Was wäre wenn... von LoveKills (Eine was wäre wenn, Story, über Micha und Nero. Das nächste kapitel kommt bald ^^) ================================================================================ Kapitel 14: Weihnachten im Anmarsch ----------------------------------- Kapitel 14 8.Januar 2006 Weihnachten im Anmarsch Micha saß lächelnd auf seinem Bett. Mit dem Telefon in der Hand und war ganz hibbelig während sich die Verbindung zu Nero aufbaute. Es tutete eine ganze Zeit lang und je länger es brauchte, desto aufgeregter wurde er. Der Rothaarige musste sich sogar schon auf seine eine Hand setzen, da diese einfach zu stark zitterte. Und dann endlich… die Stimme seines Liebsten. „Tubolisch?“, gähnte eine Männerstimme am anderen Ende und Micha konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Hey Honey…“, meldete er sich und seine Freude war an seiner Stimmlage deutlich zu hören. „Micha? Bist du’s?“ Es war ein hoffender Tonfall in seiner Stimme. „Ja, ich bin es…“, schnurrte er leise in den Hörer. Sie hatten eine ganze Zeit schon nicht mehr telefoniert. Micha war einfach zu beschäftigt mit seiner Arbeit gewesen. Das Ganze war wirklich nicht gerade Stressfrei, umso mehr freute er sich über die Nachricht, die er Nero verkünden würde. „Ich hab mir Sorgen gemacht, wie geht es dir?“ Tatsächlich hörte sich der Schwarzhaarige mehr als erleichtert an, als er seinen Freund endlich wieder hörte. „Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Ich bin nur ein klein wenig gestresst, aber ich hab eine Überraschung für dich.“ Micha lächelte leicht vor sich hin. Kuschelte sich in seinen Norweger und lies sich auf sein Bett fallen. Sein Herzschlag hatte sich langsam wieder beruhigt und auch sein Zittern hatte zum Glück nachgelassen. „Freut mich, dass es dir gut geht. Gestresst? Hört sich aber nicht gut an. Und was für eine Überraschung?“ Nero klang neugierig und das war er auch. Wie wollte Micha ihm denn eine Überraschung machen, wenn er nicht bei ihm war? „Ja, ein wenig gestresst… Arbeit ist hier nicht so einfach. Aber das ist jetzt nebensächlich. Was glaubst du denn was es für eine Überraschung ist?“ Micha hatte ein leises Lächeln auf den Lippen. Schmunzelte vor sich hin und hätte es Nero am liebsten zu geschrieen. Er freute sich einfach schon so darauf. „Ich weis es nicht. Aber sag es mir, dann bin ich ein wenig schlauer.“, meinte Nero. Saß in seinem Flur auf dem Boden und gähnte leise. Er hatte vergessen einzuheizen. „Okay… ich sag es dir. Ich halte es eh nicht noch länger aus.“, grinste Micha. Schloss die Augen und fuhr fort. „Ich komm über Weihnachten zurück nach Deutschland.“, flüsterte er leise und lies sich diese Neuigkeit auf der Zunge zergehen. Lächelte wieder vor sich hin und wäre am liebsten sofort in den Flieger gestiegen. „Zurück… Wann?!“ In heller Aufregung war Nero aufgesprungen. Er lachte leise los und lies sich wieder auf den Boden sinken. „Wann kommst du?“, fragte er noch einmal. Diesmal aber etwas ruhiger. „Ich komme morgen so etwa um siebzehn Uhr.“, meinte er leise. Er freute sich schon so unendlich, Nero wieder in die Arme nehmen und küssen zu können. Vor allem diese drei Worte wieder zu hören, wenn er ihm in die Augen sehen konnte. „Was?! Morgen schon?! Ahh… geil! Dann muss ich heute ja noch aufräumen…“ Nero sah sich um und kratzte sich leicht am Hinterkopf. „Oh man… und wie lange bleibst du?“ „Ach was.“ Micha lachte leise auf. Stellte sich gerade Neros unaufgeräumte Wohnung vor und kicherte vor sich hin. „Du brauchst wegen mir nicht aufräumen, so lange dein Bett kuschelig genug ist, reicht mir das.“, grinste er breit. „Wie lange bleibe ich… bis bei euch die Ferien zu Ende sind.“, meinte er fröhlich. Zwei wundervolle Wochen nur mit Nero erwarteten ihn. „Okay, das lässt sich natürlich einrichten.“, meinte Nero auf sein Bett bezogen. Das war nämlich immer kuschelig, vor allem im Winter, wenn noch jemand neben ihm lag, was er nur leider zu lange schon nicht mehr erlebt hatte. „Ehrlich? Zwei Wochen? Wen musstest du erschießen damit das geht?“, fragte er erstaunt nach. „Erschießen? Ich? Niemanden, wir haben genauso Ferien wie ihr…“ Micha konnte sich bei dem Gedanken ein Lachen nicht verkneifen. Er seufzte wohlig auf. „Aber erschreck dich nicht, wenn du mich siehst, ja?“ Er fuhr sich durch die Haare auf seinem Kopf. „Wieso sollte ich mich erschrecken wenn ich dich sehe? So lange du nicht in einem hellrosa Tutu, Ballarinaschühchen und blonden, gelockten Haaren daherkommst, sehe ich da kein Problem.“ „Oh mein Gott… hör bloß auf mit Ballarinaschühchen.“ Micha lachte leise. „Nein… nur meine Frisur ist ein wenig… sehr anders.“, meinte er nur. Lächelte leicht und war wirklich gespannt was Nero dazu sagen würde. Also ihm gefiel es eigentlich schon recht gut. „Na dann werde ich mich überraschen lassen. Ich hole dich ab, okay?“ Er wollte Micha so schnell wie möglich wieder sehen und dem Rothaarigen, welcher mittlerweile dunkellila Haare mit hellroten Strähnen hatte, ging es dabei nicht anders. „Ist gut… warte ich sag dir schnell das Terminal…“ Micha kramte in seinem Rucksack herum und holte seine Tickets heraus. „Terminal vier ist es.“, meinte er murmelnd. Tippte auf dem Papier herum und hätte am liebsten laut gejubelt. „Ich freu mich wirklich unglaublich…“ Sein Herz schlug bei dem Gedanken Nero wieder im Arm halten zu dürfen um einige Takte schneller. Seine Hände fingen leicht an zu zittern und er hatte ein Lächeln, das bis zu den Ohren langte, auf dem Gesicht. „Okay, Terminal vier um fünf.“ Nero seufzte wohlig auf. „Ich freue mich auch… Schatz ich muss dann leider schon wieder aufhören.“, murmelte der Schwarzhaarige betrübt, doch er hatte sich mit Tenna und Erke verabredet und die Zeit drängte langsam. „Ist schon okay… wir sehen uns morgen sowieso.“ Micha schloss die Augen. Er fand es zwar schade dass sie nicht noch länger miteinander reden konnten, doch er hatte das eine von der Seele und das war alles was er gewollt hatte. „Pass auf dich auf, ja? Und lass dich von keinem angrabschen.“ Ein leichtes Grinsen zierte sein Antlitz. „Keine Sorge…“ Nero lachte leise auf. „Pass du auch auf dich auf. Lieb dich…“, haucht er leise ins Telefon. „Mach ich doch immer… lieb dich auch…“ Es dauerte noch einen kurzen Moment, bevor er auflegte, die Augen schloss und dann ein leises ´endlich´ in den Raum rief. Er knautschte sein Kopfkissen zusammen, rollte sich auf seinem Bett zusammen und kicherte leise vor sich hin. Er freute sich schon so unendlich darauf. Micha wusste gar nicht wohin mit seiner Freude. Er war einfach glücklich. So unglaublich glücklich, dass es für fünf gereicht hätte. Er blickte auf seine Uhr. „Only twenty hours…“, murmelte er leise vor sich hin. Grinste wieder und sprang auf. Er überlegte einen Moment und sah auf seine Reisetasche. Sie war noch ziemlich leer. Aber er wusste auch nicht was er noch alles einpacken sollte. Doch kaum dass er angefangen hatte sich an seinem Schrank zu schaffen zu machen, klingelte sein Handy. Wer war so verrückt und rief ihn auf seinem Handy an? Der junge Mann blickte auf das Display. Es wunderte ihn nicht einmal, dass es die Nummer seiner Eltern war um genauer zu sein die Nummer von dem Telefon seiner Mutter. „Hey Mom.“, meinte er vergnügt. Lies sich wieder auf sein Bett plumpsen. Er hätte nicht gedacht dass er so schnell wieder etwas von seinen Eltern hören würde. „Hallo mein Schatz. Wie geht es dir?“ Die beruhigende Stimme seiner Mutter drang durch den Hörer. „Mir könnte es besser gar nicht gehen.“, meinte er nur lächelnd. „Und euch? Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht so schnell wieder etwas von euch zu hören. Vor allem wieso rufst du auf meinem Handy an?“ Das verstand er wirklich nicht. Es war einfach zu teuer ins Ausland auf Handy zu telefonieren. „Uns geht es im Moment sehr gut. Nun hör mal, wir sind immerhin deine Eltern und was das mit deinem Mobiltelefon angeht. Du bist derjenige der uns die Nummer von dem Haus nicht gegeben hat in dem du wohnst.“ Sie klang ein wenig beleidigt. Doch woher hätte Micha die Nummer wissen sollen, wenn er seine Eltern das letzte Mal bevor er gefahren war gesehen hatte? „Ähm, woher sollte ich bitte die Nummer wissen, wenn ich noch in Deutschland war?“, fragte er dann leicht perplex nach. Schüttelte den Kopf und lachte leise. „Was gibt es denn? Nicht umsonst rufst du an.“ „Ist ja nun auch egal. Wieso ich anrufe hat den Grund. Ich weis ja nicht, ob du Weihnachten über drüben bleibst aber wir würden uns freuen, wenn du zu uns in die Berge kommen würdest. Die gute Luft, besinnliche Weihnachten.“ „Als könntest du meine Gedanken lesen.“, meinte Micha schmunzelnd. „Ich komme morgen mit dem Flugzeug. Und wenn du mich so fragst. Ich komme liebend gern, wenn ich noch wen mitbringen kann.“ Das war seine einzige Bedingung, doch das würde seine Mutter ohne Murren genehmigen. „Wer wäre das denn?“, fragte sie mit einer liebevollen Stimme. „Erke, Tenna und meinen Freund. Bitte… es würde mir wirklich sehr viel bedeuten.“ Er hoffte so sehr, dass das ginge. „Erke… oh warte mal.“ Sie legte eine kurze Pause ein um zu überlegen. „Natürlich… meine Güte, wie konnte ich diesen Namen vergessen. Wie geht es ihm denn?“, fragte sie sofort nach. Klang dabei ziemlich besorgt. „Ihm geht es soweit ziemlich gut, denke ich. Habe lange nichts mehr von ihm gehört. Nur ich möchte sie nicht alleine feiern lassen und vor allem möchte ich auch nicht unbedingt alleine bei euch sein, wenn ich schon nach Deutschland komme.“ Ohne Nero würde er nicht kommen. „Ach Michael, du weist doch, dass sie immer herzlich willkommen sind. Da brauchst du doch nicht extra zu fragen.“ Tadelte seine Mutter ihn. „Ich frage lieber davor nach und außerdem weis Helena dann für wie viele sie eigentlich kochen muss.“ Er grinste leicht vor sich hin. Das würde das schönste Weihnachten überhaupt werden. „Wann sollen wir denn kommen?“, fragte er dann noch nach. „Wenn du morgen kommst… ich denke übermorgen. Dann hast du noch ein wenig Zeit dich auszuruhen.“, meinte sie dann fröhlich. „Also kommt ihr zu… viert.“ Sie musste das gerade an den Finger abzählen. „Ja, also wenn Tenna in der Zwischenzeit kein Kind bekommen hat, sind wir zu viert.“, lachte der junge Mann leise auf. „Wie geht es Paps?“ „In zwei Monaten ein Kind zu gebären ist auch nicht gerade natürlich.“, lachte seine Mutter herzlich auf. „Deinem Vater geht es so weit eigentlich gut. Nur ein wenig Stress in letzter Zeit. Ist gestern von einer Reise nach Hause gekommen. Er braucht erst einmal seine Ruhe.“ „Reise? Wo war er denn?“ Micha war absolut nicht mehr auf dem neuesten Stand. Als er abgeflogen war, war sein Paps noch in Deutschland gewesen. „Er war in China… irgendetwas mit einem Kunden besprechen. Frag mich lieber nicht was… streng geheim.“ Sie tat geheimnisvoll und lachte dann leise auf. „Oh je… schon wieder so eine Sache… Und danach bekommt er wieder Morddrohungen ohne Ende“ Er seufzte nur leise. Wie gut dass sie gute Anwälte hatten, die das für sie regelten und bisher waren sie immer noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Sein Vater war dafür zwar mal wegen eines Durchschusses an der rechten Schulter im Krankenhaus gelandet, aber immerhin lebte er noch. „Ich frag mich ja, warum er das immer wieder macht, wenn er doch eh weis, dass es nach hinten losgeht.“ „Schatz, es ist seine Arbeit. Es ist seine Pflicht, Menschen zu beschützen und er nimmt das wirklich sehr ernst. Da ist ihm sogar deren Leben wichtiger als sein eigenes. Was glaubst du, warum er so erfolgreich ist?“ Seine Mutter hörte sich ebenfalls besorgt an. Schüttelte in ihrem Büro leicht den Kopf. „Toll, sein Erfolg kostet ihm noch irgendwann das Leben.“, fauchte er leise. Dieses Thema brachte ihn immer wieder auf die Palme. „Und nur wegen so einem Dödel von Promi…“ Er verstand das einfach nicht. Und er wollte es auch nicht wirklich verstehen. „Ich weis, ich sehe es ja genauso. Und genauso habe ich immer wieder ein flaues Gefühl im Magen, wenn er weg muss. Nur du weist auch, dass dein Vater sein Leben diesem Beruf gewidmet hat. Es würde ihn tot unglücklich machen, würde er ihn nicht mehr ausüben können.“ Seine Mutter versuchte Micha irgendwie zu besänftigen, doch es klappte nicht. Dafür war er in diesem Sinne einfach zu stur um sich irgendwie belehren zu lassen. „Lieber tot unglücklich als unter der Erde.“, knurrte er leise auf. Fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und starrte vor sich auf die Wand. „Ich kann diesen Job einfach nicht leiden… Und daran wird sich auch nichts ändern. Diese Leute denken doch nicht einmal nach, wenn Paps sie vor diesen ganzen, aufdringlichen Leuten beschützt. Die denken doch nicht einmal im Traum daran, dass er auch Familie hat!“ „Michael, so etwas darfst du nicht sagen. Ich glaube schon, dass sie sich bewusst machen, dass er Familie hat.“ Seine Mutter seufzte leise auf. Sah kurz zur Türe an der es geklopft hatte. „Schatz, lass uns übermorgen weiter reden ja? Ich habe gerade einen Mandanten.“ „Ja… schon gut.“ Der junge Mann schüttelte leicht den Kopf. Lies sich auf den Rücken fallen. „Machs gut und bis bald. Richte Paps schöne Grüße aus.“ Ein weiteres, leises Seufzen entfloh seiner Lunge. „Natürlich mach ich. Pass auf dich auf.“ Keinen Moment später hatte sie auch schon aufgelegt und ein lang gezogenes Tuten war zu hören. Micha knurrte leise und schmiss sein Kissen an den Schrank. „Dummkopf.“, fauchte er leise und sein Zimmergenosse trat ein. Er grummelte noch weiter vor sich hin. Ging wieder zu seinem Schrank und packte noch ein paar wichtige Dinge ein. Und er hätte beinahe etwas vergessen. Neros Weihnachtsgeschenk. Er hätte sich selbst den Kopf abgerissen, hätte er es vergessen einzupacken. Nur er brauchte noch Geschenkpapier. „Na? Im Weihnachtsstress?“, fragte Dillan lächelnd. Setzte sich auf sein eigenes Bett und sah Micha neugierig zu. „Es geht…“, murmelte er etwas abwesend. Er überlegte wo er Packpapier herbekommen würde. „Wo bekomme ich hier Geschenkpapier her?“, fragte er den jungen Mann mit den roten Stoppelhaaren. Drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an. Plumpste derzeit auf seinen Hintern und grinste leicht. „Geschenkpapier?“ Dillan zog eine Augenbraue nach oben und dachte kurz nach. „Ich glaube ich hab noch etwas da. Die Geschäfte werden schon alle zu haben.“, meinte der junge Mann dann lächelnd. Kramte kurz in seinem eigenen Schrank herum und gab ihm den Rest seines blauen Papiers mit den silbernen Geschenken darauf. „Ahh… super. Danke.“ Micha sprang auf, schnappte sich schnell das Papier und suchte dann kurz nach Neros Geschenk. Er hätte es ja am liebsten selbst behalten, nur ihm hätte es nicht gestanden. Es stellte sich als schwerer heraus als gedacht, es zu verpacken. Satin war nun mal ziemlich rutschig und behielt die Form, wie er zusammengelegt wurde, nicht sonderlich lange. Also verdonnerte er Dillan einfach dazu ihm zu helfen. „Für wen ist das Stück?“ Dillan sah ziemlich neugierig drein. Sah Micha dann leicht fragend an. „Für… meine Schnecke.“, meinte der junge Mann grinsend. Seufzte leise und war wieder so happy wie vorher. Er lehnte sich auf dem Boden sitzend, an seinem Bett an und schloss kurz die Augen. „Nur noch 20 Stunden.“, wiederholte er wieder, diesmal aber auf Deutsch. Dillan verstand ihn also nicht. „Wie bitte? Ich hab dich eben nicht verstanden.“ Dillan sah ihn etwas misstrauisch an. „Oh… entschuldige.“ Micha bekam es manchmal gar nicht mehr mit, wenn er auf Deutsch vor sich hinmurmelte. „Ich meinte, nur noch 20 Stunden...“ „20 Stunden? Und was ist dann?“ Der Rothaarige zog eine Augenbraue nach oben. Lehnte sich an Michas Schrankseite. Betrachtete ihn aufmerksam. „Dann bin ich für zwei Wochen nicht hier.“ Sein Blick war ein wenig verschleiert. Es sah aus als würde er vor sich hin träumen und tatsächlich stellte er sich im Moment die schönsten Dinge vor. „Wie du bist nicht hier? Wohin gehst du denn?“ Dillan war ziemlich über den Haufen gerannt. Er hatte von Michas Vorhaben gar nicht mitbekommen, ebenso wenig wie es Jessy und Ricky gewusst hatten. „Ich flieg in den Weihnachtsferien… nach Deutschland.“, murmelte der Lilahaarige leise. Lächelte verträumt vor sich hin und hätte vor Freude schreien können. „Sehe meine Schnecke, meine Family und meine Freunde.“ Ein breites Grinsen zierte seine Züge. Er hätte Dillan um den Hals fallen und durch knuddeln können, doch das machte er lieber nicht, sonst dachte er noch, er würde auf eine gewisse Art und Weise auf ihn stehen. „Schnecke?“ Der Rothaarige neben ihm hatte ein imaginäres Fragezeichen im Gesicht stehen. „Wer oder was ist deine Schnecke?“ Er zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Meine Schnecke?“ Micha legte seinen Kopf leicht schief. Sah ihn an als hätte er ihn nicht verstanden. Er war mit seinen Gedanken woanders gewesen. Um genauer zu sein in Neros Armen. „Oh… mein Freund.“, meinte er kichernd. Kramte in seiner Tasche seinen Geldbeutel heraus und zeigte ihm das Foto von Nero und ihm. Das Foto war zwar nicht mehr ganz so aktuell, doch es war nicht weniger schön. Es war an Weihnachten geschossen worden. Micha hatte Nero dabei gerade grinsend ins Ohrläppchen gebissen. Der Schwarzhaarige hatte ihn dabei mit einer hochgezogenen Augenbraue angesehen und Tenna, mit kleinen Tränen in den Augen, lag halb in dem kleinen Sessel. Damals waren Nero und er noch nicht zusammen gewesen, sonst hätte sein Freund wohl kaum so geschaut. „Wart ihr damals schon zusammen?“ Dillan grinste leicht. Sah ihn dabei prüfend an. „Nein, leider nicht. Sonst wäre dieses Weihnachten anders ausgegangen.“ Er zwinkerte zweideutig. Dieses Foto hatte er immer in seinem Geldbeutel, ebenso wie das aus dem damaligen Kesselbesuch, wo sie sich geküsst hatten. Das hatte Axel damals geschossen gehabt und Erke und Tenna waren auch mit drauf. Es war eines der wenigen Foto von allen vieren. „Oh, ich verstehe…“ Der Rothaarige lachte leise und gab ihm das Foto zurück. „Hübsch.“, meinte er nur auf Nero bezogen, doch in Wahrheit hätte er am liebsten ´lecker´ gesagt. Allerdings konnte er Micha in der Hinsicht absolut nicht einschätzen. „Untertrieben.“ Micha grinste weiterhin nur. Sah das Foto noch einen Moment an und steckte es dann zurück in sein Portemonnaie. „Ich muss noch weiter packen, wenn es dich nicht stört.“ Der junge Mann erhob sich langsam wieder. Steckte dann das Päckchen für Nero noch in seine Tasche. Handtücher hatte er noch vergessen. „Nein, kein Problem. Wenn ich dir was helfen soll, sag bescheid.“ Und kaum dass er geendet hatte, klingelte es unten an der Türe. Jessy trippelte auf ihren Absätzen zur Türe und rief dann nach Dillan. „Dillaaaaan! Lexilein ist daaaa!“ Ihre hohe Piepsstimme tat Micha immer wieder leicht in den Ohren weh, jedenfalls dann, wenn sie schrie. Das war noch ohrenbetäubender als Tennas hohes Lachen. „Ist ja gut! Schrei nicht so…!“ Dillan seufzte leise. Schüttelte den Kopf und die Türe wurde keinen Moment später aufgestoßen. Micha fiel wieder mal auf seinen Hintern und blickte den Schwarzhaarigen in der Türe missmutig an. Zog eine Augenbraue nach oben, als dieser ihn nur frech angrinste und rechts von sich zu Boden sah. „Oh, hübsche Teeparty, darf ich mitmachen?“ Lex sah die beiden auf dem Boden an. „Immer doch. Setz dich zu uns.“ Dillan lachte leise auf, hievte sich in die Höhe und zog Lex in einen ziemlich stürmischen, leidenschaftlichen Kuss. „Oh, nein. Ich stehe lieber.“ Ein noch breiteres Grinsen zierte seine Lippen und er zwinkerte seinem Freund zu. „Genauso zweideutig wie Nero.“, meinte Micha in seiner Heimatsprache. Kicherte leise und kramte noch etwas aus seinem Schrank. Vor allem Handtücher. Die beiden Engländer sahen ihn fragend an. Dillan schüttelte nur den Kopf und kicherte leicht vor sich hin. „Bitte auf Englisch.“, bat ihn sein Zimmergenosse dann. Der Lilahaarige sah ihn etwas perplex an. Lachte dann leise los. Hier gefiel es ihm einfach. Die Leute waren einfach zu lustig und es war putzig, wie sie immer wieder kuckten, wenn er auf Deutsch vor sich hin brabbelte. „Ich meinte nur, dass deine Schnecke genauso zweideutig spricht wie Nero.“ Er war es gewohnt solche Zweideutigkeiten zu hören. Vor allem wenn Nero ein wenig viel getrunken oder einfach nur einen guten Tag hatte. Da sprudelte er geradezu vor solchen doppelsinnigen Sätzen. Micha seufzte leise. Wieder ein Gedanke an den jungen schwarzhaarigen Mann so weit von ihm weg und je länger er an ihn dachte, desto mehr freute er sich, aber umso größer wurde seine Sehnsucht. „Ehrlich? Irgendwann musst du ihn mir mal vorstellen. Scheint lustig zu sein.“ Dillan lächelte ihn leicht an. „Kommst du heute mit ins ´Visions´?“ Das Visions. Eine kleine, nette Schwulenbar ziemlich in der Nähe der Uni. Ziemlich lustige Leute, allerdings, wie sollte es auch anders sein? Sexgeil bis zum geht nicht mehr. Jeder zweite hatte ihn damals angesprochen ob er nicht Lust auf ein kleines Abenteuer hätte. Und obwohl er eine ziemlich dicke Hose hatte, hatte er abgelehnt. Das war es absolut nicht wert, Nero zu hintergehen. Da hätte er sich lieber kastrieren lassen. Doch nicht nur deshalb schüttelte er auf Dillans Frage den Kopf. Morgen würde ein ziemlich langer Tag werden. Nicht nur wegen des Fluges, sondern er hatte es im Gefühl, dass Nero und er morgen noch weggehen oder eine sehr lange, intensive Nacht zu Hause verbringen würden. „Nein… morgen wird durchgemacht. Ich brauch noch ein wenig Schlaf. Vor allem dann vergeht die Zeit schneller.“ Er zwinkerte leicht und setzte sich auf sein bequemes Bett. „Ach… schade eigentlich. Aber das nächste Mal wieder, ja?“ Er grinste breit und verschwand keinen Moment später mit Lex aus dem Zimmer. „Hn… mal sehen.“, murmelte der Lilahaarige noch leise, ehe er sich bis auf das T-Shirt und Unterwäsche auszog und sich in seine Decke kuschelte. Mit einem letzten, schönen Gedanken an Nero war er dann auch schon eingeschlafen. Er freute sich selbst im Schlaf schon auf die morgige Reise. Es war Nachmittag, als Micha noch einmal in seine Reisetasche sah und prüfte ob er auch alles beisammen hatte. Das Geschenk war so weit das Wichtigste, was er für diese zwei Wochen brauchte. Der Rothaarige saß vollkommen hibbelig auf einem Stuhl in der kleinen Küche und trank einen Kaffe nach dem anderen. Er hätte beinahe sogar eine Zigarette von Jessy angenommen, doch er hatte sich zum Glück noch an ihre Versprechen gegenüber Erke erinnert. Erke hatte die anderen drei damals sozusagen gezwungen mit dem Rauchen aufzuhören. Seine Bedingung: Er würde nur einen Entzug machen, wenn sie die Zigaretten aufgeben würden. Und natürlich hatten sie es getan. Was anderes war ihnen auch nicht übrig geblieben, da sie alle gewollt hatten, dass Erke endlich wieder clean wurde. Genau deshalb hielt er sich auch nur an den starken Kaffee. Somit war es ausgeschlossen, dass er heute bei Nero einschlafen würde. Michas Blick huschte immer wieder zu der Uhr an der Wand. Doch die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Es kam ihm wie Stunden vor und doch waren nur 10 Minuten vergangen. Er hasste diese Warterei, doch er konnte ja nichts anderes machen. Er konnte keinen Flug früher nehmen, denn seine Tickets waren auf 15 Uhr 45 reserviert. Also blieb ihm nichts anderes übrig als zu warten. Und wie es bekanntlicherweise nun mal war, verging die Zeit immer viel zu langsam, wenn man auf etwas größeres wartete, doch wenn man dann mehr Zeit benötigte, verrann sie so unglaublich schnell, als hätte jemand die Uhren dazu gebracht langsamer zu laufen. Doch zu seinem Glück verging dieser Nachmittag dann doch. Es dauerte zwar, nach seiner Meinung, länger als sonst, aber es wurde zwei Uhr Nachmittag. Und das hieß für ihn, auf nach Deutschland. „Jess, kannst du mich zum Flughafen fahren?“, fragte er dann, als er in der Türe zum Wohnzimmer stand. „Flughafen? Wieso?“ Die Blondhaarige sah ihn fragend an. Er hatte ihnen nichts gesagt und eigentlich hätte es auch so bleiben sollen, nur er wusste nicht, wie er anders zum Flughafen kommen sollte. „Weil mein Flieger in gut einer Stunde geht und ich keine Ahnung habe wie lange wir dorthin brauchen.“, meinte er nur grinsend. „Bitte!“ Micha hätte sie, wenn es nach ihm gegangen wäre, auch auf den Knien angebettelt, doch soweit kam es gar nicht. „Klar Kleiner.“ Jessy grinste ihn lieb an und erhob sich. „Bis später ihr zwei.“, meinte sie noch zu Dillan und Lex gemeint. Ricky war im Moment nicht da. „Ciao.“ Die beiden Männer winkten ihnen noch kurz zu. „Ach ja… Richt ihm schöne Grüße aus.“, rief ihm Dillan noch nach, der sich erinnerte, dass Micha zu Nero flog. „Mach ich.“ Micha schulterte seine große Reisetasche und ging aus dem Haus. Es war eiskalt und er schlug seinen Kragen der Lederjacke so weit hoch es ging. „Oh man… ich bin ja froh dass es im Flugzeug einigermaßen warm ist.“, grinste der junge Mann und stieg flott in den Wagen. „Wo fliegst du denn jetzt eigentlich hin? Und wieso wissen wir davon nichts?“ Jessy stieg ebenfalls in das Auto und lies den Motor an. „Ich flieg für zwei Wochen zurück nach Deutschland. Feier dort Weihnachten. Und ich hab euch deshalb nichts gesagt… ich weis nicht. Ich glaub ich habe es irgendwie vergessen oder wollte nicht dass ihr es erfahrt. Ich weis es nicht… ich freu mich einfach nur. Ich glaub deshalb hab ich es wohl vergessen. Tut mir leid.“ Micha fuhr sich kurz durch die Haare. Schloss für einen Moment die Augen und grinste. „Deutschland?“ Jessy sah ihn erstaunt an. „Oh.. okay. Über Weihnachten. Ich dachte schon du bleibst dort.“ Sie klopfte dem jungen Mann kurz auf die Schulter. „Macht nichts. Aber das nächste Mal sagst du uns bescheid, ja?“ Sie grinste ihn freundlich an. „Ja, natürlich sag ich euch bescheid. Ich brauch ja einen Chauffeur.“ Er zwinkerte lachend. Mittlerweile hatte es leicht zu schneien angefangen. Und nach einer guten halben Stunde waren sie auch schon am Flughafen angekommen. „Na dann…“ Jess seufzte leise. Sah ihn an und umarmte ihn dann zum Abschied noch. „Ich komme nicht mit rein. Feier schön und lass es dir gut gehen, ja?“ „Klar, Kleines.“, nickte Micha lächelnd. Drückte sie ebenfalls kurz an sich, stieg aus dem kleinen Wagen und schulterte seine Reisetasche wieder. Machte sich schnellen Schrittes auf den Weg in die Schalterhalle des Airports. Wurde natürlich wieder abgetastet und seine Tasche wurde durchleuchtet, doch wie immer, würden die Beamten nichts bei ihm finden, was an einen Terroranschlag hätte erinnern können. Keine zehn Minuten später saß er dann auch schon in dem Flieger, der ihn zu seiner Flamme bringen würde. Hibbelte jetzt schon leicht auf seinem Stuhl herum und war nur froh, dass erst kurz vor dem Start jemand zu ihm kam. //Eine gute Stunde später// Die Durchsage, welche ihnen ankündigte, dass sie in ein paar Minuten landen würden, drang klar durch die kleinen Lautsprecher an ihren Sitzen. Micha wurde immer nervöser. Sein Magen schlug einen Purzelbaum nach dem anderen. Der junge Mann biss aufgeregt auf seinen Lippen herum und wippte unruhig mit seinen Füßen herum, wie als kleiner Junge vor einer Schulaufgabe oder einem wichtigen Termin. Und im Grunde genommen, hatte er in diesem Moment einen wichtigen Termin einzuhalten. Und schon begann der Landeanflug. Ihm blieb schon wieder ein wenig die Luft weg. So schnell würde er sich an diesen steten Druckabfall nicht gewöhnen. Doch so schnell es gekommen war, war es zum Glück auch schon wieder vorbei. Ein großes Rucken und der junge Mann sah die Rollbahn am Fenster vorbeiziehen. Sein Herz fing langsam aber sicher an zu rasen. Ihm liefen kalte und warme Schauer den Rücken hinunter. Er war so aufgeregt! Und das nur, weil er Nero wieder sehen würde, was er eigentlich nicht verstand, denn er hatte keinen Grund so aufgewühlt und ruhelos zu sein. Nero würde ihn abholen… Er konnte ihn endlich wieder in die Arme nehmen! Er sollte glücklich sein! Und das war er auch und zwar so sehr, dass ihm halb das Herz aus der Brust sprang, es ihm aber auch irgendwo zwischen Brust und hals drohte zu stecken. Langsam und mit wackligen Beinen erhob sich der junge Schwarze. Es war, als hätte er Wackelpudding oder Spiegeleier in den Knien. Er hasste dieses Gefühl bis in den Tod! Mit immer weiter ansteigendem Puls ging er zur Gepäckausgabe. Atmete tief durch und ging durch den gläsernen Korridor zur Eingangshalle des Flughafens. Die Polizisten mit ihren Drogenhunden warteten wie sonst auch am Checkout und nur ein paar Meter weiter dahinter stand ER. In Schwarz gehüllt. Alles überragend. Mit leicht wehenden Haaren, was von den unzähligen Klimaanlagen und dem Gehusche der anderen Menschen, herrührte. Da stand er, wie ein junger Gott. Schlank, groß. Von einer unglaublich anziehenden und erotischen Aura umgeben. Nur er sah ein wenig nervös aus. Wie sich sein Haupt in alle Richtungen wandte. Es sah ziemlich niedlich aus, fand Micha. Anscheinend hatte Nero ihn noch nicht bemerkt. Ein leises Lächeln lag auf seinen Lippen. Er holte noch einmal kurz tief Luft und ging dann schnurgerade auf ihn zu. Und erst jetzt begegneten sich ihre Blicke. Micha hätte fast angefangen zu quietschen, als er in einen leichten Laufschritt verfiel, kurz vor Nero seine Tasche einfach fallen lies und diesen mit einem leisen Schrei und ziemlich viel Schwung umarmte. Er spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor und merkte wie sich sein Liebling mit ihm einmal um die eigene Achse drehte. Seine Finger zitterten und sein Herz pochte fast schmerzhaft gegen seinen Brustkorb. Micha vergrub sein Gesicht an der Halsbeuge seines Schatzes und spürte, wie ihm eine kleine, warme Träne die Wange herunter kullerte. Er traute sich fast nicht ihn anzusehen. Doch das übernahm der Schwarzhaarige vor ihm für ihn. Brachte ein paar Zentimeter zwischen sie beide und streichelte seinem Schatz leicht über die Wange. Sie sahen sich für einen Moment einfach nur an, ehe sich ihre Gesichter einander näherten und sie in einen unendlich leidenschaftlichen Kuss fielen, der bedeutend mehr, als hundert Worte, ausdrückte. Es schien, als wäre die Zeit für diesen Augenblick nur für sie angehalten worden. Damit dieser Moment nicht so schnell vergehen würde und er tat es tatsächlich nicht. Sie standen, nachdem sie ihren schier endloslangen Kuss beendet hatten, einfach nur da. Sahen sich lächelnd in die Augen und standen in den Armen des jeweils anderen. „Oh Gott… vier Monate.“, murmelte Micha auf Englisch vor sich hin. „Mir ist das… wie ein Jahr vorgekommen.“ Er brabbelte einfach weiter und spürte dann kurz darauf zwei Finger auf seinen Lippen. Ein heißer Stoß durchdrang ihn wieder. Rief das altgewohnte Kribbeln in seinem Bauch wieder hervor und er musste Nero einfach küssen. Nach so langer Zeit. Wie hätte er sich da beherrschen sollen? Auch wenn er nicht unbedingt jemand war, der in der Öffentlichkeit alles groß an die Glocke hing und dennoch. Jetzt war es ihm einfach egal, ob sie eventuell von einem der Polizisten verhaftet wurde, aus welchem gravierenden Grund auch immer. „Schatz… bitte auf Deutsch.“, flüsterte der junge Mann über ihm. Hauchte einen sanften Kuss gegen Michas Stirn und lächelte so unendlich liebevoll, dass er am liebsten gleich zu weinen angefangen hätte. Es war einfach ein so unbeschreiblich schöner Augenblick. „Entschuldige… ist ungewohnt.“ Sein Gesicht schmiegte sich leicht in die warme Hand Neros, welche an seiner Wange lag und ihn wieder leicht streichelte. „Kann ich mir gut vorstellen.“ Ein leichtes Nicken Neros und keinen Augenblick später wurden sie von einem blonden, jungen Mann mit einem Mirkofon in der Hand, unterbrochen. Gleich dahinter stand ein weiterer mit einer großen Kamera auf der Schulter. „Dürfen wir Sie kurz stören?“, fragte der Blonde freundlich. Betrachtete die beiden mit einem großen, Lächeln. Sein Blick huschte von einem zum anderen. „Kommt drauf an, in welcher Sache.“, meinte Micha ebenfalls lächelnd. Heute würde ihm niemand so schnell die Laune verderben können. Er kuschelte sich noch etwas in Neros Arme. Lehnte seinen Kopf an dessen Brust. Grinste verliebt vor sich hin. „Wir würden Sie nur ganz kurz interviewen.“ Der Rothaarige deutete auf seine Kamera. „Geht auch ganz schnell, vielleicht fünf Minuten, oder auch weniger.“ Die beiden jungen Männer sahen sich für einen Moment an. Überlegten einen Moment und nickten dann gleichzeitig. Micha allerdings sah sich kurz um, lies Nero los und holte dann seine liegen gelassene Reisetasche. „So.“ Es hätte ja nicht sein müssen, wenn sein Gepäck abhanden gekommen wäre. „Um was geht es denn?“ „Es geht eigentlich um eine Reportage über homosexuelle Pärchen. Wir sind einfach mal auf gut Glück losgezogen und wie durch Zufall haben wir dann Sie gesehen.“ Ein leichtes Grinsen überzog das Antlitz des Reporters. Micha lachte leise auf. Er hatte zwar schon so einige Reportagen darüber gesehen, nur wirklich gut waren sie nicht wirklich geworden. „Es wären nur vier oder fünf Fragen, wenn Sie immer noch wollen?“ Der Blondhaarige sah kurz zu seinem Kameramann. „Sicher, warum nicht.“ Micha nickte leicht. Stellte seine Reisetasche zwischen seine Beine und lehnte sich wieder an Nero, welcher sogleich seine Arme wieder um ihn legte. „Okay.“, meinte der blonde Reporter, gab seinem Kollegen ein Zeichen und das Licht an der Kamera schaltete sich ein. „Wann haben Sie gemerkt, dass Sie auf das gleiche Geschlecht stehen?“ Das war immer wieder die erste Frage, bei solchen Dingen. Micha wunderte das nicht einmal. „Mit dreizehn, wenn ich mich noch recht entsinnen kann.“, antwortete er frei heraus. Das war tatsächlich schon neun Jahre her, ging es ihm durch den Kopf. Die Zeit verging wirklich unglaublich schnell. „Und wie haben Sie das herausgefunden?“ Ein leichtes, verlegenes Grinsen schlich sich auf seine Züge. „Schwer zu sagen, es war irgendwann in der Realschule. Irgendwann hab ich bemerkt, dass ich mich in meinen besten Freund verguckt hatte. Na ja… nur wie ich es herausgefunden habe, das weis ich nicht mehr. Es ist einfach schon zu lange her.“ Sein Grinsen war nicht gewichen. Stattdessen schmunzelte er leicht, als er Neros Kichern vernommen hatte. „Wie lange ist es denn schon her?“, fragte der Reporter, diesmal aber aus reiner Neugierde. Sah ihn interessiert an und hielt ihm wieder das Mikro unter die Nase. „Muss ich das sagen?“ Der Lilahaarige lachte leise auf. „Zirka neun Jahre.“ Jetzt wusste jeder, der einigermaßen rechnen konnte sein Alter. Das war zwar nicht sonderlich hoch, aber dennoch ging das nicht jeden etwas an. „Das ist ja doch eine ziemlich lange Zeit. Wie sind Sie damit umgegangen, als es Ihnen klar geworden war?“ Eine kurze Pause trat ein. Micha überlegte etwas. Natürlich hatte er es nicht vergessen und dennoch. Es war immer wieder ein wenig traurig, wenn er daran zurück dachte. „Mir ging es damals nicht sonderlich gut. Ein ziemlich großer Verlust hatte die Familie erschüttert und ich wollte dann natürlich auch nicht einsehen, warum das so war. Ich hab mich in mich zurückgezogen. Hab mit kaum jemandem geredet, bis meine Mutter irgendwann einen Brief von mir gefunden hatte, in dem ich ein ziemlich ausschweifendes Geständnis abgelegt hatte. Sie hatte sich mit mir unterhalten und dann war die Sache einfach so, wie sie war. Ich hab mich scheußlich gefühlt. Es ist nicht sonderlich einfach, so etwas heraus zu finden und dann niemanden zu haben, den man sich hätte anvertrauen können.“ Micha entfloh ein leises Seufzen. Dieser Verlust. Es war wirklich ein unglaublich großer gewesen. Sein Bruder, von dem niemand gewusst hatte, dass er drogenabhängig gewesen war, war verstorben. Der Lichtkegel einer jeden Feier. Der rettende Fels, wenn er wieder einmal gedacht hatte unterzugehen. Unter dem Druck seiner Eltern einfach unterzugehen. Das war allerdings auch schon Vierzehnjahre her. Der Reporter hatte leicht genickt. Sah ihn etwas bedrückt an, als wolle er sagen: „Tut mir leid, dass ich Sie daran erinnert habe“ „Und was wollen Sie den jungen Leuten sagen, die eben diese Veränderung in ihrem Leben mitbekommen?“, fragte er dann beträchtlich leiser. „Was ich ihnen sagen will?“ Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Er hätte sich damals gewünscht, dass es jemand gegeben hätte, der ihm Beistand geleistet hätte. „Ich würde ihnen, als Vertrauensperson sagen, dass sie den Kopf nicht hängen lassen sollen. Sich so akzeptieren sollen wie sie sind und nicht versuchen sollen, jemand anderes zu sein, nur um den Idealen der eigenen Eltern oder der Gesellschaft gerecht zu werden. Ich würde ihnen sagen, dass es wichtig ist, sich jemandem anzuvertrauen, der sich in einen hineinfühlen und einem auch wirklich beistehen kann. Von dem man weis, dass man an der richtigen Adresse für solche Themen ist. Und man sollte sich nicht scheuen es zuzugeben. Es ist nichts Schlimmes oder Unmoralisches. Es kann unglaublich schön sein, wenn man es denn akzeptiert. Wenn man diese Gefühle in einem zulässt und nicht unterdrückt. Man macht sich sonst nur selbst fertig und irgendwann kann es tatsächlich dazu kommen, dass man mit der ganzen Situation, mit der Verheimlichung völlig überfordert ist und man daran voll und ganz zerbricht. Man sollte keine Angst davor haben, auch wenn es völlig neue Wege sind, die man bestreitet.“ Micha hatte fast direkt in die Kamera gesehen. Er seufzte leise. Er hatte leicht zu zittern angefangen und merkte, wie Nero seine Umarmung um ihn noch etwas verstärkte. Er schmiegte sich vertrauensvoll in seine Arme und nahm eine von den Händen seines Schatzes. Der Reporter hatte ihn wie gebannt angesehen. War wie in einem tranceähnlichen Zustand gefangen und blinzelte kurz, um wieder zu sich zu finden. Er schluckte hart und fuhr sich über das Gesicht. „Wow, so eine große Ausführung hab ich in meiner ganzen Zeit noch nicht erlebt.“, meinte er lächelnd. „Noch eine etwas angenehmere Frage zu diesem Thema.“ Der Blondhaarige stoppte für einen Moment. „Wie haben Sie sich kennen gelernt?“ „Oh… das ist auch so eine Geschichte.“, meinte Micha leise lächelnd. „Wollen Sie wissen wie wir zusammen gekommen sind, oder uns kennen gelernt haben? Denn, unser Kennenlernen war nicht sonderlich aufregend, oder?“ Nero schüttelte leicht den Kopf. Lächelte, während er ihre Finger miteinander verhakte. „Ähm, dann eher wie Sie zusammen gekommen sind.“ Das hatte er eigentlich auch gemeint gehabt, nur diese Ausführung war wirklich ziemlich heftig gewesen, wie er fand. „Gut… Es war eigentlich nur ein ´harmloser´ Kuss zwischen zwei Freunden.“ Er hatte das „harmlos“, in Anführungszeichen gesetzt. „Nur, für mich war es nicht einfach nur freundschaftlich. Irgendwann kam es so, dass ich ihm alles gestanden hab, und kurz darauf waren wir ein Paar, nicht?“ Er blickte lächelnd zu seinem Schatz empor. Eine leichte Röte zierte die Gesichter der beiden und ein Kichern entfloh ihnen parallel. „Sie kannten sich davor schon?“ „Ja, wir kannten uns damals schon seit gut zwei Jahren.“ Wieder ein leises Lachen aus Michas Kehle. „Eine lange Freundschaft also. Dann noch eine letzte Frage zu dem aktuellsten Thema im Moment.“ Der Reporter grinste leicht. „Was machen Sie an Weihnachten?“ Diese Frage kam so unverhofft, dass dem Lilahaarigen erst einmal überhaupt nichts einfiel. Er überlegte einen Moment. „Wir werden schön zusammen feiern, nur wo, das darf ich Ihnen leider nicht verraten sonst ist die Überraschung hinfällig.“, meinte er. Linste kurz nach oben und bemerkte mit Genugtuung Neros fragendes Gesicht. „Achso, okay. Dann will ich da mal nicht weiter nachhaken. Wir wünschen Ihnen schöne Weihnachten und vielen Dank für das Interview.“, meinte der Blondschopf. Die beiden Schwarzen nickten ihnen noch zu, Micha nahm seine Tasche, legte einen Arm um Neros Hüfte und die beiden gingen von dannen. Der Kameramann allerdings hielt noch auf sie, bis sie aus der Schalterhalle verschwunden waren, ehe der Reporter die Abmoderation auf das ´Band´ sprach. „Na das war ja mal ein lustiger Typ, oder?“, meinte Nero schmunzelnd. Küsste Micha mitten im Gehen auf den Mund und ging dann hinunter zu den S-Bahnen. „Hmh… war nett.“ Micha nickte leicht. Grinste leicht vor sich hin und setzte sich dann bei den Gleisen auf eine der Bänke. Stellte seine Tasche zwischen seine Beine und gähnte leicht. „Du...“ Nero tippte ihm spielerisch an die Schulter. „Was soll das für eine Überraschung sein?“, fragte er schnurrend. Sah ihn lächelnd und neugierig zugleich an. „Tja, das wüsstest du jetzt gerne, was? Das wirst du noch früh genug erfahren, nur jetzt noch nicht.“ Micha zwinkerte seinem Schatz zu. Lehnte sich entspannt an seine Schulter und blickte aus dem Fenster. Weiße Felder flogen an ihnen vorbei und die Schneeflocken rieselten ruhig auf die diamantene Decke. „Sicher will ich es wissen, aber aus dir ist so oder so nichts heraus zu bekommen, wenn du nichts sagen willst.“, murmelte Nero schmunzelnd. Legte wieder einen Arm um seinen Freund. Legte sein Kinn leicht auf dessen Kopf und blickte ebenfalls nach draußen. „Da hast du ganz Recht.“ Micha schmunzelte leicht. Hauchte einen Kuss gegen Neros Kinn und schloss für einen Moment seine Augen. „Was machen wir heute noch?“ „Heute? Ich habe nichts geplant. Ich dachte eigentlich, dass du wegen des Fluges recht müde wärst. Aber wir können uns ja einen gemütlichen Abend machen, oder was meinst du?“ „Müde? Ich habe bestimmt schon fünf Tassen brutal starken Kaffee intus, schlafen werde ich da wahrscheinlich die nächsten zwei Tage nicht.“, grinste der junge Mann breit. Verharkte ihre Finger miteinander. „Aber ein gemütlicher Abend hört sich doch super an.“ Micha nickte und erhob sich langsam. „Oha… zwei Tage nicht schlafen. Was willst du in den zwei Tagen machen?“ Nero folgte ihm gemächlich und zusammen stiegen sie auch schon wieder aus. Micha legte, fast schon aus Gewohnheit, einen Arm um Neros Hüfte, während sie zu seiner Wohnung gingen. „Oh trautes Heim.“ Ein leises Lachen drang aus seiner Kehle, als er den Wohnungsschlüssel drehte, doch keinen Moment später wurde ihm spei übel. Ein unangenehmer Geruch lag in der Luft. Wahrscheinlich weil eine Zeit lang nicht gelüftet wurde. „Das tut ja direkt in der Nase weh.“, murmelte er erstickt, da er sich demonstrativ die Nase zugehalten hatte. Der Lilahaarige stellte seine Tasche im Gang ab und ging erst einmal durch die Wohnung um alle möglichen Fenster zu öffnen. „Tja, jetzt ist wohl kuscheln angesagt, wenn wir nicht erfrieren wollen.“ Er fröstelte leicht, lächelte aber dennoch. Für ihn würde es die nächsten Wochen nichts Schöneres geben, als mit Nero in den Armen irgendwo zu sein. Hauptsache war, dass sein Freund bei ihm war. Wo sie waren und wer dabei war, würde ihm im Großen und Ganzen egal sein. „Hm, hätte ich absolut nichts dagegen ein zu wenden.“, grinste Nero ihn breit an. Zog ihn langsam in seine Arme, küsste ihn sanft auf die Stirn während er seine Augen schloss. „Weist du, was ich jetzt gebrauchen könnte?“, schnurrte Micha leise in seinen Armen. Legte die seinigen ebenfalls um seinen Freund und blickte mit einem Lächeln zu ihm auf. „Ein heißes Bad.“ Ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Zügen ab. „Kommst du mit?“ „Du fragst mich tatsächlich ob ich will?“ Nero grinste ihn nur lieb an. Kicherte und nickte. „Wie könnte ich nicht wollen?“ „Ich kann dich ja nicht einfach hinter mir herziehen und dich einfach mal so in die Wanne stopfen.“ Micha kicherte leise auf. Zog seinen Schatz langsam mit in sein eigenes Badezimmer, schloss die Türe und blickte ihn dann für einen Moment mit einem sanften Lächeln an. Schloss ihn wieder in seine Arme und fingt gemächlich an ihn aus seinen Klamotten zu schälen. So viele Lagen, hatte selbst er im tiefsten Winter nicht an. „Schatz, kann es sein, dass dir heute richtig kalt war?“, fragte er mit einem lieben Schmunzeln. „Hmm… ja.“, gab Nero leise nuschelnd zu. Erschauderte für einen Moment unter Michas kühlen Fingern. Genoss es sichtlich von der Last seiner Anziehsachen befreit zu werden. „Na das wird sich ja dann ändern.“ Es war ein leises Flüstern Michas gewesen, der für einen Augenblick von seinem Freund abließ und den Wasserhahn der Wanne aufdrehte, da er das während seinen Entkleidungskünsten schlichtweg vergessen hatte. Oder war es nur wegen Nero allein gewesen? Ihm war es eigentlich egal, wegen was es gewesen war. Er war einfach nur unglaublich glücklich IHN wieder in seinen Armen halten zu dürfen. Es dauerte eine kurze Zeit, bis die Wanne voll und Micha ausgezogen war. Und sie dann endlich zusammen in das angenehm heiße Wasser steigen konnten. Nero lag rücklings in Michas Armen, hatte die Augen geschlossen und genoss ihre herrliche Zweisamkeit in vollen Zügen aus. Ebenso wie der Lilahaarige. Dieser hatte seine grauen Edelsteine ebenfalls geschlossen, seine Arme um den Bauch seines Freundes gelegt, während er nur sehr sanft mit seinen Lippen über dessen heiße Wange glitt. „Schatz… kannst du ES noch mal sagen?“, flüsterte Micha leise mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Nero blickte für einen Augenblick nach hinten. Grinste leicht und musste sich ein Kichern verkneifen. Drehte sich dann leicht zu Micha um, legte seine Arme um ihn und hauchte diese Worte gegen seine warmen Lippen. „Ich liebe dich.“, schnurrte er sanft. Schnappte flüchtig nach Michas Lippen, welcher die seines Freundes mit einem zärtlichen Kuss verschloss, ihn allerdings nach kurzer Zeit wieder löste. „Wieso erst am Flughafen?“, wollte der junge Mann flüsternd wissen. Streichelte seinem Schatz eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht, während er ihm liebevoll in die Augen blickte. Ihn mit der Nase anstupste und seinen Mund wieder leicht über seine Wangen gleiten ließ. Er liebte es einfach, Nero so nahe zu sein. Diese sanften Berührungen auszutauschen, die so voller Zuneigung waren. „Ich… habe es für den besten Moment gehalten.“, hauchte der Schwarzhaarige etwas heiser. Schloss entspannt die Augen und drehte sich nun vollkommen zu seinem Schatz um. „Vielleicht… oder sogar sicher, hatte ich ein wenig Angst vor dem, was danach gekommen wäre, hätte ich es dir schon früher gesagt.“ „Was hattest du denn gedacht, was kommt?“ Micha verbiss sich sanft in Neros Halsbeuge. Ließ seine Hände leicht über seinen Rücken gleiten. Nero wurde auf diese Frage hin, ziemlich rot im Gesicht. Schluckte kurz und überwand sich dann, es Micha zu sagen. „Richtiger… Sex.“, kam es dann zittrig von ihm. Micha hielt in seiner Bewegung inne. Hob Neros Kinn leicht an und lächelte einfach nur. Er verstand die Angst seines Freundes sehr gut. Küsste ihn flüchtig auf die Lippen und schüttelte dann den Kopf. „Honey, ich hätte dich doch nicht besprungen wie ein Tier.“ Er kicherte leise auf. Zog Nero zärtlich in seine Arme. „Nein, ich richte mich nach deinem Tempo. Du bestimmst den Zeitpunkt.“ Eine Hand des Lilahaarigen streichelte zärtlich über Neros Brust. „Und wie gesagt, wenn ich dir zu weit gehe, scheu dich nicht es zu sagen.“ Mit diesem letzten Satz verschloss er ihre Lippen wieder, während er seine Hände weiterhin auf Wanderschaft über Neros Körper schickte. Bei dem Gefühl der zarten Haut unter seinen Fingern ließen ihm warme und kalte Schauer über den Rücken laufen, was durch ihren sanften Kuss noch verstärkt wurde. Und mit Genuss hörte er das gedämpfte Keuchen seines Freundes, als seine Fingerspitzen über seine Schenkel glitten und dann auf seinem Hinterteil verharrten. Der junge Mann spürte das leichte Zittern, was Nero durchlief, als er mit sanftem Druck gegen seinen Eingang drückte. Hielt in seiner Bewegung inne und wartete einen Moment ab, doch es kam keinerlei Gegenreaktion seines Freundes, was sein Herz ein wenig schneller schlagen ließ. Sein Finger bewegte sich nur langsam. Gleichmäßig. Er wollte Nero anfangs nicht zu hart zusetzen. Und wie es den Anschein hatte, schien es dem Schwarzhaarigen nach einem kurzen Moment zu gefallen, was sein leises Stöhnen bewies, ebenso wie der leidenschaftliche Kuss es ihm sagte. Micha löste diesen gemächlich. Öffnete seine Augen einen Spalt weit und blickte Nero lächelnd an, welcher seine Smaragde geschlossen hielt und den Kopf leicht zur Seite neigte, als er die samtenen Lippen seines Schatzes an seinem Hals spürte. Ein weiteres Keuchen entfuhr Neros Lunge, als er einen weiteren Finger in sich spürte und als hätte man ein nicht isoliertes Kabel in die Wanne gelassen, durchzuckte ihn plötzlich ein kleiner Schlag, ähnlich einem Stromschlag, was ein unglaublich angenehmes Kribbeln in ihm auslöste. „Honey, wollen wir das… im Bett weiterführen?“, fragte Micha leise schnurrend an seinem Ohr. Knabberte zärtlich an Neros Ohrläppchen, während seine andere Hand sanft über dessen erigiert Glied glitt. „Hn… wenn… ich gehen kann, ja.“, kam es leise gestöhnt von dem Gefragten. Er grinste verlegen und lief rot an, als er seine glänzenden Augen öffnete und in Michas Antlitz blickte, welcher warm lächelte. „Ich denke schon.“ Micha nickte leicht. Küsste ihn noch einmal flüchtig, ehe er seine Finger aus ihm zurück zog und ihn freigab. Micha und Nero hatten beide ein Handtuch um die Hüften, als sie aneinandergekuschelt auf Michas Bett lagen. Sich gegenseitig kleine Zärtlichkeiten zukommen ließen und genossen. In einem sanften Kuss vertieft, während der Schwarzhaarige von Sekunde zu Sekunde unruhiger wurde, da der Druck in seinen Lenden immer weiter anschwoll. „Micha… ich muss was erledigen.“, kam es zittrig von Nero, welcher ein wenig rot im Gesicht wurde und zur Decke, anstatt in Michas Augen blickte. „Lass mich das doch für dich machen.“, schnurrte der Lilahaarige lächelnd an seinem Ohr. Glitt mit seinen Lippen wieder sanft über den Hals seines Schatzes und kicherte leicht in sich hinein. Dachte allerdings nach. Ob er es wagen sollte? „Zu zweit… macht es doch viel mehr Spaß.“ Wieder nur ein leises, anzügliches Schnurren, was über seine Lippen kam. Eine seiner Hände glitt zu dem lockeren Handtuchknoten seines Schatzes. „Außerdem hast nicht nur du… dieses leicht unangenehme Problem.“ Er kicherte leise auf. Küsste Nero sanft auf die Lippen. Blickte ihm dann tief in die Augen. Sein Lächeln war noch an Ort und Stelle. „Ich will dich nicht drängen…“, fügte er dann ernsthaft hinzu. Versuchte eine Reaktion in Neros Augen zu erkennen und sie war eindeutig. Es spiegelte sich Unentschlossenheit und Angst in ihnen wider. „Ich weis nicht… ob ich das zulassen kann.“ Neros Stimme zitterte leicht und war heißer. Seine Pupillen irrten in dem Zimmer umher, doch er war ruhig. Er zittert nicht und das war, fand Micha, schon einmal ein gutes Zeichen. „Schatz, den ersten Schritt hast du vorher schon zugelassen.“ Micha wollte ihn zu nichts überreden, er wollte nur, dass Nero seine Angst verlor. Mehr wollte er nicht. „Ich weis…“ Er stockte für einen Moment. Schloss die Augen und schüttelte kurz den Kopf. „Okay…“, meinte er dann nur. Drehte sich langsam von Micha weg auf die Seite und auf den Bauch. Der Lilahaarige zog nur eine Augenbraue nach oben. Beugte sich langsam über Nero und versuchte ihm ins Gesicht zu sehen. „Honey, was machst du da?“, fragt er leise. Er wusste wirklich nicht, was Nero da im Augenblick tat. „Das… das geht doch so…“ Neros Stimme zitterte stark. „Nero, wenn ich jemanden hätte vergewaltigen wollen, dann hätte ich mir eine Steckdose genommen.“, meinte Micha sehr leise. Küsste ihn auf die Wange und versuchte ihn langsam um zu drehen. Ihm gelang es nach ein paar Sekunden und entdeckte zu seinem Glück ein leichtes Lächeln auf Neros Zügen. „Sorry, aber anders hätte ich es nicht sagen können. Süßer ich will Dein Gesicht sehen. DICH sehen. Nichts anderes, obwohl deine Rückenansicht schon auch sehr anziehend ist.“ Er grinste leicht. Küsste ihn wieder flüchtig und streichelte ihm leicht über die erhitzten Wangen. „Du willst... meinen Rücken also nicht sehen?“ Der junge Mann schloss langsam seine Augen. Schmiegte sich in Michas Hand und nickte. „Niemals. Nicht wenn es um Sex geht.“, versicherte er seinem Freund mit einem sanften Schnurren. Nero war ein wenig rot im Gesicht. Seine Augen behielt er geschlossen. Nickte nur sehr langsam. „Ist gut.“, flüsterte der junge Mann dann leise auf. Öffnete seine Smaragde und blickte in die seines Freundes, welcher seine Fingerspitzen hauchzart über Neros weiche Haut wandern ließ. Micha sah ihn mit einem sanften Lächeln an. Hauchte einen kurzen Kuss gegen seine Lippen. Blickte ihn weiterhin an. Doch auch wenn Nero gesagt hatte, dass es okay war, erkannte er, dass sein Freund noch immer Angst hatte und auf eine gewisse Weise spürte er diese auch. Neros Arme und Beine waren ein wenig kühl. Was allerdings auch an den leicht geöffneten Fenstern liegen könnte. „Honey, du brauchst keine Angst zu haben.“, flüsterte Micha sanft an Neros Hals, an welchem er zärtlich knabberte. Hin und wieder einen kleinen Knutschfleck hinterließ und weiterhin mit seinen Fingern über den Astralkörper seines Schatzes flog. Langsam zu seinem Po glitt. Wieder spürte er das leichte Erzittern und im nächsten Augenblick, wie sich diese Spannung langsam aber sicher löste. Ihm somit zeigte, dass es tatsächlich in Ordnung war, was er im Stande war zu tun. Der Rothaarige erkannte ein kleines Lächeln auf Neros Lippen, was ihn selbst leicht schmunzeln ließ. Die geschlossenen Augen und die zerzausten Haare. Es war ein Augenschmaus, wie sich Neros zartgliedrige Finger leicht in das Bettlaken krallten, als ihn ein paar sanfte Stromschläge trafen, die ihm Micha schickte, während er leicht gegen einen gewissen Punkt in ihm stieß. „Ich… weis.“ Nero öffnete leicht seine Smaragde. Beugte sich kurz nach oben und schnappte nach Michas Lippen. Verschloss diese mit einem sanften, jedoch sehr fordernden Kuss und ließ sich langsam wieder nach hinten sinken. Zog den Rothaarigen mit sich und fuhr mit seinen Fingern leicht, ein wenig ängstlich, über dessen breites Kreuz. „Ich… bin bereit.“, kam es leise gestöhnt von dem jungen Mann unter Micha. Ihre Zungen umschmeichelten sich sanft. Zogen sich hin und wieder zurück und gingen erneut auf die Suche nach ihrem Gegenstück. „Okay…“ Michas Linke löste sich langsam. Versuchte so leise wie es ging die erste Schublade seines Nachschrankes zu öffnen, wurde aber mitten in der Bewegung von Nero aufgehalten. Eine dessen Hände war auf seiner und hielt ihn zurück. „Ich brauche… das nicht.“, murmelte der junge Mann leise. Löste den Kuss und blickte errötend zur Seite. Zuckte wieder kurz zusammen, als ihn ein weiterer kleiner innerer Schlag traf und konnte nicht anders, als leicht zu lächeln. „Du weist… wie du mich verrückt machst.“ Micha kicherte bei seinem letzten Satz nur kurz auf. Hauchte ihm einen sanften Kuss gegen die Lippen und betrachtete seinen Schatz mit einem Lächeln. „Bist du dir sicher? Ich… will dir nicht wehtun.“, flüsterte Micha mit leicht heiserer, erregter Stimme. „Tust du nicht… Gewohnheit.“ Nero zwinkerte leicht, wirkte aber dennoch ein wenig traurig. Schmiegte sich leicht an die Hand Michas, welche leicht über seine Wange streichelte. Der Rothaarige überlegte ein wenig, während er seinen Schatz beobachtete. Er hatte tatsächlich ein wenig angst, das sah und merkte man. Und irgendwie wollte er nicht nur seine Lust befriedigen, das wäre nicht in Ordnung. Und dennoch, das leichte Zucken und die glitzernden, verlangenden Augen sagten ihm wieder etwas anderes. Es war eine leicht verzwickte Lage und dennoch, als er den sanften Kuss wieder spürte, siegte seine Lust gegenüber seiner Vernunft. „Ich bin ganz vorsichtig.“, murmelte Micha in den immer wilder werdenden Kuss. Sein Herz schlug härter gegen seine Brust und das leise Grummeln Neros, als er seine Finger aus ihm zurückzog, ließ ihn schmunzeln. „Ich weis.“ Als wäre es Routine, hob Nero leicht sein Becken an. Legte seine ellenlangen Beine um Michas Hüfte. Drängte sich ihm ein wenig entgegen. Micha war tatsächlich ein wenig überrascht, dass Nero das so leichtfertig über sich brachte. Er hätte selbst gedacht, dass das ein mehr oder weniger großes Stück arbeit gewesen wäre, ihm zu vergewissern, dass er keine Angst zu haben brauchte. Aber es machte ihn nicht weniger glücklich, im Gegenteil. Sein Herz schlug immer härter gegen seinen Brustkorb. Seine Hände fingen leicht an zu zittern und ihm wurde heiß. Unglaublich heiß, als würde er seit Stunden in der Wüste der Sonne ausgesetzt sein. Doch diese Sonne war Nero. Er machte ihn völlig verrückt. Neros Bewegungen waren zurückhaltend. Immer noch spiegelte sich in seinen Augen ein wenig Angst, doch nur noch Ansatzweise. Seine Stimme war wie ein melodisches Lied und ihr nie endender Kuss setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass sich die beiden noch Stundenlang in die Augen sahen. Sich hin und wieder sanfte Küsse zusandten und sich in den Armen lagen. Nero Kopf lag leicht auf Michas Brust, welche sich wieder regelmäßig hob und senkte. Der Rothaarige kraulte seinen Freund zärtlich im Nacken und hörte mit einem Lächeln auf den Lippen das leise Schnurren, war seinem Schatz aus der Lunge entfloh. Sich gegen ihn rekelte und langsam aber sicher ins Land der Träume glitt. Micha konnte eine ganze Zeit lang nicht schlafen, obwohl er ziemlich geschlaucht war. Er war einfach zu glücklich. So überfüllt mit Gefühlen, die auf ihn einströmte und in ihm hausten. Doch auch er konnte seine Augen irgendwann nicht mehr offen halten. „Ich liebe dich.“, waren seine aller letzten Worte, ehe er in einen traumlosen Schlaf hinüber glitt und vor dem nächsten Mittag nicht mehr aufwachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)