Die Zigarette danach... von Vidora (Kaibachi) ================================================================================ Kapitel 6: Wenn du jetzt aufgibst --------------------------------- ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Und du hast viel zu lang den Schatten geseh'n Und viel zu lang war alles grau um Dich. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Es hat lange gedauert, aber am Ende habe ich meinen Entschluss doch gefasst. Nach viel zu langer Zeit ohne dich ist mir klar geworden, dass es nur eine Lösung für mich geben kann. Sich dazu durchzuringen hat mich Zeit und Kraft gekostet. Aber ich bin der Meinung, dass es richtig ist. Wenn ich es nicht tue, werde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen müssen, auch wenn es nicht so verlaufen sollte wie ich es mir wünschen würde. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Du kannst ruhig klagen denn es reicht Die stärkste Seele wird mal schwach ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Natürlich widerstrebt es mir eigentlich, gegen unseren Vertrag zu verstoßen... aber das Spiel, welches du mit mir zu spielen scheinst, hast du dort auch nicht erwähnt. Ich halte die derzeitig vorherrschende Situation nun mal nicht mehr aus. Es kann nicht jeder so stark sein wie du. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Und jede Nacht wenn Du nicht schlafen kannst und die Armee des Wahnsinns bei Dir klopft Wenn Du dann durchdrehst ist's erlaubt ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Meine Entscheidung fiel an einem Abend, als ich mal wieder nur an dich denken konnte. Die Hoffnung, du würdest mir doch noch einen Besuch abstatten war noch nicht völlig verloschen, aber natürlich wurde ich einmal mehr enttäuscht. Vielleicht lag es daran, dass ich mir ein wenig Alkohol genehmigt hatte um besser schlafen zu können, aber plötzlich war mein Kopf so frei, nur ein Gedanke zeichnete sich klar ab: Ich muss dich noch einmal sehen, bevor ich uns endgültig aufgebe. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Doch wer hat Dir den Mut geraubt? ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Ich will es von dir selber hören, will dir gegenüberstehen, in deine blauen Augen sehen und aus deinem Mund hören, dass ich dir nichts bedeute und du mich nicht mehr sehen willst. Auch wenn diese Erfahrung mich verletzen würde - meine derzeitige Lage tut es ebenso. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Wenn Du jetzt aufgibst wirst Du's nie versteh'n Du bist zu weit um umzudrehen ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Nun raffe ich mich auf und gehe ins Bad. Ich will dir sauber gegenübertreten. Danach suche ich mir die passenden Sachen aus dem Schrank, nichts so Besonderes, aber ich will nicht so zerknittert aussehen. Du musst nicht sehen, wie sehr ich mich habe gehen lassen in meiner Sehnsucht. Als ich mich noch einmal im Spiegel betrachte und ein Lächeln versuche, merke ich wie einsam ich bin. Ich habe so lange nicht gelacht, dass mein Lächeln absolut unecht aussieht. Ich bin gar nicht mehr ich selbst, habe mich stark verändert. Mir wird immer deutlicher, wie wichtig es ist, dass ich endlich handle. Entschlossen packe ich den Wohnungsschlüssel und bin Sekunden später schon auf dem Weg. Seit Tagen war ich nicht mehr Draußen, habe mich in meiner Wohnung verschanzt wie ein Verstoßener. Die frische Luft hat mir wirklich gefehlt, sie wirkt richtig belebend. Neugierig lasse ich den Blick schweifen. Das Wetter ist gut, der Frühling entfaltet sich in vollen Zügen. Eine im Moment für mich eher unschöne Begleiterscheinung dieser Jahreszeit sind die Liebespaare. Überall laufen sie Hand in Hand umher. Nur ich bin allein. Du fehlst mir. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Vor Dir der Berg Du glaubst Du schaffst es nicht ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Mein anfänglicher Mut und der Tatendrang schwellen immer mehr ab, machen Platz für Unsicherheit und Angst. Wie wirst du reagieren, wenn ich dir plötzlich gegenüberstehe? Werde ich überhaupt in der Lage sein, dir zu sagen, was ich geplant habe? Wirst du Notiz von mir nehmen? Kopfschüttelnd versuche ich, diese Gedanken schnellstmöglich loszuwerden. Ich kann Zweifel jetzt überhaupt nicht gebrauchen. Während ich weitergehe spiele ich im Kopf verschiedene Möglichkeiten durch, wie unsere Begegnung ablaufen könnte. Leider muss ich feststellen, dass du kaum berechenbar für mich bist. Vielleicht ist es gerade das, was mich an dir so fasziniert. Endlich komme ich dem Ort an dem es passieren wird näher. Dein Heim ist nicht gerade bescheiden, aber es ist auf jeden Fall sehr gemütlich. Ich hatte noch nicht so oft die Ehre, es betreten zu dürfen, aber wir haben schon die eine oder andere Nacht dort verbracht. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Doch dreh' Dich um uns sieh' wie weit Du bist Im Tal der Tränen liegt auch Gold Komm lass es zu, dass du es holst. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Je näher ich deinem Wohnsitz komme umso langsamer werden meine Schritte, mein Herzschlag dagegen tut das Gegenteil.... Dann bleibe ich abrupt stehen, denn plötzlich entdecke ich dich. Du kommst genau von der anderen Seite, willst wohl nach Hause. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, am liebsten würde ich sofort auf die zu rennen und dir um den Hals fallen aber ich glaube, ich bin versteinert worden. Dein Blick trifft mich, auch du bleibst ein paar Sekunden stehen, scheinst nicht zu glauben, dass ich mich hierher getraut habe. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Wenn Du jetzt aufgibst wirst Du's nie versteh'n Du bist zu weit um umzudrehen ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Den Kloß, welcher in meinem Hals steckt, überwindend erwidere ich deinen Blick, sage nur leise:" Seto.." Ich hoffe so sehr, dass du zu mir kommst und alles wieder sein kann wie es vor 6 Wochen noch war. Aber mit einem kalten "Verschwinde.", schickst du mich weg und gehst eiligen Schrittes auf dein Haus zu. Du scheinst zu befürchten, dass ich dir hinterher laufe, aber ich tue es nicht, ich bleibe nur stehen während sich meine Hände zu Fäusten ballen. "Ich ... ich vermisse dich...", stammele ich, aber trotzdem setzt du deinen Schlüssel ans Schloss und wirfst die Tür hinter dir zu ohne dich noch einmal zu mir umzudrehen. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Wenn es auch weh tut so wird es doch gescheh'n Die dunkle Nacht wird mal vergeh'n ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)