die ihm aus seinem Leben gerissen hatte. Atemu schaute zu ihr, suchte ihren Blick. "Gefällt es dir?" "Ja schon, nur jetzt will ich nicht mehr zurückkehren...." "Doch das willst du, wie du schon sagtest, du bist in dieser Familie hineingeboren worden. Du wirst zurückkehren. Früher oder später, bis dahin kannst du dir dieses normale Leben anschauen!" Teana fühlte seine Hand, die ihre suchte und schließlich fand. Dann drückte er ihre Hand ganz fest und musterte sie erneut. "Ich danke dir, für das was du für mich getan hast. Auch wenn ich es dir oft nicht sagen kann, bin ich froh, dass du mich die ganze Zeit über nie verraten hast. Ich vertraue dir." "Schön zu hören, auch wenn es etwas zu spät kommt", lächelte Teana um die Situation zu entspannen. Atemu grinste nun auch. "Ich benehme mich wohl wie ein normaler Mensch. Ein Pharao würde das nie sagen!" "Es ist immer gut beide Seiten kennen zu lernen. Welche gefällt dir besser? Ein Pharao, der immer Recht hat oder ein normaler Mensch, der fast nie Recht hat?", fragte sie nachdenklich und drückte seine Hand ganz sachte. Atemus Mundwinkel zogen sich nach oben. "So ein Mix von beiden wäre nicht schlecht. Ich gebe zu, an so einigen Dingen war ich Schuld. In Ordnung?" Teana konnte nicht aufhören zu lächeln. "In Ordnung. War das ein Versuch für eine königliche Entschuldigung?", wollte sie wissen. "Das sollte ich vielleicht noch üben, was?" Teana zwinkerte ihm zu und fiel rücklings aufs Bett. Atemu tat es ihr nach und nun lag das ungleiche Paar nebeneinander auf einer harten Matratze. Sie hielten sich die Hände, noch immer, als wären sie nun endlich verbunden. Als würden sie nun genau das spüren, was der andere spürte. Sehen, was der andere sah. Denken, was der andere dachte.... Kapitel 20: ~Sehender Mund, sprechende Augen~ --------------------------------------------- Anmerkung: Huhu! Ein neues Kap. Hoffe es dauert nicht solange bis es on ist. Danke für die lieben Kommis. Na ihr werdet es ja sehen wie es weitergeht. Werde aber noch nicht zuviel verraten. Aber eure Fantasie ist echt niedlich. thx für die kommis.drücks und fühlt euch geknuddelt eure lily-chan ** * ~20 Kapitel~ Irgendetwas kitzelte sie. Was war das nur? Und wo befand sie sich? Ihre Augen schmerzten, als ob sie nach mehr Schlaf verlangen würden. Doch sie wollte es ihnen nicht zugestehen. Wollte die Augen noch nicht öffnen und das helle Licht Einlass gewähren. Ihre Gedanken schwiegen. Noch immer war sie konfus darüber, wo sie sich befand. Was war gestern nur alles passiert? Jedenfalls lebte sie noch, sie konnte ihr Herz ruhig schlagen hören. Langsam versuchte sie sich zu bewegen, tastete mit ihrer Hand seitwärts die Bettdecke entlang. Nichts zu spüren. Sie gähnte leise und schmeckte nur einen metallischen Geschmack im Mund, der wohl nach mehr Flüssigkeit forderte. Bald würde sie dem nachgehen. Wie spät es wohl war? Sie wollte sich strecken und ihre Beine spreizen, als sie erst jetzt ein Gewicht auf ihren Bauch spürte. Es tat nicht weh, ganz im Gegenteil. Es war so seltsam - dieses Gefühl. Als würden tausend Engelsfedern über ihre nackte Haut streichen. Nackt? Hatte sie sich etwa noch ausgezogen? Ihr Schädel murrte, als sie sich vom Becken an erhob und etwas auf ihre Knie rutschte. Sie hörte ein protestierendes Brummen. Erst jetzt wischte sie mit dem rechten Handrücken über ihre geschlossenen Lider, vertrieb den Schlaf. Dann öffnete sie ihre Lider und senkte sofort den Blick. Schrak auf, als sie sah, was sie die ganze Zeit berührt hatte. Die Engelsfedern waren nichts anderes, als blonde Strähnen, die ihre nackte Haut bedeckten. Und auf ihren Oberschenkeln lag nun - was zuvor wohl auf ihren Bauch gelegen haben musste - sein Gesicht. Er hatte einen friedlichen Ausdruck in der Mimik und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Er schlief noch tief und fest. Und sie war auch nicht nackt, nur seine Hand hatte wohl eher unbewusst ihr Oberteil nach oben geschoben, sodass ihr Bauch frei geworden war, damit es ihm als Kopfkissen dienen konnte. Teana lächelte in sich hinein, als sie ihn weiter beobachtete. Sie mussten wohl gestern zusammen eingeschlafen sein. Die Bettdecke war leicht zerwühlt. Wohl hatten sie im Schlaf, um die bessere Position, im Bett gekämpft. Mehr war doch nicht passiert, oder? Ihr Kopf war von Kopfschmerzen gepeinigt worden und ihr Nacken war noch immer verspannt. So, wie sie nun auch dasaß, war das auch kein Wunder. Dennoch wollte sie sich nicht bewegen. Sie wollte es vollkommen auskosten ihn nochmals anzuschauen. Solange sie konnte und er nichts davon merkte. Der nächste Tag war wohl angebrochen und wie es aussah, hatte Seth und seine Kumpanen sie nicht gefunden. Aber das hieß nochlange nicht, dass es auch so blieb. Womöglich wartete er vor dem Gasthaus auf sie. Und zwar schon die ganze Nacht? Ach Unsinn. Teana schob sich ihre Hand durch das dichte Haar. Es glänzte bereits etwas und war ziemlich spröde geworden. Ihr Magen fing plötzlich an zu knurren und Atemu bewegte sich leicht unter ihr. Seine Hand fing an über ihren rechten Oberschenkel zu streichen. Diese Berührung war mehr, als tausend Worte hätten sagen können. Teana vergas auf einmal zu atmen, sie stockte regelrecht und ihre Augen wurden größer. Seine Finger strichen bis zu ihrer Kniescheibe hinab und verharrten dort. Sein Gesicht bewegte er leicht nach oben, sodass sie ihm nun ganz ins Gesicht sehen konnte. Seine Strähnen verteilten sich an seinen Seiten und verdeckten nun kaum mehr etwas von seiner schönen Haut. Ihr Blick musterte ihn nun sorgsam und angelte sich entlang seines Körpers. Er lag seitwärts, seine Füße waren auf den eigentlichen Kissen gekreuzt. Sein anderer Arm lag ausgestreckt und seitlich seines Körpers. Ebenso sein Atem schien ruhig und entspannt zu schein. Selbst sein Herz war kaum zu hören. Womöglich weil ihres so laut schlug. Sie vermochte es kaum in Worte zu fassen. Doch so, wie er nun dalag und sich ihr präsentierte...so fühlte sie sich total zurückversetzt. Sie wusste nicht wie ihr geschah, doch sie bekam auf einmal solche einen Drang, ihn zu berühren. Sie beugte sich etwas vor, soweit, dass sie ihm nicht weiter ins Gehege kommen würde, sobald er die Augen aufschlagen würde. Dann ganz langsam...und mit wartenden Sekunden kam sie mit ihrer Hand seinem Gesicht immer näher. Sie versuchte den Atem anzuhalten und ihn nicht unnötig aufzuwecken, indem sie ihm ihre Luft entgegen blies. Dann war es soweit. Ihre Finger berührten schon fast seine Wange. Dann stoppte sie augenblicklich, als er sich leicht regte. Ihre Fingerkuppen waren so kurz davor...so kurz davor...wenn er nun aufwachen würde, würde er alles falsch interpretieren. Nun ja, vielleicht auch nicht, vielleicht hatte er auch Recht, mit dem was er dann denken würde. Dann endlich strichen ihre Fingerkuppen schwebend und fast kaum berührend über seine Wangen. Seine Haut war warm und so weich. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, seine Haut mit Küssen zu bedecken. Moment. Er war noch immer ihr Pharao. Auch wenn er nun ab und zu, sie als gleichrangig ansah, hieß das nochlange nicht, dass...- Ihre Finger strichen weiter, bis zu seinen geschlossenen Lippen. Dort verharrte sie. Am liebsten würde sie seine Lippen küssen und nicht nur mit ihren Finger anfassen. Obwohl er sicher beides missbilligen würde. Sie seufzte und zog ihre Hand wieder weg, als plötzlich - Atemus Hand umfasste so schnell ihre weggezogene Hand, dass sie erstarrte. Mist, er war sicher schon die ganze Zeit wach gewesen und...hatte das alles gemerkt? Ihre Berührungen? Er hatte ihr Handgelenk recht fest umpackt und machte keine Anstalten seine Augen zu öffnen, noch was zu sagen. Ließ nur wieder seine Hand mit der ihrigen sinken, zurück auf die Bettdecke. Dort schlugen ihre Hände auf. Tea beobachtete das mit reichlich Fantasie. Hatte er das nur aus Reflex getan, oder war er wach und spielte ein Spiel mit ihr? Sie stockte erneut und wollte ihre Hand von der seinigen lösen, als er die Augen aufschlug. Er schaute zu ihr hoch. "Oh sie sind schon wach?" Na also. Zu früh gefreut. Er siezte sie wieder. Hatte er alles vergessen? Hatte er vergessen, was sie gestern Abend ....? Tea nickte grübelnd, beschaute den gleichaltrigen Pharao unter sich, ihre Beine fühlten sich von seinem Deckhaar wohlig warm an. Atemu allerdings atmete tief aus und wieder ein. "Tut mir leid, dass ich sie als Kissen benutzt habe." Er deutete neben sich auf ihr eines Bein, was leicht zu sehen war. "K-kein Problem, Atemu!" Er schaute sie wieder an, musterte sie eingehend. Machte jedoch keine Anstalten sich von ihr wegzurollen. "Haben sie gut geschlafen?" "Ja...ich glaube schon, ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich eingeschlafen sein muss!" "Ich weiß es aber. Ich habe ihnen noch etwas erzählt und plötzlich habe ich zu ihnen rüber gesehen und schon waren sie im Land der Träume verschwunden!" Dann lächelte er. "Oh wie unangenehm. Nicht dass sie jetzt denken, ich finde ihre Erzählungen langweilig und würde deswegen...." Tea setzte eine unschuldige Meine auf. "Ist schon gut!" Er nickte seiner Dienerin zu und musterte sie ziemlich lange. Irgendetwas gefiel ihm an ihr. Ihre hellen, schönen Augen, die ihn so sehr faszinierten. Lange hatte er sich nach solchen Augen gesehnt, wo man einfach hinein sehen konnte, ohne Angst zu haben Verpflichtungen einzugehen. Sie solange mustern zu können, wie man wollte. Er liebte ihre Augen, ihr Gesicht. Sie war ein so zierliches Wesen. Jemand, den er vollkommen vertrauen konnte. Sie war die einzige, die ihm verstand und irgendwie ständig unter die Arme griff. Sie half ihm und er konnte sich nicht mal richtig dafür bedanken. Wie dem auch sei, sie hatte solch eine zierliche, warme Hand, dass er sich schon fragte, wieso er sie nicht losließ. Er fühlte sich so geborgen, wenn man das mal so als Mann sagen durfte. An sich hatte er sich niemals vorstellen können, mal mit seiner Dienerin in einem Bett zu übernachten und sich als Ehepaar auszugeben. Na ja gut, eher als Verlobte, aber das machte das ganze ja nicht mehr absonderlicher. "Ich habe Hunger!", entgegnete sie ihm und er beobachtete ihren Mund, sah zu, wie sie diese Worte sprach, und wie sich ihre Mundwinkel bei jedem Ton leicht verzogen. "Ich ebenfalls", bestätigte er ihr und erhob sich von ihren ausgestreckten Beinen. Mit seiner Hand um ihr Handgelenk stand er auf und zog sie mit sich auf die Füße. Teana folgte ihm zu dem kleinen Tisch. Das Fleisch von gestern Abend schien bereits zu riechen und das Obst schien von der Kühle noch in Ordnung. "Nicht gerade ein tolles Mahl für ein König, aber es reicht wohl aus...erstmal!" Atemu ließ ihre Hand los und setzte sich auf einen der Holzstühle. Teana setzte sich ihm gegenüber. "Meinen sie, dass Seth noch im Dorf ist?" Teana griff sich eine zarte Weintraube und ließ sie in ihren halbgeöffneten Mund springen. Atemu beobachtete sie interessiert und tat es ihr nach. "Ich hoffe nicht", meinte er murmelnd und kauend. "Aber wenn doch", fügte er hinzu, als er geschluckt hatte, "müssen wir wohl irgendwo anders raus!" "Anders? Meinen sie, dass Mai noch einen anderen Weg aus ihrem Gasthaus weiß?" "Nun ja, sie verwaltet es doch, oder nicht? Und haben sie nicht solche Angst, Teana. Das steht ihnen gar nicht!" "Ach ja?", neckte sie ihn und nahm sich eine zweite Weintraube aus der Schale. "Nein, sie sind so ein liebliches, zierliches Geschöpf....ihnen steht keine Angst. Ich mag sie, wenn sie so streitsüchtig werden und jedem an die Gurgel gehen könnten!" Atemu nahm sich eine Karaffe und goss sich in einem Becher Wasser ein. "Ach das mögen sie? Bisher dachte ich immer, dass sie mich zügeln wollten!" "Na ja, ich habe eben noch nie eine Frau gekannt, die so war wie sie. Wenn ich an unser erstes Treffen zurückdenke", ein Lächeln umspielte seine Lippen, "da wollte ich sie aus dem Palast schmeißen lassen!" "Ja, das ist mir aufgefallen. Aber ihre Scherze waren auch nicht ohne. Ich musste sie ankleiden, also wirklich...irgendwann gebe ich ihnen das schon noch zurück!" "Haben sie doch", meinte er schnell. Teana hob eine Augenbraue. "Sie haben mich geküsst!", sagte er darauf hin. Tea kaute langsamer und ließ die Flüssigkeit der Traube auf der Zunge zergehen. Dabei betrachtete sie Atemu eingehender. "Nun ja, aber das war...ähm...kein Scherz! Das war...äh...Notwehr!" "Notwehr nennen sie das? Wieso, was hätte ich machen sollen? Glauben sie die Sklavenhändler hätten irgendetwas in dieser Kiste gehört?" "Woher soll ich das wissen? Jedenfalls waren sie ziemlich laut, da ist mir nur das eingefallen!" "Wenn sie so küssen, ist mir alles klar!" Atemu lehnte sich in dem Stuhl zurück und setzte den Becher an seine Lippen an. Teana beobachtete wie sich sein Kehlkopf immer wieder bewegte, während er das Wasser schluckte. Ein paar Wasserstriemen liefen an seinem Mundwinkel hinab. Wohl hatte er zu gierig getrunken. Als er noch mit seinem Handrücken über seine Lippen fuhr, um etwas Flüssigkeit wegzuwischen, entwand sich Teana seines Blickes. "Was meinen sie damit? Ich kann küssen. Das hab ich wohl schon öfters bewiesen!" Sie sagte das mit solch einem Trotz in der Stimme, dass sie das Lachen des Pharaos überhörte. "Bei wem denn? Immer wenn sie das bei mir versuchten, wie oft war das eigentlich---?", er schien darüber nachzudenken, "na ist ja auch unwichtig. Jedenfalls können sie nicht küssen. Das sollte ich ihnen mal sagen!" "Waaaaaas? Aber sie können es?" Sie lehnte sich über den Tisch und stützte sich mit den Ellenbogen darauf ab. Die Schale mit den Trauben wackelte etwas. Atemu tat dasselbe und sie beide beschauten sich angriffslustig in der Tischmitte mit etwas Abstand. Er hatte seine Hände ebenfalls auf den Tisch abgelegt und schaute sie funkelnd an. "Natürlich. Ich bin Pharao. Ich kann alles! Schon vergessen?", fragte er sie hochnäsig und zwinkerte sie auch noch an. "Natürlich. Das habe ich gesehen. Sie können es auch nicht. Geben sie es doch zu. Und Übung hatten sie wohl auch nie!" Sie legte den Kopf etwas schief und schien völlig in ihrem Gerede aufzugehen. Er sollte nur nicht merken, dass sie es ganz anders meinte. ~Und wie er küssen konnte...aber war sie wirklich so eine schlechte Küsserin? Nun ja viel Erfahrung hatte sie nicht mit Männern. Um ehrlich zu sein, gar keine. Er wäre der erste. Schluck!~ "Natürlich hatte ich die", konterte er und musterte sie länger, als ihr lieb war. "Na dann beweisen sie es doch!", meinte sie giftig und krauste die Stirn. Sie hoffte ja so sehr, dass er ihren Vorschlag ernst nahm und sie nun küssen würde. Würde er es...? "Ach und wie?", fragte er sie mit einem Lächeln im Gesicht. "Soll ich ihnen das noch erklären? Sie sind doch der Meister im küssen, oder nicht?" Er rollte mit den Augen und Teana schien zu vergessen, wer vor ihr saß. Ebenso schien es wohl auch Atemu zu vergessen. Er beugte sich etwas vor, bis sich ihre Nasenspitzen bereits berührten. Teana schluckte. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper, merkte, wie der Tisch wackelte, als Atemu sein Gewicht verlagerte. Sie versank in seinem Blick. Gott, hatte er schöne Augen, träumte sie und wartete bereits darauf...wartete auf diese Zusammenkunft ihrer Münder. "Soll ich es ihnen also wirklich zeigen?" Diese anziehende, flüsternde Stimme nah an ihrem Mund schien in ihr eine Explosion auszulösen. Eine Palette jeglicher Emotionen überschwemmten sie. Teana nickte, nickte sie wirklich? Oder war das eher nur eine Andeutung? Sie schluckte den restlichen Speichel runter, ihr Mund war total trocken vor Aufregung. "Ja", hauchte sie, als wüsste sie nicht, dass er ihr Nicken auch gesehen hat. "Dann schließe die Augen!" Sein Atem berührte ihr Kinn und sie konnte nicht anders, als das zu tun, was er ihr sagte. Würde er sie jetzt also wirklich küssen? Jetzt? Hier? Auf dem Tisch? Oder wie sollte sie das nennen? Dann konzentrierte sie sich. Was würde nun passieren? Es passierte erst gar nichts. Würde er sie doch nicht küssen? Wieso nicht? Hatte er sich das wieder anders überlegt? Warum dachte er auch immer wieder über ihre Unterschiedlichkeiten nach? Mach schon, bei den Göttern. Dann, als würde ein Blitz auf sie treffen, trafen seine Lippen auf ihre. Sie wich ein wenig zurück. Um ehrlich mit sich selbst zu sein, hatte sie nicht mehr mit einem Kuss seinerseits gerechnet. Ganz zaghaft und spielerisch brach er immer wieder den Kuss ab, bis er ihren Mund wieder mit seinem verschloss. Tea versuchte sich noch etwas weiter nach vorne zu neigen. Die Schüssel unter ihnen wackelte erneut und schepperte etwas. Gott, wie er küssen konnte. Als wäre er selbst einer der Götter. Dann legte er auch noch seine Hände um ihre Wangen und zog ihr Gesicht etwas näher zu sich. Teana vergaß die Zeit um sich herum und konnte die Augen keinen Spalt lang öffnen. Sie wollte dieses Gefühl nicht verlieren. Würde er weitergehen? Würde er sie inniger küssen wollen? Teana machte sich dafür bereit und öffnete leicht ihre Lippen, als der Kuss schon wieder aufhörte. Irritiert öffnete Tea nun wieder ihre Augen, als nichts weiter geschah. Sie fühlte sich auf unangenehmer Weise ausgenutzt. Das war ALLES? Atemu hatte sich wieder hingesetzt und schaute sie noch genauso an, wie zuvor. "So küsst man!" Teana verstand nicht. Schüttelte leicht den Kopf. Das war also wirklich nur eine Art Bestätigung seines Selbst? Keine Hintergedanken? Teana glaubte noch seine Lippen auf ihren zu schmecken. Er hatte es also gar nicht ernst gemeint...keineswegs? Er hatte sie nur geküsst um zu beweisen, dass er doch ein guter Küsser war? "Wie fanden sie es?" In Tea schlug es wie eine Wucht ein. Das war doch nicht wahr. Wie peinlich konnte es noch sein? Und sie wollte ihn noch inniger küssen...oh nein. "Das fragen sie noch?", meinte sie entrüstet und kämpfte mit den Tränen. Verdammt. Dieser Pessimist. Atemu schaute sie verwirrt an. "Hab ich was falsch gemacht?" Er schien sie regelrecht zu sondieren mit seinen Blicken. Ja, alles, schrie sie im Inneren. Wie konnte er sie küssen, wusste er denn nicht, was solch ein Kuss in ihr hervorbrachte? Was ER in ihr hervorbrachte? Sie ließ sich auf den Stuhl zurücksinken. "Toll, sie sind ein hervorragender Küsser. Zufrieden?" Sie verschränkte die Arme vor die Brust, als würde sie sich nun in der Lage fühlen, sich vor ihm zu schützen. Aber das war absolut nicht der Fall, sie sehnte sich nach seinem Kuss. Der ja nicht mal ernst gemeint war...was für eine Niederlage. Atemu hob die Schultern. "Hab auch nichts anderes erwartet!" Dann grinste er auch noch so selbstsicher. "Kommen sie, wir müssen Joey und Mai suchen gehen." Teana nickte, was sollte sie sonst machen? Dann folgte sie ihm. "Darf ich mal fragen, warum wir uns wieder siezen?" "Das gestern Abend war ein Fehler. Ich hätte nicht zu ihnen so offen sein sollen. Entschuldigen sie. Aber das ist nun mal meine Art." Ach und was ist mit heute Morgen?, schrie Teana im inneren. Er lag doch so friedlich auf ihren Beinen, war das etwas auch ein Fehler gewesen? "Und das mit heute morgen ist unentschuldbar, ich wollte ihnen nicht zu nahe kommen.Ich hoffe sie sind mir nicht böse!" Atemu schaute sie von der Seite aus an. Oh doch und wie er mir nahe gekommen war...und dann auch noch der Kuss. "Ähm...nein...bin ich nicht", log Teana. "Dann ist ja gut. Sie wissen, dass wir das beibehalten sollten. Ich bin der Pharao und sie meine Dienerin! Einverstanden?" "Ja natürlich!" Teana ging nun etwas langsamer, Atemu ging vor ihr den Gang entlang. Sie musste nun erstmal ihre Gedanken ordnen und ihre anbahnenden Tränen verbannen, so gut sie konnte. Kapitel 21: ~Ich will doch nur spielen - oder: Gefangen im Liebeshaus~ ---------------------------------------------------------------------- Anmerkung Danke phoebe-chan für den langen kommi. hat mir besonders gefallen. vor allem deine fantasie. thx für alle anderen, die sich über ati aufgeregt haben XDDD ja ja so ist er halt der ati. Schön, dass euch das Kap so gut gefallen hat. hoffe auf weitere gute kommis *gg* knuddelz ~21. Kapitel~ Atemu und Teana gingen schweigsam nebeneinander her. Es herrschte eine willkommene Ruhe zwischen ihnen. Keiner von beiden wollte die Stille brechen. Sie waren froh, noch zu leben und ihre Körper hatten sich die Nacht über erstaunlich gut erholt. In der Ferne sah man bereits eine schräge Treppe eine Etage tiefer führen. Teana war sich zwar nicht sicher, wo sich Mai und Joey aufhielten und zum anderen hatte sie nicht gerade Lust dazu das ganze Gasthaus nach den beiden zu durchsuchen. Sie wusste ja nicht mal, wie groß dieses unterirdische Gebäude war. Aber andererseits war sie an Atemus Seite, würde sie da nicht alles für tun wollen? Auch wenn er immer wieder so gemein zu ihr war, sie küsste und dann diesem Kuss als Nichtigkeit ansah, wusste Teana, dass sie in ihn verliebt war. Sie wusste es nicht einfach, sie fühlte es tief in ihrer Seele. Als wäre ihr ganzer Körper mitsamt Seele voller Liebe erfüllt. Es war ein schönes Gefühl, welches sie nicht kannte. Vielleicht hatte er Recht und sie küsste nicht so gut. Wie sollte sie das auch können? Sie hatte noch nie einen Mann geküsst. Höchstens heimlich beobachtet. Aber woher konnte er das dann? Hatte er schon Beziehungen gehabt? Hatte er mehr Erfahrung, als sie selbst? Sie stiegen die Treppe hinab, zum Glück war hier direkt ein schmales Treppengeländer. So konnte nichts passieren, was zu erneuten Peinlichkeiten hätte führen können. Atemu blieb dann stehen und wartete auf seine junge Dienerin. "Teana...", als er ihren Namen sagte, blieb sie verharrend auf der letzten Stufe stehen, blickte zu seinem Nacken hinab. Sie wartete, doch er fügte seinem angefangenen Satz nichts mehr hinzu. "Ja? Was...denn?" Langsam wurde es ihr zu ungeduldig. "Wenn sie, dass hier sehen, glauben sie das nicht!" Sein Ton schien im schieren Ersetzen zu ihren Ohren zu gelangen. Schnell nahm sie die letzte Stufe und stellte sich auf gleicher Höhe neben Atemu. "Das HIER ist kein Gasthaus, Teana!" Erst jetzt konnte sie sehen, was vor ihnen lag. Ein riesiger Raum, voller merkwürdiger Geräte, die grausig aussahen. Was war das? Und auf einmal, als wären sie erst jetzt da, hörten sie Schreie, in entfernte geschlossene Seitentüren. "Meinen sie denn, wir befinden uns noch in Mais Gasthaus. Vielleicht führt die Treppe ja woanders hin?", meinte Teana. "Natürlich, aber ich würde es nicht mehr Gasthaus nennen. Sehen sie das?" Er trat an eines der Geräte und hob etwas Klirrendes hoch. Es waren so eine Art Handfesseln. Teana war entsetzt. "Mais Gasthaus ist ebenso ein Etablissement für Huren....die sich hier ihr Geld verdienen." Er ließ angewidert die Fesseln fallen. Beim zweiten Blick, erkannte Teana, dass diese Geräte und Liegen nichts weiter waren, als Arbeitsplätze der jeweiligen Huren. "Das fasse ich nicht." Atemu trat einen Schritt zurück. "Deshalb ist es in einer Höhle, weil die einfachen Bürger so was nicht sehen sollen. Deswegen dürfen auch Priester nicht hier herein!" Atemu schüttelte darüber nur noch den Kopf. Teana schaute auf eine Art schwarze Pritsche, die bereits sehr durchgelegen war. Daneben lehnte an der Wand eine Peitsche. Schon bei den Gedanken, schmerzte ihr Körper. Wurden die Männer hier ausgepeitscht zum Lustspiel der Frauen? Wie konnte man das tun? Wie konnte man hier seinen Körper verkaufen? Auf eigenartiger Weise kribbelte es in Teana. Sie fand den Gedanken zwar abstrus und widerwärtig, doch als sie sich in ihrer Fantasie Atemu nackt auf einer dieser Pritschen vorstellte, gefiel ihr dieser Gedanke. Sie stellte sich einen Moment als erhabene und mächtige Frau vor, die Atemu langsam auf einer dieser dreckigen Pritschen verführte. Es überkam ihr ein Schauder. "Ich weiß, was sie denken!" Teana schreckte aus ihrer peinlichen Fantasiewelt auf und errötete. "W-Was?", fragte sie geschockt. Konnte er das wirklich wissen. "Ja, ich kann es auch nicht fassen, dass Mai solch einen Laden führt!" Teana atmete erleichtert aus. Er wusste also nicht, welchen schmutzigen Gedanken, sie hegte. "Ja...ich auch nicht", meinte sie schnell. Und beobachtete die weiteren Arbeitsmittel. Irgendwelche Klingen? Etwa zum willkürlichen Verletzen? Tea wurde ganze anders. Alles in ihrem Magen drehte sich und schien die saure Flüssigkeit der Trauben hoch zu stoßen. "Kommen sie, wir gehen lieber, bevor..." "OHHHH!!!! Neue Kunden???" Atemus Wangen röteten sich auf der Stelle, als eine halb bekleidete Frau in den Raum kam. "Äh nein", winkte er ab und lächelte verlegen. "Wir haben uns nur verlaufen!" Doch die anzügliche Dame nickte nur verführerisch und kam Atemu immer näher. Ihre Schritte waren elegant. Sie trug einen lackroten Lederdress und hatte einen erstaunlich schmalen Körper. Teana war wie in einer Erstarrung gefangen. "Ach wirklich, mein Süßer? Na komm her, ich will dir schon die Leviten lesen!" "Äh...nein, nein....Madame. Sie haben das falsch verstanden. Das hier ist meine Verlobte!" Er schob Teana leicht vor sich, die mit riesigen Augen zu der Dame schielte. "Ach dann wollt ihr es zusammen tun? Mit Zuschauern?", ratterte sie herunter, als ob sie das schon tausendmal gesagt hätte. Atemu und Teana erröteten zusehends. Die peinliche Aktion endete auch nicht, als die Dame kurz einen Pfeifton von sich gab und ein kleiner Junge....wie alt war der denn?.....hereinkam. Er trug jedenfalls ein weißes Gewand, falls man das so betiteln konnte. Es verdeckte nicht mal halb so gut alles, wie es sollte. Teana wurde heißer. "Nein Moment, wir verschwinden gleich wieder!" Atemu wollte schon Teana mit sich ziehen, als die Dame sich in die Tür stellte. "Nein, nein, nein", sagte sie mit schnippischem Ton und warnenden Zeigefinger. Dann schlug Teana fast zu Boden, als sie ein lautes Geräusch hinter sich hörte. Ein Schnalzen.... Etwas Gefährliches. Sie schaute hinter sich. Der Junge spielte mit einer Peitsche, die sie noch eben an der Wand lehnend gesehen hatte. "Atemu, wir müssen hier weg. Sofort!" Sie versuchte zu flüstern, doch der Pharao schien total überfordert. Zum einen starrte er regelrecht in das vollbusige Dekolletee, der sexy Lady. Zum anderen hatte er Teanas Handgelenk umfasst. "Tut uns sehr leid, aber sie müssen sich andere suchen!" "Eure Zeit läuft doch schon, erst nach der vollen Stunde dürft ihr gehen, Schätzchen." Die Dame kam anzüglich näher und zog Atemu mit sich. Dieser versuchte sich zu wehren, selbst Teana konnte nichts tun. Ihre Füße bestanden aus Leim, sie schienen wie festgewachsen. Der Junge schien sich nun für sie zu interessieren. Die Peitsche knallte zu Boden und Teanas Körper fing an zu zittern. Ihr Herz pumpte lauter. Der Junge sah Atemu recht ähnlich, zumindest in der Frisur. Ansonsten war er gar nicht so, wie der Pharao. Er hatte keinen warmen Blick, er schien eher erloschen und kalt zu sein. "Wie heißt du?" Seine Stimme wirkte erstaunlicherweise recht kindlich. "Teana", antwortete sie nach längerem Zögern mit immer zu einen Seitenblick auf Atemu. Diese Frau hatte ihn doch tatsächlich an die Wand gedrückt. Er war doch ein Mann, musste er da nicht stärker sein? "Ich muss gehen...wir haben uns wirklich nur verlaufen, ich will nicht...gar nichts...hast du kapiert?" Teana stemmte die Hände in die Hüften. "Ich bin Yugi." Zögernd schaute er zu seiner Kollegin, wenn man das so nennen konnte. Beim zweiten Blick erkannte Teana, dass die Frau doch tatsächlich Atemu zu küssen schien. Jetzt erst schien Leben in ihre Beine zu kommen. Pure Eifersucht trieb sie zu dem Pharao. Mit ungläubiger Stärke in den Händen konnte sie das Mädchen von Atemu fortreißen. Diese stolperte etwas nach hinten. Atemu sah sie an und hatte einen heißen Kopf. Seine Haare klebten unter seinem Angstschweiß auf der Stirn fest, "Komm Atemu...Weg hier!" Sie ergriff sich eine Hand des Pharaos und lief mit ihm den Gang entlang. "Ihr habt noch nicht gezahlt...", rief Yugi, doch alle beide hatten nun keine Lust mehr für eine Konversation. Erst auf den Treppen blieben sie stehen. Atemlos, nicht glauben wollend, was da passiert war, starrten sie sich an.. "Sie...sie....haben sie geküsst!", kam es über Teanas Lippen. "Eher andersherum...sie hatte mich fest umklammert und ihren Busen gegen mich gedrückt." Atemu schaute in Teanas Augen und versuchte sich wohl mit seinem niedlichen Blick zu entschuldigen. "Ich hatte noch nie solche Angst!" Teana war noch völlig fertig. "Ist schon gut, sie haben uns ja gerettet!" Atemu klopfte ihr auf die Schulter. "Ja, wie immer", sagte sie im reinsten Sarkasmus. "Was wollen sie denn damit sagen?" "Na ihnen hat es ja wohl gefallen, oder nicht?" Teana reckte das Kinn hervor. "Was hätte ich denn machen sollen?" "Sie können sich einfach nicht durchsetzen gegenüber allen anderen Menschen." "Sie müssen nicht immer von sich auf andere schließen.", sagte er ruhig und versuchte sich an ihr vorbei zu quetschen. "Pah! Was soll das denn heißen? Ich habe Yugi nicht geküsst!" "Ach so...Yugi.....hm?" Atemu blickte über seine Schulter. "Na, als ob sie ihren Namen nicht erfahren hätten!" "Nun unweigerlich schon, dass muss ich zugeben. Sie hat ihn mir regelrecht ins Ohr gehaucht!" "Ach und, wie hieß sie?" "Helena!" Teana versuchte interessiert zu wirken. "Toll!" "Das glauben sie doch selbst nicht. Ich hab doch gesehen, dass sie eifersüchtig waren!" Er zwinkerte Teana zu. "Eifersüchtig?", platzte sie fast vor Wut. "Natürlich, sie wollten mich ja regelrecht von Helena losreißen!" "Ist doch gar nicht wahr!", meinte sie spöttisch. "Oh doch!" Dann folgten sie wieder die Treppen hinauf. "Und wissen sie warum ich das glaube?", meinte er am oberen Treppenansatz und in einer Art Halbdrehung schaute er sie an. Teana antwortete nicht, war gefangen in seinen schönen Augen. "Weil sie mich lieben...!" "Äh.....was?....äh....nein...auf keinen Fall...niemals. Sie sind großkotzig, gemein, und haben keinen Respekt vor mir!" Teana versuchte sich zu verschanzen, mit einem kühlen Blick und mit ihren Händen vor der Brust gekreuzt. Das bot ihr eine Art von Sicherheit. Woher wusste er das? Wie konnte er ihre Gedanken lesen? "Ach ja? So bin ich? Und wie sind sie? Das Gegenteil etwa?", lächelte er. Lachte er sie etwa aus? "Natürlich!", meinte sie verunsichert. Er nickte nur wissend. Dann schlang er auf einmal seine Hand um ihre Taille und hielt sie fest. Mit seinem Gesicht kam er ihren immer näher. "Und wenn ich sie jetzt küsse, weichen sie dann zurück? Wenn ich doch so gemein bin?", wollte er wissen. Wollte er darauf wirklich eine Antwort? Würde er sie küssen wollen, oder war das wieder so eine Art Spiel von ihm, um ihre Ehrerbietung zu testen? Ängstlich lehnte sie sich etwas zurück, wurde aber von seinem Unterarm leicht aufgefangen. "Atemu...bitte", flehte sie ihn an. Er meinte es eh nicht ernst. Und sie würde nicht noch mal darauf hineinfallen. "Sie hatten sich doch eben vorgestellt, dass sie mich küssen, oder?" Sein Hauch kam ihren Lippen gefährlich näher. Teana verschlag es der Sprache, als sie tief in seine Augen Blicken konnte. "Hören sie auf....bitte. Wenn sie nur ein Funken Ehre besitzen, lassen sie mich los!" Sie sagte das strenger, als vorgehabt. Einen Moment zögerte Atemu sogar. "Ich besitze Ehre, mehr wie sie. Ich bin Pharao...", erinnerte er sie. "Das habe selbst ich langsam verstanden!", meinte sie mürrisch und pustete ihm ihre angestaute Luft entgegen. "Nun, ich....muss...ständig an sie denken, Teana!" W----was? Meinte er das wieder ernst? Oder nicht? Sie versuchte in seinen Augen zu lesen. Nichts, er konnte das alles perfekt überdecken. "Nun, wir sind ja auch nun länger zusammen, als nötig", erwiderte sie grimmig. "Nein, sie verstehen nicht", als er mit seiner freien Hand plötzlich durch ihre Haare fuhr, erschrak sie im inneren so sehr, dass sie fluchtartig verschwinden wollte, jedoch nicht konnte. Sie konnte es nicht. Atemu... "Was verstehe ich nicht?" "Ich...", fing er an. "Ich wollte es nicht wahrhaben..." Was wollte er nicht wahrhaben? Liebte er sie auch? Wollte er das damit sagen? "Ach da seid ihr ja endlich!" Atemu ließ sofort Teana los und drehte sich herum. Mai und Joey kamen zusammen auf die beiden zu. Tea verdrehte theatralisch die Augen. Na prima. War das nur wieder ein Spielchen des Pharaos gewesen oder hatte er das ernst gemeint? Wieso mussten sie ständig bei so etwas gestört werden? "Könnt ihr mir mal erklären, was das da unten ist?" Atemus aufgebrachte Stimme holte Teana zurück in die Wirklichkeit. Kapitel 22: *Mein Augenblick - immer nur für dich* -------------------------------------------------- Anmerkung: Wow! Wow....vielen Dank. ja ist mir so in den sinn gekommen. *hehe* Helena taucht noch mal auf, vielelicht auch YUGI. Und ob er nur mit ihr spielt...*fiesgrins*...wird noch nicht verraten. HDL eure Lily und ich bin echt begeistert von den langen Kommis und wie viel mühe ihr euch macht, solch ein faszinierendes Kommi zu schreiben. Ich bin immer wahnsinnig begeistert, wenn ich so viel lesen darf. *gg* eure fantasie gefällt mir sichtlich gut. *zuphoebe_chanschiel* und zu all den anderen lieben Kommischreibern. knutsch ~22. Kapitel~ Es herrschte eine peinliche Stille. Mai war zum Glück, die Erste, die sie brach. "Na was soll ich sagen?", sagte sie ernsthaft und strich mit Betonung und gewollter Zierlichkeit durch ihre langen blonden Locken. Spielte eine Weile mit einer Strähne und musterte Atemu. "Na gut, es ist ein Bordell. Irgendwie muss ich ja mein Geld verdienen. In letzter Zeit kommen sehr wenige Passanten durch Mellas. Mit dem Bordell kann ich wenigstens die Schulden zurückzuzahlen." "Schulden? Bei wem?" Das schien Atemu nun zu interessieren und vergaß Teana völlig, die im Hintergrund ein wenig zu sehr über sich und Atemu nachdachte. Sie hegte wohl eher Fantasien, die leicht ihre Wangen erröten ließen. "Nun", gekonnt überging sie Atemus Frage und schielte fast ertappt zu Joey. "Das sind Geschäfte...nicht so wichtig." "Ich will wissen, WER....und zwar sofort. Ich frag nicht noch einmal!" Sein Ton gefiel Mai wohl gar nicht. "Für wen hältst du dich? Für den Pharao?", fragte sie wütend und Joey hustete gekünstelt. Mai verstand allerdings nicht. "Dieser kleine Wicht von Pharao will mir mein Gasthaus entreißen und ich hab alle Hände voll zu tun, mir irgendwie Geld anzuscheffeln..." Teana war ein wenig entrüstet, denn Atemu schien selbst recht überrascht zu sein, dass er dazu den Auftrag erteilt hatte. Er hatte bis dato Mai nicht mal gekannt. "Der Pharao sagst du?", erwiderte Atemu und schielte zu Joey, der leicht die Schultern hob. Mai schaute Atemu länger an, als nötig. "Ja genau der. Falls du ihm mal begegnen solltest, gib ihm eine richtige Ohrfeige. Er hat ja keine Ahnung, was eine Frau hier alles ertragen muss, wenn sie einen Laden schmeißt." Atemu musste kurz die Luft anhalten, blickte zu Teana. "Nun ich kann mir nicht vorstellen, dass der Pharao das in Auftrag gegeben hat!" "Bist du sein Laufbursche"; fragte Mai scherzhaft und mit einem großen Lächeln im Gesicht.. "Mai...", rief Joey sie zur Ordnung und versuchte ihren Ärmel zu zupfen. "Was ist denn Joey? Dieser Typ scheint nicht ganz dicht zu sein. Als ob er wüsste, was der Pharao so denkt. Ich habe den Pharao kennen gelernt, er ist ein fieser, finsterer Schurke!" Mai drehte sich zu dem Jungen um, selbst Atemu hob nun eine Augenbraue. "Ich kenne sie aber nicht", meinte Atemu zu Joey. "Wie?" Mai klang nun verwirrt und beschaute sich noch mal den jungen, ihr unbekannten Pharao und Teana. "Wie sah der Pharao aus?", fragte Joey schnell, damit Mai nicht herausbekam, wer wirklich vor ihr stand. "Na ja braun gebrannt und braune Haare. Er hat eiskalte Augen....und...." "SETH", riefen Atemu und Joey gleichzeitig. Danach rollten beide Halbbrüder mit den Augen. "Ich fasse es nicht", sagte Atemu und schüttelte den Kopf, fing einen Blick Teanas ein. "Er hat sich doch wirklich als mich ausgegeben, dieser Schuft!" Teana versuchte ihre Mimik unter Kontrolle zu halten und Atemu verständlich zu machen, dass er zu laut sprach und ihre Identität aufdecken würde. Doch es gelang ihr nicht, denn Atemu sagte nur: "Haben sie eine Muskelzuckung im Gesicht, Teana?" Erst als Mai völlig tonlos sagte: "Was soll das heißen, als dich ausgegeben?" Teana schaute Atemu direkt und lange an und bat ihm in ihrem Blick nichts zu sagen. Das würde alles nur schwieriger machen. "Äh....gar nichts!", wedelte Teana mit den Händen. "Ach ja?" Mai stellte sich vor der jungen Braunhaarigen. Erst jetzt erkannte Teana den Altersunterschied zwischen ihr und der älteren Mai. Aber davon würde sie sich nicht einschüchtern lassen. Oh nein. Sie würde Atemu irgendwie aus dieser Misere herausbringen. Es durfte nicht herauskommen, dass er der Pharao war. "Nun ja, das ist...äh ein Spiel von uns", mischte sich Atemu plötzlich ein und legte auch noch eine Hand um Teas Taille. Nun war es Tea, die verwirrt war. "Ich gebe mich immer als Pharao aus und sie sich als meine Dienerin, weißt du", sagte er aus dem Stehgreif. Er blickte Teana so flehend an, dass diese nur nicken konnte. "Ein Spiel?", fragte Mai verständnislos nach und runzelte die Stirn. "Äh ja...genau." "Und dieser Seth ist gar nicht der Pharao?" "Nein, der Hohepriester! Du kennst ihn doch, du hast ihn doch mal in dieser lilianen Robe gesehen", erinnerte Joey die Blondine. Mai schaute sich die Halbbrüder an. "Verheimlicht ihr mir was? Ich bin nicht blöd, verstanden?" "Natürlich nicht", sagten die beiden Männer zu schnell. Mai hob daraufhin wieder eine Augenbraue. "Und ihr seid wirklich verlobt?", wollte sie nun von Teana wissen. Diese war vollkommen verdutzt und antwortete zuerst nicht. Erst als sie einen Seitenhieb Atemus einsteckte, nickte sie kräftig. "Beweist es!" Was? Wie beweisen? Hatte Mai noch alle bei Sinnen? "Nichts leichter als das", bewies der Pharao und zog Teana an sich. Alles was die Brünette spüren konnte, waren seine starken, warmen Hände. Für dich den schönsten Blick Für dich den schönsten Blick Mein Augenblick Für dich den schönsten Blick Für dich den schönsten Blick Mein Augenblick Für dich - immer nur für dich Immer nur für dich Sie schluckte. Hatte sie überhaupt Speichel im Mund? Was würde er nun als Beweis abliefern? Mai glaubte ihnen doch eh kein Wort. Ein Spiel, sich für den Pharao auszugeben? Wie blöd konnte es noch gehen? Sie musste innerlich grinsen, während sie lange in seine violetten Augen schaute. Schon fast kam es ihr so vor, als würde er sie verliebt ansehen. Aber das machte er wohl nur wegen Mais Beweis. "Das war es schon?", wollte Mai wissen. "Wenn ihr Hochstapler seid und mir Joey nur Schwachsinn erzählt hat, erlebt ihr mich mal anders." Unter diesem Satz angespannt nickte Atemu sichtlich beunruhigt. "Helfen sie mir", flüsterte er, als er nahe ihrem - Mai nicht zugewandten Ohr kam. Wie sollte sie ihm helfen? Wobei denn? Sein Atem brachte Kühle mit. Teana spürte die Blicke von Mai und Joey im Rücken. Joey grinste sich bereits einen. Na toll. Die dunkelblauen Augen Teas blitzten vor Freude, als Atemu seine Hände um ihren Hals schlang. Dann kam er wieder ihren Ohr näher. "Ich werde sie jetzt küssen", hauchte er ihr warm ins Ohr. Alles in ihr brodelte, ihr Herz fing an ein Marathon zu laufen. Ihr Kopf war plötzlich völlig leer. Tea befeuchtete sich noch einmal die Lippen und schloss ihre Augen. Auf einmal war ihre Umgebung vollkommen abgeschottet. Sie spürte gar nichts mehr um sich herum. Nur noch den starken Halt, den ihr Atemu gab. Wie ein Beschützer. Dann...sie näherte sich ihm blind und dann trafen sich ihre Lippen. Ganz langsam. Wie sollte sie ihn küssen? Wie? Leidenschaftlich? Was würde Mai überzeugen? All diese Fragen beschäftigte sie und sie wurde starr in der Haltung. Sollte sie die Lippen spitzen? Wie küsste man? Etwa mit Zunge? Jetzt? Oh Gott. Sie konnte nicht küssen. Auf einmal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen All ihre Kussversuche haben mit wütenden Blicken Atemus geendet. Dann aber schien alles wie von selbst zu passieren. Atemu berührte ihre Lippen ganz leicht, als ob auch er es zum ersten Mal tun würde. So zärtlich, dass ihre Angst langsam versiegte. Ihre Hände machten sich selbstständig und bewegten sich nun über seinen Rücken. Immer wieder unterbrach er den Kuss spielerisch, sie zuckte einen Moment, als seine Zunge über ihre Oberlippe fuhr. Sollte sie? Womöglich machte er das ganze nur, um Mai zu überzeugen, dass sie doch Verlobte waren. Nehme von dir was mit Und lass ein kleines Stück Von mir bei dir Und ich pass sehr gut auf Damit es nie zerbricht Halt ich es fest Sie musste also mitspielen. Und wie gern sie das tat, ließ sie mal hinten angestellt. Sollte sie nun ihren Mund öffnen? Sie hatte noch nie mit Zunge geküsst, zumindest nicht....ihn...eigentlich nie, gab sie betroffen zu. Wie würde sich das anfühlen? Würde sie alles richtig machen? So aus dem Stehgreif, wenn alle zuguckten? Dann tat sie es und überraschend seufzte sie, als sie seine Zunge in ihrem Mund spürte. Oh mein Gott.....jammerte sie im inneren. Wieso erst jetzt? Erst jetzt solch ein Kuss zu spüren, sie hatte wirklich was verpasst in ihrem Leben. Das war ja, der reinste.... Als er über ihre Frontzähne strich, seufzte sie erneut und ließ ihre Hände durch seinen Nacken gleiten. Fest griff sie zu und krallte ihre Finger in seinen Haaren fest. Atemu griff sie nun fester und auf einmal drückte er sie gegen die Wand. Dann versuchte sie erst ganz sachte ihre Zunge zu heben. Nun wollte sie es versuchen. Zaghaft erforschte sie seinen Mundinnenraum. Sie bekam ihre Zunge gar nicht so weit über ihre Lippen gestreckt. Was für ein Schlamassel. Sie konnte einfach nicht küssen, oh nein. Für dich den schönsten Blick Mein Augenblick Für dich - immer nur für dich Immer nur für dich "Das reicht Leute....nicht dass ihr euch noch auszieht. Ich hab genug gesehen." Erst jetzt bekam Teana wieder etwas von ihrer Außenwelt mit und Atemu ließ sie so schnell los, wie er sie festgehalten hatte. "Das sollte wohl als Beweis reichen, so würden sich doch Hochstapler nicht küssen, oder?" Die Frage war mal dahingestellt. Mai antwortete erst nicht. Teana kam sich trotz allem schäbig vor. Sie hatte wohl alte Prinzipien, denn sie mochte es nicht, beobachtet zu werden, wenn sie jemanden küsste. Und vor allem, wenn sie den Pharao küsste. Er hatte sie ja ziemlich unter Druck gesetzt. Immerhin hat er doch mehrmals behauptet, dass sie nicht küssen könnte. Und nun? Nun registrierte er sie nicht mal, ließ sie einfach stehen und kümmerte sich wieder um Mai. Joey allerdings schaute Teana kurz an. Sein Blick war mehrdeutig. Etwas blitzte in seiner schönen Augenfarbe auf. Immer wieder versuchte sie im Seitenprofil des Pharaos eine Regung zu bemerken. Was tat er ihr nur immer an? Es tat weh, so benutzt zu werden. Oder wollte er sie womöglich die ganze Zeit küssen? Immerhin war dieser Kuss ziemlich leidenschaftlich gewesen. Hatte er das nur gespielt? "Ich sag dir nur was, Yami. Hör auf den Pharao nachzumachen. Du passt gar nicht in solch ein Schema. Und wenn ihr noch einmal ins Bordell wollt, ich bringe euch kostenlos hinein. Das geht aufs Haus. Was meine Schulden angeht...kümmert ihr euch darum?" Mit "ihr" meinte sie wohl eher Joey, den sie süffisant anlächelte. Teana war noch vollkommen gefangen und schien ein wenig die Kontrolle ihrer schwebenden Beine verloren zu haben. Als wäre sie im siebten Himmel. Er hatte sie richtig geküsst. So richtig, vor Zuschauern. War das nun ein richtiger Kuss? Ängstlich wegen seiner Reaktion schaute sie verstohlen zum Pharao, dieser musterte sie nur einmal kurz per Seitenblick. Nichts zu erkennen. Mal wieder... "Natürlich!" Vorschnell reagierte Joey. "Toll, dann muss ich mir ja um mein Geld keine Sorgen mehr machen. Dieser Seth kann was erleben. Und ich hab ihn nicht mal durchschaut!" Mai schüttelte den Kopf. "Tja, das tun selbst Höhergestellte nicht", meinte Atemu zweideutig. "Okay, kommt. Ihr müsst ja nun gehen. Ich kenne einen zweiten Weg hinaus. Der Fronteingang ist zu gefährlich, vielleicht warten sie da schon auf euch." Mai musterte die beiden. Irgendwie kam es Teana merkwürdig vor. Was hatte Joey der Blondine nur erzählt? Immerhin hatte er ihre Identitäten nicht verraten. Sollte sie gleich Atemu auf den Kuss ansprechen? Immerhin hatte er zuvor doch auch so eine Bemerkung abgegeben, die womöglich auf mehr anspielte- "Und wo ist der zweite Weg?" Atemu folgte Mais Blick. "Durch das Bordell?", meinte er tonlos, als er Mais Handbewegung folgte. Teana schaute wieder zu dem Pharao. Er schaute sie nicht mal mehr an. Das hätte sie sich ja denken können. Schon wieder kein echter Kuss....aber er war sooooooo....schwärmte sie vor sich hin und ging mit den anderen wieder die Treppen hinab. Oh Gott nun war sie noch mehr verliebt in ihn als vorher. Sie befühlte sich ihre Lippen. Er hatte sie sogar mit Zunge geküsst. Ob sie ihn nun besser geküsst hatte? Was wäre eigentlich so schlimm gewesen, wenn Mai sie enttarnt hatte? Tea war sich diesbezüglich nicht so sicher. Immerhin hatte Seth Mai betrogen, in einer Art, die ja vollkommen krank war. Wie konnte man denn nicht erkennen, dass er nicht der wahre Pharao gewesen sein konnte? Seth als Pharao? Schon bei diesem Gedanken, schauderte es ihr unverzüglich. Atemus lebst war wohl noch genauso geschockt wie zuvor. Immer wieder hörte sie ihn leise fluchen, als ob er mit sich Selbstgespräche führte. Er war einfach schon zu lange weg und Seth war vielleicht wirklich schon Pharao geworden....ging das so schnell? Teana kannte sich in solchen Dingen nicht aus. Sie traten ja dieses mal mit Begleitung durch das Bordell. Helena saß auf einer Pritsche und zupfte sich gerade ihr Dress zu Recht, als sie Atemu bemerkte und anzwinkerte. War sie wirklich wegen Helena eifersüchtig gewesen? Immerhin hatte diese Hure den Pharao geküsst und sie musste ihn doch beschützen...ach was....musste sie das wirklich? Er war ein Mann, konnte er das nicht selbst? Atemu schaute doch gerade tatsächlich zu dieser Hure. Männer, schimpfte Teana innerlich. Als plötzlich Yugi ihnen den Weg versperrte. Seine riesen Augen starrten Atemu an. Teana schluckte. Wusste er Bescheid? Seine Augen glänzten plötzlich so. "Ich habe schon die ganze Zeit überlegt, woher ich ihr Gesicht kenne", fing er an. OH, OH, OH!!!! Atemu zögerte und suchte flehend Hilfe bei Teana. "Und nun ist es mir eingefallen...", auf einmal fiel er zu Boden und verbeugte sich so tief er nur konnte. Atemu war das sichtlich unangenehm. Selbst Mai atmete nur hörbar auf. Joey murrte etwas. "Es tut mir so leid, euch nicht sofort erkannt zu haben....", murmelte Yugi zu Boden. "Äh...ihr müsst mich verwechseln", versuchte es Atemu. "Steht sofort auf. Das wird ja nur peinlich für euch!" "Ihr seid es. Ich bin mir sicher!" Yugi stand tatsächlich auf, schaute Atemu, allerdings ehrfürchtig nicht in die Augen. "Und wer soll das sein?", fragte Mai gelangweilt. Yugi stattdessen sah sie nur böse an. "Ihr wisst nicht, wen ihr vor euch habt?" Atemu musterte Teana. Sie solle doch endlich was tun, sagte sein Blick. Na toll und was? Hinter ihrer Stirn fing es an zu arbeiten. Kapitel 23: ~Ein verdecktes Spiel der Verwandtschaft~ ----------------------------------------------------- ~23.Kapitel~ "Ähm....Yugi!" Teana versuchte die Aufmerksamkeit des kleineren Jungen auf sich zu lenken. Es schien zu funktionieren, denn er wandte sein Gesicht interessiert herum. "Nun, wir sollten später darüber reden. Wir müssen hier weg. Und zwar schnell!" Ihr Ton war auf einmal so barsch und herrisch geworden, dass selbst Atemu sie nur bewundernd anblicken konnte. "Nun, aber er ist doch der....!" Gerade als Yugi den entscheidenden Begriff ausplaudern konnte, packte teana ihn, unter verblüfften Augen der anderen, an der Hand und zog ihn etwa mehr als ein Dutzend zur Seite. Leise gab sie ihm zu verstehen, dass er nichts weiter erklären sollte. "Du hast ihn erkannt....aber wehe, du sagst nur ein Wort. Der Pharao wird dich bestrafen und bald hast du keine Möglichkeit mehr dazu, überhaupt dein Mund aufzumachen. Hab ich mich da ausgedrückt?" Teana funkelte ihn an und versuchte alles in diesem Blick zu legen, wsa sie in dieser Sekunde aufbringen konnte. Yugi schaute sie scheu an und wich etwas zurück. "Hast du verstanden?", presste Teana hervor und schaute verstohlen zu den Zurückgebliebenen. Mai und Joey schienen sie zwar anzusehen, aber ob sie etwsa von ihrem Flüstern gehört hatten, stand in den Sternen. Atemu dagegen stand in seiner eleganten Art und Weise einfach nur da und schien selbst in diesen zerrissenen Kleidern mehr Stolz und Ehrfurcht zu besitzen, als irgendwer sonst. "Wenn du noch einmal versucht seine Identität aufzudecken, bist du tot!" Teana wusste gar nicht, woher sie solche Kraft besaß, so etwas auch nur im Ansatz auszusprechen. Aber es schien zu wirken. Yugi drehte sich um, beschaute sich Atemu und schließlich Mai. "Ich führe sie hier raus." Yugis Stimme hallte durch den Raum, selbst Helena schien kurz in ihrer Haltung erstarrt zu sein. "Nun, wie du meinst. Yugi. Allerdings wirst du auch nicht mehr zurückkommen!" Mai kam bedrohlich näher - soweit man das so sagen konnte. "Du kündigst mir?" Yugi schien trotz seiner Selbstbeherrschung zu zittern. "Ja. Du wirst die beiden begleiten. Du hast eh nie hier her gepasst!" Teana zuckte zusammen. Das hätte sie nun nicht erwartet. Atemu schaute sich das alles zwar an, schien in seinem Inneren jedoch nicht einverstanden. Noch jemand, der sie begleiten sollte? "Ja, aber..." Yugi wollte sie sicherlich nur durch diesen Geheimgang bringen und nun schien Teana ihn auch noch um den Job gebracht zu haben. Obwohl, sollte er da nicht lieber froh sein? "Geht! Bevor ich es mir anders überlege!" Atemu klinkte sich jedoch nicht in die Diskussion mit ein und folgte Yugis langsamen Schrittes, bis Mai ihn noch einmal mit ihrer Stimme zurückhielt. "Ich weiß zwar nicht, was deine Verlobte Yugi gesagt hat, aber irgendetwas scheint mit euch beiden nicht zu stimmen und irgendwann werde ich es auch noch herausfinden. Verlass dich darauf, Yami!" Atemu drehte sich nicht herum, blickte nur noch einmal zu Teana hinüber, die neben ihm stand. Angst stand in seiner Iris geschrieben. "Wir werden nun gehen. Danke Mai für die Gastfreundschaft! Und....Joey...wir sehen uns sicher noch mal wieder!" Atemus Blick fegte noch einmal langsam über Joey und Mai hinweg, dann folgte er Yugi in ein Nebenzimmer. Selbst Teana ging nun tapsend hinterher und fragte sich, ob alles gut werden würde. Nun waren sie zu dritt. Ob das so eine gute Idee gewesen war? Das Nebenzimmer lag im Halbschatten. Von weit her, hörte teana ein lautes Krächzen. Als ob Metall über Holz scharren würde. "Das ist er....mein Pharao! Der Geheimgang!", murmelte Yugi. "Hab ich dir nicht gesagt, dass du ihn nicht so ansprechen sollst? Falls das jemand gehört hat...dann..." Teana kam den kleinen Yugi drohend näher und erhob ihren Zeigefinger. "Ist schon gut, Teana. Ich kann auch für mich selbst sprechen!" Atemus erhobene Stimme ließ Teana erschüttern. Hatte sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt? "Entschuldigung...das war nicht meine Absicht!" Atemu bückte sich etwas um durch die Geheimtür zu treten, dann verdeckte ihn die Dunkelheit vollkommen. Yugi und dann erst Teana folgten dem Pharao. "Immer geradeaus. Dieser Gang wird sonst nie benutzt. Darf ich fragen, wovor ihr flüchtet?" Auf einmal schien sich die angespannte Atmosphäre aufzulösen. Teana blieb erstarrt stehen, als sie einige Schritte weit gegangen sind und sich Atemu und Yugi in die Arme fielen. Was war das denn? "Cousin...wie kommst du hierher nach Mellas?" Atemus freudige Stimme echote und klingelte in Teanas Ohren. Cousin? Yugi? Sie kannten sich bereits? "Nun ich habe von eurer Abwesenheit erfahren und hab mich allein auf die Suche begeben. Nun ja Mai Valentine hat mich aufgenommen und mir diesen...na ja....Beruf angeboten", hustete der Kleinere. "Wozu? Warum hast du dich nicht vom Palast aushalten lassen? Wieso bist du nicht in die Schatzkammer...und hast dir...das nötige Geld genommen? Wozu musstest du in einem Bordell arbeiten?" "Nun ja um euch zu schützen, Atemu. Ich habe Erkundigungen eingeholt. Mais Gasthaus bereisen viele Höher Gestellte Personen. Ich wusste, dass ihr bald hier auftauchen würdet. Und ich hab mich nicht getäuscht. Selbst Seth war hier gewesen. Er hat mich nicht erkannt. Und Mai weiß auch nicht, wer ich in Wirklichkeit war." "Du hättest mich fast verraten, Cousin. Ich hasse deine Spielchen!" Atemu schaute ihn fast gespielt wütend an und wandte sich dann endlich an Teana, die das alles mit weiten Augen mustern konnte. "Ihr...ihr kennt euch?", entgegnete sie kalt. "So kann man das auch sagen. Yugi ist mein Cousin dritten Grades." "Und...ihr wolltet Atemu finden?", versuchte Teana noch einmal die Brückstücke, die sie soeben gehört hatte zusammenzusetzen. "Ich konnte nicht glauben, dass ihr tot sein solltet...deswegen hab ich mich auf die Suche begeben. Das Stimmt." Yugi kam ihr auf einmal viel kräftiger vor, soviel Stolz klang nun in seiner Stimme mit und seine Haltung hatte sich abrupt verändert. "Warum habt ihr mir das nicht schon eher gesagt?", wandte sich Teana wütend zu dem Pharao. "Ach, sie meinen das auf der Treppe?" Ja, genau das....dieser Schwachkopf. Er hatte Yugi doch zuvor auch schon gesehen. Da sah es noch gar nicht so aus, als würden sich die beiden kennen. "Nun, da war es noch nicht der richtige Zeitpunkt, sie aufzuklären. Außerdem hat mir da ihr Gesicht so sehr gefallen." Ihr Gesicht? Was? "Schön, dass sie ihren Spaß hatten", giftete sie zurück und stemmte die Hände in die Hüften. In den schmalen Geheimgang verhieß die Dunkelheit nichts Gutes. Allerdings war es nicht so schwarz, dass sie nichts erkennen konnten. Jedenfalls waren die Gesichter deutlich zu erkennen. "Dann können wir weiter?", fragte Atemu seinen Cousin. Teana wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Das war einfach zuviel des Guten. Hielt man sie für völlig blöde? "Ja, ich hab den Gang mehrmals ausgekundschaftet, als ich noch hier alleine war. Im Übrigen suchen Seths Reiter euch noch immer." "Na wunderbar", verlautete Atemu und verlangsamte das Tempo, fiel hinter Yugi zurück und schloss bei Teana auf. "Was habt ihr? Hab ich was Falsches gesagt?" Pah. Sie würde nun extra keine Antwort geben. Sollte er doch ein Selbstgespräch führen - mit seinem Cousin. "Ich hätte es ihnen schon eher sagen sollen, aber als ich das vorhatte, kamen Joey und Mai." Das hatte er ihr sagen wollen? Nicht, dass er sie liebte? Er wollte ihr nur sagen, wer Yugi in Wirklichkeit war? Oh Gott...wo war ein Loch zum verkriechen? "Sie wollten es mir also sagen? Als sie mich festgehalten haben? Auf dem Treppenansatz?" Ihr Kopf fing an zu dröhnen. Das wollte sie nicht wahrhaben. "Ähm...Ja! Natürlich...was haben sie denn geglaubt?" Sie rief sich seine abgehackten Sätze auf der Treppe zurück in Erinnerung. "Haben sie da nicht gesagt, sie würden immer an mich denken?", erinnerte sie sich. "Ach...hab ich...das gesagt?" Atemu schien wohl große Gedächtnislücken zu besitzen, oder war das wieder ein Spielchen von ihm? "Ja, das haben sie und danach wollten sie mir sicherlich nicht sagen, wer Yugi in Wirklichkeit ist", meinte sie schroff. Atemu antwortete erst nicht. Nur das Schallen der Schritte war in dem kleinen Gang zu hören und Yugis Atmen. "Nun ich...weiß nicht mehr...ist ja auch unwichtig. Was das Thema betrifft, also...ich meine um das Thema fortzuführen: Dieser Kuss...das war die letzte Rettung für uns beide. Ich hoffe sie haben sich da nicht falsche Hoffnungen gemacht?" Teana wurde rot vor Zorn. Yugi ging erstaunlicherweise etwas schneller um noch etwas Abstand zu schaffen. Vielleicht wusste er nun, was kommen würde. Falsche Hoffnungen? "Doch habe ich mir gemacht", sagte sie, bevor sich ihre vernünftige Stimme einschalten konnte. Schnell strafte sie sich dafür und kaute auf der Unterlippe herum. "Das...Das haben sie?", fragte er erschrocken. Womöglich hatte er nicht mit solch einer Antwort gerechnet. Wohl eher mit der noblen Antwort: "Keineswegs. Warum sollte ich mir Hoffnungen machen?" Pah, aber nun wurde er mit der Wahrheit konfrontiert. Mal sehen, wie er darauf reagieren wird, dachte sich Teana. Und schaute nicht schlecht, als Atemu tatsächlich seinen Satz fortführte. "Das habe ich nicht gewollt. Nur wir haben uns nun mal als Verlobte ausgegeben. Immerhin war das ihre Idee gewesen....wenn ich sie daran erinnern darf. Da mussten wir so überzeugend sein. Es tut mir leid, wenn der Kuss zu leidenschaftlich geworden ist. Verstehen sie mich nicht falsch. Sie sind nach all den Tagen die erste Frau, die ich geküsst habe. Da geht es schon mal mit mir durch!" Teana versuchte das erst einmal zu verkraften. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Ihre Hand holte aus - ohne ihr Zutun- und knallte erbost gegen seine Wange. Sein Gesicht schnellte nach hinten und er war zuerst ziemlich entsetzt, dann erschaudert. Den Schlag hatte selbst Yugi gehört, doch er ließ sich nichts anmerken. Teana wurde immer kleiner. Sie hatte ihn schon mal geohrfeigt. Oh nein. Sie war zu weit gegangen. "Ach...tut mir aber leid", säuselte sie mit einem aggressiven Ton. Atemu starrte sie an, lange, bevor sich etwas in seinem Gesicht regte. Dann hielt er sich augenblicklich die Wange, strich kurz darüber und starrte sie wieder an. "Sie haben mich geschl....", er hörte auf zu reden, seine Augen fixierten die ihrigen. "Sie falsche Schlange. Ich habe gedacht, sie besitzen Anstand und Ehre. Nur sie sind genau so wie alle Männer. Sie spielen mit Frauen und verletzen sie...sie widern mich an!" Teanas Stimme fing an zu bibbern. Sie hasste es. Gerade in solchen Momenten wollte sie sich von ihrer starken Seite zeigen. "Was hab ich denn getan?" "Sie haben nichts verstanden. Gar nichts. Sobald wir aus diesem Gang heraus sind, sehen sie mich nie wieder. Ab da an, trennen sich unsere Wege!" "Ist vielleicht auch besser so", mischte sich Yugi ein. "Dort wartet ein königliches Gefährt auf den Pharao. Wir bringen sie zurück zum Palast, Atemu!" Atemu wandte seinen Blick kurz zu seinem Cousin, dann zu Teana. Er schien etwas sagen zu wollen, etwas wichtiges, was er ihr verheimlichen wollte. Das konnte sie in seinen Augen sehen. "Ein königliches Gefährt sagst du? Woher weiß die Wache, dass wir kommen?" Atemus Stimme klang misstrauisch. Selbst Teana sah auf. "Vertraut mir, hab ich euch jemals verraten?" "Nein, habt ihr nicht. Entschuldigt. Seit neustem bin ich immer sehr skeptisch!" "Das ist ja kein Wunder, Pharao. Selbst Seth hat euch verraten, euer Freund!" "Ja das stimmt....also Teana...ich wünsche euch alles Gute!" Das war alles? Das war sein Abschlusssatz? Nur die besten Wünsche? Nach allem, was sie erlebt hatten? Teana konnte nur noch den Kopf schütteln. "Ich hatte doch wirklich vergessen, warum ich sie hasse. Nun weiß ich es wieder....nun weiß ich es", sagte sie angewidert und übersah Atemus Blick, indem sich Verletzbarkeit wieder spiegelte, die er jedoch gut überdecken konnte. Und noch etwas anderes erhaschte Teana...nur kurz....doch es war da gewesen. Etwas, was sie bis eben nie für möglich gehalten hätte----hatte sie sich das nur eingebildet? Kapitel 24: *Gib mir mehr Himmel* --------------------------------- Anmerkung: *wuhahahaha* danke,danke,danke,danke,danke,danke,danke,danke für die liebsten Kommis auf der Welt. Ja der liebe Ati ist etwas undurchsichtig was das alles betrifft. XDDD Bald werde ich alles aufklären, versprochen!!! ^^ Viel Spaß eure Lily-chan ~24. Kapitel~ Lange versuchte sie seinen Blick standzuhalten. Irgendetwas hatte sie doch gesehen. Ihre innere Stimme versuchte ihr zu erklären, was sie da womöglich gesehen hatte. Doch irgendetwas oder irgendwer tief in ihr drinnen, wollte ihr wohl nicht die richtige Antwort geben. Als sich der Pharao wieder in Bewegung setzte und seinen Blick von der jungen Dienerin abwandte, spürte sie in ihrem Herzen einen Stich - einen so heftigen Stich, dass es ihr weh tat. Der Gang wurde an den Seiten schmaler und sie mussten hintereinander gehen. Was dachte sich Atemu? Und was war das, was sie da gesehen hatte? Einen Anflug von Verzweiflung oder doch eher eine Emotion, die sie ihm nicht mal jetzt zutrauen würde? Jetzt tat es ihr schon wieder leid, so vorlaut gewesen zu sein. Der Gang wurde noch etwas enger und Teana versuchte möglichst sanft und federnd aufzutreten. Zum einen schmerzten ihre Fußsohlen, zum anderen war der Boden mit Geröll übersät. Sie fluchte innerlich, doch sie versuchte all ihren Mut zusammen zu nehmen - die Schmerzen vergessend - den Gang ins Licht zu folgen. Sie sah das Ende bereits, zumindest vermutete sie es. Denn ein heller, gefächerter Lichtstrahl schien die Dunkelheit vor ihr ein wenig vertreiben zu wollen. War da wirklich ein Glitzern in seinen Augen gewesen? Waren das Zeichen für Tränen oder möglicherweise nur ein Spiegelbild ihrer Augen? Sie seufzte und fing daraufhin einen verwirrten Blick des Pharaos ein, der sie kurz musterte und schnell zu Yugi aufschloss. Womöglich wollte er auf Abstand gehen. Bloß keine Emotion zeigen! Sie verfluchte ihn innerlich - obwohl sie ihn auch merkwürdigerweise verstand. Seltsam. Das Licht war recht grell und blendete sie, als sie an die frische Luft trat. Mit dem Handrücken versuchte sie ihre Augen abzuschirmen, als sie von hinten einen festen Schlag im Nacken spürte. Sie stolperte nach vorne, ihre Hände ringend in der Luft, sie wollte nach hinten sehen. Sehen, wer sie so dermaßen ohnmächtig schlagen wollte. Aber schon im gleichen Augenblick wurde ihr schwindelig, sie verlor den Halt unter den Füßen. Alles drehte sich. Eine Ader an ihrem Hals pochte lautstark, als sie zu Boden fiel. Ein Stöhnen entkam ihren Lippen, schmeckte kurzerhand Blut, das über ihre Lippen rann. Dann wurde alles schwarz vor Augen - sie verlor das Bewusstsein. * ... Irgendetwas kitzelte sie, etwas tropfte weit entfernt. Ein gleichmäßiger Rhythmus eines klatschenden Wassertropfens. tropf...tropf...tropf Es war ein monotoner Laut, etwas was sie herrisch machte, ihre Laune stieg bereits über ihre Grenze. Sie kniff die Augen fester zusammen, wollte sich bewegen. Erst jetzt spürte sie, wie weh ihr manche Körperstellen taten. Ihre Arme waren so gut wie taub, als wären sie tagelang über Geröll geschleift worden. Ihre Beine waren eis gefroren und kaum zu bewegen. Ihr war zwar nicht kalt, dennoch überkam ihr ein Schauer, als sie ein metallisches Klicken hörte, tapsende Schritte - womöglich der einer Ratte. Wo war sie? Was war passiert? Irgendwer hatte sie niedergeschlagen. Sie stemmte sich leicht nach oben, so gut es eben ging, ohne unter den Schmerzen zusammenzubrechen. Dann öffnete sie ihre Augenlider. Das Zimmer war recht düster und somit mussten sich ihre Augen nicht sonderlich an dieser Lichtqualität umstellen. Sofort pochte ihr Kopf, als wäre auf ihre Stirn geboxt worden oder ein riesiger Stein darauf gelandet. Ihr Herz pochte laut. Ihr Atem beschleunigte sich kurzerhand, als sie ihren Blick durch das Zimmer fegte. Was...?Wo...? Ein immenser Kopfschmerz, der einfach nicht verschwinden wollte, nagelte sie fest. Sie versuchte ihn zwar zu verbannen und ihn einfach nicht zu registrieren, dennoch hinter blieb ein feiner, unregelmäßiger Schmerz, der sie daran erinnerte, was passiert war. Sie war allein in dem Zimmer, falls man das Zimmer nennen konnte - eher ein Kellergewölbe und er wurde sicherlich nicht für ein gemütliches Zusammensein benutzt. Ihre Wirbelsäule machte Anstalten verdreht zu sein, denn ihr Rücken litt wie die Hölle. Schmerzenslaute entkamen ihr, sie wusste sie war allein. Niemand zu sehen, allerdings auch keine weitere Tür um aus diesem Zimmer herauszukommen. Sie war eingesperrt? Sie suchte ihre alte Konzentration, die womöglich von dem Kopfschmerz überdeckt worden war. Sie lag auf glatte Felsblöcke, dass wohl als eine Art Bett benutzt wurde. Über ihr lag eine dünne, fast durchsichtige Decke, die an mehreren Stellen gerissen war. Panik schnürte ihr die Kehle zu. Wo waren Yugi und Atemu? Und wo war sie? Hatte Seth sie doch gefunden? Die Sklavenhändler? Atemus Feinde? Wer? Teana schaffte es nach einigen Minuten und anhaltendem Atem, die Füße von ihrem Bett zu schwingen. Doch weiter schaffte sie es einfach nicht. Ihre Sohlen waren so gut wie taub, kein Gefühl, keine Wärme. War überhaupt noch Blut in ihren Adern? Ihre Lungen füllten sich mit so viel Sauerstoff, dass sie tief ausatmen musste. Es war seltsam, dieses metallische Klicken wiederholte sich fast im Takt. Angst erzeugend versuchte sie sich aufzusetzen, indem sie sich mit ihren Händen an den Blöcken festhielt und sich somit auf die Füße kämpfte. Sie wankte ein paar Mal, dann fühlte sie ein schläfriges Gefühl in ihren Waden. Sie unterdrückte ein Stöhnen. Dieser Schmerz war der Schlimmste, den sie eh aushalten musste. Das langsame kribbelnde Gefühl, welches so wehtat, dass es ihr Tränen in die Augen trieb, ließ zum Glück nach etwa fünf Minuten nach. Es kam ihr allerdings wie Stunden vor. Dann schaute sie sich wieder um und hangelte sich suchend an der wand netlang. Ihre Finger ertasteten nur Mauerwerk. Und schließlich sah sie etwas in der rechten Ecke. Ein eingestanztes Loch. Es war nicht gerade breit und hoch, dennoch könnte sie sich - wenn sie es wollte -hindurchquetschen. Sie musste hier weg. Sie schluckte, als ihre Beine erneut an Kraft verloren und sie auf die Knie fiel. Ihre Fingernägel brachen fast ab und der Schmerz ließ sie nun mal unbeachtet versinken. Sie kroch auf allen vieren den Boden entlang. Sie wusste nicht, wohin sie griff, dennoch fasste sie manchmal nach dreckigen Staubwölkchen und nach kleinen, merkwürdigen Holzsplittern. Endlich blieb sie vor dem Loch sitzen und schaute hinein. Wenn man sie hierher geschleppt hatte, würde man auch bald nach ihr schauen. Also musste sie sich beeilen, um ihr weg zu kommen. Sie musste erfahren, wer sie überrascht hatten. Dann, kroch sie durch das Loch, sank den Kopf weit nach unten und drängte sich so nah zu Boden, dass sie mühelos durch den Durchbruch kam. Sie seufzte zufrieden, Todespanik im Nacken verhalf ihr zu neuer Energie. Sie kroch schneller und schneller. Ihr Herzschlag verschnellte sich. Atemu in Gedanken, folgte sie dem engen Gang. Gerüche verschiedenster Arten drängten in ihren Nasenlöchern. Ziemlich vermodert und abgestanden war die Luft hier drinnen. Also hier länger zu bleiben, als nötig.....wollte sie ganz sicher nicht ausprobieren. Der Gang machte eine Wendung nach Rechts. Dann hörte sie ein Geräusch. Jemand stöhnte - allerdings unter Schmerz. Dann hörte sie noch eine Stimme und noch eine. Allerdings konnte Teana von ihrer Position aus nichts verstehen. So ein Mist. Sie kroch weiter. Dann hörte der Gang auf und sie konnte sich wieder zur Leibesgröße aufrichten. Eine Fackel zeigte ihr den Weg. Ein dunkler Gang zu Norden und zwei Abzweigungen. Den Stimmen nach zu urteilen musste sie dem rechten Gang folgen. War das Atemus Stöhnen? Was war ihm zugestoßen? Wurde er gefoltert? Der Pharao? Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie ihn doch liebte. Sie mochte ihn nicht nur und hassen tat sie ihn schon gar nicht - wie konnte sie ihm das nur sagen? Das war ein Fehler, konnte sie den je rückgängig machen? Sie wollte es, die Inbrunst in ihr schien in hellen Flammen überzugehen, als sie den Gang fast zu Ende gegangen war. Sie stoppte, hielt automatisch den Atem an, ließ ihren Puls langsamer und ruhiger werden, dann erst bemerkte sie die Tür neben sich. Sie war nur angelehnt und sie konnte durch den Spalt sehen ohne das man sie sah. Sie lauschte und versuchte etwas in dem hinter liegenden Raum zu erspähen. Eine eigenartige, fast fremdartige Wärme stieß ihr entgegen. Was das wohl war? Sie kannte die Antwort bereits, bevor sie es im inneren beantworten konnte. Feuer! Schreie.....panische, schmerzerfüllte Laute. Teana zuckte zusammen und wäre fast nach hinten gestolpert, als sie durch den Spalt fremde Hände erblickte, sie hielten lange Nadeln, die an der Spitze noch glühten. Oh mein Gott. Bei Ra, wieso kam ihr keine rettende Idee? Sie konnte wohl kaum da reinpreschen in ihrem Zustand von Müdigkeit und den Fremden Folterer übermannen. Doch wenn das Atemu war, der dort unter Schmerzen aufschrie und mit den brühheißen Stecknadeln gepeinigt wurde, musste sie zu ihm. Atemu...sie konnte ihn nicht ausmachen, nicht richtig sehen. Verdammt. Sie musste näher ran. Sie wusste nicht mal, ob die Schreie zu Atemu gehörten und wo waren sie verdammt noch mal? Ein erneuter Schrei ging ihr durchs Mark und ihr Herz beschleunigte sich, als wären ihr die Nadeln in die Haut gestoßen worden. "Sag es mir", forderte der Folterer, der die Macht in seinen Händen hielt. "Ni---iemals!" Eine Träne rollte über Teanas Wange, sie sank ein paar Schritte zurück, lehnte an der Wand und fuhr zu Boden. Atemu....es war Atemus Stimme. Er war es. Verstört blickte sie auf ihre Handflächen. Nicht Atemu wurde gefoltert....ER folterte jemanden. Aber das konnte doch nicht sein... dieses Gesicht und diese charmante, disziplinierte Art konnte doch keinen Menschen etwas zu leide tun. Sie spürte die Tränen, sie wollte nur noch weinen. Und als ob das nicht schon genug war, knirschte ihr Fuß über den Boden. Ein Geräusch ertönte. Gegenüber in der Folterkammer wurde es plötzlich richtig leise. Teana hielt die Luft an. Atemu würde sie sehen, würde er sie auch foltern? So wie diesen Fremden? Konnte sie noch aufstehen? Ihre Gedanken überschlugen sich. Schaffte sie es noch zurück in dieses Zimmer? Durch den Gang? Die Schritte wurden lauter, dann knarrte die Tür und Atemu stand ihr in Leibesgröße gegenüber. Er hatte sie nicht erwartet - man merkte es ihm sofort an. Teana zögerte, sie versuchte seinem Blick standzuhalten, der plötzlich nur noch Kälte ausstrahlte. "Teana....", er klang ziemlich erschrocken, fast ertappt. "Du bist wach!" Ach ja? Teana wusste keine Antwort, sie konnte ihm nicht antworten, denn die Tür war so weit aufgeflogen, dass sie an ihm vorbeischauen konnte. Es war kein Fremder auf der Liege - das musste sie revidieren. Es war Seth! Atemus Hohepriester, der ihn verraten hatte. Trotz allem schluchzte Teana laut auf und schlug sich die Hände vors Gesicht, als sich Atemu vor ihr hinkniete und einen sorgenden Blick auf sie warf. Wie konnte das alles geschehen? Wie konnte sie sich so sehr in einen Menschen täuschen? "Es ist alles gut...in Ordnung?" Seine Hand strich ihr über den Unterarm, er wollte ihre Hände von ihrem Gesicht nehmen, sie womöglich ansehen. Doch Teana wehrte sich dagegen. Er folterte seinen Freund, denjenigen der ihn verraten hatte. Aber musste man es ihm so heimzahlen? Mit Gewalt? "Geh weg von mir", stieß sie aus wie am Spieß und schlug seine Hand weg. "Wie bist du aus dem Zimmer gekommen?" "Zimmer?", schrie sie, "sie ähnelt wohl eher einer Folterkammer, sollte ich nach Seth drankommen, oder was?" Ihre Stimme klang heuchelnd, anklagend. "Was sagst du da?" "Das hätte ich nie von dir erwartet!" Jetzt wo sie wieder beim "du" angekommen waren, wollte sie es nicht wieder zunichte machen und in diesem Augenblick hatte sie wohl eher andere Probleme als das höfliche Anreden. "Teana, du siehst nur Bruchstücke, du hast ja keine Ahnung wovon du redest..." Er strich ihr wieder in kniender Haltung über den Arm. Die Kälte in seinen Augen war gewichen, eine ungewohnte und berauschende Wärme hatte darin nun Platz gefunden. "Lass mich in Ruhe - wo sind wir verdammt?" Teana entzog sich seinem Blick, starrte imaginär zur Seite, irgendwohin. "Im Palast, in den Kellergewölben!" Was? Sie waren wieder in Theben? "Was war passiert?" Ihre Neugierde übernahm die Oberhand. "Später....du musst dich ausruhen." Er nickte ihr zu. Als ob er alles schon so geplant hätte, kam um die Ecke ein Mann heran. "Shimon...brintg sie in mein Zimmer!" "Ja Herr!" Shimon verbeugte sich und half der verstörten Teana auf die Füße. "Folgt mir junge Dame!" Teanas Blick suchte Atemus. Was sollte das alles? Und was hatte das alles zu bedeuten? Kapitel 25: *Ich atme leicht* ----------------------------- Anmerkung: Okay, ich hab extra im vorherigen Kap etwas verwirrend geschrieben, sonst schrieb ich immer so linear und diesesmal wollte ich mal ein paar Fragen in den Köpfen der Leser erwecken. Scheint mir wohl gelungen zu sein, stimmts? Nun dieses Kap scheint wohl vielen zu gefallen...denn so langsam...*hehe* Na ihr werdet es ja sehen, was in atis zimmer vor geht und was Teana noch alles hören muss. Dabie hab ich das Lied von Natasha Bedingfield gehört "I bruise easily!" Ist echt cool. passte irgendwie. *lol* ach ich liebe dieses kap udn falls es einigen zu schnell ging...pech! ^^ es musste einfach so sein, sonst würden die nächsten kaps nicht so gut passen, und das was ich noch schreiben werde, wird klasse. deswegen....ich musste das alles etwsa antreiben. also viel spaß und thx für die kommis. hoffe ich habe all die fragen beantwortet, die entstanden sind. beta gelesen hat Phoebe_chan thx süße maus. eure lily maus *** ** * ~25. Kapitel~ "Sie sind Shimon? - Darf ich fragen, wer sie sind?" Teana versuchte möglichst höflich zu klingen, obwohl das in ihrer jetzigen Phase kaum realisierbar war. Dennoch setzte sie ein Lächeln auf, als der Ältere sie musterte. "Ich arbeite für den Pharao. Ich beschütze ihn, wenn sie so wollen. Meine Arbeit am Hof ist weit reichend. Kommen sie, ich muss der Bitte des Pharaos Folge leisten, also machen sie nichts Unvernünftiges!" "Foltert er mich dann?", sagte sie spitz und bekam einen erschrockenen Blick Shimons zu spüren. "Natürlich nicht, das was sie möglicherweise gesehen haben, ist vielleicht nicht wirklich das, was sie nun denken!" "Geht das auch leichter oder erklären sie das immer so kompliziert? Ich weiß, was ich gesehen habe....und davon werde ich nicht abkommen und überhaupt, wie bin ich hierher gekommen?" Der Gang wurde nun etwas heller, sie verließen die Kellergewölbe. Jetzt wurde es wärmer. "Nun ich denke, der Pharao hat das Vorrecht ihnen alles zu erklären. Ich bin dafür nicht hier!" Er nickte mir zu und seine Augen erinnerten sie an die von Atemus - fast genau so ein violett, die der König besaß. Teana zuckte kurz zusammen. Dieser Mann war so dermaßen stolz und in seiner Ausstrahlung lag etwas, was sie nicht in Worte fassen konnte. "Sie sind dafür nicht hier?", wiederholte sie, "Moment mal, was soll das heißen? Hm? Wissen sie eigentlich mit wem sie reden......ich bin seine...Dien.." sie stoppte, als er ihr mit einer herrischen Handbewegung klar machte nicht weiter zu sprechen. "Ich weiß, wer sie sind. Sie sind seine Verlobte!" "Nun sie verstehen nicht...ich....Moment mal, was haben sie da gesagt?" Ihr Mund öffnete sich unnatürlich weit, als ihr klar wurde, was Shimon da gesagt hatte. "Ist es denn nicht so?" Er wandte seinen Kopf zu ihr, sein langer Umhang schwang ein wenig mit und seine melierten grauen Haare umrahmten sein markantes Gesicht. In seinen Augen blitzte es vor Erwartung auf. "Nun ja, eigentlich...", sie stoppte ihren Redeschwall. Was hatte Atemu Shimon erzählt? Sie waren doch keine Verlobte, eher nur zum Schein. Oder nicht? Und wieso hätte das der Pharao nicht klar stellen sollen? Immerhin war sie eine einfache Dienstmagd. Nun wo sie zurück in Theben waren, musste sie wohl wieder ihre alte Arbeit aufnehmen. Doch so gern sie das auch verstehen wollte, traten immer wieder Bilder von Seth in den Augen. "So da sind wir", sagte er plötzlich, bevor Teana noch weitere Fragen stellen konnte. "Was meinen sie?" Verblüfft schaute sie seiner Handbewegung nach, die die schwere goldene Tür öffnete und sie hereinbat. "Das Zimmer des Pharaos. Fall sie etwas wünschen, klatschen sie einfach in die Hände. Sklaven des Pharaos werden sofort alles bringen, was sie sich wünschen, junge Frau!" Junge Frau? Sklaven? Wie verhielt sich den Shimon vor ihr? Dachte er etwa wirklich, dass sie die Verlobte war? "Ja aber...," sie wollte ihm schnell widersprechen und sagen, dass auch ihr Namen genügte um sie anzusprechen, doch sie tat es nicht, als Shimon sie leicht ins Zimmer dirigierte und danach die Tür schloss. Was war nur los mit allen? Atemu hatte Seth gefoltert, oder? Atemu hatte doch gesagt, sie sähe nur Bruchstücke und sie würde nicht alles verstehen. Sie hielt sich die Stirn. Ihr Kopfschmerz schien sich aus den hintersten ecken ihres Gehirns befreit zu haben. Ein leichtes Pochen hielt sie zurück, noch weitere Fragen zu stellen. Das Zimmer kannte sie ja schon zum genüge. Sie erinnerte sich an das erste Treffen mit Atemu. Sie lag unter diesem Bett. Ein Lächeln setzte sich um ihre Lippen. Dann ging sie etwas weiter ins Zimmer hinein und trat auf die Terrasse hinaus. Die Sonne stand im Zenit und blendete sie, als sie ihren Kopf leicht anhob, um in den Himmel zu sehen. Schon wieder kam ihr eine Frage in den Sinn. Wieso hatte sie auf diesen Felsblöcken gelegen? Im Kellergewölbe? Wieso nicht gleich in dem alten Zimmer einer Dienerin? Warum da unten? Sie lehnte sich über die Brüstung. Unten im Palasthof erschien ein reges Treiben, sie hörte nur ein paar Gesprächsfetzen, konnte jedoch nichts verstehen. Es war früher Morgen. Wie waren sie zurück nach Theben gekommen und wo war Yugi? "Und schon eingelebt?" Teana fuhr zusammen und sah über ihre Schulter zurück. Sie erstarrte in der Haltung, als sie Atemu erkannte, der noch im Halbschatten des Zimmers stand. Als er vortrat, blieb ihr die Sprache weg. Nach all der Zeit wusste sie schon gar nicht mehr, wie er als "Pharao" ausgesehen hatte. Doch nun staunte sie über ihn. Man konnte ihn nicht mal mehr ansehen, dass er vor kurzem eher einem Sklaven geglichen hatte. Teana antwortete nicht, sondern konnte ihn nur weiter anstarren. Atemu beließ es dabei und trat nun vollkommen in die Helligkeit hinaus. Die leichten Vorhänge flatterten, als er auf die Terrasse trat. Er lächelte. Er trug ein langes, weißes und seidiges Gewand. Sein Diadem mit dem Horus-Auge hatte er sich wieder in die Haare gesetzt und sein Pyramidenpuzzle baumelte um seinen Hals. Unbeachtet dessen, bemerkte sie nun auch einen Horus-Stab, den er in der rechten Hand hielt und seinen Schmuck. Ein breites, goldenes Armband auf dem linken Handgelenk. Vier Ringe an jeder Hand. Um seine Schulter lag ein dünner goldiger Schal, der zur Hälfte seinen Hals bedeckte. Selbst seine Fingernägel waren gefeilt und wieder mit Farbe gemalt. Man sah ihm nicht mal mehr an, dass er überhaupt aus dem Palast gekommen war. Sie, allerdings trug noch immer ihr zerfetztes Laken. "Sie haben ja doch keinen Ärger bekommen....wegen der Krone und den Schmuck, den wir vergraben haben", sagte sie langsam, um überhaupt etwas zu sagen, und sich von seinem Anblick loszureißen. Sie wusste nicht, wie sie sich zu verhalten hatte. Sie hatte ja so viele Fragen. "Wir können ruhig beim "Du" bleiben." War das eine Anweisung? Teana hob ihre beiden Augenbrauen. Und lehnte sich nun mit dem Rücken gegen die Brüstung. Die Sonnenstrahlen verbrannten ihren Nacken. Allerdings war das wohl kaum eine Antwort auf ihre Frage. "Nein...hab ich nicht", sagte er nach einigen Minuten Stille. Warum fiel es ihnen nun so schwer miteinander zu sprechen? "Was ist geschehen?" Teana suchte seinen festen Blick. Er überlegte nicht lange. "Seth und einige seiner...na jedenfalls wollten sie uns übermannen. Doch leider haben sie da nicht mit Yugis Verstärkung gerechnet. Weißt du noch? Yugi hat doch von einem königlichen Gefährt gesprochen. Damit meinte er ein paar vertrauenswürdige Wachen. Dann haben sie Seth und die anderen festgenommen. Du warst ohnmächtig Teana.... Nach etwa vier Tagen waren wir mit zwei Streitwagen zurück in Theben." Er endete hier und studierte ihren Gesichtsausdruck. "Also Seth hat mich ohnmächtig geschlagen? ... Aber wieso lag ich da unten, in diesem gruseligen Gewölbe? Und was hast DU getan?" Atemu schüttelte den Kopf, kam Schritt für Schritt etwas näher, hielt dennoch Distanz zu ihr. Doch in seinem Blick konnte sie nun etwas mehr erkennen. Er schien wohl nun nicht mehr in der Lage zu sein, etwas zu verbergen. Sorge. Unendlich, tiefe Sorge ließ sich darin wieder spiegeln. Und diese Sorge war für sie bestimmt. Sie war gerührt. Atemu überlegte etwas zu lange, dann nickte er schließlich. "Ich hatte keine andere Wahl, Teana. Sieh dich an, du siehst nicht gerade aus wie eine Adlige, ich konnte dich so nicht mit in den Palast nehmen und ich...ähm...hielt es für besser, dich erst im Gewölbe zu lassen. Shimon hätte sich schon um dich gekümmert und..." "Moment mal", unterbrach Teana ihn. "War ich dir peinlich?" Ihre Stimme wurde lauter. Das war ja unerhört. Also sie hatte sich ja nun wirklich viel von ihm gefallen lassen, aber das? Er konnte mit ihr nicht durchs Haupttor gehen? Hieß das etwa...dass er sie...als....unangenehm...betrachtete? Atemus Blick sagte alles. "Es ist nun mal so, du bist noch immer eine Dienstmagd Teana, ein niedriger Stand am Hof. Du durftest nicht mit mir zusammen gesehen werden." Ach ja natürlich. Der Stand. Den hatte sie ja vollkommen vergessen. Schützend schlang sie sich ihre Hände um den Bauch. "Also sollte ich da unten verrotten, während du Seth folterst?" "Ich habe ihn nicht gefoltert", meinte er streng und schaute sie demonstrativ an. "Natürlich, ich habe es doch gesehen. Diese Nadeln, ich hätte von dir mehr erwartet. Gerade du...ich dachte du wolltest nicht so sein..." "Es war nicht anders möglich, nur so konnte Seth uns etwas sagen!" "Uns?", wiederholte sie ungläubig und starrte auf Atemus Hände. Sie rief sich wieder etwas in Erinnerung. "Es waren nicht deine Hände, die ich da gesehen habe...", erkannte sie. Atemu hob eine Augenbraue. Ein geißelnder Wind durchfuhr die beiden. "Es waren mir unbekannte Hände, die die Nadeln hielten. Du hast nur die Fragen gestellt....und du...hast ihn nicht...", sie schüttelte den Kopf. Wie dumm war sie eigentlich? "Richtig!" "Das heißt du standst nur dabei?" Er lächelte. Sie machte große Augen. "Das ist ja noch schlimmer", fuhr sie ihn an und Atemu schien nun verblüfft zu sein, hatte wohl damit gerechnet, dass sie sein Verhalten für gut heißen würde. "Noch schlimmer? - Teana du hast keine Ahnung, was Seth getan hätte...du kennst ihn nicht mal richtig. Ich kenne ihn schon seit meiner Kindheit!" "Na und, du hättest das unterbinden müssen. Egal wer ihn gefoltert hat, du hättest das nicht tun dürfen!" "Wieso rede ich mit dir überhaupt darüber?", wechselte er das Thema und wollte sich umdrehen. "Weil dir ja wohl meine Meinung etwas wert ist!" Ihre Stimme schlug ihm entgegen. Er drehte sich nicht um. "Teana", ermahnte er sie langsam, als wäre sie ein trotziges, kleines Kind. "Ich wollte dich nicht verlieren, ich habe alle angelogen, was dich betrifft. Alle denken, du wärst meine Verlobte!" "Ja, aber die wirst du doch noch treffen! Hab ich Recht?" "Du verstehst nicht ---. Seth hat es gebeichtet, eben...da unten...er hätte es mir nie gesagt. Und...meine Verlobte, die ich heiraten sollte, ist - tot. Verstehst du das? Niemand weiß es am Hof und jeder hält dich nun für meine Verlobte. Ich musste das tun. Meine Mutter war schon kurz davor, mir mein Amt zu entheben. Seth war für kurze Zeit der Pharao...jedenfalls nur übergangsweise, wie ich verstanden habe, jetzt wird mir sogar noch von dieser Nachricht schlecht. Ich habe einfach gesagt, dass ich dir über den Weg gelaufen bin, als meine Wachen gestürzt waren." Teana hielt die Luft an, er sprach in sein Zimmer und nicht zu ihr, doch sie wusste wie viel Mühe es ihm kostete überhaupt darüber zu sprechen. "Das heißt, sie halten mich nun für deine richtige Verlobte? Für diese fremde Prinzessin? Aber das wird doch auffallen..." Teana konnte es nicht fassen, wie konnte er über ihren Kopf entscheiden? Moment, er war ja der Pharao. Er hatte es nur getan, um weiter Pharao bleiben zu können. Sie heilt sich die Hand vor dem Mund. Die Erschütterung war groß. "Teana...bitte. Hör zu." Nun wandte er sich wieder um, kam so schnell näher, dass sie sich fester in die Brüstung drückte. "Ich wollte diese fremde Prinzessin sowieso nie heiraten. Mir ist es egal, dass sie tot ist. Versteh das nicht falsch, denn ich habe sie nie geliebt. Und nun, wo ich unbedingt heiraten muss, weiß ich, dass ich nur EINE heiraten will." Teana schlug die Lider runter, ihr Herz pochte an ihrer Halsschlagader so laut, dass sie Schwierigkeiten hatte, all seine Worte in ihren verwirrten Gedankengängen zu ordnen. "Aber jeder weiß doch, dass ich eine einfache Sklavin bin!" Was sagte sie da? "Nein nicht jeder...meine Mutter weiß, wer du bist!" "Deine Mutter? ... Sie weiß es? Und über was reden wir hier eigentlich?" Sie schaute nicht schlecht, als er mit seiner freien Hand durch ihre Haare fuhr. "Es hat mich vieler Überredungskünste gekostet, doch sie hat verstanden, dass ich meine Meinung nicht mehr revidieren möchte. Sie ist die einzige, die außer Shimon darüber Bescheid weiß." "Und wen willst du heiraten, Atemu?" Sie hing an seinen Lippen. "Nun ich dachte, das wäre deutlich geworden?" Er lächelte sie wieder an. Sie verstand nicht, wollte es nicht wahr haben. Konnte das sein? "Wo ist Seth?" Sie wechselte das Thema, doch das schien Atemu nicht zu stören. "Er ist eingesperrt, bis ich mir etwas anderes überlege!" "Bist du denn jetzt sicher? Ich meine...kann dir niemand mehr was anhaben?" "Doch der Vater seiner verlorenen Tochter!" "Du meinst deinen Feind?" "Ja, er glaubt, ich hätte seine Tochter absichtlich töten lassen...was an totaler Vernunftlosigkeit grenzt!" "Will er Krieg führen?" "Teana, über was reden wir hier?", wollte er plötzlich wissen und lehnte seinen Horus-Stab gegen die Brüstung, neben ihren Beinen, die anfingen zu zittern. "Ich weiß es nicht, ich verstehe das nicht!" "Was verstehst du nicht?" "Du warst doch glücklich, als ich sagte, dass ich dich verlassen würde...du hast keine Emotion gezeigt, nichts und nun...nun zeigst du sie doch...oder bilde ich mir das wieder ein? Ist das wieder ein Spielchen von dir?" Teana versuchte etwas in seiner Mimik zu lesen. Nur ein Lächeln zeigte er ihr. Er lachte wohl über ihre Dummheit. "Du meinst, als wir in diesem Gang waren?", er hielt kurzerhand inne, schaute zu Boden. "Ich bin erprobt meine Emotionen zu unterdrücken, sobald sie mich zu übermannen drohen. Das lerne ich bereits seit meiner Kindheit, Teana." War das eine Antwort auf ihre Frage? "Ich habe um ehrlich zu sein, für eine kurze Zeit geglaubt, dass du doch eine Emotion gezeigt hattest!", ihre Stimme wurde leiser, irgendwie war es ihr peinlich, über ihre Gefühle zu sprechen. "Und welche?" Stach er ihr extra ins Herz, spielte er wieder mit ihr? "Das weißt du ganz genau", meinte sie keck und reckte ihm das Kinn entgegen. "ich habe geglaubt, dass ich eine Träne in deinen Augen erkannt habe." "Nur EINE?" Was? "Was meinst du?" Teana runzelte die Stirn. "Du hast wirklich nur eine Träne gesehen?" Er senkte etwas den Kopf um besser in ihre Augen sehen zu können. Sie hob die Schultern. Trotzig schaute sie ihn an. "Tja, dann bin ich wohl doch besser in Emotionen zu unterdrücken, als ich gedacht habe!" Sein Lächeln wuchs in die Breite. "Soll das nun lustig sein?", fragte sie. "Immerhin hast du mir eine Ohrfeige verpasst. Und im Übrigen hast DU doch gesagt, dass DU mich hasst! Oder etwa nicht?" Atemu starrte sie weiterhin an. Teanas Farbe wich aus ihrem Gesicht. "Stimmt auch. Ich hasse dich auch!" Sie sagte das so ernst, dass er kurz und unerwartet ein wenig die Muskeln verspannte. "Äh-Was? Du...hasst mich...also...äh...wirklich noch?" Er schien völlig verwirrt zu sein. "Natürlich, ich dachte das wüsstest du." Er wand den Kopf von ihr ab, sie hörte ihn tief einatmen. "Es ist nicht leicht...nicht für mich, wohl für niemanden", fing er an und Teana verstand kein Wort. Was wollte er denn damit nun sagen? "Ich dachte, ich hätte sie gefunden. Diejenige, die mich vielleicht auch lieben könnte...und...", er brach ab und als er wieder zu ihr blickte, konnte sie seine wässrigen Augen sehen. Weinte er? Vor ihr? Jetzt? Ihr blieb die Spucke weg, ihr Mund wurde trocken. Ein Kloß setzte sich in ihrem Hals fest. "Ich weiß, dass es Gefahren bringen wird mit jemanden zusammen sein zu wollen, die einen hasst. Doch...ich wollte es versuchen. Ich hab mich sogar über uralte Traditionen gestellt, hab alles versucht...und nun wo ich meine Mutter, die an alte Sitten festhält, soweit hab...sagt man mir, dass man mich hasst-....!" Teana kräuselte die Stirn. Warum sprach er so ein verwirrtes Zeug, wusste er denn nicht, dass sie... "Ich habe wirklich alles versucht. Und ich hätte damit viel früher rausrücken müssen, doch ich war zuuu stolz und nun, ist es einfach zu spät...zu spät!" Er sank den Kopf tiefer, beugte sich fast gekrümmt zusammen. "Ich...ich sollte gehen", kam es ihr über die Lippen. Was tat sie daaaaaaaaa? Ihre innere Stimme kämpfte sich an die Oberfläche ihre Gefühle. Er gestand ihr gerade, dass er sie liebte und was tat sie? Das wollte sie doch immer. "Warum auf einmal? Wieso erst jetzt? Du hast mich all die Zeit wie ein Spielzeug behandelt...Atemu! Wie kann ich dir da trauen?" Woher sollte sie überhaupt wissen, dass er von ihr sprach? Sprach er von ihr? Wollte er sie heiraten? "Nein, ich habe das nur gesagt, ich wollte nicht zu meinen Gefühlen stehen und habe versucht sie zu überdecken und dir gesagt, dass meine Gefühle nur gespielt sind, doch sie waren es nicht." "Seit wann existierten sie denn?", fragte sie etwas zu schroff. Selbst das, schien ihm aufzufallen. "Eigentlich schon bei unserem ersten Treffen...als wir aufeinander geprallt sind", er lächelte, als die Erinnerung zurückkam. "Aber erst so richtig, als du mich in dieser Kiste geküsst hast und letztendlich in dieser Zelle!" "Das heißt du hast mich schon die ganze Zeit geliebt, wusstest es nur nicht?" Teana versuchte all seine Wortfetzen zusammen zu setzen. "Ich wusste es schon, nur ich wollte es nicht wahrhaben. Ich dachte, dass könnte keine Liebe sein. Denn ich versuchte mir immer wieder klar zu machen, wer du bist!" "Deswegen immer deine Sie-Anrede?", wollte Teana wissen. Atemu nickte wissentlich. "Teana...ich bin nicht gut in solchen Dingen. Es tut mir leid. Ich hatte noch nie eine Beziehung zu einem Mädchen!" "Du hast doch gesagt, dass du schon viele geküsst hast", kam es ihr in den Sinn. "Das war nur so dahin gesagt, ich wollte nicht ehrlich sein..." "Das heißt du hattest noch nie ein Mädchen vor...ähm...mir?" Teana gluckste herum, ihr Bauch kribbelte. "Ja! Ist das schlimm? --- Teana, was ich dich jetzt fragen werde, ist sehr wichtig. Für mich und auch für dich. Ich muss deine Antwort wissen....ist das in Ordnung?" Er nahm ihre Hände, verflochte ihre Finger mit seinen. Diese Frage schien nun endgültig etwas in ihr aufzulösen. Ohne etwas daran ändern zu können, fing sie an zu schluchzen. Dann nickte sie, als er ihr wieder in die Augen blickte. Liebevoll und so zärtlich war nun sein Blick. "Eigentlich schicke ich sonst immer einen meiner Dienstboten vor oder schreibe einen Brief an die Frau meines Herzens, doch nun ist Eile geboten...und...und ich möchte dich nun selbst fragen." Wieder beschaute er sich ihre Hände, strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Was wollte er fragen? Sie versuchte sich zusammen zu reißen. Erwartungsvoll schaute sie den jungen Pharao an. (to be continued) Kapitel 26: ~Es muss doch Liebe sein...oder etwa doch nicht?~ ------------------------------------------------------------- ~25. Kapitel~ * "Mein Pharao. Ich...ich verstehe nicht so ganz. Was möchtest du mir sagen?" Ihr Herz pochte schnell und ihr Atem ging nur noch stockend voran. Atemu versuchte zu lächeln. "Ich glaube, ich sollte noch präziser werden, nicht wahr? Und nenn mich nicht Mein Pharao..", schmunzelte er und hob beide Augenbrauen und Teana erkannte ein kurzes Aufblitzen von Vergnügen in seinen leuchtend, violetten Augen, die ihre so markant und strahlend anblickten, dass Teana gar nichts anderes konnte, als ihn weiterhin anzustarren. Als ob sie ihn noch nie zuvor so angesehen hätte, erschien er ihr auf einmal so aufrichtig und voller Selbstsicherheit zu sein. Touch me now, I close my eyes And dream away... Er hob ihre Hand leicht an, beugte sich etwas tiefer. Teana zuckte kurz, als sie erkannte was er vorhatte. Einen leichten Handkuss drückte er auf ihren flachen Handrücken. Der Wind brachte nun eine warme Brise mit und ihre braunen, längeren Haare, die ihr bis auf die Schultern fielen, wehten vor ihren Augen. Sie versuchte auf der Schnelle ihre Gedanken zu ordnen und ihre Röte zu verbergen, wenn nicht sogar ganz verschwinden zu lassen, bis Atemu sich wieder in die Höhe streckte und sie viel sagend musterte. "Teana...nach all der Zeit und nach reiflicher Überlegung...", er rollte kurz mit den Augen, "...das war wohl der falsche Anfang, da ich gar nicht reiflich überlegen musste-", gestand er schließlich und musste ein Lächeln unterdrücken. Während Teana zunehmend heißer wurde unter der Berührung seiner Hand, die ihre noch immer festhielt. Sie beschaute sich diese innige Berührung und zu gern wäre sie aufgefahren und hätte sich um seinen Hals geworfen, wäre da nicht eine instinktive Stimme in ihrem Unterbewusstsein gewesen, die sie davon abhielt. Wieso sprach er nicht weiter? Teanas Stirn legte sich in Falten. Hoffentlich wollte er ihr auch das sagen, was sie sich doch so innerlich wünschte. Dieser Wunsch in ihr war seit Anbeginn schon da gewesen und auch wenn er sie all die Zeit nur als Spielchen angesehen hatte, wusste sie, dass seine jetzigen Gefühle anders waren. Er hatte sich verändert. Zum Guten oder Schlechten, das wusste sie nicht. Wohl eher zum Guten! "Ich wünsche mir, dass du...."; Er sah sie lange an, bevor er weiter sprach. An Spannung kaum noch aufzuwiegen. Teana spürte einen imaginären Kloß im Hals, ihre Kehle wurde immer trockener. Ihre Gedanken überschlugen sich, und nur ein, ein einziger Gedanke konnte sie fassen. Der Gedanke drehte sich darum, seine Frau zu werden. Sie wusste, was Atemu auf sich genommen hatte, denn alle Privilegien standen recht ungünstig für eine arme Dienstmagd wie sie. Und er musste sich schon ziemlich durchgesetzt haben, wenn er sie wirklich heiraten wollte... Aber konnte sie ihm nun einfach so glauben? Auf einmal liebte er sie und das war ihm erst jetzt aufgefallen, oder was? Sie wollte ihm glauben und in diesem Moment hasste sie ihre innere Stimme, die sie darauf hinwies, wie schlecht er sie doch am Anfang behandelt hatte. "Dass du meine Frau wirst - und...wenn du willst noch mehr!" Das alles ließ er erst einmal so stehen, schaute sie noch immer an, doch sein Blick sagte nichts weiter aus, nur dass er eine Antwort erwartete. Tatsächlich! Er hatte es gesagt, er hatte diese sehnlichsten Worte über die Lippen gebracht. Aber wieso fühlte es sich dann nicht gut an? Darauf hatte sie doch immer gewartet. Wieso konnte sie nun nicht lächeln? Ihr Herz pochte schon schneller, nur weil er sie so ansah. Als würde er ihr in die Seele blicken. Doch dann fiel ihr wieder ein, was er noch dazu gesagt hatte und statt einfach ein "Ja!" hinauszuschreien, damit es die ganze Welt erfuhr, antwortete sie etwas, was Atemu nun gar nicht erwartet hatte. "WENN ich noch mehr will? Was soll das denn bedeuten?" Ohne ihm wirklich zu antworten, stellte sie ihm diese Gegenfrage. Sie wusste, dass sie mit dem Feuer spielte. Vielleicht würde Atemu einfach nur den Kopf schütteln über ihre Dummheit und sich eine andere Frau suchen. Womöglich gab es genügend heiratswillige Prinzessinnen, die nur darauf warteten, dass ein Mann - wie Atemu - um ihre Hand anhielten. "Teana, glaub mir, es ist wichtig, dass du das verstehst. Zum einen sollte ich die fremde Prinzessin heiraten, um mein Amt sicher behalten zu können, zum anderen brauche ich auch einen männlichen Erben!" Das alles versuchte Teana im Sekundenbruchteil zu verarbeiten, bis ihr aufging, was Atemu da gerade wirklich gemeint hatte. Das alles hatte er so schön in diesem Satz verpackt, dass es nur reichlich schwer war, dass auseinander zu ziehen, um die wahre Botschaft zu entziffern. Lay a whisper on my pillow Leave the winter on the ground I wake up lonely, is there a silence In the bedroom and all around? Denn es hieß wohl nichts anderes, als dass sie für eine Gebärmaschine gut genug war. Aber wieso strafte sie sich selbst mit solchen Begriffen? Womöglich meinte das Atemu gar nicht so und wollte ihr nur das weitere Leben mit ihm schmackhafter machen. Doch in seiner Stimme lag auch ein gewisser Unterton, der nichts Gutes verhieß. Als würde er schon damit rechnen, bald zu sterben. "Du meinst...EIN....EIN KIND?", fauchte sie. Atemu lächelte nun wieder, als er ihre Reaktion bemerkte. Sein Lächeln wuchs kurz in die breite und erstarrte dann, als sie wütend den Blick abwendete. "Ja und zwar schnell. Wir stellen uns bald einen Krieg und falls ich falle, muss mein Amt weitergeführt werden!" Wie er das so sagte. Teana dachte doch wirklich, es ginge ihm nur um ihre Liebe, die auf einmal zwischen ihnen entstanden war. Doch in Wirklichkeit wollte er nur einen Erben für den Thron. War sie dafür gut genug, oder was? Oder verstand sie da wieder was falsch? "Du weißt schon Atemu, das ein Kind ziemlich lange heranwächst, oder? Auch wenn du fällst, wird dein SOHN nicht augenblicklich Pharao werden können!", murmelte sie flüsternd und in ihrem Ton trotzte Spöttelei. Teana fuhr sich mit der freien Hand durch ihre zerzausten Haare und strich sie sich hinters Ohr. Sie suchte den blauen Himmel ab. Kaum waren Wolken zu sehen, doch die helle Sonne schien sie nun genau anzustrahlen, als ob sie eine Antwort bereithielt - als müsste Teana nur länger hineinsehen und sie würde die Antwort fassen können. Doch je länger sie über ihren eigenen Unsinn nachdachte, umso schneller drehte sie ihr Gesicht wieder dem gut aussehenden Pharao entgegen. "Das ist schon klar....deshalb wirst du auch Königin! Da du aber nicht von königlichen Blut bist, darfst du nach meinem Ableben nicht regieren....", meinte er streng und versuchte sie wohl zu überzeugen, wie toll doch das Leben als Königin an seiner Seite werden würde. Glaubte er das wirklich, was er da sagte? "DU LEBST ABER DOCH NOCH!", schrie sie fast wütend. Wieso sprach er von seinem Tod, wenn er doch noch voller Leben war? Sie verstand ihn nicht. Es ging ihm wohl gar nicht um ihre Liebe. Vielleicht liebte er sie gar nicht und sprach nur all diese schönen Worte, um sie zu verwirren. "Mein Halbbruder Jounouchi wird dann Pharao werden müssen!" Er meinte wohl Joey. War das sein richtiger Name? "Moment mal", Teana versuchte kurz eine Auszeit zu bekommen und drehte sich halb herum. Der helle Himmel über ihr war ihr Zeuge. "Weißt du eigentlich, was du sagst? --- Du. DU redest die ganze Zeit nur über die Politik und deinen Erben und über unsere Liebe gar nicht....ich glaube dir nicht, dass ich dir wichtig genug bin....Atemu! Es - es tut mir leid!" Sie schnitt ihm das Wort ab und wollte sich an ihm vorbeiquetschen. Doch die plötzliche Stärke in Atemus Arm, hatte sie ihm nicht zugetraut, denn er hielt sie sorgsam zurück. Was Atemu ihr da vorhielt war nichts Weiteres als eine einfache Frau an seiner Seite zu sein. Die ihm auch noch Kinder gebären musste? Und die eh keine Rechte hatte? "Willst du...meine Frau werden?", wiederholte er und legte seine Hand auf ihre Schulter ab. Er hatte wohl gar nicht verstanden, was sie da gesagt hatte. Sie schnaubte verächtlich. "Ich wusste, es würde schwierig werden - aber so schwer?", griente er. Teana blickte lange in seine Augen, darin funkelte es vor Überzeugung seiner Worte. Make believing we're together That I'm sheltered by your heart But in and outside I turn to water Like a teardrop in your palm "Du redest bereits über deinen Tod Atemu. Ich will nicht, dass du in den Krieg ziehst...und ich will nicht....ich meine, ich will das ganze nicht. Ich hab mir das leichter vorgestellt. Doch es ist besser, du suchst dir eine wirkliche Prinzessin, die damit einverstanden ist. Nur die Frau an deiner Seite zu sein - das möchte ich nicht. Und ich..." Teana wurde plötzlich durchgerüttelt von so harten Gefühlen, dass sie zusammensackte und hilflos an der Brüstung lehnte. Sie liebte Atemu. Ja, so war es. Aber er durfte nicht sterben, er durfte sie nicht alleine lassen. Wieso sprach er nur darüber? Sie wollte ihn doch heiraten, aber so...? Früher als kleines Mädchen hatte sie immer einen Traum gehabt. Mal aus dieser erbärmlichen, misslichen Lage befreit zu werden von einem Ritter in Weiß auf einen großen, hübschen Schimmel, vielleicht auch Einhorn. Das schlimmste war: Ein Einhorn gab es nicht und zweitens war Atemu kein weißer Ritter. It must have been love, but it's over now It must have been good, but I lost it somehow It must have been love, but it's over now From the moment we touched till the time had run out "Ich kann dich nicht heiraten!" Ihre Augen quollen fast aus den Höhlen, als sie ihre eigene Stimme hörte, die das von sich gab. Das kam so schnell über ihre Lippen, dass sie es nicht fertig bringen konnte, ihn anzusehen. "Das heißt...dass du...dich mir verweigerst?" Wie er das sagte, als wäre sie irgendeine Hure aus Mais Bordell- "Schluss!", schrie sie mit einer herrischen Handbewegung und keuchte auf. Ihr Herz tat weh, als ob es schon wüsste, was passieren würde in ferner Zukunft. "Teana", er sagte ihren Namen so sanft und warmherzig, dass sie aufblicken musste. Sie bemerkte, wie er leicht erschrocken zurückwich. In ihren Augen lagen Tränen. "Ja...", presste sie durch ihre Lippen heraus. "Du hast schon richtig verstanden, Atemu. Es geht nicht, sieh es ein. Du liebst mich nicht wirklich. Vielleicht glaubst du mich zu lieben, weil wir etwas länger zusammen unterwegs waren, aber in Wirklichkeit ist es nicht so. Heirate jemanden, der königliches Blut hat, die auch nach deinem Ableben regieren kann, ich bin da nicht die richtige!" Sie konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete und sie sah, wie jedes ihrer Worte ihn immer mehr verletzte. Wieso tat sie das nur? Sie liebte ihn und sie wollte nicht, dass er jemand anderen heiratete. Sie war die Frau für ihn. Warum sagte sie nicht einfach "ja"? Wieso nicht? Welche einfache Dienstmagd kriegte schon solche Avancen? It must have been love, but it's over now It must have been good, but I lost it somehow It must have been love, but it's over now From the moment we touched till the time had run out Sie versuchte verlegen zu lächeln, doch alles was sie zustande brachte, war ein abgehacktes verziehen der Lippen. Atemus Augen blitzten vor Empörung. "Teana, was redest du da? Ich weiß, dass du mich auch liebst! Ich liebe dich...wirklich...was soll ich noch tun, um es dir zu beweisen?" Beweisen? Was war das schon für ein Beweis, ihr auf einer Terrasse einen Antrag zu machen? Oder diese angeblichen Spielchen, wo er sie geküsst hatte? Sollten das DIESE Beweise gewesen sein? Seine Stimme war lauter und unberechenbar geworden. Auch wenn er gesagt hatte, dass er seine Emotionen seit seiner Kindheit verstecken konnte, konnte er es gerade so gar nicht. Er kämpfte regelrecht mit seiner Fassung. "Es tut mir leid, Atemu!" Ihre innere Stimme schrie wie in einem Konzert auf, dass sie bescheuert war. Was ja auch leider stimmte. Tränen, in ihren Augen versuchten sich aufzulehnen gegen ihre Blödheit und wollten über ihren dummen Mut siegen. Doch sie hielt die Tränen tapfer zurück. Sie studierte sein Gesicht noch einmal. Nie mehr würde sie die Möglichkeit haben, ihm so nahe sein zu dürfen. Wie blöd war sie, aber nun konnte sie nicht mehr zurück. "Du bist mit den Bedingungen nicht einverstanden? Teana...ich versuche es zu ändern, meine Mutter wird -....", fing er an und versuchte sie wohl mit allen Mitten umzustimmen. "Nein", sagte sie bestimmt und war fassungslos, dass sie noch immer kein Zittern in ihrer Stimme hörte. Schien ihr Herz etwa gerade einen Stillstand einzulegen? Wieso pochte es nicht laut auf, wieso machte ihr Magen keine Revolte? Wieso konnte sie solche Sachen sagen? Zu Atemu, den Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hatte? Wieso sagte sie ihm, dass sie ihn nicht heiraten wollte? "Aber du liebst...mich doch?", sein Stottern ließen Teanas Gedanken noch einmal auffahren. Atemu, bitte nicht. Sieh mich nicht so an, dachte Teana verbissen. Er wollte sie anfassen, doch sie hatte sich von seinen Händen gelöst und war soweit zurückgewichen und zur Seite gegangen, dass sie einen gewissen Abstand erreicht hatte. "Das habe ich zu Anfang gedacht....", log sie. Hatte sie ihm nicht noch eben gesagt, was sie fühlte? "Aber du...hast mir doch deutlich gezeigt, dass du mehr empfindest...und...", wieder blickte er sie vorwurfsvoll an, "ich glaube dir nicht!" "Es ist besser so, Atemu. Ich werde Theben verlassen. Ich danke dir für alles...!" "Willst du etwa zurück zu deinen Eltern gehen? Teana...tu das nicht. Bitte! Ich tue alles!" Er würde alles tun? Welcher Mann hätte das schon zu einer einfachen Dienstmagd gesagt? Sie war ja so dumm, so dumm.... Sie schüttelte den Kopf, wich seinem bohrenden Blicken aus. "Lass mich. Atemu, es ist besser so. Wir passen nicht zusammen. Das hast du schließlich ständig zitiert. Wir sind aus unterschiedlichen Ständen. Das kann man nicht durch eine Lüge verblassen lassen!" "Meinst du etwa, mit dieser Lüge, dass ich jedem erzählt habe, dass du die fremde Prinzessin bist? Ich kann die Wahrheit erzählen, Teana, wenn du das willst!" Teana schluckte. Sie hörte seine lautlosen, geschmeidigen Schritte und sie wollte ihm ja auch gar nicht ausweichen, sie sehnte sich nach seiner Nähe und seiner Stimme. "Atemu...glaub mir...es ist besser so! Lass mich gehen." Bittend schaute sie ihn an und sie wusste nicht, was er in ihren Augen gesehen hatte, doch schließlich nickte er, wich ihr aus und wand sich um. Irgendwie hoffte sie doch noch, dass er sie aufhalten würde, aber er tat es nicht. In seinem Zimmer ging sie zu dem Geheimgang. Von allen Menschen auf der Welt, wollte sie sich nur noch bei Mazzy bedanken und verabschieden. In dem dunklen Gang atmete sie tief durch und hätte sich fast selbst geschlagen, wenn nicht umgebracht. Wie konnte sie dem alles ergehen? Ein Leben im Luxus? Ein Leben bei dem Mann, den sie liebte? Ihm Kinder zu schenken? "Atemu", murmelte sie willenlos und haute mit der geballten Faust gegen das Mauerwerk. Schließlich kamen die Tränen, die sie solange willenstark zurückgehalten hatte. Leise wimmerte sie. Und niemand konnte sie hören. Nicht einmal Atemu, der wie eine Statue an der Brüstung lehnte. Blödheit siegt immer, drang ihre unverfrorene Stimme aus dem Unterbewusstsein hervor. Sie hielt sich die Ohren zu, als würde das irgendetwas nützen - was es natürlich NICHT tat, dann rutschte die Wand hinunter und landete auf den Boden, winkelte die Beine an und ließ ihre Tränen freie Bahn. Sie wollte gar nicht aufhören. Denn erst jetzt schien jegliche Gewalt über sie zusammenzubrechen und ihre Gefühle explodierten so dermaßen stark, dass sie nicht mehr die Kraft besaß, sich gegen sie zu stemmen. Sie war mehr als nur BLÖD, in ihrem Gehirn war wohl eher ein Vakuum. Wie sollte sie es sonst erklären, warum sie so gehandelt hatte? Nervig schüttelte sie selbst den Kopf, als wäre das Antwort genug, dann stierte sie in die Dunkelheit des Ganges und erinnerte sich an dem Moment, wo sie zum ersten Mal Atemu begegnet war. Noch mehr Tränen liefen unbekümmert über ihre Wangen hinab - als hätte ihr Körper diese Wassermassen nur für diese Szenerie gespeichert, um sie nun loswerden zu können. "Atemu....", wieder wimmerte sie seinen Namen. Warum war sie nur so geisteskrank?... It must have been love, but it's over now It was all that I wanted, now I'm living without It must have been love, but it's over now It's where the water flows, it's where the wind blows (to be continued) +++++ +++ ++ + Anmerkung: Okay. Einige hätten es wissen müssen, dass ich mal wieder etwas hintertückisches plane... XDD Ich konnte sie einfach noch nicht zusammen kommen lassen und Teanas Gefühlschaos ist auch verständlich, finde ich. Zumindest Ati ist recht optimistisch und glaubt alles getan zu haben, für diese Liebe. Öhm...na ja...vielleicht liegt es auch daran, weil ich nur solche Lieder beim Schreiben gehört habe, die niemals beim Autor zu einem Happy End führen können. Na ja bisher halt noch nicht....Lol. Sie kommen noch wirklich zusammen...aber ich wollte es nicht alles so schnell auflösen und Friede, Freude...bla bla draus machen. Das wäre zu einfach. Ati ist einfach noch nicht soweit wirklich zu Teana zu stehen. Und hat andere Privilegien...die er noch vor Teana zu stellen glaubt. Die Politik ist ihm wichtiger, wie diese Liebe und erst jetzt wird er wohl erkennen, wie falsch er da gelegen hat. Und ob er sie zurückholen kann, wer weiß... Tut mir leid, wenn die Fortsetzung nicht so gelaufen ist, wie es sich viele gewünscht haben *hehe* Musste aber so sein, ich find das so klasse, denn das was ich noch schreiben will, ist so perfekt...*schwärm* Hab euch lieb und THX dass ihr mein Gelabere noch durchgelesen habt. Und hoffentlich nicht zuviel Kritik schreiben werdet! ^^ Knutsch knuddeldrücks eure lily Und Kaleidoskope geht auch bald weiter! Versprochen! ^^ Na ja der Songtext ist etwas durchgewuselt und die Textpassagen sind nicht immer an der richtigen Stelle. Habt Erbarmen *gell?* XDD ;-) (Roxette - It must have been love) Kapitel 27: ~Verlorene Liebe, Suchen nach Trost, Gefangene?~ ------------------------------------------------------------ ~27 Kapitel~ Atemu kam ihr nicht nach, er kam einfach nicht. Hatte er mit der Sache abgeschlossen? Hatte sie etwa gehofft, er würde ihr nachlaufen? IHR? Einer Dienstmagd, die nur wenige Tage mit ihm die schlimmsten Stunden durch gestanden hatte? Wie verrückt war sie eigentlich, sie versuchte sich ja einzureden, dass das alles nur ein hinterlistiger Plan Atemus gewesen war. Dass er sie nur benutzen wollte, um sein Amt behalten zu können. Aber sie konnte und wollte es nicht wahr haben. Warum traf sie eigentlich immer dann falsche Entscheidungen, wenn doch die Situation eine ganz andere erfordert hatte....erwünscht hatte? Sie verstand sich ja selbst nicht einmal. Von ihren heftigen Kopfschmerzen mal ganz zu schweigen. Endlich erreichte sie die Küche und ihr kam grauer Dampf entgegen. Es brutzelte und es roch nach Fleisch. Mazzy schien sich wohl nun ziemlich ins Zeug zu legen, um Atemu ein reichliches Festtagsessen aufzutischen. Teana wusste, dass dies nun der letzte Moment war, um sich von Mazzy zu verabschieden. Sie wollte nicht länger hier bleiben, als nötig. Wie es schien, hatte sie sich ja wohl in Atemu getäuscht. Er folgte ihr nicht, stellte sie nicht zur Rede. Auf einer gewissen Weise war sie sogar froh, dass er auf Distanz gegangen war. Denn womöglich wäre sie ihm um den Hals gesprungen, ihn gierig geküsst und "JA!" geschrieen. Doch so blöd wie sie auch war, tat sie so was nicht. Besonders nicht in der Türschwelle zur Küche. Sie sah bereits Mazzy mit dem Rücken zu ihr hantieren. "Hallo!", versuchte Teana mit einem Hüsteln. Mazzy erstarrte in der Bewegung und ließ einen Kochtopf lautstark fallen. Teana zuckte zusammen, als sich die ältere Frau umdrehte. Ihre Augen leuchteten auf. "Das ich dich noch mal sehe. Teana...schön dich zu sehen! Setz dich doch, erzähl mir alles!" Sie wies auf einen Holzstuhl und schälte nebenbei eine Kartoffel. "Ähm...ich wollte mich nur...", sie stoppte, als sie Mazzys Stirnrunzeln bemerkte, "...verabschieden!" Mazzy hatte sich wieder umgedreht und sich über die Arbeitsplatte gebeugt. Etwas lag in der Luft. Teana spürte, dass Mazzy traurig war. Doch dieses Gefühl war nur von kurzer Dauer. Denn sie verstand wohl nicht, wechselte sofort das Thema oder schien es überhört zu haben. "Ich habe gehört, du wirst heiraten....stimmt das? Teana...ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Eine aus unseren Ständen hat es doch wirklich geschafft einen Pharao auf sich aufmerksam zu machen. Und das gerade du es bist....ich bin ja so froh. Und so glücklich. Teana...du weißt gar nicht, wie ich mich gefreut habe! Und Atemu, ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen." Teana schaute verwirrt und kam sich so unbehaglich vor, wie seit langem nicht mehr. "Atemu hat es dir erzählt?", sagte Teana stockend und verunsichert. Sie versuchte ihren Kopf klar zu bekommen. Der warme Dampf der Kochtöpfe ließ sie in eine Sphäre gleiten, wo sie nur sehr ungern hinwollte. In ihren Tagträumen...in dem Traum mit Atemu und ihr. "Natürlich, er sagt mir alles. ... Aber irgendwie hab ich das schon gespürt...mit euch beiden!" Mazzy drehte sich zu Tea herum und zwinkerte ihr zu. "Ich meine, ich kenne Atemu seit seiner Kindheit. Er war stets verschlossen und wollte immer auf die große Liebe warten. Und du...du bist es. Du bist also seine große Liebe!" Hörte Teana da einen gewissen Unterton? Nein, wohl eher nicht. Das lag nur an ihren dummen Kopfschmerzen und ihrer Spinnerei. "Wieso bist du eigentlich hier?", fragte Mazzy doch tatsächlich. Teana überlegte sich ihre Antwort ganz genau. "Ich werde Theben verlassen, Mazzy!" "Wie? - Was heißt, du willst...?" Mazzy beendete den Satz und atmete hörbar ein. "ICH werde nicht heiraten. Nicht DEN Pharao, niemanden!" Teana schlug ihr rechtes Bein über das andere und knabberte auf ihrer Unterlippe herum. Es herrschte eine bedrückende Stimmung in dieser kleinen Kochnische. Dann für kurze Zeit schweigende Stille. Teana unterstrich ihre Aussage mit einer kräftigen Handbewegung und Mazzy beobachtete sie nur aus den Augenwinkeln. In ihren Augen blitze Empörung. "Mädchen, was ist mit dir geschehen? Hast du einen Herzschlag bekommen oder einen Sonnenstich?" Sie kniete sich vor Teana und suchte ihren Blick. "Weißt du eigentlich, wie oft es vorkommt, dass sich eine Dienstmagd und ein Pharao verlieben...?" Teana beschaute sich Mazzys Hände. In der rechten Hand lag noch immer die geschälte Kartoffel, die andere hielt das kleine Schälmesser fest. Teana versuchte ernst zu bleiben. War das nun eine Frage? Teana zuckte mit den Schultern. "Bestimmt einigen!", meinte sie gewissenhaft. Teanas Herz machte einen Sprung, als sie Mazzys Antwort hörte: "Es ist noch nie passiert!" Der Satz spukte mehrmals durch ihr Gehirn hindurch. Noch nie passiert.....noch nie?! "DAS kann gar nicht sein, vor mir da...da, da...waren sicherlich auch...", Teana versuchte einen klaren Satz mit voller gut gespickter Argumentationen zu finden, doch Mazzy schüttelte den Kopf. "Wenn du jetzt gehst, wirst du einen großen Fehler begehen...Wenn ich dich ansehe, Teana...sehe ich nur eines!" "Und was?", fragte Teana bitter. "Liebe!" Das war das einzige Wort, welches Mazzy benutzte und sie musste auch nicht mehr sagen. Teana wusste, dass sie Recht hatte. Konnte man sie so leicht durchschauen, hatte Atemu das etwa auch in ihren Augen gesehen, war er ihr deswegen nicht gefolgt. "Ich verstehe dich nicht, Kind. Wieso gehst du weg von ihm, wenn du ihn mit Herzen liebst?" "Weil er es nicht tut...er liebt mich nicht genauso, wie ich ihn...Mazzy...deswegen!" Wieder wurden Teas Augen feucht und sie versuchte ihr Gesicht abzuwenden. Wieso rechtfertigte sie sich überhaupt? Warum ist sie überhaupt zu Mazzy gegangen, sie war doch gerade mal einen Tag lang bei ihr gewesen. Sie hatte das doch gar nicht nötig. Wieso also verteidigen? "Bist du dir da sicher?" Diese Frage ließ etwas in Teana erschaudern. Natürlich war sie sich sicher...oder? Ihre ungebremste, innerste Stimme ließ sie natürlich anders dastehen. Zuvor war sie doch noch so zuversichtlich gewesen. Er hatte nur über seinen Erben gesprochen über Krieg über seinen Tod....und... "Na-Natürlich!" Teana wollte sicherlich nicht stammeln, sie wollte so ernsthaft und standhaft wie möglich sprechen, doch da hatte sie schon den Salat. Mazzy räusperte sich nur und verdrehte die Augen. "Glaubst du etwa, er wird dir folgen? Nachreisen? Nun, wo sein Reich kurz vor dem Krieg steht? Teana...was willst du? Er ist Herrscher über Ägypten...er muss so sein. Wie hast du dir denn einen Pharao vorgestellt? Hm?" Ihre vorwurfsvolle Stimme ließ Teana länger nachdenken, als sie erwartet hatte. "Ich..ich weiß nicht", gab sie resigniert zurück. "Ich dachte, Atemu wäre anders. Er würde zu mir stehen!" "Ja, aber das tut er doch. Er liebt dich, das ist mehr, als für ihn gut ist! Weißt du eigentlich - dummes Kind -w as er alles auf sich genommen hat, um dich zu heiraten? Seine Mutter ist ausser sich!" "Ja?", ächzte Tea, "ich dachte, seine Mutter wäre mit dieser Hochzeit einverstanden gewesen?" "Teana...er hat es dir nicht gesagt, wie?" Mazzy stellte sich aufrecht und ließ die geschälte Kartoffel auf die Arbeitsfläche kullern. "Was nicht gesagt?" Teana hob ihr Kinn, in ihren Augen glänzten erneut Tränen. Sie war ja so dumm. "Seine Mutter Serenity war nicht einverstanden. Es war das erste Mal dass sich Atemu gegen sie aufgelehnt hatte, nur um dich heiraten zu können. Er wollte sogar seine Mutter des Palastes verweigern lassen, wenn sie ihm nicht zustimmen würde!" "Das...das heißt, er hat sie erpresst?" Teanas Augen kamen aus den Höhlen. "Nein, Teana, er hat es für eure Liebe getan. Er wollte seiner Mutter klar machen, dass selbst ein niedriger Stand fähig ist zu lieben. Doch seine Mutter verachtet Leute wie wir...es war für ihn nicht leicht, diesen Schritt zu tun. Seine Mutter spricht kein Wort mehr mit ihm!" Teana spürte nun endlich die Revolte ihres Magens. Alles schmerzte, alles kribbelte. Das hatte er getan? Wenn das kein Beweis war.... Oh nein, nun fühlte sie, wie die Schuldigkeit in ihr ausbrach. Sie fühlte sich ja so schuldig, aber zurück konnte sie einfach nicht. "Warum hast du mir das nur gesagt? Warum...!" Teana zitterte am ganzen Leib, langsam verschränkte sie ihre Arme, wie ein Schutzschild vor ihrer Brust. Ihre Stimme bebte unter Anspannung. "Ich wollte, dass du es weißt und diesen Fehler so schnell wie möglich rückgängig machst - hast du gehört?", tadelte Mazzy. Als wäre sie ihre Mutter... "Kannst du mir etwas Proviant für die Reise zusammenstellen. Ich will heute Abend noch aufbrechen!" Teana versuchte das einfach zu überhören. Sie konnte nicht anders damit umgehen. Atemu hatte soviel riskiert, ohne dass sie es erfahren hätte. Und er hatte ihr das so erzählt, als wäre es nichts Besonderes gewesen, seine Mutter um Erlaubnis zu bitten. Das er sogar riskiert hatte, seine Mutter dem Palast zu verweigern...das... "Du tust es also wirklich...?" Teana antwortete darauf nicht, schnitt eine Schnute und versuchte Mazzys bohrenden Blicken auszuweichen. "Na gut, wie ich sehe, hast du dich entschieden. Du bist so stur, wie Atemu!" Tea schaute auf, sah aber nur den Rücken der älteren Dienstmagd. In einem braunen Beutel legte sie etwas Obst und ein rundes Brot, dazu einen kleinen Wasserbeutel. "Was meinst du mit stur?", wollte Teana nun doch wissen und stand von dem Holzschemel auf. "Ich dachte du kennst ihn!" War das eine Frage oder eine Feststellung? Teana zuckte mit den Schultern, ihre Augen glänzten sowieso um die Wette. Und sie hätte sofort losgeheult, wenn Mazzy ihr nicht den Beutelriemen in die Finger gepresst hätte. "Ich wünsche dir, dass sich deine Träume erfüllen. Und pass auf. Nachts treiben sich üble Schurken in Theben herum." Üble Schurken? Schluck... Teana zögerte, umarmte Mazzy noch einmal und hielt ihre Tränen zurück. "Komm wieder, Teana!", sagte Mazzy zum Abschied. "Wenn ich einen Beweis bekommen habe - dann komme ich zurück!" "Beweis? Wofür?", fragte Mazzy verwirrt und beobachtete die junge Braunhaarige, die zurück zur Tür ging. "Unserer Liebe!" Dann verschwand Tea in den düsteren, abgezweigten Gang und atmete tief durch. Nun würde sie doch tatsächlich all das hier verlassen. Und wieder zurück zu ihren Eltern gehen. Atemu kam ihr natürlich nicht entgegen, auch als sie auf dem Palasthof angekommen war. Nur ein paar Wachen marschierten tapfer über den Hof, sie registrierten sie allerdings nicht. Es war schon dunkel. Hier wurde es ziemlich schnell dunkel, das hatte sie mit eigenen Augen miterlebt. Kurz vor dem Palasttor drehte sie sich noch einmal um. Was hatte sie erwartet? Atemu, der die Treppen hinunterlief und sie aufhielt? Das er oben auf der Brüstung eines Turms stand und zu ihr hinab sah? Na ja irgendetwas. Aber gar nichts? Sie schluckte, ihr Hals war trocken geworden. Nun schlich wieder Angst in ihren Körper. Sie war allein. Dann drehte sie sich wieder herum und marschierte aus dem Palast, hinaus auf die Gasse. Dunkelheit war nicht gerade der beste Wegweiser. Sie konnte kaum was sehen. Nur, das ziemlich viele Menschen unterwegs waren. Ob das gut oder schlecht war, wusste sie nicht. Sie bekam Panik. Der kleine Beutel von Mazzy zitterte in ihren Fingern und baumelte umher. Sie quetschte sich durch die Menge. Alkoholgeruch, Schweiß und undefinierbare, grausame Gerüche trieben sich in ihre Nase. Sie schaute verwirrt nach vorne und hörte irgendwelche Wortfetzen. Sie beschleunigte ihr Tempo, wollte nur noch weg. Nur weg. Ihr Herz verschnellte sich. Pochte hinter ihrer Stirn auf. Es waren Männer um sie herum und wollten wohl ins nächste Gasthaus oder Bar. Sie hatte Panik, wenn Männer unter Alkohol standen, da waren sie gefährlich und gerade sie - als Mädchen - da könnte alles passieren. Wieso ist sie auch nicht erst den nächsten Tag losmarschiert? Dann wurde sie fest angerempelt. Sie stolperte ein paar Schritte zur Seite, bis sie ihr Gleichgewicht wieder fand. Taumelnd und ängstlich schaute sie um sich. Es war so dunkel auf dieser Gasse und die Gerüche hatten sich hier manifestiert - so schien es ihr. Dann erst, als ob sie es erst jetzt bemerkte, fühlte sie, dass etwas fehlte. Sie riss ihre Augen auf und hob beide Hände in die Höhe. Oh nein, oh nein....Ihr Beutel? Er wurde geklaut.....verdammt...und alles heute. Heute war ein Scheißtag. Wieso ging sie nicht zurück...Das Schicksal wollte wohl nicht, dass sie ging. Sie sah sich noch einmal um. Doch das Gedränge war zu dicht. Wer den Beutel auch hatte, er war weg! Fragen entstanden. Sie könnte noch mal zurückkehren...Mazzy nach neuen Proviant fragen. Nein, niemals, sagte ihre sture Stimme. Sie schluckte, dann müsste sie eben ohne Proviant nach Hause gehen. Das würde schon irgendwie gehen. Obwohl sie wusste, dass es Zwei-Tages-Märsche waren. Sie wollte sich gerade auf dem Weg machen, als sie jemand grob und fast gewalttätig an der Schulter packte und festhielt. Oh bei Ra! Angst schnürte ihr die Kehle zu, konnte nicht mal schreien. Niemand schien das um sie herum zu bemerken. "Na...Süße? Wohin des Wegs?" Es war eine männliche Stimme. Alkohol schlug ihr bitter entgegen. Ekel erregend wand sie ihr Gesicht hin und her. "Einen schönen Beutel hast du da...Schätzchen, damit lässt es sich leben!" Tea zerrte an ihrer Schulter, doch der Mann war stärker. Er roch nach Schweiß und Dreck und seine Stimme klang zwar nicht wirklich unsympathisch, doch ein gewisser rauer Ton lag darin. "Lass mich los!", betonte sie jedes Wort, als endlich der Schrecken nach ließ. "Oh eine ganz Wilde, wie? - Lass dich mal anschauen", gluckste er und schubste sie in eine Nebengasse. Drückte sie gegen die Wand eines Nachbarhauses. Von innen strahlte genug Licht aus den Fenstern und sie konnte ihren Angreifer etwas besser erkennen. Ihr Angreifer war gerade mal so alt wie sie - doch seine Stimme hörte sich eindeutig älter an. Er hatte graumelierte Haare, ziemlich lang. Und spitze, fransige Ponyfransen hingen ihm in die Stirn. Er hatte schmutzige Finger, die sie grob an den Schultern gepackt hatten. Doch seine Augen. Teana erschrak. Teufelsaugen. Böse Gelüste blitzten in seiner Iris auf, als er sie begutachtete. "Ich fasse es ja nicht....wenn ich das Anzu erzähle, flippt sie aus...", lallte er. Er packte mit seiner dünner Hand in ihr Gesicht. Teana schnitt eine Grimasse. Atemu......wo war ihr weißer Ritter, wenn sie ihn brauchte? - Moment, erstens: Atemu war doch kein Ritter....zweitens: Er wusste sicherlich nicht, was ihr für ein Gesocks rum lief, sonst hätte er sie schon gerettet. Und im Übrigen, wer war Anzu? "Ich fasse es nicht", lallte er wieder und kicherte unter seinem Alkoholwahn. "Du siehst genauso aus...wie sie...harharhar!" Tea zuckte, als er wieder über ihr Gesicht strich. Ekel packte sie, zerrte an jeden Nerv. "Lass mich los---- sonst kannst du was erleben!" Ihre Stimme krächzte, als er auf einmal seine Armbeuge gegen ihren Hals presste. Er schnürte ihr die Luft ab? Teana versuchte ihren Kopf zu drehen, ihn in den Nacken zu werfen. Ihre Augen quetschten vor Wut hervor. Ihr Atem ging schlechter, er presste....sie hustete, suchte nach Sauerstoff. Oh Gott... Dann ließ er etwas locker, seine Augen blitzten vor Freude auf. "Hat Spaß gemacht, was Süße? Noch ein Wort...und du bist tot!" Als ob das eine Art Zeichen war, flog ein wenig sein Umhang beiseite und Teana erkannte hustend ein kleines Messer in seiner Gürtelschnalle. Sie packte sich keuchend am Hals, starrte ihn an. "Wenn Anzu dich sieht, bist du eh tot...aber hey...wenn du nett zu mir bist...halte ich zu dir!" Er zwinkerte Teana zu und strich ihr wieder durch die Haare. Gänsehaut schälte sich über ihren Rücken hinauf. Todesangst saß in ihrem Nacken. "Und wenn ich schreie?", fragte sie und sah ihn abschätzend an. Atemu...wie gern wäre sie nun in seinen Armen....er würde sie sicher beschützen. "Es hört dich eh keiner, es interessiert auch niemanden. Auch wenn ich dich vergewaltigen würde...es stört keinen!" Was? Was? Was? Ihre innere Stimme schrie vor Heidenangst auf. Ihr Körper schien wie gelähmt. "Ich glaube du wirst uns nützlich sein...Süße. Wie heißt du?" "Sage ich dir sicher nicht", giftete sie zurück. Seine Haare wirkten fast weiß und der leichte, warme Wind wehte ein wenig seinen Pony nach oben. Erst jetzt sah sie eine lange, senkrechte Narbe an seiner Stirn. Das musste weh getan haben. Hatte sie nun Mitleid? "Ach nein?" Seine Reaktionsschnelligkeit war so schnell, dass sie es kaum registrieren konnte. Dann fuchtelte er mit seinen Messer vor ihrer Nase herum. "Wenn du auch so eine Narbe willst?", Er schielte nach oben und meinte wohl seine damit. "Bestimmt nicht", fauchte sie. Wieso half ihr keiner? Bei Ra....sie wurde überfallen... "In Ordnung, dann fange ich mal an!" Teana runzelte die Stirn, während er sie fester gegen die Wand drückte. Schelmisch grinste er sie heimtückisch an. "Mein Name ist Bakura und ich bin ein Dieb!" Elegant verbeugte er sich, das versuchte er zumindest. Doch mit dem Messer in der Hand sah das nur albern aus. "Ich..ich", fing sie an. "Ich bin Teana!" Irgendwie war dieser Dieb merkwürdig, wer stellte sich schon mit Namen vor? "Hast du eine Schwester?" Seine Stimme klang zwar noch immer nach mächtigen Alkoholpensum, dennoch hörte sie sich nun etwas gefasster an. Sie hasste Alkohol, sie trank nie etwas. Wie kam er auf diese Frage? Er hatte doch eben schon gesagt, dass sie ihr ähnlich sehe...dieser Anzu! "Nein...nur Brüder! Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen!" "Nun wird mir einiges klar", lachte er. "Wie bitte?" Sie war verwirrt, mehr als das. Er steckte das Messer zurück in die Gürteltasche. "Du wirst mit mir kommen", wies er sie an. "Und was ist, wenn ich mich weigere?" Bakura schaute sie lange an, sein Blitzen und dieses unheimliche Funkeln in seinen Augen, ließ sie dann doch zustimmend nicken. "Du wirst schon sehen. Anzu wird sich nicht mehr einkriegen!" "Wer ist diese Anzu?" Anzu? Anzu?...Wer sollte das sein? Jemand den sie kannte? Möglicherweise? Er packte sie fester an den Oberarm. "Und keinen Mucks, sonst stirbst du!", murmelte er ihr ins Ohr und trieb sie vor sich auf die dunkle Gasse. Wieso hatte sie nicht auf Mazzy gehört? Im Palast war sie sicher gewesen und jetzt? Die Gefangene eines Diebes? ***** Anmerkung: Neuer Chara ist aufgetaucht XDDD. Ich musste Bakura einfach noch mit einbringen. Und Anzu ist ja auch neu. Die Mutter von Ati heißt Serenity (für mich wneigstens) Ich weiß nicht mal, ob Atis Mutter je erwähnt wird im Anime *umsichschaut*? Nun wer Anzu und Baku ist...hab neue Charabeschreibungen, auch zu atis mutter. ich hoffe, ihr mögt diese wandlung. baku und anzu werden im folgenden sehr wichtig werden....seth wird natürlich auch noch mitspielen. wie gesagt...es passiert noch einiges! ich hab den Namen "Anzu" extra gewählt. zum einen ist tea/Teana schon vergeben *lölz* und zum anderen musste ich diese idee einfach umsetzen. also sagt mir, was ihr denkt eure lily_chan Kapitel 28: ~Zwillingstreffen, Alkoholrausch & eiskalte Augen~ -------------------------------------------------------------- ~28 Kapitel~ Bakura schleifte sie grob durch die breite, menschenvolle Gasse. Alles was sie hörte waren Wortfetzen. Niemand nahm Notiz von ihr, oder dem festen Schultergriff Bakuras. Noch nicht einmal sah man sein kleines Messer, das leicht in ihren Rücken drückte, damit sie weiterging. Sie fühlte sich schlecht, andererseits war ihr sogar schlecht. Sogar richtig übel. Was war das für eine Stadt, wo sich niemand für den anderen interessierte? Konnte man sie sogar auf dieser Straße vergewaltigen- ohne dass jemand etwas unternahm? Ihr Kopfschmerz begann wieder, wurde dieses Mal kräftiger, lauter und schmerzhafter. Hinter ihrer Stirn dröhnte es und ihre ängstlichen Tränen verrieten sie bereits. Sie versuchte mit ihren Händen in ihr Gesicht zu gelangen, sie fortzuwischen, doch sie wurde von Bakura unwirsch zurückgehalten. Sie wimmerte leise, während er ihr Tempo daraufhin beschleunigte. Er schubste sie regelrecht mehrere Schritte vorwärts. Warum tat er das? Wem wollte er etwas beweisen - sie kam doch schon mit, was wollte er mehr? Die kalte Messerspitze, die sie nah in ihrem Rücken spürte, machte ihr noch mehr Panik. Die Panik grenzte bereits an einer gewissen Toleranzbreite. Wenn sie sich noch weiter aufblähte, würde sie sicherlich zusammenklappen. Solche Angst hatte sie noch nie gehabt - nicht mal bei den Sklavenhändlern. Obwohl es doch da eindeutig gefährlicher gewesen war. Womöglich lag es auch an einen feinen Unterschied: Atemu war nicht an ihrer Seite - sie war allein auf sich gestellt. Nur Bakura, ein selbsternannter Möchtegern-Dieb. Ihre Lippen wurden trockener, je länger sie dieser Panik nachhing. Sie hatte ja solch einen Durst. Was hätte sie für einen Schluck Wasser getan, der noch immer in dem kleinen braunen Beutel lag, den Mazzy ihr zubereitet hatte und der nun lässig an Bakuras Schulter schaukelte. Sie biss sich auf die Lippen, wollte überlegen. Schnell einen Fluchtplan entwerfen, irgendwie Atemu in Kenntnis setzen. Aber sie schlug alles beiseite, was ihr irgendwie hätte helfen können. Denn um ehrlich zu sein - und mit sich selbst - nichts konnte ihr gerade helfen. Bakura hielt auf einmal an und fasste sie hart in den Nacken. Tea grunzte vor Schmerz. "Sei leise, wenn du nur einen Mucks machst, dann...", fing er drohend an. "...dann tötest du mich! Schon verstanden!", knurrte sie und sah sich um. Vor ihnen lag ein Gasthaus, eher eine Bar mit Schlafstätte. Denn unter Gasthaus hatte Teana immer etwas anderes verstanden. Sauberkeit und Ordentlichkeit. Doch diese "Gaststätte" war alles andere als das. Ekelhafte, undefinierbare Gerüche stiegen ihr in die Nase, als Bakura die Tür öffnete. Rauch, wahrscheinlich Zigarrenrauch schlug ihr wie eine Ohrfeige ins Gesicht. Bakura drängte sie weiter und schob sie in die hinterste, etwas dunklere Ecke im Gasthaus. Dort saß bereits jemand auf einer Sitzbank. Eine lange, tiefe Kapuze verdeckte das Gesicht der weiblichen Person. Teana konnte nur braune, schulterlange Haare erkennen. "Wer ist das?", hörte sie die Frau reden. Teana war plötzlich nicht mehr ganz so sicher, ob SIE gesprochen hatte oder diese Fremde. Denn diese Stimme hörte sich genauso...nein...gleich an, wie die ihrige. Teana schluckte, als Bakura sie auf die Sitzbank schleuderte. Unverzüglich nahm sie neben der Fremden Platz. Bakura setzte sich ihnen gegenüber und zog sich ebenfalls eine dunkle Kapuze seines Umhangs über das Gesicht. Wahrscheinlich weil er nicht auffallen wollte, genauso wie die andere. Teana schluckte, schaute zu der Frau, die mit dem Augenwinkel zu ihr schielte. "Fällt dir nichts auf, Anzu?", meinte Bakura lächelnd Die Fremde zögerte, ihr Gesicht wandte sich langsam Teana zu. Diese hörte ein erstauntes Ausweichen der Luft. Die Fremde warf für einen Augenblick ihre Kapuze zurück - nur solange damit Tea ihr Gesicht sehen konnte. Teana wich etwa zurück, presste ihren Hinterkopf erschüttert gegen die Wand. "Das...das kann gar nicht sein", stammelte sie und suchte nach Worten - doch sie fand keine, ihre Überraschung war einfach zu riesig, als das sie einen passenden Satz formulieren konnte. Langsam kam sie wieder zu sich, ihr Herz pochte für wenige Augenblicke lauter, beruhigte sich allerdings, als sie die Fremde genauer musterte. Um genauer zu sein - sie war Teana nicht fremd. Wie auch - wenn sie in das gleiche Gesicht schauen musste. Anzu sah genauso aus wie sie selbst. Wie konnte das sein? Selbst Anzu schien sie neugierig mit ihren Blicken aufsaugen zu wollen. Fragend wandte sich diese an Bakura. "Bist du eigentlich des Wahnsinns? Du kannst mir doch nicht meine Schwester hierhin setzen!" Schwester? Moment Mal, was sprach Anzu da? Verwirrt über das ganze sah Teana zu Bakura, der nur lässig in dem Stuhl lag. Sitzen konnte man seine Haltung nicht mehr nennen. "Hey, ich konnte ja wohl kaum ahnen, dass sie mir hier auf der Straße in die Arme springt. Und überleg doch mal - unser Plan kann ja nur noch funktionieren." Bakura zwinkerte Anzu sicher an. In die Arme gesprungen? Wohl eher nicht...gerade als Teana versuchen wollte seinen Satz richtig zu stellen, kam eine Kellnerin zum Tisch. Auf dem Tablett standen drei riesige Bierkrüge. Mindestes 1 Liter dieser Bierbrühe war darin. Teana schluckte. Alkohol? Sie hatte noch nie welchen getrunken. Und wer hatte das bestellt? "Pah...du spinnst wohl. Sie wird uns verraten...sag mal Schätzchen, was machst du in Theben?" Anzu richtete sich nun an die verwirrte Teana, die zittrig den Bierkrug entgegennahm. "Darf ich auch mal was sagen?", mischte sich Teana ein, als die vollen Bierkrüge auf den Tisch standen. Anzu und Bakura tauschten Blicke aus. "Kommt drauf an", säuselte Bakura. Teana warf ihm einen giftigen Blick zu. "Ich arbeitete im Palast, bis man mich rausgeworfen hat!" Sie ließ mal die feinen Unterschiede aus. Nämlich, dass sie selbst gegangen war und das sie gerade mal einen Tag im Palast gearbeitet hat - falls man das arbeiten überhaupt nennen konnte. Denn eigentlich war sie ja mit Atemu unterwegs gewesen. Anzu sah sie verschwörerisch an. "Wenn das so ist, Schwester!" "Was meinst du mit Schwester? Wisst ihr alle etwas, was ich nicht weiß?" "Du weißt es wirklich nicht?" Anzu beugte sich zu ihr vor und flüsterte, "Wir sind Zwillinge - schon gesehen? Diese Ähnlichkeit?", sagte sie höhnisch. "Du weißt, dass wir Zwillinge sind?" Teana klappte der Unterkiefer herunter. "Ist das nicht offensichtlich?", fragte Anzu mit hocherhobener Augenbraue. "Äh nein - nicht für mich, ich meine, ich habe doch Eltern und..." "Du meinst dieses Bauernpack? Schätzchen, deine wahren Eltern sind königlichen Blutes. Und somit bist du eine Prinzessin, wie ich!" Anzu deutete auf sich selbst und schaute hochnäsig zu Bakura hinüber, der den Bierkrug gegen die Lippen presste und ihn wohl nie wieder hinstellen wollte. "Das - das kann gar nicht sein. Das wüsste ich doch, ich meine, wenn ich eine Schwester hätte!" Doch so langsam war sich Teana gar nicht mehr so sicher. Und im Übrigen was hatte eine Prinzessin mit einem Dieb zu schaffen? "Tja, ich weiß nur soviel. Mein Vater hat es mir am Totenbett meiner Mutter gesagt, als ich vierzehn war! Du siehst, lange weiß ich es auch noch nicht....na jedenfalls wurdest du bei der Geburt weggeben! Und den Rest kennst du ja!" "Das heißt, meine Eltern sind nicht meine richtigen Eltern und meine Brüder auch nicht?" Plötzlich brach ihr ganzes Weltbild zusammen, das woran sie immer geglaubt hatte. Anzu verschränkte die Arme auf der Tischplatte und trank einen gierigen Schluck. "Erfasst! Du bist gar nicht so dumm für eine Bauerntochter! Und du sagst du hast gearbeitet? Na ja du kennst es ja nicht anders...ich lasse für mich arbeiten", sagte Anzu anmutig und deutete auf Bakura. "Tja...ich hab das Prinzessinnenleben nie kennen gelernt", meinte Teana schnippisch. "Nun gut, ich hasse solche persönlichen Gespräche, ähm...was sich ja nun neu entwickelt hat, ist die Frage, ob du uns helfen wirst!" "Helfen?" Teana schaute kurz zu Bakura, "Wobei?" "Nun, ich werde bald den Pharao heiraten müssen, während dieser Zeit werde ich den Palast auskundschaften. Bakura nützliche Geheimgänge darlegen, damit er Atemus Schätze schnell und sicher aus dem Palast bringen kann, ohne aufzufallen!" Ihre Stimme wurde immer leiser. Den...den Pharao? Atemu? Das hieß ja, dass Anzu...? "Du bist diese fremde Prinzessin?", erkannte Teana, als wäre in ihr ein Schalter umgelegt worden. "Sozusagen ja! Woher weißt du davon?", fragte Anzu argwöhnisch. "Äh...Gerüchte!", entging sie dem prüfenden Blick Anzus. "Natürlich! Nun kann ich mich ganz der Hochzeit widmen, du sagst Bakura, wie er ungesehen in den Palast kommt. Am Besten wirst du ihn begleiten. Du weißt sicher wo der Pharao sein Zimmer hat?" Bakuras bohrende Blicke trafen Teana hart. "Äh...nun ja..." Sein gieriger Blick nach Gold war unertastbar. Teana schüttelte sich. "Ich brauche seine Millenniumsgegenstände....", warf Bakura leise ein und sah sich kurz um, ob jemand lauschte. Was für Dinger? "Und hilfst du uns?", fragte Anzu. "Warum? Ich verstehe das nicht...ich dachte du willst Atemu heiraten....aber du.... Du wirst ihn dabei noch bestehlen?" "Warum nicht? - Dieser Blindgänger Atemu sieht es erst, wenn ich all sein Schmuck rausgeschafft habe, wenn es zu spät ist. Glaubst du wirklich, ich will diesen Pharao zum Mann nehmen. Ich werde die Hochzeit etwas hinziehen, bis Bakura alles hat. Dann bin ich weg!" "Du liebst ihn also nicht?" "Lieben?", äffte sie ungläubig nach, "bist du bescheuert? Natürlich nicht. Mein Vater hatte die glorreiche Idee Atemu im Inneren seines Palastes anzugreifen, da wo es ihm am meistens trifft - ins Herz! Erst wenn er sich völlig sicher fühlt, werde ich ihm den Todesstoß versetzen!" "Du- du willst ihn töten?" Teanas Finger zitterten, die langsam den Griff des Kruges umfassten. Ihre Stimme bibberte vor Schrecken und Grauen. Das durfte nicht passieren, mit welchen Leuten saß sie nur zusammen? Und dann musste sie auch noch erfahren, dass diese Anzu ihre Schwester war? Und sie eigentlich eine Prinzessin? "Natürlich, deswegen machen wir ja das ganze! Die Liebe, Schätzchen, ist dein schlimmster Feind. Das wird Atemu bald merken!" Dann lachte sie auf und Bakura ebenfalls. "Das ist also dieser Krieg über den gesprochen worden ist? Ein Krieg der Liebe?" Teana war fassungslos. "So wie du das sagst, kannst du Gedichte schreiben", heuchelte Bakura drauf los. "Ihr habt ja keine Ahnung. Der Pharao denkt dabei an einen echten Krieg, mit Waffen und allem...!" "Woher willst du wissen, was der Pharao denkt? Ich denke nicht, dass er das mit seinem Küchenpersonal bespricht?" Anzu wurde plötzlich hellhörig. Teana musste gut aufpassen, was sie sagte. "Ich weiß nicht, wer du bist...vielleicht SIEHST du genauso aus wie ich, redest wie ich, hast vielleicht die gleiche Stimme - aber wenn du Atemu auch nur ein Haar krümmst, bekommst du es mit MIR zu tun!" Teana stand von dem Tisch ruckartig auf, erhob erbost die Hand, die gesamte Tischplatte wackelte, griff den Bierkrug und ohne nachzudenken holte sie Schwung und goss das gesamte Bier auf Anzus erschrockenes Gesicht. Wie ein begossener Pudel saß die Prinzessin in Spe auf der Sitzbank. Womöglich war sie zutiefst erschüttert über Teanas Reaktion. Denn das gesamte Bier hatte sich schön auf ihre Kapuze, auf ein Teil ihrer Haare und im Gesicht verteilt. Schön und fast Hageltropfen groß tröpfelte es auf ihr weiß-gelbes Gewand hinab. Dort hinterließ das Bier hässliche, große Flecken. Teana wagte nicht zu atmen. Das Gasthaus war auf einmal ruhig geworden. Nur ein Stuhl knarrte. Jeder hatte es mitbekommen - aus mit dem Versteckspiel. Bakura gewann als erster die Fassung wieder und duckte sich ein wenig. Kam sich wohl beobachtet vor, grinste sich Teana. Sie konnte in Anzus Gesicht nicht viel lesen. Ausser Empörung und pure Wut, die sie versuchte zu zügeln. Selbst sie hatte die Augen der Tischgenossen bemerkt. Und viel Auffallen wollten sie sicher nicht. "Atemu...", Sie zog sein Name ziemlich lang in ihrer Stimme, als ob sie über etwas sinnierte. "Du nennst ihn Atemu! Das mir das nicht gleich aufgefallen ist", murmelte sie, erst jetzt versuchte sie mit ihrer Hand das klebende Bier aus den Augen zu reiben. "Äh...Was?" Teana zögerte, noch immer stand sie da, der leere Krug in der Hand. Langsam wurde es wieder lauter. Die Szene war wohl doch nicht so interessant gewesen - oder so was passierte hier öfters! "Du bist in ihn verliebt", spielte Anzu ironisch hinunter und zeigte ihr ein süffisantes Lächeln. "Äh...nein....nein...Unsinn!" "Setz dich hin, verdammt", grob packte Bakura sie an die Schulter, zerrte sie schmerzvoll zum Sitz hinunter. "Willst du etwa, dass sie alle auf uns aufmerksam werden?", fragte er sie drohend und zerrte noch ein wenig in ihrem Gewand. Teana sah ihn quälend an. "Das hat wehgetan!" "Ohhhhh.....bist du so sensibel. Ich hoffe, ich muss es nicht noch einmal tun und ich hoffe, dass ich nicht noch einen Schritt weiter gehen muss!" Was Bakura hoffte, war Teana völlig egal. Sie wollte hier weg. All die Überraschungen an einem Tag - das war einfach zuviel. Bisher hatte sie die ganze Tragweite noch nicht richtig erfasst. "Du verdammte Ziege...mein ganzes Gewand. Dieses dumme Bier geht sicher nicht mehr raus. Das wirst du bezahlen!", ärgerte sich Anzu und klopfte ihr Gewand ab. Als ob das was nützt, dachte Teana grimmig dazu. "Ich hab aber kein Geld", sagte Tea ernst und verschränkte die Arme. Abschätzend schaute sie beide an. "Das wird kein Problem sein", meinte Bakura plötzlich und schaute sie belustigt an. Als würde er bereits etwas wissen...was sie unmöglich wissen konnte. "Was? Was willst du damit sagen?" Sie wollte hier raus und zwar sofort! Irgendwie! "Hier gibt es doch einige Männer die deine Dienste in Anspruch nehmen könnten!", nickte er grimmig und lächelte überlegen. "Dienste?", wiederholte sie ihn und sinnierte über den Begriff nach. Was meinte er damit? Er schaute sie tief an, ließ seinen Blick von ihrem Gesicht wandern, hing kurz an ihrer Brust und schließlich beendete er die Musterung zwischen ihren Schenkeln. Teanas Panik kehrte zurück, als wäre sie nie fort gewesen. Ihr Bauch schmerzte. "Nein! NEIN!", sagte sie bestimmt. "Bestimmt nicht, du Idiot!", beschimpfte sie ihn und machte eine entsprechende Handbewegung. "Du spinnst wohl", fügte sie hinzu. Als er nicht antwortete, sondern sich nur räusperte, schüttelte Teana nochmals den Kopf. "Nun entweder du tust was ich dir sage, oder du bist tot! Eins von beiden. Du wirst Anzus Kleid bezahlen müssen und es ist nicht gerade billig, Teana!" Dann lieber Tod? Wenn das nur Atemu wüsste. Er würde all seine Wachen schicken und die beiden in Arrest nehmen lassen. Ihre Zähne klapperten kurz aufeinander. "Dann töte mich doch!" Ihre Stimme klang bestimmter, als sie vorhergesehen hatte. Sie war ziemlich verblüfft über sich selbst. Bakuras Lächeln wuchs in die Breite. "Du weißt, dass ich es machen würde!" "Ja, das ist mir bewusst. Doch ich werde sicher nicht für ein Kleid, Hure spielen!" Sie betonte jedes Wort und beobachtete dabei Anzu aus den Augenwinkeln. Sie hatte sich völlig aus dem Gespräch gekapselt. "Doch tust du...und zwar für meinen Auftraggeber!" "Ich dachte Anzu wäre deine....", fing Teana verwirrt an. "Oh nein...Anzu ist nur ein Mittel zum Zweck", schnell warf er Anzu einen entschuldigenden Blick zu und fuhr fort, "mein Auftraggeber ist ein enger Vertrauter des Pharaos. Er hat mich dafür bezahlt Atemu zu töten!" Enger Vertrauter? Enger Vertrauter? ...Teana riss die Augen auf. Das konnte gar nicht sein. Er saß noch in der Folterkammer. Atemu hatte ihn festnehmen lassen. Unmöglich, dass Bakura Seth meinte. Oder doch? "Sieh zur Tür! Der Mann in dem dunklen Umhang, dort in der Ecke....das ist Hohepriester Seth!" Bakura deutete mit seinem Kinn in die Nähe der Haupttür. Dort in einer Ecke, mit Halbschatten saß tatsächlich ein Mann mit dunklem Umhang. "Selbst Priester brauchen Frauen ab und zu...er nimmt es nicht so ernst mit der Keuschheit", Bakura grinste sich dabei einen. "Frauen", wiederholte sie ängstlich. "Nur eine Nacht...Schätzchen." "Wie kann das sein?", sie wandte sich Hilfe suchend an Anzu. Aber von ihr durfte sie wohl kaum Hilfe erwarten, "Er war Gefangener des Pharaos!" "Glaubst du etwa Atemu ist so böse und lässt seinen ehemaligen besten Freund in einer Zelle verrotten? - Er hat ihn natürlich freigelassen!", sagte Anzu, während sie dabei ihren Umhang knetete und die letzte Ansammlung von Flüssigkeit zu Boden tropfte. Sie roch ziemlich streng nach Bier. Freigelassen? Atemu? Wie gutgläubig war der Pharao denn nur? Teana verstand gar nichts mehr. "Nun Teana...er gibt dir sicher Geld dafür...und er ist ganz in Ordnung zu Frauen", meinte Anzu schnell. Woher wollte sie das wissen?, dachte Teana, ausser Anzu hätte selbst mit Seth....? Teanas Augen quollen ungläubig aus den Höhlen, sie hätte ihren Körper total verkrampft, wenn sie sich nicht geschüttelt hätte. In dieser prekären Lage schlugen neue Fluchtpläne in ihre Gedankenwelt. Sie könnte zu Seth rüber gehen und einfach loslaufen...aus der Tür, in die Gasse, zurück zum Palast. Oder Seth töten....Moment, wie kam sie auf den Gedanken? Gerade sie...sie konnte keiner Fliege was zu leide tun, egal wie störrisch manche Krabbelviecher waren. Oder einen Salto über den Tisch machen, ein paar Leute zu Boden boxen und sich den Weg mit Gewalt freikämpfen? Ähm....nein. Keine gute Idee! Sie musste sich eingestehen, dass ihre Schnelligkeit nicht gerade Top war und Bakura sie so oder so einholen würde. Und um ehrlich zu sein, wollte sie seine Gutmütigkeit nicht überschreiten und testen. Immerhin lag in seiner Seele etwas dunkles, etwas, was Teana Angst machte. Und sie hatte auf gewisser, trübsinniger Art und Weise Respekt vor ihm. Vor ihm? Einen Dieb? Teana...er ist es nicht wert...Atemu sollte Respekt genießen, nicht ein daher gelaufener Dieb, dachte sie schuldbewusst. "Nun geh zu ihm, oder soll ich dir eine Hand abhacken?" Teana hatte es gar nicht registriert, dass auf der Tischplatte Bakuras Messer lag. Seine Finger hatten den kleinen Griff umfasst und er schrammte ein paar Kratzer in die Platte, direkt neben ihre Hand, die sie dort versehentlich abgelegt hatte. Schnell zog sie ihre Hand schützend zurück, erstarrt schaute sie zum weißhaarigen Dieb, der wieder anfing zu lachen. Der Hohn traf sie bis ins Mark. "Los! Teana...wenn du uns testen willst...tu es nicht zu lange...wir sind nicht sehr geduldig und Seth auch nicht! Er steht schon auf...und kommt her!" Was? Was? Was? Ihre Gedanken überschlugen sich. Verdammt. Seth kam zu ihrem Tisch. Schnell suchte sie nach einem Fluchtweg. Doch Bakuras Messer glänzte nur höhnisch auf der Tischplatte vor ihr auf. Sie konnte nicht weg. Jedenfalls nicht so schnell... Sie schluckte. Schaute hoch. Die dunkle Gestalt war wirklich aus dem Schatten gewichen. Und er kam wirklich auf sie zu. Langsam und ein paar Blicke folgten ihm. Doch keiner schien sich sonst für ihn zu interessieren. Teana jedoch hatte das Gefühl, dass Seth sie genau erkannt hatte und seine Augen sie regelrecht durchbohrten. Sie fühlte seine Boshaftigkeit, als wäre sie bereits vor ihm. Teana wich näher zur Rückwand. Sie entkam Seth nicht...niemanden. Atemu....Sie schrie seinen Namen in Gedanken. Warum konnten sie in Gedanken nicht verbunden sein? Erneute und kennende Panik schoss ihr den Hals hinauf. Ihr Unterleib quetschte sich unter Schmerzen zusammen. Ihre Augen zeigten nur noch nackte Angst. Dann war Seth vor ihrem Tisch angelangt. Er war es! Diese eiskalten Augen. Oh ja... Wie konnte Atemu ihn nur freilassen, wusste er denn nicht, was Seth noch plante? War Atemu so leicht reinzulegen? Zu gutgläubig? Atemu...was hast du getan, dachte Teana. Das war der einzige Gedanke, als sie in die blauen Augen von Seth hinein sank. Kälte, eisige Kälte, sonst nur tiefblaue Farbe, die nichts aussagten. Nicht so wie Atemus Augen. Seth blickte so starr und er zeigte so viel Wut und unterdrückte Gewalt. Teana fühlte, wie sie imaginär immer kleiner wurde. "Das du mir noch einmal begegnest. Man begegnet sich doch immer zweimal im Leben!" Seth Stimme ließ Teana auffahren. Dabei stieß sie ihre Kniescheibe gegen die Tischplatte. Seine dunkle Kapuze war weit bis in die Stirn gezogen. Nur ein paar braune Fransen ließen seine Haare darunter erahnen. Elegant setzte sich Seth an dem anderen freien Stuhl neben Bakura. "Ich sehe es erst jetzt...!" Er schaute Anzu mit bohrenden Blick an und schließlich Teana. Er wusste es also auch nicht? Teana war darüber etwas erleichtert. Warum eigentlich? Erleichtert weil Seth, dieser Mistkerl nichts von ihrer Zwillingsschwester wusste? "Du hast mir nichts darüber gesagt, Anzu!" "Ach Seth...wer hätte ahnen können, dass sie mir hier begegnet?", wertete Anzu das alles ab. "Ich hätte es gleich erkennen müssen. Doch ich war wohl zu sehr mit Atemu beschäftigt!" "Richtig...und unser Plan hat sich geändert", mischte sich Bakura nun ein. Seth sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wer hat dich gefragt?", sagte er aggressiv. Bakura schluckte und verneigte sich etwas. "Entschuldigt, mein Herr!" Was? Wie? Teana schaute betroffen zu Bakura, dann zu Seth, der wohl seinen hohen Stand vollkommen ausspielte. "Nun, was habt ihr mir zu bieten?", sagte Seth mit unveränderten Ton und ließ dabei seinen Blick auf Teana ruhen. "SIE!" Bakura griff fest um Teanas Schulter und drückte sie etwas nach vorn, gegen die Tischkante, die sie sich unwirsch in den Bauch drückte. "Dieses Dienstmädchen?....", Seth überlegte. "Nun ja, besser als gar nichts! Wenn du nichts dagegen hast, Anzu!" Auf Teanas Stirn standen genügend Fragezeichen für ein ganzes Leben. "Warum sollte ich, Seth? Ich weiß doch, wie nett du zu Frauen sein kannst. Und nur weil sie meine verschollene Schwester ist...vergnüge dich mit ihr!" Anzu spielte mit einer Haarsträhne und lächelte grimmig zu Teana. Doch keiner der beiden Männer nahm dieses Lächeln wahr. "Und wenn ich nicht will?", Teana fand ihre Sprache wieder, als Bakura seinen Griff lockerte. "Dann stell dir einfach vor, ich wäre Atemu!" Seth zwinkerte ihr anzüglich zu. Bakura und Anzu sahen sich an, dann herrschte peinliche Stille. Teana atmete hörbar ein. "Was?", das war das einzige, was sie sagen konnte. "Nun stell dich nicht so an, Kleines. Steh auf, ich hab nur diese freie Nacht! Morgen muss ich mich meinen Zeremonien widmen und kein weiteres Aufsehen erregen." Er stand auf, stellte sich hinter Bakuaras Stuhl und schien zu warten. Kein Aufsehen? Sie wollte nicht, sie konnte nicht, sie hatte Angst, riesen Angst. Anzu stupste Teana in den Rücken und Bakura griff nun so fest zu, dass er sie von der Sitzbank warf, direkt in Seth Arme... Erst dort gewann sie ihr Gleichgewicht wieder. Erschrocken und dass sie nah gegen sein Körper geprallt war, ließ sie paralysieren. Sie spürte den dunklen Umhang, sah auch nichts Weiteres. Nur schwarzer Stoff. Sie wollte nicht hoch schauen. Sie würde in die eiskalten Augen blicken. Konnte sie wirklich nichts an ihrer fernen, dunklen Zukunft ändern? Er drückte sie unsanft beiseite. Sah sie mit ausdruckslosen Augen an. "Du wirst mich begleiten", sagte er, schaute noch mal kurz zu Anzu und Bakura und trieb Teana zum Ausgang. Teana konnte nichts sagen. Diese Angst hatte Oberhand gewonnen, spielte ihr mehrere verschiedene Szenarien vor. Alle schlimmer, als sie anderen. Seth war genau hinter ihr. Die Gasse war nun leerer geworden. Ganz in der Nähe war Atemu, im Palast und bekam nichts mit. Tränen kämpften sich über ihren Tränenkanal in die Freiheit. Unwirsch hatte er sie in den Nacken gepackt. "Wohin...gehen...wir?", fragte sie stockend, während er das Tempo beschleunigte. "Zum Tempel!" Immerhin gab er ihr eine Antwort. Aber diese? Der Tempel? Würde er sie dann vergewaltigen? Er? Ein Hohepriester? Wieso hatte Atemu ihn nicht getötet, als er die Wahl gehabt hatte? Nun wünschte sie sich, dass Atemu ihn gefoltert hätte...wieso war sie erst dagegen gewesen? Jetzt würde ihr keiner mehr helfen können. ***** von der Lily: ^^ sich so riesig freut über jeden Kommi. Und bin echt begeistert, wie viele treue Leser ich habe. Viele liebe Grüße an meine liebsten Kommi-Schreibern: luvgraz, Tea_Muto, Tea_G, keara-chan, Karen-chan, Just-Nothing , Sayuri_ikasi, shadowanime1, Buffy19, Kasumi_ishitaki, TeaGardnerChan, lene33, Prinzessin Ihr seid die Besten, ich liebe eure Kommis. Ich hab nicht jeden aufgelistet. Sorry for that. Aber ich will nur ausdrücken, wie gerne ich eure Kommis lese. Hoffe euch gefällt diese Geschi weiterhin. Werde mir Mühe geben. Auf bald eure Lily_chan Kapitel 29: ~Freund, Feind oder doch nur Lügen?~ ------------------------------------------------ ~29.Kapitel~ Der Tempel lag etwas abgelegen. Dazu mussten sie das Stadttor Thebens passieren. Niemand nahm die beiden zur Kenntnis. Verdammt, wieso konnten nun keine Wächter des Pharaos erscheinen? Teana hoffte ja noch immer sehnsüchtig, nach Rettung: Atemu, der auf einmal vor ihnen auftauchte und sie vor Seth rettete. Doch Atemu kam nicht und so langsam versiegten ihre Rettungswünsche. Erschöpft erreichten sie den Tempel. Der in der Dunkelheit bedrohlicher wirkte, wie er wohl im Tageslicht aussah. Einige Sekunden lang versuchte Teana stehen zu bleiben und beschaute sich den Tempel von außen. Er hatte eine goldene Fassade und soviel sie erkennen konnte, standen dort drei riesige Götterstatuen, vor dem Haupteingang. Seth beschleunigte seine Schritte, ohne etwas zu sagen. Teana war sich sicher, dass er das nicht geplant hatte. Zumindest hatte er SIE nicht geplant. "Los, rein da!", ermahnte er sie halblaut und Teana stolperte ein paar Schritte in den Tempel hinein. Fackeln an den Seiten, mindestens fünf, erhellten den Innenraum des Tempels. Er war nicht sonderlich groß. Ein paar Bankreihen standen an den Seiten. Im Norden ein Altar, der mit dunklen Tüchern bedeckt worden war. Darauf große Kerzen, die teilweise nach unten gebrannt waren. Ein feiner Weihrauchgeruch lag in der Luft und erst auf dem zweiten Blick sah Teana noch mehr Kerzen in Ständern. Es herrschte hier eine wohlige Ruhe und in Tea stieg das Gefühl des Friedens auf - nur für eine Weile, bis sie auf Seth aufmerksam wurde. Er hatte sich den dunklen Umhang abgenommen. Darunter trug er seine liliane Priesterrobe. In dem Dämmerlicht der Fackeln sah er gar nicht mehr so erschreckend aus und Teanas Angst wich etwas. Er schaute sie an - sagte allerdings nichts und bewegte sich nicht mal vor noch zurück. Teana versuchte seinen Blick standzuhalten, schaffte es aber nicht. Denn die Kälte in seinen Augen wich nicht mal von der Wärme dieser Lichtquellen. Sie schaute sich etwas um und ging ein paar Schritte. Sie konnte ja sein "Vergnügen" noch etwas hinausziehen. "Frag mich endlich!" Sie erstarrte inmitten des Ganges, sie war ihn schon zur Hälfte gegangen und wäre fast zum Altar hervorgedrungen. "Was soll ich fragen?", wich sie ihm aus, schaute ihn allerdings nicht an. Hinter dem Altar stand noch einmal eine goldene Statue. Das musste der Kriegsgott sein. Passte ja zu Seth. "Die Frage, die du dir nur nicht traust zu stellen!" "Seit wann sagen wir "du" zueinander?", fragte sie giftig und warf ihm einen ebensolchen Blick über die Schulter entgegen. "Seit eben", lächelte er kalt. "Und was ist? Die Frage...mach schon!" Er stand da, wie ein Lehrer, der sich über das Unwissen eines Schülers brüskierte. "Wie du meinst", betonte sie schlagfertig und verschränkte die Arme. Drehte sich zu ihm herum. Zum Glück stand er etwa 10 Schritte von ihr entfernt. "Warum hast du das Atemu angetan?" Seths' Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen. Er hatte diese Frage wohl erwartet. "Ich tue es ihm immer noch an - nur nicht so offensichtlich. Solch eine Folter zu ertragen, ist nicht gerade angenehm!" Dabei zog er die Ärmel seiner Robe etwas höher und streckte ihr seine Unterarme etwas entgegen. Trotz der Distanz sah sie schlimme Wunden, die bald zu hässlichen Narben werden würden. Teana nickte nur. "Geschieht dir recht!", sagte sie herablassend. "Ich wusste, dass du das sagst!" Er sagte das, als würde er sie kennen. "Aber, ich hab es wohl so verdient. Nur wer hätte gedacht, dass du mir freiwillig in die Hände laufen würdest! Was ist passiert? - Hat dich Atemu weggestoßen?" In seiner Stimme strotzte es nur so von Spitzfindigkeit. Teana kniff die Augen angriffslustig zusammen. "Nein, hat er nicht", gab sie zu. "Und freiwillig bin ich sicher nicht zu dir gekommen!" "Nun, wie du meinst! Doch die Götter tun alles mit einer gewissen Absicht. Unser Treffen war also vorherbestimmt", sagte er anzüglich und studierte ihr Gesicht. Teana kreuzte die Stirn. "Als Priester musst du das sagen", meinte sie sarkastisch. "Stimmt es, was Anzu sagt?", fragte sie offen heraus. Ihre Panik war auf einmal versiegt. "Was meinst du? Das sie deine Schwester ist, oder die verschollene Verlobte von Atemu?", fragte er zweideutig und kam unbemerkt auf sie zu. Sie schaute ihn sich intensiv an. "Du willst dich gar nicht mit mir vergnügen, hab ich Recht?", begriff sie. Seth lächelte wieder empfindungslos: "Ich bin Priester!" Ihre Übelkeit verminderte sich zunehmend und ihr Herz pochte wieder ruhiger. Sie war so froh, in diesem Moment. Schützend schlang sie sich kurz die Arme um den Bauch. Er würde sich also nicht an ihr vergehen. "Und was willst du dann hier...mit mir?", fragte sie suspekt und schlug die Augenlider etwas höher, um zu ihm aufzusehen. Er hielt kurz vor ihr an und belächelte sie. "Ich wollte dich kennen lernen!" Teanas Augen weiteten sich verlegen. "Warum? Bei den Sklavenhändlern hast du mich doch schon kennen gelernt", meinte sie fahl. Plötzlich hörte sie eine Fackel an der Seite zischen. Teana schaute verstohlen mit den Augenwinkeln zur Seite. Niemand war zu sehen. Aber was hatte den Luftzug verursacht? Ah...Unterhalb des Dachgiebels lag ein rundes kleines Fenster. Ein frischer Wind fegte in den Tempelinnenraum. "Nun. Alles zu seiner Zeit, Teana. - Du wolltest also die Stadt verlassen?" Wurde das ein Kreuzverhör? Und auch noch mit Seth? Atemus Feind? Woher wusste er das überhaupt? Hatte er überall seine Späher? "Ja wollte ich - doch du hast mich ja daran gehindert", stutzte sie ihn zurecht. "Dann geh! Ich halte dich nicht auf!" Er wies zum Tempelausgang. Verblüfft verfolgte sie seine Handbewegung. "Wie?" Sie verstand nicht. Wieso verhielt er sich plötzlich so? "Du willst doch gehen. Zumindest hat mir das Atemu gesagt!" Atemu? Sag bloß, er hatte mit ihm gesprochen? War Atemu noch bei Sinnen? Er erzählte Seth noch von... "Ich sehe, du bist überrascht", griff Seth auf. "Sieht man das nicht?", funkelte sie ihn an und schob das Kinn trotzig nach vorne. "Ist besser so. Atemu gehört zu Anzu!" "Du weißt ganz genau, dass Anzu und Bakura Atemu töten wollen...deswegen macht es dir nichts aus, wenn ich gehe!" Jetzt wurde Teana einiges klarer. Der Vorhang vor ihren Gedanken schob sich beiseite und sie sah endlich wieder deutlicher. "Eben! So ist es. Bin ich nicht leicht zu durchschauen? Nun geh." Er wollte sie am Oberarm fassen, doch sie entzog sich seinem Griff. Sie hatte ihn schon kommen sehen. "Pah!", sagte sie trotzig. "Ich werde es Atemu erzählen, was ihr vorhabt!" "Nimm dir nicht zuviel vor, Teana!", sagte er beißend. "Ach? Ich soll abhauen, damit ihr freie Bahn habt für eure üblen Machenschaften, ja?" "Teana, ich wollte dich nur von Bakura weglotsen. Anzu ist nicht so gesellig wie du glaubst und Bakura würde schneller von seinem Messer Gebrauch machen, als du dir vorstellen kannst -!" "Soll das etwa heißen, dass du mich beschützen wolltest? Seth? Der Hohepriester?", fragte sie ironisch, "die beiden arbeiten doch für dich." Ihr Atem keuchte unnatürlich, ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie verstand das alles nicht. "Das stimmt, aber das heißt ja nicht, dass ich keine Seele besitze. Und ich erkenne einen Hilfeschrei, wenn ich ihn sehe. Ich bin immerhin Priester!" Was? Teana kam sich plötzlich total dumm vor. "Was soll das alles?", fragte sie verwirrt und strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht. "Nun, du wolltest doch flüchten, hab ich Recht?", er schaute ihr tief in die Augen. Obwohl sie seinen feindseligen, eiskalten Blick verabscheute, konnte sie auch nicht wegsehen. Er hatte Recht, sie wollte flüchten, aber doch nicht mit ihm? Hierhin? Und wozu noch? Flüchten, nach Hause? Die Eltern, die nicht ihre richtigen waren? Sie, die eigentlich eine Prinzessin war? Erst jetzt schien alles auf sie niederzuprasseln. All die Informationen fielen auf sie hinab und zerdrückten sie mit diesen Neuigkeiten. "Ja, aber sicher nicht mit dir...!", entgegnete sie höhnisch. "Und außerdem, will ich nicht mehr nach Hause! Es ist nicht mehr mein zu Hause!" "Nun gut, Teana. Ich muss es anders versuchen. Setz dich doch bitte!" Er wartete nicht auf ihre Reaktion, sondern dirigierte sie zu einer der Sitzreihen. Verängstigt sackte sie in sich zusammen und schaute zu ihm auf. Nun konnte sie sich nicht mehr vorstellen, dass in Seth auch noch ein dunkler Typ hauste, der all das tat. "Ich möchte Pharao werden, dazu ist mir jedes Mittel recht, hast du verstanden?" "Warum sagst du mir das? - Erzähl es doch lieber Atemu, der mal früher dein Freund gewesen war!" "Er ist noch immer mein Freund! Jedenfalls...wenn er heiratet, ist es für mich vorbei...klar? Also muss ich das verhindern...." "Indem du ihn töten lässt?", keuchte Teana fassungslos. "Genau. Macht ist wichtiger, als Freundschaft!" "Ich dachte, du bist Priester und hast dein Leben der Götter gewidmet!" "Du hast nichts verstanden, armes Mädchen. Du sollst mir nicht mehr in die Quere kommen, hast du begriffen? - Geh...geh und verlasse diese Stadt. Es ist besser so, bevor Bakura dich noch für hinterlistige Dinge einplant. Es ist nur zu deinem Besten!" "Das werde ich nicht tun", unterstrich sie mit einer barschen Handbewegung. "Glaubst du Priester können nicht töten?", fragte er doppelsinnig. Seine Augen funkelten mit einem Willen, den Tea in Todespanik versetzte. Verunsichert schaute sie um sich. Niemand würde ihre Hilferufe hören. "Geh! Verlass Theben und lebe dein Leben. Wenn du es nicht tust und Atemu warnen solltest, wirst du genauso sterben, wie er!" "Dann sterbe ich mit ihm", funkelte sie ihn bösartig an. "Ich geh nicht nach Hause. Wie du weißt, sind sie nicht meine richtige Familie. Was soll ich noch da, nach all den Lügen, die sie mir das ganze Leben lang aufgetischt haben?" "Wie du willst!" Er trat einen Schritt zurück. "Geh zu ihm! Dann geh zu Atemu!" Verdutzt schaute sie ihn wieder an. "Wie einfach so?" "Natürlich", er hob die Schultern. "Ja aber....er wird dich töten, wenn er das weiß!" Warum sagte sie das, interessierte sie das? "Ja vielleicht!" Er zuckte erneut die Schultern. Teana stand zögernd auf, ohne ihren Blick von ihm zu wenden. "Ich kann einfach so zurück zum Palast gehen?", fragte sie noch einmal. "Warum nicht?" "Warum nicht?", wiederholte sie skeptisch, "na weil Atemu euch finden und töten wird!" "Ist das noch deine Sache?", fragte er bewertend. "Nein, also...du wirst mir nichts tun, wenn ich gehe?" "Wenn nicht ICH, dann jemand anderer! - Pass nur auf Teana, dass du dir die richtigen Wege bahnst!" Was sollte das denn bedeuten? "Und wenn ich...ich....bleibe?", fragte sie stockend. "Dann wirst du verschont. Schon mal was von einem Hinterhalt gehört? Wenn du es ihm sagen solltest, sind wir schon am Warten!" "Ich verstehe deine Intelligenz nicht so ganz. Wenn ich gehe, werdet ihr getötet und wenn ich bleibe...Atemu und ich. Also recht merkwürdig, lieber Priester Seth! -" "Wenn du das sagst", schnitt er ihr gewand das Wort ab. Teana beschaute ihn sich noch mal selbstkritisch. Sie hatte doch die Chance einfach so zu gehen - zu Atemu. Warum tat sie es nicht? "Entscheide dich, Teana." Seine kalten Augen schauten sie durchdringend an. "Ich...ich...", sie überlegte erneut. Wenn sie zu Atemu ginge, würde dieser Seth wirklich töten lassen? Vielleicht würde bis dahin Seth und Bakura bzw. Anzu verschwunden sein. Hinterhalt? Sie könnte Atemu darauf hinweisen, er wäre vorbereitet. Doch so wie Seth reagierte, musste er noch etwas im petto haben. Etwas, was sie nicht wusste. Etwas Schlimmes. Und würde Atemu ihr noch glauben? Sie noch sprechen wollen? Wenn sie blieb... "Ich habe nur eine Bitte, wenn ich bleibe, verschonst du Atemu!" "Nun, wenn ich Atemu verschone, kann ich kein Pharao werden", sagte er. "Es gibt doch da sicher Wege...wie du ihn lebend...", sie versuchte ja wirklich alles um Atemus Leben zu retten. "Natürlich gibt es die", fügte er hinzu. "Also, wenn ich bleibe, dann brauche ich dein Wort. Töte ihn nicht!" "Geh doch einfach zu ihm, Teana. Wieso diese Bitten?" "Na weil du sicher einen Plan hast und dich niemand finden wird, wenn ich es Atemu erzählt habe. Oder was weiß ich...wer alles zu dir gehört. Wahrscheinlich schon die ganzen Wachen...und Atemu würde in sein eigenes Messer laufen." "Stimmt. Schlau gedacht, Dienstmagd!" "Also?", fragte sie. Mist, wie sollte sie Atemu retten, wenn nicht so? Es war falsch, mit dem Teufel ein Pakt zu schließen. "In Ordnung, wenn du bleibst, werde ich Atemu verschonen." "Und was passiert nun mit mir?" "Nun, da du auf mein Angebot nicht eingegangen bist - wirst du dich Bakura und Anzu anschließen. Wenn ihr im Palast seid, zeige ihm den Weg zum Zimmer Atemus!" "Warum zeigst du es ihm nicht?" "Das ist nicht meine Aufgabe. Ich arbeite nur mit ihm zusammen, weil er ihn töten wollte. Das wollte ich, bestimmt nicht das Gold!" "Ja und nun...lässt du ihn leben." "Genau", zwinkerte er ihr anrüchig zu. "Das sollte mal jemand verstehen", gab sie zu. "ich versteh das nämlich nicht!" "Nun ja, da ist immerhin noch Anzu. Falls du mich hintergehen solltest, kann sie diese Aufgabe jederzeit erledigen. Und da Atemu dich kennt, wird sich Anzu als "Du" ausgeben!" "Was? Als mich? Das wird Atemu erkennen. Er kennt mich!" "Unsinn. Anzu ist tot - das habe ich ihm gesagt. Nun wird Anzu als deine Wenigkeit zurückkehren. So wird er dich nicht suchen und alles wird gut. Dann wird Anzu ihn eines Nachts bezwingen und aus dem Palast schaffen. Danach folgt alles Weitere!" "Und was wäre das?" "Nun, ich werde ihn nicht töten. Aber irgendetwas muss ich ja schließlich machen!" Tea schüttelte cholerisch den Kopf. "Warum tue ich das nur?", fragte sie resigniert und ließ den Kopf hängen. "Na weil du ihn retten willst!" "Und wieso rede ich überhaupt mit dir? Nach allem, was du ihm angetan hast..." "Du siehst immer nur eine Seite der Geschichte, versetze dich mal in mich hinein. Du würdest auch so handeln, glaub mir!" Würde sie das? Auf einmal war sie da nicht mehr so sicher. Und dies machte Teana entsetzliche Angst. Seth fasste sie an den Oberarmen, ohne dass sie sich wehrte und trieb sie voran. Hinter dem Altar sah sie nun eine Türe, die er ohne weiteres öffnete. Die Tür knarrte laut, als würde sie über harte Steine scharren, dann schaute sich Teana um. Hinter der Tür war ein langer Gang und eine Abzweigung nach Rechts. "Nun such dir ein Zimmer aus. Du wirst hier bleiben müssen!" "Soll das heißen, ich bin deine Gefangene?", fragte sie vorsichtig, während er sie weiter den Gang lang führte. "Nun...Gast wäre mir lieber. Aber Gefangene...nun ja...du verlässt diesen Tempel nicht, nur wenn ich es sage. Verstanden?" Seine Stimme war nah hinter ihr, sie hörte nur seine Schritte. Tapp...tapp...tapp... Ihr Herz beschleunigte sich wieder etwas. "Also soll ich hier in diesem Tempel bleiben, weil du es mir befiehlst, ja?", wiederholte sie ihn. "Sozusagen. Du bist wohl doch nicht so dumm, wie ich geglaubt habe." Er nahm die Abzweigung nach Rechts. Der Gang ging hier nicht weiter. Nur eine Tür war vor ihren Augen zu sehen. "Ich denke, du wirst dieses Zimmer nehmen!", sagte er, ging gewandt an ihr vorbei und öffnete die Türe halbwegs leise. "Ich dachte, ich dürfte mir ein Zimmer aussuchen?", meinte sie keck. Was war nur los mit ihr? Seth war der Feind...nun ja, war sie es nicht gewesen, die dieses Abkommen mit ihm ausgehandelt hatte? Nur um Atemus Leben zu schonen? Das war sie doch...sie musste das Beste draus machen. "Ich hab es mir anders überlegt", erwiderte er ernst und lotste sie ins Zimmer hinein. Es war recht klein, jedoch nicht so spärlich möbliert, wie sie es zuerst gedacht hatte. Ein kleines Bett an der Seite, ein Schrank aus Holz und ein Stuhl nahe dem Fenster. Nur ein dünner, weißer Vorhang wurde von dem Wind sachte durchgewühlt und ließ ein wenig das Fensterloch dahinter erahnen. "Hier wirst du erstmals bleiben. Falls du noch Wünsche oder Fragen hast...stelle sie mir." Er trat zur Tür und teana beobachtete ihn. Sah zu, wie er seine Hand hob und etwas aus dem Türschloss fuchtelte. Erschrocken schaute sie ihn wieder an. "Schließt....schließt du mich ETWA ein?", schrie sie empört. "Natürlich. Ich vertraue dir nicht, Teana. Und versuch erst gar nicht durch das Fenster zu entkommen. Es ist ziemlich hoch hier, auch wenn du mir das nicht glauben solltest und wir wollen beide doch nicht, dass du dich verletzt!" Schnell wandte sie sich dem Fenster zu und bemerkte Seth Blicke im Rücken, als sie hinaussah. Es war wirklich recht hoch, wie konnte das sein, stand der Tempel etwa auf einem Hügel? Der Mond erhellte etwas die nahende Wüste. Während sie hinuntersah, bemerkte sie ein plätscherndes Geräusch. Sie beugte sich etwas mehr vor. "Das ist der Fluss", antwortete Seth von hinten. "Oh..." "Er ist ziemlich kalt und gewaltig, trotz der Hitze. Also versuch erst gar nicht, dich in die Fluten fallen zu lassen", stichelte er. "Aber, ich...ich werde nicht gehen", meinte sie ungestüm. "Das werden wir sehen. Du musst mir erst mal beweisen, dass ich dir vertrauen kann! Und da gibt es eine Sache...die wirst du noch erfahren, wenn es soweit ist!" Er schien noch einmal über etwas nachzudenken. Zumindest sah er sie fragend an. "Ich will mal nicht so sein", sagte er etwas zu liebenswürdig. Teana schluckte. "Falls du etwas brauchen solltest, klopf dreimal an die Tür und meine Dienerin Kisara wird dir alles Nötige bringen!" Kisara? Teana nickte, sie wusste nicht mal ob das ein richtiges Nicken war, was sie zustande gebracht hatte. Sie hatte nur Hunger. "Ich habe Hunger - Bakura hat mir ja mein Proviant gestohlen!", gab sie preis. "In Ordnung. Kisara wird dir bald was bringen. Gute Nacht", meinte er noch einmal, sah an ihr vorbei zum Fenster, nickte ihr dann zu. Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss. Noch einmal hörte Teana, wie er den Schlüssel herumdrehte. Dann herrschte Totenstille. Noch einige Minuten lang stand sie einfach so da. Sie fröstelte etwas und ihr einziger Gedanke galt Atemu. Was hatte sie nur getan? Sie hatte sich falsch entschieden. Das war ihr bereits klar gewesen, als Seth ihr diese Forderungen gestellt hatte. Es hatte sich alles so leicht angehört, doch Seth hatte sicher einen Plan, sie konnte ihn nicht durchschauen. Sie fuhr sich über die Stirn. Es war seltsam, das zuzugeben. Doch sie war froh, das Seth ihr sein Wort gegeben hat. Konnte man Seth in dieser Hinsicht vertrauen? Ach Atemu, murmelte sie und stellte sich wieder zum kleinen Fenster. Blickte hinaus. Der Mond war schräg über ihr. Es war Nacht und Atemu hatte von nichts eine Ahnung. Er wusste nicht, was Seth, Anzu und Bakura geplant hatten. Erneut wischte sie sich über die Stirn, dann über die Augen. Was Anzu ihr da gesagt hatte. Ob das stimmte? Zwillingsschwester? Nun ja, verneinen konnte sie diese Ähnlichkeit nicht. Würde Atemu es bemerken, wenn plötzlich Anzu vor ihm stand und nicht sie? Gott, was hatte sie angerichtet? Atemu würde sie hassen, wenn er erfuhr, was sie getan hatte. Dass sie sich auf das alles eingelassen hatte. Aber sie wollte ihn doch nur retten. Retten vor dem Tod - hatte sie überhaupt das Recht dazu? Nein, hatte sie nicht!, meinte ihre unverfrorene Stimme im Unterbewusstsein. Ihr Herz schmerzte und ihre Muskeln im Brustkorb verhärteten sich unter einer Angst, die nur Menschen in solchen aussichtslosen Situationen aufbringen konnten. Sie war kein Gast, sie war eine Gefangene in Seth Tempel. Er würde sie erst wieder freilassen, wenn sie Bakura den Weg in Atemus Zimmer weisen würde. Gott, sie musste hier weg! Sollte sie springen? In die Fluten? Sie wusste ja nicht einmal wie tief der Fluss war, würde er sie auffangen? Die kalten Wellen? Würde sie sterben, wenn sie es versuchte? Ihre Gedanken unterbrach sie, als schüchtern an der Tür geklopft wurde. Dann hörte Teana den Schlüssel und schließlich wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet. Ein Mädchen, ihres Alters, mit weißblauen Haaren lugte ins Zimmer hinein. "Mein Name ist Kisara, Herrin!" Sie kam ganz hinein. Sie balancierte auf beiden Händen ein kleines Tablett. Darauf stand ein Wasserkrug und etwas gebratenes Fleisch. "Ich bin Teana, du musst mich nicht Herrin nennen. Ich bin eher eine Gefangene", erklärte Teana irritiert. Kisara sah sie verwirrt an. "Oh nein, Herrin! Sie sind nicht seine Gefangene. Das ist nur zu ihrem Schutz." Schutz? "Hat das Seth gesagt?", fragte sie nachdenklich und nahm Kisara das Tablett ab, setzte sich auf das Bett und begann an dem Fleisch rumzuknabbern. "Hohepriester Seth ist guter Laune - ihn schon lange nicht so gesehen hab, nach dem ganzen Trubel um den jungen Pharao!" Ihre sanfte, fast zerbrechliche Stimme ließ Teana kurz aufsehen. Das junge Mädchen war zwar genauso alt wie sie, doch sie hatte ein panisches Gesicht. Als ob sie vor etwas Angst hatte, oder vor jemanden...? "Du meinst Atemu?...Welchen Trubel? Was weißt du?" "Ich darf darüber nicht mit euch sprechen, hab euch schon zuviel gesagt, Herrin! Verzeiht mir, ich hab noch nie mit jemand anderen als Hohepriester Seth gesprochen!" "Oh, dann verstehe ich alles", lächelte Teana, während Kisara sie nur noch angsterfüllter anschaute. "Wie? Ich verstehe nicht", sagte Kisara zögerlich. "Nun ja, wenn er dein einziger Gesprächspartner gewesen ist, verstehe ich vollkommen, dass du so...äh...", Teana sah in die blauen Augen des Mädchens. Sie hatte richtige Angst, "...bist!" "Wie?" Kisara schaute sie so dermaßen respektvoll an, dass Teana nur die Schultern hob. "Vergiss es", schalt sie sich selbst und nickte Kisara zu. "Ich habe kein Recht, etwas zu diesem Tempel und alles was darin geschieht in Frage zu stellen!" "Oh nein...Hohepriester Seth ist wunderbar. Ich darf sehr viel machen. Er verbietet mir nichts und...er kann sehr nett sein!" Teana zögerte und vermied es erneut ins Fleisch zu beißen. Es hatte einen angenehmen Geruch und ihr Magen wollte mehr, doch sie war viel zu erstaunt über Kisara. "Nett?", brachte Teana räuspernd hervor. "Ja, Herrin! ER hat immer gute Absichten!" "Du weißt also was er vorhat? - und ich bin Teana!", wies sie wieder darauf hin. "Natürlich!" Kisara verneigte sich etwas, "Pharao Atemu ist ein guter Pharao, wirklich. Ich mag ihn sehr. Doch Hohepriester Seth hat sehr gute Ansichten und er möchte das Land retten!" "Und Atemu will das nicht?", hakte Teana nach und griff sich den Wasserkrug. Kisara überlegte. Wieder sah Teana diesen ängstlichen Blick. "Doch. Atemu ist unübertrefflich! Nur...ich...", druckste sie. "Nur du willst Seth nicht in den Rücken fallen, ist es das? Er hat schon soviel für dich getan...nicht wahr?" Kisara nickte erleichtert. "Ja. Glaubt mir, ich will nicht das dem Pharao etwas geschieht, doch ich möchte auch das Seth sein Ziel erreicht!" "Natürlich", meinte Teana zweideutig und reichte ihr den Krug und das Tablett, "ich hab keinen Hunger mehr." "Hab ich zuviel gesagt? Herrin, bitte sagt nichts dem Hohepriester!" "Was soll ich ihm denn sagen? - Und sprich mich nicht so förmlich an!" "Er ist ein guter Mensch, der Hohepriester. Nur viele erkennen das nicht! Ich gehe jetzt! Gute Nacht!" Sie verließ das Zimmer, schloss natürlich ab und ließ Teana in ihren Gedanken versinken. Ein guter Mensch? Seth? Kisara war sehr merkwürdig. Sehr, sehr merkwürdig. **** *** von der Lily: XDD also....mal wieder ein neues Kappie un dnoch mehr liebe kOmmis *euchvonherzendrückt* okay, nun zu meinem Kap. Recht strange, was? Nun ja ich wollte Seth etwas zwiespältiger darstellen. Sein Charakter soll nicht direkt festgelegt sein, als der böse Kerl. Versteht ihr, was ich meine, ich will ihm auch etwas Herz geben *hust*...obwohl das eher weniger ist, als der böse Anteil in ihm. ob er auf die forderung teas eingeht und atemu am leben lässt, werden wir sehen. das anzu jedoch teana spielen soll, fand ich einfach eine gute Idee (zur Verwechslung) *hehe* (noch einige gute Sachen eingefallen sind) ^_^ und ob tea Bakura in den palast hilft und wann Atemu das falsche Spiel erkennt, und ob er getötet wird, seht ihr alles später. ^^ *allerumknuddelt* im übrigen, falls das eure Frage war, Atemu hat eben ein großes Herz und trotz,w as Seth ihm angetan hatte, lässt er ihn frei. er ist eben ein gutmütiger herrscher ^^ tja, vielleicht sollte er das mal ändern XDD arme Teana. nun ja, zumindest ist nun neu Kisara hinzu gekommen. *freu* ich mag sie so gern. hab euch alle lieb. thx @ all Lily_chan Kapitel 30: ~Begegnungen, kein Erkennen und doch Fliehen?~ ---------------------------------------------------------- ~Kapitel 30~ Wie lange stand sie schon hier? Sie hatte ihre Ellbogen auf den Fenstersims gestützt und schaute während dem frühen Sonnenaufgang zum Fluss hinab. Es wäre keine gute Idee gewesen, hinunter zu springen. Denn von hier oben aus gesehen und bei hellem Tageslicht, sah man, wenn man genauer hinsah, den Flussboden. Wie sollte sie also verschwinden? Natürlich dachte sie noch immer an eine Fluchtmöglichkeit, trotz des überaus freundlichen und entgegen kommenden Angebots von Seth Seite aus. Sie dachte an Atemu. Um ehrlich zu sein, hatte sie die ganze Nacht lang über wach gelegen und überlegte, ob Atemu der Schwindel auffallen würde. Anzu würde mich spielen. War Anzu bereits im Palast? Spielte Sie sie bereits? Hatte Atemu es bemerkt? Schickte er vielleicht schon seine Wachen? Würde er sie suchen? Als ob das ein Zeichen war, hörte sie von weit unten Stimmengemurmel. Pferdegetrappel. Teana beugte sich etwas weiter vor, lehnte ihre Brust auf die Fensterbrüstung. Heißer Nordwind schnitt ihr ins Gesicht und schlug ihre Haare unwirsch nach vorne. Eine zeitlang sah sie gar nichts, bis der störrische Wind nachgelassen hatte. Nun hatte sich die Szenerie deutlich verändert. Das konnte gar nicht sein, ER konnte es nicht sein. Teana traute ihren Augen nicht. All ihre Hoffungen waren auf einem Schlag verschwunden. Dort unten befanden sich zwei Personen auf zwei weißen Pferden. Aber nicht irgendwelche. Teana hielt abrupt die Luft an, als ob sich so etwas verändern würde. Doch da unten war er noch immer. Er stieg von seinem Pferd ab - es war weiß? Und half diesem Mädchen, die wie SIE aussah, aus dem Sattel. Teana öffnete den Mund, wollte schreien - doch sie war wie gelähmt. Wieso schrie sie nicht, machte ihn auf sich aufmerksam? Atemu....er war da. Dort unten. Am Fluss...mit...mit Anzu! ..."Teana, komm...her...Das Wasser ist sehr schön!" Das war eindeutig Atemus Stimme, so leicht trug der Wind diese zu ihr empor. Die Windgeschwindigkeit nahm zu. Er wurde ziemlich stark je mehr sie sich nach vorne lehnte. Sie wollte es genau sehen. Ihn sehen. Er nannte sie TEANA? Das war ihr Name, verdammt. "Atemu....", sie schrie, doch sie war nicht sicher, ob sie schrie. Da ihr Zimmer auf eine Art Berghöhe lag, wusste sie nicht mal, ob Atemu sie da unten hören konnte. Wie es aussah, hörte er sie nicht. Verdammt, fluchte sie und krallte ihre Hand zur Faust. Hör mich verdammt, oder schau zu mir nach oben, bat sie im tiefsten Herzen. Atemu jedoch bemerkte sie nicht, interessierte sich nur für die falsche Teana, die mit ihm dieses Spiel spielte. Auf wem war der Mist gewachsen, Seth? ..."Ich bin froh, - dass du es dir anders - überlegt hast..." Teana schlug verärgert die Augen nieder. Er sprach mit Anzu - sah er das denn nicht? Sie musste etwas tun, wenn er sie schon nicht hörte, durch die starken Winde, musste sie ihm ein Zeichen geben. Schnell sah sie sich im Zimmer um. Etwas Kleines wurde gebraucht. Etwas was sie hinunter schmeißen konnte. Ihr Blick wanderte durch das Zimmer. Alles was sie sah, konnte sie kaum benutzen. Oder wollte sie ihm ein Stuhl ins Gesicht werfen? Wenn das seine Sinne zurück brachte, kam ihre Stimme in ihren Gedanken hervor. Nein, sie nahm etwas anderes. Sie ging zum Bett und nahm sich die Decke. Die konnte er kaum übersehen, da müsste er hoch schauen. Siegesgewiss trat sie mit der zusammengeknüllten Decke zum Fenster. Erstarrt schaute sie auf die Szene unter sich. Das durfte nicht wahr sein. "Was tust du denn da?", schrie sie gegen den Wind. Sie hob eine Augenbraue, als sich Atemus Lippen von Anzus lösten und er verwirrt um sich schaute. So sah das zumindest für Teana hier oben aus. Hatte er sie gehört? "ICH BIN HIER!" Wieder rief sie gegen die harten, lauten Seitenwinde. Lehnte sich etwas vor, und packte die Decke so fest, bis ihre weißen Knöchel hervor traten. OH GOTT! Atemu....nein...siehst du denn nicht... Erneut küsste er sie - die falsche Teana. Und dieses mal mit so viel Gefühl und so eng aneinander geschmiegt. Sie nahm sich allen Mut zusammen und wollte schon die Decke aus dem Fenster werfen, als... Sie jemand fest an der Schulter zurückhielt. Schwer atmend und überrascht sah sie über ihre Schulter zurück. Sie hatte gar keinen reinkommen sehen. SETH! Na klasse. Erneut wichen ihre Augen zu dem falschen Liebespaar, dann trat sie gedemütigt einen Schritt beiseite und ließ die Decke auf dem Fußboden gleiten. Verunsichert schaute sie auf. Seth hatte sein Gesicht gut unter Kontrolle. "Nun, ich glaube da haben wir die Antwort!", sagte er nur. "Ich kann dir nicht vertrauen. Wenn du noch weitere Versuche dieser Art unternehmen solltest, werde ich mein Angebot Atemu in Ruhe zu lassen, überdenken." "Mir ist das ganz egal", stauchte sie ihn zusammen. "Er küsst ANZU und er hat keine Ahnung, dass sie nicht ICH ist!" "Da siehst du mal, wie leicht er reinzulegen ist!", erwiderte er eisig. Ließ es im Raum stehen. Einige Minuten schauten sie sich an. Seth nickte Teana noch einmal zu und verließ dann ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Dieses Mal ohne abzuschließen. War das ein Test von ihm? Und wenn schon, sie würde abhauen. Aber ihre ungemütliche Stimme hielt sie zurück. Vielleicht hatte Seth ja Recht? "Wie bitte? - Wieso sollte er Recht haben?" Sie stapfte so aufgeregt und wütend durch das kleine Zimmer, dass sie am liebsten die Wände zusammen geschrieen hätte. Dieses dumme Selbstgespräch konnte ihr auch nicht helfen und hätte allerdings wenig an ihrer jetzigen Stimmung geändert. Verdammt noch mal. Atemu merkte nicht, dass er eine Falsche küsste? Sah er denn nicht eine kleine Veränderung in Anzu, die unmöglich zur "wahren" Teana passen konnte? War er wirklich so leicht zu hintergehen. Sah er denn nicht Anzus Gesicht? Irgendein Gegensatz musste es doch geben. Sie stieß mit ihrem Fuß gegen die Tür, mehrmals bis es wehtat. Die Tür war ja offen. Das wusste sie, aber durch gehen...? Langsam legte sie ihre flache, zittrige Hand auf die Türklinke. Sie musste hier weg und irgendwie zu Atemu gelangen. Wenn er sie sehen würde, dann... Sie brach ihren Versuch ab, als sie eine Stimme draußen hörte. Seth? Und...das konnte doch nicht sein? Atemu? Teana spürte, wie ihre Knie weicher wurden. Er hatte es herausgefunden. Eins plus eins zusammengezählt und wusste nun, dass Seth sie eingesperrt hatte...? Er würde sie retten? Ihr Ritter? ..."Bin ja mal gespannt, wie Teanas Zwillingsschwester aussieht und du sagst, Seth....dass sie verwirrt ist?"... Was? Was sagte Atemu da? Nein...nein. NEIN! Und überhaupt...wie kam er darauf dass sie... Verwirrt? Sie würde Atemu gleich zeigen, wer hier verwirrt war. Ein wenig gelähmt stand sie noch hinter ihrer Türe, hörte die Schritte draußen auf dem Flur. ..."Sie ist ziemlich verwirrt, Atemu. Glaub ihr kein Wort, wenn du mit ihr sprichst - Ich wollte nur sicher gehen, dass du mir wieder vertrauen kannst. Es tut mir leid, dass ich dich hintergangen habe - es wird nie wieder geschehen!"... Dieser verdammte Schleimer. Dieser Hohepriester. Glaubte Atemu denn alles, was man ihm da sagte, hatte er schon vergessen, was Seth ihm angetan hatte? Ja, am Besten vergiss alles., dachte sie sarkastisch in Atemus Sinne. Dann ging die Tür auf. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Sie schnappte nach Luft. Er war es, aber hinter ihm noch jemand. ANZU! Und Seth? Notice me Take my hand Why are we Strangers when Our love was strong Why carry on without me Seth und Anzu standen hinter dem jungen Pharao und ihre Gesichter zeigten keine Regung. "Das...das ist also...", fing Atemu an und starrte Teana an. Kaum zwei Schritte entfernt. Warum erkannte er sie nicht? Sie war es doch. Teana. Sie versank in seinem Blick und für einige Zeit tat er dasselbe. Warum sah er denn nicht, dass... "Ich bin es...", strauchelte sie und sah Anzus Blick, der nichts Gutes verhieß. Verdammt. Würde sie nun sagen, wer sie war, würde Seth ihn töten. Verdammt, verdammt...was sollte sie machen? Sie musste Atemu einen Wink geben. Er sah sie noch immer an. Keine Regung zeigte sich in seinem Gesicht. "Seit wann versteckt ihr sie hier?", fragte er zu Seth. "Eine ganze Weile. Sie ist in der Stadt rum gelaufen und hat rausposaunt dass sie eine Prinzessin ist und dich töten will...", meinte Anzu und lächelte ungesehen, höhnisch zu Teana hinüber. "Also von Mariks' Tochter hab ich auch nichts anderes erwartet", sagte Atemu lächelnd. Teana hielt die Luft an. Ohne weiter nachzudenken, holte sie aus. Ihre Hand klatschte gegen Atemus Wange. Es herrschte Stille, eine unerträgliche Stille. Atemus Augen weiteten sich. "Ich fasse es nicht", sagte er eher zu sich selbst. Er schaute sie wieder an. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung - als hätte er das nicht erwartet. Hatte er sie endlich erkannt? Überprüfend blickte sie ihn wissend an. Er kniff kurz die Augen zusammen, dann schaute er sie wieder an. Ja! Erkenn mich! Erkenne mich, Atemu. Nur ich kann dir solch eine Ohrfeige verpassen! ~ I make-believe That you are here Its the only way That I see clear What have I done You seem to move on easy ~ "Du willst...Mich...töten?...Ist das hier schon der Anfang? Eine Ohrfeige? - Wenn ich wollte, Anzu, würde ich dich solange foltern, bis du mir deinen ganzen Plan erzählst, all deine Komplizen erwähnst, aber ich bin ja nicht so...ich lasse dir noch etwas Zeit." Teana erkannte aus den Augenwinkeln, wie sehr sich Seth darüber amüsierte. Am liebsten hätte sie nun ein Messer in Seth Gesicht gerammt und sein Grinsen rausgeschnitzt. Sie wandte sich wieder Atemu zu. Ihr Körper zitterte. Ihr Pulsschlag war lauter, ihr Magen kribbelte. Anzu? Sie war nicht Anzu - sah er das denn nicht? Atemu...schau mich doch mal an. Anzu steht doch neben dir. Etwas Zeit? Wozu? "Ich....", sie war viel zu schockiert darüber, dass er sie nicht erkannte. Warum? Warum sah er sie nicht? Ihr wahres Ich? Ich dachte, dass er mich liebt. Und dann erkennt er mich nicht mal?, dachte sie traurig. "Sie scheint wirklich verwirrt zu sein. Ist sie gut bei dir aufgehoben, Seth?" Atemu wandte sich zu seinem Feind herum. Gott. Ra...gib ihm ein Zeichen. "Atemu...Seth ist...dein...Fei-", Teana fing einen Blick Seth ein. Einen Blick, der töten konnte. Aber das war ihre letzte Hoffnung. Der Pharao wandte sich um. "Wer hat dir erlaubt, mich so zu nennen? Auch wenn du eine Prinzessin bist, ich weiß, wer dein Vater ist und glaube mir, ich werde alles tun, um diesen Krieg zu verhindern, den du anzettelst! - ich bin froh, dich nicht zu heiraten. Denn ich liebe Teana!" Er legte sanft den Arm auf Anzus Schulter und schaute diese verliebt an. Was? Sie schüttelte traurig den Kopf. Ihre braunen Haare lagen wirr ins Gesicht. "Warum...tust...du...das?", Ihre Tränen rannen über ihre Wangen, sie senkte den Kopf. "Es ist besser, wenn wir jetzt gehen. Sie braucht ihre Medizin!", meinte Seth. Sie schluchzte auf. "Bitte geh nicht, ich bin es...", flüsterte sie und ihre Stimme zitterte. "Komm Atemu...wir müssen unsere Hochzeit vorbereiten!", sagte Anzu schadenfroh und erweiterte den Stich in Teanas Herzen noch ein Stückchen. "Ja, ist wohl besser - sie ist mir irgendwie unangenehm....sie sieht aus, wie du!", erkannte Atemu. An der Tür schaute er noch einmal über seine Schulter hinweg, zu ihr. "Wenn ich das nächste Mal komme, will ich Antworten. Falls nicht...die Folterkammer ist ein gemütliches Örtchen!" "Ich...ich habe keine Antworten, ich...bin nicht Anzu! - Ich bin...", Atemu atmete hörbar ein, sah sie fast erschüttert an. "Wage es nicht, meine Grenze zu testen. Ich bin ein gutmütiger Herrscher, das sagen viele. Aber Anzu, lass uns in Frieden. Ich werde dich nie heiraten!" Seine Stimme hörte sich auf einmal nicht mehr so kräftig an, irgendwie klang er anders. Konnte es sein, dass er...? Sein Blick studierte ihr Gesicht. Doch kein Anzeichen von Erkennung. Nichts. Als würde er wirklich eine Fremde in ihr sehen. Doch für einen Moment glaubte Tea etwas in seinen Augen zu sehen. Schmerz? Irgendwie seltsam. Sah sie das wirklich oder fantasierte sie sich da etwas hinein. Oder war das eher so etwas wie Ablehnung ihr gegenüber? Sie konnte diese Emotion, die kurz in seinen Augen aufflackerte, nicht einordnen. Um ehrlich zu sein, hatte sie sogar Angst davor, sich weiter mit seinen unterdrückten Gefühlen zu befassen. Warum gab sie sich die Mühe. Warum opferte sie alles um sein Leben zu retten, wenn er so oberflächlich war, und sie nicht mal erkannte? "Ach Atemu...Sie ist zum Glück nicht ich!...Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erschrocken ich war, als ich sie gesehen habe", meinte Anzu bissig und leise und ließ ihre Stimmlage etwas friedlicher klingen, sodass Atemu keinen weiteren Verdacht schöpfen konnte. Legte ihre Hand auf seine Schulter und drehte ihn von Teana weg, führte ihn weg aus diesem Zimmer. Atemu ging einfach. Er ging. "Ich...bin...Tea...na....", murmelte sie leise und ihre Tränen versiegten nicht mehr. Doch Atemu hörte es nicht mehr. Seth blieb in der Türschwelle noch einmal stehen, bis Atemu und Anzu ausser Hörweite waren. "Glück für dich - hättest du dich noch verraten, wärst du einen Kopf kürzer und Atemus genauso! - Es ist gut so, wie es ist! Was glaubst du? Mein Plan ist perfekt, siehst du das?" "Sie...ist...nicht...ich", schluchzte Teana hilflos und schaute flehend auf ihre Hände, dann zu dem Hohepriester. "Er denkt es aber - und das reicht mir!", lächelte Seth. Ich verstehe das nicht, gestand sie sich ein. Wieso sah er sie nicht? Wieso bemerkte er nicht die feinen Unterschiede? Atemu, er konnte doch nicht so oberflächlich sein. Every time I try to fly I fall Without my wings I feel so small I guess I need you baby Verstört und von aller Kraft verlassen ließ sie sich zurück aufs Bett sinken. Wieso tat sie das alles, wenn er sie nicht mal mehr erkannte? Wie konnte er so blöd sein? Hatte Anzu ihm das Gehirn geraubt, war er nicht mal mehr fähig Anzu und sie auseinander zu halten? War er blind vor Liebe? Sieht er in Anzu nur mich, weil er mich so liebt? Aber er hätte doch sehen müssen, dass sie am Boden zerstört gewesen war. Er müsste ihr störrisches Wesen doch erkannt haben, dass er so an ihr geliebt hatte. Anzu war doch gar nicht so. Wie sollte sie einem Pharao - der blind vor der Realität war - erklären, was los war? Er vertraute seinem Feind - war er noch bei Sinnen? Er sprach mit Seth, als wäre nie etwas geschehen. Wahrscheinlich nahm der Pharao schon Medizin oder war verwirrt. Wie sollte sie das sonst erklären? And every time I see You in my dreams I see your face * "Meine Herrin!", erklang Kisaras heisere Stimme neben ihr. Teana schaute leicht nach oben. "Ich BIN nicht DEINE Herrin...versteh das ENDLICH!", antwortete Teana mit einer Wut in der Stimme, die nun aufloderte. Sie wusste, Kisara konnte nichts gegen ihre Wut. Trotzdem. "Teana. Ich gebe euch neue Sachen. Seth hat mir diesen Befehl gegeben. Bitte nehmt es!" Hastig reichte sie ihr ein blau-weißes Gewand. Ein dünnes, schmales Kleid. Recht hübsch. "Seth, ja? Meinetwegen kann er sich das Kleid sonst wo hin stecken", murrte Teana und fegte Kisaras Hand beiseite. Diese krallte ihre Finger ins Gewand, damit es nicht auf dem Boden fiel. Verstört blickte sie dann Teana an. "Bitte, tut es für mich. Sonst...sonst...", fing sie an. "Tötet er dich an?", fragte Teana sarkastisch und blickte in Kisaras Augen, die plötzlich vor Todesangst zuckten. "Ich fasse es ja nicht", gab Teana fassungslos zu, "er tötet dich, wenn ich das Kleid nicht anziehe?" Bestürzt kam Tea auf ihre Füße und nahm Kisara das Kleid ab. "Es tut mir leid, Kisara!" "Es muss euch nicht Leid tun. Seth hat ja seine Gründe...im Übrigen es tut mir für euch leid. Euer Atemu hat euch nicht erkannt?" Sie wusste es? Euer Atemu? Teana schwieg eine Weile, sah betreten zur Seite. Sie hatte es irgendwie überwunden, in den letzten fünfzehn Minuten und doch war der Schmerz wieder da. Dann nickte Teana und zuckte die Schultern. "Was hab ich auch erwartet?", meinte Teana niedergeschlagen und schlug die Augenlider zu. Dann spürte sie eine sanfte Berührung, Kisaras Hand strich ihr über den Oberarm. "Es tut mir so leid!" Es schien Kisara wirklich Leid zu tun. "Ich muss hier weg und muss zu Atemu - es ihm sagen!" "Seth wird euch töten, wenn ihr flüchtet!" "Na und, besser als hier zu verrotten und diese Anzu bei Atemu zu sehen, die sich ALS mich ausgibt...so was...mitzuerleben...dieser Idiot, wieso merkt er das nicht?", murrte Tea und ballte die Fäuste. "Zieht das an...Seth möchte euch sehen, ich soll euch zu ihm bringen", wechselte die junge Kisara das Thema. Schweigend trat sie einen Schritt zurück, dann noch einen. "Und dann? Ich hab ja immer noch nicht Anzus Kleid abbezahlt", antwortete Tea und Kisara hob eine Augenbraue. "Was?" "Ach nicht so wichtig. Was hab ich nur angerichtet...wäre ich nur nie aus dem Palast gegangen, wieso hab ich nur nein gesagt? Er wollte mich heiraten...er...", Sie beschaute sich das Kleid und spürte erneut, die Tränen, die kommen wollten. "Man muss Opfer bringen, für die, die man liebt!", sagte Kisara. Teas Blick blieb bei Kisara hängen. "Du liebst Seth...das sieht man! Du tust es für ihn...das alles", Tea machte eine weit reichende Handbewegung. "Ja. Ich liebe ihn. Er ist nicht so, wie ihn alle kennen. Ich glaube sogar, er möchte Atemu nicht verdrängen...er ist seit der Kindheit mit ihm befreundet!" "Wieso tut er das dann? Wieso lässt er sich mit meinem Vater...ich meine...also...mit Anzus Vater ein?" Tea verdrehte die Augen, nun sagte sie schon so was. Anzus Familie war vielleicht die ihrige, aber auch wenn, solch eine Familie konnte ihr gestohlen bleiben. "Weil er es muss." Tolle Antwort, dachte Teana scharfzüngig. "In Ordnung. Ich ziehe mich um, warte vor der Tür auf mich!" Vielleicht schaffte sie es, Kisara so weit zu öffnen, dass sie ihr half. Half, hier heraus zu kommen. Zu Atemu, diesen Strohkopf. * Sie folgte Kisara den Gang entlang. Das weiße Kleid war eng anliegend. Sie war dünner geworden. Man konnte schon ihre Rippen sehen. Sie musste mehr essen. Nur ein Windstoß und sie würde umkippen. Anzu war jedoch wohl genährt. Das müsste Atemu doch auffallen. Oder hatte er nie auf ihren Körper geachtet? Teana dachte darüber nach, ließ ihre Gedanken in eine ähnliche Richtung schwenken. Falls es ihm doch aufgefallen ist, wieso hat er nichts gesagt? Er hat sie so behandelt, als wäre sie diese Anzu. Vielleicht war das auch wieder nur Wunschdenken und er hatte sie nicht erkannt. So traurig es auch war. Kisara blieb stehen und ließ Teana in den Tempelinnenraum hinein. "Viel Glück", sagte sie nur zweideutig. Noch bevor Teana ihr einen fragenden Blick zuwerfen konnte, schloss sie die knarrende Tür hinter sich. "Das Kleid steht dir", sagte Seth hinter ihr. Als sie sich umdrehte, sah sie nur seinen Rücken. Er stand an dem Altar, leicht nach vorne gebeugt und schrieb etwas. Sie hörte wie seine Schreibfeder über einen Pergamentbogen krächzte. "Du hast mich doch noch gar nicht angesehen", kam es ihr über die Lippen und wurde etwas rot. Wieso wurde sie rot? Es war Seth, der Hohepriester. Seth legte die Feder fast lautlos hin und schaute über die Schulter. Er trug an dem heutigen Tag eine weiße Robe. Diese stand ihm viel besser. Seine braune Hautfarbe kam dadurch gut zur Geltung und er wirkte durch die Farbe sündenloser. "Ich muss dich nicht ansehen, um dir das zu sagen!" Wieder wandte er sich zu seinem Schreiben um. Flirtete er mit ihr? Ach Unsinn. Das bildete sie sich ein. "Bist du zur Vernunft gekommen?", fragte er, ohne sie nochmals an zu schauen. Sie blieb stehen und schaute stattdessen nach oben. Sie war weiß und Götterabbilder verzierten die Deckenpracht. "Ich war schon immer vernünftig", fügte sie hinzu. "Im Übrigen, verstehe ich den Sinn nicht so ganz!" "Du spielst solange Anzu. Was ist daran nicht zu verstehen?" "Ich dachte, ich sollte Bakura in den Palast bringen?" "Habe meinen Plan geändert - dieser gefällt mir viel besser!" "Dass ich eine verwirrte Prinzessin spiele und sich Anzu als mich ausgibt?", wiederholte sie seinen Plan. Er nickte und richtete sich wieder auf, drehte sich halb zu ihr herum. Seine braunen Haare waren nicht mehr so wirr und zerzaust. Sie waren ordentlich und gekämmt. "Nun, warum ich dich kommen ließ. Da gibt es etwas...", eröffnete er. Die Geräuschkulisse war ruhig. Nur ein paar Fackeln, die ein paar Mal erbost aufzürnten. Ansonsten völlige Stille. Sie sagte nichts, kam etwas näher, nicht zu nah. Etwa sechs Schritte von ihm entfernt blieb sie stehen. Ihr Herz beschleunigte sich. "Atemu hat mich um etwas gebeten", sagte er und beobachtete ihre Mimik. Hoffnung keimte in Teana auf, "nun es tut mir leid Teana. Ich soll dich morgen früh zur Folterkammer bringen!" Was? Wo war das Problem, dort war sie ungestört mit ihm, dort könnte sie ihm sagen, wer sie war. "Na und?" Sie hob die Schultern, als wäre es ihr gleichgültig. Seths Mundwinkel verzogen sich ein wenig, dann wurde er wieder ernst. "Nun, ich weiß, was du denkst. Aber ER wird dich nicht foltern." NICHT? Foltern? Das hieß, dass man sie... Sie erhaschte sich dabei, wie sie auf seine Unterarme starrte, die allerdings von seinen Ärmeln verdeckt wurden. "Keine Angst, so schlimm ist es auch nicht!", meinte er kühl. "NICHT SCHLIMM? Sag mal spinnst du? Nein, ich verschwinde!" "Gute Idee, Teana. - Das würde ich auch tun." Teana sah ihn abschätzig an. "Meinst du das jetzt ernst oder hab ich die Pointe verpasst?" "Wenn du fliehst machst du dich erst recht verdächtig, aber immerhin besser, als gefoltert zu werden, stimmts?" So hatte sie es gar nicht gesehen. Sie biss sich nachdenklich auf die Lippen. "Verdammt, lass mich zu Atemu gehen und das aufklären, bitte!" "Dann könnte ich mir auch gleich selbst das Messer in den Bauch rammen. Oh nein...Teana, hör mir zu", er schloss die Distanz zwischen ihnen, "verschwinde und komm nie wieder zurück." "Warum hilfst du mir plötzlich? Steckt da was für dich drin?" Unschuldig zuckte er die Schultern. "Natürlich nicht", meinte er zweideutig. Teana krauste die Stirn. "Gibt es noch eine andere Möglichkeit?" "Nicht für dich. Bakura wartet vor dem Tempel. Es wird Zeit. Noch hat Atemu seine Wachen nicht hinaus geschickt. Wenn du gehst, wird alles gut!" "Alles gut?", spuckte sie fast, "was ist mit unserem Abkommen?" "Das ist noch immer gültig, nur dann...", er erhob den Zeigefinger und drückte ihn gegen ihr Kinn, forderte sie auf, ihn anzusehen, "...wenn du gehst! Kehr nicht mehr zurück, Teana!" Sie schluckte, ihr Mund war trocken. Sie musste fliehen. Sie musste Seth das glauben, sie hatte keine Wahl. Aber so machte sie sich doch erst recht verdächtig. Verdammt. "In Ordnung!", stammelte sie unschlüssig und entwand sich seines Blickes, ging ein Schritt zurück. "Dann geh!" Teana nickte noch einmal und rannte an ihm vorbei. Was passierte noch alles? Würde das alles nie ein Ende nehmen? Sie senkte das Tempo etwas, als sie durch den Ausgang ins Freie trat. * Bakura saß auf einen Pferd. EIN PFERD???? Schnell und hastig sah sie sich um. Kein zweites Tier? "Steig auf", forderte er. Teana überlegte nicht lange und tat, was ihr geheißen. Sie setzte sich hinter ihm. Und sofort gab er seinem braun-schwarzen Pferd die Sporen. Der Wind zerzauste ihr Haar, ihre Laune sank auf dem Nullpunkt, sie wurde heftig hin und her geschubst. Sie klammerte sich an Bakuras Hüften. Sie hörte nur seine Schreie, die dem Pferd galten. Es sollte schneller werden. Teana senkte den Kopf, damit der heiße, kleine Sand nicht in die Augen geriet. ATEMU! Sie floh vor ihm. Wie krank konnte sie sein? Sie war ja nicht mal Anzu und jetzt spielte sie sie auch noch. Sie hatte doch gar nichts getan. Und nun saß sie hinter einem Dieb? Oh bei Ra! Das konnte nicht gut werden. Müdigkeit sank auf sie hinab. Die helle Mittagssonne stach in ihren Nacken. Irgendwann ließ sie erschöpft den Kopf nach vorne fallen. Ihre Stirn traf Bakuras Rücken, dann schlief sie unruhig ein. Schlimme Alpträume plagten sie. Heiße Nadeln wurden ihr in die Hand gestoßen und Atemu schaute auf sie hinab und grinste böse. Mit Angstschweiß gebadet und mit heißer Stirn fuhr sie nach oben. Irgendetwas war hinter ihr, nein, neben ihr? Oder? Sie sah verstört hinter sich. Bakura saß hinter ihr, seine Beine gespreizt und sie lag dazwischen, ihren Körper hatte sie wohl gegen seine Brust gelehnt. Sie wurde sofort rot. Sein Pferd graste neben ihnen einige, dürre Grashalme, hinter ihnen rauschte der breite Fluss. Leicht versuchte sie sich fortzurobben, ohne seine Beine zu berühren. Atemu, wieso war er nicht auf der Suche nach ihr? Sie liebte ihn. Sie schaute zurück. Der weißhaarige Junge lag quer angelehnt an einer morschen Palme. Teana verstand der Versuchung ein langes Haar aus seinem Gesicht zu streichen. Es war bereits später Nachmittag. Wie lange hatte sie geschlafen? Leise tapste sie um die Palme herum und trat an den Fluss. Das wohlige Rauschen tat gut in ihren Ohren. Sie schloss einige Minuten die Augen, genoss die Wärme der warmen Sonne. So warm war es gar nicht. Merkwürdig. Oder hatte sie sich schon so sehr an diese Hitze gewöhnt, als sie mit Atemu durch die Wüste gezogen war? Sie ging noch ein paar Schritte näher und ließ sich in die Hocke sinken. Sie ließ ihre Hände leicht in das kühl-warme Wasser gleiten. Es spritzte etwas und kühlte ihre Haut unsagbar schnell. Auf ihrem Gesicht erschien ein Lächeln und für einen Augenblick vergaß sie alles, was sie angerichtet hatte. "Du bist wach!" Sie schreckte hoch. Schaute zurück. Bakura lehnte an der Palme und betrachtete sie. Sein Blick war nicht zu deuten. "Ja, wo...wo sind wir?" "Auf dem Weg zu deinem Vater!" "Meinen Vater?", wiederholte sie, "aber...woher weißt du denn, wo er seinen Bauernhof hat?" Bakura grinste sich einen. "Ich meinte deinen richtigen Vater. Marik Ishtar!" Teana schluckte, brauchte eine Sekunde um ihre Fassung zu bewahren. "Mein richtiger...", fing sie an, konnte den Satz allerdings nicht zu Ende bringen. Ihr Gedanke brach ab. "Dort bist du in Sicherheit, dort wird Atemu dich sicher nicht suchen!" Atemu... "Weil er Atemus Feind ist?", gab Teana zu. Bakura nickte. "Beeil dich, wir müssen weiter. Ich muss bis heute Nacht zurück sein!" "Warum tust du das?", fragte Teana und stand wieder auf, klopfte sich die Kleidung ab. Ihr Kleid war etwas nass geworden. "Weil Seth es mir befohlen hat!" Das war alles was er sagte, dann kehrte er zu seinem Pferd zurück, schwang sich auf den Sattel und wartete. "Ich will aber nicht zu diesem Marik...meinem...meinem Vater." Es fiel ihr schwer, dieses Wort zu benutzen. Immerhin hatte sie all ihre Kindheit damit verbracht einen falschen Mann Vater zu nennen. "Verständlich. Nur du musst das tun. Atemu hält dich...na ja für Anzu. Es ist besser, wenn er dich nicht findet, sonst tötet er dich!" "Warum sagen wir ihm dann nicht die Wahrheit?", spöttelte Tea und sah giftig zu ihm herauf, er reichte ihr stattdessen seinen Arm. "Steig auf....!", bat er und sie tat es. Sie packte seine Hand, drückte dieses Mal fester und bemerkte, wie er eine Grimasse zog, jedoch dazu schwieg. Dann schwang sie sich fast elegant hinter ihm. "Das geht nicht, dann würde er Anzu töten und das...müsste ich verhindern!" Er schaute nach vorne, aber etwas schwang in der Stimme mit, etwas.... Wieso war ihr das nicht schon eher aufgefallen. "Weil du Anzu liebst?" Bakura räusperte sich. Dann galoppierte das Pferd los, seine Nüstern blähten sich auf und sein Tempo beschleunigte sich zunehmend. Teanas Stirn legte sich in Falten. Er wollte sie beide beschützen. Sie und Anzu. Womöglich weil sie Zwillinge waren? Oder sah er in ihr etwa ein klein wenig seine Anzu? Also sollte sie nun Marik Ishtar kennen lernen. Besser, als gefoltert zu werden - glaubte sie zumindest! ***** Anmerkung der Lily XDDD::::: Also, sosososos Seth war also recht zweideutig. Jetzt lässt er sie sogar gehen - ob er doch ein guten kern hat oder das alles sein plan war? tja Teana ist einfach zu naiv, die gute ^^ aber das mag ich ja so. und ich musste das einfach bringen. ati hab ich hier ein wneig "Blöd" dargestellt. ich meine, mal ehrlich, wer würde die falsche anzu nciht erkennen? aber hier hab ich das mal extra gebracht, ich hoffe ihr habt das unterschwellig mitbekommen, dass teana nicht so ganz sicher war, ob ati sie nun erkannt hatte oder nicht! ich muss imme rnoch grinsen, als sie ihm eine ohrfeige verpasst hat. da müsste ati es doch schon gemerkt haben. und wie kann er nur seth vertrauen? *ativerklopp* na ja was soll man machen? Ati vertraut selbst seinen feind. ^^ *rechtblödderati* aber so cool ^^ na ja und gerade baku bringt sie weg...auch noch zu marik *hust* jajaja marik ist der vater (krass, was?) fragt mich nicht,w ie ich darauf gekommen bin. ist einfach so gekommen. ^^ euch alle umplausch hab euch liebe thx @ all eure Lily_chan Kapitel 31: ~Jemanden, den ich kaum kenne: mein Vater!~ ------------------------------------------------------- ~Kapitel 31~ Sie folgten dem Fluss aufwärts. Das Pferd schnaubte. Soviel Teana herausgefunden hatte - trotz der starken Seitenwinde - konnte Sie einen Namen deutlich heraushören und zwar der Name des Pferdes. Dadäus. Es war ein sehr schönes Tier, die dunkle Farbe war an einigen Stellen leicht verwischt und einige weiße Punkte stachen hervor. Aber im Ganzen war das Pferd schwarzfarbig. Sie musste sich ziemlich an Bakura festhalten, womöglich machte er das mit Absicht und beschleunigte das Tempo umso mehr, je näher sie einer Bergkuppe voller Sand kamen. Teana schürzte die Lippen. Sie waren bereits aufgerissen und trocken und ihr Mund war voller Sandkörner. Zumindest kaute sie auf Körner herum - abwertend wand sie ihr Gesicht hin und her und versuchte so gut es geht, ihr Gesicht von dem aufgewirbelten Sand abzuschirmen. Dann endlich, als ob man endlich ihr Gebet erhört hatte, hielt Dadäus an, Bakura ergriff fest die Zügel, dann wieherte das Pferd kurz mit den Hinterbeinen auf. "Wir sind da", meinte Bakura und half Teana aus dem Sattel. Er griff ihr unter die Arme, damit sie sicher auf dem Boden aufsetzen konnte. Lächelnd nickte sie ihm zu. "Und was jetzt?", wollte sie wissen und nahm sofort ihre Umgebung unter die Lupe. Vor ihnen grenzte eine Stadtmauer, die dicht hinter dem Fluss ansetzte. Eine kleine Brücke etwa in 5 Meter Entfernung verband das Stadttor auf der rechten Seite des Flusses mit ihrer Seite. "Wir gehen in die Stadt", erwiderte Bakura ihr mit einem Seitenblick. "Und was ist, wenn sie uns nicht hineinlassen?", Teana überkam Panik. "Das werden sie....ganz sicher!", sagte er so überzeugend, dass Teana kein Widerwort mehr geben konnte. Teana folgte Bakura, der Dadäus mit lockerem Zügel hinter sich herführte. Teana schaute interessiert zu der Brücke. Erst jetzt erkannte sie dort zwei Wachen, die in schweren Rüstungen dastanden und aus den schmalen Schlitzen ihrer Helme hinausschauten. Ihre Lanzen waren ausgestreckt und erlaubten ihnen nicht zu passieren. Erst als Teana und Bakura weites gehend die kleine Brücke bis zu den beiden Wächtern beschritten hatten, zückten sie ihre Lanzen beiseite. "Prinzessin Anzu ---- so früh haben wir nicht mit ihrer Rückkehr gerechnet. Für euch ist der Weg frei!" Mit einer einladenden Geste zeigten die Wächter ihnen den Weg zum Stadttor, das sich genau hinter ihnen auftürmte. Sie hielten sie also für Anzu? Deswegen war Bakura so sicher gewesen. Nicht schlecht, Meisterdieb, dachte Teana. Bakura folgte Teana mit dichtem Abstand. Dadäus schnaubte erneut und seine Hufschläge prallten mit Echo auf der Brücke zurück. Teana ging mit erhobenem Haupt - wie eine Prinzessin durch das Tor. Dann drehte sie sich mit geweiteten Augen zu Bakura herum. "Was wäre denn gewesen, wenn sie mich erkannt hätten?", schnaubte sie ihn an. Bakura sah sie Stirn runzelnd an. "Was? - Wie sollten sie? Sie kennen dich nicht mal Teana." Dann hob er die Schultern. "Wir sind drin, das weitere ist ein Klacks. Dein Vater ist wohl im Palast. Siehst du?" Mit dem ausgestreckten Zeigefinger deutete er etwas nach vorne. Teana folgte seiner Geste. Der Palast leuchtete fast gelblich auf einer etwas höher gelegten Steigung. Dann nickte sie. Ging allerdings nicht weiter. "Was ist?", fragte Bakura. "Ich will da nicht hin", meinte sie ängstlich und senkte das Haupt. "Wieso denn nicht? Marik Ishtar regiert diese Stadt, er ist dein richtiger Vater, hier bist du vorerst sicher, bis Seth Atemus Platz eingenommen hat. Dann kannst ja zurück nach Theben kommen!" "Ich will nicht", widerstandslos schüttelte sie den Kopf. "Wo ist das Problem? - Ich verstehe das nicht!" Bakura tätschelte Dadäus Hals und betrachtete kurz die leere Gasse vor ihnen. "Ich hab Angst vor ihm. Er will Atemu besiegen...und Anzu...ich meine, verstehe das nicht falsch, aber sie will Atemu am Liebsten tot sehen. Und du willst ihn bestehlen", nuschelte sie ihm zu. Bakura grinste. "Ja na und, das hindert dich doch nicht daran, deinen Vater kennen zu lernen und ihn zu fragen, warum er gerade dich weggegeben hat!" Wollte sie das überhaupt wissen? Wollte sie diese Frage wirklich stellen? "Ich kann das nicht...!" Sie drehte sich halb herum, "ich will Atemu sehen. Ich will wissen, ob es ihm gut geht!" "Es geht ihm gut....", begann Bakura. Teana atmete auf, sah ihn dankbar an, "...NOCH!", beendete Bakura den Satz mit einem scharfen Ton. Teana zögerte, ihr Herz pochte schneller. Plötzlich verfiel sie in eine Art Trance, sie spürte auf einmal wie sehr ihr Körper danach verlangte, zu weinen. Sie wollte wirklich weinen. Auf einmal war dieser Sog in ihrer Seele stärker geworden. Ihre Gefühle wurden überschwänglicher. "Nun komm!" Ein Stalljunge kam ihnen auf dem halben Weg schon entgegen und verneigte sich vor Teana, nahm das Pferd ab und brachte es in den nahe gelegenen Stall. "Halten sie mich wirklich alle für Anzu?" "Sozusagen. Dein Vater weiß allerdings wer du bist. Er kennt Anzu zu Genüge, um die feinen Unterschiede zu erkennen." "Oh...na wenn das so ist!", meinte sie abwertend. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust diesen Marik Ishtar kennen zu lernen. ER war ihr Vater. Schluss! Aus! Sie überquerten den Palasthof mit keinen Schwierigkeiten. Einige grüßten sogar Teana und verbeugten sich. Merkwürdig, dachte sich die Braunhaarige. Dann allerdings kamen sie endlich in den Palast. Er war nicht so riesig, wie es von Außen den Anschein gemacht hatte, auch nicht so überwältigend wie Atemus Palast. Aber trotzdem schön und gemütlich. Sie fühlte sich hier heimlich, was ihr irgendwie seltsam vorkam. Bakura kannte sich hier wohl aus, denn er brachte so geradewegs und durch ein paar Seitengänge in den Thronsaal. Teana hielt die Luft abrupt an, als sie in fünf Meter Entfernung einen älteren Mann auf einem herunter gekommen Thron sitzen sah. Das war er also. Ihr Vater! Sie konnte seine Blicke spüren, konnte sehen wie er Blicke mit Bakura austauschte. Dann wurden ihre Schritte immer langsamer. Ihre Schritte hallten unnatürlich gegen die Wand nieder. Dann erwartete sie wohl, dass ihr Vater aufsprang und auf sie zukam, sie in die Arme riss und sich freute seine verlorene Tochter wieder zu sehen. Stattdessen brummte er nur etwas und fuhr durch sein graues Haar. "Bist du von allen guten Geistern verlassen? BAKURA? Wie kannst du sie hierher bringen? Atemu wird her kommen und ....", er beendete den Satz und musterte sie flüchtig. Teana war etwas zurückgewichen. Seine forsche Stimme hatte ihre Angst gemacht. "Seth hat alles geklärt. Atemu hat keine Ahnung, dass sie Teana ist. Er wird ihr nicht folgen!" "Bist du sicher? Du dummer, dummer Dieb du!" Marik schaute sich Teana länger an und stand von seinem Thron auf. Er trug einen, dicken roten Umhang, der über den Boden schleifte. "Atemu ist nicht dumm", meinte er, ohne den Blick von Teanas angsterfüllten Augen zu nehmen, "womöglich hat er euer ganzes Spiel bereits durchschaut...glaubst du wirklich, er ist so dumm und hält meine Anzu für dieses...dumme Bauerntölpel?" Seine Stimme bekam einen rasenden Ton. Teana schaute ihn sich misstrauisch an. Marik Ishtar. Obwohl er ihr Vater war, hatte sie kaum Gefühle in ihrem Körper, die so etwas wie Sympathien ausdrückten - eher das Gegenteil "Sie ist deine Tochter", erinnerte Bakura ihn. "Na und...Atemu ist auf dem Weg hierher, du dummer Junge!" "Was? Das kann gar nicht sein, wir haben alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen", versuchte sich Bakura zu verteidigen. "Schluss!", schrie Marik, " ich habe meine Späher, Bakura. Hältst du mich etwa für dumm? Er ist euch schon seit eurer Flucht gefolgt!" Teana konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Sie schaute zu Boden und hätte fast aufgelacht. Atemu hatte sie also wirklich entlarvt...er hatte es gewusst. Oh mein Gott.....er war hier, er würde sie retten. Wie hatte er es herausgefunden? Wie nur? Alles würde ein Ende haben. Ein gutes Ende. Sie könnte bestimmt einfach so herausgehen und endlich wieder.... "Das... Das kann nicht sein, Marik. Seth hat mir ausdrücklich gesagt...", fing er unüberlegt an und Marik ging ein paar wütende Schritte durch den Raum.Teana wurde in ihren Gedanken unterbrochen. "Seth hat keine Ahnung, er will nur Pharao werden, ihm ist alles egal. Atemu allerdings lässt sich nicht für dumm verkaufen und nun, muss ich meine Stadt erneut gegen Atemu verteidigen. Ich habe mich auf solch einen Kampf nicht vorbereitet. Nun wo, meine...", er schaute zu Teana, "wo meine Tochter hier ist...wird meine Lage immer schlimmer. Wir haben nicht aufgerüstet...." "Dann lasst mich gehen", warf Teana ein und fing Mariks Blick ein. "Dich gehen lassen? Teana, du bist eine Prinzessin, der Familie Ishtar. Du wirst nirgendwo hingehen." "Das war früher doch auch irrelevant!", meinte sie und stemmte die Hände in die Hüften. Marik baute sich vor ihr auf und sein Lächeln war zwar irgendwie nett gemeint, dennoch hinterließ es in Teanas Herzen eine Art Schmerz. "Es tut mir leid, dir. Atemu ist mein Feind. Seine Familie ist es schon seit Generationen. Wenn ich dich jetzt gehen lasse, würde ich mich ihm unterwerfen." "Aber du hast doch selbst gesagt, dass du für einen Kampf nicht gerüstet bist!" "Das stimmt, Teana. Bakura war einfach zu leichtsinnig dich hierher zu bringen. Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass Atemu so leichtgläubig ist?" Marik versuchte ironisch zu lächeln. "Nun Teana, wenn ich den Krieg vorzeitig noch aufheben kann, werde ich das tun. Aber da du meine Tochter bist, kann ich dich unmöglich zu meinen Feind überlaufen lassen!" "Ich bin nicht deine Tochter, das war ich nie." Ihre Stimme zischte und ihre Augen funkelten. "Doch. Das bist du. Egal wie sehr du dich dagegen wehrst!" "Lass mich. Ich muss zu Atemu." "Er hat aber Anzu in seiner Gewalt!" "Bitte...Marik", knurrte sie. "Lasst mich mit Atemu sprechen. Ihr bekommt Anzu zurück, wenn ich heil in Theben angekommen bin!" "Nein. Atemu kann da draußen verrotten. Und du...Teana ebenfalls. Damit du keinen Unsinn machst...Bakura bring sie weg!" Marik trat fest mit dem Fuß auf und zwei Sklaven kamen hereingestürzt. Bakura schaute sie fast verdutzt an, dann ergriff er fest ihren Unterarm und zerrte sie weg. "Aber VATER", schrie sie verblüfft. "Wie schon gesagt", meinte Marik noch einmal, "ich bin dein Vater. Ich habe dich bei deiner Geburt weggeben, weil ich dich verabscheue. Und ich habe nun auch keine Lust, meine Vatergefühle dir gegenüber neu zu ordnen! - Führt sie weg!" "Bakura, was?" Teana strampelte. Die Sklaven eilten herbei und hielten Tea auf der anderen Seite fest. Bakura schwieg. Sie eilten in einen weiteren Nebengang, eine Wendeltreppe hinunter. Die Luft wurde stickiger. Teana fing an zu hüsteln, während ihre Beine scharf über den Boden geschleift wurden. "Geht jetzt", forderte Bakura die Sklaven auf. "Aber der König", unterbrachen sie den weißhaarigen Dieb. "Ist schon gut....lasst mich das machen!" Teana zögerte. War das erlaubt? Hatte Bakura was vor? Die Sklaven verbeugten sich und traten rückschrittlich ihren Rückweg an. Dann blieb Bakura kurz stehen, prustete die Luft aus und fing an zu lachen. "Hab ich einen Witz verpasst?", fragte Teana und merkte, wie er seinen Griff lockerte und sie sich somit aufstellen konnte. "Das funktioniert doch immer wieder", meinte er grunzend. "Ach und was?", fragte Teana leise. "Sklaven sind einfach dumme Persönlichkeiten. Sie erkennen nicht mal einen Fluchtversuch, wenn sie ihn genau vor den Nasen haben." Fluchtversuch? Hieß das etwa? "Willst du mich etwa zu Atemu bringen?", fragte sie Glück verheißend. "Nein!" "Wie jetzt?" "Ich bringe Atemu zu dir! Das wolltest du doch!" "Wieso tust du das? - Und wie willst du das anstellen? Hier in den Palast?" Bakuras Griff wurde plötzlich fester und er knallte sie auf einmal gegen die Steinwand. Er zog sein Messer und hielt es ihr unter dem Kinn. Dann lauschte er. Tea schaute verstohlen aus den Augenwinkeln neben sich. Es war niemand zu sehen. Machte sich Bakura lustig über sie? Weswegen tat er das? "Tu' sofort dein Messer weg", zischte sie kleinlaut "Noch ein Wort und du bist tot, Lady!" Er fuchtelte mit dem Messer vor ihr Gesicht herum, als Teana leise Schritte hörte. Jemand kam die Treppe hinunter. Er schaute sie Hilfe suchend an, mit zu machen. Und sie hatte schon gedacht, dass er sie...er half ihr? Was waren das denn für neue Sitten? Und überhaupt, was bildete sich dieser Marik ein? Und der soll mein Vater sein? Pah! "Lass mich los", sie versuchte mit spielendem Talent sich aus seinem Griff zu befreien - doch sie schaffte es natürlich nicht. Dann sah sie zwei fremde Sklaven, die sich ihren Weg an ihnen vorbei bahnten. Die beiden Männer sahen Bakura ängstlich an. Sie hatte sie gar nicht kommen sehen. Bakura musste ein feines Gespür haben. "Dann mach keinen Mucks mehr, Süße! Geh weiter", forderte er und packte sie etwas zu hart in den Nacken. Sie stolperte gekonnt nach vorne. Dann verschwanden die Sklaven hinter der nächsten Biegung. Bakura blieb mit Teana stehen. Wartete noch einige Minuten, dann lächelte er wieder. Tea schaute ihn schockiert an. "Danke", kam es nur über die Lippen. Er sah sie länger an, als nötig. Zeit schindend fuhr sie mit ihrer Hand durch ihre zerzausten Haare. Wie sah sie nur aus? Wie hatte Marik sie nur so behandeln können? "Also, wieso tust du das?", wollte sie wieder das Thema von vorhin aufgreifen. "Weil", fing er an und begutachtete ihr Gesicht. Teana fühlte sich auf einmal so verloren. Dann griff er wieder um ihren Nacken und so fest er konnte, ließ er sie erneut gegen die Wand prallen. Teana unterdrückte einen Schrei. Er war ihr plötlzich viel näher, als zuvor und sie hatte nicht das Gefühl, dass noch weitere Sklaven vorbei kamen. Was hatte er vor? Bakuras Handgriff entspannte sich etwas, die andere Hand fuhr plötlzich durch ihre Haare, dann... Nein! Oh GOTT! BEI RA! Bakura kam immer näher und bevor sie sich versehen oder irgendwie reagieren konnte, küsste er sie leichtsinnigerweise. Teanas Augen weiteten sich, erst strampelte sie wie verrückt und wollte den Kuss vorzeitig beenden, doch schließlich verfiel sie in eine Art Erregung. Der harte, weiche Kuss Bakuras, hier unten in der Nähe des Kerkers, war ganz anders...als die Küsse die sie mit Atemu getauscht hatte. Ach Atemu. Plötzlich überschlug sich alles, sie fühlte wie gierig er sie küsste, seine Hände in ihren Haaren, doch auf einmal....konnte sie nicht...oh nein, was tat sie hier? Sie schob Bakura etwas zurück. Schwer atmend sah sie ihn missbilligend an. "Was hast...du getan?", stammelte sie und wischte sich über die Lippen. Selbst Bakura schien von sich selbst so überrascht gewesen zu sein, dass er ebenfalls etwas Distanz schaffte. "Es tut...mir...leid. Nur...ich hab für einen kurzen Moment...gedacht...du wärst...-...Anzu!" Tea war geschockt, nein, enttäuscht. "Oh...ähm...es ist wohl besser, wir vergessen das!" Dann wollte sie sich wieder von der Wand abstützen. Bakura sah sie wieder an. Erneute Geräusche ließen die beiden zusammen fahren. Bakura schaute zur Seite, packte unwirsch in ihre Schulter und lief mit ihr zur nächsten Abzweigung in eine geöffnete Zellentür hinein. Dahinter lag Dunkelheit. Aber nicht nur das. Mit dem gesamten Schwung ertasteten sie kurzerhand nicht nur Dunkelheit, sondern auch keinen Boden. Das Nichts! Eine lange, steile und tiefe Treppe stellte sich ihnen in den Weg. Mit Schwung rollten sie schmerzhaft die Stufen hinunter und landeten in der Dunkelheit aufeinander, heile zu Boden. "Wo sind wir?", krächzte sie. "In einem Kerker!", antwortete Bakura und schaute nach oben. Die Treppe war von hier unten sichtbar und oben die geöffnete Zellentür. Dann sahen sie zwei Wächter die oben vorbeigingen und miteinander redeten. "Los, weg da", stauchte sie Bakura zusammen, als die Wächter nicht mehr zu sehen waren. Doch der blieb genau auf ihr liegen. Wieder versanken sie in ihre Blicke, die sie sich gegenseitig zuwarfen. "Ich bin nicht Anzu...", wollte sie nur sagen, doch erneut trafen sich ihre Münder. Sie wollte ihn nicht küssen, sie liebte ihn nicht mal. Doch sie hatte solch eine Sehnsucht nach diesem Gefühl, nach Küssen die voller Leidenschaft waren, dass sie sich völlig damit zufrieden gab. In der Dunkelheit phantasierte sie sich zumindest Atemus Gesicht. Glaubte, dass er es war, der sie so küsste. Ihre Gefühle wurden für kurze Zeit abgeschaltet. Es war als wäre sie in eine Art Koma gefallen. Seine Hände waren fast überall. "Atemu", stöhnte sie....halblaut und schrie fast, als sich Bakura von ihr löste. Sie zuckte zusammen. "Oh bei Ra! - was machen wir nur? Was soll das? Wieso küsst du mich ständig? Ich liebe Atemu!" "Ich, ich weiß", meinte er verlegen. "Das war ja nicht zu überhören!" "Dann bring mich hier weg!" Tea stand auf, ihre Kniescheiben schmerzten, wohl noch von dem üblen Sturz. "Außerdem hast du mich zurück geküsst!" "Das ist gar nicht wahr", meinte sie und stieg mit ihm wieder die Treppe hinauf. Der Kerker war zum Glück leer gewesen und die Zellentür noch weit geöffnet. Hier unten war die Luft noch stickiger und kaum mehr geruchlos. "In Ordnung, folge mir! Es ist wohl besser, wenn wir uns nicht mehr ansehen!" Bakura ging an ihr vorbei, schaute noch einmal in den Gang neben sich und schlich sich weiter. Gab ihr ein Handzeichen und sie folgte ihm tapsend. Was hatte sie getan? Wie konnte sie Bakura zurück küssen? Marik wollte sie hier unten einsperren? Und sie küsste Bakura in einem Kerker? Hinter der nächsten Biegung verharrten sie nebeneinander, jeder in seinen Gedanken schwelgend. "Es tut mir leid, was da eben mit deinem Vater passiert ist", flüsterte Bakura und schaute an ihr vorbei, begutachtete den nächsten Gang. "Er...er verabscheut mich", wiederholte sie Marik und sinnierte darüber nach, wie sie sich ihr erstes Treffen wohl vorgestellt hatte. "Nun ja, das hat er sicher nicht so gemeint. Er war nur sauer!", korrigierte Bakura sie und schaute sie kurz an. "Sauer? - So sagt man das also, was? Du kannst doch nichts dafür, dass Atemu uns gefolgt ist!" "Tja, so ist Marik Ishtar nun mal. Keine Sorge, sobald ich dich in Sicherheit gebracht habe, werde ich Atemu zu dir bringen!" "Und wo soll diese Sicherheit sein?", murmelte Teana und versuchte ihre Angst nicht zu spüren. Sie hatte Panik entdeckt zu werden. "Das wirst du schon sehen. Nun komm...und sei leise!" Er fasste ihre Hand - am liebsten hätte Teana ihre Hand zurückgezogen, doch dieses Mal war sie wohl völlig auf Bakura angewiesen. Er schien sich hier unten gut auszukennen. Also wo war ihr Problem? Leise schlich sie hinter ihm her, beschleunigte ihr Tempo als sie den Gang entlangliefen. Dann blieb er vor einer schweren, metallischen Tür stehen. "Das Sicherheitsschloss ist hier nicht gerade das Beste. Also das haben wir gleich", wollte er sich selbst loben und kniete sich etwas nieder. Holte einen kleinen Draht aus seiner Manteltasche und fuhrwerkte damit in dem Türschloss herum. Teana schaute übers eine Schulter und war fasziniert von der Leichtigkeit des Öffnens und wie sanft er doch mit dem kleinen Draht umging. Ein wenig nach rechts drehen, und ein geringfügig nach links. Dann hörten beide ein Klacken. Bakura schob die Tür auf. "Bitte sehr, meine verehrte Prinzessin Ishtar!" Er legte seine Hand auf ihr Schulterblatt und drückte sie durch den Türspalt. Tea blieb erstaunt stehen. "Wo sind wir?", fragte sie und wartete bis Bakura hinters ich die Tür geschlossen hatte. "Außerhalb des Palastes, wohlgemerkt!" "Und woher wusstest du, wie wir herauskommen?" "Nun sagen wir mal so, ich hatte auch mal die Gelegenheit eine Zelle von innen zu bewohnen. Aber das ist schon lange her und er hat immer noch nichts unternommen, seinen Kerker etwas sicherer zu machen." Bakura schüttelte nur grinsend den Kopf. Tea schaute nach oben. Hinter ihnen wuchtete der Palast in die Höhe, vor ihnen verlief wieder der breite Fluss. "Wenn wir nach rechts gehen, kommen wir in die Stadt, nach Links in die Wildnis. Zur linken Seite ist Mariks Territorium beendet und Atemus beginnt." "Na dann lieber in die Wildnis, oder?", meinte Tea und schirmte sich mit der abgeflachten Hand die Augen ab. "Unsinn. Da wird dich Atemu nicht finden. Du musst in die Stadt!" "In die Stadt?", fauchte sie, "auf keinen Fall. Marik wird mich suchen und dann ist die Stadt das Erste, was er durchsuchen wird!" "Nein, eben nicht! Er wird davon ausgehen, dass du auf Atemus Gebiet sein wirst und schickt seine Leibgarde dorthin." Teana rümpfte die Nase. "Und wie soll Atemu in die Stadt kommen? Man sucht ihn doch schon. Und wenn er vor dem Palast auf mich wartet?" "Nun, er ist bestimmt nicht allein gekommen. Ich bringe dich in eine Gaststätte. In etwa zwei Stunden wirst du Atemu gegenüberstehen. Versprochen!" Bakuras weiß-graue Haarfarbe leuchtete ein wenig in der fahlen Mittagssonne. "Warum tust du das?", wollte sie noch einmal wissen. "Ich hab meine Gründe", sagte er nur und drehte sich um. Sein Umhang flatterte auf. "Komm! Es ist nicht weit und wir müssen uns beeilen." *********** Anmerkung der Lily_chan: sososososo war also das erste treffen mit marik. na ja der hatte nun echt andere sorgen. nicht wahr, als sich um teana zu kümmern und um ehrlich zus ein, wollte ich ein etwas abgekühltes verhältnis mit einbringen. baku&tea szene musste einfach sein, ich hatte mal vor längerer zeit ne baku&tea story gelesen und ich musste so ein wenig davon auch noch einbringen. XDD aber es wird trotzallem noch eine ati&tea story keine panik. nun ja, fragend sind sicherlich entstanden. ati ist auf demw eg zu amrik und hat es wohl herausgefunden, wie, warum und weshalb...wird alles im nächsten kap beantwortet. und das baku tea geholfen hat, tja, wer weiß, wer wieß, was da noch alles passieren wird und ob er wirklich so eine ehrliche seele ist und tea wirklich helfen will....na mal sehen. so, hoffe, es hat euch gefallen. marik wird natürlich nochmal vorkommen und das nächste treffen wird um einiges anders werden. *hehe* aber alles wird noch nicht verraten. ob tea ati sehen wird? *löl* wer weiß! hdl eure Lily_chan und dnake nochmal für die liebsten und vielen kommis. ihr seid so cool. XD *alleumplauschenundumknuddelnmuss* Kapitel 32: ~Augen in der Dunkelheit~ ------------------------------------- ~Kapitel 32~ "Bleib hier, Teana und warte auf mich!" Bakura dirigierte das braunhaarige Mädchen hinter die Gaststätte. Eine dunkle Gasse, es roch nach verfaultem Obst und nach üblen Alkohol. "Hier warten?", Teana fröstelte. Hier war absolut niemand. Nur ein Fenster schräg an der Seite, weit oben gelegen, unterhalb des Dachgiebels ließ einen gefächerten, schmalen Strahl einer Lichtquelle andeuten. "Ja, oder willst du etwa auffallen? Wie schon gesagt, du bist hier ANZU. Die Prinzessin. Und du kannst dich wohl kaum in einer Gaststätte blicken lassen!" Teana zögerte erneut, hob dann die Schultern. "Also...du bringst wirklich Atemu hierher?", wollte sie wissen und fuhr sich zittrig über die Hüften. Das dünne Kleid klebte an ihrem Körper und die Hitze die nun langsam in der Dunkelheit abkühlte, ließ trotzdem nicht locker und kroch sozusagen in ihren Adern hinauf und ließ sie von innen heraus beben. "Ja. Setz dich hin!", forderte er unwirsch und drückte sie etwas zu hart auf einer zerknautschten Kiste. Bakura schaute noch einmal verstohlen zu allen Seiten, dann verschwand er und trat in die hellere Gasse hinaus, wo Teana ein paar Schatten von Menschen erkennen konnte. Ohne ein Geräusch zu machen drückte sie sich weiter in die Dunkelheit hinein. Die Kiste war etwas hart für eine bequeme Sitzposition und des Weiteren glaubte Teana langsam in der Dunkelheit noch mehr Schatten zu sehen, die wohl nur ihrer Fantasie entspringen konnten. Sie zermaterte sich das Hirn darüber, was sie bis eben alles erlebt hatte. Sie hatte ihrem Vater gegenübergestanden. Er mochte sie nicht und sie mochte ihn nicht. Was war also an diesem fahlen Verhältnis auszusetzen und was hatte sie erwartet? Immerhin war Marik Ishtar der Feind Atemus. Zum anderen half Bakura ihr? Ein gewöhnlicher Dieb, der doch den Palast Atemus ausräumen wollte? Wieso sollte er ihr helfen wollen? Und wie wollte er unbemerkt Atemu in die gut bewachte Stadt Mariks bringen? Und würde Atemu Bakura glauben? Und woher wusste Atemu von dem ganzen Schwindel? Um ehrlich mit sich selbst zu werden, versuchte Teana keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Sie lehnte sich etwas zurück. Die dreckige, nahe Stadtmauer drückte in ihren Rücken, ihr Hinterkopf leicht angehoben, starrte sie hinauf zum Himmel. Hier wurde es sehr schnell dunkel - das hatte sie schon gelernt. Wie viel Zeit wohl schon vergangen war? Sie schluckte hart. Sie suchte nach den Worten, die das erklärten, was sie bei den Worten ihres Vaters gefühlt hatte. Sie suchte nach einer Möglichkeit, zu erklären, wie sehr es sie getroffen hatte, was ihr Vater gesagt hatte. "Teana?" Atemus' sanfte Stimme riss sie aus ihren Gedanken und langsam öffnete sie ihre Augen. Für einen Moment verschwamm alles vor ihr, bevor die einzelnen Konturen vor ihr wieder an Schärfe gewannen und sie Atemus' besorgten Blick einfing. Behutsam ergriff er ihre Oberarme und zwang sie so sanft, ihn anzusehen. "Atemu", sie schreckte auf. "Endlich, ich bin ja so froh!" Ohne lange darüber nachzudenken nahm der Pharao sie in den Arm. Er spürte die warme Haut ihres Rückens unter seinen Fingerspitzen und versuchte, das aufkommende Gefühl von weichen Knien zu unterdrücken. Es war völlig unangebracht, dass es ihn nervös machte, sie in seinen Armen zu halten. "Oh Teana!" Ihre Hände krallten sich in den Stoff seines Umhangs und er merkte, wie sich die linke Seite seines Capes langsam mit Tränen voll saugte, während immer wieder heftige Schluchzer Teanas' Körper schüttelten. Unbewusst schloss er seine Augen und zog den Duft ein, den ihr ihre Haare abgab. Seine linke Hand wanderte ihren Rücken hinauf und rutschte unter ihre seidigen Haare zu ihrem Nacken, drückte sie so noch ein Stückchen näher an ihn, während die andere beruhigend über ihren Rücken strich. "Es tut mir alles so leid", murmelte er. Teana hatte Bakura völlig vergessen. Dieser wandte sich verlegen von der Szene ab, die sich ihm bot. Auch, wenn es nur eine einfache Umarmung war - bei den beiden sah es so viel intimer aus und er fühlte sich, als hätte er sie in einer viel prekäreren Lage erwischt. Als würde er Anzu in Atemus Armen sehen. "Atemu", setzte sie mit heiserer Stimme an. "Wie hast du es herausgefunden?" Und Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie zu ihm aufsah. Es war auf einmal eine Sicherheit vorhanden, die sie sich die ganze Zeit über vorgestellt hatte. Nun Atemu so nah zu sein, mit dem Wissen, dass er wusste, wer sie wirklich war - sie fühlte sich so glücklich. Ein leiser Seufzer löste sich von seinen Lippen und er richtete seinen Blick auf seine Schuhe, als er anscheinend an diesen Moment dachte. Der Schatten, der sich dabei über seine Augen gelegt hatte, war ihr nicht entgangen. "Sie hat etwas getan, was du nie getan hättest. Oh Teana, ich war ja so blind, ich...", seine Stimme brach. Mitfühlend sah sie zu ihm und nahm seine Hand, die immer noch auf ihrem Unterarm gelegen hatte, in ihre. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu ihr auf. Als bereitete es ihm körperliche Schmerzen, dass er diesen wichtigen Menschen enttäuscht hatte. In dem Augenblick, in dem er zu ihr aufsah und ihren Blick traf, fühlte es sich an, als wären sie verbunden. "Du bist hier", antwortete Teana leise. Atemu richtete sich langsam wieder auf und wandte sich zu Bakura. "Ich danke dir, wer immer du bist, Bakura. Ich werde Teana nun mitnehmen, ich halte mich schon viel zu lange auf Mariks Gebiet auf!" Bakuras Gesicht lag im Schatten. Teana hatte auf einmal eine Gänsehaut, die sich über ihren Unterarm zierte, sie hatte noch immer Atemus Hand umfasst, doch als sie einen Blick auf Bakura warf, wurde die Angst noch größer in ihrem Herzen. "WER hat gesagt, dass du sie mitnehmen kannst?", brüllte jemand. Atemu und Teana standen wie gelähmt auf der gleichen Stelle und schauten an Bakura vorbei, zu der Stimme, die Atemus Feind gehörte. "Es ist eine FALLE?" Atemu fasste sich an der Stirn. Wie dumm war er eigentlich, daran hätte er denken müssen. Wieso war er nur so verbohrt? Er hatte nur an Teana gedacht, er wollte sie retten, wer hätte ahnen können, dass Bakura mit Marik unter einer Decke steckte. Marik trat aus dem Halbschatten hervor und ein höhnisches, verschmitztes Grinsen zeigte er den jungen Pharao, der ein wenig zurückwich. Teana klammerte sich hilflos und mit wütendem Blick an Atemu. "Bakura, wieso hast du das getan?", schrillte ihre Stimme. "Nun, wie gesagt, ich hatte meine Gründe. Solch eine Gelegenheit, wo der gutmütige Herrscher alleine zu Mariks Festung kommt, musste ich ausnutzen!" Bakura hob dazu die Schultern, als wäre es eine alltägliche Routine. "Heißt das, du bist wirklich allein -?" Teana zupfte an Atemus Ärmel. Dieser versuchte Herr über die Lage zu werden. "Ja, ich BIN allein", sagte er tollkühn. Als er es herausgefunden hatte, hatte er sich einfach sein Pferd geschnappt und wollte Teana retten. Er hatte überhaupt nicht weit reichend nachgedacht. "Na wenn das nicht Schicksal ist, lieber Atemu. Ich denke meine Gastfreundschaft wird dir gefallen. Wie ich weiß, hat Teana sie schon kennen gelernt", entgegnete Marik ironisch und lachte bitter auf. "Marik du verdammter -", Atemu hob drohend die Hand. Doch Marik ließ sich dadurch nicht einschüchtern. "Was willst du machen, lieber Pharao? Du bist allein - auf meinem Territorium, ohne deine Leibgarde - denkst du wirklich du wärst wieder ungesehen aus dem Stadttor gekommen?" Marik kam etwas näher. Sein Blick war nur auf Atemu gerichtet, Teana sah er gar nicht erst an. Bakura hielt sich im Hintergrund. Hatte seinen Blick gesenkt. Teana stöhnte vor Wut. "Lass uns gehen. Du bist mein VATER!", schrie sie Marik ins Gesicht. Erst jetzt schien sich die Situation zu entlasten. Diese gefährliche Spannung schien sich langsam zwischen den beiden Kontrahenten auszupeitschen. "Ich BIN zwar dein VATER, doch das hindert MICH nicht daran, meinen Feind und seine Komplizin einzusperren. Oder willst du mir etwa erzählen, dass du den Pharao nicht hierher geschickt hast?" "ICH?", fragte sie ungläubig, ihre Stimme bebte. "DU hast doch alles so geplant, habe ich Recht?", fügte sie hinzu und drückte Atemus Hand fester. "Wer weiß. Nun ihr werdet erst einmal abgeführt. Es tut mir gar nicht leid, Atemu. So stehst du mir nämlich nicht mehr im Weg!" Wieder dieses breite Grinsen, das schon Fratzen in seinem Gesicht schnitt. "Wenn ich mein Schwert dabei hätte, würde ich dir dein Mund herausschnitzen, Marik. Teana ist königlichen Blutes, sie ist deine Tochter. Wie kann man sich als Vater so benehmen? Wenn du schon jemand einsperren willst, dann nehme mich. Doch Teana lass in Frieden!" Sollte dies ein Diplomatie-Versuch werden? Teana schaute zögernd zu Atemu hinüber. Was hatte er da vor? "Ich entscheide hier, Atemu. Du bist leider auf meinem Land, in meiner Stadt. Im Übrigen muss ich dir dafür danken. Dass du mit dieser Blödheit wirklich so weit gekommen bist, hätte ich gar nicht erwartet." Atemu setzte einen Fuß vor. "Noch ein Wort und du....", fing er drohend an. "Und was? Ich habe keine Angst vor dir Atemu. Ich kenne all deine Schwachstellen. Glaubst du etwa ich hätte mich auf solch ein Treffen nicht vorbereitet? Ich weiß mehr über dich, als du denkst!" "Bakura....du verdammtes Schwein. Ich dachte, du würdest mir helfen!", Teana spürte Tränen des Zorns. "Tja, wie schon gesagt, ich hatte meine Gründe!" Bakura legte den Kopf schief und schaute sie demonstrativ an. "WACHEN!" Mariks erhobene Stimme echote in der Umgebung. Auf die Sekunde kamen mehrere Soldaten in die Gasse, und ohne sich auch nur wehren zu können, hatten sie Atemu und Teana in Gewahrsam. "NEEEEEEEEEEEEIN!", Teana stampfte wie wild und wollte sich losreißen. Doch die drei Muskelpakete hielten sie so fest und drückten ihr Handgelenk ein. "Teana", stach Atemu heraus, "versuch es erst gar nicht!" Gab er schon auf? Hallo? Er war der Pharao. Wie konnte er auch alleine kommen? Alles war Atemus Schuld. Nein, eigentlich war es nur ihre. Ihre allein. Sie hatte das alles eingebrockt. Genau der Kerker, wo Bakura und sie hineingefallen waren. Genau dieser war es, wo sie nun landeten. Nur deutlich heftiger und schmerzhafter ging es von statten. Dann wurde die dicke Metalltür zugeschlagen und mehrere Riegel zugeschoben. Eine Fackel leuchtete spärlich im Innenraum des Kerkers. Sonst herrschte tiefschwarze Dunkelheit. Atemu lag noch auf dem Rücken. Er stöhnte unter Schmerzen, als er versuchte sich aufzurappeln. Teana konnte ein wenig besser sitzen. Sie verdrehte die Augen. "Ich bin ja froh, dass du da bist...aber so habe ich mir das nicht vorgestellt", sprudelte sie hinunter. "Wie konntest du nur alleine herkommen? Du bist doch Pharao, verdammt noch mal....was hast du dir dabei gedacht?" Sie stieß leicht mit ihrem Handrücken in seine Hüfte, bis er sich völlig aufgerappelt hatte. "Ich habe nur an dich gedacht, ja, vielleicht hätte ich meine Leibgarde mitnehmen sollen, aber du warst in dem Moment wichtiger. Wer hätte ahnen können - dass Bakura....und Marik unter einer Decke stecken?" Atemu wischte mit seinen Händen über den feinen Stoff seines Umhangs. "Bist du verletzt?"; wollte sie besorgt wissen und fasste blindlings nach ihm. "N-nein!", entgegnete er. "Wäre ich nicht so dumm gewesen, wärst du gar nicht hier! Alles ist meine Schuld!", sagte sie gepresst. "Das ist doch Unsinn, Teana!", widersprach er und lehnte sich an die kahle Mauer an. "Du hättest nicht herkommen sollen!", meinte sie wieder. "Und dich deinen Vater überlassen sollen?" Er betonte "Vater" extra laut und hörte daraufhin Teanas tiefes Schluchzen. "Wie kann er nur mein Vater sein, wenn er mich in einen Kerker sperrt?" "Nun bin ich ja bei dir!" Er schaute sie an und als sie zu ihm sah, wusste sie, wie sehr sie sich doch seine Anwesenheit ersehnt hatte. "Du kommst immer nur wegen mir in solchen Situationen!", erkannte sie reumütig. "Das ist gar nicht wahr! - Soll ich dir sagen, wie ich es herausgefunden habe?" "Hmmm...ja!" "Sie, sie wollte mich töten, als ich sie küssen wollte!" Teana schluckte. "Oh!", konnte sie ihm nur antworten. "Und an ihrer Figur...und....", Atemu schaute Teana wieder länger an, "an deiner Ohrfeige!", grinste er. "Du hast es Seth nicht abgekauft?", wollte sie wissen. "ERST SCHON, nur als ich dich da gesehen habe...da...spürte ich es einfach. Deine Art ist ganz anders, wie die von Anzu. Anzu verhielt sich mehr königlich, doch du bist da eher...." "Bäuerlich?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Atemu räusperte sich. "Nun ja, du bist eben herrischer Natur- barscher und....etwas naiv. Anzu ist das komplette Gegenteil." "Schön, dass es dir erst so spät aufgefallen ist!", meinte sie schnippisch und schürzte die Lippen. "Hab ich was Falsches gesagt?" Atemus sanfte Stimme ließ Teas Wut noch anzüngeln. "Ist schon gut", wertete sie ab, "wir sollten nicht darüber reden, wir sollten lieber wieder hier heraus kommen! Eine Idee?" "Ja..." "Und welche?", fragte Tea. "Komm näher! Es sollen ja nicht noch die Ratten hören!" Ratten? Hier unten? Tea lauschte, kam aber Atemus Gesicht näher. "Noch näher", verlangte er. Sie rieb schon an seiner Nasenspitze. Dann musste sie lächeln. "Sehr witzig, Pharao." Dann küsste er sie. Sie konnte dieses Verlangen spüren, es sogar imaginär anfassen, so stark war es. So voller Leidenschaft und Hingabe. Seine Hände fuhren durch ihr Haar und ruhten dann in ihrem Nacken. "Ich liebe dich", hauchte er. "Wie konnte ich nur so blind sein!" Wie konnte er? ... Tea schüttelte den Gedanken ab. Vergaß dabei, wie sie Bakura geküsst hatte. Bakura? Dieser verdammte, hinterlistige Dieb. Moment, vielleicht war er gar nicht...? Er hatte ihr doch gezeigt, wie die Schlösser zu öffnen sind? Sie stupste Atemu etwas zurück. Schnell und hastig atmend schaute sie Atemu an. "Ich glaube Bakura hat uns nicht hintergangen!" *************** Anmerkung der Lily: Hab nur den Titel geändert @ Just_Nothing!!! ^_^ thx und bald kommt das nächste kap Kapitel 33: ~Mir sind die Hände gebunden~ ----------------------------------------- ~Kapitel 33~ Atemu hielt sie zurück, fasste nach ihrem Oberarm. "Warte bitte, was hast du vor?" "Ich rette dich....ich meine UNS!" Tea schaute ihn an, war sich nicht sicher, ob der Schatten vor seinen Augen von der Düsternis kam, oder weil er es nicht verstand. "Es hat doch keinen Sinn, Teana. Bakura hat mich, ganz besonders MICH hintergangen, wieso sollte er gerade dir helfen?" "Weil ER dich auch nicht geküsst hat", entgegnete sie kühl und etwas eingeschnappt. Sie hatte sich bereits umgedreht und war auf dem Weg zur verschlossenen Kerkertür. "ER HAT WAS?", spie er aus. Tea verhaarte kurz und raunte sich in ihrem Inneren selbst zusammen. Wie konnte sie nur so dumm aus? Atemu hätte es nie erfahren, wieso hatte sie das gesagt? Sie hob gelangweilt die Schultern. "Ich sag ja auch nichts zu deinem Techtelmechtel, Atemu - großer Herrscher über Ägypten. Du hast doch Anzu geküsst und sie für mich gehalten...und nun hast du was dagegen, wenn ich Bakura geküsst habe? So ein Schwachsinn", maulte sie und kniete sich vor die Kerkertür. Sie inspizierte das Schloss. Sie hätte sich in dem Moment selbst verfluchen können. Von außen waren doch Riegel vorgeschoben worden - wie hätte sie die schon zur Seite schieben können? Sie konnten nicht heraus. Also war ihr toller Fluchtweg doch nicht so ausgereift gewesen und das mit Bakura hätte sie lieber nicht erwähnen sollen. "Ich fasse es ja nicht", entgegnete er aus der Ferne, Tea konnte hören, wie er seinen Fuß über den harten Steinboden scharrte. "Und ich fasse auch so einiges nicht, aber mir soll es ja egal sein. Deine Blindheit erschlägt dich noch einmal, Atemu. Wie konntest du auch nur alleine herkommen?" Tea ballte ihre Hand zur Faust und schlug auf die Kerkertür ein. "Ist das ein Versuch die Tür aus den Angeln zu schlagen?", fragte Atemu ironisch und beschaute sich Teas verzweifelte Faustschläge. Ein langer Schall ertönte, echote noch ein paar Mal in ihren Ohren, dann gab sie auf und fiel auf die Knie zurück. Sie ließ ihren Kopf hängen. "Außerdem wer hat gesagt, dass ich alleine gekommen bin?", fasste er ihre vorherige Meinung auf. Dieses mal war es Tea die überrascht über die Schulter hinunterblickte. Von der Treppe aus gesehen, saß Atemu ziemlich weit unten im Schacht, die einzige Fackel beleuchtete gerade Mal ein drittel, wenn nicht weniger des Raumes. "Du hast doch zu Marik gesagt, dass du....", fing sie an. "Meinst du etwa ich bin wirklich so blöd und erzähle ihm etwas davon?" "Wer ist denn noch bei dir?", fragte sie hoffnungsvoll. Sie kletterte wieder tastend die Treppe hinunter. "Du kennst doch noch Yugi. Mein Cousin, richtig?" "Ach der aus dem Bordell?", meinte Tea. Atemu zögerte, räusperte sich dann. "Er hat ja da nicht gearbeitet", meinte er schnell, "ich habe ihm gesagt, dass so was passieren wird. Er steht bestimmt schon vor dieser Kerkertür und wird mich retten! Ich meine uns...!" Er hüstelte gekünstelt und starrte Teana weiterhin an. "Willst du mir das jetzt ewig vorhalten? Ich meine diese Anzu-Sache? Woher hätte ich es wissen können, dass meine Verlobte eine Zwillingsschwester hat?" "Ich dachte du kennst Mariks Familie?" "Kennen ist etwas übertrieben", meinte Atemu und hielt sich kurz den Kopf. Er kam ihm zentnerschwer vor. "Ich wusste nur von einer Tochter, die ich ja noch nie gesehen habe. Hätte ich gewusst, dass du auch seine Tochter bist, dann..." "Dann hättest du dich nie mit mir eingelassen, was?", schnitt sie ihm scharf das Wort ab. "Was ist denn los mit dir?", fragte er ungläubig, "was redest du da? Natürlich hätte ich das, du bist ganz anders!" "Ich bin trotzdem eine Ishtar!", sagte sie unbekümmert und traurig. "Das ist mir egal!" "Ich habe deine Wut gesehen, als du mich für Anzu gehalten hast, habe gesehen, wie weit du gehen würdest um Marik zu vernichten. Ich weiß, wie sehr du ihn hasst und das beruht wohl auf Gegensätzlichkeit!" Teana stützte ihre Hände auf ihren Hüften ab und studierte Atemus Gesicht, das wieder im Halbschatten lag. "Wenn es dein Wunsch ist, dass ich Marik verschone, dann....werde ich das tun", meinte Atemu auf einmal. "Hast du eigentlich verstanden, wovon ich rede?", raunte sie, "Marik ist mir doch vollkommen egal, so egal, wie ich für ihn bin. Ich will nur weg hier von den Lügen, die mir immer erzählt wurden. Ich fühle mich nicht wie eine Prinzessin, Atemu. Und es wäre besser gewesen, wenn wir uns nie getroffen hätten. Du verschonst ihn ja doch nicht, obwohl du es ja bei Seth getan hast - und DAS verstehe ich ABSOLUT nicht!" Ihre Wut auf Atemu und einfach auf alles war plötzlich so stark geworden, dass es ihr egal war, wen sie verletzte. "Seth war mein Freund, ja vielleicht war es falsch ihn gehen zu lassen. Ich löse nicht immer alles mit Gewalt Teana. Glaub mir, ich hasse das und verabscheue es. Mein Vater war da ganz anders. Ich denke immer, auch mit Diplomatie kann man so einiges lösen. Aber einige sind so sturköpfig, da bringen Worte nichts. Und das habe ich gemerkt." "Schön", sagte sie mit lauter Stimme, "wenigstens etwas. Besser später als nie. Nur wir sitzen fest. Und Die Tür kann ich doch nicht öffnen. Nun warten wir wohl ab! - und wo ist Yugi?" Sie schaute sich um, ihre Wut lag bereits auf ihrer Mimik. "Ich weiß, du bist sauer", fing Atemu an. "Sauer? Ach was....wie kommst du darauf? Ist doch ganz normal, dass ein mächtiger Pharao allein in die Stadt kommt und sich dann wundert, wenn er gefangen genommen wird!" "Das hatten wir doch schon", meinte er, "wie oft soll ich das noch erklären? Ich war nicht allein. Nur Yugi braucht vielleicht etwas Zeit, mich zu finden!" "Ach, hängt er Suchzettel nach dir aus? So wird das nichts...ich krieg Platzangst hier drinnen!" Das letzte schrie sie und hoffte, dass einige Wächter sie hören konnte. "Dafür kann ich nichts. Marik wird mir nichts tun, dafür bin ich viel zu wichtig!" "Du bist dir aber sehr sicher, was? Seth und Anzu wollten dich umbringen, ach oder hab ich das nur so aufgefasst? Ach und...Bakura wollte dich bestehlen. Hab ich noch was vergessen? Wenn du denkst dass dir Marik nichts tun wird...dann sei es so!" "Teana, beruhige dich mal und Setz dich endlich!" Plötzlich verfiel Atemus Stimme in solch einen barschen Ton, dass Teana kein Widerwort geben konnte. Sie war irgendwie geschockt über diesen plötzlichen Wandel. Für diesen Moment sah sie wirklich den Pharao in ihm und nicht ein hilfloses Geschöpf. "Das ist ja nicht zum aushalten", sagte er herrisch. "Ich kann es nicht ändern, in Ordnung." Teana schüttelte genervt den Kopf. "Wenn du das sagst!" Noch immer war sie wütend. Wieso beruhigte sie sich nicht? Weil sie keinen Ausweg sah? Und Atemu auch nicht? War es das...? Atemu zog seine Beine zum Körper und schlang seine Arme darum. "Yugi holt schon Hilfe...glaub mir!" "Schön, wenn man nicht mal was alleine schaffen kann", erwiderte sie schnippisch. Gott, wieso hielt sie nicht einfach den Mund. Sie war ja so sauer. "Ich hör dir gar nicht zu. Du hast ja keine Ahnung, was du sagst. Nur weil wir einige Tage zusammen verbracht haben und ich dich eigentlich heiraten wollte, heißt es nicht, dass du mich richtig kennst...es ist wohl besser wenn ich meine Frage zurückziehe!" WAAAAAAAAS? Was meinte er damit? War er nun eingeschnappt? Einer musste doch mal was sagen! Oder etwa nicht? "Welche Frage?", meinte sie überstürzt. Atemu schielte zu ihr herüber. "DIE FRAGE!....Ob ich dich heiraten will....es ist besser, wenn wir das lassen! Wie es aussieht hasst du mich wirklich!" "Das....das stimmt nicht...."; fing sie an, wurde aber unterbrochen, als die Kerkertür aufgestoßen wurde. Ängstlich schaute sie zum grellen Licht. * Nach dem dunklen Umriss zu urteilen und der schmächtige Körper im Eingang, schätzte Teana, dass es Bakura sein müsste. "Komm mir nicht zu nahe", fuhr Atemu ihn an. Atemu schien sich wohl sehr sicher zu sein,w en er da oben sah. Bakura allerdings trat schallend die Treppenstufen hinunter. Tapp...tapp...tapp...tapp. Es waren also vier Treppenstufen? Der Braunhaarigen kam die Treppe viel steiler und länger vor. Vielleicht lag das auch nur daran, weil die Dunkelheit ihre Fantasie zu Hochtouren brachte. Irgendetwas raschelte in Bakuras Händen. Etwas Metallisches. Etwas Hartes. Ein Schlucken konnte Teana nicht bezwingen. Mit großen blauen, schimmernden Augen, die allerdings nicht wegen Tränen glänzten, schaute sie hoch. "Was hast du da...in...in der Hand?", stotterte ihre Stimme. "Du wirst mich begleiten, Teana." Atemu spie die Luft aus, schaute mehrmals zu Teana, dann wieder zu Bakura hoch. "Und ich? Wieso soll ich nicht mitkommen?" Bakura grinste. "Weil du noch nicht an der Reihe bist, so einfach ist das!" "Ich dachte, du würdest uns helfen", fing Teana ruhig an und versuchte ihren lauten Herzschlag nicht zur Kenntnis nehmen. "Von Helfen war nie die Rede, Prinzessin Teana!", meinte Bakura spitz. "Und wieso hast du mir dann geholfen, hier heraus zu kommen? Wieso das ganze? Nur wegen Atemu?" "Na, das würde mich auch interessieren!", fügte Atemu hinzu. Bakura schaute sich mehrmals im Kerker um, schaute noch einmal länger als nötig zur geöffneten Zellentür. "Seit ruhig", meinte er flüsternd. Tea und Atemu runzelten die Stirn. "Ich kann nur Teana rausholen....wenn ich euch beide befreie, dann..." Befreie? "Du willst uns also doch helfen?", meinte Atemu vorsichtig. Bakura schaute länger zum Pharao, dann zu Teana. "Nun ich...hab nichts gegen Teana. IHR helfe ich gerne...", er schaute die ganze Zeit gesondert zu Atemu, der dies nur mit einem Nicken abtat. "Ich hab verstanden", summte der Pharao. "Was?" Verwirrt betrachtete Teana die Szene und wurde von Bakura vom Fußboden aufgeholfen. "Du bist frei", sagte Atemu daraufhin kurz. "Nein...ich meine, das geht nicht...wie....du....ich...", verwirrt über ihre verworrenen Sätze, schaute sie grübelnd zu Atemu. "Geh. Bakura wird dich hier raus bringen. Yugi wartet womöglich hinter dem Hügelkamm." "Und dich zurücklassen? Wenn das Marik herausfindet, dann sind wir alle dran!" Sie musterte Bakura, der das metallische noch in der Hand hielt. "Teana, wir haben nicht genug Zeit für deine Was-wäre-wenn-Geschichte. Komm mit mir!" "Wofür ist das?", wechselte sie das Thema und erblickte ängstlich die Handfesseln in Bakuaras Armen. "Wenn ich dich hier herausbringe, muss ich Atemu diese umlegen. Nur zu meiner Sicherheit - das versteht ihr doch?" Damit meinte er Atemu. Atemu nickte wieder. Irgendetwas verstand teana wohl nicht. Wieso tat das Atemu so leichtfertig? War das abgesprochen? Wieso keine Einwände? "Schnell jetzt!", entgegnete Bakura und fasste nach Atemus ausgestreckten Händen. Schnell und fest zog er die Metallfesseln über Atemus Hände. Teana sah nur entrüstet zu. "Ich will nicht gehen. Nicht ohne ihn!" Bakura schaute kurz über seine Schulter und schüttelte den Kopf über ihre Torheit. "Du wirst gehen. Bitte Teana. Ich werde mich schon retten können!" Atemu sagte das mit solch einer Selbstsicherheit, dass Teana nicht den Mut erneut aufbringen konnte, um ihm zu widersprechen. Seine violetten, offenen Augen schauten in dem Moment so vertrauenswürdig und so weise zu ihr auf, dass sie nur ein Kopfnicken andeuten konnte. Trotz Bakuras Eile, ließ sie sich noch einmal vor Atemu sinken. Ihre flache Hand legte sich auf seine Wange. "Nie hätte ich gedacht, dass mir ein Pharao mal so wichtig sein würde in meinem Leben. Ich...hasse...dich...nicht!" How do I find the words to say goodbye? (to say goodbye) How do I find the words to say goodbye? Stand wieder auf. Schaute noch einmal zurück. Atemu lächelte ihr entgegen. Irgendetwas in ihrem Herzen sagte ihr, dass dieser Anblick wohl der letzte gewesen war. Sie würde ihn nie wieder sehen. Now you're gone but I can't forget your eyes when you smiled I felt like seeing all the stars Suddenly your life is lost and I can't feel your soul anymore Bakura führte sie ungesehen aus den Kellergewölben hinaus. Eine akute Benommenheit legte sich auf Teana ab. Ihre Konzentriertheit war absolut verschwunden, vor ihren Augen tanzten bunte Punkte. Sie fasste sich an die Stirn. Erst draußen, holte Bakura raschelnd unter seinem Umhang ein schwarzes Cape heraus. "Zieh das über, dann kannst du ungesehen die Stadt verlassen. Dieser Yugi wartet wohl schon auf dich! Hab alles klar gemacht", meinte Bakura nach einer Weile. "Ich...", plötzlich fing sie an zu schluchzen. "Was ist?", fragte der weiß-haarige Dieb. "Danke!", konnte sie nur noch sagen und fiel in Bakuras Arme, die er überrascht um sie legte. "Teana, geh jetzt, bevor es auffällt, dass ich euch geholfen habe!" "Was wird aus Atemu?", wimmerte sie in seinen Umhang und wollte sich wieder fassen. "Ich...weiß...es nicht!" Teana zögerte, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und zog das Cape über ihr blaues Kleid. Die dunkle Kapuze lag tief in ihrem Gesicht. Schatten hüllte dieses ein. "Sag ihm, dass ich ihn liebe!" Why did I never tell you how amazing it was to lay in your arms, lay in your arms? "Wenn ich ihn noch einmal zu sehen bekomme, dann werde ich das tun!", meinte Bakura doppelsinnig. Teana musterte ihn schweigsam. Dann ging sie los. Mit Todesangst im Nacken verließ sie die sichere Gasse, ließ Bakura hinter sich. Ging einfach vorwärts, während ihre Sicht immer wässriger wurde. Weinte sie? Sie merkte es nicht mal. Seufzte sie? Sie merkte auch das nicht. Sie sah nur Menschen an ihr vorbeigehen, keiner hielt sie auf. Nach einer Weile hatte sie sogar diese Brücke überwunden und kam auf die andere Flussseite. Hatte sie es wirklich geschafft? Hatte man sie wirklich nicht gesehen? Sie wollte sich auch nicht umdrehen. Mit dem Wissen, den mächtigsten Herrscher allein dort zurückgelassen zu haben, machte sie sich auf dem Weg zum nahenden, lang gezogenen Sandhügel. Die Stadt entfernte sich in ihrem Rücken, trotz weiterer Todespanik konnte sie sich nicht umdrehen. Aus Angst, jemand würde ihr folgen. Niemand kam. Der Hügel kam näher in ihr Sichtfeld. Steiniger Sand wirbelte sie auf, ihre Füße schmerzten. Atemu. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Nur durch einen verrückten Wink des Schicksals, liefen die Dinge besser als man es sich vorgestellt hatte. Doch gerade deswegen wünschte Teana sich lieber noch einen kleinen Stich im Herzen, der sie erkennen ließ, dass nichts mehr so ablaufen würde, wie es mal gewesen war. Baby why'd you leave me in dark times Baby you were always by my side Baby I miss your pretty smiling face Baby you were the only one who held me tight Sie ging einen Umweg um den Hügel herum. Ihre Fußsohlen waren schon heiß geworden. Der helle Vollmond strahlte gefährlich auf sie hinab. Die Dunkelheit war draußen um einiges angenehmer und nicht wirklich düster. Sie hörte etwas. Es war kein Verfolger. Es waren zwei Pferde, die versteckt hinter dem Hügel warteten. Sie wieherten leise. "Teana?...Wo ist er? Wo ist der Pharao?" Yugi, der fast genau solch eine Ähnlichkeit besaß wie der Pharao kam hinter den Pferden hervor. Tea erschreckte sich kurz, hielt sich die Hand kurz vor dem Herzen, um sich notfalls zu schützen, dann allerdings atmete sie nur erleichtert auf. "Er ist noch...bei...ihm!" Sie musste nicht mehr sagen, denn die Angst in Yugis großen Augen beantwortete schon alles. "Verdammt!", sagte er plötzlich und drehte sich wirsch herum. Ein Pferd bockte daraufhin kurz. Es hatte sich wohl durch Yugis unerwarteten Ton erschrocken. "Ich hätte ihn nicht alleine gehen lassen sollen!" "Mach dir keine Vorwürfe. Der Pharao weiß, was er tut. Bakura hat mir geholfen!" "Dieser Dieb? Der steckt doch mit Seth und dieser Anzu unter einer Decke. Du weißt gar nicht, was auf dem Hof alles los war." "Wir haben ja Zeit!" "Hat er dir vielleicht noch etwas gesagt? Ein Indiz? Etwas was mir weiterhilft?" "Weiterhilft?" Tea überlegte und trat zu dem weißen, ruhigen Schimmel, der sie sanft aus seinen schwarzen Pupillen musterte. "Ich fasse es einfach nicht, dass er sich einfach so ergeben hat!" "Hat er ja eigentlich nicht, nur Bakura konnte uns nicht beide retten!" "Na das sieht ihm ähnlich!...nun gut. Wir müssen zurück, bevor sie Verdacht schöpfen. Im Palast überlegen wir uns einen Rettungsversuch!" Yugi sprang auf das braune Pferd und wartete beunruhigt im Sattel. "Was ist? Kannst du nicht reiten?", fragte er. "Doch, doch...aber...!" Sie deutete auf das weiße Pferd. "Das ist Checkmate. Das ist Atemus Pferd. Ich glaube er hat wohl nichts dagegen. Nun komm schon!" Teana zögerte eine Sekunde und stieg ungeschickt, mit ihrem Kleid auf dem Sattel. Yugi gab seinem Pferd die Sporen und Checkmate holte nach einigen Minuten auf. Die Pferde liefen, als wären die Götter mit ihren Peitschen hinter ihnen her. Teana dachte an gar nichts. Sie konnte gar nicht denken. Sie wusste nicht, was die Zukunft bringen würde. Was mit Atemu.... Nein, unterbrach sie sich. Atemu würde es schaffen. Marik würde ihm nichts tun Why did I... How do I find.... Oh I couldn't realize that you're gone Like a snowball in the sun my hope is melting away Why couldn't you stay? How do I find the words... (to be continued) ~~~~~*~~~~~ *** Anmerkung der Lily_chan: Huhu an alle lieben Kommi schreiber *umplausch* Das Lied ist von Valentine, weiß aber nicht den Titel *löl* Ich fand es ganz passend, deswegen noch eingefügt XD Nun ja, hab ein Kommi gefunden, welches ich hier gerne beantworten möchte. XDD Ich mach das nicht bei allen, wäre ja auch ziemlich krass, wnen es sich bei tausend seiten im kap, 500 seiten nur feedback zu jedem kommi wären. Aber das fand ich gaaaaaaaaaanz sweet und ich muss dir mal darauf antworten. ^^ @Just-Nothing: (wie kannst du nur sooo wenig schreiben? das ist ja mal gottes fies von dir!!! aber irgendwie geht mir das jetzt zu schnell, ich mein, nach 2 seiten sind sie schon wieder vereint, glücklich küssend und tea weiß wies rausgeht? da muss doch noch was kommen!) ----Natürlich kommt noch was von mir, ja leider ist es wirklich nicht so lang geworden, das Kappie. Ob es so glücklich ausgeht *lechz* hast du dir bestimmt gedacht, was??? *hehe* Na da kennst mich wohl schlecht *gg* Natürlich kommt noch was. Gerade an solchen Stellen. *umknuddelz* (ich hoff nämlich ständig, dass du so viele chapters machst, dass du mehr kommis hast wenn die ff fertig geschrieben ist als deine anderen...argh, was denk ich schon wieder? das ist völlig unwichtig, sry!!!) ----ist gar net unwichtig. *kommisaufsaug* XDD ich mach noch einige chapters - kein Grund zur Panik *umknuff* (ich mag die titel nicht mehr, z.B. ~Ich atme leicht~ hört sich doch viel intelligenter und kultivierter (ähm, nicht ernst nehmen) als ~Angst mit Widersehen & Augen des Gegners in der Dunkelheit~ an! Da weiß man schon zuviel! außerdem finde ich, dass es doch gerade soviel spaß macht so tolle titel sich auszudenken!) ----wahhhhhhhh, wieso magst du die Titel net? Ich find ihn cool. ^^ aber hast schon recht, verrät wirklich zuviel. Aber bei *Ich atme leicht* haben manche mir geschrieben, dass sie mit dem Titel nichts in Verbindung bringen können....na ja...okay, ich such mir für dieses Kap ein schöneres Titel aus, sag mir was du davon hältst! (aber...happy end?? nein >.< noch nicht! bitte! mach weiter) ----natürlich mach ich weiter, und happy end...na wer weiß....*hehe* hab da schon so eine vorstellung. Also hab euch lieb....euch alle. Bis zum nächsten mal. Kapitel 34: *Warum Hast Du Mich Verlassen* ------------------------------------------ ~Kapitel 34~ *Warum Hast Du Mich Verlassen* Das junge Pferd des Pharaos fiel in einen leichten Galopp. Teana war tief nach vorne gebeugt und hielt sich ein wenig zu krampfhaft an Checkmates Mähne fest. Das Palasttor kam schon näher. Yugi hatte die ganze Zeit kein Wort mit ihr gewechselt. Es schien fast so, als ob auch er in Gedanken versunken wäre oder womöglich schon einen Plan ausarbeitete, um Atemu zu befreien. Der Ritt war anstrengend. Die Pferde schnaubten, denn die Hitze war an dem frühen Morgen unerträglich geworden. Es war noch halbdüster, doch jeder der die Wüste kannte, wusste, dass es nicht immer so bleiben würde. Das letzte Stück gab Teana neue Kräfte, sie war müde und wäre am liebsten sofort eingeschlafen. Ihre angewinkelten Beine schmerzten und ihr Kopf füllte sich so schwer an, als wären mehrere Wassereimer daran festgebunden. Yugi ritt etwas voraus. Seine Haare sahen vom Weiten so aus, wie die des Pharaos. Wie gern hätte sie für einen winzigen Augenblick Atemu auf dem Pferd gesehen. Wie hatte sie ihn nur zurücklassen können? Den Pharao? Ihr Leben war doch gegenüber seinem überhaupt nichts wert. Wie konnte sie nur? Checkmate fiel in einem Trab, ohne das Teana etwas getan hatte. Sie passierten das Tor. Womöglich hatte der junge Schimmel dies schon öfters mit Atemu zelebriert. Teana hob leicht den Kopf an, als sie hinter Yugis braunem Pferd den Eingang durchquerte. Ihre Finger zitterten auf einmal, während sie noch die Zügel hielt und das Pferd hinter Yugi herlenkte. Sie kannte das Haupttor. Es war am ersten Tag gewesen, wo sie diese Stadt betreten hatte. Auch jetzt kamen ihnen Händler und verschiedene Bürger entgegen. Als sie den Cousin des Pharaos ausmachten traten sie respektvoll zur Seite. Zu Teana schauten sie einigermaßen vorsichtig nach oben. Einige grüßten sie sogar. Teana allerdings kümmerte sich nicht weiter darum. Ihr Körper war völlig entkräftet. Der Ritt durch die Nacht war gefährlich gewesen und sie hatte sich ziemlich konzentrieren müssen. Doch nun fielen ihre Augenlider immer wieder zu. Endlich erreichten sie den Palasthof. Checkmate wieherte freudig, als Yugi und Teana inmitten des Hofes stehen blieben. Zwei Sklaven kamen sofort an ihren Seiten. Ein junger Mann half Teana aus dem Sattel und nahm das königliche Pferd mit sich. Als sie zu Yugi blickte, sah sie Mana, die sie schon eine zeitlang nicht mehr gesehen hatte. Sie hielt die Zügel des braunen Pferdes und unterhielt sich kurz und lautlos mit dem Cousin Atemus. Dann entdeckte sie auch Teana und winkte ihr unbeholfen zu. Erst dann schaute Yugi zu Teana herüber. "Nun kommt, Teana. Wir haben noch viel vorzubereiten!" Teana konnte sich gar nicht richtig freuen, wieder in Sicherheit zu sein. Mana ging bereits mit dem braunen Wallach zum Stall. Das Hufgetrappel echote über den Boden. Yugi wartete auf das braunhaarige Mädchen, dann gingen sie schweigend und nebeneinander die Treppen zum Palast hinauf. Ihre Füße schmerzten bei jedem Auftreten. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie hasste es, wenn keiner sprach. Immer wieder schielte sie zu Yugi hinüber. "Wo sind Anzu und Seth?" Wenigstens etwas, was sie fragen wollte und konnte. Sie musste es schließlich wissen. Denn nur wegen diesem Seth und dieser Anzu waren sie doch erst in diese Lage gekommen. "Dieses Mal für immer sicher verschlossen im Verließ. Atemu wird ihn nie mehr freilassen!" Sie hatte schon gedacht, Yugi würde nie antworten, doch erst als sie in den Palast hinein getreten waren und schon eine Weile durch die breiten Hauptgang gegangen waren, ließ er sich zu einer Antwort herab. "Was...was passiert mit Anzu?" Sie wollte sie zugleich als ihre Schwester bezeichnen, was ja auch formell stimmte, doch sie hatte noch immer eine gewisse Abneigung dagegen, dass sie zur Familie der Ishtars gehörte. Yugi hielt vor einer geschlossenen, rundbogen-ähnlichen Tür an. Erst nun, schaute er sie direkt an. Seine großen Augen, anders als bei Atemu zeigten viel mehr an Emotionen. Seine Augen waren so offen, dass Teana sich scheute ihn länger anzustarren. Solche Augen hatte sie sonst nur bei Atemu gesehen. "Vielleicht werden wir sie gegen Atemu eintauschen!" Er sagte das so gelassen, als wäre es bereits beschlossene Sache. Dann drückte er die vergoldete Klinke hinunter und die Tür schob sich knarrend und schwer zum Innenraum hin auf. Teana zögerte, eilte Yugi dann nach, als dieser schon ein paar Schritte in den Raum gegangen war. Ein großer ovaler Goldtisch stand inmitten des 70m² Raumes. Einige Stühle waren bis zu den Tischkanten dran geschoben und warteten wohl nur darauf, dass einer seine Pflicht tat und sich hinaufsetzte. Erst nach dem Teana einen Blick durch den hohen Raum geworfen hatte und noch einige fremde Götterstatuen an den Säulen erkannt hatte, die neben der Tür standen, erspähte sie nun, dass der Raum nicht so leer war, wie er den Anschein gehabt hatte. Zuerst war sie nur geschockt. Denn sie hatte ihn nicht erkannt. "Joey!", entfuhr es ihrer Kehle. Der Halbbruder Atemus war im Palast und er trug eine Hofkleidung, sehr zeremoniell. Yugi beschaute Teana nur überrascht, dann zeigte er mir einen Stuhl auf den sie sich setzen sollte. Gegenüber saß noch eine jüngere Frau, womöglich etwas älter als sie es war. Sie hatte eine makellose braungebrannte Haut und trug ein weißes Kopftuch über ihre dunklen, schwarzen Haare. "Darf ich mich vorstellen", kam es von der jungen Frau, die nun Teana gegenüber saß. "Mein Name ist Isis. Ich komme von Seiten Mariks!" "WAS?" Teana stieß sich abrupt vom Stuhl ab, dieser knarrte etwas. Joey und auch Yugi schauten sie an, als wäre sie geisteskrank. Isis hob beschwichtigend die Hände. "Ich weiß, wie das für euch aussieht Teana Ishtar. Doch euer Vater will auch nur das Gute!" Das GUTE? Was? Teana schluckte und schaute mit gerunzelter Stirn zu Joey und Yugi. Was Joey hier tat, war ihr bisher auch nur ein Rätsel. Vater? Pah! "Natürlich, deswegen hat er mich eingesperrt." "Nun...", fing Isis an und ein freundliches Lächeln zierte ihre Lippen, "er hat es Bakura befohlen, euch zu befreien!" Yugi stöhnte auf. "Das war alles abgesprochen?" Teanas Stimme klang fast hohl vor Enttäuschung und Verletzbarkeit. "Natürlich. Du bist seine Tochter, auch wenn euer erstes Vater-Tochter Treffen nicht so abgelaufen ist!" Isis hatte sich etwas nach vorne gebeugt. Ihre Augen zeigten nur Wärme, nichts boshaftes. "Pah", sagte Teana und überkreuzte die Hände vor die Brust. "Ich habe keine Lust, mir das weiterhin anhören zu müssen. Ich bin müde...und...", fing Teana trotzig an. "Ich stimme Teana zu. Euer Ritt muss ziemlich an euren Kräften genagt haben. Es ist wohl besser, wenn wir die Unterhaltung später fortfahren", übernahm plötzlich Jonouchi das Wort. "Bist du jetzt der Pharao oder hab ich da was verpasst?", Teana war zu müde und zu angespannt, ihre Stimme klang gereizt, obwohl sie so gar nicht sprechen wollte. Joey sah sie sorgend an, knipste mit den Fingern. Die Tür sprang auf die Sekunde auf und ein männlicher Sklave trat herein. "Führt doch die Prinzessin zu Atemus Gemach." Teana zögerte, rutschte auf ihrem Sitz etwas hin und her. Noch einmal schaute sie dann zu Yugi, der sie ebenfalls fixierte, dann nickte er streng. Seit wann hatte Joey etwas zu Sagen und seit wann interessierte es ihm, was im Königshaus abging? Und seit wann nannte er den Pharao Atemu? Der Sklave verbeugte sich und wartete vor der Tür. Teana schluckte, schaute zu Isis, die sie warm anlächelte. Sollte dies ein Scherz sein? Sie war zwar müde, aber sie konnte Atemu wohl kaum länger in der Gefangenschaft Mariks lassen. Widerborstig und mit funkelndem Blicken stand sie auf, der Stuhl wippte durch ihr Tempo etwas und fiel zu Boden. Der einzige Krach, den sie verursacht hatte. Doch alle Anwesenden hielten inne, sagten nichts und ihre Gesichter schienen fast maskenhaft. Gewand drehte sie sich herum und verließ den Raum. Der Sklave eilte vor ihr her und zeigte ihr den Weg in Atemus Gemach - als würde sie den nicht kennen. Wohl nur als Überwachung gedacht. Ihre Gedanken kreisten nun um Joey. Was tat er hier? Auf einmal? Sie musste gähnen, als sie eine Abzweigung nahmen. Der Sklave beschleunigte sein Tempo, sah aber immerhin noch höflicherweise über seine Schulter zurück. Er wollte wohl sicher gehen, dass sie noch hinter ihm war. Der Gang schien endlos. Einige Fackeln hingen an den beidseitigen Wänden. Der Sklave wurde urplötzlich langsamer, hielt inne, schien fast überrascht, als Atemus Tür geöffnet wurde. Teana blieb stehen, musterte die fremde Frau, die heraustrat. Wer war diese Frau? Sie war um einiges älter. Ihre Haut bräunlich, doch in Falten gelegt. Jedoch nicht so, dass sie hässlich aussah, nur ihrem Alter angemessen. Mindestens an die 50, schätzte Teana sie. Ihre langen, blonden Haare reichten ihr bis zum Po. Ihr weißes, seidiges Gewand strahlte vor Seide und erst nun, erspähte Teana etwas noch wichtigeres. Die KRONE! Sie schluckte. Das musste also... "Die Königin Mutter", begann der Sklave und fiel zu Boden, seine Arme ausgestreckt vor seinem Kopf liegend, sein Mund berührte den Boden. Die Königin Mutter schaute nickend zu dem Sklaven, und erkannte erst etwas später Teana, die wie gelähmt dastand. "Du musst also Teana Ishtar sein. Mein Sohn hat mir bereits von eurer Starrköpfigkeit erzählt." Ihre Stimme klang monoton, nicht direkt herablassend, doch irgendwie steif. Doch das war nicht alles. Ihre Stimme glich einer Herrscherin und dieser Ton machte Teana Angst. So hatte sie sich immer eine Königin vorgestellt. Starrköpfig? Sie? "Ja, das ist mein Name. Obwohl mir dieser Name nicht im Geringsten bekannt war!", fügte Teana noch hinzu. Sie starrte die Königin noch immer an und kam nicht mal auf die Idee sich zu verbeugen. Wozu auch, sie war ihr doch gleichgestellt oder nicht? Immerhin regierte sie nicht mehr. "Wie ich sehe, müssen wir noch einiges an Disziplin und Etikette nachholen, bevor ihr euch Königin nennen dürft. Ich bin bereits unterrichtet worden, was mit meinem Sohn geschehen ist!...Wie konntet ihr so handeln?" Ihr Ton war um einiges kühler und schärfer geworden. Der Sklave lag noch immer zu Boden und Teana kam sich nun mehr als töricht vor, in einem Gang Konversation zu betreiben. Handeln? "Mir blieb nichts anderes übrig!", erwiderte sie knapp. Atemus Mutter hob beide Augenbrauen, ihr Gesicht ziemlich kontrolliert, konnte die Braunhaarige nur studieren. Ihr Blick ging tief und schien unberechenbar zu sein. "Steht auf!", sagte sie plötzlich und der Sklave robbte etwas nach vorne und stellte sich schwerfüßig auf die Beine. Dann hörte Teana, wie sie die Luft einzog. "Ihr könnt gehen!", sagte sie erneut und der Sklave tappte schweigend von dannen. "Wie könnt ihr es wagen", zischte sie. Teana senkte das Haupt. "Ich hätte lieber mein Leben geopfert, als ihn dort zu lassen, das müsst ihr mir glauben!" "Ich werde meinen Sohn im jeglichen unterstützen, aber das er euch zu Frau erwählt hat, werde ich niemals befürworten. Habt ihr das verstanden, junge Prinzessin?" "Aber ich dachte-", fing Teana kurz an. Unwirsch wurde sie von der Königin unterbrochen. "Glaubt ja nicht, dass ich mein Einverständnis dazu geben werde, die Tochter eines Feindes in meiner Familie aufzunehmen. Niemals! - Und was ich betonen möchte, ihr werdet euch nicht weiter um Atemus Verschwinden kümmern." "Was? Ich dachte, ich sollte helfen..."; fing Teana stotternd an. Ihre Angst nahm zu. Diese Schroffheit der Mutter hatte sie zwar erwartet, bei ihrem ersten Treffen, aber dass das so dermaßen befehlerisch wurde... "Ihr werdet gar nichts tun. Geht euch ausruhen, Kind!" Dann drehte sie sich elegant um und ging in die entgegen gesetzter Richtung davon. Noch immer hallte ihr dieser Satz nach, bis sie in Atemus Gemach gegangen war. Dann sah sie schon das frisch aufgeschlagene Bett. Was hatte seine Mutter nur hier gemacht? Aber egal, wie hypnotisiert fiel sie auf das Bett. Kind? Pah, sie war kein Kind mehr, sie war genauso alt wie Atemu. Also wieso bezeichnete Atemus Mutter sie als Kind? Das war ja herablassend...Teana zog eine Schnute. Müde und völlig schwerfällig schloss sie die Augen. Sie würde sich sicher nicht an die Forderung der königlichen Mutter halten - egal wer sie war. Sie würde bei der Rettung mithelfen. Womöglich auch aus diesem Zimmer aus, irgendwer würde ihr schon helfen, doch erst einmal müsste sie schlafen und wieder zu Kräften kommen. Der letzte Gedanke, den sie noch so einigermaßen mitbekam, galt Atemu. * Sie hatte sehr gut geschlafen. Sehr zum Leid ihrer Vergangenheit. Wie konnte sie gut durchschlafen, während Atemu womöglich gefoltert wurde? Teana hatte ihr Gesicht tief in das flauschdicke Kissen gesteckt und prustete die Luft aus. Helle, warme Sonnenstrahlen, die fast heiß und prickelnd ihren Nacken streiften, gewann sie endlich wieder Kontrolle über ihren noch müden, ausgedörrten Körper zurück. Mehrmals gähnte sie, dann blinzelte sie um die Helligkeit langsam wieder als Normalität anzusehen. Wie spät es wohl war, fragte sie sich. Leicht und mit einem flauen Gefühl im Magen erhob sie sich etwas von dem Kissen. Ihre ausgestreckten Beine pieksten etwas unter Decke. Eine Daunenfeder war wohl aus der schimmernden Bettdecke entwichen. Ihr mund war trocken und sie spürte einen ekelerregenden Geschmack im Speichel. Würgend schluckte sie den Speichelballen hinunter und verzog das Gesicht. Sie hatte schrecklichen Durst. Noch mit ein wenig Schlaf in den Augen, schaute sie neben sich. Der Holztisch, der als Nachttisch diente war leer. Kein Becher oder ein Krug mit Wasser war zu sehen. Sie brummte verächtlich und schwang ihre Beine über die Bettkante. "Na sieh mal einer an...du bist endlich aufgewacht!" Es schien ihn wohl zu amüsieren, doch bei Tea konnte sich kein humorvolles Grinsen einnisten. Im Gegenteil, sie drehte sich halb herum. An der geöffneten Terrassentür stand Joey. Auf einmal sah sie, wie sich ein Halbschatten über sein Gesicht legte. Seine Augen wirkten traurig. Irgendwie nachdenklich. "Na, wenn das nicht der Halbbruder Atemus ist", sagte sie barsch und drückte sich vom Bett ab. Als sie an sich herunter sah, wurde sie rot. Jemand hatte sie umgezogen. Denn ihr blaues Kleid trug sie nicht mehr. Sondern ein schwarzes Gewand. Als wäre sie in Trauer? "Ich bin auch nicht sonderlich stolz darauf...aber ich habe mein Schicksal akzeptiert." Irritiert wandte sich Teana ihm nun zu, die Röte in ihrem Gesicht durch ihre dunklen, wirren Haare verdeckend. "Ich dachte du wolltest nie etwas mit dem Königshaus zu tun haben...", sagte sie und kam auf ihn zu. "Das ist auch noch immer so", begann er und trat wieder heraus, weg aus ihrem Sichtfeld. Teana tapste ihm mit nackten Füßen hinterher. Die warme Sonne stand schon im Zenit. Wie lange hatte sie denn geschlafen? Als ob Joey diese Frage erwartet hatte, antwortete er: "Zwei Tage!" "WAS?", entfuhr es ihr. Erschrocken verharrte sie neben ihn, ihre Finger umfingen die Brüstung. "Zwei lange Tage lang hast du durchgeschlafen, und es gibt etwas, was du wissen musst!" "Warum hat mich keiner geweckt?", fragte sie brüsk und funkelte ihn bösartig an. Doch Joey winkte ab. "Warum hätten wir das tun sollen? - wir wollten dich beschützen!" Wie? Was bildete er sich ein? "Erst willst du nichts mit deiner Familie zu tun haben und nun benimmst du dich, als wärst du der Herrscher über Ägypten!" Ihr wurde schlecht, ihr Magen hatte eine einzige Leere vorzuweisen. "Ich BIN der Herrscher! Nun wo Atemu...von uns gegangen ist!" Er sagte das, ohne sie anzusehen, als würde er nun auf ihre Reaktion warten, die sie nicht geben konnte. Ihre Gedanken überschlugen sich. "Was?---wie...was soll...das....was ist mit ihm?" Teana wusste die Antwort, sie wusste sie bereits, als sie es von ihm gehört hatte. Oh Gott....bei Ra. Sie hatte geschlafen, während er...Sie fasste sich an die Stirn. Auf einmal war die Hitze unerträglich und ihre noch matte Müdigkeit war verloren. Ihr Körper fühlte sich auf einmal so schwach an, dass sie sich mit allerletzter Kraft abstützen musste. Joey schaute sie an, musterte sie. "Er ist tot. So einfach...Teana es tut mir leid. Wir haben die Nachricht erhalten, als du geschlafen hast. Yugi hat es mit eigenen Augen gesehen!" Mit eigenen Augen? Dann konnte es auch kein Ablenkungsmanöver sein. Er war also wirklich? NEIN! Das konnte sie nicht glauben. Niemals. Atemu würde nicht so einfach sterben... "Das...kann...nicht...", murmelte sie und ihre Knie brachen zusammen. Die Last wurde so groß, dass sie zusammensackte, "nein....nicht er...wieso...er....tot...das..." Ihre verworrenen Sätze hatten keinen Sinn mehr, zu sehr schmerzte ihr Herz, schien in tausend Splittern zu zerfallen. "Wir wollten diesen Austausch...doch als wir...Anzu übergeben wollten...war sie nicht mehr im Kerker. Jemand muss sie befreit haben...und Marik - DEIN VATER - er hat seine Leiche übergeben! Er hats ie einfach vor das Stadttor geworfen und ist weggeritten. Wir haben ihn verfolgt...doch wir haben nicht kriegen können...stattdessen haben wir Atemu...", er stockte und schaute zu Boden. Vater? Ihr Vater? Sie konnte das einfach nicht glauben. Widerwillig schüttelte sie den Kopf. Ihre dunklen, braunen Haare fielen wie ein Schutzschild vor ihre Augen, dann brach der Schutzwall in ihrem inneren. Die Trauer überfiel sie so überraschend, dass ihre Finger zu Boden schlugen, sich zu Fäusten ballten. Sie schluchzte, als wäre sie gerade in dieser Sekunde mit gestorben. "Warum...hat...mich...niemand...geweckt?", schluchzte sie mit mehrmaligen Unterbrechern. Joey kniete sich hin, hockte fast vor ihr. Seine Hand kam ihrem Gesicht näher, nahm ihre Haarsträhnen und strich sie zart beiseite. "Wir wollten es dir ersparen, ihn so zu sehen...es tut mir wirklich leid!" Leid? Leid? Er hasste ihn...er hatte ihn immer gehasst. Und nun, wo der Pharao gestorben war konnte er plötzlich Pharao sein? Ihre Gedanken waren nur noch leer. Atemu vor ihren Augen...der Kopf brummte. Ihr Magen knurrte. Doch es war egal, alles war egal. Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet, hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt. Nordisch nobel, deine sanftmütige Güte, dein unbändiger Stolz. Das Leben ist nicht fair. Ihr Hass wurde auf einmal größer, er schien sie lenken zu wollen. Ohne etwas dagegen tun zu können, übernahm ihre Wut die Kontrolle. Ihre Hände ergriffen Joeys Hals. Sie versuchte ihn zu würgen. "Du verdammter...du....miese kleine Ratte. ALLES IST DEINE SCHULD....ALLES!" Sie schüttelte ihn, Joey hustete. "Lass los!", brummte er unter einem Krächzen. Dann fühlte sie diese Schwäche, diese...Leere. Sie ließ ihre erkalteten Finger wieder auf ihren Schoß fallen. Ausdruckslos und völlig abwesend schaute sie ihn an, der sich noch einmal sorgend um seinen eigenen Hals strich. "Es ist wohl besser, wenn ich nun gehe." Er stand auf. "Ja!", schrie sie hinter ihm her, in gebückter, fast schmerzvoller Weise, "hau doch ab, das könnt IHR alle ja so GUT...lasst MICH allein...!" Sie wimmerte und schlug mit der Faust auf die Kachelfliesen. "Ach ja", gestand Joey, als er auf der Schwelle zum Zimmer stand. "Es gibt da etwas, was ich dir geben soll." Teana wollte nichts hören, gar nichts! STILLE! NUR STILLE! Verschwindet doch einfach alle. Sie hörte seine Schritte, die leise zurückkamen. Leicht und widerwillig streckte sie das Kinn nach oben. Was sie sah, ließ ihr Herz für eine Sekunde aussetzen. In ihrem Hals manifestierte sich ein dicker Kloß, der es ihr unmöglich machte, zu sprechen. Etwas goldenes, Pyramidenähnliches baumelte vor ihr Gesicht welches eine rot-rosa ähnliche Farbe angenommen hatte. Sein Millenniumspuzzle. Atemus....Puzzle. "Damit du mir auch glaubst, dass ich die Wahrheit spreche", meinte Joey nur, dann ging er. Dein sicherer Gang, deine wahren Gedichte, deine heitere Wärme, dein unerschütterliches Geschick. Du hast der Fühlung deine Stirn geboten, hast ihn nie verraten, deinen Plan vom Glück Deinen Plan vom Glück! "Warte!", hielt sie ihn zurück, als sie das Puzzle in ihren geöffneten Händen vorfand. Es lag auf ihren Handflächen, es war kühl...und seltsam vertraut. "Was?", hörte sie ihn erwidern, er war nun wieder ins Dunkel von Atemus Gemach verschwunden. "Ich will IHN sehen....", ihre Stimme klang tonlos, nicht frech, aber rabiat. "Das wird sich machen lassen....ruh dich aus, Teana. Yugi wird nachher nach dir schauen!" Teana wankte, als sie versuchte aufzustehen. Die leer ein ihrem Kopf breitete sich aus und verhüllte ihren ganzen Körper mit Einsamkeit. Unendliche Einsamkeit, die kaum in Worte zu fassen waren. Sie schwankte, als sie die Terrasse verlassen wollte, brach immer wieder in die Knie. Die Kette des Puzzles hing um ihr Handgelenk und die Pyramide mit dem Horus-Auge baumelte unterhalb ihrer Kniescheibe vorbei. Langsam und noch immer von Sinnen fiel sie aufs Bett zurück. War das alles wirklich geschehen? War es wirklich Joey gewesen, der ihr diese Nachricht überbracht hatte? Der sie zwei Tage lang durchschlafen ließ? Ob das Atemus Mutter so gewollt hatte? Sollte sie nichts von Atemus Tod erfahren? Sie starrte zur goldenen Decke hinauf. Das Himmelbett, welches einst den einmaligen Herrscher gehört hatte, war nun seltsamerweise nicht mehr so bequem. Es fühlte sich fremd an, falsch darauf zu liegen. Sie fühlte Rache. Einen Hass, der auf Marik gerichtet war -ihren Vater! Sie wollte ihn tot sehen. Sie wollte ihn töten. Dieses Gefühl in ihr loderte so stark auf, dass sie vor sich selbst Angst bekam. Ihre Augen wurden wieder glasig, und ein Tränensturm mit belegten Luftlauten hörte man nur in dem großen Zimmer hallen. Ich gehe nicht weg, hab meine Frist verlängert, neue Zeitreise offene Welt. Habe dich sicher in meiner Seele Dann umfasste sie die schmale Pyramide. Sie studierte sie mit wässrigen Augen, die wie Spiegel mit Tränen wirkten. Etwas seltsamen durchfuhr ihren Körper, als sie die Kette um ihren Hals legte. Es gehörte Atemu, es war Atemus Halskette. Es war etwas Besonderes. Aber was so besonders daran war, wusste sie nicht. Auch nicht, dass es für die Zukunft sehr bedeutend werden würde... Ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt. Ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt (to be continued) ******* Anmerkung: Hmmm, das hättet ihr wohl nicht erwartet, was? Ich eigentlich auch nicht. Aber ich hab es irgendwie geschrieben. Kam vielleicht wegen dem Lied??? Der Herbert muss auch immer so was singen *kopfkratz*. Wie kann man dann auch ein normales Kappie schreiben? Na jedenfalls, bin ich ganz glücklich über dieses Kap. Wie schon gesagt, nach diesem Kap folgt womöglich noch ein einzelnes Kap oder vielleicht werden es auch zwei. Mal sehen. Ich hoffe ihr seid nicht zuuuu streng zu mir, weil mein Lieblingschara gestorben ist *wein* aber so könnte es sich ja in der Vergangenheit von YGO abgespielt haben *gg* Meine Forti wird noch einiges an Fragen beantworten, die bestimmt zu dem kap gefallen sind. Freue mich über eure Kommis!!! *schonmalverkriech* Lied: Herbert Grönemeyer - Der Weg Kapitel 35: *Biban el Muluk oder das Tal der Könige* ---------------------------------------------------- ~Kapitel 35~ *Biban el Muluk oder das Tal der Könige* Es wurde düster. Yugi ging voran, eine hell-gelbe Fackel leuchtete den schmalen Gang vor ihnen aus. Ein Gefühl der Panik machte sich in Teana breit, immer wieder zuckten ihren Augen hin und her. Als hätte sie Angst, dass Schatten aus den Wänden zu ihr hervorsprangen. Hier befanden sich also die Felsgräber der Könige. Sie fühlte eine merkwürdige Macht in diesem Gang, oder war das eher die Todesangst, die in ihrem Nacken saß? Sie wusste es nicht. Yugi war der einzige, der sich dazu bereit erklärt hatte, sie hierher zu bringen. Die Fußtritte hallten durch den Gang, bis Yugi in eine Art Vorkammer mit Säulen stehen blieb. Teana atmete tief aus. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ein Kloß in der Größe eines Balles hatte sich in ihrem Hals festgesetzt und machte es ihr immer schwieriger zu sprechen. Die Fackeln im Inneren der Vorkammern waren an zwei Säulen befestigt. Das Licht hier war recht flackernd. Und Teana konnte nur einige Wandmalereien erspähen. "Wie fühlst du dich?", echote Yugis Stimme zu ihr herüber. "Ich weiß...nicht...", fing Teana stockend an. Ihre Beine waren wie festgewachsen. Ihre Augen stierten an Yugi vorbei zu einer Treppe, die steil in die Tiefe führte. Diese führte also zur Grabkammer. Dort wo Atemu bereits hingebracht worden war. "Willst du ihn wirklich sehen?", kam Yugis Frage erneut. Er hatte diese Frage schon zweimal gestellt. Einmal, als sie das Tal der Könige erreicht hatten und das zweite Mal, als sie in das Felsgrab hinab gestiegen waren. Nun gab es kein Zurück mehr. Nun müsste sie nur noch diese Treppe hinunter gehen und dann könnte sie ihn zum letzten Mal sehen: Atemu. Ihre Finger umfassten unmerklich die Pyramide, die um ihren Hals baumelte. Ein warmes Gefühl kribbelte durch ihre Fingerkuppen hindurch, loderte in ihren Adern. Dann musste sie lächeln. "Ja, ich will ihn sehen." "In Ordnung, wie du willst. Folgt mir Teana. Es ist nicht mehr weit. Nur noch diese Treppe und du wirst ihn wieder sehen!" Teana nickte, ihre Augen glasig. Das konnte nur von dem Staub kommen, von dem Sand ...das konnten keine Tränen mehr sein. Sie wollte nicht mehr weinen. Kurz vor dem Treppenansatz blieb sie stehen. Ihr Atem hatte sich wieder beruhigt. Die Dunkelheit wich, als Yugi die ersten Stufen nahm. "Komm Teana. Oder hast du es dir anders überlegt?" Yugi hatte den Fackelgriff deutlich fester umpackt. Seine Augen musterten ihre und für eine Sekunde hatte sie das Gefühl, dass er ihr etwas verheimlichte. Kurz runzelte sie die Stirn und nahm dann allen Mut zusammen. Schließlich trat sie die Stufen hinab, ihre Zähne klapperten aufeinander. "Der Sarkophag wurde noch nicht verschlossen auf Wunsch Atemus Mutter Serenity. Nun kannst du ihn noch einmal sehen, bevor er einbalsamiert wird. - Doch es wird Zeit...Atemu muss sich bald dem Totengericht stellen." Teana war noch verwirrt. Sie kannte sich über die ganzen Zeremonien nicht so gut aus und wusste daher nicht, was Yugi damit meinte, wollte aber auch nicht nachfragen. Dann blieb Yugi auf einmal zurück. Er wollte ihr wohl die nötige Zeit geben, mit Atemu allein zu sein. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, hierher zu kommen. Es roch in dieser Kammer nach Tod, nach Verwesung. So wollte sie ihn sicherlich nicht in Erinnerung behalten. Wieder blieb sie stehen, atmete aus. Die Sargkammer kam ihr erstaunlich groß vor, doch sie kümmerte sich nicht darum, sah nur den vergoldeten Sarkophag. Dann, als ob sie gerufen wurde, traten ihre Füße wie selbstständig zu dem offenen Grab. Ihre Augen fest verschlossen, versuchte sie noch einmal ihren Mut zusammen zu nehmen. Wie würde er aussehen? Wie würde er daliegen? Wieso kehrte sie nicht einfach um? Ein Geruch stieg ihr in die Nase. Eine Art Salz. Ziemlich streng und unangenehm. Natronsalz. Endlich schaffte sie es, ihre Augen kurz aufblinzeln zu lassen. Kurz wandte sie sich ab, sah Yugi hinter sich stehen. Dann schaute sie mit offenem Blick hinab in den Sarkophag. Atemu. Er lag da, als ob er schlafen würde. Ihr Blick glitt zu Boden. Vier Schutzgottheiten standen bereits an ihrem Platz. Teana zögerte. Wieder fiel ihr Blick zurück auf Atemu. Er war es wirklich. Nun war es Sicher. Er war tot. Sie hatte noch bis soeben geglaubt, dass das alles nur ein böser Scherz gewesen war. Atemu. Sie beugte sich etwas vor. Sie konnte hören, wie Yugi etwas sagen wollte - doch er tat es nicht. War das etwa nicht erlaubt, Atemu noch einmal zu berühren? Es war ihr egal, so egal. Ganz sachte und doch etwas steif in der Haltung hob sie ihren Arm, ihre Finger bebten. Sie unterdrückte das Gefühl des Ekels. Es war kein Ekel vor Atemu, sondern vor dem Geruch des Todes, der von ihm ausging. Sie rümpfte die Nase. Dann beugte sie sich weit tiefer hinab. Die Pyramide fiel ein wenig nach vorne, berührte den Sarkophagdeckel. Ein erstaunlicher, fast musikalischer Klang ertönte, als das Puzzle den Sarg berührte. Als wäre die Zeit für eine Sekunde stehen geblieben. Überrascht zog sich Teana zurück, ihre Hände legten sich sofort um das Puzzle herum. Zögerlich wandte sie sich zu Yugi herum, der sie auch nur erstaunt ansehen konnte. "Was...war das...?", entfuhr es ihr zittrig. Ihre Kehle kratzte. "Teana....!" Seine Stimme klang dunkler in der Sargkammer, anders. Diese beugte sich wieder vor. Doch dieses Mal mit eindeutig mehr Angst, überhörte Yugis Stimme neben sich. Das Puzzle fiel durch ihre Beugung wieder nach vorne und schlug erneut gegen die Sargöffnung. Dieses Mal war der Klang anders, fast lauter, durchdringender. Er echote fast in ihren Ohren und ein kurzes Summen folgte, das allerdings von den Wänden wieder abgeschirmt wurde. Teana hob eine Augenbraue. "Ich will dir etwas sagen!", sagte Yugi und strich behutsam über die Sarkophagwand. Teana allerdings hob ihre Finger zu ihrem Hals und nahm sich die Halskette ab. "Gleich, Yugi, lass mich das mal ausprobieren!" Noch immer schaute sie nicht zu Yugi. Sie dachte bereits, dass sie verrückt geworden war, wahrscheinlich gab es für diese Klänge eine ganz einfache Erklärung. Das Puzzle in ihren Händen vibrierte, als sie es über seine Brust hielt und es eigentlich dort ablegen wollte. "Siehst du...das?", erstaunt musste Teana mit ansehen, wie das Puzzle auf Atemus Körper reagierte. "Ich will dir etwas sagen...", meinte Yugi nach einer Weile. Teana ließ die Kette langsam los. Das Puzzle legte sich geräuschlos auf Atemus Brust ab. Nichts geschah. Gar nichts. Nur Einbildung? Hatte sie etwa gedacht, das Puzzle würde Atemu zurückholen? Tränen stiegen ihr in die Augen. Wieso auf einmal? Wieso gerade in dem Moment der Nutzlosigkeit? "Es ist kaum noch Zeit...!", sagte Yugi, "ich werde gehen...die Zeit ist noch nicht reif" Wie? Gerade als sie sich umdrehen wollte, hörte sie allerdings, wie er bereits die Treppen nahm. Dann als Yugi sie zurückgelassen hatte, fühlte sie die Stille in dem Raum, die ihr zuvor gar nicht aufgefallen war. Ihre Augen blickten wieder zu Atemus geschlossenen Lidern zurück. Das Puzzle lag ruhig auf seinem Bauch. Die Halskette lag ein wenig zusammengerollt auf seinem Brustansatz. Ihre Atmung ging wieder seichter, schwerer. Sie stöhnte auf, der Schmerz kam wieder auf "Warum???? WARUM?" Sie schlug mit der Faust auf. Leicht bewegte sich der schwere Sarkophag. Erstaunt verharrte teana. Hatte sie das schwere Teil nur von einem Faustschlag bewegt? Es waren mindestens mehrere Träger nötig gewesen um diesen Sarg hierher zu bringen...hatte sie sich das nur eingebildet? Sehr merkwürdig. Sie starrte auf Atemu hinab. Seine Haut war blass, kühl und kalt. Seine Lippen wirkten blau und aufgesprungen. Was hatte Marik ihm angetan? Ein Schleier legte sich vor ihren Augen. Ein undurchsichtiger Schleier, Tränen rollten über ihre Wangen hinab. Sie wollte ihn berühren, noch einmal. Doch Angst hielt sie zurück. Ihre Augen musterten seine Brust. Sein Millenniumspuzzle war nun wieder bei ihm. Und ein Gefühl der Sicherheit schwappte auf ihr zu. Doch auch ein beklemmendes Gefühl, etwas was ihr noch mehr zusetzte. Ihr blick ruhte auf seinem Gesicht, lenkte sich dann zurück auf das Puzzle. Was? Für eine Sekunde hatte sie doch tatsächlich das Gefühl gehabt, das sich Atemus Bauch kurz gewölbt hatte. Als hätte er geatmet. Sie trat erschrocken zurück. Ihre Füße zitterten, schmerzten. Ihr Schleier wurde nur noch milchiger und ihre Haare waren wie ziellos um ihr Gesicht gefallen. "Atemu...!", versuchte sie. Hoffnungsvoll suchte sie wieder sein Gesicht ab, nichts. Was hatte sie auch nur für Vorstellungen? Ihr Körper fantasierte sich nur etwas zusammen. Eine Hoffnung, der letzte Strohalm, an dem sie sich festzuhalten versuchte. Er war tot. TOD! Als wäre es nun ein richtiger Abschluss für sie gewesen. Unmerklich kam sie ihm wieder näher. Sie musste ihn einfach berühren. Noch einmal. Egal wie kalt er wäre, egal wie leblos er wäre. Sie beugte sich hinab. Ihr Gesicht verdeckt von dem Sarkophag. Ihre Haare fielen nach vorne, strichen unbekümmert über Atemus Haut. Ein wenig panisch, aber doch noch unterdrückend, presste sie ihre Lippen auf seine. Dann ließ sie wieder von ihm ab. Das Gefühl war anders...leblos...so kalt. Unendlich kühl. Wie erstarrt. Teana wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen, die wieder von ihren lautlosen Tränen benetzt wurden. Eine einzige Träne konnte ihrem Kinn noch entfliehen und tropfte genau auf das Horus-Auge der Pyramide. Wieder dieses Summen...diese Vibration in der Luft. Das war doch nicht normal, irgendetwas passierte doch hier? Aber wollte sie etwa warten, was es war? Wollte sie es wissen? Noch ein letztes Mal sah sie verstohlen zu seinem Gesicht und... schrie auf... Entsetzt und fast starrend sah sie, dass Atemus Augen geöffnet waren. Er hatte sein Gesicht zu ihr gedreht. Er starrte sie an. Sie blinzelte, schloss die Augen. Ganz ruhig, ermahnte sie sich. Nur eine Halluzination. Dann spürte sie, wie sie jemand am Arm packte. "AHHHHHHHHHH", schrie sie und trat zurück. Wollte diese fremde Präsenz, diesen anderen Arm weg schlagen. War er von den Toten aufgewacht? "Ich...bin...es....doch...nur. YUGI!" Diese ruhige Stimme ließ Teana wieder aufhorchen, ließ sie wieder aus ihrer Angst zurückkehren. Ihr Herz pulsierte so stark gegen ihre Brust, dass es zu zerreißen drohte. "Oh Gott....", sie fasste sich an ihr Herz. "Was ist geschehen? Du hast so geschrieen!" Sorgend überprüfte er ihr Gesicht. "Er...hat...mich...angesehen!" Sie deutete, ohne hinzusehen, nach Atemu. "Wie?" Yugi lächelte. "Er ist tot. Teana. Sieh doch hin! Er liegt noch genau so da, wie eben. Er kann dich nicht angesehen haben!" "Wie? Aber das...", sie schaffte es, zu ihm hinzuschielen. Yugi hatte Recht, obwohl ihr Verstand etwas anderes sagte. "Was ist? --- Komm, wenn es dir zuviel wird!" "Nein, ich dachte nur...dass er..." "Noch lebt?...Das ist nicht möglich. Er wurde mehrmals von unseren besten Ärzten untersucht. Sie haben ihn alle für tot erklärt und er hat sich seit drei Tagen nicht mehr gerührt, noch geatmet!" "Ich habe gesehen, wie er geatmet hat!" "Was hast du?", wollte Yugi wissen und schaute sie an, als wäre sie geisteskrank. "Du hast es doch auch gespürt", fing sie an. War sie verrückt? "Was soll ich gespürt haben?", wollte er wissen. "Das mit dem Puzzle." "Was war denn damit?" "Du weißt ganz genau, was ich meine", meinte sie fassungslos. Ihr Kopf brummte. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. "Nein!", sagte er fest. "ich war die ganze Zeit nicht hier gewesen." "W-was? Du standst doch neben mir und hast es gesehen!" "Wer es auch war, ich war es nicht gewesen, Teana. Geht's dir wirklich gut?" Teana schaute zu Boden, ihre Gedanken überschlugen sich. "Du warst doch hier gewesen....was sagst du da?" "Nein, ich bin der Vorkammer geblieben, du wolltest alleine hier runter gehen!" "Wie?...nein, das war nicht so gewesen...das..." Verdutzt schaute sie zu Yugi hinab. Ihr Kopf dröhnte. Dann wurde ihr auf einmal schwindelig und sie fiel zu Boden. (to be continued) *** Anmerkung: Okay, vielleicht kommen noch so zei kappies, das ist schwer zu sagen. huihui, das kap hat mir echt spaß gemacht...woahahha...grusel...^^ hoffe auf liebe kommis *schonmalholzhammerbereithält* XDDD Kapitel 36: ~Am Ende ist es eine verzweifelte Suche~ ---------------------------------------------------- Anmerkung: So endlich ein neues Kap. Ob ati noch lebt am ende oder nciht, wird noch nicht verraten, aber wer ein wneig fantasie hat, wird es wohl schon rausbekommen. in dem Kap ist so ein kleiner Hinweis...*vorhersehbar* *etwasindiezukunftbereitsorientiert* ---so könnte es ausgesehen haben in der Vorvergangenheit des Pharaos. es ist nicht sehr viel geworden...aber ich verspreche, das nächste wird wieder länger.hdl lily ~Kapitel 36~ Sie erwachte erst spät. Ihre Stirn schwitzte und ihr Körper verlangte nach Abkühlung. Ihr Kopf schmerzte, als wäre er seit Tagen nicht mehr benutzt worden. Der Kopfschmerz verdrängte sich, als sie sich schwermütig abstützend, erhob. Doch sie war nicht allein. Sie kannte DIESE Stimme. Aber das konnte nicht sein. Sie versuchte sich umzudrehen. Alles begann sich in ihr zu drehen und für einen Moment sah sie nur noch wallende weiß, gepunktete Nebel. Schritte näherten sich und die Stimme fuhr fort, etwas zu sagen, aber sie verstand die Worte nicht mehr. Ihr Herz raste, wie ein außer Kontrolle geratenes Uhrwerk, und dann, endlich, konnte sie sehen. Sie versuchte die Tränen wegzublinzeln und drehte sich schwankend um. Alles, was sie sah, war in unterschiedlichen Brauntönen gefärbt, als betrachte sie es durch einen Nebel aus Matsch. Sie sah nur ein graues Mauerwerk, riesige Kacheln. Wo war sie? Was war geschehen? Sie versuchte sich hochzustemmen, doch auch das konnte sie nicht. "Was ist mit dir? Kannst du mich verstehen? Wach auf!" Die Stimme war nicht einmal besonders laut, aber so befehlsgewohnt, dass Teana fast erschrocken zurückwich - so gut sie konnte. Vielleicht verlor sie auch für einen Moment das Bewusstsein, denn das Nächste, was sie wahrnahm, war eine starke Hand, die sie am Arm packte und leicht in eine Sitzhaltung dirigierte. Ein verschwommenes Gesicht tauchte vor ihr auf. Wieder begann sich der gesamte Raum vor ihr zu drehen. Hätte diese Person sie nicht festgehalten, dann wäre sie wahrscheinlich auf der Stelle wieder zusammengebrochen. "Zum letzten Mal, wer bist du? - Was ist hier los...? Wie kommst du hierher, und wer....?" Die Stimme brach mit einem erschrockenen Keuchen ab und Teana raffte all ihren Mut zusammen und hob den Kopf, den sie die ganze Zeit über gesenkt hatte. Ihr Herz schien stehen zu bleiben. Sie sah in ATEMUS Gesicht. Er hatte sich verändert, ohne dass Teana im allerersten Moment sagen konnte, wie und sie war mindestens so entgeistert ihn zu sehen, wie er umgekehrt sie. Nein, verbesserte sie sich in Gedanken, nicht entgeistert. Was sie in der allerersten Sekunde in seinen Augen las, das war pures Fassungslosigkeit. "Tea?", murmelte er ungläubig. "Aber du..." Dann hatte er sich plötzlich wieder in der Gewalt. Die Fassungslosigkeit in seinen Augen erlosch und machte einer Strenge Platz, die Teana noch sehr viel weniger verstand. "Atemu", begann sie, "Du..." Atemu brachte sie mit einer warnenden Geste und einem raschen, aber fast unmissverständlichen Blick zum Verstummen. "Atemu?", wiederholte er, "der Name kommt mir bekannt vor...was willst du hier?" "Was soll das heißen - dir kommt der Name bekannt vor?", wiederholte Teana verständnislos, "Atemu? was soll das? Ich bin es - Teana!" "Stell dir vor, ich weiß noch, wer du bist", sagte er schnippisch, "aber was TUST du hier?", wiederholte er seine Frage erneut. "Vielleicht wollte ich dich wieder sehen", antwortete Teana. Das war die Wahrheit und zugleich auch nicht. Nein - es war die Wahrheit. Es war einer von mehreren Gründen, aber es war zugleich auch der einzige, der wirklich zählte. Sie war nur deswegen in die Grabkammer gekommen - um zu sehen, ob es stimmte. "Warum?", fragte Atemu. Teana konnte ihn nur anstarren. Warum? Ebenso gut hätte er sie ins Gesicht schlagen können. "Wie?", murmelte sie benommen. "Warum?", wiederholte Atemu, "Du weißt, dass es keinen Sinn hat! Du weißt, dass ich tot bin!" Erst jetzt wurde Teana bewusst, dass sie sich nicht mehr in der Grabkammer befand und das es Atemu war, der mit ihr sprach. Aber wenn das Atemu war, wie konnte er so lebendig vor ihr sitzen? "Oh bei Ra", schrie sie auf und wich etwas zurück. "Du hättest nicht hier sein dürfen!", mahnte er und ging zurück in die Hocke. "Ich - nicht hier? D-Du...du bist tot...du hättest nicht hier sein sollen...wie kann...d-das sein?" Ihre Augen wurden so groß, wie der riesige Vollmond. "Nun in deiner Dimension stimmt das auch. Ja ich bin tot, Teana. Was du hier siehst, ist ein Geist, eine Art Manifestation meines Selbst. Aber wie bist DU hierher gekommen?" Teana verstand rein gar nichts. Geist? Ein wenig zittrig und mit einer unsagbaren Angst wollte sie nach ihm fassen - und griff durch ihn hindurch. Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle. "Wieso? Wieso kannst du mich anfassen, ich dich aber nicht?" Ihr Ton brach und sie verstummte. "Teana, hab keine Angst. Ich lebe, auf einer Weise die du nicht verstehen kannst. Ich lebe nun hier. In diesem Millenniumspuzzle...nur solange bis mein Geist zum Totengericht gehen kann" Er schaute sie an, doch Teana schüttelte nur den Kopf. "Das ist ein TRAUM", faselte sie, "das kann nicht real sein...das..." "Sag mir, wie du hierher gekommen bist?" Seine Hand war kühl...so anders. Das war anders an ihm. Ihr erster Eindruck war doch richtig gewesen. Nun wo sich ihre Sicht geklärt hatte, wurde ihr auch schlagartig bewusst, dass er nur eine Art Silhouette war, durchsichtig. "Ich...ich weiß nicht. Ich bin...", sie rief sich die Vergangenheit vor die Augen, "bewusstlos geworden." "Teana, du musst wieder zurück. Verstehst du?" Er umfasste ihr Gesicht. Sie versank in seinem Blick. "Nein", rief sie widerspenstig. "Auf keinen Fall - nun wo ich dich sehen kann!" Sie wollte wieder nach ihm greifen, doch sie konnte nicht. Sie griff wie durch eine Nebelschwade durch ihn hindurch. "Sag mir...war es Marik? Hat er dich getötet?" Atemu schaute sie an. Dann schüttelte er traurig den Kopf. "Es war nicht Marik...er hat war den Auftrag erteilt, doch es war jemand anders!" "Sag es mir...sag mir wer es war und ich werde ihn zur Strecke bringen. Ich werde dich rächen, wenn ich schon nicht mehr da sein kann....für dich!" Atemu griff durch ihr Haar, seine Berührung war so lebensecht. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Nein, das könnte ich dir nicht antun." "Sag es!", befahl sie ihm fast. Atemu blickte kurz zur Seite, sie ebenfalls. Sie befanden sich in einem langen Gang mit lauter Türen. "Teana...es wird Zeit, dir noch etwas mit auf dem Weg zu geben!" Diese schaute ihn wieder an. "Atemu, lass mich nicht allein", erwiderte sie und wollte es nicht wahrhaben. "Wenn du erwachst, musst du mein Puzzle an dich nehmen. Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du mich wiedersehen! Dann gebe es Yugi, er wird es bewachen und richtig handeln..." "Warum?----Warum mir? Ich will dich nicht verlassen. Ich will bei dir bleiben! Und was hat Yugi damit zu tun?" Sie sah ihn fordernd an. "Das geht nicht. Yugi wird es verstehen, wenn es soweit ist! Er wird das Puzzle an den richtigen Ort legen... Vertrau mir - du wirst mich wieder sehen, wenn die Zeit da ist!" "Wie?...sag mir, was das zu bedeuten hat und wer hat dich getötet? War es wirklich Marik?" Die Zeit schien stehen zu bleiben. Vielleicht vergingen real nur zwei oder drei Sekunden, aber für Teana waren es Ewigkeiten. In ihrer Brust war nun plötzlich ein stechender Schmerz, ein fast sanftes Brennen im ersten Moment, das aber rasch zunahm und schlimm und schließlich fast unerträglich wurde. "Es ist bald sobald...vergiss nicht was ich dir gesagt habe!" Licht und Wärme kamen zum größten Teil aus ihrem Inneren "Nein", antwortete Teana bitter. "Lass mich nicht gehen, ich will bei dir bleiben-!" Plötzlich war in ihrem Hals ein bitterer Kloß, der sie daran hinderte, weiter zu sprechen. Sie musste neu ansetzen. "Ich möchte, dass du zurück kommst...Zurück...", fuhr sie fort, fast unter einem weinenden Zwang und hämmerte auf ihn ein, eher durch ihn hindurch, aber ihre Gefühle waren echt und er wusste, was sie zu bedeuten hatten. "Das kann...ich nicht!" "Nein...Atemu", fuhr sie ihm ins Wort. "Komm zurück!", krächzte sie und sie schluchzte auf. Dann wurde alles weiß vor ihren Augen. Sie hämmerte noch immer wild drauf los. "Komm zurück!", schrie sie. * "Teana? Ich bin es...ganz ruhig!" Dann verharrte sie, ihre Fäuste blieben. "Yu---gi?" Verwirrt schaute sie nach oben. Yugi hielt sie in den Armen. "Was ist passiert? Du hast die ganze Zeit Selbstgespräche geführt!" Was passiert war? Ganz einfach, er... Was? Ihre Gedanken waren auf einmal vollkommen schwarz. Was war denn nur geschehen? Hatte sie alles vergessen? "Ich...", sie versuchte sich zu erinnern, doch ein dichter Schleier verhinderte es. "Du hast ständig Atemu geschrieen!", sagte Yugi leise. Atemu? Sie...Oh bei Ra! "Ich hab ihn gesehen!", meinte sie begeistert und ihre Augen leuchteten. "Wie schon gesagt, er ist tot!" "Nein, du verstehst nicht, Yugi....ich hab mit ihm gesprochen!" "Sein Tod geht uns allen sehr nahe!" "Nein, Yugi...hör doch zu...du musst mir zuhören!" "Kommt Teana. Es ist besser, wenn ihr euch ausruht!" Er zog sie hoch, ihre Beine wackelten. "Moment", schrie sie fast und griff zu dem geöffneten Sarkophag. Sie nahm sich das Puzzle. Yugi blickt er nur überrascht, dann griff er nach ihren Fingern. "Warte!", sagte sie. Der kleine Yugi schaute sie verwundert an. "Nimm du es!" Sie reichte ihm das Puzzle. "Das geht nicht, das gehörte Atemu und du sollst es haben", meinte er ruhig. "Nein, du sollst es haben. Du könntest mir etwas erklären!" "Nicht schon wieder, Teana. Atemu ist tot. Wie kann er dir da noch was gesagt haben?" "Vertrau mir einfach!" Yugi musterte Teana skeptisch. Dann zögerte er noch einen Moment und ergriff tatsächlich das Puzzle, hing es sich um den hals. Was hatte sie erwartet? Es passierte rein gar nichts. Denn sie wusste zu dieser Zeit noch nicht, dass Sie etwas hätte auslösen können. Teana runzelte die Stirn. "Dann komm!", ermahnte er sie und führte sie vorne weg hinaus aus dem Grab. (to be continued) Epilog: ~Der Tod ist erst der Anfang~ ------------------------------------- Anmerkung: Es ist doch nur noch dieses kappie geworden. Sonst würde es zuweit führen. Und eine FF in der Gegenwart fortzuführen, würde nicht mehr passen. Vielleicht mach ich hierzu eine Fortsetzung - doch dazu müsste ich euer Einverständnis haben ;-) Wenn ihr lesen wollt, wie sie sich wieder begegnen. Nun das ende scheint ziemlich unvorbereitet gekommen zu sein - zumindets für einige von euch. Aber ich denke, das war der richtige Abschluss. Ein bisschen musst eich an Romeo und Julia denken! Und dieser eine Satz, den Isis sagt ^^ @caro-chani : du weißt bestimmt woher ich den habe. oder? *grins* Und einige von euch sicherlich auch. Wsa soll ich sagen? Es ist wirklich immer komisch eine FF zu beenden. Ich dneke auch, ich hab einige Dinge gar nicht mehr aufgeklärt. Aber wenn ich noch eine Fortsetzung schreiben darf, kläre ich die noch auf ^^ Nur wenn ihr wollt. Natürlich! Wenn ihr noch nicht genug von mir habt. Ich schreibe gerade an einer neuen INU FF "Somebody's watching..." - also wenn ihr wollt - freue mich über jedes Kommi! danke für alle Kommis, die ich die ganze FF über bekommen habe. Ihr seid so lieb. Vielen Dank. Es hat Spaß gemacht, zu lesen, was ihr euch so zusammengereimt habt ^^ eure lily * * * Kapitel 37 Teana stutzte, ihre Hirngespinste waren wirr und zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Atemu hatte ihr doch gesagt, dass sie Yugi das Puzzle geben soll. Wieso passierte denn nicht? "...Wenn die Zeit gekommen ist!" Teana blieb stehen. Fasste sich an die Stirn. Hörte sie schon Stimmen? Und welche Stimme konnte das sein? Etwa die Atemus? Vielleicht bildete sie sich das ganze auch ein und ihre akuten Mangelerscheinungen und das Sehen eines Toten kamen wahrscheinlich nur daher, weil sie es noch nicht verarbeitet hatte. "Was ist mit euch?" Yugi drehte sich zu ihr herum. In dem schmalen Gang flammte nur die Fackel unwirsch auf und vertrieb und formte neue, gefährliche Schatten. "Mir...mir geht's wohl nicht gut!" "Kein Wunder - du hast Atemu gesehen. Nun ist es offiziell für dich, dass er von uns gegangen ist!" "Ich will seinen Tod rächen - Yugi!", sagte Teana fest und musterte Yugi sorgsam, dabei fiel ihr Blick auf Atemus Puzzle zurück. "Du willst deinen eigenen Vater umbringen?" "Er war es nicht - das hat mir...", sie wollte schon Atemus Namen nennen, doch sie erkannte frühzeitig, dass Yugi eine Augenbraue hob und bevor er sie tatsächlich für verrückt erklärte, hielt sie wohl lieber, zumindest in diesen Moment, den Mund. "Es ist besser, wenn du dich ausruhst!" Ausruhen? Erst bei diesem Wort fühlte Teana ihre schweren Glieder. Als hätte sie seit mehreren Wochen kein Schlaf mehr gefunden. "Ja! Danke Yugi!" Diese Worte von Atemu gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. War das wirklich passiert? Oder nur eine Halluzination? Immerhin war sie bewusstlos gewesen oder so etwas in der Art. * Im Palast folgte sie Yugi, der sie allerdings nicht mehr in Atemus gemach brachte. Wieso denn nicht? "Wieso bringt ihr mich nicht zu Atemus Gemach?", ihre Stimme klang schrill, total aufgewühlt. Yugi zuckte zusammen. Sie wollte ihm keine Angst einjagen, sie war nur so....wütend. "Weil...weil Atemus Bruder nun das Land regiert. Er steht in der Blutverwandtschaft an erster Stelle. Er hat nun Atemus Gemach bezogen...!" Yugis' große, unschuldige Augen schauten Teana fast flehend an, kein Wutanfall zu bekommen. Doch die Angesprochene musste sich ziemlich beherrschen, nicht sofort in Atemus Gemach zu rennen und Joey ins Gesicht zu schlagen. Man hatte ihr alles genommen. Alles. Sogar eine Hochzeit mit Atemu. Er wollte sie heiraten und nun war er tot. Tot, wegen ihr. Ihre Familie hatte ihn umgebracht. Sie war es doch gewesen, die seine Aufmerksamkeit erst auf sich gezogen hatte. Das wäre alles nie passiert, wenn sie ihn nie kennen gelernt hätte. "Und du wirfst mich einfach so raus? Habe ich DENN gar keine Rechte?" Sie trat mit gleißendem Blick auf Yugi zu, sie starrte ihn an, wollte dass er eine Rechenschaft ablegte. "Ich werfe dich nicht raus. Du wirst einfach ein anderes Zimmer beziehen, bis sich alles beruhigt hat!" Sie wusste, dass er mit der zweiten Hälfte des Satzes nur versuchen wollte, sie ruhig zu stimmen. Sie würde nie mehr in Atemus Gemach gehen können. "Ich...", Sie fasste sich an die Stirn, sie schwitzte. Ihre Trauer nahm genau in dieser Sekunde wieder zu. Wieso war Atemu nicht hier? Er würde das alles aufklären können. "Wir werden uns bald wieder sehen...Tea. Hab keine Angst!" Erschrocken hob sie das Gesicht an. Schaute hinters ich, neben sich und dann in Yugis Gesicht. "H-hast du...das gesagt?" "Teana? Geht es euch gut? - ihr seid schon die ganze Zeit so komisch!" Oh bei Ra! Sie hörte schon Stimmen, das war gefährlich, auch wenn es die von Atemu war. Aber musste er sie so erschrecken? Wie konnte er überhaupt mit ihr sprechen? Auf der Geistesebene, etwa?" "Mir geht's gut, das war nur zuviel für mich!", versuchte sie Yugi und auch sich selbst zu beruhigen. Ihr Kopf war voller, verschiedener Gedanken. Das Dröhnen, welches sich unbemerkbar hinzugesellte, ließ sie kaum mehr, klar sehen. Doch es war ihr egal! "Dann legt euch was hin. Isis wird euch später aufsuchen!" Isis? Die Isis die sie an dem langen Tisch gesehen hatte? Aber Teana war nun nicht mehr in der Lage, etwas zu erwidern. Sie fühlte sich so müde und unendlich erleichtert, als sie in das für sie zugewiesene Zimmer ging und einfach auf das Himmelbett zusteuern konnte. Die Erinnerungen, des schrecklichsten Tages ihres Lebens, kamen ohne Vorwarnung, auf sie gestürzt. Laut schrie sie! Die Tür war schon geschlossen worden, Teana war allein und konnte ihrer Trauer Luft machen. Sie fiel in die Hocke, ballte die Hände zu Fäusten, fiel vor dem Bett nieder und schlug so hart wie es ging auf die Decke ein. "Du verdammter Idiot - wieso hast du mich allein gelassen???? Wieso nur? Was soll ich nur machen, ohne dich? Ich...ich will bei dir sein!" Teana blickte zur Seite und saß ganz still, ihre Augen verloren sich an einem Punkt an der Wand... "ATEMU!" Sie schrie nach seinem Namen, wieso konnte er nicht kommen, mit ihr sprechen? Wieso nicht? Wieso kam er nicht? "Weil er erst nach 5000 Jahren wiederkehren wird! - Entschuldigt mein Eintreten, doch ich habe meine Millenniumskette befragt, sie hat mir die Zukunft gezeigt!" Teana zögerte sich umzudrehen. Isis! "Was? Was sagt ihr da?" "Ihr werdet ihn wieder sehen!" "Ich glaube nicht, dass ich noch solange leben werde!" "Doch Teana...als Wiedergeburt." "Wieso wollt ihr mir helfen? Es könnte euch doch auch egal sein!" Teana stand krampfhaft auf, ihre Beine waren wie taub. Wie lange hatte sie dort schon gesessen, bis Isis gekommen war? Sie hatte vollkommen das Zeitgefühl verloren. "Ihr seid füreinander bestimmt, Teana. Vielleicht nicht in diesen Leben, aber im nächsten!" "Was redet ihr da?", antwortete Tea laut und ihre Augen funkelten vor Boshaftigkeit. "Er hat es euch doch selbst gesagt - habe ich Recht?" Wie? Woher konnte sie wissen, dass...? Und dann war es doch keine Einbildung? "Ich sehe, dass ihr mir nicht glaubt. Ihr HABT mit ihm gesprochen!", betonte sie und musterte Teanas blasses Gesicht. "Ja. Er hat gesagt, dass wir uns wieder sehen, wenn die Zeit gekommen ist!" Was solls. Keiner glaubte ihr. Yugi hielt sie womöglich für eine Verrückte. "Du hast Yugi das Puzzle gegeben, sehe ich das richtig?" "Ja, das hat mir Atemu gesagt!" Wie sich das anhörte. Doch Isis schien ihr wirklich zu glauben. "Weißt du auch wieso er das wollte?" Teana dachte nach. "nein, einen Grund hat er mir nicht gegeben!" "Weil Yugi der einzige ist, der tief in seinem Inneren weiß, was das Puzzle für die Zukunft bereit hält!" Wie? Wie das? Wieso konnte sie ihn nicht befreien? "Hast du dir Yugi mal angesehen? So richtig meine ich..." Isis schaute Teana lange an und ihr blicke sagte rein gar nichts. "Nun...äh....er sieht Atemu ähnlich!" "Das ist der Grund!" Nur weil Yugi dem Pharao ähnlich sah, konnte er etwas mit dem Puzzle anfangen? Wusste etwas in seinem Inneren? "Was hält das Puzzle denn bereit?" "Die Zukunft hat etwas mit euch vor. Ihr müsst euch gedulden! Es gibt etwas, was ich noch sagen soll....Man lebt nur einmal, man stirbt nur einmal und man liebt nur einmal und das auf EWIG!" "Wer hat das gesagt?" "Atemu...es war der Pharao, ich sollte es dir sagen, wenn die Zeit reif genug dafür ist. Wann hatte er mit Isis gesprochen? Sollte sie ihr einfach so glauben? "Wie er das meint, habt ihr doch verstanden, Teana, richtig?" Sie wusste es nicht, sie wusste gar nichts mehr. Sie wusste nur, es würden 5000 Jahre vergehen, bis sie ihn wieder sehen würde. Bis dahin würde sie sein Tod gerächt haben. Aber konnte das alles wirklich stimmen? Das hoffte sie zumindest. * Als Isis gegangen war, war sie allein zurück geblieben. Sie lag auf dem Bett und starrte zur Decke. Ein wenig Sonne fiel in dieses Zimmer, Tea blinzelte und genoss die Wärme. Schön! Ihr Herz pochte laut, ihr Körper wollte wieder weinen. Wieder an Atemu denken. Doch sie konnte nicht mehr weinen, ihre Augen waren bereits blutunterlaufen und völlig rot, ihre Wangen ebenso rosig. Sie schloss die Augen, hörte ein Knarren...etwas abseits. Etwa Schritte? Sie keuchte auf, als sie die Augen öffnete. Zu spät... ANZU! Teana wollte aufschreien, nach Wachen rufen, die nicht da waren. Anzu hielt ein Messer an Teanas Kehle. "Willst du mich töten?", presste Teana hervor. Sie riss instinktiv die Arme hoch und versuchte Anzu von sich zu stoßen. Anzus Hände schnappten nach ihr, schlossen sich blitzartig um ihre Kehle und drückten mit einer erbarmungslosen Kraft zu, der sie nichts entgegenzusetzen hatte. Sie rang verzweifelt nach Luft - sie bekam keine. Der Druck auf ihren hals wurde immer grausamer. Teana hämmerte verzweifelt mit de Fäusten auf Anzus Gesicht ein, ereichte aber nur, dass diese noch fester zudrückte. "STIRB endlich!" Es begann Anzus Gesicht vor ihren Augen allmählich zu verschwimmen. Und plötzlich rauschte das Blut in ihren Ohren so laut, dass es jedes andere Geräusch übertönte. Wie war sie hier rein gekommen? Wieso wollte sie sie umbringen? "Ich muss dir noch etwas sagen, bevor du stirbst!" Tea versuchte verzweifelt mit den Beinen zu strampeln, trat und schlug aber nur ins Leere. Anzu beugte sich tiefer. "ICH.TÖTETE.ATEMU!", hauchte und betonte sie jedes einzelne Wort. Und jedes dieser Wörter schnitt sich in Teanas Gedankenwelt. Für einen Moment war Teana bewegungsunfähig und hatte bereits mit ihren Leben abgeschlossen, als neue Energie in ihre Arme lief und sie es doch tatsächlich schaffte Anzus Arme von ihren Hals zu entfernen. Das perplexe Gesicht Anzus und die etwaigen Minuten, des Nichts-tun konnte Teana ausnutzen. Sie packte nach dem Messer und ergriff genau die scharfe Seite. Diese grub sich tief in ihre Hand. Teana brüllte auf, und was die blanke Todesangst nicht geschafft hatte, das bewirkte nun der Schmerz der in ihrem Körper explodierte. Die blutende Hand fest gegen ihren Leib gepresst, richtete sie sich in eine halbwegs sitzende Position auf. Sie rang qualvoll nach Luft. Obwohl Anzus Hände ihre Kehle nicht mehr zudrückten, konnte sie noch immer nicht richtig atmen. Anzu schaute nur benommen. Tea hatte nun das Messer in die andere Hand genommen. Sie sah zu ihrer Zwillingsschwester. Dann ohne weiter nachzudenken und mit einer verkrampften Kehle, richtete sie sich auf und rammte das Messer in Anzus Bauch. Qualvoll hustend und würgend fiel Teana zurück ins Kissen. Anzu keuchte auf, schaute zu dem Messer hinab, packte den Griff und zog es aus der Bauchwunde, ohne aufzuschreien. Teanas Muskeln gehorchten ihren Befehlen nicht mehr. Ihr Herz raste. Sie hatte das Gefühl, ihre Lungen würden feinen Sand einsaugen. Alles was sie noch sah, war das Messer, welches auf sie zuraste. Die letzte übrig gebliebene Kraft steckte Anzu da hinein. Teana spürte den Schmerz nicht mehr. Sie betrachtete alles nur noch in Rottönen. Als betrachtete sie das alles aus einem Nebel mit Blut - ihrem eigenen Blut. "Wenn...du mich...schon tötest, dann tue ich...das...auch...- Schwester!", krächzte Anzu und fiel vornüber auf Teanas tauben Beine. Alles begann sich um sie zu drehen, verschwommen sah sie das Messer, welches genau unterhalb ihrer Brust steckte. Sie konnte nicht mehr atmen, sie schmeckte scheußliches Blut im Mund. Atemu...sie würde nun sterben. Würde sie ihn wirklich bald wieder sehen? "A...Atemu..."; krächzte sie noch, bevor der Tod sie holen konnte. * Yugi war der erste, der ins Zimmer kam und die grausige Szenerie ansehen musste... Die besten Ärzte konnten nichts mehr tun. Es blieb ewiglich ein Geheimnis, wer den damaligen Pharao getötet hatte - alle gingen davon aus, dass es Marik gewesen sein musste. In Teanas Grab wurde - durch Yugis Wunsch - das Millenniumspuzzle gelegt. Dort sollte es vorerst vergessen werden... Es hatte nur 5000 Jahre gebraucht, bis es jemand gefunden hatte. (THE END!!!!!!!!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)