Tenshi no Ai von Taipeachy (Liebe zwischen Bücherregalen) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Seit diesen Vorfällen waren mittlerweile zwei Wochen vergangen. Wir hatten Ferien und bald war Silvester. Taiyo hatte ich seit unserem Zusammentreffen nicht mehr gesehen, Sugata hatte ich nur ein paar Mal bei der Arbeit gesehen. Somit war ich weiteren Problemen vorerst brav aus dem Weg gegangen. Doch jetzt war es soweit: Ich sollte mich doch tatsächlich noch einmal in die Nähe von Sugata begeben. Sollte das der Tod sein...? Wieso musste meine Mutter auch ausgerechnet jetzt krank sein? Ich sollte also etwas für sie bestellen. Und wie es der Zufall wollte, sah ich Sugata' s Auto schon von weitem. Was nun? "Ich wette, er ist wieder hinten im Laden und muss irgendwelche Bücher auspacken", redete ich mir in Gedanken zu. Jedoch hatte ich meine eigene Wette verloren. Wie fast jeden Tag stand Sugata am Tresen und verabschiedete sich gerade von einem Kunden. Jetzt war ich an der Reihe. Außer uns beiden war niemand im Laden. Wir starrten uns an, niemand sagte ein Wort. Dann plötzlich: "Hallo, willst du was bestellen?" Sugata hatte sich dazu durchgerungen, das peinliche Schweigen zu beenden. Nun lag es an mir unser Gespräch in die richtige Richtung zu lenken. "Ja, für meine Mutter", antwortete ich, als wäre nie etwas gewesen. Zitternd hielt ich ihm den Zettel mit dem Namen des Buches entgegen. Auffällig oft vertippte sich Sugata. War er genauso nervös wie ich? Plötzlich fiel mir etwas auf. "War ich das?", fragte ich zögernd und deutete auf Sugata' s Wange, die ein wenig angeschwollen war. Er nickte. "Aber es war nicht deine Schuld." Er schaute mir tief in die Augen. Ich schien in ihnen zu versinken. Langsam kam sein Gesicht dem meinem immer näher. (welch schöner Satz *schmacht*) Vorsichtig berührten sich unsere Lippen. Es war ein wunderschönes Gefühl. Fordernd zog ich ihn näher an mich heran, als wir das Klangspiel der Ladentür hörten, das uns auseinander schrecken ließ. Sugata glotzte den PC an und bestellte das Buch, wobei er wie ein Irrer in die Tasten haute, in der Hoffnung man hätte uns nicht gesehen. Nebenbei nuschelte er noch ein "Guten Tag" ohne aber den Blick zu heben. Da ich den Bildschirm genauso verbissen anstarrte und auch noch mit dem rücken zur Tür stand, merkten wir beide dummerweise nicht, wer gerade den Laden betreten hatte. "So, das Buch müsste morgen da sein." , sagte Sugata mehr zum PC als zu mir gewandt, bevor er sich mit einem freudig-nervösen Lächeln umdrehte, um den neuen Kunden mit einem Standardsatz zu begrüßen: "Guten Tag, was kann..." Mitten im Satz verstummte er. Ich sah ihn fragend an. Ich sah jedoch nicht mehr als einen Hilfe,-ein-Gespenst!-Ausdruck. Also drehte ich mich auch um, um nachzuschauen, was Sugata einen solchen Schreck einjagen konnte. Ich glaube, mein Gesicht sah dem von Sugata jetzt sehr ähnlich. Wen ich da vor mir sah, ließ mir die Luft wegbleiben. Kita! Und er hatte ein nicht gerade Freude strahlendes Gesicht aufgesetzt. Sugata brach schon wieder das Schweigen: "Was willst du?" Kita starrte erst mich an, dann Sugata. "Ich will mit dir reden. Unter vier Augen." Als hätte er das noch mal betonen müssen. Ich wusste auch so, dass er mich nicht dabei haben wollte. "Also, ich komm dann morgen und hol das Buch ab. Tschüss.", verabschiedete ich mich von Sugata. "Tschüss" antwortete er mir. Er hörte sich fast an, als würde er sich wünschen, dass ich zu seiner Unterstützung da bleiben solle. " Auf nimmer Wiedersehen", zischte mir Kita fies zu. Mit einem seiner bösen Blicke wurde ich auch noch bestraft. Ich kam trotzdem nicht umhin Sugata noch einen sorgenvollen Blick zuzuwerfen. Als ich schließlich aus dem Laden war, war ich jedoch nicht so naiv und ging nach Hause, sondern versteckte mich hinter einem Elektrokasten, von wo aus ich die beiden perfekt beobachten konnte. Zunächst schienen sie sich nur zu unterhalten, wobei Sugata immer noch sehr nervös wirkte. Dann schienen sie ein anderes Thema anzusprechen. Jedenfalls wurde Sugata noch nervöser, aber auch lockerer. Kita konnte ich nicht sehen, erstand mit dem Rücken zu mir. Plötzlich passierte es: Sugata lächelte, er grinste geradezu siegessicher. Was hatte das zu bedeuten? Jedenfalls schien es für Kita nicht ganz so erfreulich zu sein, denn plötzlich lag Sugata am Boden. Ein kurzer Schreckensschrei und schon war ich aufgesprungen. Ich stürmte zurück in den Buchladen. Ich kniete mich zu Sugata. Der hielt sich schon wieder seine rechte Wange, die noch angeschwollener war. "Einen Moment noch, dann helfe ich dir", sagte ich leise zu ihm und lächelte ihn an. dann stand ich auf und stellte mich vor Kita. "Ich weiß, es gefällt dir nicht, dass ich mich einmische. Aber ich glaube diese Sache geht uns alle drei was an." Er ging auf mich zu. instinktiv schloss ich meine Augen. Was hatte er vor? Seine Hand... Ich hatte Angst. Meine Haare wehten mir in Gesicht. Was war passiert? Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Er war verschwunden. Solch schreckliche Angst hatte ich noch nie gehabt. Mein Herz schlug wie verrückt, ich sank auf meine Knie. Ich fühlte mich plötzlich völlig allein, wie in einem schwarzen Käfig. Ein Tier, das die Freiheit nur noch als Schleier erkennt und nur noch die eisernen Stäbe als Gesellschaft hat. Es war schrecklich kalt. Plötzlich kam etwas über mich, es war warm wie der erste Sonnenstrahl nach dem Winter. Ich drehte meinen Kopf. Sugata umarmte mich. Das Tier war plötzlich wieder frei. Ich entspannte mich und lehnte meinen Kopf an Sugata' s Schulter. Sie war so schön warm und stark. Am liebsten wäre ich an Ort und Stelle mit ihm verschmolzen. Nie hatte ich etwas Schöneres gespürt. Ich legte meine Hände auf Sugata' s Unterarme, die mich fest umschlungen hielten. "Danke", sagte ich leise. "Wofür?", fragte Sugata verwundert. "Dafür, dass du mich zurückgeholt hast. Ich dachte, ich würde nie wieder aus dieser eisigen Kälte aufwachen..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)