Bitte... lass die Zeit stehen! von Starlet (Machtkämpfe im Hogwarts der 70er Jahre) ================================================================================ Prolog: Das erste Mal --------------------- Weggesperrt in wohl eine der finstersten Zellen von Azkaban. In eines dieser engen, feuchten und kargen Verließe, die ich bislang immer nur von der anderen Seite gesehen habe und mir dabei immer dachte, dass ich früher oder später auch mal hier landen könnte. Die Schreie, das Stöhnen und das Wimmern der Gefangenen, die von den Dementoren gepeinigt werden, machen das Schlafen für mich unmöglich. Ich fühle die Furcht, die Wut und die Mutlosigkeit aller um mich herum, aber erreichen tun mich diese Gefühle nicht. Seltsam.. ich bin die Ruhe selbst; ich verspüre weder Angst, noch Freude oder Zorn. Seit Tagen liege ich nur auf dieser harten Pritsche und starre an die - vor Dunkelheit kaum erkennbare - Decke. Ich lasse mich einfach nur treiben, ohne jede Emotion wie damals, als ich feststellte, dass es einfach besser ist, auf gar nichts mehr zu reagieren. So zu tun, als wenn mich der ganze Hass, die Verachtung, der Spott und auch die mitleidigen Blicke völlig kalt lassen, oder mich gar nicht erst berühren, sondern an der Schutzmauer zurückprallen, die ich um mich herum errichtet hatte. Ja, so war es bei mir seit frühester Kindheit immer gewesen. Doch wann habe ich mich verändert? Wieso habe ich mich verändert...? Natürlich, es begann in dem Sommer nach meinem 7. Geburtstag, als ER in mein Leben trat. Ich hörte damals, dass in der benachbarten Villa, die schon seit langen Jahren leer stand, eine Familie mit zwei Kindern eingezogen ist. Doch was kümmerte es mich? Der Person, der doch alles egal war? Aber das sollte sich ändern an dem Tag, an dem wir uns zum ersten Mal begegneten... Es war ein warmer Sommertag wie jeder andere. In der letzten Nacht hatte es mal wieder stark gewittert und gegossen und das feuchte Gras kitzelte immer noch an den kleinen Füßen, die da tagträumerisch ihres Weges gingen. ,Bloß weg von diesem Haus, von allen Menschen, deren Stimmen ich sogar höre, wenn sie nichts sagen; bei denen ich fühle, was sie für mich empfinden, selbst wenn sie mich nicht ansehen. Es ist alles egal, solange ich nur allein sein kann.' Diese Gedanken liefen wie in einer Endlosschleife in Kopf des weißblonden Jungen ab und seine Füße trugen ihn immer weiter, hin zum Rande des riesigen Anwesens. Der kleine Bach, der sich hier entlang schlängelte, bildete die Grenze zum Nachbargrundstück. Hier war sein Lieblingsplatz, hier war es immer ruhig, hier war noch niemals einer außer ihm hingekommen. Ein kurzes Lächeln fuhr über seine Lippen, als er sich an das Ufer des Baches setzte und seinen Füße im kühlen Wasser baumeln ließ. Ein leichter Seufzer drang aus seinem Mund, als er sich zurücklehnte und mit geschlossenen Augen einfach nur den Zwitschern der Vögel lauschte. Erst als ein großer Stein direkt vor ihm mit einem lauten Platsch ins Wasser fiel und die vielen winzig kleinen Wassertröpfchen aus seinen Körper herabprasselten, sprang er erschrocken auf, verlor dabei das Gleichgewicht und plumpste vornüber in das kühle Nass. "Na, ausgeschlafen?!" Von der gegenüberliegenden Seite des Baches grinste ihn ein kleiner, etwa gleichaltriger Junge mit schwarzblauem Haar frech an. "J...ja", stotterte der Blonde, der immer noch verwirrt im Bach saß. "Ähm, nein... ich meine, ich... ich habe gar nicht geschlafen." Das Grinsen des Dunkelhaarigen wurde noch breiter. "Na klar! Dafür, dass du nicht geschlafen hast, hast du dich aber ganz schön erschrocken.", kicherte er. "Warte, ich helfe dir!" Der Übeltäter hüpfte nun selbst ins Wasser, stakste zu dem Blondschopf hinüber und reichte ihm die Hand. "Ich bin übrigens Lucifer. Lucifer Meursault. Ich bin mit meiner Familie erst vor ein paar Tagen hierher gezogen." Zögerlich ergriff der Durchnässte die kleine Hand. "Angenehm, Lucifer Mörso. Ich heiße Lucius Malfoy." "Erfreut auch deine Bekanntschaft machen zu dürfen, Lucius Malfoy.", sagte sein Gegenüber immer noch grinsend und half ihm auf. Verwundert fragte sich Lucius, ob der Junge auch etwas anderes konnte als grinsen, als dieser ihn plötzlich fragend ansah. "Wow." War der einzige Kommentar, der ihm über die Lippen kam. Schlagartig wurde Lucius bewusst, was der andere da anstarrte, und drehte sich schnell weg. "Hey, stimmt was nicht? Bleib doch stehen!", rief Lucifer. "Tut mir Leid. Ich muss jetzt zurück.", nuschelte der Blonde und ging mit schnellen Schritten Richtung Haus. "Nun warte doch mal!" Der Dunkelhaarige hatte ihn eingeholt und hielt ihn am Handgelenk zurück. "Ist es, weil ich dich so angestarrt habe? Sorry, aber es ist doch normal, dass man sich ungewöhnliche Dinge etwas länger anguckt, wenn man sie zum ersten Mal sieht." Lucius verzog leicht den Mundwinkel nach unten und wandte sich wieder um. "Stört dich das etwa? Ich dachte, du bist das bestimmt gewohnt." Der Blondschopf versuchte sich loszureißen und Lucifer merkte langsam, dass er sich hier um Kopf und Kragen redete. "Ähm, ich meinte, ich finde es überhaupt nicht schlimm. Sieh dir doch mich an! Bei mir ist es auch nicht viel besser." Wütend fuhr Lucius herum. "Ach, ja?! Du hast goldene Augen, na und? Sie sind wenigstens gleichfarbig! Und was ist mit mir?? Ich bin ein halber Albino!!! Wenn fremde Leute zu uns kommen, muss ich jedes Mal so einen ekelhaften Trank trinken, damit das Rote wenigstens für vier Stunden aussieht wie das Blaue! Und tagtäglich darf ich mir anhören, wie die, die davon wissen, hinter meinem Rücken darüber tuscheln, was für eine Missgeburt ich doch bin; und tagtäglich fühle ich die Abscheu, die diese Leute mir entgegenbringen, als ob es meine Schuld wäre! Und bei dir ist es nicht anders, selbst du..." Plötzlich stockte er, stemmte die Hände in die Hüften, legte den Kopf leicht schief und starrte den anderen Jungen an, als ob er angestrengt nachdenken würde. "Du verabscheust mich ja gar nicht... du... willst mein Freund sein? Trotz allem??" Lucifer stemmte nun ebenfalls die Hände in die Hüften, legte seinen Kopf schief [1] und antwortete: "Ja, das dachte ich mir jedenfalls so. Aber sag mal... warst du das da gerade in meinem Kopf?" Das Gesicht des Blonden nahm nun fast die Farbe seines roten Auges an. "Ent... Entschuldigung. Ich weiß, ich hätte das nicht tun dürfen, eigentlich ist es mir sogar verboten worden, aber ich habe... äh, war gerade... so... so... ich habe es eben einfach vergessen. Tut mir wirklich leid! Es war auch nur kurz. Hab gar nicht viel gesehen!" "Cool, du bist ein Telepath?!" "Ei... ein bisschen, aber eigentlich bin ich mehr ein Empath." "Das ist doch toll!!!" Lucifer ergriff nun die beiden Hände von Lucius und schüttelte sie aufgeregt. "Oh, Mann! Das ist wirklich stark!! Das ist doch was ganz besonderes!" "Findest du wirklich?" "Na, klar! So was können doch nur ganz wenige. Da musst du stolz drauf sein! Du darfst mich ruhig öfter in meinem Kopf besuchen kommen!" "LUCIFER! MAMA SAGT DEIN ESSEN WIRD KALT, WENN DU NICHT GLEICH DA BIST!", ertönte aus der Ferne die Stimme eines noch kleineren Jungen. "Oh, das ist mein kleiner Bruder.", sagte Lucifer und verzog das Gesicht. "Ich muss jetzt essen, sonst wird Mama sauer. Können wir uns heute Nachmittag wieder hier treffen?" Er blickte Lucius flehend an. [2] "Natürlich.", lächelte dieser. "Toll, dann bis nachher!" Er winkte Lucius noch einmal zu und rannte zurück durch den Bach nach Hause. Der Blonde blickte Lucifer nach lange nachdenklich nach. Erst jetzt fiel ihn auf, dass er zum ersten Mal seit langer Zeit seinen Gefühlen im Beisein eines anderen so freien Lauf gelassen hatte. Und obwohl er ihn so angeschrieen hatte, wollte er sein Freund sein. Einen Freund... so etwas hatte er noch nie zuvor gehabt. Da er immer noch pitschnass war, hielt er es für das Beste, auch erst einmal nach Hause zu gehen und sich frische Kleider anzuziehen. Die anderen würden ihn dort zwar wieder nur kopfschüttelnd ansehen und über ihn tuscheln, aber das konnte ihm doch jetzt egal sein, denn nun hatte er einen Freund! >Fortsetzung folgt< [1] Ich stelle es mir wahnsinnig süß vor, wie die zwei siebenjährigen da stehen, mit den Händen in den Hüften, dem schiefgelegten Kopf und sich ganz ernst und nachdenklich angucken. kawaaaiiiii^^ [2] *puppydogeyes* Das war nun also der erste Streich, doch der zweite folgt.... nun er wird sich schon nicht so viel Zeit lassen! Diese Geschichte spukt schon lange in meinem Kopf rum, da dachte ich mir, sie muss endlich mal raus, bevor mein Schädel noch explodiert! Ihr denkt jetzt sicher, Lucius ist doch viel zu sehr ooc, doch falsch gedacht. Es steht ja schließlich nirgendwo geschrieben, wie er als siebenjähriger war. Wahrscheinlich wäre er für immer so geblieben, wie er jetzt ist, wenn er Lucifer nicht getroffen hätte. Ja, ja, das Kerlchen hat einen schlechten Einfluss auf ihn, dabei ist er doch mein absoluter Liebling! Ich wollte ihn schon immer mal irgendwo reinbringen, genauso wie seinen kleinen Bruder, der wird aber leider erst in zehn Jahren eine größere Rolle spielen. *schnüff* Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt, eigentlich wollte ich ja nur über das letzte Hogwartsjahr schreiben, wie man in der Chara-Beschreibung sieht, aber ihr müsst ja auch vorher wissen, wie es dazu kam, also komm ich hier nicht drum herum. Ich werde mich auch kurz halten, versprochen! Hoffentlich hat es euch trotzdem gefallen. Und auch wenn dem nicht so ist, lasst doch bitte ein paar Kommis da, bevor ihr geht! Lucius & Lucifer: "Oh, ja! Büüüüde!" *puppydogeyes* Vorschau: Beim nächsten Mal wird Lucifers dunkles Geheimnis gelüftet, denn auch er ist ein gebranntes Kind mit eigentümlichen Eigenschaften, wenn ich es mal vorsichtig so formulieren darf... Bis zum nächsten Mal! byebye, Starlet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)