Io - Trägerin des Rings von Turmalin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Herr der Ringe-Io, Trägerin des Rings In Saurons Werkstatt herrschte reger Betrieb. Frodo war schon fast in der Nähe des Feuerfelsens, aber noch besaß Sauron einen Splitter des Ringes, welcher ihn all die Jahre über am Leben erhalten hatte. Das große Schmiedefeuer wurde wieder von neuen entfacht, es flammte auf, bereit erneut einen Ring der Macht zu schaffen. Schweren Herzens wirft Sauron seinen letzten Splitter in den Kessel, genau im gleichen Moment wirft Frodo den wahren Ring ins Feuer des Berges, Sauron verbrennt innerlich und verliert sich in einer Rauchwolke, die Orks lösen sich nach und nach auf und der Kampf scheint zuende. Die Sonne stieg an diesem Morgen schneller und leuchtender als je zuvor am Himmel auf. Die verschiedensten Völker atmeten auf, den Kampf gegen das Böse endlich beendet zu haben war eine große Erleichterung. Frodo, Sam, Pippin&Co, Aragon, Gimli und Legolas kehrten zu Elrond und Arwen zurück und hofften nun in ewigen Frieden leben zu können. An diesem herrlichen Morgen ging Legolas das erste Mal seit langem wieder einmal allein nach Draußen in den Wald um zu Jagen. Er ritt gemächlich durch den zum Teil sonnendurchfluteten Wald, bis sein Pferd nicht mehr durch das Dickicht kam und er allein seine Jagd fortsetzte. Er ging zu seiner Lieblingslichtung, so weit im Wald gelegen, dass niemand, außer ihm, sie kannte. Die Lichtung lag an einem Berg, von dem ein riesiger Wasserfall hinunter in einem klaren See fiel, welcher umgeben war von den schönsten Wildblumenwiesen, die man je gesehen hatte. Aber als er dort ankam spürte er sofort eine Veränderung. Io legte ihre Kleider ab und warf sie im hohen Bogen in das leuchtende Gras, stieg splitter nackt in den blauen See, tauchte ab, so dass man sie nicht mehr sah und taucht erst wieder unter dem brausenden Wasserfall auf. Ihre rubinroten Haare lagen jetzt eng an ihrem Körper an, die grünen durchdringende Augen mit kleinen Wassertropfen am den schwarzen Wimpern waren zur Felswand gerichtet. Ihre perlweiße Haut wurde von den Wassermassen nur sanft berührt, denn etwas hielt alles Bedrohliche von ihr fern. Legolas hatte die Lust am Jagen verloren und hatte sich daran gemacht ein kleines Nickerchen zu halten. Er hatte es sich am Ufer des Sees gemütlich gemacht und hielt die Augen geschlossen. Er zog den herrlichen unverfälschten Duft der wilden Blumen in sich hinein und ließ sich von der Sonne wärmen. Wie wunderbar ruhig es hier doch war. Keine Menschen, Hobbits, Zwerge oder andere Elben. Nichts konnte ihn hier bei seinen Überlegungen stören, oder vielleicht doch? Io ließ sich rückwärts aus dem Wasserfall in den See fallen und tauchte bis zum anderen Ufer, an dem gerade Legolas erschrocken zusammengefahren war. Er hatte seinen Oberkörper aufgerichtet und schaute über den See. Aber er konnte beim besten Willen nichts Ungewöhnliches erkennen, bis Io urplötzlich vor ihm auftauchte. Beide waren erstarrt vor Schreck. Io, weil sie noch nie jemand anderes als die Tiere des Waldes gesehen hatte und Legolas, weil er nicht mit einem so schönen Wesen wie diesem Mädchen, welches übrigens splitterfasernackt vor ihm stand, gerechnet hatte. Sie schauten sich einige Sekunden an, bevor Io ihre Stimme wiederfand und ihn wie eine Raubkatze anfauchte. Sie war immer unter Tieren gewesen, kannte nicht die Sprache der Elben oder der anderen Arten, deshalb verstand sie Legolas genausowenig wie er sie. Sie sprachen hektisch, gestikulierten mit den Händen und Io vergaß fast, das sie nackt war, als es ihr wieder auffiel, stieß sie Legolas ins Wasser und lief zu ihren Kleidern zwischen den kleinen Sträuchern. Während sie sich hastig anzog wadete Legolas wieder an Land, sie allerdings nicht aus den Augen lassend. Als er am Ufer angekommen war, war Io bereits fertig angezogen, und wollte schon gehen, aber etwas seltsames hielt sie davon ab. Legolas machte ihr Angst und doch wollte sie mehr über ihn erfahren, wollte wissen, ob es noch mehr gab, die genauso aussahen wie sie selbst. Hatte sie ihr Rudel nur verloren? All die Jahre hatte sie geglaubt die Einzige ihrer Art zu sein, aber wenn er so war wie sie, warum sprach er nicht ihre Sprache, warum war ihr auf einmal alles so fremd? Legolas' Augen hafteten auf dem jungen Mädchen wie gebannt. Wer war sie und woher kannte sie seinen Platz. Sie war keine Elbe, denn sie war nicht so zart wie weibliche Elben gebaut, aber sie war auch kein Mensch, denn die Ohren waren eindeutig die einer Elbe, zumindest waren sich die Ohren sehr gleich. Ein Hobbit oder ein Zwerg konnte sie auch nicht sein, dafür war sie zu groß, aber sonst gab es doch keine anderen Arten. Sollte sie etwa ein Mischling sein, so wie es Arwens Kind sein würde? Und warum trug sie ebensolche Kleider wie die Elben, die er kannte, wenn sie seine Sprache nicht verstand? Eine Reihe von Frage und keiner fühlte auch nur den Anflug einer Antwort, die sie weitergebracht hätte. Legolas ging langsam, aber bestimmt auf sie zu, Angst sie könnte weglaufen, wenn er normalschnell gehen würde. Sie wollte weglaufen, aber etwas hielt sie fest. Sie wusste nicht ob es der eindringliche Blick war, oder die Neugier auf das was danach sein würde. Legolas schaffte es, sie bei der Hand zu nehmen und sie sanft an sich heran zu ziehen. Er spürte wie sie zitterte und wie ihr Puls raste, was ihn viel mehr irritierte war die Tatsache, dass er ganz ruhig war, ja er spürte fast keine innere Regung. Er hielt ihre Hand, während er sie hinter sich her durch den Wald zog. Sie schaute sich suchend um, nirgends waren Bäume die sie kannte wo in aller Welt war sie hier, aber noch mehr erschrak sie, als Legolas sie auf seinen Hengst setzte, welcher nicht weis und dazu noch nicht mal ein Horn an der Stirn besaß. Es war ja einfach nur ein Pferd, aber soetwas hatte sie noch nie gesehen. Er nahm sie mit in die Elbenstadt und führte sie Elrond und Arwen, sowie Aragorn vor. Alle waren sichtlich begeistert und doch ratlos, wer oder besser was sie sein könnte, also beschlossen sie sich zu Galadriel zu begeben, um sie zu fragen, wer da vor ihnen stand, aber zuerst bekam Io ein paar Kleider von Arwen geliehen und ihr Haar wurde gebürstet und gekämmt. Galadriel erwartete ihre Freunde bereits, konnte aber auch nicht genau sagen wer sie war, aber Io bemerkte etwas. Sie verstand Galadriels Sprache, aber warum ihre und nicht die der anderen, da fiel ihr ein, dass sie Elrond hatte auch verstehen können, aber woran lag das, da fiel ihr der Zauberbrunnen auf. Sie schaut hinein und sie sah viele Ringe, es waren die Ringe der Machte, aber da war noch einer, einer, der anders war als die anderen. Er war nicht golden und auch nicht so stark verziert, er war aus Silber so schien es und es waren nur ein paar Ornamente eingraviert, und nicht wie bei den anderen ein Edelstein eingefasst. Dieser Ring war zwar nicht so prunkvoll, aber er gefiel ihr besonders und da erkannte sie ihn wieder, diesen Ring. Galadriel hatte Io beobachtet, wollte wissen, was geschehen würde, aber Io wurde durch ein höllisch lautes Jaulen aus ihrer Geborgenheit gerissen. Wölfe hatten die kleine Waldstadt angegriffen, aus nur einem Grund. Sie wollten etwas zu fressen. Als Sauron noch am Leben war, trauten sich keine Jäger in die Wälder aus Furcht vor den schwarzen Reitern, aber seit Frodos Sieg war alles ganz anders. Es wurde wieder gejagt und gefeiert und viel mehr getötet, da man mehr brauchte, somit war der Lebensraum der Wölfe stark beeinträchtigt worden, also holten sie sich zurück was ihnen gehörte. Galadriel, Legolas, Io und Elrond liefen zu dem Schauplatz um zu helfen, aber die Wölfe waren so hungrig, dass nicht einmal Galadriel sie mit Magie in Schach halten konnte. Legolas, der gerade mit der Versorgung der Verletzten beschäftigt war, sah Io, wie sie wie gebannt auf einen der Wölfe zuging. Sie blieb einen Meter vor ihm stehen und kniete sich auf den Boden, während der Wolf sich ebenfalls setzte. Er konnte nicht hören, was sie sagte, aber Galadriel und Elrond, die nah genug standen konnten auf wundersame Weise verstehen, was sie sagte. Sie sprach mit dem Rudelführer der Wölfe und bat ihn nicht hier zu jagen, sie sagte ihm, wo er und sein Rudel sich satt fressen könnten, ohne je wieder mit Jägern in Kontakt zu kommen, und ohne je wieder ein starkes Tier töten zu müssen. Der Wolf wippte mit der Schnauze auf und ab und stand wieder auf, nachdem auch Io sich erhoben hatte, die anderen Wölfe liefen zu ihm und folgten ihm hinaus aus der Stadt in eine neue Heimat. Galadriel und Elrond waren wie gebannt, aber Legolas lief zu Io und schimpfte mit ihr, sich solch einer Gefahr ausgesetzt zu haben, nicht ahnend, was wirklich passiert war. Galadriel sah Io verwirrt an. Konnte es wirklich sein, dass sie sie verstanden hatte? Und warum nur sie, warum nicht auch Legolas oder Arwen? Warum nicht all die anderen Elben und Menschen, die um sie herum standen und erstaunt gafften. Dann fiel ihr Blick auf die rechte Hand Io's, an ihrem Ringfinger steckte ein Ring, von solch bestechender Schönheit, wie es sie nicht noch einmal geben würde, er war den Ringen der Macht in seiner Aura sehr ähnlich,war aber doch viel einfacher und zarter im Aussehen, keine Edelsteine, sondern nur ein leichte Gravur, machten ihn wunderschön, und doch angsteinflößend zugleich, denn seine Gravierung war der von Saurons Ring verblüffend ähnlich. Io bemerkte Galadriels Blick und zog ihre Hand beschämt unter ihren saphirblauen Umhang. Wieder zurück im Schloß, bestellte Galadriel Io auf ihr Zimmer und sprach mit ihr, was es war, das Io letztendlich dazu bewegte bei Galadriel zu bleiben, wissen bis heute nur die Beiden, aber nach diesem Gespräch zog Io im Schloß ein und wurde von diesem Tag an in den Sprachen der Elben, Zwergen, Menschen und Hobbits unterrichtet. Galadriel lehrte sie alles, was sie wusste, und was sie bereit war zu lehren, Io war äußerst talentiert und lernte schnell und begierig, denn vor allem die Welt der Elben interessierte sie besonders, aber auch in künstlerischen Dingen war sie ein Naturtalent, und so lernte sie innerhalb von zwei Jahren, was einige nie lernen würden. Die Jahre waren vergangen und Io war nun schon ein fester Bestandteil im Palast, denn sie wurde behandelt, wie leibhaftige Tochter Galadriels, was ihr nur zu gute kam. Sie hatte sich nicht viel verändert, als Arwen sie nach den zwei Jahren besuchen kam, um sie um die Ausrichtung ihrer Hochzeit zu bitten. Ios Haare fielen nun schon bis auf den Boden, sie trug, wie Galadriel, nur weiße Kleider, und dazu immer ihren Ring, das einzige, dass wirklich ihr gehörte. Der Tag der Hochzeit zwischen Arwen und Aragorn war gekommen, Arwen stand in ihrem Gemach und ließ sich von Io in ihr Brautkleid helfen. Das Kleid war aus aprikotfarbenen Stoff, der, wäre er nicht mehrlagig gewesen, durchsichtig war. Darauf waren lachsfarbene Blumen angebracht, die noch immer wie frisch gepflückt strahlten. Arwen setzte sich auf einen der Stühle, um sich frisieren zu lassen. Io steckte ihre Haare gekonnt mit haarfarbenen Haarnadeln fest und war gerade dabei Arwen den Blütenkranz mit dem Schleier auf zusetzten, als plötzlich die Tür aufging und Legolas in der Tür stand. Für einen Moment verschlug ihm Arwens Aussehen die Sprache, aber er fand sie wieder, als er Ios wütendes Gesicht sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)