Cross The Fire von abgemeldet (© by Mao_Anna & Caerdin) ================================================================================ Kapitel 3: A last golden day... ------------------------------- Hier kommt das nächste Chapter von uns! Wir haben uns wie immer viel Mühe gegeben und hoffen, es gefällt euch ;) Nun zu den Kommi-Kommis... @ Cat: Erstmals fettes für deinen Kommi! Wir machen auch schon so schnell wir können^^ Schön, dass dir Kais Gefühlslagen gefallen haben! Das war auch ne harte Arbeit! ^^° @ yamigirl4: Dankeschön! Es ist ein richtiges Kompliment, wenn euch die Kappis so nah gehen! Wir heulen ja auch immer beim schrieben!! T.T @ Arethelya: Na ja, wir denken das Kai, nachdem er zu Boden gerissen wurde, einfach in einer Art Trance war, sodass er das ganze gar nicht richtig mitbekommen hat. Außerdem: Hey! Wir reden hier von Kai! Aber Tyson-Absichten mag^^ Ja, um unseren kleinen Kai zu quälen schrecken irgendwie finden wir, passt diese Aktion zu Kai!^^° Danke für den langen Kommi!! @ SkyAngel: Danke für den Kommi! *freu* @ Siva-Blanque: Oh, vielen dank für deinen geilen Kommi!!! Und danke für den Pokal^^ Wird gerecht in 3 Teile zersägt XD! Keine Angst, Ray und Tala geht es gut! Sie kommen in diesem Kappi mehr dran! Ähm... ja... Emily... regelt das lieber unter euch *drop* @ alexia: THX for Comment! Bis zum nächsten mal! @ Sonnenblume18: Tja, leider wird da nix draus! Voltaire bleibt am Leben und er WIRD fies! Sorry^^° So sind wir nun Mal! ^^° Warum Tyson Kai gefunden hat? 1. Wegen dem Platz, an dem die beiden was gemeinsam haben 2. Weil Kai Tyson einen Tag zuvor auch geholfen hat 3. Tyson ist in unserer FF nett^^ 4. Unsere FF unterscheidet sich eben grundlegend von anderen DAS ist ein Geheimnis!!! *lach* @ yurico: ahhhhh! *ausflipp* Danke für deinen Kommi!!!!! DANKE!!! Klar haben wir Tala reingebracht! ^^ Der hat im Laufe der FF auch noch seinen großen Auftritt^^ Vielen Dank für dein Kompliment! Wir werden es uns zu Herzen nehmen!!!! @ Menteni: Schön, dass du unsere Entscheidung magst! Freut uns wenn du es traurig fandest^^° Danke! @ hikaze: Du hast geheult??? Ahhh...geil! Wir auch^^° 'türlich gibt's ne ENS!!! Thx 4 all! @ Shadow1987: THX!!! Wir beeilen uns auch^^ @ mya-chan: Danke fürs Lob!!! Wie gesagt, wir geben uns Mühe! @ koukoufanin: Danke für den Lob!^^ Und zu deiner Frage mit Pairings: Lass dich überraschen^^ XD @ MissKai: Cool, das du dazugekommen bist^^ Freut uns, dass dir unser Stil gefällt, vor allem auf die Gefühle legen wir viel Wert!! Danke für den Kommi!!! 3. Kapitel A last golden day... Als Kai am nächsten Morgen früh erwachte, schliefen die G-Revolution um ihn herum noch tief. Es schien beinahe so, als würde ein ganz normaler Tag beginnen, doch dem war nicht so. Kai wusste genau, wie wenig Zeit ihm und seinen Freunden noch blieb. Zwei Tage, das hatte er Tyson gestern noch gesagt. Das er allerdings schon morgen in der Frühe abgeholt werden würde, das hatte er ihm gezielt verschwiegen. Diese Worte waren ihm einfach nicht über die Lippen gekommen, zeigten sie doch mit erschreckender Grausamkeit immer und immer wieder sein eigenes Schicksal auf. Vorsichtig entkleidete sich Kai und wickelte sich seinen Verband vom Arm. Ohne es zu merken war er seinen gewohnten Weg gegangen. Von seinem Schlafplatz im Dojo durch die Küche ins Bad, wo er nun gedankenverloren den Wasserhahn aufdrehte. Ein Strahl kalten Wassers bahnte sich den Weg über Kais Rücken und für einen kurzen Moment raubte es dem jungen Russen den Atem. Doch schon nach einigen Sekunden gewöhnte sich seine Haut an die Temperatur des feuchten Nasses, das seinen Körper hinunter rann und sofort im Abfluss verschwand. Das Wasser im Duschbecken hatte am Anfang noch einen rötlichen Ton, verfärbte sich jedoch zusehendst in ein blasses Rosa. Seine Wunde, und mochte sie noch so klein sein, war wieder aufgeplatzt. Sie blutete und brannte erneut wie Feuer. Mit zusammengebissen Zähnen besah sich Kai seinen linken Oberarm. Was war gestern bloß in ihn gefahren? Er schämte sich dafür, wie er sich Tyson gegenüber verhalten hatte. Er hatte sich wirklich bloß gestellt, hatte es nicht geschafft seine Gefühle zu unterdrücken... Sie für sich zu behalten. Dabei hatte er doch immer stark sein wollen. Zunächst für seine Eltern, dann für seinen Großvater und schließlich, während der Zeit in der Abtei, dem Tode nahe, für sich selbst. Seine Stärke war etwas, was ihn nicht geraubt werden konnte. Sie war etwas, dass bei ihm war, ihn schützte, bis er sich seiner eigenen Schwäche hingab und in die Tiefe stürzte. "Ach! Und das war ein Grund, uns nicht einmal anrufen zu können?" Tala war sauer. Was dachte sich Tyson denn dabei, sie, auch nachdem dieser Kai schon gefunden hatte, weitere zwei Stunden suchen zu lassen? Sicher war es wichtig gewesen, Kai zu helfen, doch auch Tala und Ray hatten sich Sorgen um den Freund gemacht und nur zu gerne erfahren, wie es diesem ging. "Ich sag doch, es tut mir leid!", murmelte Tyson nur verlegen. Der Russe horchte auf. Im Nebenzimmer konnte er Stimmen vernehmen. Das hieß wohl, dass die anderen Blader langsam wach wurden. Sein Team hatte sich bestimmt schon gestern von den White Tigers verabschiedet, denn die Bladebreakers, einschließlich Tala, wollten schon im Morgengrauen aufbrechen und mit Kai zusammen seinen letzten Tag verbringen. Seinen letzten Tag in Freiheit... //Verdammt...// Seufzend lehnte sich Kai mit der Stirn an die von dem eisigen Wasser abgekühlten Fliesen der Duschwand. Sein Körper zitterte schon vor Kälte, doch Kai war mit seinen Gedanken ganz woanders, sodass er von all dem nichts mitbekam. Er wollte nicht wahrhaben, dass man ihn morgen seinem Team entreißen würde. Dass er sie vielleicht nie wieder sehen würde. Seinen mittlerweile guten Freunden, die sonst immer für ihn da waren, mit denen er so hart trainiert hatte, die sich für ihn eingesetzt hatten... Seine einzigen Freunde...! Kai schlug mit der Faust gegen die geflieste Wand. //Ich hasse dich, Voltaire... Ich hasse dich so sehr...!!!// Nur langsam fand Kai in die Realität zurück. Ein lautes klopfen an der Badezimmertür hätte ihn aufmerksam gemacht. "Kai? Kai bist du da drin? Komm raus, es gibt Frühstück!" Ray hatte versucht, freudig und gelassen zu klingen, doch Kai hatte noch etwas anderes in seinen Worten gehört. Mutlosigkeit, Sorge, Trauer. Mit einem leisen seufzen stieg Kai aus der Dusche und zog sich an. Sein Arm blutete noch immer und so konnte er unmöglich vor die Anderen treten. Also durchsuchte er die Schränke und verband seinen Arm notdürftig mit einer Bandage. Erneut durchzog ein stechender Schmerz Kais Körper, doch dieser ließ sich nicht das Geringste anmerken. Er hatte genügend Übung darin, die Zeichen seines Körpers zu missachten, sodass es nicht weiter schwer für ihn war, nun selbstsicher wie eh und je vor die Reste der G-Revolution zu treten. Viel schwerer war es, die mitleidigen Blicke zu ignorieren. Zwar hielten sich sowohl die Bladebreakers als auch Tala damit zurück, doch viele Blader, vor allem die, die Kai weniger gut kannten und einschätzen konnten, verstanden nicht, wie es dem Russen zusetzte, permanent beobachtet zu werden. Mit einer Tasse Kaffe in der Hand setzte Kai sich schließlich an dem Küchentisch, schlug die Zeitung, die er in der Post gefunden hatte, auf und begann, sie zu überfliegen. Eigentlich hatte er sich ja von seinen trübseligen Gedanken ablenken wollen, um seine Fassade aufrecht erhalten zu können, doch in diesem Moment wurde er von einem Geräusch hinter sich unterbrochen. "Guten Morgen Kai..." Kai wusste sofort wer dort hinter ihm stand und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Natürlich wusste er, dass der ältere Herr immer nur sein besten im Sinne hatte, doch gestern hatte er ihn sehr verletzt. So gab Kai nun nicht ein Wort von sich, als Mr. Dickenson erneut zu sprechen begann. "Ich muss mit dir reden!" Mr. Dickenson fiel es nicht leicht, mit Kai über den vorherigen Morgen zu sprechen, aber ihm war klar, das es passieren musste. Es war seine Aufgabe, die konnte ihm keiner abnehmen. Das Einzige, was ihm wirklich half, war, dass sich die übrigen Blader in respektvollem Abstand hielten und die recht einseitige Unterhaltung so nicht störten. "Was passiert ist, tut mir sehr Leid. Ich wollte dich nicht verletzten", brachte der Vorsitzende der BBA hervor und setzte sich auf den Stuhl neben Kai. "Ich habe mich in Rage geredet und die Grenzen nicht erkannt." Wie gerne hätte Kai Mr. Dickenson jetzt die Worte entgegengeschleudert, die ihm im Kopf herumschwirrten, doch etwas hielt ihn davon ab. Vielleicht war es das Wissen, dass es ihm nichts bringen würde, den alten Mann zu beschimpfen, oder es war die Tatsache, dass sie nicht alleine waren? Kai wusste es nicht, so wie er so vieles in letzter Zeit einfach nicht wusste. Sein Leben war zu einem undurchdringlichen Labyrinth geworden. Ohne auch nur ein Wort von sich gegeben zu haben, stand Kai auf und verließ das Haus in Richtung Stadt. Seine Freunde folgten ihm, denn Ray, Tala, Tyson, Hilary, Max und Kenny hatten sich entschlossen, Kai an diesem Tag, der doch so wichtig für sie alle war, nicht ein Mal aus den Augen zu lassen. Das seine Freunde ihm folgten, bemerkte Kai sofort, doch er musste sich eingestehen, nicht damit gerechnet zu haben. Es war ihm nicht unangenehm, sie in seiner Nähe zu wissen, nur ungewohnt. Normalerweise war er am liebsten alleine, wenn er nachdenken wollte und scheute die Gesellschaft anderer, doch heute wollte er nicht alleine sein. "Du besiegst mich nie!" "Das wollen wir doch erst einmal sehen!" Kinderlachen drang an die Ohren der Blader. Ganz in ihrer Nähe, rund um ein Tablo versammelt, nutzen einige Kids die ersten warmen Strahlen der Morgensonnen für ein Beybladematch. Eine Weile blieb die Gruppe stehen und betrachtete die Kinder bei ihrem ausgelassenen Spiel. Es war noch gar nicht so lange her, da waren sie in ihrem Alter gewesen. Damals schienen Probleme in weite Ferne gerückt und das Leben drehte sich nur um das Bladen. Heute, Jahre später, waren sie noch immer begeisterte Blader, nur ihre Einstellung hatte sich geändert. Es war schon lange kein Spiel mehr für sie. Der Beybladesport war etwas, dass Menschen überall auf der Welt verband. Wurde er aber gezielt für kriminelle Machenschaften eingesetzt, war er nicht weniger Erfolgreich. So war es schon häufiger die Aufgabe erfahrener Blader gewesen, Organisationen zu zerschlagen, um den wahren Geist des Beybladens in die Welt zurückzuholen. Und mehr als einmal war Voltaire der Auslöser dieser schrecklichen Ereignisse gewesen. Ray ließ seinen Blich über die kleine Gemeinschaft fahren und blieb an Kai hängen, der den begeisterten Kindern zusah. Sein Gesicht zeigte keine Regung, doch Ray wusste, woran sein Teamleader dachte. Um dies zu übersehen kannte er ihn schon zu lange und zu gut. Diese Kids waren all das, was Voltaire zu zerstören versuchte und er musste aufgehalten werden, denn der nächste Versuch, wollte man Kais Vermutungen glauben schenken, würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und Ray vertraute Kai. Er vertraute ihm schon fast mehr, als jedem anderen Menschen auf der Welt, besonders, wenn es um Voltaire ging. Kai hatte genug unter seinem Großvater gelitten, als dass er über ihn Witze machen würde. Nein, über IHN gewiss nicht. Und nun stand Kai da und betrachtete angestrengt das Tablo, nur, um nicht wieder nachdenken zu müssen. Über Voltaire, über Boris, über den Tod seiner Eltern und... Und über den nächsten Tag. "GEWONNEN!" Einer der Jungs hüpfte aufgeregt vor dem Tablo auf und ab. "Oh man...", stöhnte der Andere. "Dabei wollte ich doch gewinnen..." Enttäuscht ließ er den Kopf hängen, hob ihn aber sogleich wieder. In seinem Gesicht zeichnete sich nun ein breites Grinsen ab. "Aber nächstes Mal schlag ich dich!" "Niemals!" Seite an Seite und über das Match diskutierend verließen die Jungs das Tablo und machten sich in Richtung Strand davon. "Lass uns etwas essen gehen!", schlug der eine vor und sein Magen knurrte bestätigend. "Oh nein..." Hilary sah völlig verzweifelt in die Runde. "Was ist denn los Hil?" Max betrachtete die junge Frau eingehend und besorgt. Hilary hingegen schien mittlerweile einem Lachkrampf nahen. "Es ist nur... Der Junge erinnert mich irgendwie an Tyson und... zwei von der Sorte ertrag ich nicht! Einer ist schon schlimm genug!" Einige Zeit lang würde sie nur schräg angesehen, bis die Anderen in ihr Lachen mit einstimmten. Sogar Tyson, der der Leittragende dieses Witzes war, amüsierte sich königlich. Währenddessen wand sich Rays Blicke erneut Kai zu. Dieser betrachte die Szene, die sich ihm bot, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Die Anspannung von vorhin schien wie fortgeblasen und Ray war unendlich dankbar dafür. Sein Lachen wurde von dieser Erkenntnis nur noch befreiter. Der Vormittag sowie auch der Mittag verstrichen wie im Fluge und keiner konnte so wirklich sagen, wo ihre Zeit geblieben war. Eben war es doch noch Morgen gewesen und nun hatte die Sonnen ihren höchsten Stand bereits weit überschritten. Kenny hatte sich etwa zur Mittagszeit verabschiedete, um eine wichtige Erledigung zu machen. Zwar war Kai schon etwas traurig darüber, dass Kenny die Gruppe vorzeitig verließ, doch erneut ließ er sich nichts anmerken. "Da vorne ist ein kleines Eiscafé! Was haltet ihr von einer Pause?" Max zeigte in Richtung eines kleinen Parks, in den aus der Ferne ein gemütliches kleines Café zu sehen war. Es stand idyllisch direkt an einem See. "Wieso nicht?", warf Tala gelassen ein. "Wir sind schon den ganzen tag auf den Beinen!", ereiferte sich nun auch Tyson, der es bisher nicht gewagt hatte, einen Laut von sich zu geben, obwohl er schon seit einiger Zeit Hunger hatte. Heute würde er sich zusammenreißen. "Was meinst du, Kai?", wollte nun Ray von seinem Teamlesader wissen. Dieser zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. Es war ihm egal, aber er wollte seinen Freunden auch nicht den Spaß verderben. "Ok", stimmte er deshalb zu und folgte ihnen auf ihrem Weg zum See. Am Wasser angekommen suchten sie sich einen Platz weit abseits der anderen. Eine Zeit lang diskutierten Tala und Tyson über Gott und die Welt, während das Team aufmerksam zuhörten, doch dann nahm das Gespräch eine andere Wendung. "Kai?" Sofort hatte Max die gesamte Aufmerksamkeit am Tisch. "Sag mal... Wir... Wir können dich doch bestimmt mal anrufen,... oder?", sprach Max mit zittriger Stimme weiter. Er hatte Angst gehabt, diese Worte auszusprechen doch der Drang, Kai eben diese Frage tu stellen, war größer gewesen. Kai atmete einmal tief ein, bevor er mit fester Stimme zu sprechen begann. Er wusste genau wovon Max sprach, obwohl dieser des Wort >>Internat<< nicht einmal in den Munde genommen hatte. "Können schon, aber es ist nicht gerne gesehen..." Kai hoffte, seine Freunde würden diesen Wink verstehen, denn noch mehr Ärger, als er nun schon hatte, konnte er bei weitem nicht gebrauchen. "Aber wir können uns doch Briefe schreiben oder nicht?", fragte Ray hoffnungsvoll. Doch der junge Russe schüttelte erneut den Kopf. "Das Internat lässt Briefe weder rein noch raus..." Kai war nicht sehr erfreut über das angeschnittene Thema, doch er konnte es seinen Teamkameraden nicht verübeln. Viel mehr war er dankbar für ihre Sorge, zeigte sie ihm doch ganz deutlich, wie viel er ihnen bedeutete. Max zog fragend eine Augenbraue hoch. "Aber wie machen es die anderen Schüler denn? Sie halten doch irgendwie noch Kontakt zu ihren Eltern!?". Kai lachte auf, doch es klang viel mehr gequält als amüsiert. Seine Freunde waren so unbedarft, so gutgläubig und naiv. "Ja, klar. Die Schüler leben ja nur über die Woche im Internat und übers Wochenende müssen alle zu ihren Familien nach Hause." Eine kleine unangenehme Pause trat ein. Plötzlich riss Tyson ungläubig den Mund auf und Kai ahnte schon was jetzt kommen würde. Ja, naiv waren seine Freunde. Aber nicht dumm. "Ja, aber... aber wenn die Schüler übers Wochenende zu ihren Familien fahren, dann musst du ja immer zu deinem Groß-" Doch Tyson konnte den Satz nicht zu Ende führen und Kai war dem Kellner unendlich dankbar, dass er genau in diesem Moment die bestellten Getränke geräuschvoll auf dem Tisch abstellte. Dieser ließ die Gelegenheit auch nicht aus, um Hilary ein Kompliment über ihr Aussehen zu machen und ihr ihren Latte Macchiato mit einem verführerischen Augenzwinkern in die Hand zu drücken. Kai musste unwillkürlich schmunzeln, als er die Gesichter der Bladebreakers erblickte. Diese funkelten den Kellner böse an und der junge Mann mit Schürze verließ eilig ihren Tisch. Der Russe war sich nicht sicher, warum es so war, aber irgendwie schien Hilary in jedem der Jungen einen Beschützerinstinkt zu wecken. Sei es, dass sich das Mädchen in Gefahr brachte, oder wie vorhin, einfach von einem Kellner angeflirtet wurde. Sogar bei sich selber hatte Kai dieses Gefühl schon bemerkt. Das letzte mal hatte er Hilary vor einem Steinschlag in den Bergen geschützt. Wahrscheinlich war sie einfach nur in die Rolle der kleinen Schwester gerutscht, welche keiner der Bladebreakers in Wirklichkeit hatte. Sein Team war schon wirklich etwas besonderes... Wie eine kleine Familie... Doch noch bevor Kai seinen Gedankengang beenden konnte, tauchte Kenny an dem Tisch auf, an dem sich die Freunde niedergelassen hatten. Er wirkte gehetzte, aber höchst zufrieden mit sich und der Welt. "Kenny!" Ray blickte dem jungen Japaner freudig entgegen und auch die Anderen sahen ihn erwartungsvoll an. "Und?", fragte Tyson gespannt. "Ich bin fertig!" Kenny strahlte in die Runde und alle, bis auf Kai, der nicht ein Wort verstand, strahlten nicht minder begeistert zurück. "Jetzt?", wollte der Chef aufgeregt wissen. "Jetzt!", kam es einstimmig von Tala und den Bladebreakers. Kenny lächelte nur, zog eine schlichte Einkaufstasche hinter seinem Rücken hervor und reichte sie Max, der am weitesten von Kai entfernt saß. Schon fast andächtig ging die Tasche durch die Hände der Blader und landete schließlich bei Ray. Dieser zog ein in dunkel blaues Papier gewickeltes, rechteckiges Päckchen hervor. Einen kurzen Augenblick lang wiegte er es in seinen Händen, dann gab er es Kai. "Damit du uns nicht vergisst", murmelte er geknickt. "Aber erst auspacken, wenn... Wenn du..." Kai nickte nur und unterbrach so Rays Satz, der es anscheinend nicht wagte, ihn zu Ende zu führen. In Kais Kopf spielten die Gedanken verrückt, doch nach einiger Zeit kristallisierte sich aus dem Gewirr der Gefühle ein Satz deutlich heraus. Ein Satz, den er nie wagen würde auszusprechen, den er aber auch nie verleugnen würde können. //Euch kann man gar nicht vergessen...// So blieb er stumm, bis sich seine Freunde mit der Antwort zufrieden gaben. Das Thema, welches Tyson beinahe angerissen hatte, geriet zwar nicht in Vergessenheit, doch niemand wagte es mehr, Kai darauf anzusprechen. Aus Kais Kopf hingegen war ein Wort bald nicht mehr wegzudenken. Unaufhörlich umkreiste es seine Gedanken. //Morgen...// Dieses Wort würde ihn noch bis tief in die nacht hinein wach halten, sein Herz mit eisigem Griff umklammern und es nicht wieder freigeben. In einer Bar in Tokios Innenstadt wurde der Tag viel zu früh zum ausklingen gebracht. Die Blader waren müde und angeschlagen, denn für sie alle war es ein harter Tag gewesen. Emotional sowie auch körperlich. "Wie spät ist es?", wollte Tala schließlich wissen, als sie vor dem Dojo ankamen. Es dauerte eine Weile, bis er eine Antwort von Ray bekam. "Es ist halb drei..." "So spät schon?", wunderte sich Max, der neben Hilary stand und sich bis eben mit ihr unterhalten hatte. "Ja, die Zeit ist wirklich wahnsinnig schnell vergangen", stimmte Hilary zu. Kai bekam von den Gespräch kaum mehr als die Hälfte mit. Erst als Ray ihm die Hand auf die Schulter legte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Kai zuckte zusammen und entzog sich aus Rays Reichweite. "Kommst du? Die Anderen sind schon drin!", fragte ihn der Chinese mit aufrichtig besorgtem Blick. Ein "Hm?" seitens Kai machte Ray klar, dass sein Teamleader bis eben ganz wo anders gewesen war. Weit weg, nur nicht hier in Japan. Langsam folgte Kai Ray ins Haus. "Leute, ich bin hundemüde... Ich geh ins Bett...", seufzte Kenny erschöpft. Der Stress des Vortages saß ihm in den Knochen. "Das sollten wir alles tun. Es war ein langer Tag und wir sehen Kai ja morgen noch", entschied Ray fürsorglich und schenkte den Anwesenden ein liebes Lächeln. Allgemeines Nicken war die Folge, denn nicht nur Kenny war müde. Ihnen allen fehlte eindeutig Schlaf. Ohne die geringste äußerliche Gefühlsregung folgte Kai dem Beispiel der Anderen, die nun, einer nach dem anderen, in die Betten krochen und schon bald in einen tiefen Schlaf fielen. Kai jedoch konnte keinen Schlaf finden. Die Vorstellung, seine Freunde morgen zu verlieren, war einfach zu beunruhigend. Deshalb erhob er sich schon nach einiger Zeit erneut und streifte ruhelos durch die Raume des Dojos, packte seine Kleidung und das Geschenk seiner Freunde in einen Koffer, kontrollierte, ob Dranzer auch wirklich noch in seiner Hosentasche lag. Doch trotzdem war ihn so, als würde er etwas übersehen, etwas vergessen, was ihm wichtig war. Er würde seine Freunde nicht wiedersehen. Auf jeden Fall nicht in absehbarer Zeit. Dabei gab es da doch noch so viele Dinge, die er ihnen hatte sagen wollen, obwohl er den Mut dafür nie fand. Schließlich wurde ihm bewusst, was er tun konnte. Mit ein wenig Glück und Gespür fand Kai schnell, was er gesucht hatte. Einen Block Papier und einen Stift, mit denen er sich nun erneut am Küchentisch niederließ. Eine Zeit lang starrte er die weißen Blätter vor sich nur an, schrieb ein paar Wörter und zerriss das Blatt sogleich wieder. Über seine Gefühle zu schreiben fiel ihn genau so schwer, wie über sie zu reden. Doch etwas in ihm brachte ich dazu, es immer wieder zu versuchen. Es spornte ihm jedes Mal, wenn er an seine Freunde dachte, erneut an. Nach nicht enden wollenden, schlaflosen Stunden griff Kai erneut zum Füller. Was wäre, wenn seine Freunde den Brief nie lesen würden? Was würde er schreiben? Als hätte er es schon seit Tagen geplant verließen die Worte seinen Stift und Erschufen ein Ebenbild seines Geistes. Erschöpf besah sich Kai sein Werk. Die Sonne zeichnete sich bereits rot vom Horizont ab und noch immer hatte er nicht ein Auge zu getan. Auch mit seiner Arbeit war er nicht zufrieden. Sie spiegelte all das wieder, was er fühlte, ob nun bewusst oder unbewusst. Trotzdem würde er seinen Freunden diesen Brief niemals hinterlassen. Vielleicht einfach aus dem Grund, DASS er so ehrlich war. Wütend zerknüllte Kai das Blatt Papier und zielte auf den Mülleimer gut zehn Meter vor ihm. Der Ball prallte auf den Rand auf und landete so abseits des Eimers, wo er zum liegen kam. //Mist!// In Gedanken verfluchte Kai diesen Tag. Heute ging auch alles schief. Noch bevor Kai den Zettel aufheben konnte, klopfte es an der Tür. "Nein, nicht jetzt schon...", flüsterte Kai resigniert. Das Pochen an der Tür wurde lauter und der junge Russe befürchtete schon, dass seine Freunde wach werden würden. Deshalb griff er rasch nach seiner Tasche und warf einen letzten Blick auf die schlafenden Blader, als auch schon die Haustür von außen aufgerissen wurde... So, das war's schon wieder. Wie immer freuen wir uns über Kommis und versuchen, schnell weiter zu machen. Bye, Mao_Anna, Caerdin, Gwyniffer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)