Die stillen Geheimnisse von Maybe ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich möchte euch erzählen wie es dazu kam das ich nun hier sitze, in der Gosse, ohne Heim und Haus. Ich möchte, dass ihr alles von Anfang bis Ende erfahrt, und vielleicht auch Mitleid entwickeln könnt. Denn eigentlich bin ich ein ganz liebes Mädchen, und ich habe nie etwas Schlimmes gewollt... selbst an diesem Tag...dem Tag an dem Alles begann, war ich niemanden Böse... Kapitel 1: Anais ---------------- *+~1~+* Schnaufend renne ich dem Bus hinterher. Verdammt! Schon wieder habe ich ihn verpasst. Immer wieder dasselbe, jeden Morgen stehe ich 2 Minuten zu spät auf und der Bus fährt mir vor der Nase weg. Also doch wieder zu Fuß. Es ist ja nicht so, dass ich nicht Abkürzungen wüsste, oder gar weit weg von der Schule lebe, aber ein Bus ist nun mal bequemer. Nun laufe ich also durch die Gänge, durch Gassen und über alte Grundstücke. Eines dieser Häuser gefällt mir am besten. Zwar ist es schon ziemlich mitgenommen und eigentlich nur noch ein Müllhaufen, aber es hat eine schöne Aura. Kurz schaue ich auf meine Uhr, beschließe dann dort schnell noch mal vorbei zu sehn. Kaum das ich durch das Wandloch ging hörte ich leises Schniefen. Ich folgte den Lauten und bog um die letzte Ecke. Dort hockte ein Mädchen, etwa in meinem Alter und weinte sich die Seele aus dem Leib. Sie hatte ihre Beine umschlungen und ihren Kopf auf den Knien. Erst als ich mich ihr näherte schaute sie mit ihren Rotgeheulten Augen zu mir auf. Ich blieb kurz stehn, ging dann aber noch ein paar Schritte und hockte mich vor sie. "was hast du denn?" Fragte ich vorsichtig und lieb. Sie fiel mir glatt um den Hals und heulte nun an meiner Brust. Etwas überrascht legte ich meine Arme um sie und klopfte ihr den Rücken. Als sie dann nach einiger Zeit ruhiger wurde, löste sie sich von mir. "Tut mir leid..." sagte sie, während sie ihre Augen mit den Ärmelenden abwischte. "schon okay" Erwiderte ich darauf, gab ihr ein Taschentuch, welches sie dankend annahm. Ich setzte mich nun neben sie und fragte sie noch einmal nach der Ursache. Bereitwillig erzählte sie mir alles. "und er hat dich angegrabscht?!" Fragte ich empört, bekam ein Nicken. "dieses Arsch... das ist doch widerlich! Ach... komm her" Ich nahm Anais noch einmal in die Arme, knuddelte sie lieb. Sie lächelte mich daraufhin ein wenig an. "du bist echt nett..." Meinte sie leise, gab mir dann einen Kuss auf die Wange. "danke dass du mir zugehört hast... aber ich muss nun nach Hause. Sonst bekomme ich noch mehr Ärger." Sie stand auf, doch ich hielt sie an der Hand fest, stand ebenfalls auf. "ich lasse dich sicher nicht wieder nach Hause. Du kannst da doch nicht hin wollen! Ich wäre schon lange weg." Sie unterbrach mich, schüttelte den Kopf. "Aber ich kann doch gar nicht woanders hin." Ohne noch ein Wort zu sagen zog ich sie an der Hand hinter mir her. Ich führte sie zu mir nach Hause. Erst dort fiel mir auf, dass ich die Schule voll vergessen hatte, und bereits 3 Stunden verpasst. "Ach Shit!" meinte ich nur knapp, raste zum Telefon und rief in der Schule an. Kurz meldete ich mich krank und hoffte, dass meine Mutter heute spät nach Hause käme. Dann ging ich mit Anais in mein Zimmer. Sie schaute sich neugierig um, war aber noch immer leicht verstört. Als ich sie ansprach schreckte sie zusammen. "Oh tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken" Meinte ich leicht kichernd, sie lachte dann auch, nur kurz, aber immerhin. Ich wies sie an sich auf mein Bett zu setzen und suchte ihr dann erstmal saubere Klamotten raus. Lächelnd überreichte ich sie ihr. "die sollten passen" Meinte ich noch knapp, war dann dabei aus dem Zimmer zu gehen. "du kannst ruhig bleiben" Sagte sie, wo sie sich auch schon das Shirt über den Kopf zog. "vielen dank... das du so freundlich zu mir bist und so ...." Nuschelte sie verlegen, zog sich meine Sachen an. Rot angelaufen schaute ich stur auf den Boden. Wenn sie nur wüsste, dachte ich mir. Wir saßen dann später noch da und sie sollte mir alles erzählen. Zur Polizei sollten wir! Aber genau das will sie nicht. Schon verständlich ich meine... immerhin ist der Kerl ihr Vater. Trotzdem... so was darf nicht frei rumlaufen! Als dann später am Abend meine Mutter reinschaute und dumm zu Anais schielte, mich danach ansah und fragte, wer das denn bitte sei, bluffte ich sie nur an, dass sie das nicht zu interessieren hat. Man oh man. Das konnte ja noch heiter werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)