One Wing von black_rain ================================================================================ ACT FIVE -------- Kommentar: Lang, lang ist's her, aber da bin ich wieder... Endlich kriegt auch der letzte der vier Elementarengel, nämlich Gabriel, seinen Auftritt. Ich hoffe, das klingt nicht zu sehr nach Eigenlob, aber ich mag meine Version von diesem Engel sehr. Um ehrlich zu sein mochte ich seine Darstellung in anderen Geschichten und so eigentlich nie... Er wurde immer als verhältnismäßig schwach dargestellt, obwohl ich das Wasser für das stärkste der Elemente halte. Sogar noch mehr als Feuer und Erde (dafür ist Michael für das Feuer der leidenschaftlichste, Uriel für die Erde der mysteriöseste und Raphael für den Wind der poetischste und freundlichste, hilfsbereiteste Engel [meiner bescheidenen Meinung nach]...). Was es anrichten kann, kann man ja gerade in Südostasien sehen (ich hoffe, ihr spendet, wenn es euch möglich ist!!). Aber das ist nicht der Grund. Wasser hat diese Erde geformt, Täler gebildet und kilometerhohe Gebirgszüge vollständig abgeschliffen... Wasser dringt in jeden noch so kleinen Spalt, der sich ihm bietet, Wasser reinigt und erfrischt, das Wasser weint mit uns (das ist auf den Regen bezogen) bzw. wir weinen (durch) das Wasser, Wasser kann sogar das Feuer löschen, und... Wasser spendet Leben... Aber natürlich mag ich auch die anderen Elemente. Wir könnten ohne keines leben. Das Wasser, das in uns ist, aus dem wir bestehen und ohne dessen ständige Zufuhr wir nicht lange überleben, das Feuer, stellvertretend für die Wärme unseres Körpers, welche uns zu dem macht, was wir sind, der Wind, für die Luft, die wir atmen und uns jede Sekunde unseres Lebens umgibt wie tausend liebevolle Hände und natürlich die Erde... die uns Halt gibt, die unsere Umwelt bildet, uns Boden zum Leben gibt und uns schließlich zur letzten Ruhe bettet... Während ich diesen Act schrieb, habe ich übrigens begonnen die Mangaserie "Yami no matsuei" zu lesen. Der vierte Band (am meisten Kapitel 5-6 - Fujisawa war so cool... und leeckeer >.< Den hätt ich bestimmt nicht von der Bettkante geschubst... ^^° Aber am schönsten fand ich seltsamerweise das Bild auf Seite 174 wo sich Mitani und Izuri küssen, obwohl letzterer ja nur noch ne wortwörtlich lebende Leiche war und auch so aussah[dass sich Mitani nicht vor seinem halb verwesten Körper geekelt hat muss von wahrer Liebe zeugen ^^°]... aber irgendwie... ich finde das Bild hat seine eigene Romantik... Liebe - bis über den Tod hinaus... ) hat mich dabei besonders inspiriert, (aber auch die Kapitel um Muraki in Band drei waren nicht ganz unbeteiligt) vielleicht weil er so schön dramatisch ist? Naja, ich habe halt eine Schwäche für Dramatik ^^° Okay und zugegeben waren die Lemonszenen auch nicht gänzlich ohne, bei meiner Fantasie *pfeif* Inspiriert hat mich aber viel mehr die Frage von Lehrer Mitani: "Aber... warum hat Gott uns diese Gefühle gegeben... wenn sie verboten sind?" Ich habe sehr lange über sie nachdenken müssen (aber die Antwort, die ich gefunden habe, behalt ich für mich - ich glaube die Antwort auf diese Frage muss wirklich jeder für sich selbst finden...) - sie ließ mich einfach nicht mehr los... Und seine letzten Worte (" Mehr als jeden anderen... mehr als Gott... habe ich dich geliebt...") haben mich dann doch stark an Nicome erinnert, auch wenn der Zusammenhang natürlich ein ganz anderer (und doch so ähnlich...?) ist und es das Manga schon vor OW gab ^^°... Musik: Within Temptation "The Silent Force", HIM "Love Metal" + "Deep Shadows and Brilliant Highlights" Noch ein Hinweis: Wer nicht mehr weiß, wer "Yutonee" ist, sollte sich noch mal ACT III, Vol. II zu Gemüte führen... ACT V Volume I Nico schlenderte mit einem träumerischen Lächeln und Tammy an der Hand durch die Straße. Natürlich konnte er die strahlende Sonne nicht sehen, aber zumindest spüren konnte er sie und die Wärme der Sonnenstrahlen fühlte sich mindestens genauso gut an. Außerdem hatte seine Erblindung immerhin den Vorteil, dass er von dieser Helligkeit nicht geblendet werden konnte. Nein, nicht einmal der Gedanke an seine nutzlos gewordenen Augen konnte ihn in diesem Moment niederdrücken, so wunschlos glücklich wie er gerade war. Er hatte mit Hisashi gegessen, hatte mit ihm gekuschelt und rumgealbert, einfach nur mit ihm geredet, die ANspannung, die durch die Arbeit in seine Muskeln geschlichen war, hatte er in ENTspannung verwandelt und ein wunderschönes Lächeln der weichen Lippen unter seinen Fingern hatte er genießen dürfen, während leise aber umso ernster gemeinte Liebesbekundungen an sein Ohr schwebten. Was also wollte er mehr? Noch immer schien es ihm wie ein Zauber, der Hisashi nicht nur zu ihm geführt, sondern auch schon so bald in Nicomes Arme gelegt hatte. Manchmal war es so wunderbar, dass der Weißhaarige sogar an ihrem Glück zu zweifeln begonnen hatte und es ließ ihn straucheln, sich fragen, ob Hisashi nicht einfach spürte, dass es sein Schutzengel war, denn er da so liebevoll umarmte und ob es nicht vielmehr Dankbarkeit war, die er Nico entgegenbrachte, als wahre Liebe. Doch so stark Zweifel zuweilen werden konnten, hatten sie hier doch ihren Machtbereich verlassen: Hisashi hätte unendliche Dankbarkeit und diese höhere Empfindung der Geborgenheit, die er ihm so oft so verträumt beschrieb, vielleicht mit Liebe verwechseln können, aber ein Mensch empfand kein Begehren und Verlangen nach einem Engel, wenn da nicht mehr war. Hätte Shi ihn instinktiv und _nur_ als seinen Schutzengel erkannt, so wäre er etwas Reines, eine höhere Macht, etwas Heiliges für ihn gewesen. Und etwas so Reines wollte man nicht beflecken, man wollte nicht mit etwas Heiligem schlafen. Das wäre geradeso, als hätte Nicome den Wunsch ausgesprochen, mit Michael oder gar Gott ins Bett zu gehen - eine völlig unmögliche, außer Frage stehende Absurdität. Doch der Schwarzhaarige _schlief_ mit seinem Engel - oft und gern. Er sah seinen blinden Freund nicht als etwas Höheres, Unerreichbares an, sondern zog ihn lächelnd in seine Arme und sprach den Wunsch aus, Eins mit ihm zu werden. Und wie konnten zwei Dinge zu einem Ganzen werden, wenn sie im Grunde nicht dasselbe waren, vielleicht von unterschiedlicher Gestalt, doch nahtlos zueinander passend? Ja, er war sich Hisashis Liebe sicher, so wie jener sich der Liebe des ehemaligen Engels gewiss sein konnte. Und er war glücklich. Volume II Gabriel blickte noch einen letzten Moment in den Spiegel der Weisheit, sah zu, wie sich ein seliges Lächeln auf Sanamis Lippen ausbreitete. /Nicome! Er heißt jetzt Nicome!/, korrigierte er sich, aber es half nichts. Für ihn würde der junge Engel immer Sanami bleiben, der liebenswerte, manchmal ein wenig naive, dafür aber umso aufrichtigere, herzensgute Zögling seines geliebten Michael. Er seufzte. Michael... Wie sehr vermisste er ihn doch. Kaum einer von den ohnehin wenigen, die von ihrer Liebe wussten, hatte zuerst glauben mögen, dass diese Beziehung zwischen ihnen beiden auf die Dauer gut gehen könnte, da sie so gegensätzlich waren wie... ja Feuer und Wasser eben. Aber gleichzeitig waren sie auch wie Yin und Yang. Sie ergänzten sich perfekt. Schließlich zogen sich Gegensätze an und abgesehen von ihren Unterschieden hatten sie ja auch einige Gemeinsamkeiten, angefangen bei der Tatsache, dass sie beide Engel waren und beide liebten, wahrhaftig liebten, obwohl dies Engeln eigentlich verboten war. Schon ein halbes Jahrtausend der Menschen lang kannte er nun seine Gefühle für den Engel des Feuers. Eine lange Zeit und doch war es ihm unbegreiflich wie er die noch bedeutend längere Zeit davor so blind hatte sein können... Wie oft hatte er mit Michael geredet und sich ungewöhnlich gut in seiner Nähe gefühlt und war einfach davon ausgegangen, dass er jenen eben besonders sympathisch fand? Während er zwar ein wenig wechselhaft aber eher von ruhiger Stärke war, war Michael immer ein aufbrausender Charakter gewesen, den offensichtlich nur Gabriel zu besänftigen vermochte. Erst vor wenigen Jahren hatte Michael seine Liebe dann endlich erwidert... doch schon bald war er nicht mehr der stolze Feuerengel von einst gewesen... Hatte ihn Gottes sich stetig steigernde Zurückgezogenheit verängstigt und am Boden zerstört, so war sein Liebster förmlich zusammengebrochen nach der Sache mit Sanami... Alles, an das Michael geglaubt hatte, war mit einem Schlag vernichtet worden. Dies war auch der Grund, warum er sich anfänglich strikt geweigert hatte, diesen Auftrag durchzuführen. Er hatte seinen Geliebten unmöglich in so einer schweren Zeit allein lassen können. Jedoch, nach und nach hatte er lernen müssen, dass er Michael nur helfen konnte, indem er ihm zeigte, dass Nicome das Opfer seiner Erblindung wert war, dass es ihm nun tausendmal besser ging, als es ihm im Himmel und sehend je hätte gehen können. Und es war eine verletzende, bittere Erfahrung gewesen, dass man selbst demjenigen, den man liebte, nicht durch die bloße eigene Anwesenheit helfen konnte. Monate waren mittlerweile ins Land gegangen. Keinen Augenblick hatte er etwas anderes getan als in den verzauberten Spiegel am Grund der Himmelssee, seinem "Garten", zu blicken. Nur er allein konnte ihn benutzen, ja überhaupt sehen, denn er war aus seinen Federn und seinem Wesen geschaffen, war vor allen Dingen von Gabriel _selbst_ geschaffen worden. Unermüdlich, mit dem Herzen immer bei Michael, hatte er in der Menschenwelt nach dem Schlüssel gesucht, der das Zeitalter der Liebe einläuten würde. Leider hatten sie dabei nur zwei Hinweise: Nämlich, dass er sich auf der Erde befand und Sanami als ein Liebesengel sich früher oder später ganz instinktiv in seine Nähe begeben würde. Doch er hatte versagt. Oder vielleicht war die Zeit dazu auch einfach noch nicht reif. Denn Fakt war, der Tag, an dem sich der Neuaufbau der Welt ereignen würde, war noch fern. Die vier Elementarengel konnten dies regelrecht spüren. Vielleicht war es sogar gefährlich, allzu früh den Schlüssel zu kennen, bestand doch die Gefahr, dass sie ihn so unwillentlich verraten könnten, was sie unter allen Umständen umgehen mussten. So hatte er sich also damit begnügen müssen, Sanami hier und da ein wenig zu verfolgen. Er zweifelte nicht, dass jener ein leibhaftiger Liebesengel war. Die zärtlichen aber auch leidenschaftlichen Gefühle, die zwischen ihm und dessen Liebsten hingen, waren förmlich greifbar. Doch es gab auch zwei Dinge, die seine Aufmerksamkeit erregt hatten: Zum einen war da erst vor wenigen Stunden etwas gewesen. Gabriel wusste nicht, ob er sich nicht vielleicht doch bloß getäuscht hatte, aber er meinte jedenfalls einen... _Schatten_ gesehen zu haben, der dem blinden Weißhaarigen scheinbar folgte... Zum anderen waren da seltsame Schwingungen zwischen Hisashi und Sanami auszumachen. Schwingungen, die er nicht einordnen konnte. Nie zuvor hatte er etwas Derartiges erlebt. Er konnte es sich höchstens durch Sanamis Wesen erklären, denn er kannte ja nur diesen einen Liebesengel und hatte keine Vergleichsmöglichkeiten, aber... selbst ihr Blut, dass ja zu einem großen Teil auch aus seinem Element, dem Wasser, bestand, schien außer der normalen, gespeicherten Wärme noch etwas Anderes auszustrahlen... Fast war es nur eine Ahnung und doch... war sie da... Michael wiegte Shiyunoue sanft vor sich hin, starrte mit leerem Blick in die fernen Weiten. Von diesem Ast des Weltenbaumes konnte man bis in seinen Garten der Feuerwinde hinabblicken... Und auf die Oberfläche der Himmelssee. Eine einsame Träne floss über seine Wange, tropfte schließlich von seinem Unterkiefer auf einen der beiden gefalteten Flügel des kleinen Engelchens auf seinem Schoß. "Michael", flüsterte Shiyunoue leise, kaum hörbar, drückte ihn noch fester. "Ja, mein Kleiner, ich weiß..." Doch jener schüttelte den Kopf, sodass sein hellblauer Schopf durch die Luft wogte. "Nein, Michael. Ich habe es endlich verstanden... Dabei wusste ich es schon die ganze Zeit... - tief in meinem Herzen. Sanami... er ist blind und ich werde nie verstehen können, nie _verzeihen_ können, dass ihm... _das_ angetan wurde." Die Gesichtszüge des Älteren entgleisten, verzerrten sich, während er schmerzlich die Augen schloss und den Kopf abwandte. Doch auch dies ließ der Jüngere nicht zu, ließ ihn nicht ausweichen. Nicht mehr. Mit seiner kleinen, zarten Hand drückte er sanft gegen seine Wange, sodass Michael ihn wieder ansehen musste. "Aber... ich... ich klage nicht _Euch_ an, Michael. Ihr tragt keine Schuld. Bitte versteht das doch! Raphael und Uriel waren bei Sanami und seinem... Geliebten. Sie haben mir von ihm erzählt. Er ist _glücklich_, Michael", rief Shiyunoue ein wenig verzweifelt. Doch der Elementarengel konnte ihn nur stumm anblicken. Was sollte er darauf antworten? "Sanami ist sogar mehr als glücklich - überglücklich!", fügte er hinzu - _er_, Gabriel, Engel des Wassers und Michaels ewige Liebe... Sein Herz schien still zu stehen als Michael die Augen aufriss und er starrte seinen Liebsten nur fassungslos an, während Shiyunoue angesichts seines noch recht kindlichen Gemüts aufsprang und zu Gabriel rannte um ihn an den Hals springender Weise zu begrüßen. Dann jedoch, nach einem letzten Blick auf seinen Lehrer, verließ er sie, um sie miteinander allein zu lassen... Die vertraute Gestalt wurde von ihrem hüftlangen Haar umwogt, dass wie gesponnenes Glas oder elastisches Wasser schien. Fast völlig durchsichtig und doch vollkommen blickdicht und nur dem leichten Silberschimmer und dem Sonnenlicht, das sich an ihrer Oberfläche spiegelte, war es zu verdanken, dass man es sah - seine Haare schienen zeitweise aus reinem Licht zu bestehen. Wurden sie jedoch in Wasser getaucht, schienen sie fast darin überzugehen, sich aufzulösen und Eins mit ihm zu werden. An den Stamm dieses ältesten Baumes, den es je gegeben hatte, gelehnt, seine Augen, die manchmal wie flüssiges Silber und manchmal so blau wie Veilchen waren, auf ihn gerichtet, stand er da, wie eine Erscheinung, und schien Michael wunderbarer als Gott selbst... Ja, Gabriel war wahrhaftig ein Engel... und auch, wenn er Gott für seine Anwandlungen nicht verzeihen konnte, so dankte er ihm jede Sekunde seines Lebens für Gabriels Erzeugung... Eine merkwürdige Schwäche ergriff Besitz von Michaels Körper, ließ ihn zu Boden gehen, ohne die Kraft wieder aufzustehen und seine Brust war von unerträglichem Schmerz erfasst, der sein ganzes Wesen aus ihm herauszusaugen schien... "Michael!", rief Gabriel entsetzt und einen so kurzen, dass kaum fassbaren Bruchteil eines Augenblicks später wurde sein Kopf auf den warmen Schoß seines Geliebten gebettet. "Gabriel", hauchte Michael und schloss in Erleichterung die Augen. "Ich hatte solche Angst um dich... die Zeit verging und verrann und du kamst einfach nicht wieder, niemand hörte etwas von dir... Aber nun bist du wieder bei mir... Ich liebe dich so sehr - bitte lass mich nie wieder so lang allein..." Der Wasserengel beugte sich zu ihm herunter und einen Moment später spürte der Braunhaarige ein unglaublich weiches Lippenpaar auf seinem Mund. "Michael... komm wieder zu mir... tauche auf aus deinem Meer aus Tränen und finde zurück ans Licht... Du trägst keine Schuld mehr, hast sie nie getragen. Sieh hier... ich habe ein Bild für dich in das Wasser gebannt... Sag mir, sieht so jemand aus, der sein Leben - oder seine Liebe - bereut?" Der Angesprochene schlug bei den Worten seines Liebsten überrascht die Augen auf und sah in die Wasserkugel, die ihn an eine jener Glaskugeln der menschlichen "Hellseher" erinnerte. "Sanami!", rief er. Ja, sein kleiner Sanami war darauf zu sehen, wie er seinen schutzbefohlenen Menschen und Auserwählten Hisashi küsste und Gabriel hatte Recht... - er sah glücklich aus. Tränen stiegen ihm in die Augen, die Gabriel zärtlich wegküsste, als sie über seine Wangen rannen. "Dein Schützling hat dich immer geliebt und verehrt, Michael. Unsere Brüder waren bei ihm und haben mit ihm gesprochen - ich habe alles gesehen. Und weißt du, wie er reagiert hat, als sie auf dich zu sprachen kamen? Er hat geschrieen, weil er sich solche Sorgen um dich macht. Er hat dir nie seine Erblindung zugeschrieben und dich erst recht nie deswegen gehasst. Vielmehr war er verzweifelt, als er hörte, wie schlecht es dir geht... Du bist ihm immer ein Vater gewesen, du standest ihm näher als jeder andere hier im Himmel... und nun ist er glücklich... und da er glücklich ist und ich glücklich bin, endlich wieder bei dir sein zu können, solltest auch du glücklich sein, mein Herz..." Für einen Augenblick schien das unglaubliche Silberblau seiner Augen die Zeit einzufangen, als Michael ihn in einem Ruck zu einem heftigen Kuss an sich zog und dann... dann blieb die Zeit wirklich stehen... Nur für sie allein... Volume III Da! Da war etwas... Nicome spürte es deutlich. Ihm war vielleicht nur noch ein Flügel verblieben, aber auch der reichte, um die überirdischen Schwingungen zu erfühlen, die sich in der Luft um ihn herum ausbreiteten. Sie machten ihm Angst. Er hatte das Gefühl sie zu kennen, auch wenn sich irgendetwas in seinem Gehirn querlegte, um die Erinnerung in seinem Kopf einzusperren - und sie waren furchteinflößend. Beinahe wie die eines Engels, jedoch so... _dunkelschwarz_ wie die puren Hasses selbst. Unsicher drehte er sich herum, aber natürlich war diese Handlung Unsinn. Er konnte nicht mehr sehen und sein sechster Sinn konnte selbst durch Wände hindurch und in alle Richtungen zugleich fühlen. Das _Problem_ war, dass er selbst bei einem sehr schwachen Impuls mindestens eine grobe Richtung hätte spüren müssen, doch dieses... _Etwas_ war _überall_, obwohl es nur einen einzigen Auslöser gab. Verzweifelt drehte er sich um seine eigene Achse, spürte die Panik in sich aufsteigen und ihm die Kehle zuschnüren. Er kannte das alles. Nicome hatte es schon einmal erlebt. Er hatte es nur verdrängt... Der blinde Engel schloss die Augen. /Nein/, dachte er. /Nein, dass kann nicht wahr sein. Nicht _jetzt_./ Doch er wusste, dass es wahr war - und das sie sich bereits in unmittelbarer Nähe befanden. Es nutzte nichts, er würde seinen sechsten Sinn aktiv benutzen müssen, auch wenn die _anderen_ ihn so würden spüren können. Aber er konnte Tamara nicht in Gefahr bringen... - die er ohnehin nur brauchte, solange sein sechster Sinn inaktiv war, und der er soviel verdankte, dass er sie _ihm_ niemals würde ausliefern können. "Lauf weg, Tammy", hauchte er leise, verstärkte seinen Befehl durch eine Art Gedankenübertragung, spürte gleichzeitig die bekannte Furcht seine Wirbelsäule hinauf mitten in seinen Kopf und von da an in seinen ganzen Körper kriechen. Tammy winselte, sah ihn unsicher an, drehte den Kopf hin und her, tapste unruhig auf der Stelle. Sie schien zerrissen, zwischen gehorchen und bei ihrem liebgewonnen Herrchen bleiben, wusste sie doch, dass jenes sie brauchte... Vielleicht spürte sie durch ihre feinen Hundesinne sogar selbst die Gefahr. "TAMMY!", flüsterte er eindringlich und die Hündin, welche gelernt hatte, wie LEBENSwichtig Gehorsam werden konnte, begann zögernd loszulaufen. In einigen Metern Entfernung wandte sie noch einmal kurz den Kopf zu ihm um, dann verschwand sie um eben jene Ecke, um die sie vor weniger als einer Minute gebogen waren. Nicome zwang sich dazu ruhig und tief durchzuatmen. Er hoffte, dass Tammy sich den Weg gemerkt hatte und zurück zu Hisashi finden würde. Sie _musste_. Sie musste, denn... Der Gedanke - nein: die Wahrheit, die einzige WAHRHEIT von _Bedeutung_ - entglitt ihm im selben Augenblick, indem _er_ sich Nicome zeigte. /FLIEH!/, sagte sein Instinkt. "Nein", antwortete er leise und mehr zu sich selbst. "Diesmal werde ich nicht fliehen." Vor dem Fenster seines Arbeitszimmers hörte er ein wohlbekanntes Geräusch. Ein Bellen. Hisashi riss die Augen auf. "NICOME!" Auf einen Schlag wurde alles unwichtig. Denn eines war ihm mit jeder Sekunde mehr zur Gewissheit geworden: Er liebte Nico. Nein, sogar noch mehr, er _brauchte_ ihn. Ohne Nicome würde es die - _seine_ - Zukunft nicht geben. Denn ein Schlüssel war nutzlos - wenn es kein Schloss gab. Der Stuhl kippte um, Akten wirbelten durch das Zimmer als er kurzerhand den Weg über den Tisch wählte, den angelehnten Fensterflügel aufriss und heraussprang, ehe durch die Freisprechanlage Frau Eichlers besorgte Stimme erklang. "Herr Kigai? HERR KIGAI!!" Nicomes Lider zuckten nach oben und obwohl er blind war, wusste er genau, dass der Blick seiner milchigweißen Augen den des Engelsoffiziers zielsicher traf. Ein schmales, kaltes Lächeln kroch auf seine Lippen. "Lange nicht gesehen... Yutonee..." Volume IV "Gabriel!", flüsterte Michael und strich _seinem_ schönen Engel liebevoll über den flachen Bauch. "Hm-mh?", machte jener nur und blickte ihn verträumt lächelnd mit den wunderschön ritterspornblauen Augen an. "Er braucht unsere Hilfe." Gabriel starrte ihn einen Moment ausdruckslos an, nickte dann, ohne irgendwelche zeitvergeudenden Fragen zu stellen. "Wie viel?" "Nicht lange..." "Du weiß was das bedeutet..." "Ich werde es überleben. Gott vertraut mir." Gabriel verzog den Mund. "Gott vertraut niemandem mehr. Nicht einmal sich selbst..." "Wie lange?" "Es ist nicht ganz leicht, aber... eine Minute. Höchstens." "Dann lass uns anfangen...", sagte Michael und spürte seine geheime innere Flamme endlich wieder vollends auflodern, als er seine Hände auf die Gabriels legte und seine Magie, seine Kraft, sein _Wesen_ mit dem des Wasserengels verband. Volume V "Nicome...", sein himmlischer Gegner spie seinen neuen Namen regelrecht aus. "Nun, du wirst diesen Namen nicht mehr lange tragen, dessen darfst du dir sicher sein. Noch einmal werde ich dich nicht entfliehen lassen - jetzt wirst du endlich deine gerechte Strafe erhalten!" Plötzlich spürte der blinde Engel einen stechenden Schmerz in sich und eine unbestimmte Trauer befiel ihn, nahm den Platz des kalten Hasses in ihm ein. Nein, er sollte nicht hassen. Wenn es stimmte, dass er ein Liebesengel war, dann war ihm von Geburt an ein schweres Schicksal vorherbestimmt worden und es _war_ schon ein Wunder, dass er überhaupt bis zu diesem Augenblick überlebt hatte und all die Stunden des Glücks zusammen mit Hisashi hatte erfahren dürfen. Er sollte dankbar für das sein, was ihm gegeben worden war. Aber er wusste auch, dass er jetzt nicht einfach sterben durfte, dass er noch eine Rolle in dem höheren Plan zu erfüllen hatte, von dem er früher einmal geglaubt hatte, dass er von Gott geschaffen worden war. Ihm war nicht klar, welche Rolle dies sein würde, aber schon allein für Shi musste er leben. Denn jener eine Tag, dessen Katastrophe zu verhindern er ursprünglich auf die Erde gekommen war, noch bevor er auch nur zu träumen gewagt hatte, sein Mensch könne ihn ebenfalls lieben, jener eine schicksalhafte Tag in Hisashis Zukunft... er war noch nicht gekommen. Und er würde nicht zulassen, dass sich _dieses_ Schicksal erfüllte. Er würde zu Hisashis Schicksalsdieb werden - selbst wenn... Er wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. "Meine gerechte Strafe _wofür_, Yutonee?", fragte der Weißschopf traurig, erinnerte sich an Tage, da er in völliger Eintracht neben Yutonee gesessen und ihrem gemeinsamen Lehrer und verehrten Idol Michael gelauscht hatte. Sie waren nie _sehr_ enge Freunde gewesen, aber es hatte doch eine zarte Sympathie zwischen ihnen geherrscht, aus der durchaus noch eine starke Freundschaft hätte entstehen können. Nun aber stand ihm Yutonee als wortwörtlich erbitterter Todfeind gegenüber, um in Gottes Auftrag über ihn zu richten. Und um Michael zu rächen. Denn Nico wusste: Was Raphael und Uriel ihm _nicht_ vorgeworfen hatten, das warf der rot- und schwarzhaarige Engel ihm vor. Yutonee war vom Engel des Feuers als Racheengel im Zeichen dieses heißen Elements ausgebildet worden und neben Nicome dessen größter Bewunderer. Er machte ihn für Michaels Verzweiflung verantwortlich, schien dessen Schwäche nicht ertragen zu können. Das und, wie Nicome erst jetzt bewusst klar wurde, seine eigene Eifersucht. Es hatte immer einen kleinen Wettstreit um Michaels Gunst gegeben, jeder hatte versucht, der bessere Schüler zu sein. Für Nicome jedoch war es stets ein _freundschaftlicher_ Wettstreit gewesen, weil er nie an Michaels Zuneigung für sie _beide_ gezweifelt hatte. Doch wenn er nun darüber nachdachte... _er_ war von Michael nicht nur ER- sondern auch AUFgezogen worden wie ein Sohn. Yutonees "Vater" dagegen war in einem der Kriege zwischen Himmelreich und Hölle gefallen und fortan war der Engel, dessen Augen so schwarz waren, wie die eine Hälfte seiner Haarsträhnen, auf sich allein gestellt gewesen, hatte einen neuen Erzieher dankend abgelehnt, versichert, er würde es auch so schaffen, ein Racheengel im Gefolge des Feuers zu werden, auf den Michael, der Himmel und Gott stolz sein würden. Obwohl er ein Liebesengel sein sollte, hatte er nie erkannt, wie verzweifelt Yutonee in Wahrheit gewesen sein musste, wenn Nicome einmal für kürzere oder längere Zeit die Oberhand in ihrem _Spiel_ gewann... Wie _ernst_ es für ihn gewesen sein musste. Und plötzlich verstand er auch, dass er für Yutonee immer derjenige gewesen sein musste, der ihm Michael _geraubt_ hatte und vielleicht glaubte er, dass er ihm seinen Lehrer _ganz_ wegnehmen würde, wenn er nun nicht eingriff. Und tatsächlich: der Rotschwarzhaarige antwortete nicht - viel lieber griff er stattdessen an. Die brennende Klinge hinterließ einen unfassbaren Schmerz auf seiner linken Wange und seinem Bauch, schnitt - zum Glück _nur_ - in seine Haut wie durch Butter - und doch... Nicome mochte es kaum glauben, aber nur zwei Dinge retteten ihm das Leben: Dass er nicht erneut zu fliehen versuchte, wie Yutonee wohl vermutet hatte, und dass Hisashi auf seine Teilnahme am Selbstverteidigungskurs für Blinde bestanden hatte. Denn so wenig Yutonee die Möglichkeit durch Nico angegriffen zu werden wohl in Betracht gezogen hatte - dass der eingeflügelte Engel ihn nach Art der _Menschen_ angriff hätte er niemals vorhergesehen. Der Kurzhaarige verschaffte sich ein wenig Luft, indem er Yutonee sein in Flammen stehendes Schwert aus der Hand prellte und ihn mit einem Hebelgriff über seine Schulter warf. Er hörte ein bedrohliches Knacksen und erst jetzt wurde Nico bewusst klar, dass der andere die ganze Zeit mit weit ausgebreiteten Flügeln vor ihm gestanden hatte. Doch, obwohl Yutonee ganz kurz ein leises Wimmern unter den unerträglichen Schmerzen entfuhr, _sah_ Nico mithilfe seines Flügels, wie der Zweiflügelige sofort wieder auf die Beine kam, obwohl ihm soeben beide Schwingen gebrochen worden waren und ihm zusätzlich zu den unmenschlichen Qualen bis auf die seines Schwertes einstweilen jegliche Magie genommen war. Er erinnerte sich zu gut an den alles vernichtenden Schmerz als ihm eine seiner beiden Schwingen abgehackt worden war und daran, wie er sich jeden einzelnen Sekundenbruchteil, bevor Hisashi ihn gefunden hatte, nur gewünscht hatte endlich zu sterben - und für einen schier endlosen Augenblick bekam der Jüngere Angst vor sich selbst, machte einen unsicheren Schritt zurück, während er leise und ein wenig verzweifelt wiederholte: "_Wofür_?" "Für deine Sünden und das, was du Michael damit angetan hast", zischte sein ehemaliger Mitschüler hasserfüllt und Nico konnte mithilfe seines Flügels beobachten, wie sich der andere sein - was er zwar nicht spüren konnte, aber _wusste_ - _dunkelblaues, golddurchsetztes_ Blut von den Lippen wischte - denn Nachtblau und Gold waren die Farben des Blutes jener, die noch zwei oder mehr Flügel hatten und Gott folgten. Er registrierte auch, dass der Ältere leicht zitterte, was ob der Schmerzen nur zu verständlich war, doch er war sich ebenso bewusst, dass sein Hass Yutonee jede Stärke geben würde, die er brauchte um Nicome umzubringen, sobald jener auch seinen rechten Flügel verloren hatte. "Sünde?", wiederholte der Weißhaarige leise. /Ist es das wirklich... ist Liebe wirklich eine _Sünde_?/ "Du bist ein Sünder des Fleisches, der noch dazu Liebe und die Ehre des Himmelreiches, der GOTT verspottet - und das werde ich nicht zulassen! _Niemals_!!" Nicome sah wie ernst es Yutonee war und doch schlich sich ein nachsichtiges, wenn auch sehr trauriges Lächeln auf seine Lippen: "Du glaubst das wirklich, nicht wahr? Dann... Dann, Yutonee, will ich dir vergeben für das, was du mir angetan hast..." Er hörte und _spürte_ wie der Engel mit dem brennenden Schwert, welches ihm seinen rechten Flügel genommen hatte, scharf die Luft einsog. "Ich brauche nicht das Mitleid eines Sünders, der nicht die Seele liebt, sondern einzig und allein das Fleisch!" Für einen Moment war Nicome von der Erschütterung in der Stimme seines Gegenübers überrascht, dann wurde ihm klar, dass es für ihn noch immer wie Spott klingen musste und ihn wohl mehr die Tatsache, dass ein _Sünder_ das Wort _vergeben_ ohne sofortige Strafe in den Mund nehmen konnte, erschütterte, als dass Nico ihm den Verlust seines Flügels nicht länger nachtrug. Er seufzte leise. "Ach Yutonee... So ist es nicht. Ich liebe weder _nur_ die Seele, noch _nur_ das Fleisch. Ich liebe Hisashi als _Ganzes_. Ohnehin solltest du Lust und fleischliche Liebe nicht verurteilen, denn sie sind wunderschön - und vielleicht ist das auch der Grund, warum sie Engeln verboten ist. Weil sich ihr sonst jeder hingeben und - trotz seiner Himmlischkeit - niemand mehr Gott so folgen würde wie es seine geflügelten Diener tun..." Yutonee schwieg, doch Nicome spürte den Blick seiner geweiteten Augen auf sich ruhen. Nicos... _Blasphemie_ - wenn man es so nennen wollte und so es denn _überhaupt_ welche war - schien ihm schlicht die Sprache verschlagen zu haben. Da Yutonee noch Kraft sammeln musste und Nico _noch_ keinen Angriff zu befürchten hatte, sprach er ruhig weiter: "Und ist es denn nicht nur wahre Liebe, wenn du deinen Auserwählten - oder deine Auserwählte - völlig und ganz liebst - und ihn akzeptierst für _alles_ was er ist? Wie also kannst du ihn vollkommen lieben, wenn du nur seine Seele verehrst, seinen Körper jedoch als etwas Unreines verstößt? Ist die wahre Liebe nicht das Ideal der völligen Vollkommenheit für uns? Wie kannst du dann von Liebe reden, wenn du nur der Seele das Recht der Vollkommenheit zusprichst? Warum hat Gott uns eine Hülle und die _Möglichkeit_ zu dieser Art der Liebe, die du so sehr verachtest, gegeben, wenn nicht auch sie rein sein können soll?" Das war zuviel für Yutonee. "SCHWEIG!", schrie er, hatte plötzlich sein Schwert wieder in der Hand, und griff praktisch ohne Vorwarnung an. Nicome ließ sich ohne nachzudenken fallen und rollte sich im selben Augenblick, da er auf den Boden auftraf, ab und hechtete zur Seite, um praktisch sofort wieder fest auf beiden Füßen zu stehen. Etwas wie Panik stieg in ihm auf. Er hatte selbst in Anbetracht des brennenden Schwertes die weit größeren Chancen, aber /ICH WILL IHN NICHT TÖTEN!/ Doch so wie es aussah, würde Yutonee ihm gar keine andere Wahl lassen, wenn er _leben_ wollte. Dann plötzlich änderte sich etwas. Er hörte ein aufgeregtes Rufen, noch weit entfernt, doch er kannte die Stimme des Rufenden - er spürte Hisashis Herannahen. Noch bevor der Schwarzäugige reagieren konnte, war Nico herumgewirbelt und rannte so schnell ihn seine Beine trugen. Er konnte nicht kämpfen, wenn Hisashi in der Nähe war, bestand doch die Gefahr, dass er versuchen würde, Nico zu helfen und dabei schlicht und einfach _aus Versehen_ verletzt wurde... Er wusste jedoch, dass Yutonee seinen Geliebten zumindest nicht willentlich verletzen konnte und er nun, da die Flügel des anderen mindestens drei Tage nur nutzloser Ballast für den anderen Engel waren, gute Chancen hatte zu entkommen. Nein, er hatte nicht nur gute Chancen, er _musste_ entkommen und er _würde_ - für Hisashi. Längst war seine einstmalige Selbstsicherheit dieses ungleiche Wettrennen zu gewinnen in nackte Angst umgeschlagen. Erinnerungen holten ihn ein, die noch zu frisch waren, als dass er sie ignorieren und verdrängen konnte. Trotz des Wissens um Yutonees gebrochene Flügel wartete er jede Sekunde darauf, dass der schwarzäugige Engel wie ein Falke vom bereits dunklen Himmel stieß und seine Beute erlegte. Doch nichts geschah. Nicome rannte bis er nicht mehr konnte und als er sich schließlich in einer kleinen, schmutzigen sowie namenlosen Gasse zwischen Häusern mit blinden oder zerstörten Fenstern und Türen einfach zu Boden fallen ließ, sich erschöpft gegen eine kalte, von Ruß geschwärzte Hauswand lehnte, die Knie eng an den Körper gezogen und von seinen schmalen Armen umschlungen, schienen mit einem Mal alle Kraft, jeglicher Mut, ja die Hoffnung selbst aus ihm zu weichen - in den Tränen gelöst, die stumm über seine Wangen perlten und zu Boden fielen. Er schluchzte leise, wiegte sich wie ein kleines verängstigtes Kind immer wieder hin und her und wünschte sich nichts mehr als seinen Geliebten zu sich, damit er in dessen Arme sinken und wieder ihre sanfte, Geborgenheit versprechende Wärme genießen durfte und wusste doch gleichzeitig, dass er jetzt nur noch eine _Gefahr_ für Hisashis Leben darstellte, welches zu beschützen er sich bei allem was ihm wichtig war geschworen hatte. "Shi...", drang es immer wieder schwach zwischen seinen Lippen hervor bis er in eine allumfassende Schwärze hinabglitt, von der er nicht wusste, ob sie Schlaf oder Bewusstlosigkeit bedeutete. "Hisashi..." Er spürte nicht mehr wie sich ein Gemisch aus sanfter Wärme und sanfter Kühle um ihn legte, Feuer und Wasser zugleich, ihn abschirmte von fremden Blicken und langsam aber stetig seine Wunden berührte und heilte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)