Final Fantasy Two Realistics The Worldportal von Rikku_Nox (Part 26-30) ================================================================================ Kapitel 2: Die Wende -------------------- Kapitel 27: Die Wende »Ihr Herz ist ohne jedes Mitgefühl, ihr Mund führt vermessene Reden. Jetzt umzingeln sie mich; sie lauern darauf, mich niederzustrecken, wie gierige Löwen, zum Sprung bereit, lüstern auf Beute, um sie zu zerreißen.« Der 17. Psalm In der gesamten Halle herrschte eine unangenehme Spannung, die alle Anwesenden zu erdrücken drohte. Kim selbst konnte kaum atmen vor Furcht. Sie hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde, aber da war er, stand nur wenige Meter von ihr entfernt und sie konnte nicht flüchten. Sie konnte es einfach nicht fassen. Sedas hatte wirklich Sephiroth zurück geholt, weil er sich davon versprach, dass Kim so die schwarze Substanz verlor. Das würde sie auch, dachte sie grimmig. Aber dabei würde sie auch ihr Leben verlieren und bestimmt würde Sephiroth auch keinen der anderen in diesem Raum verschonen. Momentan sah er sich aber einfach nur um, schien aber nicht im geringsten verwirrt zu ein. Kim schauderte und versuchte irgendwie die Fesseln zu lockern, was ihr nicht gelang. Sedas, der Sephiroth am nächsten stand, musterte diesen genaustens, verschränkte dann die Arme und sagte »Hör mir genau zu... ich habe dich aus der Vergangenheit hier her, in die Zukunft, geholt, damit du mir bei meiner Unternehmung helfen kannst.. und ich bitte dich nicht darum, sondern werde dich zur Not auch zwingen!« Kim schluckte. Das würde sich Sephiroth sicher nicht gefallen lassen. Aber im Moment sah er Sedas nur aufmerksam an, ohne etwas zu sagen. Vermutlich analysierte er die momentane Situation in welcher er sich plötzlich wiedergefunden hatte. Die anderen Ageguards waren vollkommen still und starrten den weißhaarigen Mann an, als sei dieser der Teufel persönlich- was gar nicht mal so abwegig war. Sie schienen wohl zu spüren, dass er sehr gefährlich war, dass etwas wirklich böses von ihm ausging. Hojo war auch still, aber er grinste aufgeregt und war alles andere als ängstlich. Kim sah zu ihm rüber so gut sie es konnte. Sie fragte sich, warum er wollte, dass Sephiroth zurückkam. Aber dann fielen ihr die Worte von Cloud ein. Hojo brauchte keinen guten Grund um Sephiroth zurückzuholen, schließlich war er ja auch sein Vater. Der einzige der ruhig und ernst blieb war Sedas, der Herr der Zeit, der sich seinem Ziel näher denn je fühlte. Er stand immer noch da und sah Sephiroth an, als wollte er ihn bändigen »Ich will..« fuhr er fort und zeigte auf Kim »Dass du die schwarze Substanz aus ihr holst..« Kim sah zu ihnen und musste sofort wieder wegsehen, als sie Sephiroths Blick striff, welchen sie noch nie hatte aushalten können. Der Mann mit dem schwarzen Umhang schloss die Augen und lachte leise »So.. die schwarze Substanz also..« Sedas zog verwirrt eine Augenbraue hoch und wollte etwas sagen, als Sephiroth plötzlich sein Schwert zog und dem Ageguardanführer einfach mit einem Hieb zu Boden warf. Sedas schrie vor Überraschung und schmerz auf, knallte hart auf den Stein und blieb dort regungslos liegen. Kim starrte entgeistert auf die Szene die sich vor ihr abspielte und riss noch kräftiger an den Fesseln. Auch die anderen Ageguards starrten schockiert zu ihrem Anführer und Sephiroth, konnten sich aber nicht rühren, weil die Verblüffung ihre Körper lähmte. »Ich werde mir die schwarze Substanz holen, du Narr..« Sagte Sephiroth und ließ das Schwert sinken, von dessen Schaft Blut lief und zu Boden tropfte »Aber nicht für dich oder weil du es so willst..« Jetzt wurden die anderen Ageguards aktiv. Needle und Versaav traten vor, zogen ihre Substanzen und riefen ihre Bestien, die sich sofort auf den Gegner stürzten, während Aquila zu Kim stürzte und zu deren Verblüffung versuchte, den Knoten zu lösen. »Wir haben wohl ziemlichen Mist gebaut!« Nuschelte Aquila, woraufhin Kim ernst nickte. Hinter ihnen ertönten Kampfgeräusche. Jetzt tröstete es Kim, dass die Ageguards ebenfalls Endless Bestien hatten, denn gegen diese konnte Sephiroth unmöglich eine Chance haben. Aquila sah kurz über die Schulter und wurde immer blasser, was auch Kim dazu bewegte, zu den Kämpfenden zu sehen. Es war unfassbar. Sephiroth nahm es mit beiden Monstern auf, ohne sichtlich angestrengt zu sein. Seine Kraft war den beiden Endless Kreaturen ebenwürdig? Wie konnte das sein? Kim wandte sich rasch wieder ab und schnappte nach Luft, da es ihr fast unmöglich war zu atmen. Ihre Angst war viel zu groß. Aquila hatte die Fesseln um ihre Handgelenke gelöst »Keine Sorge! Dir wird nichts passieren, das garantiere ich dir!« Kim richtete sich auf und sah den Jungen dankbar an. Er war wirklich der einzige der Ageguards, der einigermaßen normal war und noch nicht ganz dem Bösen verfallen. Er wollte sich gerade über die Fesseln an ihren Fußgelenken hermachen, als hinter ihnen ein furchtbarer Schrei ertönte. Beide drehten sich um und erblickten Needle, die von Versaav vor einem tödlichen Schwerthieb geschützt worden war. »Ver.. Versaav..« Rief Needle entgeistert aus und schlug sich die Hand vor den Mund. Versaav grinste leicht und sank dann auf die Knie »Es.. tut mir.. Leid..« Mehr brachte er nicht mehr heraus, da er nun zur Seite fiel und aufhörte zu atmen. Needle schüttelte den Kopf »Nein..« Ihr kamen die Tränen und langsam tasteten sich ihre zitternden Hände zu Versaav. Endless Ifrit brüllte auf und verschwand dann im Nichts, denn ohne seinen Herrn konnte er nicht in dieser Welt existieren. »keine Sorge.. er wird zum Planeten zurückkehren und mir somit noch dienlich sein..« sagte Sephiroth, woraufhin Needle ihn wütend anstarrte »Halt deine Klappe!« »Ich muss ihr helfen!« rief Aquila, sprang auf und rannte auf die beiden zu. Kim machte sich derweil wieder an den fesseln zu schaffen. Sephiroth durfte die schwarze Substanz nicht bekommen. Das war momentan die Hauptsache. »Na warte! Endless Shiva!« rief Needle aus und ihre Bestie erschuf mit einer geschmeidigen Bewegung fünf spitze Eisgeschosse, die sie auf Sephiroth schickte. Doch dieser lachte nur verächtlich und wehrte die Attacke mit dem Zauber Reflektor ab, was zur folgte hatte, dass die Geschosse zurückgeschmettert wurden. Endless Shiva wich ihnen mit einem Sprung zur Seite aus, was aber zur Folge hatte, dass eines der Geschosse Aquila, der Needle zur Hilfe eilen wollte, genau im Bauch traf. Der rothaarige Junge schaffte es nicht einmal aufzuschreien. Er riss nur die Augen auf, kam ins stolpern und fiel der Länge nach hin. »Aquila!« Schrie Needle und starrte zu ihm rüber, dann sah sie zitternd zu Sephiroth und flüsterte entgeistert »Was haben wir getan..?« Das sollte das letzte sein, was sie sagte, da Sephiroth sie nun am Kragen hochzog und einfach mit dem Schwert durchbohrte. Dann warf er sie von sich und ging auf Kim zu, die hektisch an den fesseln riss, sie aber so nicht abbekommen konnte. Ihr Glück war es, dass Sephiroth durch Hojo abgelenkt wurde und sich zunächst mit dem Professor befasste. Auch er sollte es nicht überleben. Kim wurde immer panischer. Sie zog und zerrte an dem Strick, der sich dadurch nur immer fester um ihre Gelenke schnürte. Mit rasendem Herzen sah sie zu Sephiroth, der sich Hojos entledigt hatte und nun wieder Kurs auf sie nahm. Kim schrie auf und wollte sich schon abschreiben, als ihr etwas ins Auge stach. Aquila regte sich noch. Zwar lag er in seinem eigenen Blut und schien mehr tot als lebendig zu sein, aber er hatte trotzdem noch die Kraft, seine Substanz zitternd aus der Hosentasche zu ziehen und zu stammeln »Endless... Phönix.. beschütz.. sie.. bring sie.. weg.. von hier..« Die Substanz in seiner Hand leuchtete auf und seine Bestie erschien, geboren aus einer grellen Flamme, die inmitten des Raumes erschienen war. Phönix kreischte auf und führte den letzten Wunsch seines Herrn sofort aus, indem er auf Kim zuflog, sie packte und Richtung Decke flog, welche er einfach mit einem Feuerstrahl zerstörte. So schnell er konnte, schoss Endless Phönix durch die kalte Luft, gegen den Regen ankämpfend, der wieder zugenommen hatte. Er hatte die Berge fast überquert, da schrie das Monster gellend auf und stürzte dem Boden entgegen. Kim kreischte laut, krallte sich in die Federn des dunklen Monsters und hielt dann den Atem an, während der Boden immer näher kam. Schließlich knallte Endless Phönix auf den Stein und Kim wurde im hohen Bogen von seinem Rücken geschleudert, rollte über den steinigen Boden und blieb schließlich auf dem Bauch liegen. Sie stöhnte leicht, stemmte sich in die Höhe, setzte sich hin und starrte fassungslos zu Endless Phönix, der sich auflöste. »Oh.. Aquila..« Flüsterte Kim verbittert und ließ den Kopf hängen. Er hatte ihr eben das Leben gerettet und sein eigenes war nun vorbei. Wieso musste es nur soweit kommen? Kim sah zum Himmel, der voller dunkler Regenwolken war. Sie konnte es nicht glauben. Die Ageguards waren wirklich besiegt. Aber dafür hatten sie jetzt einen neuen, oder besser gesagt alten Feind. Sephiroth, dessen Ziel es war, ein Gott zu werden. Im nachhinein hatte Kim irgendwie mitleid mit den Ageguards, die ihr Leben lassen mussten, obwohl sie eigentlich selbst daran schuld waren, schließlich hatte Kim sie gewarnt. Trotzdem. Sie beschlich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Ageguards eigentlich nicht böse waren. Immerhin hatte Aquila ihr geholfen zu fliehen. Andererseits war wegen ihnen Sephiroth zurück und Kim hatte im Moment nur eine Chance gegen ihn anzugehen. Sie musste so schnell wie möglich Cloud und die Anderen informieren. Das Problem dabei war nur, dass sie sich hoffnungslos in den Bergen verlaufen hatte und keine Ahnung hatte, wo die Anderen sein könnten. Sie wären bestimmt im Cosmo Canyon gewesen, hätte Kim diesen Ort nicht zerstört... Sie seufzte schwer und ließ sich auf einen niedrigen Stein nieder, um sich etwas auszuruhen, da ihr die Füße wehtaten. Es regnete immer noch und Kim irrte durch die Berge, ohne einen geeigneten Unterschlupf zu finden, obwohl es hier irgendwo Höhlen geben müsste. Sie hoffte nur, sie würde hier weg sein, ehe Sephiroth sie fand. Die Tatsache, dass er jetzt hinter ihr hersein würde, um sich die schwarze Substanz zu holen, beunruhigte sie ungemein, erst recht, weil sie jetzt noch mehr Macht besaß, weil Kim ihrem Hass freien lauf gelassen hatte. Und seit Sephiroth zurück war, zwickte es noch schlimmer in ihrem Bauch. Sie blieb nicht lange Sitzen, aus Angst, so irgendwie ihren Standort verraten zu können, was natürlich totaler Schwachsinn war. Obwohl, dachte sie hektisch, Sephiroth schien noch stärker geworden zu sein. Kim raufte sich die Haare und setzte ihren Weg rasch fort. Das Glück sollte ihr dieses mal hold sein, denn sie gelangte endlich an einen Höhleneingang und konnte sich so vor dem Regen schützen und vielleicht sogar aus diesen vermaledeiten Bergen finden. Die Höhle war sehr weitläufig und wurde von seltsamen, blauen Kristallen erhellt, von denen Wasser auf den Grund tropfte. Von dem Hauptweg, welchen Kim folgte, zweigten ab und zu auch mal kleinere Tunnel ab, aber sie weigerte sich, auch nur einen genaueren Blick in diese hineinzuwerfen. Diese Höhle war Kim nicht geheuer. Und zu ihrem komischen Gefühl kam auch noch, dass der Wind durch die Gänge heulte, was sich fast wie ein Ungeheuer anhörte. Manchmal war sie sich auch gar nicht so sicher, ob es wirklich der Wind war, oder tatsächlich ein Monster. Trotzdem ging Kim, sich umsehend, weiter. Die blauschimmernden Kristalle spiegelten sie wieder, wie in einem riesigen Spiegellabyrinth. Kim atmete flach und versuchte sich damit zu trösten, dass sie ein Monster sofort bemerken würde, wenn es versuchte sich anzupirschen, schließlich würde es sich ebenfalls spiegeln. Trotzdem ließ sie das unangenehme Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Umso größer war der Schock, als sie plötzlich an der Schulter berührt wurde. Sie zuckte arg zusammen und sprang mit einem lauten Schrei nach vorne, ehe sie anfing loszurennen, ohne sich umzudrehen. Ihr Herz raste wie verrückt. Es war wohl einfach die Gewissheit, dass Sephiroth zurück war und sie verfolgen würde, weil er hinter der schwarzen Substanz her war. »Kim! Bleib stehen!« Kim stoppte als sie die Stimme erkannte. Vorsichtig drehte sie sich um und fragte ungläubig »Tseng..?« Es war wirklich der Turk. Er stand einen guten Meter von Kim entfernt da und nickte beiläufig auf ihre frage hin. Kim sah ihn an, als sei er ein Geist oder eine optische Täuschung. Wieso war er hier? »Guck nicht so!« sagte Tseng und verschränkte die Arme »Ich bin wirklich Tseng und kein Geist!« »Aber.. aber..« stammelte Kim. Ihr Herz raste immer noch von dem Schock den sie erlitten hatte, als der Turk ihr die Hand auf die Schulter gelegt hatte. er hatte sich aber auch wirklich auf Panterpfoten angeschlichen. Tseng grinste etwas »Ich komme aus Rocket Town und wollte nach Nibelheim, deswegen lauf ich durch diese Höhlen..« Erklärte er und zuckte dann mit den Schultern »Aber was machst du hier? Ich hab mich schon gewundert als Cloud und die Anderen in Rocket Town auftauchten, aber du nicht dabei warst..« Sie starrte ihn einfach nur mit offenem Mund an. Rocket Town? Sie hatten die Stadt nach der Zerstörung durch den Fall der Rakete also wieder aufgebaut und- Kim stockte. »Cloud und die Anderen sind da?« Fragte sie erstaunt. Tseng nickte mit einem fragenden Gesichtsausdruck, was Kim im inneren dazu brachte lauthals aufzujubeln. Bis nach Rocket Town war es nicht weit und sie würde sich das Suchen ersparen. Begeistert sah sie den Turk an »Kannst du mich hinbringen? Alleine ist der Weg zu gefährlich für mich und außerdem würde ich an deiner Stelle eh nicht nach Nibelheim gehen.. da wimmelt es nur so von Verlorenen!« Tseng schien mit so einer bitte schon gerechnet zu haben, denn er schloss einfach nur die Augen und gab zurück »Klar.. aber nur..« Fügte er rasch hinzu »Wenn du mir erzählst was passiert ist!« Er machte eine ausholende Geste »Ich meine.. wieso du nicht bei Cloud und den Anderen bist..« Kim sah ihn überrascht an »Aber.. haben sie dir das nicht erzählt..?« Der Turk schüttelte den Kopf »Nein.. ich bin gerade gegangen als sie kamen und weil sie mich nicht sonderlich leiden können, habe ich kurzerhand beschlossen nicht hallo zu sagen..« »Oh..« machte Kim und senkte den Blick. Also wusste Tseng noch nichts davon, dass sie den Cosmo Canyon zerstört hatte und deswegen nicht mehr bei den Anderen war. Eigentlich sträubte sich in ihr alles dagegen, ihm es zu erzählen, aber das musste sie wohl, wollte sie, dass er ihr half nach Rocket Town zu gelangen. Sie seufzte schwer und sagte »Na schön.. ich erzähl dir alles unterwegs..« Damit war Tseng einverstanden, und so gingen sie gemeinsam weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)