Lost without You von TayaTheStrange (Shin x KangTa) ================================================================================ Kapitel 4: First Memorie ------------------------ Erste Erinnerung *Shin's Sicht* Ein paar Stunden vergingen, in denen Shin schlief. Inzwischen wurde es draußen langsam dunkel und im Raum somit auch immer mehr. Aber Shin hatte schon einen gewohnten Schlafrhythmus, daher wachte er irgendwann von selbst auf und wunderte sich zunächst, warum er auf der Couch schlief, bis es ihm wieder einfiel. Langsam stand er auf und lief in die Küche, wo er Teewasser ansetzte. Während das kochte, lief er ins Bad, wo er selbst noch eine Dusche nach zu holen hatte. Er schlug die Augen auf und fragte sich, wo er war. Taya sah sich irritiert um, bevor er sich wieder erinnerte. Dann stand er auf und ging zum Fenster. Da es sehr groß war, starrte er staunend auf das Lichtermeer unter sich. Es war überwältigend. Doch riss er sich los, um nach Shin zu suchen. Es war ihm jetzt, wo es dunkel war, doch etwas mulmig hier. Als er die Treppe runterkam, hörte er, dass die Dusche lief. Na, dabei sollte er ihn wohl nicht stören. Doch merkte Taya auch, dass in der Küche Licht brannte. So ging er hin und sah, dass das Teewasser fast fertig war. So holte er eine Kanne heraus, die er nach kurzem Suchen auch fand und goss auf. Dann stellte er die Kanne und die Tassen auf den Tisch und sah wieder nach draußen. Wartend auf Shin. Nach dem er noch schnell die Haare gewaschen hatte, trocknete Shin sich ab und stieg aus der Dusche, wo er sich dann seinen Bademantel überzog. Es ging wirklich nichts über eine angenehme Dusche, um sich wieder wie neu geboren zu fühlen. So belebt verließ Shin das Bad und ging in die Küche zurück, wo er überraschter Weise Taya vorfand, der den Tee fertig gemacht hatte. "Gut geschlafen?" Fragte Shin dann lächelnd nach und trat ganz in die Küche, wo er sich an den Tisch setzte, wo die Tassen mit Tee standen. Taya träumte, als Shin herein kam. So zuckte er etwas zusammen, als er angesprochen wurde. Er drehte sich um und lächelte. "Ja. Geradezu traumhaft. Und du?" Meinte er und ging auf den Tisch zu, um sich ebenfalls zu setzen. Er rührte etwas in seinem Tee herum und warf noch einen Blick nach draußen. "Ich hab irgendwas komisches geträumt. Ich weiß nicht was...aber eigentlich warst nur du drin. Du bist das Einzige, an das ich mich jetzt erinnere. Sonst ist da nichts mehr, von dem ich träumen könnte. Halt...der Blumenladen war auch da. Und du kamst gerade raus...aber dann ...keine Ahnung was passiert ist." Meinte er nachdenklich und trank einen Schluck. Aufmerksam hörte er Taya zu. Vielleicht war es auch besser, dass Taya nicht von diesem Unfall träumte, sonst hätte er gewiss nicht ruhig schlafen können, aber es war schade, dass keine alten Erinnerungen in den Träumen auftauchten. "Nur nicht entmutigen lassen." Äußerte Shin aufmunternd, blickte aber selbst etwas nachdenklich drein. Aber wollte er erst einmal abwarten, ob was geschieht, wenn er mit Taya dann durch die Straßen läuft und ihm den Unfallort zeigt. So trank auch er seinen Tee, damit es dann bald losgehen könnte. Taya nickte und schwor sich, sich nicht entmutigen zu lassen. Immerhin vertrat er die Ansicht, dass alles aus einem guten Grund geschah. Und er glaubte den für seine Amnesie schon gefunden zu haben. Also trank er aus und wartete noch, dass Shin fertig wurde. So konnten sie eine halbe Stunde später auch losgehen. In den dunklen Straßen bekam er wiederum so ein mulmiges Gefühl...wie er es am Abend des Unfalls gehabt hatte. Doch noch sah er nichts bekanntes. Allerdings, je mehr sie sich der Straße näherten, in der es geschah, desto unruhiger wurde Taya. Und ohne zu wissen, warum, rutschte seine Hand zu Shins. Als sie beide ihre Tassen geleert hatten, ging sich Shin nur noch rasch anziehen. Dann zog er sich eine Jacke an, nach dem er Taya ebenfalls eine gab und dann ging es auch schon los. Wie immer waren die Straßen um diese Zeit noch sehr belebt, aber nicht mehr so sehr wie morgens oder mittags. Shin konnte die Unruhe förmlich spüren, die von Taya ausging und zunahm, je näher sie dem Unfallort kamen. So umschloss er bewahrend dessen Hand, als Taya die seine berührte. Dann waren sie da und von der Disco, die nicht weit entfernt war, hörte man gut die Musik. Selbst der Lärm der Autos, die entlang fuhren, konnten es nicht überspielen. Wer hier wohnte, suchte sich nicht die ruhigste Gegend aus. Shin zeigte Taya dann die Stelle, an der er ihn fand und Reste des Blutes waren noch auf dem Teer zurück geblieben. Doch das konnte man nur schwer erkennen, da es dunkel war und so viel Licht gaben die Straßenlampen letztlich auch nicht her. Sie waren jetzt in der Umgebung, durch die Taya immer hatte gehen müssen, um zu seiner Freundin zu kommen. Doch nichts kam ihm auch nur im mindesten bekannt vor. Als sie da waren, besah sich Taya den dunklen Fleck, der sich leicht von der schwarzen Oberfläche abhob, mit höchstem Interesse. "Oh...das ist ja heftig." Meinte er und beugte sich noch etwas weiter nach unten. Doch plötzlich schreckte er hoch und hielt inne. Ein Bild kam ihm in den Kopf. es war wie ein Filmausschnitt. Seine Hand packte Shins fester. Mit offenen Augen starrte er geradeaus. /Ein Scheinwerferlicht...es war sehr hell. Es kam von einer Seite der Straße...ganz plötzlich... und dann nur noch das Quietschen von bremsenden Reifen.../ Das war alles. Mehr nicht. Es war schnell vorbei, wie es angefangen hatte. Taya war schwindelig. Er taumelte gegen Shin und hielt sich an diesem fest, um nicht zufallen. Heftig war wohl ein passender Ausdruck, um zu beschreiben, was geschah und um den Anblick zu beschreiben, den Taya gab, wie er bewusstlos auf der Straße lag. Und während sich Taya den Fleck so genau ansah, ließ Shin seinen Blick durch die Gegend wandern. Die Straße war noch abgesperrt, so musste er keine Angst haben, dass jeden Moment ein Auto hier entlang gerast kommen könnte. Doch als Taya selbst dann leicht gegen ihn stieß, fiel sein Blick wieder auf ihn und er nahm ihn in die Arme, als sich Taya festhielt. Er wusste nichts zu sagen, wollte Taya aber wissen lassen, dass dieser nicht allein ist und das eigentlich Schlimmste überstanden war. Dass seine Erinnerungen zurückkommen würden, war sicher, nur wie lang es dauern würde nicht. Langsam nahm der Schwindel ab und er konnte wieder seine Umgebung wahr nehmen. Das war doch etwas zuviel gewesen. Dabei hatte er nicht einmal viel gesehen, er wusste aber ganz genau, dass es der Unfall war. Als er wieder stehen konnte, sah er zu Shin auf. Und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er in dessen Armen lag und...dass er sich dabei verdammt wohl fühlte. Shin gab ihm eine seltsame Geborgenheit. Er konnte es sich einbilden....aber Taya tat dies sehr gut. Doch dann drückte er sich von ihm weg und ging ein Stück die Straße herauf. Dabei erzählte er schnell. "Der Wagen.....er kam von dort." Er wies die Straße herauf und drehte sich dann wieder um. Kam zurück. "Er raste die Straße herunter auf mich zu.....bremste...doch es war wohl zu spät.....dann muss er abgehauen sein." Meinte Taya. Er konnte sich weder an den Fahrer noch an einen Aufprall oder dergleichen erinnern. Aber ungefähr so musste es passiert sein. Immer noch recht irritiert sah er sich dann wieder um. Shin hatte das Gefühl, Taya beschützen zu müssen, so hilflos wie er wirkte und nun in seinen Armen lag. Und wenn Taya es zulassen und auch wollen würde, würde Shin das tun. Da gäbe es nichts zu bedenken. Er konnte sich immer nur in Taya's Situation versetzen und sich vor Augen halten, wie schlimm es sein muss. Ein Grund mehr, für ihn da sein zu wollen. Doch ließ er Taya los, als dieser sich sachte von ihm wegdrückte und etwas die Straße entlang lief. Still hörte Shin zu, als Taya erzählte, an was er sich erinnerte. An viel mehr Details wird er sich bestimmt auch nicht erinnern können, was den Unfall betraf. Oft geht alles viel zu schnell, als dass man überhaupt etwas registrieren kann. Langsam trat Shin an Taya heran und legte leicht eine Hand auf dessen Schulter nieder. Er würde ihn jetzt nicht darum bitten, von hier fort zu gehen oder ihn danach fragen. So lang Taya es wollte, würden sie hier bleiben oder weiter gehen. Er soll sich alles so lang und intensiv anschauen können, wie er wollte. Mit Shins Hand auf seiner Schulter blieb er noch eine Weile stehen und sah sich um. Doch es geschah nichts mehr. Er drehte sich zu ihm um und lächelte ihn traurig an. Dann schüttelte er den Kopf. "Nichts mehr. Ich weiß nichts mehr. Können wir gehen?" Es war immer noch beunruhigend, hier zu sein und Taya wollte verschwinden. Es war ihm egal wohin, solange der Mensch, an den er sich klammern konnte, bei ihm war. Wortlos nickte Shin bestätigend und führte Taya von der Straße fort und eine andere entlang. Vielleicht wäre es nicht schlecht, Taya auf ganz andere Gedanken zu bringen und. "Willst du meinen Arbeitsplatz sehen?" Fragte Shin ihn dann lächelnd und waren auch ganz in der Nähe des Clubs. Wodurch es nur noch ein Sprung wäre. Verbissen nach Erinnerungen zu suchen, würde vielleicht nichts bringen und so könnte man versuchen, etwas Spaß zu haben. Dieser Vorschlag gefiel ihm. Taya fand es interessant einmal einen solchen Club zu sehen. So folgte er ihm und wenige Minuten später kamen sie an. Es wirkte alles recht groß und protzig. Viele Leute standen davor. Doch sie gingen durch einen Hintereingang. Neugierig sah Taya sich um. Doch waren sie nicht im eigentlichen Club Teil. Doch selbst hinter der Kulisse wirkte es wie aus einer gehobenen Schicht. Kaum liefen sie durch den Gang, der zu den Umkleiden und Aufenthaltsräumen des Personals führte, kamen ihnen ein paar Kollegen von Shin entgegen, die ihn freundlich begrüßten. Sie verstanden sich unter einander alle ganz gut. "Hey Shin, hälst es wohl keinen Tag ohne Arbeit aus, was?" Meinte einer scherzhaft und begutachtete Taya. Shin brachte nie jemanden mit, daher war es ungewöhnlich. Ungeachtet dessen führte Shin sie dann zu einer Tür, von wo aus man in eine Lounge kommt, wo man sich ungestört aufhalten konnte und von dort aus konnte man das Geschehen im Club im Auge behalten. Denn vom Innenraum der Lounge war es ein Fenster, aber von der anderen Seite war es ein Spiegel. Shin bot Taya an, es sich in einem der Sessel bequem zu machen und kaum als sie saßen, trat eine junge Frau ein und brachte den beiden etwas zu trinken. Sie setzte sich auf die Lehne des Sessels, auf dem Shin saß und blickte ebenfalls neugierig auf Taya. "Du bringst einmal einen Freund mit und dann stellst du ihn nicht vor?" Sie lächelte gutmütig, während sie versuchte etwas beleidigt zu tun. Shin musste schmunzeln, stellte die beiden dann aber einander vor. Nun bekam Taya eine kleine, neue, Identität: Taya, ein guter Freund von Shin. Mehr musste keiner wissen. Aber mehr gab es nicht zu wissen... Taya hielt sich lieber im Hintergrund, als Shins Freunde ihn begrüßten. Er mochte es nicht so gemustert zu werden. Es gab ihm ein komisches Gefühl. Dann, in dieser Lounge, gab es noch mehr zu sehen. Doch der Club war wirklich gut. Und so setzte er sich auf Shins Geheiß hin und machte es sich gemütlich. Doch sofort wurden sie wieder gestört. Von einer reizenden Dame, die sie versorgte. Taya musste lächeln, als sie das sagte, doch antwortete Shin für ihn, was Taya erleichterte. Er hätte nicht wirklich gewusst, was er antworten sollte. Sie hatte jedoch nicht die Zeit, lange hier zu weilen, aber spürte sie auch, dass es Taya etwas unangenehm schien. "Dann lass ich euch mal wieder allein. Wenn etwas ist, du weißt, wo du mich findest." Und weg war sie. Shin nahm sich das Getränk und nahm einen Schluck. Es war eine einfache Apfelschorle. Miray kannte Shin auch gut genug, um zu wissen, dass er privat kaum Alkohol trank und Taya brachte sie auch einfach eine, in der Hoffnung, dass er es auch mag. Shin sah Taya ernst an. Er musste etwas mit ihm klären, damit er innerlich ruhiger werden konnte, was Taya anbelangte. "Du musst mir etwas fest versprechen, Taya, nämlich dass du es mir immer sagen wirst, wenn dir etwas nicht passt oder wenn du dich unwohl fühlst, ja?!" Er bat Taya inständig darum, denn wollte er Taya nirgendwo hinbringen und 'festhalten', wo dieser nicht sein wollte und es ihm nicht gefiel. Er trank nun ebenfalls etwas und sah der Frau noch nach. Also wenn man mit solchen Schönheiten zusammen arbeitete, dann musste das Leben ja eine wahre Wonne sein, dachte Taya bei sich und stellte sein Glas wieder ab. Irritiert sah er dann auf, als Shin so ernst wurde. Wie kam er darauf? Naja, es war wohl doch nicht zu übersehen, dass er sich hier nicht so zu hause fühlte. Doch das hatte wohl einen sehr einfachen Grund. "J-ja...wenn du es sagst. Nur...es ist alles so anders und...so neu, dass ich noch nicht weiß, was ich dazu sagen soll. I-ich meine...ich hab keine Ahnung, ob mir so etwas mal gefallen hat. Es ist toll hier, nur muss ich es erst noch kennen lernen...um mich an etwas neues zu erinnern. Wenn schon nicht an das Alte, dann wenigstens an das, was mir hier widerfährt." Meinte er etwas stockend und sah dabei auf seine Hände. Er wollte nicht undankbar sein. Schließlich war Shin sein Halt. Shin stand auf, aber nur, um sich neben Taya zu setzen. "Ist okay, nur wenn dir irgendwann irgendwo unbehaglich ist, sag es mir bitte." Er wollte nicht den Eindruck hinterlassen oder Taya befürchten lassen, dass Shin ihm sein Leben aufdrängen würde und davon ausgeht, dass Taya gefällt, was ihm gefällt. Nein, er würde auf ihn ganz speziell eingehen. Dann lehnte er sich zurück und blickte zur Decke, wo sich langsam ein Ventilator drehte und dem Raum eine angenehme Kühlung vergab. Nickend sah er dann auf, als Shin sich neben ihn setzte. Seine Nähe machte ihn gleich etwas ruhiger und Taya hatte fast das Gefühl, sich am liebsten gegen Shin lehnen zu wollen. Doch er hütete sich, es zu tun. Vorhin auf der Straße da ging es nicht anders, aber hier schon. Aber er musste zugeben, dass er die Wärme, die Shin ausstrahlte, sehr genossen hatte. Sehr.... Taya beugte sich vor und trank noch einen Schluck, dann fragte er Shin. "Sag mal...du gehst doch wieder arbeiten oder?" Immerhin müsste dann Taya sicher irgendwie mitkommen....das dachte er sich zumindest. Arbeit... Ja, das wäre wohl nicht anders hin zu biegen, ein paar freie Tage könnte Shin sicher ergattern, aber mehr nicht. "Morgen Abend, ja..." Antwortete Shin knapp und dachte nach. Er würde Taya auch bei sich zu Hause lassen, aber vielleicht will er gar nicht allein sein und was ist, wenn etwas passierte? Das wäre gar nicht aus zu denken. Da müsste sich noch was finden, was er so lang mit Taya macht. Ihn mit her zu bringen wäre kein Problem und so könnte Shin oft nach ihm sehen und vielleicht findet sich unter all den Menschen, die hier ein und ausgehen, jemand, der Taya kannte. Aber das könnten sie morgen noch immer in Ruhe klären und besprechen. Jetzt sollte kein Kopfzerbrechen angesagt sein. "Oh." Meinte Taya ebenso knapp zurück und trank den Rest aus seinem Glas. Und schon ging es los. Er fiel seinem Retter zur Last. Doch wusste er nicht, was er sagen sollte. Und so sagte er erstmal gar nichts. Ab und zu kamen noch Leute herein und begrüßen Shin. Dieser stellte Taya jedem vor und er begann sich langsam wohler zu fühlen. Zwischen diesen Unterbrechungen redeten sie viel. Taya konnte Shin alles fragen und musste sich dabei aber nicht albern vorkommen. Shin verstand ihn. Und das war etwas, das sehr gut tat. Was er brauchte. Taya fragte Shin viel aus. Über die Leute, die es hier gab, über ihn, über die Stadt. Alles Sachen, die man so wissen musste, wie Taya fand. Und sehr bald war es auch schon sehr spät und sie wendeten sich zum gehen. Shin sah das ganz anders, Taya stellte keine Last oder Einschränkung für ihn da. Er genoss hingegen dessen Gesellschaft, die er jetzt schon sehr mochte, genau wie Taya selbst, der so viel Sympathie ausstrahlte. So hatte er es auch nicht schwer und Shin's Kollegen mochten ihn auf Anhieb und gaben harmlose Scherze von sich. Denn keiner beleidigte hier einen anderen, alles blieb ihm Rahmen. Das schätzte Shin sehr. Wenn schon die Kundschaft keine Moral kannte, tat es gut, dass seine Kollegen dieses Wort zu gut wussten. So verging die Zeit und als er zufällig auf die Uhr schaute, hob er überrascht die Augenbrauen. Es war ziemlich spät geworden. Er bedeutete Taya, der auch etwas müde aussah, dass sie jetzt besser gehen. Und nach dem sie alle verabschiedet hatten, waren sie auch schon wieder in den Straßen und liefen zu Shin's Appartement zurück, wo es wesentlich wärmer war. "Magst du noch etwas essen oder was anderes?" Fragte Shin nach, als er mit Taya das Wohnzimmer betrat. Er selbst hatte wieder etwas Appetit bekommen. Dass sie gegessen hatten liegt ja inzwischen auch eine ganze Weile zurück. Als er wieder eingetreten war und sich die Jacke ausgezogen hatte, folgte er Shin ins Wohnzimmer. Dort sah er sich noch einmal um, bis er dann antwortete. "Ahm...ja, sehr gern sogar. Wollen wir noch etwas kochen? Oder nur was dem Kühlschrank?" Wenn, dann würde er diesmal mithelfen. Er konnte sich ja nicht bedienen lassen. Das ginge Taya vollkommen gegen den Strich. "Weder noch." Entgegnete Shin lächelnd und lief in die Küche. Er sah noch Taya's fragenden Blick und das dieser ihm folgte. Shin öffnete den Gefrierschrank und holte eine Tiefkühlpizza heraus. Ohja, darauf hatte er jetzt Appetit. Er holte ein Blech heraus, wo er zwei Pizzen drauf legt, dann verteilte er nur noch zusätzlich etwas Käse darüber und schob das Blech in den Backofen. "So, das dauert jetzt noch etwas." Erklärte er kurz und lief mit Taya ins Wohnzimmer zurück, wo er sich setzte und den Fernseher anschaltete. Er suchte einen Nachrichtensender, wo aus aller Welt berichtet wird. Diese Antwort war dann doch schon etwas seltsam und so beobachtete er Shin in der Küche. Und dann kam die große Erleuchtung. Ah ja, Tiefkühlpizza. Klar. Nun gut, das konnte ja auch schmecken. "OK, dann eben so." Und er ging seiner Gastgeber wieder nach und setzte sich neben ihn auf die Couch. Irgendwie war dieser Abend...oder jetzt wohl schon eher diese Nacht, doch recht gemütlich und aufschlussreich. So sah er mit Shin fern. Einfach so, als hätten sie noch nie etwas anderes getan, als zusammen zu leben. Wenn er genauer darüber nachdachte, dann war das schon seltsam und er musste grinsen. Und wenn Taya, nach diesem Empfinden, immer noch glaubt, dass er für Shin eine Last sein könnte, dann wüsste Shin selbst auch nicht Recht, wie er ihn vom Gegenteil überzeugen könnte. Im Fernsehen wurden gerade die Börsenberichte eingeblendet und von der wirtschaftlichen Situation im Lande gesprochen. Nach dem die Nachrichten vorbei waren, kam es zum kulturellen Bereich und es wurde mitgeteilt, welche Veranstaltungen demnächst anstanden, darunter auch ein Auftritt den bekanntesten Pianisten im Lande. "Der ist wirklich klasse. Einmal war ich live dabei, als er auftrat..." Erklärte Shin begeistert. Er liebte die Klänge eines Klaviers und wenn einer dann noch so wunderschön spielen konnte. Während Shin das so sagte, hörte Taya auch gleichzeitig im Fernseher zu. Es wurde grad ein Ausschnitt vom letzten Jahr gezeigt. Und irgendwie erkannte er dieses Stück, was gerade gespielt wurde. Doch erinnern konnte er sich natürlich nicht. Doch dann begann seine Finger irgendwie zu zucken und er musste sie auf die Tischplatte auflegen...dabei begann er dann einfach im Takt der Musik etwas mitzuspielen. Er klopfte nur etwas auf die Tischplatte und wusste nicht einmal warum. Es sah nicht sehr professionell aus. "Das hört sich wirklich schön an. Das muss eine tolle Sache sein. Aber sicher ist es sehr schwierig." Meinte er dann und lehnte sich zurück, als der Bericht vorbei war. Danach wurde noch von den Meldungen des Tages berichtet. Darunter war auch kurz angeschnitten Tayas Unfall. Doch es schien bei dem Fahrer des Wagens noch nichts herausgekommen zu sein. So interessierte dieser sich auch nicht wirklich dafür. Nach einer halben Stunde kam ein Geräusch aus der Küche. Die Pizza war fertig. Freudig erwartend und mit leeren Magen sprang Taya auf und zog Shin mit sich. Als Taya so interessiert den Ausschnitten folgte und selbst zu 'spielen' begann, wenn auch nur auf dem Tisch, sah Shin ihn nachdenklich an. Ihm kam auch sofort eine Idee, wohin er mit Taya als nächstes gehen würde. Als dann der kurze Bericht über den Unfall noch kam, blickte Shin hin und hörte zu, aber viel heraus gekommen war noch nicht. Hoffentlich finden sie den Typen bald! Als ein ~Ping~ aus der Küche her ertönte, konnte Shin gar nicht so schnell schauen, wie Taya aufsprang und ihn mit sich zog. Doch musste Shin lächeln. Das war schon süß. Und so holte er die Pizzen aus dem Ofen und tat jeweils eine auf besonders große Teller, die er dann auf den Küchentisch stellte. "Was möchtest du dazu trinken?" Mit dieser Frage zog er Taya sachte zu sich und zum Kühlschrank, wo dieser sich selbst etwas aussuchen sollte. Alle Bezeichnungen waren Taya ja sicher nicht mehr bekannt. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen, als er es nur roch. Er liebte Pizza. Kaum dass er sie sah, war es ihm wieder eingefallen. Und auch als Shin ihn plötzlich vor den Kühlschrank und somit vor die Qual der Wahl stellte, hatte er es wieder im Kopf. Und da stand sie. Darauf hatte er fast gewartet. "Ahhh...hier gibs auch alles. Cola." Grinste er und holte die Flasche heraus. "Du auch? Dann gieß ich ein." Wo die Gläser zu finden waren, wusste er ja jetzt. Shin nickt bejahend auf Taya's Frage mit der Cola hin und machte die Tür zum Kühlschrank wieder zu, nach dem Taya die Flasche heraus holte und während dieser den Inhalt in 2 Gläser verteilte, schnitt Shin die Pizzen einmal in der Mitte durch, dann nahm er sich die Teller und gab dann Taya zu verstehen, dass sie im Wohnzimmer essen. Da war es gemütlicher. So liefen sie dahin wieder zurück und setzten sich. "Na dann, lass es dir schmecken." Meinte Shin lächelnd und biss vorsichtig von seiner Pizza ab, die ja noch heiß war. Ohja, es tat wirklich gut, wieder in Gesellschaft zu sein. Er wusste schon gar nicht mehr, wie schön es sein konnte. Mädchen hielten es nie lange mit ihm aus, da er in ihren Augen die ungünstigsten Arbeitszeiten hatte. Aber seine Arbeit würde er allein deswegen niemals schmeißen. Er lief Shin schnell nach, als dieser verschwand und setzte sich zu ihm, während im Fernsehen irgendein Spielfilm anlief. Grinsend nahm er nun auch seine Pizza in die Hand und probierte davon. Nicht ohne das Resultat, dass es viel zu heiß war und er seine halbe Cola in einem Zuge leerte. Und egal wann und wie Shin arbeiten würde, In erster Linie hatte Taya gar keine andere Wahl, als bei ihm zu bleiben. Er war der einzige Mensch, den er kannte. Aber eigentlich war da noch etwas. Shin war einfach so ...nett? War es wirklich 'nur' nett? Nein, ganz sicher nicht. Er war liebevoll und fürsorglich und das zu einem Fremden. Taya sah ihn wie einen großen Bruder an, der ihm half, obwohl sie sich kaum einen Tag kannten. Er klammerte sich an ihn. Und er mochte ihn. Wie sollte man ihn auch nicht mögen, bei diesen Augen, die mit jedem wundervollen Lächeln noch etwas heller blitzten. Es dauerte eine ganze Weile, bis endlich alles aufgegessen war und sie sich dem Film zuwandten. Viel reden konnte Taya heute nicht mehr. Und satt und dadurch auch recht müde, sank bald sein Kopf ungewollt auf Shins Schulter. Vielleicht war es besser, ins Bett zu gehen. Nach dem die Pizza erstmal etwas abgekühlt war, war sie schnell gegessen und so musste Shin etwas schmunzeln, als Taya etwas unbedacht in die noch heiße biss und anschließend so hastig einen großen Schluck von der Cola nahm. Der Anblick war goldig. Als sie dann aber beide gesättigt da saßen und dem Film mehr oder minder folgten, merkte Shin nicht, wie Taya müde wurde und dessen Kopf an seine Schulter rutschte, denn er schlief ein. Es war ein aufregender Tag. Einer unter vielen und doch war keiner so aufregend wie heute. Nicht für Shin. Unter solchen Umständen hatte er noch nie jemanden kennen gelernt, aber hoffte er auch, es nie wieder tun zu müssen. Er hoffte, dass niemanden mehr so etwas passieren würde, aber unvermeidlich war es wohl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)