Tenjoumukyuu von Majin (~I will always believe in you~ - Die x Toto - Chap 4 online) ================================================================================ Kapitel 3: Meaningsless Nothingness ----------------------------------- Hallo lieber Leser... *smirk* Jetzt melde ich mich auch endlich mal zu Wort. Ich habe es in für meine Verhältnisse Rekordzeit geschafft das dritte Chapter zu schreiben und es sieht gut aus für den weiteren Verlauf der Story... sehr gut.. *lalala* Es würde mich natürlich freuen wenn ihr lieben Leser da draußen mir doch etwas Feedback zukommen lassen würdet, damit ich weiss, wie ihr mein Projekt findet, was zur Zeit meinen SfR Stil Drang fast ablöst. Mit "Die Welt ist ungerecht" wird es weiter gehen sobald ich mich in der Verfassung dazu sehe... Ich widme dieses Chap.. Tenten *höhö* ... weil sie mich dazu anspornt fleißig weiter zu schreiben ... *lalalala* Weiter so *grins* viel Spass mit dem nächsten Kapitel ^^ Eure Majin *************** Chapter III Weit, weit weg... jenseits der Sommerwiesen, jenseits aller düsteren Erlebnisse, der Prägung des Schicksals. Du musst laufen, lauf so schnell du kannst, denn es wird nicht mehr lange dauern, bis sie kommen und wenn sie dich gefunden haben ist es zu spät. Eine bedrückende Dunkelheit umfing den zarten, weißen Körper. Ruhelos und beständig durchschritt er den Nebel der Verwüstung. Sein Herz, sein Herz, wer hatte es so zerbrochen? Unidentifizierbarer Horror floss durch seine Venen und Arterien, näherte sich dem, was übrig geblieben war, nach all den Jahren, um es in einen festen Klammergriff zu nehmen und langsam zu erwürgen. Nicht ein Funken Leben, nicht ein einziger mehr. Es wird niemals enden... 8.15 h. "Scheisse!" Toshiya sprang aus dem Bett und blickte sich einige Sekunden lang wirr im Zimmer um. Alles war auf den Kopf gestellt und die Schränke auseinander genommen. Gut, dass er in der Nacht schon alle Sachen gepackt hatte. 8.16 h Der Dunkelhaarige rannte durch seine Wohnung und zog sich etwas an, kämmte sich die Haare und steckte sie mit schnellen Griffen hinten am Kopf zusammen, schlüpfte in seine Lieblingsplateaus, umrandete seine Augen geschickt mit schwarzem Kajal und färbte seine Lippen rot. In Gedanken wiederholte er immer nur einen einzigen, einsilbigen Gedanken. ,Fuck. Fuck. Fuck. Fuck!!' Er packte seine Reisetasche, steckte sein Handy ein, was an jenem Morgen seinen Weckdienst erfolgreich versagt hatte 'Oder habe ich es nicht gehört?' , und rannte aus dem alten Appartement. 8.23 h. Wenigstens hatte er sich den Weg gemerkt und konnte sich noch daran erinnern, wo er hinmusste und so war es ihm möglich den schnellstmöglichen Weg zum Akai Kumo ein zu schlagen. Zu spät kommen und das an seinem ersten Tag... einen schlechteren Eindruck konnte er wohl nicht mehr machen, oder? Er rannte so schnell ihn seine langen Beine trugen und erreichte letztendlich den roten Club, der um diese Uhrzeit schon für Gäste geöffnet war, die frühstücken wollten. Völlig außer Atem sah er auf die Uhr und bekam einen halben Nervenzusammenbruch. 8.35 h. "Scheisse!!" Die Blicke ignorierend, die ihm verwirrte Passanten zuwarfen, entschloss er sich dazu den Club zu betreten und Dies Büro auf zu suchen. Jetzt konnte er es auch nicht mehr ändern. Besser zu spät als.. nie. **** "Du bist zu spät." Toshiya zuckte geistig zusammen, als er die emotionslose Stimme vernahm, kaum dass er die Tür zum Büro geöffnet hatte. Mit gesenktem Kopf betrat er den Raum und musste feststellen, dass Die nicht der einzige war, der ihn misstrauisch beäugte. ,Ah, nicht Shinya.' Das Gesicht des Dunkelhaarigen verzog sich zu einer Schnute, als es den Blick des femininen Mannes streifte. Geistig die Augen verdrehend, blickte er zu seinem neuen ,Boss' und erschrak, als er bemerkte, dass er bereits vor ihm stand und ihn durch die dunklen Gläser seiner stets präsenten Sonnenbrille musterte. Ob er sehr wütend war? Zu spätes Auftauchen war eine Todsünde in seinem Metier und wenn es sich nur um eine Minute handelte. Toshiya jedoch war noch nie zu spät gekommen, aber woher sollte Die auch wissen, dass das bei ihm nicht Normalzustand war. Der Dunkelhaarige erwiderte den Blick starr und wartete auf eine Reaktion. ,Was ist bloß los mit mir...?' Der Rotschopf schüttelte nur den Kopf. "Wir reden da später drüber." In diesem Moment klingelte das Telefon. Shinya verzog sein lächelndes Gesicht. Worauf hatte der jetzt gewartet? Eine Gardinenpredigt? Toshiya schalt sich in Gedanken selbst. Er sollte die beiden nicht unterschätzen und wenn er noch so wenig Lust hatte mit denen zusammen zu arbeiten. ,Shinya stirbt als erstes.' Schwor er sich in Gedanken, bevor er erneut Dies Stimme vernahm. "Shinya, bring Toshiya auf sein Zimmer. Ich komme dann.... nach." Dann vertiefte er sich in irgendein Gespräch mit irgendeinem Telefonpartner und beachtete die beiden anderen nicht mehr. ,Warum der... ich bring ihn um.' Shinya lächelte, für Toshiya etwas.. zu fröhlich, bevor er ihn aufforderte ihm zu folgen und die beiden verließen schweigend das Büro. **** Einige Stockwerke höher befand sich dann das ihm zugewiesene Zimmer. Er staunte nicht schlecht als er den Raum betrat, der beinahe genauso groß war wie seine ganze eigene Wohnung. Im Zentrum des rot schwarz eingerichteten Zimmers befand sich ein übergroßes Doppelbett, bezogen mit feinster schwarzer Seide und roten Kissen. Es gab eine Couch und einen kleinen Glastisch, einen Fernseher, Stereoanlage und eine Tür zu einem eigenen angeschlossenen Badezimmer. Einige Kommoden und ein großer Kleiderschrank mit Spiegel aus dunkelbraunem Holz waren auch vorhanden. Shinya stand die ganze Zeit in der Tür und beobachtete ihn. War er jetzt sein Leibwächter oder sowas? Toshiya verkniff sich jedweden bissigen Kommentar, als er seine Tasche neben das Bett beförderte. Er sollte sich vorerst nicht mit ihm anlegen, wenn er bei Die noch irgendwann einen guten Eindruck machen wollte. Seufzend ließ er sich auf das Bett fallen. Es war so weich... so bequem, der Dunkelhaarige konnte ein erfreutes Lächeln nicht unterdrücken. Dennoch fühlte er sich beobachtet, spürte den kühlen und berechnenden Blick Shinyas in seinem Nacken. Würde das denn nie aufhören? ... Er war definitiv ein Killer. Nur die waren derartig drauf. Seufzend erhob Toshiya sich wieder und nahm das Bad in Augenschein. Es war groß.. größer als sein eigenes, besaß eine große runde Badewanne, eine separate Dusche... die Fliesen waren schwarz weiß. ,Stil hat er ja.' Zufrieden mit sich und der Welt ließ er sich wieder auf sein neues Bett fallen. Bevor er nicht mit Die gesprochen hatte, konnte er vorerst sowieso nichts machen. Er streckte die Arme aus und tat einen perfekten Job darin, Shinya derart zu ignorieren, dass dieser das Zimmer verließ. ,Endlich. Ich beginne schon mich vor ihm zu gruseln.' Seufzend blickte Toshiya zur Decke. Er hatte sich beinahe Hals über Kopf in diese Sache gestürzt... und jetzt wusste er nicht wie, womit und wo er anfangen sollte. Was war sein Plan, sein Ziel? Er hatte nur vage Formen in seinem Kopf und innerhalb der nächsten Woche musste er Kyo schon seinen Bericht abliefern. //Ich werde dich beobachten.// Wie sollte er es schaffen unbemerkt zu Kyo zu gelangen und Bericht zu erstatten? ... er musste sich auch dafür etwas einfallen lassen. Doch nicht in jenem Moment... Immer noch leicht müde schloss er die Augen und verbannte für einige Augenblicke alle wirren Gedanken aus seinem hübschen Kopf. Das Bett war so bequem... so weich, so angenehm. Ganz anders als alles was er bisher gewohnt gewesen war. Klar... er hatte schon in vielen Betten gelegen, aber in jenen Momenten hatte er niemals die Zeit gehabt sich darüber Gedanken zu machen wie es sich anfühlte. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen öffnete er die Augen nach einer Weile wieder und blickte direkt in zwei finstere, verspiegelte Gläser. Erschrocken weitete er seine dunklen Augen noch weiter, bis er bemerkte, dass Die sich über ihm aufgebaut hatte und ihn grinsend betrachtete. Und dieses Grinsen... es passte eindeutig nicht zu dem, was Toshiya über Dies Charakter wusste und sich zusammenreimte. Wo hatte der Typ diese... Zähne geklaut? Ein großer Teil seines Vermögens ging sicherlich für Perl Weiss drauf. Warum zum Teufel schossen ihm derartige Gedanken durch den Kopf...? Vor langer Zeit... sah ich einmal die Sterne funkeln. Ihr Licht ist erloschen, doch vielleicht bist du der funke Hoffnung, der den Abendstern zum Leuchten bringen kann und die Gaswolke durchbricht, die sich um sein kaltes Herz geschlossen hat, als er spurlos vom Himmel verschwand. "Na hast du dich schon eingelebt?" Der Dunkelhaarige richtete sich auf und räusperte sich beschämt. Was musste dieser Kerl jetzt nur für ein Bild von ihm haben? Stop. War das nicht egal? ... Solange er seinen Job machen konnte hatte es ihn doch einen Scheißdreck zu interessieren. Toshiya fuhr sich durch das wirre Haar und legte den Kopf schief. "Rennst du immer mit Sonnenbrille durch die Gegend?" Der Rotschopf ließ sich neben ihm aufs Bett sinken und blickte ihn einige Sekunden lang zweifelnd an. Er schien ihn zu mustern... mit Blicken abzutasten, Toshiya fühlte sich seltsam dabei. Woran dachte er? Es war ihm unmöglich abzuschätzen was in dem Kopf des anderen vorging. Hoffentlich änderte sich das bald, sonst konnte Toshiya seine komplette Mission vergessen. ,Würde ich seine Augen sehen können, wären sie bestimmt wie die eines Raubtieres was sein Beute mustert kurz bevor er sie auf dem Boden festnagelt und seine Fangzähne in seiner Kehle versenkt. Ich spüre dir Hitze in mir aufsteigen, ein Gefühl, das ich nicht kenne. Eine Emotion, die mir nach all den Jahren fremd geworden ist. Angst? Ich kenne sie nicht und ich wüsste nicht woher sie kommen sollte. Aber da ist noch etwas anderes...' Eine halbe Ewigkeit schien vergangen zu sein, handelte es sich doch nur um wenige, vergängliche Augenblicke eines kurzzeitigen Lebens. "Ich will nur nicht, dass jeder Dahergelaufene mein Gesicht sieht." Entgegnete der Rothaarige kalt und auch sein Lächeln war plötzlich verschwunden, als wäre es niemals da gewesen. Jegliche Emotion schien aus den Zügen des anderen gewichen zu sein. Stimmungsschwankungen? Oder lag es an Toshiya selbst? Hatte er sich hinreißen lassen einer Erinnerung nachzuhängen, die niemals dort gewesen war? Einer Illusion? Eine kalte Hand berührte sein Kinn, zwang ihn dazu ihm in die Augen, in diesem Fall in die Gläser der Sonnenbrille und somit sein eigenes Gesicht zu sehen. ,Schau doch nicht so... kläglich drein. Das bist doch nicht du selbst.' Toshiyas Blick wurde ernst, als er dem erahnten Blick des Rothaarigen tapfer stand hielt. Dennoch wusste er nicht, was er sagen sollte. ,Dahergelaufener .. pah.' Die musterte sein Gesicht und näherte sich ihm, sog den Geruch des Dunkelhaarigen ein, ließ ab von seinem Kinn und fuhr ihm durch das weiche Haar. "Du bist schön." Das wusste er selber. Jedenfalls bekam er es jede Nacht zu hören, von nüchternen und weniger nüchternen und von nicht mehr zurechnungsfähigen Männern. Es hatte mittlerweile jegliche Bedeutung verloren. Toshiya war sich selbst bewusst, dass er schön war, sonst würde er den Job niemals machen. Er wusste mit seinen Reizen um zu gehen, wusste mit seinen Augen Menschen zum schmelzen zu bringen, mit seinem Lächeln Männer zum Stöhnen. Und wenn schon... was hatte es ihm je gebracht? Sein Herz war schmutzig und dunkel. Wenn er sich im Spiegel betrachtete, sah er nicht mehr sich selbst, sondern eine ausgelaugte Schlampe und einen kaltblütigen Killer. Einen Gutaussehenden zwar, doch weiter nichts. Er selbst war vor langer Zeit fort gegangen, um nicht zu sagen gestorben. Gestorben für alle und für seine Vergangenheit. Er hatte sie verdrängt, soweit, dass er sich oftmals wirklich nicht mehr daran erinnern konnte. Bevor er zu irgendeiner Art Antwort ansetzen konnte, legte ihm der Rothaarige die Hände auf die Schultern und drückte ihn auf die Matratze runter. In nur dem Bruchteil einer Sekunde war er über ihm und verlagerte sein Gewicht leicht auf den Körper unter sich, hinderte ihn so daran abzuhauen, falls er es planen sollte. Toshiya war viel zu überrascht, als dass er etwas sagen oder sich gar wehren konnte. Mit einer derartigen Reaktion hatte er nicht gerechnet, hatte Die doch gar keine Anzeichen gegeben, dass er ihm jetzt schon näher kommen wollte. Oder wollte er etwas ganz anderes? "Dein gutes Aussehen entschuldigt nicht jeden Mist, den du dir erlauben kannst. Unter meinen Leuten gibt es niemanden der zu spät kommt. Unter meinen Leuten gibt es keine Versager. Es gibt niemanden, der ein krummes Ding dreht und es gibt niemanden, der mir in irgendeiner Art und Weise widerspricht." Toshiya blinzelte nur und nickte gehorsam. Im Grunde genommen war es bei Kyo genauso. Ein falsches Wort und es war das letzte. Ein Boss musste seinen Leuten vertrauen können, sonst war er nichts. Und wenn er sie nicht kannte, musste er ihnen Angst einflößen. Bisher schien der Mensch über ihm noch relativ einfach gestrickt. Vielleicht war er doch nicht so geheimnisvoll und gerissen, wie er es sich ausgemalt hatte. Aber umso schneller würde der Job erledigt sein. Ja .. ein Job, mehr war es nicht. Er wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen, als Die den Griff an seinen Schultern verstärkte und ihn wütend anzusehen schien. "Hör gefälligst zu, wenn ich mit dir rede! Es gibt keine Aussteiger. Entweder du bleibst, oder du stirbst. Such es dir aus. Noch kannst du gehen." Er sah den hübschen Mann unter sich herausfordernd an. Seine Mimik und sein Griff duldeten keine Widerrede. Toshiya seufzte innerlich. Schließlich nickte er. "Ich bin dabei. Ich bleibe dabei. Ich werde dich nicht enttäuschen Die-sama." Er kam nicht drum herum seine eigene Stimme doch etwas gelangweilt klingen zu lassen. Als hätte er so etwas schon all zu oft erlebt. Aber war es nicht so? Nur dass all jene, die ihm gedroht hatten schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilten. Aus diesen Sackgassen gab es kein zurück. Entweder starb er selbst oder er tötete sein Opfer. Würde er die Seiten wechseln, würde Kyo ihn auf der Stelle umbringen lassen. Seine Arbeit stand eben über all den Beziehungen. Auch wenn Toshiya es ihm dennoch nur zur Hälfte abkaufte. Die jedoch schien etwas genervt. Bevor Toshiya weiter seinen geistigen Analysen nachhängen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner linken Wange, eine Hitzewelle, die sich ausgehend von einem Punkt blitzschnell ausbreitete und Sekunden lang durch seinen Körper strömte, bevor sie verschwunden war und nur noch ein leichtes Stechen in seine, Gesicht hinterließ. Die hatte ihm eine Ohrfeige verpasst und zwar keine leichte. ,Warum nur werfe ich mein Leben immer wieder den Aasgeiern zum Fraß vor? .. Macht mich das geil?' Toshiya fokussierte seinen Blick auf seinen neuen Boss und sah ihn fragend und auch etwas beschuldigend an. Wofür war die jetzt gewesen? "Ich mag es nicht, wenn man mich nicht ernst nimmt." Mit einem Ruck setzte er sich wieder aufrecht hin, hinderte den anderen jedoch am Aufstehen, ihn dem er ihn mit der flachen Hand auf der Brust noch immer auf das Bett drückte. "Lass dir ja nicht einfallen mich zu verarschen. Jeder ist ersetzbar. Auch du." Das tat weh. So etwas hatte ihm in der Tat noch nie jemand an den Kopf geworfen. Die meisten Männer waren weitaus einfacher zu knacken gewesen. Doch Die wirkte noch viel kälter, als es den Anschein hatte. Was war ihm nur widerfahren? Wieso zum Teufel interessierte es ihn eigentlich? Toshiya schob die Gedanken beiseite und blickte den Rothaarigen erwartungsvoll an. "Ich habe verstanden. Ich werde allerdings dafür sorgen, dass du das bald nicht mehr über mich sagen musst." Ein heiseres Lachen. "Du kleine Schlampe, hast doch keine Ahnung vom Leben." Damit erhob er sich vom Bett und würdigte Toshiya keines Blickes mehr. Er deutete nur noch zum Kleiderschrank. "Dort ist frische Kleidung für dich, die du ab sofort tragen wirst. Auf dem Tisch liegt ein Handy, mit dem du jeder Zeit für mich erreichbar sein wirst. Wenn es einmal ohne triftigen Grund nicht der Fall sein sollte, behalte ich es mir vor dich angemessen zu bestrafen. Ungehorsam gibt es bei mir nicht. Du kannst dich ganz normal verhalten wenn du in meiner Nähe bist, und das wirst du oft sein, nur rate ich dir, mich nicht zu enttäuschen." Damit verließ er den Raum ohne sich noch einmal um zu drehen. Als die Tür ins Schloss gefallen war atmete Toshiya erleichtert aus. Er hatte es sich weitaus einfacher vorgestellt diesen Mann weich zu kochen. Was hatte ihn nur so kalt gemacht? Er hatte seine Abneigung förmlich spüren können. Als wäre sein Herz kalt wie Eis und ohne Leben. Wenn er genau darüber nachdachte... fühlte er sich verbunden mit dem Rothaarigen. Er empfand ähnlich. Vielleicht hatte er durch seine Schönheit hindurch auf sein hässliches Herz blicken können, was noch nie jemand geschafft hatte. Vielleicht war er davon so abgeschreckt, dass er derartig reagieren musste. Vielleicht hatte er auch zwei Gesichter... aber vielleicht verließ Toshiya seine Menschenkenntnis nun auch völlig. Wer wusste das schon? Er selbst wusste es in jenem Moment nicht. Geistesabwesend fuhr er mit seiner Hand über seine Brust, ließ sie dort liegen, wo er zuvor noch die des Rotschopfes gespürt hatte. Ein leichtes Kribbeln fuhr durch seinen Magen, wenn er daran dachte, was dieser Mensch mit ihm anrichten könnte. Warum dachte er so etwas? Obwohl er noch einige Minuten zuvor ganz anders darüber gedacht hatte wurde ihm nun bewusst, dass dieser Mann anders war, als die gewöhnlichen Drogenbosse, mit denen er sonst zu tun hatte. Und in jenem Moment fiel ihm ein, dass er ja immer noch nicht wusste, was für Geschäfte Die eigentlich trieb. Er sollte sich wirklich auf seine Arbeit konzentrieren. Es würde sich alles von selbst klären. Sein Herz würde warten müssen. Die Kälte kroch wieder durch seinen Körper, die Leere, die er empfand seit er denken konnte. Als würde ihm ein Teil seiner Seele einfach fehlen, als fehlte ihm ein Stück seines Herzens. Wohin war es gegangen? Er hatte es aufgegeben zu suchen. Ja.. vielleicht stürzte er sich darum von einem Nervenkitzel in den nächsten, liebte es sich in Lebensgefahr zu begeben, schlief mit so vielen Männern. All dies lenkte ihn von seinem eigentlichen Schmerz ab. All dies erfüllte ihn, wenn auch nur kurzzeitig, befreite ihn von seiner Einsamkeit. Doch er zahlte einen hohen Preis dafür, denn je mehr er sich selbst verdrängte und sein Herz zum Schweigen brachte, desto dunkler und kälter wurde es in seinem Inneren. Und irgendwann würde kein Feuer mehr dazu in der Lage sein, ihn jemals wieder zu heilen. Wenn es für ihn überhaupt noch Rettung gab. Wenn die Nacht geht Der Morgen mich sehen lässt Was ich getan habe Was ich gefühlt habe Weiss ich weder wer ich bin Noch wohin ich soll Doch weiss ich ganz genau Dass ich schon vor langer Zeit Etwas sehr wichtiges verloren habe Wohin ist mein Herz gegangen? Wohin hat es meine Unschuld mitgenommen...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)