Seraphim von Arlarion ================================================================================ Kapitel 5: Bettruhe ------------------- Ares lag schlafend da. Spürte nichts, träumte nichts. Es war so, als würde er nur noch fallen und keinen Boden unter den Füßen haben. Keinen sehen. Nichts, außer dieser angenehmen Dunkelheit. Mit den Schmerzen die er hatte, konnte Galimarel nicht schlafen. Darum begnügte er sich damit, Ares etwas zu beobachten. Still, um ihn nicht aufzuwecken, verharrte er die ganze Nacht über etwas weiter weg neben Ares liegend. Ares schlief durch, bis der Morgen fast da war. Da regte er sich das erstemal. Er drehte den Kopf beiseite und verzog etwas das Gesicht, dann kam auch schon ein Schmerzenslaut. "Hnn..." zwar schleif er noch halb, aber dennoch spürte er so langsam den Schmerz aufkommen, welcher durch die Rippen und der Wunde verursacht wurde. Bewegen wollte er sich, aber konnte es nicht. Müde wie er war, sah er Ares schweigend bei seinem kleinen Kampf zu. Tun konnte er nichts, also tat er auch nichts. Schweigend beobachtete er Ares aber genauestens. Er würde den Jungen stillhalten, wenn es sein musste. Noch war der Schmerz für den jungen Mann erträglich, doch verschlechterte dies sich zunehmest, als er immer wacher wurde und dann die Augen öffnete. Sie sahen sich um und entdeckten dann den anderen. Etwas Hilfesuchend sah er ihn an. Galimarel dachte über eine mögliche Lösung nach. "Tut es sehr weh? ", fragte er sanft und einfühlsam und stand dann auf. Die Flügel noch immer möglichst unbewegt, kam er auf Ares zu. Er konnte etwas gegen Ares' Schmerzen tun. Aber nur, wenn es diesen wirklich quälte. "Ja..." sagte er. Seine Hände zogen an den Fesseln. Weit konnte er sie ja nicht bewegen. Er schloss wieder seine Augen, räkelte sich etwas, doch selbst seine Füße waren festgebunden, damit er sich nicht drehte. Den Kopf drehte er ebenso wieder. "Hnnn....g" "Halt still... beweg dich nicht und entspanne dich etwas. ", sagte Galimarel leise und legte sanft und wie ein Hauch seine rechte Hand auf Ares' gebrochenen Rippen. Dann schloss er die Augen. Still begann er mit dem kleinen Zauber. Es war einer der wenigen Zauber, welche Galimarel überhaupt beherrschte. Langsam begann die Schmerzen von Ares weniger zu werden... dafür begann Galimarel einen stechenden Schmerz in der Seite zu spüren. Nicht bewegen? Das war einfacher gesagt als getan. Dennoch versuchte Ares es. Versuchte still zu halten, selbst wenn der Schmerz durch die Hand etwas schmerzlicher wurde. Sachte verebbte der schmerz. Irgendwie wunderte er sich, wohin der Schmerz wohl verschwand. Nachdem der Schmerz erträglich geworden war sah er Galimarel an. "Warum...tust du das?" fragte er ihn. "Warum tue ich WAS?" , fragte er zurück. In seiner Stimme bebte es ein wenig, doch unterdrückte er den Schmerz, den nun ER trug. "Rede nicht... bleib still liegen. Bis deine Wunden alle verheilt sind, darfst du dich nicht bewegen, hast du verstanden? ", sprach er bestimmt auf Ares ein. Alles, was Ares von jetzt an tun würde, müsste Galimarel ertragen, da er dessen Schmerz gänzlich auf sich selbst genommen hatte. Bis Ares' Wunden also verheilt waren, würde er den Schmerz empfinden. Galimarel war sich so einiges an Schmerzen gewohnt, weshalb es ihm auch leichter fiel diese zu ertragen. "Das jetzt..." meinte er leise. Er sah dann leicht zu Boden und schwieg. Er hatte viel für ihn getan. Nun sollte er dann doch mal auf ihn hören. Zwar wollte er so einiges ihn fragen, aber die bestimmende Stimme von Galimarel lies ihn verstummen. Gut. Dann schloss er eben die Augen und ruhte sich aus. Galimarel atmete erleichtert auf als Ares das tat, was er gesagt hatte und lehnte sich leicht zitternd an die Wand zurück. In seinem Flügel pochte es... und seine Rippen schmerzten. Nun war er eine leichte Beute für Menschen, sollte der Arzt ihn doch verraten... Der Elf jedoch schlief noch seelenruhig in seinem Zimmer und er würde sicherlich niemanden verraten. Wenn dann würde er sich mit verraten, denn seine Weste war nicht die reinste. Erst gegen Mittag sah er nach den beiden, da er aufgewacht war. "Wie geht es euch?" fragte er und sah beide an. Etwas irritiert, was das Verhältnis anging, denn Ares lag ruhig da und sah ihn an. Im Gegensatz sah Galimarel recht.... schlecht aus. Galimarel hatte nur eine wirkliche Heilkunst in sich... Eine Mischung zwischen der tödlichen Vergiftungsmagie der Dämonen und der heiligen Heilmagie der Engel... Er absorbierte ganz einfach den Schmerz, doch konnte er keine Wunden heilen. Er sah mit trüben Augen zu dem Arzt herüber und schwieg. Die Schmerzen hatten schon etwas nachgelassen, doch dadurch, dass sie ohne Pause waren, nahm es den Seraphim doch sehr mit. Der Elf seufzte. "Ich weiß zwar nicht WAS sie getan haben, aber sicherlich war das nicht wirklich günstig." meinte er murmelnd. "Ich hole Schmerzmittel... für den Jungen..." fügte er hinzu, bevor er den Raum verlassen hatte. Ares wandte seinen Blick zu dem anderen Seraphim hinüber. Er sagte lieber nichts, auch wenn er gerne wollte. Galimarel war mehr als erleichtert. Er selber vertrug kein Schmerzmittel... doch wenn der Elf es Ares geben würde, dann würde es auch bei dem dunklen Seraphim wirken. Immerhin empfand er lediglich das, was Ares eigentlich empfinden sollte. Geduldig harrte er noch kurz aus, bis der Arzt wiederkam. Der Elf kam zurück und gab Ares das Mittel zu trinken. "Schlaf Junge...." sagte er leise und legte die Hände auf Ares Augen. Er sah dann zu dem dunklen Seraphim. "Kann ich etwas für dich tun?" fragte er ihn. Galimarel schüttelte etwas den Kopf. "Danke... wenn er schläft, geht es vorbei... danke, dass Ihr ihm geholfen habt. ", sagte er leise und atmete etwas tief ein, als er schon den Schmerz etwas schwinden fühlte. Der Elf nickte. "Er wird wieder fast den gesamten Tag durchschlafen. Das ist gesünder für ihn. Danch solle er aber etwas essen." meinte er. "Und du auch!" Er betrachtete Ares dann wider, welcher langsam wieder in den Dämmerschlaf hineingelangte. Galimarel aber sagte nichts mehr, denn dadurch, dass Ares einschlief, schwanden die Schmerzen und Galimarel konnte endlich einschlafen, was er auch sofort tat. Ares schlief wider mal ruhig in der schwarze Finsternis der Nacht. So wie am Abend zuvor. Es war ein sehr erholsamer schlaf für ihn, selbst wenn nicht seine Kraft aufgetankt wurde, sondern eher die Wunden geheilt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)