yuusou von Tenshi (my love behind the glass >> Die x Totchi - Final) ================================================================================ Kapitel 2: yume --------------- Immer wieder fiel sein Blick auf den Rothaarigen, welcher seine derzeitige Begleitung war - sein Äußeres Erscheinungsbild war einem Magneten gleichzusetzen, dessen unbeschreibliche Anziehungskraft gerade wirkte. Es war fast ein Zwang ihn ansehen zu müssen und dafür schämte er sich. Es war unhöflich. Die U-Bahn Station hatte sich nicht verändert, sie war noch immer klein und heruntergekommen und noch immer störte sich keiner daran. "In welche Richtung musst du fahren Toshiya?" Mister Colgate-Smile konnte diese Stille nicht ertragen, in gewisser Weise hatte er Angst, das er, weil er den jüngeren Angesprochen hatte, ihn als stummen Zuschauer zu verlieren. Er hatte ihn sooft auf dem Baumstamm sitzen sehen, hatte sich immer wieder gefragt was das wie eine Person wäre, welche ihre Freizeit, egal bei welchem Wetter auf dem Stumpf verbrachte um ihnen zuzusehen. Es war faszinierend ihn dabei zu beobachten wie er selbst Beobachtete. Er hatte den Jüngeren oft noch nach dem Training angestarrt, es aber nie gewagt ihn anzusprechen - jetzt wo er es getan hatte, fragte er sich wie jemand wie der schwarzhaarige seine Freizeit alleine verbringen wollte. Es gab immer und überall komische Menschen welche seltsam handeln, doch dieses eine mal nur zeigte er Interesse für eben einen dieser Menschen. "Stadtmitte..." "Dann fahren wir mit der selben Bahn!" Die lachte kurz, doch dass das Lachen erwidert wurde konnte er vergessen. "Aha..." "Hast du vielleicht eine Krankheit das du nicht zuviel sprechen kannst weil du ansonsten erstickst? Oder darfst du nicht mit Fremden sprechen? Wenn dem so ist muss ich dir aber sagen das ich ja eigentlich kein Fremder bin, denn wenn man es so sieht kennen wir uns ja schon lange." Toshiya nickte schweigend, atmete erleichtert aus als die Bahn vor ihnen hielt und ihre Türen öffnete. Er setzte sich auf einen Platz weit in der Ecke und starrte dann zu seinem Rothaarigen Begleiter. "D-Die?" "Genau der bin ich." "Wohnst du nicht hier? Ich meine, ich dachte immer das ihr alle aus dem Viertel hier kommt..." erneut lachte Die. "Gott sei dank nicht, mag zwar eine schöne Gegend sein aber ich denke, das ich es nicht ertragen könnte dort zuleben." "...aha..." Der Ältere lehnte sich an die Glasscheibe der U-Bahn und musterte den jüngeren eindringlich. "Sag mal.... hast du Lust noch mit mir in ein Café zu gehen?" das Colgate Grinsen verschwand, das Grinsen formte sich zu einem Lächeln, einem freundlichen und warmen Lächeln. Wie wenn Schmetterlinge an einem warmen Sommerabend durch die Luft schwirren, sich zeitweise auf einem Grashalm oder auf einer Pflanze niederlassen nur um sich dann erneut in die Lüfte zu begeben und im Kreise ihre Bahnen schwirren. Der Blick des jüngeren wanderte zur kleinen Anzeigetafel welche die nächste Station anzeigen würde, eben diese Tafel war auch dafür zuständig die Zeit zu verarten. Er musterte die Anzeigetafel schweigend, atmete tief ein und nickte anschließend zögerlich. "Ich.... hab noch etwas zeit...." Die nickte leicht, seine Augen fixierten das Gesicht des jüngeren, die weichen Züge, das Haar welches sein Kinn umrahmte. Erneut musste er grinsen. Der jüngere von beiden mied den Blickkontakt, was ehrlicherweise schwer fiel, denn wie sollte man als Pol dem Magneten entweichen können? Die Bahn hielt und fuhr weiter. Mit jeder Station an welcher sie stoppte füllte sich das Abteil mit Menschen; mit jeder Station an der sie stoppte wurde der Gestank und das Gedränge immer stärker und so auch unerträglicher. Toshiya kauerte sich in seinen Sitz zusammen, er fühlte sich unwohl zwischen all diesen Menschen, zwischen dem Gestank.... wieso zur Hölle hatte er eingewilligt den Rothaarigen Magneten in ein Café zu begleiten? In ein Café in dem das Gedränge herrscht, in dem der Gestank der Außenwelt die rechte Hand des Gedränge ist?! Wahrscheinlich eben aus diesen einfachen zwei Gründen. Erstens - Einem Magneten mit Colgate-Grinsen und Zweitens - dem Fürst der Untoten - seinem Vater - er wollte ihn um jeden Preis meiden. Konnte er nicht vielleicht das gesamte Wochenende fort bleiben? So würde er vermeiden dass der Streit zuhause ausartet und vermeiden ein Anhänger der Gefolgschaft der bei lebendigem Leib vergrabenen zu werden. Immer kleiner versuchte er zu werden, er hoffte so dem Gedränge und dem Gestank zu entweichen, bis er plötzlich das Gesicht des Sohnes der Werbe-Zahnarzt-Frau vor seiner Nase sah. Direkt vor seiner Nase S O N A H L I P P E N B E R Ü H R D I E S E L I P P E N Sein Atem stockte. Er starrte den rothaarigen verwirrt an, ihre Nasen waren tatsächlich nur wenige Millimeter voneinander entfernt. "Toshiya? Ich möchte ja nicht unhöflich klingen aber wenn du dich nicht bald fertig machst verpassen wir unsere Station..." er schreckte auf, griff nach seiner Tasche und bahnte sich seinen Weg durch die Masse hindurch zur Tür - gefolgt von einem Rothaarigem etwas, welches nicht mitbekam wie seiner Begleitung mit jedem Schritt schlechter wurde, mit jedem Schritt die Luft nicht mehr ihren Weg in seine Lungen fand. Der jüngere lehnte seinen Kopf gegen die Tür des Abteils bereit zum Ausstieg. Seine Lippen öffneten sich, seine Lunge kämpfte verzweifelt danach etwas Luft abzubekommen, doch der Gestank schnürte alles zu. Wenn er nur kurz seine Augen schließen würde, dann könnte er Energie sammeln um zu kämpfen und wieder zu Atem zu kommen. Also schloss er sie - spürte wie die Tür sich öffnete - spürte wärme. Er musste lächeln. Der Gestank war verschwunden und sein Vater aus seinen Gedanken verbannt. Tick tack Tick tack Tick tick tick tick tick tack Die Zeit verging so langsam, so wunderbar langsam, alles war wie in Zeitlupe, die Geräusche drangen nur schwach an seine Ohren, alles war abgedämpft nur das Vogelgezwitscher und der Wind wurden lauter aber das war ein schönes Gefühl. Er wollte seine Augen noch immer nicht öffnen, er war eh noch nicht in der Lage dazu sie zu öffnen. Doch irgendwann wäre er gezwungen seine Augen wieder zu öffnen, so schwer es ihm auch fiel und dieser Augenblick würde früher oder später kommen. Der Zeitpunkt stand noch nicht fest aber er würde da sein und ihn zurück in die eiskalte Realität bringen. Und dann kam der Zeitpunkt, er war einfach da. Er konnte die Realität nicht mehr ignorieren denn er befand sich mitten in ihr, herausgerissen aus dieser schönen und angenehmen Welt. Auch wenn er, wenn er hätte ehrlich sein sollen noch immer an einem recht angenehmen Ort war. Ohne Gedränge Ohne Gestank Ohne Lärm? Wo war er? Langsam, nur ganz langsam öffnete er seine Augen, es war ein regelrechter Kampf mit sich selbst ob er die Augen öffnen sollte oder lieber geschlossen lassen sollte, hätte er sie geschlossen gelassen hätte er vielleicht die Chance gehabt an diesen wunderbaren Ort zurückzukehren. Aber Neugierde besiegt alles. Das ist doch so, oder? Als seine Augen sich schließlich öffneten, war der Wunsch unermesslich groß das er sie besser hätte nie öffnen sollen. Vor ihm saß Die, sein Grinsen war verschwunden - also doch kein Tacker - seine Stirn lag in Falten und in einer Hand hielt ein nasses Tuch. Toshiya starrte seinen gegenüber an, sein Blick wanderte verwirrt durch den Raum. Wo war er? Wo war er? Wo? Er hatte doch nur kurz seine Augen geschlossen, nur kurz. Was sollte das? "Du bist zusammengesackt gerade als wir aussteigen wollten. Ich habe dich zu mir gebracht da ich nicht allzu weit von der Station entfernt wohne. Du warst im Zug schon so blass aber ich dachte nicht das du umkippst...." er nahm das nasse Tuch in die andere Hand und drückte diese vorsichtig auf die Stirn des Jüngeren. "...umgekippt...?" "Sei froh das ich da war, wer weiß was sonst passiert wäre. Siehst du, es hat etwas positives gehabt das ich dich angesprochen habe, stell dir mal vor ich hätte das nicht gemacht..." Toshiya biss sich auf die Lippe, noch immer musterte er den Raum in welchem er saß. Voller Leben. Ein Raum, welcher von Persönlichkeit nur strotzte nicht zu vergleichen mit seinem zuhause in welchem alles steril wirkt - in dem nicht ein einziges Foto hang, nur Kunstwerke....ab und zu. Dass das Frühstück seiner Mutter die Wand noch nicht zierte war wunderlich. Immer wieder fiel sein Blick auf Die und auf seine Hand, welche auf seiner Stirn zu ruhen schien. "Danke." Auf das Gesicht des Jüngeren, welches noch durchaus blass war, schlich sich ein lächeln, nicht eines der falschen sondern erneut ein ehrliches und zugleich sehr dankbares. "Mir war nur so schlecht und es war als ob die Luft nicht mehr existent gewesen wäre." Sein Blick senkte sich, seine Wangen verfärbten sich... in ein tiefes rot, vergleichbar mit dem rot des Sonnenuntergangs, kein aufdringliches rot, kein aggressives rot sondern eine Farbe die liebenswürdig war; genauso wie die Person die da vor Die auf dem Sofa lag. "Ist das deine Wohnung?" "Ja!" wie stolz er aussah. Er nahm seine Hand von der Stirn des Jüngeren, die Falten aus seiner Stirn verschwanden und Colgate erlebte seine Widerauferstehung. Es ging nicht anders, man konnte einfach nicht vom Magnetismus und dieser Ausstrahlung, von der Ruhe und den wunderbaren Eindrücken nicht beeindruckt sein und es ging nicht anders, man musste der Person mit den Roten Haaren und diesem einzigartigen Lachen wenigstens ein Lächeln, ein ehrliches Lächeln, zu schenken. Dieses Lächeln brachte Die dazu das seine Augen - passend zu dem Lachen welches auf seinen Lippen lag - strahlten, vergleichbar mit der Sonne, mit wärme oder den Nachmittagen an welchen der Jüngere ihn beobachtet hatte bei der Ausübung dieser faszinierenden Sportart. Es war schon seltsam - seltsam und surreal, dies alles konnte nicht geschehen sein. Doch das waren die Gedanken beider Jungen, keiner Glaube das sie sich gegenüber saßen und miteinander redeten. Es war nicht einmal reden, es waren ja nur wenige Worte die sie miteinander auswechselten, doch es schien als verstünden sie sich auch ohne Worte. Die musterte die Uniform des Jüngeren, sie kam ihm so bekannt vor, plötzlich verzogen sich seine Lippen, nur ganz kurz, jetzt erkannte er die Uniform wieder. "Du warst heute noch nicht zuhause?" die Augen des Jüngeren mieden Dies Blick, sie wanderten über den Boden, über Dies Hände welche mit dem feuchten Tuch zu spielen schienen, dann nickte er zögerlich. "Ich war früher auch auf der Schule, weißt du? Aber mittlerweile nicht mehr, du bist mir dort noch nie aufgefallen als ich damals noch zur Schule ging, bist du neu hier?" Toshiya schüttelte nur seinen Kopf als antwort, es dauerte eine Weile bis er sprach, noch immer schien alles so schwer zu sein und außerdem war er es nicht gewohnt das andere Interesse an ihm zeigten, zumindest nicht in der Form das sie mit ihm sprachen, sich für ihn interessierten. "Ich wohne schon immer hier, zumindest seit ich denken kann" Die legte seinen Kopf schief, erneut musterte er den Jüngeren genau. "Und wie kommt es dann das ich dich noch nie dort gesehen habe?" Kopfschütteln und das zucken schmächtiger Schultern war Ausdruck davon das der Jüngere es selbst nicht wusste. "Wahrscheinlich weil ich es meide in der Pausenhalle zu sein und ich das Gedränge nicht mag." Die stand auf und ging in eine kleine Nische die sich als Kochecke herausstellte. "Ich nehme an du hast noch nichts gegessen wenn du auch noch nicht zuhause warst, also mache ich dir was." "Danke...." erneut überwiegte die Stille das gesamte Geschehen doch dann, eines der wenigen male in seinem Leben, erhob Toshiya unaufgefordert seine Stimme. "Kann....kann es sein das du im Sportclub warst...?" nur leise verließen die Worte seine Lippen, zerbrechlich und ängstlich, als wenn die Worte Angst hätten zerstört zu werden. Blitzschnell lugte der Kopf des Rothaarigen aus der Nische heraus und starrte den Jüngeren verwirrt an. "Woher weißt du das?" "....weil...ich war mit einem deiner Freunde im Kunstkurs...es war Gesprächsthema Nummer eins wenn der Sportkurs ein Spiel gehabt hatte, ich habe zwar nie mitgesprochen aber...dein Freund Niikura-san, er hat immer davon erzählt und die anderen auch... ...und...du hast rote Haare...du bist so was wie eine Legende viele sprechen noch immer über dich." Erneut verfärbten sich seine Wangen in ein Gesundes Rot und er schien in der Couch zu versinken. Die hingegen ärgerte sich darüber das Kaoru ihm während der Schulzeit nie etwas über den Kunstkurs erzählte, wohl zutreffender wäre es wenn Die sagen würde, dass er Kaoru nie zugehört hatte, denn wer interessierte sich schon für Kunst? Aber wie konnte ihm eine Person, welche so anders ist als andere und so heraussticht nie aufgefallen sein? Er hatte doch fast alle gekannt und dann war da auf einmal jemand der oft in seiner Gegenwart war, so aus der Menge herausstach und dennoch nie in seinem direkten Umfeld war. Die hätte sich verfluchen können für die Tatsache das er nicht eher die Möglichkeit wahrgenommen hatte mit Toshiya zureden, ihn zu sehen. Doch jetzt - da konnte er sich sicher gehen - würde er das ändern. Er würde Toshiya nicht mehr so leicht gehen lassen. Mit seinem typischem Grinsen wand er sich seiner Arbeit zu und kochte weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)