A Hidden Love von Yamis-Lady (Mokuba x Noah) ================================================================================ Kapitel 6: Sturm ---------------- Kapitel 6 - Sturm Ein lauter Knall. Erschrocken wache ich auf und sehe mich um. Ich bin immer noch im Garten unter meinem Lieblingsbaum, aber klatschnass. Mittlerweile hat es ziemlich stark angefangen zu regnen und zu winden. Wie konnte ich bei so einem Krach nur schlafen?! Noch etwas benebelt stehe ich auf. Ein greller Blitz erleuchtet die eingetretene Dunkelheit und kurz darauf folgt ein lautes Grollen. Ängstlich klammere ich mich an den Stamm. Ich mochte Gewitter noch nie! Wie kann man auch nur so verrückt sein und bei einem Gewitter draußen im Garten schlafen? Ich bin selbst Schuld... Wieder ein Blitz und ein Grollen. Dazu noch eine mächtige Windböe, die mich fast umwirft. Ich muss so schnell wie möglich ins Haus! Langsam gehe ich zurück. Es ist stockdunkel, mit Ausnahme von den Blitzen, die alle paar Sekunden den Himmel erhellen. Gleich habe ich es geschafft. Ich kann schon die Umrisse der Haustür erkennen. "AAHH!!", schreie ich, als ein Blitz in einen unserer Bäume einschlägt. Die letzten Schritte renne ich zur Tür und rutsche auch schon kurz darauf auf dem nassen Boden aus. Der Baum, oder besser gesagt, dass was von ihm übrig geblieben ist, hat angefangen zu brennen. Während ich mich aufrappel gibt es wieder eine gewaltige Windböe, die mir meine Kette wegreißt. "Halt, nicht!!", rufe ich und renne dem Anhänger hinterher. Wieder blitzt und donnert es. Und da ich vor Angst die Augen zugemacht habe, weiß ich nicht mehr wo meine Kette mit Setos Bild ist. Hektisch sehe ich mich um. Ich will endlich ins Haus! Aber nicht ohne die Kette. Wenn ich sie später suche, dann ist sie bestimmt kaputt und total durchnässt. Ein weiterer Blitz. Ja, da ist sie! Schnell laufe ich hin und kurz bevor ich sie erreicht habe trägt der Wind sie davon. Fluchend renne ich hinterher. Mehrmals schmeißt der Wind mich um und lässt meine Kette immer weiter wegfliegen. So langsam macht es echt keinen Spaß mehr... Ich friere und habe Angst... Aber ich will das Wertvollste, dass ich von Seto besitze, nicht verlieren! Endlich! Die Kette hat sich auf einem Baum in den Ästen verfangen. Ruck zuck klettere ich hinauf und schnappe sie mir. Ich betrachte sie und hänge sie mir anschließend um den Hals. 'Jetzt aber schnell nach Hause...', denke ich und klettere wieder runter. Umglücklicherweise rutsche ich ab und kann mich grade noch mit den Händen festhalten. Ich riskiere einen Blick nach unten. Ohje ohje... Viel zu hoch zum Springen. Es blitzt erneut. Ich will Heim! Vorsichtig versuche ich mich zum Stamm zurückzuschwingen und runterzuklettern. Leider gefällt das meinem Handgelenk gar nicht und ich lasse vor Schmerz los. Im letzten Moment kann ich mich noch am Stamm festkrallen und rutsche dann runter. Mit schmerzverzerrtem Gesicht betrachte ich meine Hände. Auch wenn es sehr dunkel ist, kann ich sehen, dass sie blutig sind. Es blitzt noch heller und der Donner ist noch lauter als zuvor. Fast panisch halte ich mir die Ohren und mache meine Augen fest zu. Ich habe furchtbare Angst... Ich hasse Gewitter! Wieso ist Seto nicht hier? Er hat mich damals auch getröstet. Es blitzt unbekümmert weiter und ich werde immer panischer. Ich will nicht, dass mir das Gleiche passiert!! Als in der Nähe wieder ein Blitz einschlägt renne ich einfach los. Ich weiß zwar nicht wohin, aber besser als rumzustehen. Ich will einfach nur nach Hause zu Seto, zu Joey und zu Noah. Es blitzt immer und immer wieder und auch der Donner tut sein Bestes. Mittlerweile habe ich total die Orientierung verloren. Ok, jetzt bin ich wirklich in Panik. Was mach ich jetzt nur?! "SETO!!", rufe ich. Es blitzt und donnert fast gleichzeitig und ich renne weiter. Ich renne, als ob ich damit dem Gewitter entkommen könnte. Bei einem erneuten Blitz sehe ich in meiner Nähe etwas. Eine kleine Höhle wie es aussieht. Aber mir egal, hauptsache ich bin nicht mehr im Regen... Ich hatte recht es ist eine kleine Höhle. Ungefähr 5 Meter lang und 2 Meter breit. Zitternd setzte ich mich in die hinterste Ecke. Es ist feucht und riecht modrig. Trotzdem ist es mir so lieber. Traurig ziehe ich meine Knie an und lege meinen Kopf darauf. Es blitzt und regnet und donnert im gleichen Rhythmus. Aber irgendwas ist andres... Und dieses 'Andere' gefällt mir gar nicht. Es ist ein merkwürdiges Pfeifen, dass immer näher zu kommen scheint. 'Haben sie im Radio nicht gesagt, dass heute Sturmgefahr ist?!' Entsetzt wird mir klar was für ein Pfeifen es ist... Ein Tsunami... Ich versuche mich noch mehr in die Ecke zu drücken. Wie soll ich bloß einen Tsunami alleine überstehen?? Bis jetzt habe ich erst einen miterlebt. Aber da war Seto bei mir. Da haben wir noch bei Gozaburo gewohnt... Was mache ich nur? Wenn der Tsunami den Eingang zur Höhle verschüttet, dann komme ich hier nie mehr raus. Und keiner weiß wo ich bin... Aber wenn ich die Höhle verlasse, dann... werde ich womöglich weggeweht... oder schlimmeres... Vor lauter Angst, dass der Tsunami immer näher kommt, ist mir schon richtig schlecht. Ich mache fest meine Augen zu und versuche an etwas anderes zu denken. Es bringt jedoch nicht viel. 'Ach Noah... Wärst du doch jetzt hier...', denke ich verzweifelt. Aber warum Noah? Und nicht Seto? Warum fällt mir gerade jetzt auf einmal Noah ein?? Ich will doch, dass Seto bei mir ist...oder?....... Nein. Ich will, dass Noah hier ist. Ich möchte, dass er bei mir sitzt und mich tröstet. Ich mag Noah! Ich... liebe ihn... Tränen kullern meine Wangen runter und immer verzweifelter wünsche ich mir, dass Noah da ist. 'Noah bitte....komm hierher... Noah.... Ich habe Angst.... BITTE!' "Moki..." Total erschrocken vergesse ich alles um mich herum. "Moki?... Hast du mich gerufen?" Ich sehe langsam hoch. Wie kann das sein?! Noah stehe direkt vor mir. "Noah...", bringe ich leise hervor, stehe auf und werfe mich in seine Arme. "Schhh... Ist ja gut. Sag mal, Moki... Wieso bist du nicht zu Hause? Joey sucht schon überall nach dir und Seto ist auch wieder aufgewacht...Logischerweise hat er auch mitbekommen, dass du verschwunden bist und hat fast alle Diener gekündigt, weil sie dich nicht finden können... Und dann kümmert er sich noch darum, dass alle Fenster gut verschlossen und abgeklebt werden... Du weißt ja warum." "Noah..." "Ist ja gut... Beruhig dich erstmal. Du bist ja vollkommen verstört..." "Noah... Ich... Ich habe solche Angst! Bitte bleib bei mir!! Lass mich nicht alleine!" Er nimmt mich fester in die Arme. "Keine Angst, ich bleib bei dir." Wir setzten uns in meine Ecke und warten. Es wird immer lauter draußen. Mein Puls rast auch schon schneller als Michael Schumacher mit seinem Ferrari... "Hey... Schht... Ist doch gut, du bist nicht allein. Ich passe auf dich auf. Entspann dich doch..." Noah meint es nur gut mit seinen Worten, aber sie machen mich nur noch nervöser. "Mokuba, bitte... Du machst mir langsam Angst... Was ist mit dir los?" Ich klammere mich fester an ihn. "Ich... Ich habe Angst..." "Vor was?" "Davor, dass... dass mir... und dir... das Gleiche passiert... wie ihnen..." "Wem? Und was ist passiert?" "Meinen.... Meinen Eltern.", schluchze ich und vergrabe meinen Kopf in seinem Oberteil. "Was war mit ihnen?" "Sie... sind in einem Gewitter ums Leben gekommen.", flüstere ich fast. "Aha.... Und... wieso?" "Beide waren Geschäftsführer in verschiedenen Ländern... und hatten eine Woche frei. Diese Woche wollten sie mit mir und Seto verbringen... Sie sind mit uns nach Amerika geflogen... Ich... Ich hatte mich so sehr gefreut mal mit ihnen was unternehmen zu können..." Noah wartet geduldig, bis ich wieder weiter sprechen kann. "Wir sind gelandet und in der Nacht... ging ein furchtbarer Sturm los. Ein Hurikan, glaube ich... Seto und ich waren im Keller und hatten uns... unter Matten und Decken versteckt... Plötzlich gab es einen lauten Knall und wir hörten Glas zersplittern... Es war furchtbar laut... und...." "Sch.... Ganz ruhig... Ich bin ja bei dir..." Beruhigend strich er mir über den Rücken. "Danke, Noah...." "Keine Ursache, mein kleiner Koi." "Koi?", frage ich verwundert und etwas entsetzt. "Was denn sonst? Erzählst du weiter?..." Ermutigt von seinen Worten fahre ich fort: "...Seto wollte nachsehen gehen.... Was los war.... Da kam Mutter und meinte, wir sollten ganz ruhig bleiben und ja nicht rauskommen. Danach ging sie wieder.... Wir hörten noch mehrmals Glas zersplittern und dann Schreie...." "...Wieso?.... Sind deine Eltern davongeflogen?..." Ich schüttel den Kopf. "Nein... Vater wurde nur herumgeschleudert, in ein Fenster rein... Verblutet. Und Mutter... Die haben wir nicht mehr gefunden... Dann kamen wir ins Waisenhaus... Unsre Eltern wurde nicht mal begraben... Und später kamen wir ja zu dir und deinem Vater..." "Ach, Moki... es tut mir so Leid..." Schluchzend drücke ich mich an ihn. "Aber, Mokuba... Wieso hast du dann Angst vor Gewittern?" "Ich denke, weil es an diesem Tag auch so schrecklich gewittert hat..." "Du meinst: Gewitter = Unglück?" "So in der Art, ja...." Es gab erneut einen lauten Knall und ein greller Blitz zuckte über den Himmel. Das Pfeifen war kaum noch zu ertragen. Teilweise flogen dicke Äste oder andere Sachen an der Höhle vorbei. "Seto macht sich bestimmt große Sorgen....", sage ich leise und versuche nicht mehr nach Draußen zu sehen. "Ja, das tut er.", sagt Noah und streichelt mir weiterhin den Rücken. Die ganze Nacht über saßen wir so da und haben gewartet, dass der Sturm sich verzieht. Gegen Morgen wurde es allmählich wieder ruhiger, bis es schließlich wieder friedlich still war. Vor lauter Angst habe ich kein Auge zugetan und Noah war beschäftigt mich zu beruhigen und trösten. Ziemlich fertig stehen wir also auf und strecken uns. Vor der Höhle sieht es katastrophal aus. Überall liegen Äste oder andere Gegenstände. Die Straßenschilder sind verbogen oder weggerissen. Die Häuser und Gärten sehen verheerend aus. Noah nimmt meine Hand und meint: "Komm, gehen wir nach Hause. Sonst ruft Seto wahrscheinlich noch die Polizei..." Ich nicke und wir machen uns auf den Weg. Unterwegs reden wir nicht viel miteinander. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Ich frage mich, was wohl Seto sagen wird, wenn ich so nach Hause komme... "Verdammt...", sage ich und bleibe stehen. "Was ist?", fragt Noah und sieht überrascht aus. Ich sehe ihn verzweifelt an. "Noah... Was wird Seto sagen, wenn er dich sieht?..." "Keine Ahnung." "Noah. Du musst alleine zurück gehen. Durch die Hintertür. Ich will nicht, dass..." "Wieso soll ich durch die Hintertür? Nö, kommt gar nicht in Frage. Komm, Moki, du solltest dich lieber umziehen." "Aber, Noah. Verstehst du denn nicht?!" "Ich verstehe sehr wohl. Aber, ich sehe es nicht ein." "Was siehst du nicht ein?" "Ich sehe es nicht ein, dass ich mich verstecken soll weil ich dich liebe. Es kann ihm doch scheißegal sein ob ich da bin oder nicht! Das Leben wird für ihn genauso verlaufen wie immer. Ich werde ihn schon nicht fressen. Er würde mir eh nur schwer im Magen liegen..." Verzweifelt und mit Tränen in den Augen packe ich ihn am Arm. "Du kannst nicht mit mir auftauchen! Bitte! Ich will nicht, dass er dich wegschickt! Ich will dich nicht verlieren!" "Das wird schon nicht passieren. Er wird bestimmt nur heilfroh sein, dass es dir gut geht. Gehen wir weiter?" Nach einiger Zeit nicke ich leicht und wir setzten unsern Weg fort. Ununterbrochen stelle ich mir die unlogischsten Dinge vor, die Seto sagen könnte oder tun würde. "Mokuba! Mein Gott, wie siehst du denn aus? Komm rein und zieh dich schnell um. Seto wird ziemlich erleichtert sein, dass du wieder da bist... Öh... Noah?" Verwirrt sieht Joey ihn an. "Jo, hi Joey.", sagt Noah etwas kühl und betritt mit mir zusammen das Haus. "Äh... Seid wann bist du wieder in der realen Welt?" "Seit 2 Tagen." "Oh... alles klar... Ähm... Habt ihr euch unterwegs getroffen, oder wie? Seto wird nicht gerade davon begeistert sein..." "Von was soll ich nicht begeistert sein?" Erschrocken zucken wir alle zusammen. Das Seto sich auch immer so anschleichen muss... "Oh, hi Schatz... Ich habe grade nur Mokuba und Noah begrüßt.", sagt Joey und versucht dabei so zu klingen, als ob das das Alltäglichste wäre. Als Seto Noah bemerkt fällt ihm im warsten Sinne des Wortes der Unterkiefer runter. Es dauert einige Sekunden, bis er sich wieder gefangen hat. Es fällt ihm schwer sich zu beherrschen... "Mokuba. Geh dich umziehen!" "Seto..." "Keine Widerrede! Mach!!" Zwecklos. Mit ihm ist im Moment nichts anzufangen. Ich werfe Noah einen Seitenblick zu und gehe dann in mein Zimmer. TBC... So langsam nähern wir uns dem Ende. Bitte um Kommis. ^^ Baba Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)