Nimm das, Potter! von YasaiNoVampaia (Harry/Draco und Snape/Lupin) ================================================================================ Kapitel 6: Mittagessen ---------------------- Das Mittagessen konnte an diesem Dienstag nicht schnell genug kommen. Harry hatte sich den ganzen Vormittag über nicht auf den Unterricht konzentrieren können, weil Hermione nicht auch dort war. Leider hatte er verschlafen und es so geschafft, das Mädchen den halben Tag über nicht zu sehen. Er wollte wissen, ob sie am Vortag irgendetwas in der Bücherei herausgefunden hatte. Harry kannte sie und dachte, dass sie es vermutlich geschafft hatte. Aber Malfoy war verschlagen; vielleicht hatte er einen Zauber benutzt, den selbst sie nicht finden konnte. Nein, korrigierte Harry sich schnell, das war nicht möglich. Apropos Malfoy - Draco, wie Harry ihn nur in seinem Kopf zu nennen wagte - der Junge spazierte gerade aus der Halle hinaus, gefolgt von einer einfältig lächelnden Pansy Parkinson. Harry verstärkte seinen Griff um seinen Löffel ohne es zu merken. Er dachte wohl, es handle sich hierbei um den Hals des Mopses. Es diente nur zum schwachen Trost. Die Tatsache, dass Draco das Mädchen dauernd anknurrte, weil es ihm folgte wie ein verlorenes Hündchen, das nach einem Knochen bettelte, tat viel mehr für Harrys Wohlbefinden. "Hey, Harry", sagte Hermione und ließ sich neben ihrem Freund auf einen Sessel plumpsen. Ron setzte sich auch nieder und langte sofort nach drei Tellern gleichzeitig - linke Hand, rechte Hand und Zähne. Hermione rollte ihre Augen. "Hast du etwas über den Zauber herausgefunden?" fragte Harry sofort. "Unglücklicherweise nicht", sagte sie, schoss dem Jungen einen entschuldigen Blick zu, bevor sie sich selbst einen Teller richtete. "Ich werde aber weitersuchen." Harry war enttäuscht, aber nicht übermäßig. Das bedeutete, dass er Malfoy noch immer konfrontieren konnte. 'Hehe', dachte er und schlürfte gedankenverloren seine Buchstabensuppe. Plötzlich begannen die Buchstaben in seiner Suppe sich anders zu arrangieren, neue Wörter bildend. Da das alleine nichts Besonderes war - Zauberersuppen neigten dazu, mit ihrem Esser zu reden - war Harry nicht beunruhigt. Zumindest bis er die Wörter gelesen hatte. "Das wird dein letztes Mahl sein!" stand da. "Hermione?" sagte Harry angespannt und deutete auf seine Suppe. Hermione warf einen Blick hin. "Was für eine höfliche Suppe du hast", sagte sie lächelnd. "Wünscht dir einen guten Appetit, obwohl du sie isst." Dann aß sie von ihrem eigenen Teller weiter. Ungläubig schnappten Harrys Augen zurück zu seinem Teller als Hermione das Wort 'höflich' ausgesprochen hatte. Sofort als sie weggeschaut hatte, verwandelten sich die Worte wieder von "Genieß mich!" zu "Du wirst nicht lange genug leben, um mich zu verdauen!" Leicht verwirrt runzelte Harry die Stirn. Warum wurde er die ganze Zeit von Essen angegriffen? Dann weiteten sich seine Augen ungläubig, als die Buchstaben eine neue Phrase bildeten. "Avada Kedavra!" Er hatte kaum die Zeit, seinen Zauberstab herauszuziehen, als auch schon ein grüner Lichtstrahl aus seiner Suppe schoss und ihn geradewegs in die Brust traf. Er fiel von seinem Platz, landete mit einem harten Aufprall am Boden und war sofort weg. Als Harry wieder zu sich kam war er in seinem üblichen Bett im Krankenflügel. Da rauschte Madam Pomfrey herum, Lupin beruhigte eine beinahe hysterische Hermione und Snape nahm Ron für diesen oder jenen Grund Punkte ab. Also war es doch kein Traum gewesen. Er wäre beinahe von seinem eigenen Mittagessen Avada Kedavra't worden. Es war nur sein Glück, dass nachdem Voldemort gestorben war, Harry immun gegen den Todesfluch war. "Harry!" rief Hermione als sie sah, dass der Junge aufgewacht war. Sie eilte hinüber zu ihm. "Wie geht es dir?" "Ganz okay, denke ich." Die anderen Anwesenden kamen auch rüber zu Harry. Snape war sein altes unheilverkündendes Ich, aber Lupin war es, der die Stimme erhob. "Du hättest dich umbringen können!" sagte er. "Was hast du dir nur dabei gedacht?" "Ich-ich", stammelte Harry, perplex, dass Lupin schon wieder gegen ihn war. "Ich habe nicht-" "Nein, Potter, du hast nicht", sagte Snape höhnisch und verschränkte die Arme über seiner Brust. "Du hast deinen Zauberstab nicht herausgezogen. Du hast nicht das Avada Kedavra ausgesprochen. Du hast nicht versucht, uns alle mit deiner spektakulären Fähigkeit zu beeindrucken, dass du den Todesfluch abblocken kannst. Du hast das nicht getan, weil du der einzige Zauberer bist, dem es erlaubt ist, diesen Fluch auszusprechen, und du hast es nicht getan, weil du musstest. Lass mich raten", redete er weiter und lehnte sich über den liegenden Jungen. "Es war die Suppe." "Woher wissen Sie-?" keuchte Harry auf. "Sie glauben mir?" "Natürlich nicht!" schnappte Snape. "Du willst uns wirklich sagen, dass du von deiner Suppe attackiert wurdest?" sagte Lupin, zerrissen zwischen Ungläubigkeit und Mitleid für den offensichtlich fantasierenden Jungen. Er sah zu seinem Geliebten hinüber. "Ich hätte nie gedacht, dass du die ganze Zeit über Recht haben könntest." Ron öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber Hermione stapfte ihm auf den Fuß, was ihn dazu brachte, stattdessen zu stöhnen. "Mr. Potter", sagte Madam Pomfrey, schüttelte ihren Kopf und schnalzte mit der Zunge. "Es tut mir Leid, aber das sieht nicht gut für dich aus. Ich werde einen kompletten Check-up machen müssen. Nun jedoch brauchst du Ruhe." Sie schickte beide Professoren hinaus und sagte den anderen beiden Schülern, dass sie nur ein paar Minuten bleiben durften. "Harry..." sagte Ron langsam. "Ich denke, ich habe gerade etwas begriffen. Kommen dir diese Vorfälle nicht auch etwas - bekannt vor?" "Bekannt?" wiederholte Hermione und sprach damit Harrys Gedanken aus. "Wie können die uns bekannt vorkommen? Harry wurde doch noch nie vorher fast von seiner Suppe umgebracht." "Nein, ich meine eine andere Art von bekannt", sagte Ron. "Und du würdest das nicht wissen, Mione. Du hast Wahrsagen nicht lange genug genommen." Etwas klickte bei Harry. Wahrsagen. Das war es. "Raus mit euch zweien", echote Pomfreys Stimme durch den Krankenflügel, gerade als Harry in die Details gehen wollte. Die Schwester erlaubte aber keinen Widerspruch, und so gingen Hermione und Ron, wenn auch widerwillig, und ließen Harry allein mit seinen Gedanken - und seinen Fluchtplänen. Komm mit zum Raum der Wünsche Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)