Wenn du schläfst von Meme (-***~Hindernisse ~|~ KaRe) ================================================================================ Kapitel 1: Schutz ----------------- Aloha ^^ Etwas später als gedacht (4 Monate *drop*), kommt endlich eine der Songfics, die ich online stellen wollte... Vielleicht hab ich ,ein wenig' am Thema vorbeigegriffen, aber ich hab mich einfach von der Musik leiten lassen. Kann sich jemand vorstellen über 7 Tage nur "Wenn du Schläfst" anzuhören? Nein? Dann tut es euch zumindest für diese Ff an. Man sollte den Song zumindest einmal gehört haben, damit man sich hier ein wenig "reinfinden" kann. Zudem ist das der 1. Teil... Der zweite ist noch nicht einmal in der Mache. D.h., dass ich den wohl erst schreiben werde, wenn dieser einigen gefällt ^^ Aber nur vielleicht... ;) Titel: Wenn du schläfst Untertitel: Schutz Kapitel: 1. Teil von zwei (+winzigem Epilog) Genre: Drama, Shonen-ai, AU Pairing: KaiXRay Warning: Strotzt vor OOCness, und die Geschichte greift vllt. ,ein wenig' am Thema vorbei! DC: Mir gehören nix! Entweder sind Takao Aoki oder Die Söhne Mannheims Besitzer der Hauptbestandteile dieser Ff. Lediglich die Idee belongs to me! *momentanen Englisch-Trip hat* <<" Und dann auch noch mit Fehlern ohne Ende! *drop* Widmung: Mir ganz allein zum B-day !!! (Muss mir doch auch mal was gönnen :3) "..." - gesagtes >...< - gedachtes ~_/...\_~ - Flashback Where will I go when you're away? - Songtext ~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~ Wenn du schläfst 1. Teil -***~Schutz Mit einem letzten, blutroten Leuchten versank die Sonne hinter dem Horizont und die Dunkelheit wurde Herr über die Welt. Die letzte warme Brise wehte über den weitläufigen Landstrich; Dann war da nur noch die Kälte. Vorsichtig hob er den schlafenden Jungen aus dem Wagen, trug ihn zu dem Anwesen. Die rubinroten Augen leuchteten im Dunkeln. Man konnte vieles in ihnen lesen: Trauer, Verbitterung, Zorn, Hass, Angst. Angst um den Schwarzhaarigen, den er in den Armen hielt und in sein Zimmer trug. Behutsam legte er ihn in das große Himmelbett. Er sah so gebrechlich darin aus. Das schwarze Haar hing ihm zerzaust ins Gesicht. Sie waren nicht mehr so lang, sie hatten gelitten in den letzten Wochen. Zärtlich strich der Silberhaarige über seine Wange. Die Haut war aschfahl und eingefallen. Allmählich klärten sich seine Gedanken wieder. Die Vorfälle hatten ihm stark zugesetzt. Das so etwas überhaupt hatte passierten können! Es war ihm nicht wohl bei dem Gedanken gewesen, als er ihn vor einem Monat allein lassen musste, doch der Chinese hatte alles lächelnd abgetan und gemeint, er würde die Zeit unbeschadet überstehen. Wie falsch er doch gelegen hatte! Leise ging er um das Bett herum, setzte sich dann darauf. Tief atmete er ein, um das Schluchzen, die aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Wieder strich er dem Jungen über die Wange. Nie hätte er gedacht, dass er je wieder eine Träne vergießen würde, doch hatten ihn diese Umstände dazu gebracht. "Ray...", flüsterte er leise. Ich will nur in Deiner Nähe sein, in der Nacht wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, ich bin wach wenn Du schläfst. Er würde hier wachen bis der Chinese wieder erwachen würde. Soviel hatte er durchmachen müssen, da konnte man ihm zumindest die Nähe geben, die er in der letzten Zeit kaum hatte. Vorsichtig bettete er Rays Kopf in seinen Schoß, lehnte sich gegen die Kissen, sah durch die dünnen Vorhänge in die Dunkelheit. Ununterbrochen streichelte er die Haut, die sich rauh und uneben anfühlte. Wieso hatte er ihn nur allein gelassen? Warum hatte er nicht auf sein Gefühl vertraut und war bei seinem Mitbewohner geblieben? Ja, sie waren nur Freunde, und doch kannten sie sich so gut wie Liebende. Schon als der Russe ihn zum ersten Mal gesehen hatte, war da etwas zwischen ihnen gewesen, mehr als Freundschaft. Doch nie hatten sie offen über ihre Gefühle gesprochen, geschweige denn gezeigt; Es hätte alles zerstören können. Jetzt ohrfeigte er sich innerlich, dass er sich dem Chinesen nie geöffnet hatte. Er war einfach zu sehr in sein Eiskalt-Image vertieft, dass er alles andere an Gefühlen beiseite geschoben hatte. Wie verbissen er doch gewesen war! Nur damit niemand in seinem Leben eine Schwachstelle entdeckte, so seinen Stolz verletzten konnte! Wie naiv war er bloß gewesen? Für ihn grenzte es schon an Dummheit, das hatte er jetzt verstanden. Und jetzt war es zu spät. Man hatte ihm das Wichtigste geraubt. Nicht seinen Stolz, nein, sondern das Lachen seines Liebsten. Dadurch, dass er seinen Gefühlen nicht vertraut hatte zu bleiben, war sein Stolz indirekt angegriffen worden. Er war so dumm gewesen! Und jetzt musste Ray darunter leiden. Nichts braucht so viel Schutz wie Du, in der Dunkelheit der Welt. Sogar Söldner hol ich hinzu, denn ein dunkles Reich hat uns umstellt. Und nichts braucht so viel Schutz wie Du, in der Dunkelheit der Welt. Sogar Söldner hol ich hinzu, denn ein dunkles Reich hat uns umstellt. Er hatte gesagt, er würde hierin Sicherheit sein und der Russe hatte ihm auch noch das Versprechen gegeben, dass ihm nichts geschehen würde. Denn: Kai hatte Feinde, aber nie hätte er gedacht, dass sie soweit gehen würden, einen unschuldigen Außenstehenden derart fertig zu machen. Zitternd seufzte der Silberhaarige auf, als es leise an der Tür klopfte. "Master Hiwatari?", drang es gedämpft durch das schwere Holz. "Komm herein...", sagte er leise, wollte Ray nicht wecken. "Was gibt es denn?" "Die Wachposten haben Stellung bezogen, alle Fenster und Türen sind geschlossen, Master!", gab er seinen Bericht. "Danke!" Der Braunhaarige verbeugte sich noch einmal und verließ dann so leise, wie er gekommen war, das Zimmer. Kais Augen wurden immer schwerer, nur mit Mühe konnte er sich wach halten. Doch er wollte nicht schlafen, nicht, wenn Ray dadurch einen Moment unbeachtet bliebe. Er zwang sich in das einzige Licht, eine einzelnen Kerze, neben sich zu starren. Leicht benommen schüttelte er daraufhin den Kopf, als es nicht klappte, legte sich dann in die Kissen, schloss die Augen etwas, ließ den Chinesen aber nicht aus seinem Blickwinkel. Er sah noch immer sehr mitgenommen aus, doch sein Zustand hatte sich gebessert, etwas, aber noch nicht gut genug. Der Russe hatte es nicht mehr ertragen können, Ray in dem weißen, sterilen Raum liegen zu sehen und gebeten, ihn nach Hause bringen zu dürfen. Er kannte das Risiko, aber ob er hier oder dort einfach nur dalag kam auf das selbe hinaus. Erinnerungen an den vorgestrigen Tag ließen ihn erschaudern. ~_/ Geschockt griff Kai nach seinem Handy, das vibrierend und klingelnd neben ihm auf dem Tisch lag. Schnell entschuldigte er sich, rannte aus dem Konfernzsaal. Das Meeting seiner Firma war ihm jetzt völlig egal, denn dieser Klingelton bedeutete nichts Gutes. Allein das es klingelte, erschauderte ihn. Es war Ray, der anrief, doch sollte er dies nur tun, wenn es um Leben und Tod ging. Natürlich hatte Kai das nur in seinem kühlen Humor von sich gelassen. Was hätte dem Chinesen auch in der bewachten Villa passieren können? Zitternd nahm er ab. "Ray?" "K-Kai?... Hilf... mir..." Ich will nur in Deiner Nähe sein, in der Nacht wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, ich bin wach wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, wenn Du schläfst, wenn Du gehst Ich will nur in Deiner Nähe sein, Deiner Nähe sein. "Ray? Ray!" Doch die Verbindung war abgebrochen. Er stürmte aus dem Gebäude, nicht auf die Blicke achtend, die man ihm zuwarf. Mit einem monotonen Piepen öffnete sich die Verriegelung seines Wagens. Er stieg ein. Seine Hände zitterten, als er den Schlüssel ins Zündschloss stecken wollte. Fluchend schlug er auf das Lenkrad, als der Motor auch nicht anspringen wollte. Nach unzähligen Versuchen heulte der Wagen schließlich auf, Kai gab Gas. Die roten Ampeln, die wütenden Schreie, die hupenden Autos ignorierend. Konstant blickte er auf die Straße, hielt das Steuer mit einer Hand, mit der anderen wählte er die Nummer, die ihm als einziges einfiel: Talas... Nach endlosen klingeln lassen hob dieser schließlich ab. "Kai? Mensch, bist du von Sinnen? Einfach so das Meeting zu verlassen! ... Kai? Kai!" "Tala, hör mir zu. Ray ist irgendetwas zugestoßen. Ruf alles an, was nötig ist. Mach dich auf das Schlimmste gefasst!" Eine Zeit lang herrschte Stille. "Geht's dir gut? Ich meine, seit wann interessiert dich dieser Chinese so?" "Verdammt, mach einfach, was ich dir sage!", schrie er. "Okay, Okay! Mach ich! In die Stadtwohnung?" "Ja", sagte er. "... NEIN! Vergiss es... In die Stadtrandvilla!" "Mach ich!" Er schwieg kurz. "Tala?" "Ja?" "Ich... ich hab Angst..." Und nichts braucht so viel Zeit wie Schutz, denn man findet sie kaum. Deshalb träumst Du, dass man Dich beschützt. Doch es bleibt nur ein Traum. Quietschend hielt er den schwarzen Wagen an. Die Auffahrt stand voll mit Polizei- und Krankenwagen. Doch auch die Reporter waren schon da. "Verdammt, gehen sie aus dem Weg! Lassen sie mich durch!", brüllte er. Keiner bewegte sich. Sie alle starrten auf den Eingang, aus dem zwei Sanitäter kamen, eine Liege tragend. "Ray!" Er arbeitete sich mit Händen und Füßen durch die Reportermenge. "Raa~y!" Abrupt blieb er stehen, als zwei Polizisten ebenfalls aus dem Anwesen kamen. Sie führten einen Lilahaarigen ab. Seine Lippen formten ein stummes "Das wirst du mir büßen!". Kai hatte nichts als einen eiskalten Blick für ihn übrig. Dann wollte er sich den Sanitätern zuwenden, doch sie waren schon fort. "Himmel-Herr-Gott nochmal! Sagen Sie mir endlich, wo sie ihn hingebracht haben!" Tränen liefen ihm übers Gesicht, die Hände hatte er zu Fäusten geballt und schlug damit auf die Theke der Rezeption. "Es tut mir Leid, Hiwatari-san, aber ich kann Sie nicht durchlassen." Ihre Mimik blieb völlig ausdruckslos. "Dann sagen Sie mir zumindest, wie es ihm geht!" "Verstehen Sie mich nicht? Ich darf Ihnen keine Informationen geben!", sagte die braunhaarige Empfangsdame ruhig. Kais Trauer wandelte sich in Zorn, doch die Tränen blieben. "Wissen Sie, wie es ist, wenn... wenn man einen nicht... zu dem Menschen gehen lässt, den man... liebt?", schrie er zum Schluss fast. Unterbrochen wurde er nur von ein paar Schluchzern. Und als ihm bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte, legte sich eine ungesunde Röte aus seine Wangen. Einige Besucher, die an ihnen vorbei liefen, schüttelten nur den Kopf oder warfen ihm mitleidige Blicke zu. "Bi... Bit-", stotterte er. Freundlichkeit gehörte nicht zu seinen Stärken. "Bitte!" Und ich möchte Schutz sein für Dich! In der Nacht und am Tag. Denn mich schützt Dein ewiges Licht! Und das hat mir gesagt: "So lassen Sie den Herren doch zu seinem Freund!" Ein älterer Herr mit Halbglatze stellte sich hinter den Russen, legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es wird schon nichts geschehen!" Die Braunhaarige nickte ungläubig. "Wenn Sie einverstanden sind." Der Grauhaarige nickte zufrieden. Dann gab er dem Russen einen kleinen Schubs, der ihn in Richtung Fahrstühle stolpern ließ. "4. Etage, Station I, links und dann den 2. Gang rechts, letzte Tür links, Zimmer 428a! Ist nicht zu verfehlen!" Kai nickte nur, sah noch den weißen Kittel in einem der Gänge verschwinden, bevor sich die Türen schlossen. Die Zeit, die der Aufzug brauchte um in das gesuchte Stockwerk zu fahren, schien ewig zu dauern. Doch galten seine Gedanken einzig und allein dem schwarzhaarigen Chinesen; den Mann hatte er schon fast vergessen. Mit dem erlösendsten Geräusch, dass Kai je vernommen hatte, glitten die Türen aus. Er stürmte hinaus, der Wegbeschreibung folgend, stand er schließlich vor besagtem Zimmer. Er zögerte die Tür zu öffnen, schämte sich zu sehr, dass er Ray so lange allein gelassen hatte. Nicht einmal hatte er ihn angerufen! Nicht einmal, um zu erfahren, ob alles in Ordnung sei. Verflucht sei sein Stolz! Zum ersten Mal seit langer Zeit schämte er sich wieder... "Wollen Sie nicht rein gehen? Er wird sich bestimmt freuen, sie zu sehen! Immer wieder fragt er nach Ihnen!" Woher wusste sie, dass er dieser jenige war? "Na, gehen sie schon!" Die Blonde lächelte noch einmal, öffnete eine Tür, verschwand darin. Noch ehe Kai die Tür öffnete, schallte er sich einen feigen Idioten. Vorsichtig steckte er den Kopf durch die Tür. Ein grelles Licht strahlte ihm entgegen. Es stand nur ein einziges Bett in dem Zimmer. "Ray?", flüsterte er. Der Angesprochene drehte sich langsam um; er lächelte. "Kai!" Von der Reaktion des Chinesen überrascht, setzte er sich zu ihm. "Wie - wie geht's dir?" Rays Lächeln verschwand so schnell, wie Wasser in der Wüste. "Den Umständen entsprechend..." Ich will nur in Deiner Nähe sein, in der Nacht wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, ich bin wach wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, wenn Du schläfst, wenn Du gehst Ich will nur in Deiner Nähe sein, Deiner Nähe sein. Durch eine lautstarke Diskussion sahen sie beide zur Tür. "Sie können da jetzt nicht rein! Er braucht seine Ruhe!" "Is' Doch nur für ein paar kurze Fragen. Reine Routine." Das schien die Frau noch mehr aufzuregen. "Wie ich Ihnen schon sagte, können Sie nicht zu ihm! Sagen Sie mal, verstehen Sie mich nicht?", rief die Krankenschwester, die Kai zuvor auf dem Flur getroffen hatte, dem Mann zu. "Bleiben Sie gefälligst hier!" Die Tür wurde jedoch trotz des Protestes der Blonden geöffnet. Ein schwarzhaariger junger Mann mit ernstem Gesichtsausdruck ging zielstrebig auf sie zu. "Entschuldigen Sie die Störung, aber ich bin hier, um ihnen ein paar Fragen bezüglich des Vorfalls zu stellen. Ich bin Kommissar Yammamoto!", stellte er sich mit fester Stimme vor, kramte einen Notizblock und Stift hervor. "Wenn Sie mir also bitte schildern würden, was vorgefallen ist?" Eine unbändige Wut stieg in dem Russen auf. Was fiel diesem Schnösel ein, hier einfach hereinzuplatzen? Konnte man denn nicht einmal in einem Krankenhaus vor solchen Typen in Ruhe gelassen werden? Das war ja die Höhe! Kai rieb sich die Faust, um dem Kommissar nicht an die Gurgel zu springen. Wie gern er es getan hätte! Doch Ray hielt ihn auf. "Nicht", flüsterte er, richtete sich an Yammamoto. Der schien gemerkt zu haben, dass er nicht darüber reden wollte. "Stellen Sie ihre Fragen. Ich merke, dass sie es nicht erwarten können!" Ray klang so ruhig, als würde er sich mit ihm über das Wetter unterhalten. "Kannten Sie den Täter?", fragte der schwarzhaarige Kommissar. Ray verspannte sich, bevor er antwortete. "Ja." Yammamoto machte sich die erste Notiz. "Und woher?" "Er ist - oder war - einer der Wachmänner in dem Anwesen, wo ich wohne." "Hatten Sie vorher je engeren Kontakt zu ihm?" "Nein. Ich hab ihn sonst nur von weitem gesehen, beziehungsweise, wenn er Kai bericht erstattet hatte. Aber dann bin ich ihm auch nie näher als ein paar Meter gekommen." "Kai... Das sind dann wohl Sie, wenn ich das richtig sehe?", wandte er sich an den Silberhaarigen, der zur Antwort nickte. "Gut. Und woher kennen sie sich, wenn ich fragen darf?" "Wir haben uns durch Zufall kennen gelernt und gemeinsame ... Interessen. Reicht das?", antwortete Kai verbissen. "Ja, ja, das ... gibt schon so einigen Aufschluss." Wieder machte er sich Notizen. "Kon, wissen Sie vielleicht, wie es zu dem Vorfall gekommen sein mag?" Die Knöchel von Rays Händen traten schon weiß hervor, als er sich mit den Fingern in die Decke krallte. "Nein." Yammamoto nickte wieder. "Gut, gut. Ich glaube, das reicht dann." Er steckte seinen Notizblock weg, ging zur Tür. "Falls ihnen noch irgendetwas einfallen..." "RAUS!", brüllte Kai. Der Kommissar zuckte merklich zusammen, verschwand plötzlich sehr eilig wirkend. Eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Der Russe starrte immer noch wutentbrannt auf die Tür. Wie konnte man sich nur so viel Dreistigkeit erlauben! Durch das Schluchzen des Chinesen wandte er sich ihm wieder zu. Ich will nur in Deiner Nähe sein, in der Nacht wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, ich bin wach wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, wenn Du schläfst, wenn Du gehst Ich will nur in Deiner Nähe sein, Deiner Nähe sein. Ray hatte die Beine angezogen und die Arme darum geschlungen, das Kinn auf die Knie gestützt. Sein Anblick war herzzerreißend. Kai konnte nicht anders, als auf seinen Stolz und Abwehr über Bord zu werfen, und Ray tröstend in den Arm zu nehmen. Er sagte kein Wort, doch dem Schwarzhaarigen schien die Geste allein schon zu beruhigen. Sein Schluchzen wurde leiser und die Tränen versiegten, anstelle dessen stellte sich ein ruhiges Atmen ein. Ray war eingeschlafen. Vorsichtig legte er ihn hin und deckte ihn zu. Kai strich ihm nochmal übers tränennasse Gesicht, ehe er selbst einschlief. Durch ein ziemlich nervendes Schütteln wurde er aufgeweckt. "Hiwatari-san? Ihr - ihr Freund ist verschwunden!" Mit einem Schlag war Kai hellwach. "Was? Wie kann denn das?" Die rothaarige Krankenschwester zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Irgendwie muss er unbemerkt am Schwesternzimmer vorbeigekommen sein!" Im Laufschritt liefen sie zu den Fahrtstühlen. "Wir haben ihn auf der ganzen Station I nicht gefunden. Wissen Sie vielleicht, wo er sein könnte?" Angestrengt dachte der Russe nach. "Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, auf das Dach zu gelangen?" "Sie glauben doch nicht, dass...?" "Nein, denken Sie nicht einmal daran. Aber er liebt die Höhe irgendwie..." Die Türen glitten auf und Kai und die Schwester stiegen ein. Nach zwei Stockwerken stiegen sie wieder aus, liefen einen Gang entlang um dann weitere drei Etagen mit dem Aufzug zu fahren, und die letzte Etage durch eine Treppe erreichten. Als Kai die Tür zum Dach öffnete, schien ihm zuerst die Sonne entgegen, die gerade aufging und ihn blendete. Erst ein paar Augenblicke später erkannte er Ray - am Rand des Daches stehend in den Sonnenaufgang blickend. Keiner bringt Licht in den Tag, der so dunkel ist. Und doch hast du zu Leben gewagt, weil es Richtig ist! "Ray?", fragte er vorsichtig. Der Schwarzhaarige drehte sich um, die rechte Hand umfasste das andere Handgelenk, beides drückte er sich gegen den Brustkorb. Blut tropfte ihm auf das weiße lange Hemd. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, doch Tränen liefen ihm über die Wangen. "Weißt du", sagte er leise. "Ich hab mit immer gewünscht, so einen wunderschönen Sonnenaufgang miterleben zu können. Wie die Welt aus ihrem Schlaf erwacht und die Farben langsam wieder scheinen im Glanz der Sonne. Es ist fast wie eine Wiedergeburt - für alle -, wenn du verstehst, was ich meine. Doch ich werde nicht mehr wiedergeboren. Das reinigende Licht wird mich nicht erhellen, sondern einen weiteren Tag voller Dunkelheit bringen, mich keine Farben mehr sehen lassen, wenn sie frisch erblühen. Für mich gibt ... es keinen ... Tag ... mehr ... ." Kai konnte sehen, wie der Körper des Chinesen zusammensackte. Es geschah wie im Zeitlupen - Tempo. Ray schien so unglaublich langsam zu fallen, doch auch nur so langsam schien Kai ihn zu erreichen. Mit einem waghalsigen Sprung hechtete er vor und erwischte noch das Handgelenk Rays, ehe dieser vorn über das Haus hinunterfiel. Sein Puls schien zu rasen. Der Chinese Baumelte regelrecht vom Dach hinunter, drohte aus Kais Griff zu entfleuchen. Unvermittelt tauchte neben ihm ein bekannter Rotschopf auf und packte Ray, zog ihn mit dem Russen hoch. Keuchend und zitternd hielt er den Chinesen in den Armen. "Ray...", flüsterte er immer wieder. "Mach doch die Augen auf! ... Bitte! ... Ray ..." Doch nichts braucht so viel Schutz wie Du, BITTE glaub mir das! Und Engel füg ich noch hinzu, ein Heer, das nur auf Dich aufpasst. Unruhig lief er den ganz auf und ab. Sich die Haare raufend und immer wieder einen Blick auf die Tür werfend, die dorthin führte, wo sie Ray hingebracht hatten. Kai hatte Angst um ihn. Als die Ärzte ihm den Chinesen abgenommen hatten, sah er blass aus, Blut klebte an seinem Körper, das aus Schnitten, mehreren Kratzern und einer Fleischwunde am Bauch, die er sich bei dem Sturz zugezogen hatte, lief. Wenn Tala nicht gewesen wäre, dann... "Jetzt setz dich hin! Du machst mich noch ganz konfus!" Der Rothaarige klappte sein Notebook zu, an dem er gearbeitet hatte, packte Kai bei den Schultern und sah ihn durchdringen an. "Er wird's überleben!" Der Russe fühlte sich dennoch irgendwie schuldig an dem, was passiert war, hatte er doch Ray allein gelassen und nicht darauf geachtet, dass das Personal zuverlässig war. Gerade, als ihm Tala immer näher kam, gingen die Türen auf und Kai befreite sich aus seinem Griff. "Hiwatari-san? Ihrem Freund geht es bestens. Sie können jetzt zu ihm", lächelte der Gauhaarige. Der Russe erkannte ihn sofort: Es war der Mann, der ihm die Erlaubnis gegeben hatte, zu Ray zu gehen. "Ich danke Ihnen!", gab Kai über die Schulter rufend zurück und lief den Gang zu dem Zimmer hinunter, das der Arzt ihm genannt hatte. Ich will nur in Deiner Nähe sein, in der Nacht wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, ich bin wach wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, wenn Du schläfst, wenn Du gehst Ich will nur in Deiner Nähe sein, Deiner Nähe sein. Das schwarze Haar hing ihm zerzaust ins Gesicht und auf die Schultern, hatten an Länge verloren. Nur eine Elle, aber es stach ins Auge. Seine Haut war immer noch unnatürlich blass, doch Kai schien es, als hätte er ein Lächeln auf den Lippen. Behutsam drückte der Russe seine Hand, sah ihn ununterbrochen an; Er schien in eine Starre gefallen zu sein. Nur das regelmäßige Heben und Senken seines Brustkorbes zeugte davon, dass Kai noch lebte. Das monotone Piepen einiger technischer Geräte und ein fast lautloses Tröpfeln des Tropfes waren in dem sonst leisem Raum zu hören. "Kai?" Verwundert schüttelte der Russe den Kopf, hatte nicht gemerkt, dass Ray aufgewacht war, obwohl er ihn die ganze Zeit lang angesehen hatte. Er lächelte ihn jetzt wirklich an und drückte seine Hand ebenfalls. "Warst du die ganze Zeit hier?" "Hmm", machte Kai nur, musste aufkommende Tränen zurückhalten, doch dem Chinesen war das Antwort genug. Er versuchte sich ein wenig aufzurichten, was ihm aber nur einen gequälten Schmerzenslaut von sich geben ließ. "Die Frage nach meinem Befinden hat sich wohl damit erledigt, wie?", grinste Ray schief und rieb sich über den Verband. "Hat dir mein Anblick die Sprache verschlagen, oder was?" "Du ... dämlicher Idiot!" Davon überrascht hörte der Chinese auf zu grinsen. "Kai? Du weinst doch nicht etwa, oder?", fragte er, war es jedoch völlig überflüssig, denn die Tränen liefen Kai in Strömen übers Gesicht. Ray wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Ein Kai Hiwatari, der sonst eiskalt und unnahbar war, weinte? Wegen ihm? Der sich um ihn sorgte und vielleicht Angst um ihn gehabt hatte? Das war unmöglich! Es musste einfach ein Traum sein! "Hör bitte auf damit, du machst mir noch Angst!" Schnell wischte Kai sich mit dem Handrücken über Wangen und Augen, hörte auf zu lächeln. Er sah wieder aus wie vorher, nur etwas zerzauster. Irgendwie war das alles viel zu unwirklich, als das Ray es wirklich glauben konnte, was hier und jetzt geschah. "Okay, lassen wir das." Zitternd hob er die Hand und strich Kai über die Wange. Kaum merklich lehnte dieser sich der Geste entgegen. "Holst du mich hier raus?" \_~ Ich will nur in Deiner Nähe sein, in der Nacht wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, ich bin wach wenn Du schläfst. Ich will nur in Deiner Nähe sein, wenn Du schläfst, wenn Du gehst Ich will nur in Deiner Nähe sein, Deiner Nähe sein. Als das erste Tageslicht das Zimmer erhellte, kehrten die Gedanken des Silberhaarigen in die Gegenwart zurück. Nur Rays schwaches Lächeln nach seiner letzten Frage sah er immer noch vor sich, bevor er wieder eingeschlafen war. Etwas ungelenk von der durchgemachten Nacht, richtete Kai sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Soviel war in den letzten Tagen passiert, was er einfach nicht begreifen konnte. Seine eigenen Männer hatten ihn hintergangen und den Chinesen vergewaltigt. Warum, dass wusste er immer noch nicht. Und er selbst hatte sich verändert. Er hatte geweint, um einen Menschen, der ihm anfangs völlig egal gewesen war; der ihm gezeigt hatte, dass das Leben auch Spaß machte und nicht nur von grausamen Taten beherrscht wurde. Doch auch hier zeigte sich, dass es der Wahrheit entsprach. Sein Leben, seine Gefühlswelt, sowie sein Verhalten mussten sich tatsächlich geändert haben, denn verträumt spielte er mit einer von den schwarzen Haarsträhnen, worauf der Chinese ein leises Murren von sich hören ließ, langsam die Augen öffnete. Ray blinzelte ein paar Mal, bevor er begriff, dass er nicht mehr die weiße Decke des Krankenhauses über sich hatte, sondern den Himmel seines Bettes und ein Paar wunderschöner roter Opale. Seine Hände zitterten ein wenig, als er sie hob und den Russen zu sich hinunterzog. Ihre Gesichter waren sich so nah, dass der Schwarzhaarige Kai warmen Atem auf seiner Haut spüren und jedes noch so kleine Detail in den blutroten Augen erkennen konnte. Er wollte etwas sagen, doch seine Kehle war zu trocken. So formten seine Lippen lautlose Worte. Kai lächelte ihn nur an. Ray war es Antwort genug. Schließlich lächelte ein Hiwatari nicht alle Tage! ~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~ So, das war's. Und, irgendwie hab ich da einen kleinen Fehler gemacht. In der Mitte der Ff hab ich eine Strophe doppelt genommen, was im Original gesungenem nicht vorkommt. Für meine Handlung aber nötig war... ^^" Habt Verständnis! Wenn einer möchte, schreib ich natürlich noch den 2. Teil. Das ist dann der, vor dieser ganzen Sache .. ^^° Bye Bye dat Kurai Vüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü~sch! ^____^ P.S.: Leider muss ich meine übrigen Ff's momentan auf Eis legen! Es tut mir furchtbar Leid, aber es läuft einfach nicht mehr alles so, wie ich mir das vorgestellt habe! Die Schule ist einfach die Hölle. Lehrer labern ohne Ende und blöken dann rumm, wenn man nachfragt, wenn man nichts verstanden hat. Dabei hängen bei uns in der Schule extra so wunderbare Plakate von Albert Einstein herum. Mit so klügen Sprüchen, wie Das wichtigste ist, dass man nicht aufhört zu fragen! *drop* Wenn da die Lehrer nicht die Blöden sind! Außerdem läuft der Rest meines Lebens auch net so berauschend. Wenn man mal ab und zu in meinen Weblog gesehen hat, der weiß auch, warum. Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür und könnt solange warten, bis bei mir wieder alles im Lot ist! Einen 'Tröster' hab ich noch: Der Epilog zu "Legend Of The White Tiger" wird in den nächsten drei Wochen online sein! :3 P.P.S.: Und; Häpieee~ Börsdäi duuuuu~ miiiiiiiiiiiiiiii~! *besoffen durch die Gegend taumel* XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)