yuusou von Tenshi (my love behind the glass >> Die x Totchi - Final) ================================================================================ Kapitel 6: toki wa owaru... --------------------------- Keuchend riss er seine Augen auf, seine Wangen waren voller Tränen... draußen war es noch stockdunkel. Wo war er? Der nur allzu bekannte Geruch stieg auf und er lächelte als er sich an den Ort seines derzeitigen Befindens erinnerte. Bei Die. Vorsichtig tastete seine Hand das Bett ab, ihm war kalt. Doch Die war nicht bei ihm. Gähnend setzte er sich auf und wischte die Tränen aus seinem Gesicht, es dauerte eine Weile bis er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, doch als er es tat, rutschte er aus dem Bett und ging langsam aus dem Schlafzimmer zurück zu Die. Der Bildschirm des Fernsehers flackerte noch immer, das Bild was sich auf dem Bildschirm präsentierte war Fuji-san, doch ansonsten war es ruhig nur das stetige surren des Fernsehers. Toshiya sah sich um und ging auf Zehenspitzen zur Couch, auf welcher Die schlief. Mit einem mal schämte sich Toshiya dafür dass er Die in gewisser Hinsicht einfach aus seinem eigenen Schlafzimmer geschmissen hatte. Der Schwarzhaarige umrundete die Couch, hockte sich vor Die auf den Boden und beobachtete ihn. Er war so feige. Kämpfte mit sich selbst. Nervös kaute er auf seiner Lippe, sein Blick fiel auf den Bildschirm des Fernsehers, er dachte nach. „...was machst du hier?“ Verschlafen sah Die den Jüngeren an, seine roten Haare standen in alle Himmelsrichtung ab, er war zu müde um zu grinsen. „Ich kann nicht schlafen...“ Toshiyas Blick haftete noch immer auf dem Bildschirm, doch ehe er sich versah hatte Die nach seiner Hand gegriffen und zog ihn näher zu sich. “Komm her...“ gähnend machte Die ihm etwas Platz und hielt die Decke auf, nur ein Stück weit. Lächelnd richtete sich Toshiya auf und rutschte zum Rothaarigen unter die Decke. Ein Arm legte sich um Toshiyas Bauch, sanft aber bestimmt zog Die ihn noch näher zu sich. “Ich will nur sicher gehen das du nicht runterfällst...“ leises kichern, das rascheln von Stoff, Toshiya sah Die nun in die Augen, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. “Wenn du nicht willst das ich nicht runterfalle wieso gehen wir nicht ins Bett... da ist genug Platz...“ langsam kehrte das Colgate-Grinsen zurück. “Weil ich dich dann nicht mehr ohne Grund festhalten kann, deswegen nicht...“ Toshiyas kichern klang mit einem mal nervöser als zuvor. „Und... wenn ich dir sage das es Ok ist wenn du mich da auch festhalten kannst...?“ “Dann gehen wir ins Bett schlafen.“ “Mhmh...“ Toshiya nickte zögerlich und ehe er sich versah hatte Die ihn schon auf die Beine gezogen, schaltete den Fernseher aus und zog ihn durch die nun komplett dunkle Wohnung in sein Schlafzimmer. Toshiyas Hand krallte sich regelrecht an die des Rothaarigen, er hatte mühe nicht gegen irgendwelche Wände oder Möbel zu laufen. Als er sich zurück ins Bett fallen ließ, seufzte er erleichtert. Erneut legten sich zwei Arme um ihn und erneut wurde er näher an Dies Körper gezogen. “Toshiya?“ Dies Kopf lehnte gegen Toshiyas Schulter, alleine wie er den Namen des Jüngeren ausgesprochen hatte ließ darauf schließen das er grinste. “H-hai?“ “Weißt du das es dir sehr gut steht nur mit einem T-Shirt und Shorts durch die Gegend zu rennen?!“ Eine Antwort blieb aus. Stattdessen rutschte Toshiya ein Stück von Dies Seite, allerdings nur soweit wie es der Rothaarige auch zuließ. Der Kopf des Schwarzhaarigen vergrub sich in einem der weichen Kissen. Dies grinsen wuchs stetig. Wie eine Feder, so zart und weich, strichen die Finger des Rothaarigen über Toshiyas Rücken, es blieb ihm gar nichts anderes übrig als die Worte welche er zuvor gehört hatte wieder zu vergessen. Mit jeder Bahn welche Dies Finger über seine Rücken fuhren entspannte er sich mehr, bis ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen ruhte und der Kopf sein Versteck wieder verließ. Wie die ersten Sonnenstrahlen so warm und herzlich berührten die Lippen des Ältern Toshiyas Hals, die Berührungen seiner Finger verließen ihre Bahn, verirrten sich am Stoff des T-Shirts, suchten ihren Weg erneut bis sie ihr Ziel fanden. Langsam und bedächtig verschwand das Stück Stoff von seiner eigentlichen Stelle, ruhig wanderte es höher, legte so ein Stück Haut frei, ehe dieses Stück blasser, von Mondlichtreflektierten Haut von einer Hand bedeckt wurde welche unter dem Stoff eine neue Bahn einschlug und ihre Kreise drehte. Der soeben berührte Körper erstarrte, wagte es nicht mehr nach der so lebensnotwendigen Luft zu greifen, das alles aus Angst. Die Stirn des Rothaarigen legte sich in Falten, er rutschte ein Stück näher zu Toshiya – fast wie der hungrige Wolf, welcher sich einem Schaf nähert, so kam es einem zumindest vor. “Totchi?“ leises keuchen, er fing wieder an zu atmen. „Ja?“ Dies Lippen ruhten auf seiner Wange, seine Hand wanderte auf die andere Seite des Jüngeren und so drehte er ihn zu sich um, er lächelte sanft. “Ist es Ok... wenn ich dich nicht mehr gehen lasse?“ das Eis war gebrochen, der Schwarzhaarige rutschte näher zu ihm, legte seinen Kopf auf Dies Brust und lachte leise. “Ich habe da kein Problem mit bei dir zu bleiben, wirklich nicht!“ Doch waren diese Worte auch eine Garantie dafür das alles so bleiben würde wie es jetzt war? “Dann bin ich ja beruhigt.“ Lippen auf Lippen s o n a h Ihnen war es fast möglich den Pulsschlag des anderen zu spüren. Immer näher kamen sich die zwei Körper. Der Magnetismus breitete seine komplette Wirkung aus, zeigte sich in seiner vollen Pracht. Die Ruhe der Nacht legte sich wie eine Schützende Hülle über sie, nur das Mondlicht war ihre Lichtquelle und sie selbst gaben sich Kraft und Geborgenheit. Und etwas hatte sie verändert. Sie beide waren anders, sie waren so wie sie hätten immer sein sollen, wenn niemand eingegriffen hätte, wenn niemand die zerstörerische Macht gehabt hätte dies alles zu vernichten, wenn sie nur die Chance gehabt hätten so zu sein wie sie es immer sein wollten. ~+~ Toshiya stand von seinem Platz auf und verbeugte sich höflich. „Das war ein schöner Tag, ich hoffe das können wir bald wiederholen.“ Kaoru fing an zu lachen, er hatte sich schon damals in der Schule darüber lustig gemacht das Toshiya sich jedem gegenüber so höflich benahm, für sein Verhalten erntete er von Shinya nur einen strafenden Blick, welchen Die zuvor ebenfalls erhalten hatte weil dieser sich erneut eine Zigarette angezündet hatte. Den einzigen welchen er von seinen Strafendenblicken verschonte war Toshiya, diesen lächelte er freundlich an. „Wenn du nächste Woche nicht lernen musst dann können wir uns ja wieder hier treffen.“ Toshiya sah auf und nickte begeistert. “Gerne!“ Er wand sich Die zu, welcher ihm seine Jacke hinhielt, Toshiya lächelte dankbar, ehe er zusammen mit Die das kleine Café verließ, jedoch nicht ohne sich erneut umzudrehen um Shinya und Kaoru zuzuwinken. An der frischen Luft griff Die nach seiner Hand und machte sich mit seinem Freund auf den Weg, es war Zeit ihn nachhause zu bringen. Auch wenn etwas tief in seinem Inneren ihn davon abriet dies zu tun. „Toshiya?“ Die hatte das Gesicht des Jüngeren in beide Hände genommen, der Dunkelhaarige musterte ihn verwundert. “Was denn?“ Das Grinsen verschwand von Dies Lippen und er seufzte leise, ein sicheres Zeichen dafür das in der Tat etwas nicht mit Die stimmte. „Hör mir zu, du wirst immer hier drin sein.“ Er griff nach Toshiyas Hand und drückte sie an seine Brust, der Gesichtsausdruck des Jüngeren war undefinierbar. Nach einer Weile des Schweigens kicherte er nervös, er wusste nicht was mit Die los war, diese Geste war von großer Bedeutung, das war ihm bewusst. Aber was seinen Freund dazu geritten hatte wusste keiner von beiden. “Die-kun, das weiß ich doch und das werde ich nie vergessen. Außerdem was soll schon großartiges passieren? Nichts...“ Er stellte sich auf seine Zehenspitzen und küsste den Rothaarigen. “Ich wollte dich nur daran erinnern, ich leide heute wohl unter Melancholie, mehr nicht.“ Die lachte auf und schon war das Colgate-Grinsen zurückgekehrt. Der Rothaarige wand sich von seinem Freund ab und machte sich auf den Weg zu sich selbst nachhause. Wie sooft in den letzten Wochen kehrte Toshiya erst am letzten Tag des Wochenendes zurück nachhause. Wie sooft in den letzten Wochen hatte er sein gesamtes Wochenende bei Die verbracht. Er hatte die Zeit und das Leben genossen. Manchmal ging er sogar freiwillig mit Die in das Café welches Shinya gehörte, dort unterhielten sie sich lange und manchmal nahm Shinya selbst an ihrer Unterhaltung teil und irgendwann auch der Junge, welchen Toshiya noch aus dem Kunstkurs kannte. Die hatte es geschafft Toshiya zum reden zu bringen. Sie lachten zusammen und Toshiya lernte das es keine bessere Medizin gab als unter den Menschen zu sein welche er liebte und von welchen er gelernt hatte, was Vertrauen hieß. Schmerz Wucht Und dann der Aufprall. Keines der Gemälde rührte sich von seinem Platz, die auf teures Papier gedruckten Fratzen und Farbkleckse starrten Toshiya Ausdruckslos an, keiner von ihnen würde ihm zur Hilfe eilen oder gar auf die Idee kommen von der Situation abzulenken indem sie zu Boden fallen würden. Sie, die Kunstwerke, waren schon längst Untertanen des Fürsten der Untoten. Ihnen war es egal was Toshiya passieren würden, solange sie Präsent waren und nicht vergessen wurden ging es ihnen gut. „Wo warst du?!“ Toshiya hielt sich die Schmerzende Wange, seine ehemals so wunderschön geschwungene Lippen hatte einen tiefen riss. Blut floss sein Kinn hinab. Rot – die Farbe der Liebe – Dies Farbe. Doch nun verband er diese wunderschöne Farbe zusätzlich mit Schmerzen, schweigend starrte der Schwarzhaarige seinen Vater an, ehe er zu Boden rutschen wollte, doch bevor seine Füße komplett versagten wurde er erneut auf seine Beine gezerrt. Toshiya hatte große Mühe den Boden überhaupt noch berühren zu können und die Luft, sie weigerte sich seinen Lungen beizuwohnen. Würde es fatale Folgen haben wenn er es wagen würde seine Stimme zu erheben? Würde sein Wille dann entgültig gebrochen werden? Immerhin war es einen Versuch wert auch wenn dieser zum scheitern verurteilt war. “Du... hast gesagt das ich abhauen soll, schon vergessen?“ Das Funkeln der kalten und ausdruckslosen Augen seines Vaters wurde immer unheimlicher, ehe dieser Mann seinen Sohn gegen die Wand presste und kalt grinste. “Als wenn es dich sonst stören würde was ich sage.“ //...das tut es...// Und erneut weigerten sich seine Lungen die Luft aufzunehmen, Tränen stiegen in seine Augen. Seine einzigen Gedanken galten Die, welcher nie erfahren durfte was jetzt in diesem Augenblick geschah. Abrupt ließ sein Vater ihn los und sah zu wie sein Sohn zu Boden sackte. „Da lässt man dich einmal aus den Augen und schon suchst du dir solche widerwärtigen Freunde. Wer war der Junge der dich nachhause gebracht hat? Wir wollen nur das beste für dich und du nutzt es mit deiner Schamlosigkeit einfach aus? Denkst du deine Mutter und Ich wir machen uns keine Sorgen um dich?! Deine Freunde suche ich aus und dieser Junge gehört einfach nicht zu den Personen welche für dich geeignet sind. Er ist schlecht! Schlechter Umgang hörst du?!“ Tränen strömten die Wangen des Jungen hinab, immer wieder versicherte er sich selbst das die Worte welche sein Vater ihm einbläuten einfach nur eine Lüge waren, das es nicht stimmte was er ihm soeben vorwarf, das Die ein guter Umgang für ihn sei. Noch immer verharrte Toshiya an seinem Platz, rührte sich keinen Millimeter, beobachtete wie das Blut sein Kinn hinunter floss und ein Tropfen nach dem anderen auf dem Fußboden landete. Endlich herrschte hier Leben in diesem Haus, zum ersten Mal sah er Farbe, nicht das übliche weiß der Wände und der Dekorationsgegenständen und nicht das schwarz welches die Farbe des kompletten Mobiliars war. Nein Rot, zum ersten Mal war Rot zusehen, wenn man das Rot der Abstrakten Kunstwerke und das Rot von Dies Haaren welches ihn überallhin begleitete ignorierte. „Steh auf! Wir haben etwas mit dir zu besprechen!“ //Wir?!// Toshiya erstarrte, sonst hatten seine Eltern nie etwas mit ihm zu besprechen, ihm wurden Tatsachen vorgesetzt welche er zu akzeptieren hatte, denn wenn er dies nicht tat dann hätte es fatale folgen. Das war der Tag an dem sie einen Pakt schlossen, die gesamte Familie Hara. Das war der Tag an dem sein gesamtes Leben zerstört wurde. Das war der Tag an dem er Die und seine Freunde zum letzten Mal gesehen hatte. Das war Toshiyas eigener, ganz persönlicher Tod. Ein Pakt welcher zwei Jahre währen würde, ein Pakt der sein Leben verändern sollte und seine Liebe zu Die auf eine harte Probe stellen würde. Zum Scheitern verurteilt. Das war er – das war sein Leben. Er hatte sein eigenes Herz herausreißen müssen, er hatte sich selbst und all seine Hoffnungen aufgeben müssen, vor den zufriedenen Augen seines Vaters und das alles nur für die Freiheit, nur für seine große Liebe. Mein größter Wunsch war immer neben dir aufzuwachen. Dich anzusehen, deinen Träumen ein Stück näher zu sein, sehen wie du friedlich neben mir liegst. Ich habe mir immer gewünscht wenn ich meine Augen öffne dich zu sehen. Dich alleine und ich habe mir vorgestellt wie du mir ein lächeln schenken würdest. Doch mittlerweile gebe ich auf – denke dass dies alles nur ein ewiger Traum bleibt. Ein schöner Traum! Start: 13 – 04 – 2005 18:14h Ende: 23 – 04 – 2005 00:43h Erstmal vielen lieben Dank für all eure Comments - ich habe nie erwähnt das diese FanFic schon seit Ewigkeiten fertig geschrieben ist. Dies ist nicht das ganze Ende, es gibt einen Epilog, aber ich wollte das eigentliche Ende so gestalten und konnte doch nicht aufhören diese FanFic zu schreiben weil mein Gedankenfluss damals überwältigend war. Aber so sollte die Story ursprünglich zuende gehen. Es freut mich das meine Fic auf solch starke Resonanz gestoßen ist, das hätte ich mir nie im Leben erträumen lassen! tEn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)