Cross The Fire von abgemeldet (© by Mao_Anna & Caerdin) ================================================================================ Kapitel 7: An ordinary day... ----------------------------- Hey^^ Also zuerst mal: SORRY!!! Es hat wirklich sehr lange gedauert, bis es hier mal weiter geht, aber es gab sowohl bei Mao_Anna als auch bei mir extreme zeitliche Einschränkungen. Ein nervenaufreibendes Schulpraktikum, Arbeitswellen und teilweise auch familiäre Umstände haben das Weiterkommen erheblich erschwärt und das 7. Chapter von CtF ist dementsprechend schon seit fast 3 Monaten in Arbeit. @Lindele: Hui, das klingt aber wütend XDDD Keine Sorge... Dieser Idiot erhält seine Strafe schon noch... Früher oder später... Dieses Chapter wird deine Nerven mal etwas schonen, aber spätestens im nächsten geht’s dann wieder zur Sachen ;) Danke für deinen Kommi! @yurico: Danke für den Kommi! Wie gesagt, Kritik ist uns genauso wichtig wie Lob. Das „völlig zerstörte Zimmer“... Hm, na ja... Vllt hätte „verwüstet“ in diesem Zusammenhang besser gepasst, aber das die Wände nicht heruntergekommen sind, dürfte jedem klar sein, oder nicht? Und das mit Kai am Ende... Ja, du hast recht, es war grenzwertig, er unserer Ansicht nach noch Ok. Das ist natürlich, wie du gesagt hast, völlig Geschmackssache ;) @koukoufanin: Jaja, die Frage nach dem Pairing XDDD Die wird natürlich noch nicht geklärt, wir lieben es, euch da etwas zu quälen (wir sind halt Sadisten *auf Kai und Voltaire zeig* nicht wahr? :)* Aber DAS es eines geben wird können wir dir schon mal versprechen. Es war in deiner Aufzählung dabei XDDD Danke auch dir für den tollen Kommi! @all: VIELEN DANK für eure Kommis, die uns ermutigen, CtF immer weiter zu schreiben! Und auch an die, die uns mit ihrer konstruktiven Kritik helfen, immer besser zu werden! Ihr seid spitze! 7. Kapitel An ordinary day... „Hn...“ Langsam richtete er sich auf und tastete mit der Hand vorsichtig nach seinem Nachttisch. Ein Knopfdruck sorgte für erholsame Ruhe und Kai öffnete schwerfällig die Augen. Schläfrig richtete sich der junge Russe auf und setzte sich auf die Bettkante. Die Kälte kroch vom Holzboden seine Füße hinauf, während Kai sich seufzend durchs Haar fuhr. Die Decke um die Schultern gelegt ging er in das angrenzende Badezimmer und stellte die Dusche an. Nachdem das Wasser einige Minuten lang lief, streifte er sich frierend die Decke vom Körper und stieg in die Duschkabine. Im ersten Moment zuckte er durch die ungewohnte Temperatur zusammen, doch langsam gewöhnte er sich daran und schloss genüsslich die Augen. Das warme Wasser hatte in Sekunden sein ganzes Haar durchnässt und lief in vielen kleinen Rinnsälen sein Gesicht entlang, über die vor Entspannung leicht geöffneten Lippen, über Hals und Brust, schien jeden Teil seines Körpers zu erkunden, bevor es mit einem leisen rauschen im Abfluss verschwand... Mit festen Schritten lief der junge Blader über die Flure des Internats. Den Kopf gesenkt begab er sich auf den Weg zum Klassenzimmer 201c. „Ah, Hiwatari, schön, dass das sie uns die Ehre geben“, gab der Fachlehrer betont gelassen von sich. „Verzeihung Gaspadin, wird nicht wieder vor-“ „Du kannst gleich hier vorne stehen bleiben. Wenn dir etwas daran liegt während der Stunde zu sitzen, wirst du nächstes mal pünktlich sein“ „Ja, Gaspadin“ Der Grauhaarige Mann schaute Kai über den Rand seiner Brillengläser an und knallte urplötzlich die Hand auf den Pult. „Vielen Dank für die Störung, jetzt geht der Unterricht weiter. Wenn sie schon im Mittelpunkt stehen wollen, Hiwatari...“, er zeigte auf eine Stelle vor der Tafel. „Seite 314, wo wir letzte Stunde stehen geblieben sind. Lesen!“ Dumpf ließ Kai seine Tasche von der Schulter auf den Boden fallen, zog die Lektüre raus und begab sich auf den für ihn meist gehassten Platz, vor die Klasse. Kurz ließ er seinen Blick über die Gesichter seiner Mitschüler schweifen und begann mit ruhiger Stimme zu lesen. Das fing heute ja schon gut an... Als die Glocke zum Unterrichtende läutete atmete Kai erleichtert auf. Schnell packte er sich seine Tasche und verließ fluchtartig das Klassenzimmer. Gereizt hetzte er die Stufen in den dritten Stock hinauf und ging zielstrebig auf seinen nächsten Unterrichtssaal zu. Wie erwartet hatte die Lehrerin bereits die Kunstblöcke auf den Tischen verteilt, um im Unterricht dafür keine Zeit zu verschwenden. Kai ging gerne in den Kunstunterricht. Zumindest mochte er ihn lieber, als all seine anderen Schulfächer. Erleichtert ließ er sich auf seinen Stuhl sinken, hatte er sich doch vorhin schon die Beine in den Bauch gestanden. Vor ihm befand sich ein Einzeltisch und noch ein Stuhl auf der anderen Seite der Arbeitsfläche. Von seinem Vortrag erschöpft lehnte Kai sich entspannt zurück und betrachtete das weiße Papier vor sich. Für gewöhnlich legte ihre Lehrerin ihnen nicht nur die Blöcke bereit, sondern verteilte auch andere Arbeitsmaterialen auf den Tischen, doch heute konnte er nichts dergleichen entdecken. Stattdessen erblickte er nun Michail, welcher gerade das Zimmer betrat und sich Kai gegenüber auf seinen Platz sinken ließ. „Weißt du, was wir heute machen?“, wollte der blonde Russe neugierig von ihm wissen, doch Kai schüttelte nur stumm den Kopf und wand seinen Blick wieder ab. Für die anderen Schüler wäre sein Verhalten ein Grund gewesen, Kai mit einem unfreundlichen Kommentar zu bedenken oder sich dazu entschließen, sich entgültig nicht mehr mit ihm zu beschäftigen. Doch Michail war anders. In gewisser Weise erinnerte er Kai an die Bladebreakers oder auch an Tala, selbst wenn der Rothaarige wieder ein anderer Fall war. Nach und nach füllte sich das Klassenzimmer mit Schülern und Michail wagte es erneut, Kai anzusprechen. „Wieso bist du eigentlich zu spät gekommen?“, wollte er mutig wissen und Kai bedachte ihn erneut mit einem undefinierbarem Blick. „Zeit vergessen...“, brummte Kai ungehalten und auf das Gesicht seines Gegenüber schlich sich ein spöttisches Grinsen. „Das ist jetzt schon das dritte Mal Kai!“, tadelte er lächelnd, doch gleichzeitig zeigte sich in seinen Augen Verständnis. Vor allem morgens war es eisig kalt in den Räumen des Internat, denn nachts wurde die Heizung ausgestellt um Geld zu sparen. „So Leute, da wir letzte Stunde mit unserem Projekt fertig geworden sind, ist der Inhalt dieser Doppelstunde ein intensives Training eurer künstlerischen Fähigkeiten. Das heißt volle Konzentration und kein Gequatschte mehr, wie in den Projektarbeiten. Die leiseste Unruhe und wir machen etwas Schriftliches“ Ein genervtes Raunen ging durch die Klasse, doch nach einer einfachen Handbewegung der Lehrerin kehrte wieder Stille ein. Kai hatte, wie alle anderen Schüler, einen großen Respekt vor dieser Frau, welche die Jugendlichen mit ihren Ideen und Fähigkeiten immer wieder beeindruckte. „Vor euch habt ihr einen Block, den ich unterschrieben wiederbekomme. Wer keinen Namen angibt oder schummelt erhält sofort eine ungenügende Leistung aufgeschrieben. Die Aufgabe besteht darin euren Gegenüber zu portraitieren. Ihr dürft nur zwei Arten von Stiften benutzen. Welche, ist euch überlassen, aber macht euch Gedanken. Flüstern erlaubt, jetzt könnt ihr anfangen, ihr habt 2 Stunden Zeit!“ Nach dieser Ansage begannen die typischen Geräusche einer Kunststunde. Das verschieben von Stühlen, das kramen in den Mäppchen, aufeinanderschlagende Holzstifte. Kai warf einen Blick auf Michail. Dieser grinste wissend. Nicht einmal die Bladebreakers wussten von Kais Talent. Einzig Judy, welche Kai eines Tages in seinem Zimmer im Dojo überrascht hatte und sofort ein Portrait verlangte, kannte sein geheimes Hobby und die versteckten Fähigkeiten des Russen. Michail war ebenfalls ein talentierter Künstler, was wohl ein Grund mehr war, warum die beiden sich verstanden. Ohne viel Nachzudenken zog Kai einen schwarzen Buntstift und einen Kohlestift aus seiner Tasche, sein Gegenüber begann mit einem Bleistift. Vorsichtig und doch mit schnellen Bewegungen glitt seine Hand über das weiße Papier, ab und an wischte der junge Russe sorgfältig mit dem Finger über die Linien der Kohle. Währen der gesamten zwei Stunden sprachen die beiden kein Wort miteinander sondern konzentrierten sich voll und ganz auf ihr Tun. Die Lehrerin klopfte Kai im Vorbeigehen anerkennend auf die Schulter. Jetzt zog sich ein langer Strich über das gezeichnete Kinn Michails. Kai seufzte. Er konnte es übermalen. Aber daran gewöhnen, das konnte er nun einmal nicht. Bei der Abgabe konnte der Moskauer einen Blick auf Michails Bild werfen, welches komplett mit Bleistift gezeichnete war. Doch das wichtigste und aussagekräftigste waren die roten Augen und die zarte, rote Träne die über das ernste Gesicht zu laufen schien. Kai sah seinem Kameraden fragend in die Augen doch dieser hatte nicht dazu zu sagen. Damit war das Thema erledigt, doch in Kai Gedanken blieb es noch lange als offene Frage stehen. So sehr wie Kai den Kunstunterricht liebte, hasste er den Sportunterricht. Dabei besaß der junge Russe schon alleine durch das Beyblade eine außergewöhnliche Ausdauer und hatte durchaus Talent, was taktisches Handeln betraf. Doch leider war der Sportlehrer, Herr Boljov, das genau Gegenteil ihrer Kunstlehrerin. Mit gut und gerne 20 Jahren Arbeitserfahrung war der Sportler in eine Routine übergegangen, die nicht mehr mit modernen Vorstellungen zu vereinbaren war. Vor allem die Mädchen des Internats hatten Schwierigkeiten, sich unter ihm behaupten zu können, denn Gleichberechtigung war ihm anscheinend kein Begriff. Kai jedoch war Herrn Boljov in anderer Art und Weise ein Dorn im Auge. Der junge Russe war talentierter als jeder andere Schüler, doch ausgerechnet er verweigerte sich dem strengen Sportler und folgte seinen Anweisungen nur selten mit dem nötigen Elan. So kam es, dass Lehrer und Schüler sehr bald in einen offen Zwist gerieten und das Training von nun an für den Silberhaarigen zur Tortur wurde. Nie konnte Kai schnell, geschickt oder präzise genug sein. Immer hatte Her Boljov etwas zu bemängeln und er verordnete Kai zusätzliches Training. Auch an diesem Tag sollte sich dies nicht ändern. Gerade einmal fünf Minuten blieben den Schüler, um vom Hauptgebäude aus zu dem Trainingshallen zu gelangen und sich umzuziehen, bevor ein schriller Pfeifton den Beginn der Stunde ankündigte. In einer Reihe ordneten sich die Schüler vor ihrem Lehrer an und lauschten seinen Worten, als er begann das heutige Trainingspensum zu erläutern. „Ihr werdet euch zuerst 25 Runden einlaufen, dann wenden wir uns dem muskelaufbauendem Training zu und zu guter letzt erwarte ich von jedem von euch eine erkennbare Einzelleistung innerhalb eines Fußballspiels! Wer nur in der Gegend herumsteht, dem kann ich mit einigen Extrarunden die Zeit vertreiben! Also was ist? Bewegt euch!“, keifte Herr Boljov ungehalten und betrachtete seine Schüler, wie sie Runde um Runde drehten. Kai hatte bald einen gewaltigen Vorsprung herausgelaufen und überrundete gerade zum zweiten Mal Michail, dem die Rennerei nicht so einfach zu fallen schien wie dem Blader. Der silberhaarige Russe war mit seiner eigenen Leistung jedoch mehr als unzufrieden. Seine Wunden, die in der vergangenen Woche zwar schon beachtlichgeheilt waren, aber noch immer relevant blieben, sorgten für stechende Schmerzen, welche jeden Schritt begleiteten. Herrn Boljov schien dies nicht einmal aufzufallen, als er das Wort an Kai richtete. „Hiwatari!“, brüllte er lautstark über den Platz, sodass Kai, der auf einer Höhe mit Michail abgestoppt war und sich mit ihm unterhielt, unwillkürlich leicht zusammenzuckte. „Was soll das werden? Ein Kaffeekränzchen? Fünf Extrarunden! Und wage es ja nicht, wieder zu trödeln!“ Mit zusammengepressten Lippen, um seinen Lehrer keine entsprechende Antwort zu geben, beschleunigte Kai seine Schritte erneut und nickte Michail zu, bevor er sich beeilte die Gruppe ein drittes und ein viertes Mal zu überrunden. Erschöpft joggte Kai zum Eisentor der Außenanlage, nachdem es um 3 Uhr zum Schulschluss geklingelt hatte. Entnervt wischte er sich mit dem Ende seines T-Shirts über das schweißnasse Gesicht und hielt nach einem kurzen Fußmarsch die Tür zu den Umkleidekabinen auf. Michail nickte dankbar und schob sich an dem Russen vorbei durch die Tür. Der Blonde hatte sicher nicht einmal die Hälfte von Kais heutiger Leistung erbracht, war aber dennoch so erledigt, dass er sich nicht vorstellen konnte noch einen weiteren Meter zu gehen. „Stell dich nicht so an, Michail!“, brummte Kai genervt und legte sich längst der Umkleidebank auf den Rücken. „Ich hasse diesen Boljov“ Grinsend warf der jüngere Kai ein Handtuch ins Gesicht, welcher jedoch nicht im geringsten daran dachte aufzustehen. "Und er hasst dich noch mehr", erwiderte Michail gelassen und erhob sich mühsam von der Bank. Die Gespräche der übrigen Jugendlichen innerhalb der Kabine drehten sich ausnahmslos um den langersehnten Schulschluss und was sie unternehmen wollten. Auch Kai hatte sich nach einigen Minuten der Ruhe dazu entschlossen, sich aufzusetzen und umzuziehen. Einige Stunden später und nach einen langen Telefonat mit einem besorgten Mr. Dickenson, der unbedingt wissen wollte, warum Kai so müde klang, saß Kai auf Michails Bett und las in einem Buch während der jüngere Russe auf dem Boden saß und Dranzer in den Händen wiegte. „Und da ist echt ein Phönix drin?“, fragte Michail ungläubig. „Ich meine, wie kommt der denn da rein? Das geht doch gar nicht, Kai!“ Verzweifelt blickte der Junge von Blade zu Kai hin und her und tastete jeden Zentimeter des Kreisels ab. Bei diesem Anblick musste Kai einfach lächeln. Er legte das Buch auf die aufgeschlagenen Seiten neben sich und ließ sich zu Michail auf den Boden sinken. „Irgendwann zeig ich es dir“, versprach er dem blonden Russen ruhig. „Dranzer jetzt zu rufen wäre zu riskant“ „Ja klar. Irgendwann...“ Beleidigt drehte sich Michail weg. „Das sagst du immer. Langsam glaub ich, da ist gar kein Dingsbumsbiest drin!“ Wieder verzogen sich Kais Mundwinke zu einem Grinsen. „Bitbeast, Michail. Also gut, ich rufe sie nicht aber ich kann dir was zeigen“ Vorsichtig nahm Kai seinen Blade in die Hand und Michail beugte sich neugierig vor. Behutsam umschloss der Silberhaarige sein blaues Blade mit den Fingern und hauchte sanft Dranzers Namen. Augenblicklich begann der Blade in einem warmen rot zu strahlen und die Wärme Dranzers konnte Kai nun am ganzen Körper spüren. „Das ist sie...“, flüsterte Kai und öffnete schließlich die Augen. Auch Dranzer hatte aufgehört zu leuchten. Kai wusste wie wichtig ihm dieser Phönix und dessen schützende, tröstende Wärme war, er wollte Dranzer nicht zu oft belasten. Doch Michail war so etwas wie ein Freund für ihn geworden und er hatte es verdient, Kais größten Schatz zu sehen. Michail starrte nur mit glänzenden Augen auf Kais Blade und hatte vor lauter Aufregung vergessen den Mund zu schließen. Doch bevor Kai etwas sagen konnte wurde er durch ein leises, sanftes klopfen an der Tür unterbrochen. Schnell ließ Kai Dranzer in seiner Hosentasche verschwinden. „Ja bitte?“, hörte er Michail neben sich rufen und die Tür wurde rasch geöffnet. Ein stämmiger Mann im Anzug mit blonden Haaren und eine große, schlanke Frau mit markantem Gesicht betraten das Zimmer und urplötzlich erhob sich Michail von Fußboden. „Vater! Mutter! Was mach ihr denn hier?“, wollte er überrascht wissen und blickte zwischen den Beiden hin und her. Kai hatte sich ebenfalls erhoben, doch Michails Eltern schienen ihn gar nicht wirklich wahrzunehmen oder sie ignorierten ihn gekonnt. „Michail, wir sind nur gekommen um dir mitzuteilen, dass deine Mutter und ich morgen nach Tokio fliegen werden. Wir haben einen wichtigen Auftrag bekommen. Im Februar kommen wir zurück“, begann der blonde Mann, offensichtlich Michails Vater, in emotionsloser Stimmlage zu erklären. „Aber...!“, vernahm Kai Michails murmeln und in den Augen des Freundes stand die Trauer geschrieben. „Was ist mit Weihnachten? Wir wollten doch...-“ Mitten in seiner Frage würde Michail von seiner Mutter unterbrochen. „Michail, das hatten wir schon. Die Arbeit ist nun einmal wichtiger als unser Privatvergnügen! Dann fliegen wir eben nächstes Jahr nach Italien!“, schnitt sie ihm das Wort ab und schien noch nicht einmal zu bemerken, dass sie ihren Sohn verletzte. Vom Innenhof her drang das Hupen eines Autos durch das auf Kipp gestellte Fenster zu ihnen herauf und ließ Michails Eltern in die Richtung blicken, aus der es gekommen war. „Das ist unser Signal, Micha, wir müssen los, sonst verpassen wir unseren Termin!“, erklärte die Frau mit hoher, schmeichelnder Stimme und fuhr ihrem Sohn dann sanft durchs Haar. „Wir telefonieren so oft wie möglich, nicht wahr?“, versuchte sie Michail zu besänftigen, der mittlerweile wütend auf seiner Unterlippe zu kauen begonnen hatte. Kaum das die Tür hinter den Erwachsenen zugefallen war, stieß Michail ein wütendes Knurren aus. „Ich hasse sie!“, stieß er verärgert hervor und stampfte mit dem Fuß auf den Boden auf. „Tust du nicht...“ Diese einfache Feststellung seitens Kai brachte Michail nur noch mehr zum toben. „Woher willst du das wissen?“, keifte er aufgebracht und streifte dabei ruhelos durchs Zimmer, während Kai erneut auf Michails Bett platz genommen hatte. „Jedes Mal, wenn sie mir etwas versprechen, kann ich mir sicher sein, dass sie es nicht halten!“ Mit einem Mal schien Michails Wut verraucht zu sein und müde blickte er zu Boden. Ein trauriger Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. „Und ich bin blöd genug, ihnen zu glauben...“, stieß er hervor, bevor er erneut die Hände zur Faust ballte und stoßweise zu atmen begann. „Deshalb hasse ich sie Kai!“ „Nein, tust du nicht...“, versuchte es Kai noch einmal und sah dem Blonden dabei mit festem, stechendem Blick direkt in die Augen. „Du liebst sie und deshalb tut es auch so weh...“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* zur selben Zeit in Japan ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Schweigsam lief der Jugendliche durch die Einkaufsstraßen Tokios. Riesige Menschenmassen aus aller Welt strömten hektisch an ihm vorbei, einzelne Gespräche wurden zu unverständlichem Lärm, hupende Autos versuchten sich einen Weg durch die brechend vollen Straßen zu bahnen. Langsam verschwand die Sonne aus seinem Blickwinkel, versteckte sich hinter einem riesigen Hochhaus aus grauem Beton. Er musste sich beeilen um rechtzeitig da zu sein. Übergroße Lichtreklamen leuchten in verschiedensten Farben auf die Menschen nieder, die grellen Lichtstrahlen warfen bunte Muster auf die gegenüberliegenden Häuser. Der Junge senkte den Kopf, betrachtete den Fußgängerweg unter seinen Füßen. Er ließ sich nicht von den blendenden Scheinwerfern der Autos stören, von Kindern die lachend vorbeirannten und ihn dabei anstießen. Er wusste nicht was es war, aber irgendetwas faszinierte ihn an dieser Metropole. Trotz alledem beschleunigte er sein Tempo, lief raschen Schrittes voran. Bald würde er da sein. Schon bald hatte er die Menschenmenge hinter sich gelassen. Schon bald hatte er den Platz erreicht. Ein Kirschbaum stand, gekrümmt durch das Alter, am Rande der Wiese. Der Sonnenuntergang färbte den Himmel orange-rot, die schwarz wirkenden Äste und Zweige wogen im leichten Wind. Im Sommer ließ dieser Baum seine Blüten durch die Luft wirbeln, manche werden vom Wind erfasst und auf das Meer hinausgetrieben, doch heute, mitten im Winter, war dies alles nur eine Illusion vergangener Zeiten. Lächelnd trat der Junge an die Klippe, das Ende der Wiese. Er lehnte sich mit der Schulter an den alten Kirschbaum und sah der Sonne zu, wie sie langsam unterging, in einem Meer aus glühenden, warmen Farben. „Ich wünschte du könntest dir das jetzt ansehen, Kai“, flüsterte der Blader leise. Er wusste wie gerne Kai hier war, wie sehr ihn dieses Naturschauspiel faszinierte. „Und ich schwöre, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, damit du so bald wie möglich wieder hierher kommst.... Und gelöst von deinen Sorgen in die Ferne schauen kannst!“ Ein letztes Mal ließ er seinen Blick über das ruhige Wasser schweifen, bevor sich Tala umdrehte und auf den Weg zurück ins Dojo machte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* zurück in Russland ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Eine Zeit lang betrachtete Michail Kai stillschweigend, dann nickte er kaum merklich und ließ sich neben den silberhaarigen Russen auf sein Bett sinken. Der blonde Junge war sich beinahe sicher, dass Kai eben nicht nur von ihm, sondern vor allem auch über sich selbst gesprochen hatte, doch er wagte es nicht zu fragen. Viel zu oft war er zurückgewiesen worden, wenn es um Kais Vergangenheit ging und Michail hatte gelernt zu vergeben. Die Freundschaft zwischen ihnen war auf gewisse Art und Weise einzigartig, waren sie doch beide Grundverschieden; wussten sie doch so gut wie nichts über den Anderen. Trotzdem war da bald dieser Hauch von Vertrauen entstanden, der nun die Last des Alltages erträglicher machte. Gleichzeitig war sich Michail bewusst, in Kais Achtung niemals den Stand erreichen zu können, den die Bladebreakers inne hatten. Er kannte sie kaum besser als die Passanten, die er auf einem Streifzug durch seine Heimatstadt nur nebenbei betrachtete, doch gleichzeitig wusste er: Wer den Bladebreakers ein Haar krümmte, der lebte gefährlich und anders herum bestand diese Verbindung ebenso intensiv. Eines Tages würden die Blader kommen und Kai mit sich nehmen. Bis dahin würde der Silberhaarige weiterhin ein Rätsel voller Überraschungen bleiben und eine solche Situation wie diese gehörte ohne Zweifel dazu. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Und in Japan... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Bedächtig öffnete der Rothaarige die leichte Schiebetür des Dojos und der bekannte Geruch eines chinesischen Essens wehte Tala entgegen, als er die Räumlichkeiten betrat. Rays Laune hatte sich in letzter Zeit stark gebessert, doch seit sie von Kai zurückgekehrt waren, begann diese positive Entwicklung in ernste Sorge umzuschlagen. Der erste Schock war überwunden und die Bladebreakers begannen rational mit ihrer Situation umzugehen. „Ach, das bist du ja wieder Tala!“, rief der schwarzhaarige Chinese dem Heimkehrenden zu, ohne eine Antwort zu erwarten. „Ja“, war die knappe Antwort des Russen, während er gedankenverloren die Küche musterte, als hätte er sie zum ersten Mal betreten. Konzentriert wand sich Ray erneut dem Herd zu. Tala erinnerte den Chinesen am Kai, der verschwand und wieder auftauchte wenn er es für richtig empfand und so egoistisch dabei wirkte, obwohl er niemals zulassen würde, dass den Bladebreakers etwas passierte. //Ob das an der Abtei liegt?//, schoss es Ray durch den Kopf, während er einen der Topfdeckel anhob und seine Suppe mit Sojasoße abzuschmecken begann. //Oder ob alle Russen so sind...?// „Gibst du mir mal den Ingwer vom Tisch Tala?“ Nachdem Ray das gewünschte Gewürz von dem schweigsamen Russen entgegengenommen hatte, begann er, ihm in kleine Stücke zu hacken. „Was wird das?“, meldete sich jetzt Tala zu Wort und trat an Rays Seite. //So ähnlich... und doch grundverschieden... Kai hätte nie...// Abrupt verspannte sich die Haltung des Schwarzhaarigen und Ray ließ davon ab, den Ingwer zu massakrieren. „Das ist eine Nudelsuppe mit chinesischen und japanischen Gewürzen...“, gab der Chinese gestellt ruhig zurück und senkte dann den Blick. „Kai... hat sie immer gerne gegessen...“ Es war schwer etwas zu kochen, dass Kai, der doch so selten etwas Nahrung zu sich nahm, zum Essen zu bewegen konnte. Ray hatte es als Herausforderung gesehen, immer wieder mit neuen Ideen oder Rezepten seiner Verwandten in China zu versuchen, seinen Teamleader zu Tisch zu bekommen. Tala nickte stumm, bevor er einige Schritte vom Herd zurücktrat und sich Rays tun nun aus einiger Entfernung betrachtete. //„Kai... hat sie immer gerne gegessen...“//, schoss es dem Russen durch den Kopf und ein lautloses Seufzen entfuhr ihm. //Ach Ray...// Der Chinese spielte schon zu lange den starken Part des Teams, indem er sich das Leid seiner Freunde anhörte und sie zu beruhigen versuchte, während er selber seine eigenen Probleme zurückdrängte. Doch Ray war nicht Kai, welchem Tala ein solches Leben über einen längere Zeitraum durchaus zugetraut hätte. Ray war ein sensibler Typ, der sich um seine Freunde sorgte, der aber auch Zuneigung und Hilfe von seinen Freunden entgegennehmen musste, um nicht an seinem Wissen zu brechen. Kai Verlust zerrte an den Kräfte des gesamten Teams und Tala hoffte, dass die Zeit der Entbehrungen bald ein Ende nehmen würde. „Nimm es nicht so schwer, Ray“, meinte der Russe in einem ruhigen Tonfall und begann den Tisch zu decken. „Bald ist schon Weihnachten, da kannst du ihn wieder sehen“, sagte er und ein leichter Rotschimmer legte sich auf Rays Wangen. War er so leicht zu durchschauen? Schließlich wurden seine Gedankengänge von einem Gepolter unterbrochen. „Ray! Tala! Kommt sofort hoch!“, schrie Tyson panisch und stürmte, nachdem er eine Millisekunde in der Küche gewesen ist, wieder die Treppe herauf zur zweiten Etage. Tala und Ray tauschten besorgte Blicke auf und rannten dem Japaner hinterher. Verwirrt blieben sie vor dem großen Flurfenster stehen, vor welchem sich bereits Max und Kenny versammelt hatten. „Was zum Henker ist passiert?!“, wollte Tala aufgebracht wissen, er hatte sich schon das schlimmst ausgemalt. Doch Tyson deutete nur stumm aus dem Fenster und dann viel Talas Blick auf die gegenüberliegende Straße. Ein Mädchen stand eng umschlungen mit einem hochgewachsenen Jungen vor der Einfahrt des Dojos. Doch die Tatsache, dass das junge Mädchen hinter der hohen Mauer stand, brachte nicht den wohl erhofften Effekt, den vom ersten Stock hatten die Blader eine perfekte Aussicht auf die Beiden. „Hilary...“, flüsterte Ray fassungslos. „Sie hat einen Freund“ Tyson nickte apathisch. Und plötzlich brach Tala in Lachen aus. Die Reaktion der Jungs war wirklich zu schön! Wenn Kai das erfahren würde! Lachend drehte sich der Russe um, ging die Treppe zur Küche runter und ließ vier verwirte Blader hinter sich. Lächelnd stellte Tala die Gläser rechts von jedem Teller ab und setzte sich an Kais Stammplatz zu Tisch. „Er hat sie geküüüüüüüüsst!!!“, hörte er Tyson quieken und kurz darauf etwas wie: „Der kann was erleben...“ Nana, da muss der Japaner aber nicht übertreiben. Kurzerhand rief er die Jungs zum Essen, welche nach einigen Sekunden schon die Treppe heruntertrotteten. Doch Tala wäre nicht Tala, wenn er nicht auch noch seinen Senf dazugeben würde. Zielsicher lief er zur Haustür des Dojos. Weit stieß er die Tür auf und brüllte in einer beachtlichen Lautstärke ins Freie: "WENN DU FERTIG BIST HILARY, DANN KOMM INS HAUS! ESSEN IST FERTIG!" Dann schloss er die Tür wieder, als ob nichts gewesen sei und setzte sich unschuldig lächelnd an den Tisch zu den anderen Bladern. Er hätte jetzt zu gerne Hilarys Gesicht gesehen... Aber man konnte ja nicht alles haben! Das Gesicht in eine rosige Farbe getaucht betrat das einige Mädchen der Bladebreakers schließlich als Letzte die Küche. Die prüfenden Blicke der Blader ignorierend ließ sie sich von Ray einen Teller Suppe reichen und begann dann gemächlich zu essen, während Tyson sie noch immer mit offenem Mund betrachtete. „Tyson, mach den Mund zu“, keifte das junge Mädchen schließlich, woraufhin Max zu kichern begann und Kenny sein Gesicht hinter seinen Händen verbarg. Es war doch wirklich eine außergewöhnliche Situation gewesen, das Mädchen, welches sie beinahe als ihre kleine Schwester ansahen, mit einem wildfremden Jungen auf der Straße anzutreffen. Doch Hilary war 16 Jahre alt und sehr wohl in der Lage auf sich selbst aufzupassen. Außerdem war Naoki ein eher ruhiger, ausgeglichener Typ, der sie mit seinem Leben beschützen würde. Die Jungs würden ihn mögen, sollten sie ihn erst mal besser kennen... Doch die unangenehme Stille wurde jäh von einem Handyklingeln unterbrochen und Tala hob abwehrend die Hände. "Sorry...", meinte er noch, bevor er sein blaues Handy aus der Hosentasche zog und den Anruf entgegen nahm. Seine Augen weiteten sich überrascht und zügig drückte er auf die Lautsprechertaste. >>... mich nur vergewissern das ihr da hinten keinen Scheiß baut... Tala? Hörst du mir überhaupt zu?<< „Ja natürlich! Wie geht es dir?“ Die Gesichter der Bladebreakers hatten sich aufgehellt, nachdem sie die wohlbekannte Stimme ihres Teamleaders erkannten. >>Na super, jetzt hören mir wieder alle zu... Wie in guten alten Zeiten<< Ray schmunzelte. Dem Russen schien es doch gut zu gehen, seinen Humor hatte er jedenfalls nicht vergessen. Tyson riss Tala plötzlich das Mobiltelefon aus den Händen und rief aufgebracht in den Hörer, was sie vorhin vom Fenster aus beobachtet hatten. Hilary wurde ganz bleich im Gesicht und auch die restlichen Blader wurden still um auf die Reaktion des Teamleaders zu warten. >>... wenigstens einer im Team der erwachsen wird...<< Das hatte gesessen. Hilary lag über dem Esstisch und lachte sich kringelig, währen der Rest der Bladebreakers beleidig schmollte. Tala fing sich als erster von einer erneuten Lachattacke und fuhr sich gelassen durch die Haare. „Wir vermissen dich, Kai. Ray hat so ne komisch Chinasuppe gemacht die du wohl gerne gegessen hast-“ >> Chinesische Nudelsuppe du Depp. Ja stimmt, war jedenfalls leckerer als der Fraß hier. Guten Appetit.<< Ray nahm Tala das Telefon wieder ab. „Ich soll dich von Dickenson fragen, wie du mit der Schule zurechtkommst. Er macht sich wirklich Sorgen“ >>Lenkst du vom Thema ab, Ray?<< Der Chinese blickte überrascht auf. >> Natürlich gibt es mein Lieblingsgericht erst wenn ich weg bin...Nein, mal ernst, Schule ist ganz Ok. Sag er soll sich lieber um das Team kümmern anstatt dem Ex-Leader nachzuhängen<< „Ex-Leader?! Du tust so als ob du nicht mehr unter uns weilen würdest!“ Eine peinliche Stille legte sich ein. „Also... nicht, dass du in Russland bist, sondern-“ >>Schon klar Ray. Gut ich muss jetzt Schluss machen. Seid vorsichtig draußen, es stürmt<< „... hier liegt kein Schnee, Kai“ >> Ach ja... stimmt... also bis dann!<< Und schon hatte er aufgelegt. Traurig reichte Ray dem rothaarigen das Handy. „Wow, das war ja ein richtiger Redeschwall. So viel redet Kai sonst nicht einmal in einer Woche“, wunderte sich der Russe und Kenny nickte lächelnd. „Ja das Handy bewirkt eben Wunder... und die Trennung“, fügte er bedrückt hinzu. Hilary schaute den Jungs in die Gesichter. Jetzt waren alle wieder so nachdenklich. Plötzlich hatte sie eine Idee. „Hey, was haltet ihr von Kino? Wir haben schon lange nichts mehr gemeinsam unternommen!“ Die Blader nickten zustimmend. Sie sollten wirklich mal wieder unter Leute kommen. Also räumten sie ihre Teller weg und machten sich für den Abend fertig. Gemeinsam liefen sie durch die Stadt und betraten das warme, abgedunkelte Gebäude. Tyson war mit Max vorgegangen und lief freudig unter der Anzeigetafel auf und ab. Während sie darüber diskutierten in welchen Film sie gehen würden, klopfte Tala dem Chinesen leicht auf die Schulter. Dieser blickte ihm verwirrt in die eisblauen Augen. Er hatte wohl wieder Löcher in die Luft gestarrt. Der Russe nickte ihm zu. „Bald Ray. Hab noch ein wenig Geduld, Ok?“ Ray wunderte sich nicht darüber, warum Tala jetzt wusste, dass seine Gedanken bei dem Silberhaarigen waren. In dieser Hinsicht sah er dem verschlossenen Russen ähnlich, er hatte stets einen Überblick über die Gefühlslage seiner Freunde. Nach einem langen hin und her, hatten sich die jungen Sportler für den Film 'Stay' entschieden, was sich später als äußerst gute Wahl herausstellte. Der Film lief auf Englisch mit Japanischen Untertiteln. Ray und Tala sahen es als Übung an und versuchten so wenig wie möglich auf die Untertitel zu sehen, was beiden auch ganz gut gelang, da sie die englische Sprache relativ gut beherrschten. Auf Reisen und im sonstigen Leben war dies immer von Nutzen. Für den blonden Amerikaner war es natürlich überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil zu Tyson, Kenny und Hilary, die im Nachhinein einige Schwierigkeiten hatten den Handlungen des Films zu folgen, waren sie doch zu sehr auf die japanischen Übersetzungen im unteren Bereich der Leinwand fixiert. Doch Hilary sollte Recht behalten, der Film hatte die Freunde von ihren trübseligen Gedanken befreit und warf nun Unmengen von Verständnisfragen auf, welche die Blader auf dem Weg aus dem Kinosaal munter ausdiskutierten. „Wie wäre es, wenn wir noch ins 'Heyloft' gehen? Dann können wir Tala mal unsere Lieblingskneipe zeigen!“, schlug Max freudig vor und drehte sich zu seinen Freunden. „Klar, hab nichts gegen“ Ray sah auf die Digitalanzeige seines Handys. 23:46 Uhr... Bald würde ein neuer Tag anbrechen und das bedeutete, dass das Widersehen mit Kai einen Tag näher rücken würde. Lächelnd setzte sich der Chinese in Bewegung. „Na los, Leute, bewegt euch wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ Laut jubelnd lief die Gruppe Ray hinterher. Das war der erste gemeinsame Kneipenausflug seit langem und der guten Stimmung nach zu urteilen, würde es eine lange Nacht werden... Das Wetter war wunderschön und die Sonne schien an diesem Morgen gold-glänzend durch die Fenster und ließ die langen schwarzen Haare des Chinesen mit dem Licht um die Wette funkeln. „'orgen“, flüsterte Ray heiser, als er leise Schritte vernahm, die sich seinem Platz am Küchentisch des Dojos näherten. „Na ausgeschlafen?“, kam es munter von dem Rothaarigen und der Chinese blickte Tala durch einzelne Ponyfransen, die ihm wirr ins Gesicht hingen, in die Augen. Gedanklich machte er sich eine Notiz, noch eine Gemeinsamkeit Talas mit ihrem Teamleader gefunden zu haben. Die erschreckend gute Verträglichkeit von Alkohol. „Die anderen pennen noch, ich dachte ich geh und kauf ein paar Brötchen, hast du irgendwelche Extrawünsche? Käsebrötchen? Brezel?“ Ray blickte müde in seine Kaffeetasse. Ein Luftbläschen stieg aus dem hellbraunen Gebräu hoch und schwamm ruhig in der Mitte seiner Tasse. „...nh...nein, danke...“, murmelte er schwerfällig und stützte seine Stirn auf die Handfläche. Wieso mussten sie gestern Nacht auch so reinhauen... Stille legte sich über die Wohnung der Familie Granger, die kurz darauf von einem lauten Aufstöhnen seitens Tyson zerstört würde. „Uhhh... verdammt...verdammter böser Alk...“ Tala konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Fröhlich pfeifend nahm er sich seinen Mantel vom Kleiderhaken und machte sich auf den Weg zur naheliegenden Bäckerei. „Wenn Kai euch betrunkenes Pack sonst auch immer nach Hause schleppen musste, tut er mir leid!“, bemerkte Tala kopfschüttelnd. Der Chinese lächelte bei dem Gedanken. Die schwere Tür fiel laut ins Schloss, sodass die Gläser in der Vitrine klirrten und Rays Kaffeetasse verrutschte. „Ach Kai, wärst du doch hier...“ Rays Blick fiel erneut auf sein heißes Getränk. Das Bläschen bewegte sich unruhig auf der braunen Flüssigkeit, bis es schließlich einen Augenblick später platzte. Michail schlug belustigt mit der Handfläche auf den Tisch und riss den stillen Russen aus seinen Gedanken. Das kleine Kügelchen platze und Kai blickte auf. Der blonde Junge verdrehte die Augen. "Hör auf deinen Kaffee anzustarren, trink ihn lieber" "Ja... klar" Der silberhaarige Russe schüttelte verwirrt den Kopf. Warum hat ihn dieses Luftbläschen bloß so fasziniert? Und, fällt euch was auf? Na? Genau! Kein Cliffie! Premiere! XDDD Wir hoffen natürlich wie immer auf einen Kommi und ein Feedback, der uns hilft die nächsten Chapter bestmöglich zu gestalten. Es lässt auch sicher nicht so lange auf sich warten wie das Letzte! Bye, Mao_Anna & Caerdin Hosted by Animexx e.V. 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