Engel des Lichtes und Engel des Schattens von -lyra- ================================================================================ Prolog: -------- Vor 110 Jahren, wo noch Könige regierten und es noch Ritter gab, gab es zwei Ritter die Erzfeinde waren. Immer als sie sich trafen, fingen ihre Königreicher einen Krieg an. Damals waren die Gründe für ihre Kriege nur dies beiden Ritter. Die Könige wollte immer wieder Frieden schließen, doch die Ritter rieten immer wieder davon ab. Die Ritter kannten sich schon seit ihrer Geburt, die beiden waren Zwillinge, der Eine war ein stets treuer Mensch, doch sein Bruder war ganz anders, sein Bruder war ein Lügenbold und stahl auch viel. Mit der Zeit trennten sich ihre Wege und sie sahen sich nie wieder, doch als sie sich als Ritter wiedertrafen, erkannten sie ihren eigenen Bruder nicht und fingen an zu Kämpfen. Eines Tage begegneten sie sich wieder, es sollte nun ihre letzte Begegnung vor ihrem entgültigen Tot sein, sie fingen sofort an zu Kämpfen und wurden mit der Zeit immer schwächer. Sie wollten nun endlich herausfinden, wer der Stärkere von ihnen beiden war. Als beide zum letzte Stich mit ihrer Klinge ansetzten und sich so gegenseitig töteten, riefen sie noch den Namens des jeweils anderen. Doch sie hörten es nicht mehr, sie waren bereits tot. Sogar in ihrem Tot kämpften sie einst noch weiter um ihren Bruder zu finden, obwohl sie sich schon gefunden haben. Kapitel 0: Seltsame Träume und ein Geheimnis weniger ---------------------------------------------------- Ich lag gerade in meinem Bett und las mal wieder ein Buch. Am liebsten würde ich ja den ganzen Tag lesen, wenn da nicht die Schule wäre. Gleich hatte ich mal wieder ein Buch ausgelesen. Ich setzte mich auf, ich war fertig mit dem Buch, schlug es zu. Ich hörte wie mein Handy gerade vibrierte, ich nahm es also her und sah nach. Ich hatte eine SMS bekommen. Es war wieder einmal der liebe Marc, was er wohl dieses mal wollte? Meld dich bitte Karina, ruf mich doch an! Wenn du kein Guthaben hast, ruf ich dich in 5 Minuten an. Marc Ich hatte zwar noch Guthaben, doch ich wollte es mir noch für später aufheben, da ich ihn später sowieso anrufen würde.. Warum soll ich mich überhaupt bei ihm melden? Ich musste wohl oder übel auf Marcs Anruf warten. "Karina! Emily ist da!", rief meine Mutter hoch. Ich machte einen Seufzer. "Sie soll hoch kommen!", rief ich nach unten. Ich rührte mich keinen Fleck von meinem Bett. Als Emily ins Zimmer kam, stand ich auf und ging zur ihr um sie zu umarmen. "Hi Emily.", sagte ich mit einem lächeln. "Hi.", sagte sie nur und lächelte auch, was bei ihr schon an ein Wunder grenzte. Wir setzten uns aufs Bett, blickten uns in die Augen, doch ich blickte kurze Zeit weg. "Warum bist du heute hier?", fragte ich sie. Ihr Lächeln war schon längst verschwunden, genau wie meines. "Ich wollte mit dir doch nur reden.", erklärte sie. "Und über was?", fragte ich nach und blickte in ihre Augen. "Über alles." "Na gut." "Gefällt dir der neue Mitschüler?" "Izzy?" "Ja, Izzy." "Na ja, er ist schon nett, aber mehr auch nicht, wenn du mich fragst." "Ich finde ihn süß...", sagte Emily und blickte verlegen auf den Boden. Plötzlich hörte ich mein Handy läuten. Ich hob schnell ab. "Hallo?", fragte ich. "Ich bin's, Marc.", sagte die Stimme am anderen Ende des Telefons. "Marc, was gibt's? Emily ist gerade bei mir und außerdem habe ich kein Guthaben.", erklärte ich ihm. "Ja und? Sollte mich das etwa interessieren?" "Äh... nö. Was willst du jetzt?" "Oh... äh.... ich hab's vergessen? Ich werde es dir morgen in der Schule sagen." "Marc?" "Ja?" "Wir haben morgen keine Schule." "Oh... scheiße! Ich hasse es wenn du recht hast!", sagte er und legte auf. Ich schüttelte den Kopf und sah Emily an. "Ich muss leider schon gehen. Tschau.", sagte sie und stand auf. Ich sah noch immer dort hin wo sie gerade noch saß. Erst als ich hörte wie die Tür zuging, drehte ich mich um. Ich seufzte. Ich legte mich zurück auf mein Bett und starrte auf die Decke. Nach einer Weile setzte ich mich wieder auf und zog mir meinen Pyjama an. "Karina, kommst du herunter essen oder soll ich dir etwas zu essen hochbringen?", rief meine Mutter hoch. "Bring mir bitte was hoch.", sagte ich ganz ruhig. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und schlug mein Matheheft auf. Ich musste noch die Hausaufgabe für morgen machen. Ich nahm mir einen Stift und rechnete schnell die Rechnungen aus. Nach ein paar Minuten klopfte jemand an meiner Tür, ich stand auf, machte die Tür auf, nahm das Essen meiner Mutter ab, stellte das Essen auf meinen Tisch und machte die paar Aufgaben noch fertig. Dann nahm ich die Gabel und aß mein Essen. Es war mein Lieblingsessen mal wieder, Nudelauflauf. Als ich fertig gegessen hatte, blickte ich eine Zeit lang auf den leeren Teller. Oft fühlte ich mich so leer wie der Teller aussah. Warum fühlte ich mich so leer? Ich zitterte. Dann stand ich auf und ging in mein Badezimmer. Ich ließ mir erst einmal ein warmes Wasser in meine Badewanne ein und holte dann mein Telefon. Ich rief Marc an und schaltete auf Freisprecher. Ich zog mich vollkommen aus, stellte mein Handy neben der Badewanne hin und stieg in die Badewanne. "Hallo?", hörte ich Marc fragen. "Hallo Marc, ich bin's, ich sitz gerade in der Badewanne.", erklärte ich ihm. "Oh äh... nackt?", fragte er nach. "Nein Marc, ich liege mit meinem Pyjama in der vollen Badewanne. Natürlich nackt!" "Störe ich da nicht?" "Nein. Emily is schon weg. Was wolltest du mir vorhin sagen?" "Eigentlich wollte ich nur mit dir reden, ich hab zur Zeit nix besseres zu tun musst du wissen." "Warum schreibst du keine Gedichte?" "Keine Lust." "Rayo..." "Was?" "Was ist los Marc, ich hab gar nix gesagt." "Wirklich? Dann muss ich es mir eingebildet haben.", sagte er. Ich stand auf, lies das Wasser aus und drückte beim Telefonieren ab. Ich zog mich an und ging dann zurück in mein Zimmer. Ich wurde immer nach dem Baden ziemlich müde. Also wollte ich mich jetzt schlafen legen. Doch als ich in meinem Bett lag, das Licht schon ausgeschalten war, wälzte ich mich im Bett hin und her. Ich konnte nicht einschlafen, noch nicht. Also setzte mich auf, schaltete die Leselampe ein und holte mir ein Buch aus meinem riesigen Bücherregal. Es dauerte ein paar Minuten bis ich mich für eines entschieden hatte, dann legte ich mich mit dem Buch ins Bett und las darin. Doch dann schlief ich während dem lesen ein. "Kannst du mich hören, Karina? Kannst du mich hören?", hörte ich eine dumpfe Stimme aus der dunklen Ferne in die ich sah. "Karina, hörst du mich? Kannst du mich hören, Karina?", hörte ich die Stimme immer wieder aus der Ferne. Sie wiederholte diese Worte immer und immer wieder... Ich blinzelte mit den Augen. Ich setzte mich auf und rieb mir meine verschlafenen Augen. Ich sah aus dem Fenster, die Sonne war schon aufgegangen. Ich hörte wie etwas zu Boden fiel und sah nach was es war, es war mein Buch. Ich hob es auf und sah, welches Buch ich mir gestern Abend genommen hatte. Der Titel des Buches war ,Des Todes dunkler Bruder'. Immer wenn ich abends nicht einschlafen konnte, nahm ich dieses Buch, doch warum, weis ich nicht. Ich legte das Buch auf den kleinen Tisch neben meinem Bett. Dann stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Ich holte mir eine Jean, ein T-Shirt und einen dicken Pullover raus. Ich zog mich schnell um. Ich blickte nach draußen, die Sonne war schon aufgegangen, dennoch war es etwas dunkel oder wohl eher nebelig. Kein Wunder für diese Jahreszeit, immer, als Winter war, war es ziemlich nebelig bei uns, was ganz normales also. Ich ging nach draußen auf den Flur, hatte keine Ahnung wo ich hin gehen sollte. Ich sah nach rechts, da lag das Zimmer meiner Schwester, dann blickte ich nach links, da war das Schlafzimmer meines Bruders. Ich betrachtete kurz seine Tür, dann blickte ich zur Tür meiner Schwester und entschied mich zu meiner Schwester ins Zimmer zu gehen. Ich klopfte an und wartete auf ein "Herein", doch das kam nicht. Also ging ich einfach hinein. Es war noch finster, ich blickte mich kurz um, die Tür hatte ich nicht weitgeöffnet, da ich nicht wusste was mich erwarten würde. Ich sah mich ein paar Mal um und bemerkte, dass meine Schwester alleine auf ihrem Bett lag, also ging ich ganz hinein. Ich lies das Licht ausgeschalten, ich wollte sie nicht aufwecken. Ich ging zu ihrem Bett und setzte mich hin, sie lag mit dem Kopf zur Wand. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und rüttelte sie leicht und sagte leise zu ihr: "Sandra. Sandra, ich will mit dir reden." Sie drehte ihren Kopf zu mir herüber und murmelte verschlafen: "Lass mich weiterschlafen, Karina. Geh zu Boris wenn du wen zureden haben willst." Dann drehte sie sich wieder um. Sandra wollte also weiterschlafen, von mir aus, dann ging ich halt zu Boris. Ich ging raus, machte die Tür hinter mir zu und ging einfach in das Zimmer gegenüber. Ich klopfte nicht an, warum sollte ich auch? War ja nur Boris. Bei Boris war es mir egal was er gerade machte, ich hatte ihn schon mal dabei erwischt wie er sich einen Runtergeholt hatte und hab einfach ganz normal mit ihm geredet, inzwischen hatte er mehrmals aufgestöhnt. Ich machte die Tür auf und bemerkte, wie Boris mit seiner Freundin gerade Sex hatte. "Morgen Boris.", sagte ich locker wie immer. Er drehte seinen Kopf zu mir her. "Morgen.", brachte er gerade mal zwischen seinem stöhnen hervor. Ich setzte mich auf einen freien Sessel und blickte nach draußen. Nach einer Weile drehte ich mich wieder zu Boris und seiner Freundin hin, die beiden waren erschöpft. "Kommst du immer so früh und störst die Leute wenn sie Sex haben?", fuhr mich seine Freundin an. Boris legte seinen Arm um sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ach komm schon, Luna. Bei uns beiden ist das schon normal, ich komm auch manchmal bei ihr rein, wenn ihr Freund gerade einen Orgasmus hat.", sagte er und wollte sie damit beruhig. Doch es schien nicht zu funktionieren, stattdessen sah sie ihn geschockt an. "Was gibt's jetzt schon wieder?", fragte mich Boris und sah mich an. "Das Übliche.", sagte ich knapp. "Du hast was geträumt, wolltest es Sandra erzählen, die wollte weiterschlafen, bist zu mir gekommen, hast mir bei Sex zugesehen und wirst mir gleich erzählen was du geträumt hast, oder wie?", sagte Boris mit einem frechen Grinsen. "Genau!", sagte ich und grinste noch frecher als Boris. "Erzähl schon.", sagte Boris nun ernst, sein Grinsen war schon verschwunden. "Ich habe geträumt, dass jemand aus der Finsternis meinen Namen ruft.", sagte ich, auch mein Grinsen war nicht mehr zu sehen. "Aha... war das alles?", fragte Boris nach, ich nickte nur, war zu faul zum Antworten. Er zeigte Richtung Tür, also stand ich auf und ging raus. Ich schloss hinter mir die Tür und lehnte mich dagegen, ich sah hoch auf die Decke. Ich stand noch ein paar Minuten da, doch dann ging ich zurück in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett, wusste nicht was ich machen sollte. Sollte ich jemanden anrufen? Etwas lesen oder lieber mal chatten? Ich hatte keine Ahnung. Mir war langweilig, was bei mir schon fast an ein Wunder grenzte. Normalerweise wurde mir nicht so schnell langweilig, doch heute war es anders. Nach einer Weile entschied ich mich an den Computer zu gehen. Als stand ich auf, schaltete den Computer an und setzte mich dort auf den Sessel. Es dauerte ein wenig bis der Computer hochgefahren war. Ich ging ins Internet und überprüfte ob ich ein paar neue E-Mails hatte. Wie immer hatte ich keine neue E-Mails. Da ich nichts mehr am PC zu tun hatte, fuhr ich ihn einfach herunter. Ich stand auf und ging nach unten in die Küche, mein Magen hatte gerade erst geknurrt. Ich ging langsam hinunter in den ersten Stock, meine Eltern hörte ich bis hierher. Sie hatten gerade mal wieder, wie sie es nannten, ,ihren Spaß'. Also ging ich in die Küche. Ich ging zum Kühlschrank und nahm mir Butter, Wurst und Käse heraus, dann schnitt ich mir ein Stück Brot herunter. Nun strich ich den Butter auf das Brot, gab dann die Wurst hinauf und darauf den Käse. Als ich fertig war, gab ich das zurück, was ich nicht mehr brauchte. Dann setzte ich mich an den Tisch und aß, ganz alleine, mein Brot. Ich blickte in die leere. Als ich fertig gegessen hatte, ging ich hoch in mein Zimmer und legte mich ins Bett und dachte laut nach. "Heute ist ein ziemlich seltsamer Tag... Erst hab ich so nen komischen Traum, dann wirft mich mein Bruder raus, nur weil er ne neue Freundin hat und ich bin ziemlich einsam... Mir kommt es so vor, als wäre es schon ne Ewigkeit her seit ich aufgestanden bin, doch es sind gerade einmal drei Stunden.", sagte ich mir und setzte mich dann auf. Es klopfte an meiner Tür, entweder war es meine Schwester oder es waren meine Eltern. Als die Tür aufging und jemand den Kopf herein steckte, merkte ich, dass es niemand aus meiner Familie war, nein, es war Boris neue Freundin. "Morgen.", sagte sie etwas zögernd und kam ganz in mein Zimmer. "Morgen.", sagte ich ihr und betrachtete sie. Sie war ziemlich schlank und sah toll aus, wenigstens hatte sich mein Bruder dieses mal eine schöne Freundin geholt. "Und? Willst du dich nicht setzten?", fragte ich sie nett und zog einen Sessel zu mir her, der gleich neben mir stand. Sie kam langsam zu dem Sessel und setzte sich hin. Anscheinend war sie etwas schüchtern. "Wie heißt du eigentlich?", fragte ich sie. "Maria.", sagte sie und lächelte mich an. "Ich bin Karina.", sagte ich und lächelte auch. "Du bist ziemlich schüchtern, oder Maria?", fragte ich sie. Sie sah mich kurz verwirrt an. "Nein.", sagte sie knapp und schüttelte dabei den Kopf. "Warum bist du eigentlich hergekommen?" "Boris ist gerade eingeschlafen und ich dachte, dass du noch wach bist und ich mit dir reden könnte." "Und über was?" "Über alles?" "Na wenn du meinst." "Hast du eigentlich einen Freund?" "Hat vor einer Woche Schluss gemacht...", sagte ich traurig, mir stiegen Tränen in die Augen, also blickte ich auf den Boden. "Oh.", sagte sie nur. Eine Träne rann nach der anderen über meine Wange. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schluchzte laut hinein. "Komm schon...", sagte Maria. Ich sah hoch, sie legte ihre Hände um mich, sie wollte mich trösten. Ich heulte mich in ihren Pullover. "Warum hat er Schluss gemacht?", schluchzte ich. Ich hatte meine Augen geschlossen, wollte sie nie mehr öffnen. "Weil er dich nicht verdient hat, er hat dich einfach nicht verdient. Du bist viel zu gut für ihn.", versuchte mich Maria zu trösten, doch es funktionierte nicht wirklich. Nach ungefähr zwei Stunden hatte ich mich wieder beruhigt. "He, Karina, es gibt Jungs wie Sand am Meer.", sagte Maria mit einem Lächeln im Gesicht. Ich musste auf einmal laut loslachen und Maria lachte auch gleich mit. Kurz darauf hin sah Boris ins Zimmer, er kratzte sich gerade verschlafen am Kopf. "Auch schon wach?", fragte ihn Maria. "Ja, warum?", fragte Boris der sich nicht durchblickte. "Nur so, Schatzi.", sagte Maria und umarmte Boris und hauchte ihm einen Kuss auf seine Lippen. Kurze Zeit später waren die beiden wieder draußen. Ich war müde, erschöpft und kalt war mir auch. "Karina.", hörte ich eine Stimme sagen. Ich sah hoch und blickte in Sandras Gesicht. "Es gibt Essen, soll ich dir wieder was hochbringen?", fragte sie mich freundlich. "Ja bitte, Sandra. Ich werde mich dann nach dem Essen schlafen legen.", gab ich ihr als Antwort. Sie nickte nur und ging dann nach unten. Nach wenigen Minuten war Sandra mit einem Teller voller Essen wieder bei mir. "Ähm... Sandra? Was ist das?", fragte ich vorsichtig. "Mum sagt, dass das Pizza sein soll.", sagte sie und ich betrachtete das ,Essen' von allen Seiten, doch niemals hätte ich vermutet, dass das eine Pizza ist. Langsam begann ich zu essen, sehr langsam. Es schmeckte gut. Als ich fertig war, zog ich mich um. Dann legte ich mich ins Bett, deckte mich bis auf den Kopf zu und drehte mich zur Seite, nun schlief ich ein. "Karina!", hörte ich eine klare Stimme nach mir rufen. Doch es war dunkel, mir kam ein Schauer über den Rücken. "Karina! Hörst du mich, Karina?", rief die Stimme immer und immer wieder und ich versuchte immer wieder zu Antworten, doch ich konnte nicht... Ich blinzelte mit meinen Augen und setzte mich langsam auf. Ich schlug meine Augen auf und sah mich um. Ich stand einmal auf und zog mich um. "Warum träume ich immer wieder so was? Aber heute war die Stimme klarer als das letzte mal.", sagte ich zu mir, ich zog mir gerade den Pullover über. Ich ging nach unten, in die Küche. "Morgen.", begrüßte mich meine Familie. Ich sah sie an, alle waren da, auch Sandra. "Morgen.", sagte ich etwas leise, dennoch konnten sie es hören. Ich ging zu dem Tisch wo alle saßen. "Was willst du Frühstücken?", fragte mich meine Mutter, sie lächelte. "Irgendwas.", sagte ich. Ich war heute nicht wirklich gut drauf, warum wusste ich nicht, es war einfach so. Meine Mutter gab mir eine leere Semmel, ich biss etwas ab und kaute es. Mein Körper war zwar hier, doch mein Geist war wo anders, deswegen verstand ich auch nicht was sie redeten. Als ich fertig gegessen hatte, stand ich auf. Ich hatte kein Wort gesagt, ging nach draußen in den Vorraum und zog mir meine Turnschuhe an. "Wo gehst du denn hin, Schwesterchen?", fragte mich jemand hinter mir. Ich drehte mich um, es war Sandra die mich fragte. Ich zuckte einfach mit den Schultern und ging raus. Ich ging die Stiegen hinunter. Ich blickte nur auf den Boden und ging dorthin, wo mich meine Füße hintrugen. Als ich nach einer Weile auf sah, dachte ich, dass ich mich verirrt hätte. Ich war an einem Ort angelangt, wo ich noch nie war, dennoch kam es mir irgendwie bekannt vor. Ich blickte mich ein wenig um. Niemand war hier, nur ich hier alleine, an so einem einsamen Ort. Hier waren ein paar wenige Bäume, diese sahen ziemlich krank aus, ihre Rinde war grau und sie trugen kein einziges Blatt und am Boden von ihnen sah ich auch keine. "Seltsam, obwohl Herbst ist, sollten die Blätter doch unter dem Baum liegen, doch ich sehe keine.", sagte ich zu mir. Plötzlich spürte ich wie jemand seine Hand auf meine Schulter legte. Ich drehte mich blitzschnell um und sah in ein altes Gesicht. "Na meine Kleine? Was suchst du denn hier?", fragte er mich freundlich. "Ich weis es nicht.", antwortete ich. "Komm, es ist ziemlich kalt, gehen wir in mein Haus.", sagte er. "Na gut.", sagte ich nur. Er ging voraus und ich folgte ihm brav und ohne ein Wort zu sagen. Wir waren nicht weit gegangen, da hielt der alte Mann an. Ich sah mir das Haus an. Es war sehr klein, aber es sah nett aus. Der alte Mann war schon hineingegangen und ich folgte ihm hinein. Ich schloss hinter mir die Tür. "Setz dich, setz dich.", sagte der Mann. Er saß an einem kleinen Holztisch auf einem ziemlich alten Holzsessel, neben ihm stand noch einer, auf diesen setzte ich mich. "Was sucht so ein junges Mädchen an einem so alten, verlassenem Ort?", fragte er mich. "Ich weis nicht warum ich her gekommen bin, meine Füße haben mich hergetragen.", sagte ich. "Wie heißt du eigentlich?", fragte er mich. Ich sah ihn an und sagte knapp: "Karina." "Du kannst mich Rayo nennen.", sagte er und lächelte. "Okay, Rayo.", sagte ich. "Soll ich dir etwas über diesen Ort erzählen, wo ich dich vorhin gefunden habe? Es ist eine alte Legende.", sagte er. "Ja, das würde mich sicher sehr interessieren.", sagte ich neugierig. Rayo räusperte sich kurz dann fing er an zu erzählen: "Vor ungefähr zweihundert Jahren soll es an diesem Ort eine alte Stadt gegeben haben. Es gab dort zwei sehr bekannte Leute. Ihre Namen waren Rayo und Kito. Rayo war ein netter, verständnisvoller Mann damals. Er war ein sehr guter Mann damals. Kito war das genaue Gegenteil von Rayo. Kito war ein wahrer Dieb gewesen, er war gemein und stahl alles was nicht fest gewachsen war. Sie hatten sich noch nie gegenüber gestanden, doch eines Tages trafen sie sich dann. Sie zogen ihre Schwerter und fingen an zu Kämpfen. Es dauerte drei Tage lang und zwei Nächte bis sie sich gegenseitig erstachen und seit damals sollen sie als Engel weiterleben." Als Rayo fertig gesprochen hatte, blickte ich aus dem Fenster, es war schon finster. Ich sprang von meinem Stuhl auf und sagte: "Ich muss jetzt ganz schnell nach Hause!" Ich stürmte nach draußen, obwohl ich nicht wusste wo ich war, rannte ich dort hin wo ich hin musste und außerdem würde ich früher oder später sowieso zu Hause ankommen. Als ich vor unserem Haus stand, verschnaufte ich kurz, ging dann rein, zog meine Schuhe aus und ging hoch in mein Zimmer. Ich sagte wie immer nichts. Seit ein paar Tagen war ich nicht sehr gesprächig, war wohl wegen der Trennung von meinem Freund so. Ich ging in mein Zimmer und zog mich wieder einmal um. Ich war schon tierischmüde und hatte schon meinen Pyjama an, da kam noch jemand in mein Zimmer. Ich drehte mich um. "Karina, hey, wie geht's dir so seit der Trennung?", fragte mich meine Schwester die schon hinter mir stand. Ich blickte auf den Boden, ich wollte ihr keine Antwort geben, nicht auf diese Frage. Fast jeder fragte mich das und ich wollte nicht mehr daran erinnert werden, ich wollte es endlich einmal vergessen. "Maria hat es mir erzählt.", sagte sie und ich blickte sie wieder an. "Warum bist du nicht gleich zu mir gekommen?", fragte sie, es lag etwas Trauer in ihrer Stimme. "Du hast geschlafen.", sagte ich knapp. "Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte sie und ich bemerkte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Ich blickte auf den Boden und sagte: "Du wolltest wie immer weiterschlafen. Ich bin müde, ich leg mich jetzt schlafen, okay?" "Na gut. Gute Nacht, Karina. Wenn dich wieder etwas bedrückt, kannst du ruhig zu mir kommen, ja?", sagte Sandra, sie tat so als wäre sie glücklich obwohl sie total am Boden zerstört war. Ich ging zu meinem Bett, mir war eiskalt, also deckte ich mich ganz zu und schlief kurz darauf hin ein. Wiedereinmal rief eine Stimme meinen Namen: "Karina! Kannst du mich hören?" Es war nicht Dunkelheit, nein, ich konnte etwas weises in der Finsternis erkennen, aber was war es? "Karina! Antworte mir wenn du mich hörst!", befahl mir die Stimme. "Ich kann dich hören.", sagte ich. "Karina, kannst du mich auch sehen?", fragte mich die Stimme. "Nein.", sagte ich... Das Klingeln meines Weckers hatte mich gerade aufgeweckt. Ich machte meine Augen schnell auf, schaltete den Wecker hinter mir aus und setzte mich auf. "Der Traum wird immer verrückter.", sagte ich zu mir und stand aus dem Bett auf. Ich ging wie immer zu meinem Schrank und holte eine einfache Jeans, ein T-Shirt und einen Pullover heraus und zog mich schnell um. Als ich mich fertig umgezogen hatte, ging ich die Treppe hinunter in die Küche. "Morgen.", begrüßte ich meine Familie die schon am Tisch saß. "Morgen.", sagte alle. "Kann ich ein Wurstbrot haben?", sagte ich schnell. "Ja.", sagte meine Mutter und machte mir ein Brot. "Karina, hast du dein Schulzeug schon eingepackt?", fragte mich mein Bruder mit vollem Mund. "Nein! Danke Boris!", sagte ich und rann die Treppe hoch in mein Zimmer. Stürmte auf meine Schultasche zu, die gleich neben meinem Schreibtisch stand und blickte auf den Stundenplan den ich auf den Schreibtisch liegen hatte und packte die Bücher ein die ich brauchte. Dann rannte ich wieder die Treppe hinunter, aber mit meiner Schultasche. Ich ging langsam in die Küche und aß schnell mein Brot, dann ging ich ins Bad um mich zu frisieren. Dann ging ich nach draußen. Ich zog mir vorher noch die Schuhe an. Ich wartete draußen vor unserem Haus auf Emily. Nach ein paar Minuten war sie dann auch schon da. "Morgen Emily.", begrüßte ich sie freundlich. "Morgen Karina.", sagte sie. Dann gingen wir auch schon los. "Hör mal, ich hab seit ein paar Tagen so einen seltsamen Traum.", sagte ich und Emily sagte gleich: "Du auch? Ich hab auch immer so komische Träume. Erzähl mal wovon du träumst." "Als die Träume angefangen haben, war es finster und jemand rief meinen Namen. Am nächsten Tag war das auch noch so und ich konnte nicht antworten, obwohl ich wollte und gestern habe ich etwas weises in der Finsternis gesehen.", erzählte ich ihr. "Bei mir ist es so ähnlich, doch statt der Finsternis war es bei mir gleißend hell und ich habe gestern einen Schatten gesehen.", erzählte sie mir. Ich sah die ganze Zeit nur auf den Boden. Als ich nach einer Weile wieder hoch sah, bemerkte ich, dass wir schon vor der Schule standen. Wir gingen gleich in unser Klassenzimmer, es waren noch nicht viele Leute da. Ich setzte mich auf meinen Platz. Ich sah mich um wie viele schon da waren, na ja, gerade mal fünf Leute mit mir. "He Karina.", sagte jemand hinter mir, ich drehte mich um und sah in Marcs Gesicht. "Morgen Marc.", sagte ich und lächelte ihn an. Er setzte sich auf den Tisch, typisch Marc, er saß immer auf den Tischen. "Und wie geht's dir so?", fragte er mich und hielt mein Kinn zu ihm hoch. "Na ja.", sagte ich nur und löschte mich von ihm. "Hattest du schon mal so ein Gefühl, dass du bei jemand bestimmten sein möchtest und zwar Tag und Nacht?", fragte mich Marc. Ich wurde etwas rot. "Ja, warum?", fragte ich nach. Ich dachte, dass jetzt eine Liebeserklärung von Marc kommen würde und mein Herz schlug schneller und schneller. "Karina...?", fragte er mich etwas leise. Ich nickte nur, mein Herz hatte noch nie so schnell wie jetzt geschlagen. "Kannst du mir Geld borgen?", sagte er mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Ich sah ihn nur noch verwirrt an und dann schloss ich meine Augen. Ich war ziemlich wütend und ohrfeigte ihn in meiner Blindenwut. "Hmpf!", machte ich, stand auf und ging davon. "Karina, was hab ich denn falsch gemacht?", schluchzte er. "Alles!", sagte ich über meine Schulter wütend zu ihm. Ich ging nun aus der Kasse raus auf das Klo. Wie immer waren dort lauter Tussis versammelt, sie hatten immer wieder auf dem Mädchenklo eine Art Besprechung über alles und überhaupt über Jungs. "Ich hab Marc gestern einen Geblasen.", sagte eine von ihnen stolz, natürlich konnte das niemand überhören der am Klo war. Ob sie wohl den Marc meinte, mit dem ich in die Klasse ging? Ich blieb stehen bevor ich ins Klo ging. "Welchen Marc meinst du?", fragte ich sie. Sie drehte mich um. Es war Tatjana, sie war die größte Schlampe der Schule. Sie betrachtete mich kurz, dann sagte sie: "Na den Marc aus deiner Klasse." Dann drehte sie sich wieder zu ihren Schlampenkolleginnen um. Ich stand noch ein paar Minuten da und betrachtete sie. Ich konnte nicht glauben was ich da gehört hatte, Marc? Der Marc der mit mir in die Klasse geht, hat sich von Tatjana, der größten Schlampe der Schule, einen Blasen lassen? Ich konnte es einfach nicht glauben. Als es nach einer Weile läutete, ging ich zurück in die Klasse. Ich setzte mich stillschweigend auf meinen Platz, Marc setzte sich neben mir hin. "He, warum sagst du denn nichts?", nuschelte mir Marc zu. Ich antwortete nicht, ich kochte innerlich vor Wut, würde ihn am liebsten jetzt vor allen Bloßstellen. Doch das war nicht meine Art, nein, ich würde es niemanden verraten und darunter leiden. "Hä! Karina!", sagte Marc nun etwas lauter und gab mir mit seinem Ellbogen einen Stoß. Ich sah zu ihm rüber und sah ihn finster an. "Was? Was hab ich falsch gemacht?", nuschelte er wieder. Ich blickte einfach weg. Während der ganzen Stunde, sagte ich nichts zu Marc. Nach der Stunde, auch als der Lehrer schon draußen war, blieb ich noch immer auf meinem Platz sitzen. Marc setzte sich wieder auf den Tisch und fragte mich: "Karina, was ist mit dir los?" Ich verschränkte einfach meine Arme und gab keine Antwort. "Karina! Komm schon! Was is' los?", quengelte Marc. Ich versuchte mich etwas zu entspannen und sagte: "Na ja, ich hab da was von Tatjana gehört." "Oh nein.", sagte Marc und legte sein Gesicht in eine Hand. Ich sah ihn nur verwirrt an und verstand nur Bahnhof. "Ähm... was meinst du damit?", fragte ich nach. "Na ja, sie erzählt fast immer das sie mir einen Geblasen hat, obwohl das schon zwei Jahre her ist.", erklärte mir Marc. Ich sah ihn erstaunt an. Als er begriffen hatte, was er gerade gesagt hatte sagte er: "Hätte ich doch bloß nichts gesagt..." "Warst du mit ihr etwa vor zwei Jahren zusammen!?", fragte ich etwas laut, so dass es alle hören konnte. Marc hob seinen Finger und legte ihn auf die Lippen. Innerlich kochte ich vor Wut, warum hatte mir Marc es nicht damals schon gesagt? "Bitte, Karina, sei doch etwas leiser! Es müssen doch nicht gleich alle wissen!", flüsterte mir Marc zu. Ich versuchte mich zu beruhigen, schloss meine Augen. Als ich meine Augen wieder öffnete, stand mein Lehrer vor mir. Anscheinend hatte ich das läuten der Schulglocke nicht mitbekommen. Ich schrak zurück als ich in das finstere Gesicht meine Lehrers blickte. "Anscheinend haben sie es wohl nicht mitbekommen, aber die Stunde hat schon längst angefangen.", flüsterte er finster zu mir. "Tut mir leid, Sir, ich war mit meinen Gedanken gerade wo anders.", sagte ich locker zu ihm. Dann entfernte er sich langsam von meinem Platz, wo er sich so hinüberbeugte, dass ich schon seinen Atem in meinem Gesicht spürte. Als der Lehrer seinen Blick von mir gewandt hatte, bekam ich einen kleinen Stoß von Marc, dann schob er einen kleinen Zettel hinüber worauf er etwas hinaufgeschrieben hatte. Ich blickte auf den Zettel, Marc hatte ziemlich klein geschrieben, also musste ich meine Augen zukneifen, um überhaupt was lesen zu können. Seine Schrift war etwas schwer zu lesen, aber dennoch zu lesen. Auf dem Zettel stand: Karina, bist du etwa wütend auf mich? Warum redest du nichts mehr mit mir? Ist es etwa wegen Tatjana? Komm sag schon! Ich holte einen Stift aus meiner Federschachtel und schrieb eine Antwort auf die Rückseite des Zettels und zwar: Ja, es ist wegen Tatjana. Warum hast du es mir damals nicht erzählt? Wir kennen und doch schon so lange! Als ich das fertig geschrieben hatte, schob ich wütend den Zettel zu Marc hinüber und verschränkte die Arme. Dann schrieb mir Marc keinen einzigen Zettel mehr. Ich holte schnell meine Sachen für die jetzige Stunde aus meiner Schultasche. Als die Stunde aus war, packte ich das Zeug weg und holte die Sachen für die nächste Schulstunde heraus. Ich legte es auf den Tisch, Marc saß gar nicht auf dem Tisch, komisch, und auf seinem Platz war er auch nicht. Ich wollte den nächst besten Fragen der bei mir vorbei rannte. Anscheinend hatte ich heute ziemliches Pech, da mein Exfreund gerade bei mir vorbei ging. "He, Bernd, wo ist Marc?", fragte ich ihn. Er drehte seinen Kopf zu mir hin und als er bemerkte, dass ich es war, grinste er mich nur frech an und sagte mit ziemlich finsterer Stimme: "Na wo wohl? Bei seiner Freundin, wo denn sonst?" Das war typisch für ihn, er war ein arroganter, angeberischer Mensch. Warum war ich überhaupt mit ihm zusammen? Mit so einem Idioten? Ich hatte wohl erst viel zu spät bemerkt, was für ein hinterhältiges Arschloch es war. Als wir ja noch zusammen waren, hatte er neben mir ja noch ein paar Freundinnen und mehrere One Night Stands. Plötzlich läutete es die neue Stunde ein. Marc setzte sich neben mir hin. "Wo warst du, Marcy?", sagte ich. Er drehte sich zu mir um und sein Auge zuckte schon, dann wiederholte er: "Marcy?" "Öh... Hab ich Marcy gesagt? Sorry, Marc.", entschuldigte ich mich. Sein Auge hörte nun auf zu zucken. "Am Klo.", sagte er knapp. Warum habe ich ihn gerade ,Marcy' genannt? Als ich ihn das letzte mal so nannte, waren wir noch in der Volksschule. Es war schon ein wenig komisch. Heute war ein ziemlich komischer Tag. "Sorry, Marc.", entschuldigte ich mich nochmals. "Schon gut, solange du mich nicht öfter so nennst.", sagte Marc und sah mir in die Augen. Er hatte wirklich wunderschöne grüne Augen. Jemand räusperte sich vor mir, ich drehte mich also schnell um und sah in das Gesicht meines Klassenvorstands. Sie war eine nette Lehrerin, doch ab und zu konnte sie schon ein wenig laut werden, doch das kam nur sehr selten vor. Den ganzen Schultag über, redete ich mit niemanden ein Wort mehr. Stillschweigend ging ich nach Hause und blickte nur auf den Boden. Als ich aufblickte, stand ich bereits vor unserem Haus, ich ging hinein. Ich ging an der Küche vorbei und merkte nicht, dass sie mich begrüßten. Anscheinend war ich mit meinen Gedanken wo anders, wie so meistens halt. Ich ging hoch in mein Zimmer, warf meine Schultasche in irgendeine Ecke, sperrte die Tür zu und lehnte mich dagegen. "Warum hatte er es mir nicht schon damals gesagt?", sagte ich zu mir und merkte gerade noch, wie eine Träne auf meinem Pullover landete. Ich stand noch eine Zeit lang da, ich kann nicht sagen wie lange, doch ich wusste, dass es lange gewesen sein musste, da schon die Sonne unterging. Ich ging zu meinem Bett und legte mich einfach hinein, ich war einfach so müde und wollte nur noch schlafen. "Warum... hatte er... es mir nicht... schon... früher... gesagt...?", sagte ich noch bevor ich einschlief. Kapitel 1: Wahre Freunde und die große Liebe -------------------------------------------- Ich blinzelte mit meinen Augen. Ich sah nur weiße Wände um mich herum. Wo war ich? In meinem Zimmer nicht, soviel war sicher. Ich wollte mich aufsetzten, doch ich konnte nicht, ich war viel zu schwach. "Karina? Bist du...?", fragte mich eine mir bekannte Stimme, doch ich wusste nicht wer es war. Die Person beugte sich über mich und setzte mich auf. "Wer...?", fragte ich. Ich war zu schwach für alles. "Ich bin's Marc, erinnerst du dich?", sagte er. Ich nickte nur schwach und lächelte ein wenig, mehr konnte ich nicht tun. "Es ist ein Wunder das du wieder aufgewacht bist, du warst nämlich drei Wochen im Koma.", erklärte er mir, ich blickte nur traurig auf das Ende meines Bettes. Eine Träne rann mir an der Wange, auf die Nasenspitze herunter, dann tropfte sie auf die weiße Decke. Als Marc merkte, dass eine Träne auf der Decke landete, fragte er mich gleich: "Karina? Heulst du?" "Spinnst du? Warum sollte ich heulen ?", sagte ich und wischte mir die letzte Träne weg, die schon an meiner Wange hinunterrann. "Karina...", flüsterte Marc traurig und ich tat so, als hätte ich es nicht gehört. "Ich bin müde, ich werde noch eine Weile schlafen, kannst du mich aufwecken wenn mich jemand besuchen kommt?", sagte ich und blickte ihm ins Gesicht. "Klar, warum nicht.", sagte er mit einem freundlichem Lächeln zu mir. Dann legte ich mich zurück und drehte mich zur Seite und schlief noch eine Weile lang. "Karina, du hast Besuch. Du hast gesagt, dass ich dich aufwecken soll, wenn du Besuch bekommst, aber trotzdem pennst du noch!", hörte ich Marc in mein Ohr flüstern. Ich zwinkerte mit meinen Augen und sagte leise: "Ich bin doch schon wach, du Idiot." Ich drehte mich um und setzte mich auf. Ich sah das Emily da war. Ich war darüber sehr glücklich, doch sie sah mich einfach nur finster an und hatte ihre Arme vor ihrem Körper verschränkt. "Auch schon wach, wie?", sagte Emily frech zu mir. So kannte ich sie gar nicht. "Aber...", konnte ich nur sagen da sagte sie schon: "Zu viele Drogen geschluckt, wie? Bist doch echt zu blöd für alles, nein." Ich sah sie schockierend an, dann drehte sie sich um und ging. "Warum...?", schluchzte ich. Mir stiegen unzählige Tränen in die Augen. "Sie hat sich seit du im Koma warst, vollkommen verändert und hat behauptet, dass du Drogen nimmst.", sagte Marc leise und sah dabei auf den Boden. Mir rannen die Tränen in Strömen auf meinen Wangen hinunter. "Warum hat sie sich so verändert?", fragte ich Marc schluchzend. "Sie war schon immer so, hat es aber nicht wirklich gezeigt.", erklärte mir Marc und blickte mir in die Augen. "Karina...", flüsterte er und ging zu mir hin und nahm mich in die Arme. Ich heulte mich bei ihm aus, schluchzte und so weiter, was man halt so macht wenn man heult. Als ich mich nach ein paar Stunden wieder beruhigt hatte, löste ich mich von Marc. "Karina, ich glaube, dass sie dich noch nie wirklich leiden hat könne.", sagte Marc. "Ja, wahrscheinlich ist es so.", sagte ich und schluchzte noch etwas. "Ich muss jetzt leider gehen, sorry, Karina.", sagte er und stand auf. "Macht nix, kommst du morgen wieder?", fragte ich ihn. Er ging schon zur Tür, drehte seinen Kopf noch einmal zu mir um und nickte mir zu. Ich legte mich zurück auf das Kissen und blickte aus dem Fenster. Es war so ein schöner Tag. Dennoch war so etwas schreckliches passiert. Warum war Emily jetzt wirklich so gemein zu mir? "He, Karina! Du bist ja wach!", hörte ich eine Stimme. Ich drehte meinen Kopf um. Es waren drei Leute gekommen, mein Bruder Boris, meine Schwester Sandra und Boris Freundin Maria. "Hi.", sagte ich nur und lächelte sie an. Maria sah zu Boris und sagte: "Boris? Heulst du?" "Äh...", sagte er und wischte sich mit seinem Arm bei seinen Augen weg und sah dann zu Maria und sagte: "Nein! Natürlich heule ich nicht! Ich bin ja kein kleines Kind mehr!" "Na wenn du meinst, Boris.", sagte Maria und ich wusste schon was jetzt gleich sein würde, die beiden würden anfangen zu streiten und zwar genau vor mir. "Ich heul wirklich nicht, Maria!", sagte Boris wütend. "Ja, ja, ich glaub's dir ja!" "Tust du nicht wirklich!" "Doch tu ich, Boris mein kleines Baby!" "Ich bin kein Baby! Und erst recht nicht deines!" "Doch Boris, mein kleines Baby bist du.", sagte Maria und gab Boris einen Kuss auf die Wange, da sie sich nicht mehr mit ihm streiten wollte. Ich fand das irgendwie total süß und lächelte daher auch. "Kann ich mir Karina mal kurz alleine sein?", fragte Maria meine Geschwister. Diese tauschten zu erst einen Blick aus, dann nickten sie und gingen raus. "Warum hast du sie rausgeschickt?", fragte ich Maria. "Weil ich etwas mit dir bereden will.", sagte sie und setzte sich auf mein Bett. "Und was?", fragte ich sie. "Du bist ja nun drei Wochen im Koma gelegen, ohne Grund." "Vielleicht hatte ich einen Grund..." "Und welchen?" "Na ja..." "Karina, glaub mir, ich werde es niemanden erzählen." "Ich dachte, dass ich Marc kenne, doch dann habe ich zufällig gehört, wie Tatjana sagte, dass sie Marc einen geblasen hatte. Ich hab ihn darauf angesprochen und er sagte, dass das schon zwei Jahre her ist, dennoch, warum hatte er es mir nicht verraten? Warum hatte er es mir nicht schon damals erzählt?", sagte ich und mir stiegen wiedereinmal Tränen in die Augen. Maria nahm meine Hand und sah mich an. Ich blickte ihr in die Augen, auch bei ihr hatten sich tausend Tränen gesammelt. Ich legte mich zurück ins Bett und drehte mich zur Seite und meine Tränen rannen auf den Polster hinunter. Nach einer Weile schlief ich dann ein. Ich blinzelte mit den Augen, machte sie auf, etwas blendete mich. Ich hob meine Hand hoch und legte sie über meine Augen. Es war nur die Sonne die mich gerade geweckt hatte. Ich setzte mich auf, jemand kam in mein Zimmer. "Morgen. Möchten Sie heute schon nach Hause?", fragte mich ein Arzt in weißem Arztgewand. Ich nickte nur. "Gut, dann ziehen Sie sich bitte um, ich werde Ihre Familie inzwischen anrufen, dass Sie Ihre Familie abholen kann.", sagte der Arzt und verschwand schnell. Ich stand auf, blickte mich um. Ich suchte nach etwas zum Anziehen, da bemerkte ich, dass mein Gewand auf einem Sessel lag. Ich ging hin, meine Füße fühlten sich an, als wären sie aus Blei, doch ich schaffte es bis zu dem Sessel. Ich zog mich um und setzte mich dann auf den Sessel, ich war erschöpft, obwohl es nur wenige Meter waren. Dann kam auch der Arzt von vorhin wieder herein. "Ihre Familie wird bald kommen.", sagte er und verschwand wieder. Ich blieb auf dem Sessel sitzen und wartete dort auf meine Familie. Nach einer Weile waren meine Eltern gekommen. "Paps, kannst du mich tragen?", fragte ich meinen Vater. Erst sah er mich böse an, dann gab ihm meine Mutter mit dem Ellbogen einen Stoß in die Rippen und dann sagte er: "Okay, okay, ich trag dich, aber nur dieses eine Mal!" Dann nahm er mich Huckepack und trug mich nach draußen ins Auto. Als ich im Auto saß, schaltete meine Mutter die Musik ein, die ich wirklich gerne hörte, doch ich hörte nicht auf die Musik, ich sah nur aus dem Fenster und sah wie sich so viele Dinge in so kurzer Zeit verändert hatten. Als wir nach wenigen Minuten zu Hause ankamen, waren meine Füße schon leichter geworden und ich ging von alleine hoch in mein Zimmer. Hier hatte sich zum Glück nichts verändert, gar nichts. Ich ging langsam zu meinem Computer, setzte mich auf einen Sessel und fuhr in hoch. Als er fertig hochgefahren war, checkte ich meine E-Mails. Als ich bemerkte, wie viele neue Mails ich hatte, wäre ich fast vom Sessel gefallen. Ich hatte mehr als fünfzig neue Mails. Ich sah nach von wem ich eine neue Mail hatte, Werbungen und von Leuten die ich nicht kannte, löschte ich gleich die Mails. Jetzt hatte ich nur noch zwanzig Mails. Ein Teil war von Emily, meistens schrieb sie immer das gleiche, was sie in der vorherigen Mail auch geschrieben hatte. Die Restlichen waren von irgendwelchen Leuten aus meiner Klasse. Kurz bevor ich den Computer ausschalten wollte, kam noch eine E-Mail rein. "Hm? Von wem ist den diese Mail?", dachte ich laut. Die E-Mail-Adresse war mir unbekannt. Ich versuchte ein paar Mal die Mail zu löschen, doch irgendwie ging das nicht, also musste ich sie mir wohl oder übel ansehen. In der Mail stand: Karina, wenn du diese Mail liest, werde ich sicher schon gestorben sein. Schade nur, dass wir uns nur einmal getroffen haben, irgendwann werden wir uns wiedersehen. Liebe Grüße Rayo "Rayo...?", sagte ich leise zu mir und dachte nach. Der Name war mir bekannt, aber ich wusste nicht mehr woher. Ich kratzte mich am Kopf und dann fiel es mir wieder ein. Rayo war der alte Mann gewesen. "Schade das der alte Mann gestorben ist. Aber woher hat er meine E-Mail-Adresse? Ich hab sie ihm nicht gegeben und ich hab auch keinen Computer bei ihm zu Hause gesehen. Seltsam...", sagte ich und stütze mein Kinn auf meine Finger. Plötzlich flog mir ein Polster auf den Hinterkopf, ich drehte mich um und sah in Boris Gesicht, der sagte gleich so frech wie immer: "Nicht soviel grübeln, mehr handeln. Wer viel denkt stirbt früh!" Ich sah ihn finster an. "Halt bitte nur dieses eine Mal deine Klappe, Boris.", sagte ich und drehte mich wieder zum Bildschirm um. "Schau dir lieber mal die Mail an die ich bekommen hatte.", sagte ich nun etwas traurig. Ich hörte wie Boris näher kam, ich blickte auf den Boden. Er stützte sich mit einer Hand an meiner Schulter ab und las das was in der E-Mail stand. Mir rannten ab und zu Tränen an den Wangen hinunter und landeten auf meiner Hose. "Wer ist dieser Rayo?", fragte mein Bruder als er fertig war. "Es war ein alter Mann den ich nur einmal getroffen hatte.", schluchzte ich. "Karina, schau mich an!", befahl mir Boris in einem strengen Ton. Ich blickte hoch, er sah mich mürrisch an, betrachtete mich eine Zeit lang und sagte dann: "Karina, du kannst nicht wegen jeder Kleinigkeit heulen. Glaubst du nicht auch, dass es schön langsam besser wäre zu einem Psychologen zu gehen?" Ich schüttelte wild den Kopf und sagte: "Warum sollte ich zu einem Psychologen gehen? Nur damit es mir schlechter geht?" "Nein, Karina, damit es dir besser geht.", sagte er ruhig. Ich sah ihn wütend an, die Tränen rannen mir in Strömen an den Wangen hinunter. "Die kann mir sicher nicht helfen...", stotterte ich. "Karina, wenn du nicht zu einer Psychologien gehen willst, kannst du genau so gut zu einer Freundin von dir gehen, zum Beispiel Emily.", sagte Boris und ich antwortete: "Emily ist nicht meine Freundin. Sie ist total gemein zu mir, so was kann man nicht Freundin nennen." Boris umarmte mich blitzschnell, ich wunderte mich ein wenig. Boris hatte so etwas zuvor noch nie gemacht. "Boris...", flüsterte ich. Innerlich fühlte ich eine solche Wärme, die ich das letzte mal fühlte als mich Marc getröstet hatte. "Lass all deine Gefühle raus! Schimpfe mich oder tu sonst was mit mir, solange du wirklich all deine Gefühle rauslässt!", befahl er mir und drückte mich noch näher ans sich. Ich versuchte mich von ihm zu lösen, doch ich konnte nicht, Boris drückte mich zu fest an sich. Er wollte also, dass ich all meine Gefühle rauslasse? Nun gut, wenn er es so wollte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, schlug ihm damit auf den Rücken, brüllte und fing an zu heulen. Boris lies das alles über sich ergehen. Ich schlug sogar schon mit den Füßen aus. Irgendwann, als ich Boris mit voller Wucht auf dem Rücken mit einer Faust traf und mit einem Fuß in seine Weichteile trat, drückte er mich zurück und hielt sich die Hände in den Schritt. "Sorry Boris.", sagte ich erschöpft. Ich hatte mich wirklich ausgetobt. "Macht nix.", stammelte Boris unter Schmerzen. Ich ging zu meinem Bett und legte mich hin. "Ich schlaf jetzt, weck mich morgen für die Schule auf, ja Boris?", sagte ich müde. "Hm.", gab Boris nur als Antwort. Ich kroch unter die Decke und schlief ein. "He! Schlafmütze! Erst sagst du ich soll dich wegen der Schule aufwecken, aber dann pennst du einfach weiter! Is ja wieder typisch für dich.", sagte Boris schon genervt und weckte mich so auf. "Du nervst schönlangsam Boris.", sagte ich zu ihm, blickte ihn an und grinste frech. "Ich hab dir dein Schulzeug schon eingepackt.", sagte Boris. "Ja und?", sagte ich. "Ich hab da etwas gefunden.", sagte er. Ich war plötzlich ganz wach und saß kerzengerade in meinem Bett. "Boris... Bitte, sag unseren Eltern nicht, dass ich rauche!", sagte ich. "Öhm... du rauchst? Ich hab eigentlich das Kondom gemeint.", sagte Boris und sah mich mit großen Augen an. "Ups...", sagte ich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. "Sagst du es unseren Eltern?", fragte ich ihn ernst. "Was? Das Kondom oder das du rauchst?" "Beides, Boris." "Keine Angst, ich werde es ihnen nicht erzählen." "Gut..." "Sag mir, warum hast du eigentlich ein Kondom bei dir und seit wann rauchst du?" "Muss ich dir das erzählen? Wenn ja, komme ich sicher zu spät in die Schule." "Ich hab dich eine Stunde früher geweckt!", sagte Boris zu mir mit einem breitem Grinsen im Gesicht. Ich seufzte und sagte dann: "Ich rauche noch nicht lange. Ich habe erst angefangen als mich mein Exfreund verlassen hatte, mir ging es damals so schlecht also hab ich angefangen zu rauchen." "Aja... Was ist jetzt mit dem Kondom?" "Hab ich mal gekauft und einfach in die Schultasche gegeben, keine Ahnung wann das war.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Boris stand darauf hin auf und verließ mein Zimmer. "Boris...", flüsterte ich als er bei der Tür stand, er drehte seinen Kopf zu mir um und nickte mir zu. Ich schüttelte den Kopf. Ich blickte auf die Decke. Ich saß noch eine Weile da und sah auf die Decke. Dann stand ich auf und zog mich um. Ich zog mich langsam aus. Mir war eiskalt. Dann zog ich mich so schnell es ging wieder an. Als ich mich fertig umgezogen hatte, nahm ich meine Schultasche und ging hinunter in die Küche. "Frühstück habe ich dir schon gemacht.", sagte Boris, der gerade von einem leckerem Wurstbrot abbiss. "Danke, Boris.", sagte ich und setzte mich zu ihm an den Tisch. Er reichte mir auch ein Wurstbrot. "Boris? Wo sind eigentlich unsere Eltern?", fragte ich ihn mit ernstem Blick und biss dann von meinem Frühstück ab. "Sie sind ausgezogen. Das Haus gehört jetzt uns beiden, da Sarah nicht wirklich oft zu Hause ist.", erklärte er mir und aß den letzten Bissen seines Brotes. Mir fiel mein Brot aus der Hand als ich das hörte. "Boris, du machst nen Scherz oder?", fragte ich ihn verwirrt. "Nein, eben nicht." "Aber... aber..." "Sie haben gesagt, dass wir jetzt alt genug wären und wir alleine in diesem Haus leben könnten." "Aber trotzdem, sie sind unsere Eltern! Wo sind sie jetzt eigentlich hin?" "DAS haben sie nicht gesagt.", sagte Boris und sah aus dem Fenster. Ich stützte meinen Kopf in meinen Händen ab. Ich konnte nicht glauben, dass unsere Eltern Boris und mir das Haus überlassen haben und irgendwo hingegangen sind, uns es aber nicht gesagt haben wohin. "Warum haben sie uns eigentlich das Haus überlassen?", fragte ich ihn und blickte ihn an. Er zuckte nur mit den Schultern. Ich schüttelte den Kopf und fing an laut los zu lachen. "Warum lachst du?", fragte mich Boris verwirrt. Ich hörte auf zu lachen und sah ihn mit einem frechem Grinsen an. "Jetzt können wir alles machen, keine Eltern werden uns mehr stören.", erklärte ich ihm. Boris haute sich mit seiner flachen Hand auf die Stirn und schüttelte den Kopf. "Marc wird dich heute abholen.", sagte er und stand auf. Ich saß noch da und aß mein Frühstück. Irgendwann hörte ich, dass die Türglocke läutete. Also stand ich auf und sah nach wer da war. Ich machte die Tür auf und sah in Marcs Gesicht. "Morgen, Süße.", begrüßte er mich mit einem so süßen lächeln. "Morgen Marc. Ähm... hast du gerade zu mir ,Süße' gesagt?", sagte ich zu ihm. Er wurde rot und wich meinem Blick aus. "Marc!", fuhr ich ihn gespielt an. "Gehen wir?", sagte er und nahm meine Hand und zog mich aus dem Haus. Er rannte mit mir Hand in Hand zur Schule, ich kam fast gar nicht mehr mit. Ich wäre sogar ein paar Mal fast gestolpert. Marc hielt erst vor der Schule an, ich schnappte nach Luft. "Marc... renn... nächstes.... Mal nicht so... schnell...", sagte ich luftschnappend zu ihm. "Na gut.", sagte er. "Ich bin nur froh, dass du wieder in die Schule kommst.", sagte er mit einem lächeln zu mir, das so schön wie der Himmel war. Am liebsten hätte ich ihn jetzt geküsst, doch ich konnte mich zurückhalten. Nach ein paar Minuten gingen wir dann in unsere Klasse. Marc ging vor und setzte sich auf den Tisch. Ich folgte ihm schweigsam und setzte mich neben ihm auf den Tisch. Er sah mich verwundert an. "Seit wann setzt du dich auf den Tisch?", fragte er mich erstaunt. Ich zuckte mit den Schulter und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. "Wofür war das jetzt?", fragte er mich. Er verstand die Welt nicht mehr, armer Marc. "Einfach so, weil ich dich eben so gern hab.", gab ich zur Antwort. Marc drehte seinen Kopf zu mir her, er schloss seine Augen ein wenig und spitzte seine Lippen an, ich schloss meine Augen, spitzte meine Lippen an und zog seinen Kopf zu mir her. Marc hatte wirklich sanfte Lippen. Obwohl ich einmal mit Bernd damals zusammen war, hatte ich ihn nie geküsst, naja, er hatte ja genug Freundinnen zu diesem Zeitpunkt und zu wenig Zeit für mich. Marcs Zunge umstreichelte meine, es war ein wunderschönes Gefühl. Langsam lösten wir uns voneinander und sahen uns verträumt an. "Marc...", flüsterte ich. "Karina...", sagte er zu mir. Als es läutete, gingen wir von dem Tisch herunter und setzten uns auf die Sesseln. Ich konnte mich den ganzen Tag in der Schule gar nicht konzentrieren, ich war total verwirrt wegen dem Kuss. Marc ging es genau so, er hatte sich ziemlich oft versprochen oder gestottert, was er normalerweise nicht machte. Als große Pause war, kamen ein paar Leute zu mir. "He, Karina, bist du mit Marc zusammen?", fragte mich Nina. Ich nickte nur glücklich mit einem lächeln im Gesicht. "Hab ich's mir also gedacht! Ihr seit echt ein süßes Pärchen.", sagte sie und lächelte mich an. "Na wenn du meinst...", gab ich nur zur Antwort und sah verlegen weg. "He, bist du etwa rot geworden? Das heißt also, dass du total in Marc verschossen bist!", sagte sie und tippte mich immer wieder an. Ich zeigte ihr mit einem frechem Grinsen nur die Zunge und rannte davon. Als die Schule aus war, begleitete mich Marc noch nach Hause. Wir standen schon vor der Haustür, da fragte er mich: "Ist jemand bei euch zu Hause?" "Nein, meine Eltern haben mir und Boris das Haus überlassen, sie sind irgendwo, keine Ahnung wo. Boris ist noch in der Schule, also kannst du ruhig noch ne Weile reinkommen, wir könnten uns ja nen schönen Film ansehen.", sagte ich und streichelte ihm mit meinem Zeigefinger die ganze Zeit auf seinem Oberkörper herum. Er nickte nur. Also gingen wir rein, hinauf in mein Zimmer. Ich warf meine Schultasche irgendwo hin, warf Marc mit einem frechen Grinsen auf mein Bett und holte irgendeinen Film. Als ich mich für einen Film entschieden hatte, kam ich zurück zu Marc, der, wie ich bemerken musste, nur mit einer Boxershorts auf meinem Bett lag. Ich sah ihn erstaunt an. "Öhm... äh.... Marc...", brachte ich nur hervor. Er klopfte mit seiner Hand aufs Bett und wollte, dass ich zu ihm aufs Bett komme. "Marc, nein, bitte, jetzt noch nicht.", erklärte ich ihm. "Dann kuscheln wir halt.", sagte er locker, er war gar nicht enttäuscht, naja, wir waren ja auch gerade mal einen Tag lang zusammen und außerdem würd ich das niemals so schnell mit jemanden machen. Er hatte eine so süße Stimme, früher hatte ich nie bemerkt, wie wunderschön und süß seine Stimme klang, einfach einzigartig. Ich machte hinter mir die Tür zu, schloss sie auch ab und legte den Film ein. Dann legte ich mich zu Marc aufs Bett. Er legte seinen Arm um mich, ich kreiste verlegen mit meinem Zeigefinger über seinen nackten, muskulösen Oberkörper. Ab und zu stahl er mir auch einen Kuss meiner Lippen. Irgendwann wurde ich müde, ich kuschelte mich an Marcs starken Körper und schlief kurz darauf ein. Ich spürte solche sanften Lippen auf meinen die mich gerade wach küssten. Ich machte die Augen auf, sah in Marcs Augen, schlang meine Hände um seinen Hals und drückte ihn weiter runter zu mir. Er hatte sich gerade über mich gebeugt. Seine Zunge durchdrang meine Lippen, ich schloss meine Augen, unsere Zungen begannen sich gegenseitig zu streicheln. Plötzlich klopfte es an der Tür, dieses Klopfen hatte gerade unseren wunderschönen Kuss unterbrochen! Ich sah hinüber zur Tür und hörte meinen Bruder: "Karina? Wer ist da bei dir?" "Marc.", sagte ich knapp, Marc küsste mich inzwischen zärtlich an meinem Hals entlang, wobei ich leise aufstöhnte, so leise, dass es Boris nicht hören konnte. "Zieh dir was an, ja?", sagte ich zu Marc und sah ihn verträumt an, er nickte nur. Er entfernte sich von mir und zog sich an. Ich stand auf und zog mich auch an. Als wir uns fertig angezogen hatten, gingen wir hinunter in die Küche. "Wann bist du gestern heimgekommen?", fragte ich Boris während ich mich auf den Sessel fallen lies. "Ich glaub es war so um halb zehn, du hast schon längst geschlafen, dein Schnarchen konnte ich bis in mein Zimmer hören.", sagte Boris frech zu mir. "Ich hab nicht geschnarcht! Das war sicher Marc!", sagte ich mit einem Grinsen zu Boris. "Warum bist du eigentlich hier gewesen?", fragte Boris Marc. Ich machte mir inzwischen mein Frühstück. "Ich hab Karina nach Hause gebracht, dann wollten wir uns noch einen Film ansehen, dann bin ich eben eingeschlafen.", erklärte ihm Marc. "Bei ihr im Zimmer?", fragte Boris misstrauisch nach. "BORIS!", fuhr ich meinen Bruder an. "Wir hatten uns ausgemacht, dass dich mein Privatleben nichts angeht.", sagte ich wütend zu ihm. "Oh, stimmt, hatte ich glatt vergessen, Karina.", sagte Boris locker zu mir. Marc war verstummt. Ich blickte ihn an, er erwiderte meinen Blick. Ich hätte ihn am liebsten geküsst, doch hätte Boris das gesehen, hätte er sicher gedacht, dass ich und Marc, da er ja in meinen Zimmer geschlafen hatte, Sex hatten, was aber nicht stimmt. "Warum siehst du ihn so verträumt an, Karina?", fragte mich Boris und riss mich so aus meinen Gedanken und von Marcs Blick weg. Ich sah verlegen auf den Boden. "Ihr seit zusammen, wie? Viel Glück mit ihr Marc.", sagte Boris und machte einen Schluck von seinem Kaffee. Ich machte ebenfalls einen Schluck von meinem Kaffee. "Freut euch, dass heute Wochenende ist.", sagte Boris. "Wie?", sagte ich verwirrt und blickte ihn an. "Ja, es ist Wochenende. Du warst nur gestern in der Schule, da du die restliche Woche im Spital warst.", musste mir Boris erklären. Ich blinzelte ein paar Mal, dann warf ich mich um Marcs Hals aus Freude. Ich knabberte ein wenig an seinem Ohr. Dann hauchte ich ihm einen Kuss auf seine Lippen. Er legte seine Arme um meine Hüften und zog mich an sich heran, so nah, dass sich wiedereinmal unser Lippen berührten. Unsere Zungen streichelten sich und erkundeten die Mundhöhle des jeweils anderen. "Steck ihm die Zunge nicht so weit rein, wenn er sich nicht übergeben will.", unterbrach uns mein Bruder bei unserem leidenschaftlichen Kuss. Ich wendete mich von Marc ab und sah Boris wütend an. "Hmpf!", machte ich, rümpfte dabei die Nase, nahm meine Arme von Marc und ging hoch in mein Zimmer. Dort warf ich mich in mein Kissen und fing an zu heulen. Kurze Zeit später war Marc schon bei mir, setzte sich neben mir aufs Bett und streichelte mir über den Rücken. "Was ist den los Karina? Warum weinst du?", fragte er so fürsorglich. "Wegen Boris... er ist seit ner Weile so gemein...", schluchzte ich. "Er will sicher nur das Beste für dich...", versuchte Marc mir zu erklären. "Vielleicht ja, aber darum braucht er nicht immer gleich so gemein zu mir sein!", fuhr ich Marc an, obwohl er nicht daran Schuld war, sondern Boris. "Tut mir leid...", hörte ich Boris' Stimme. Ich blickte mich um wo er war, er stand im Türrahmen und lehnte sich dagegen. Ich setzte mich auf und schüttelte den Kopf. "Eigentlich ist es ja meine Schuld...", erklärte ich. "Nein.", sagte Boris und blickte mich an. Sein Blick war so traurig. "Boris...", flüsterte ich. "Ich bin nur etwas schlecht drauf, bin am Ende mit meinen Nerven.", erklärte er mir und kam zu uns und setzte sich auf einen Sessel der nahe dem Bett stand. Er blickte auf den Boden, Marc und ich tauschten einen kurzen Blick aus, dann blickten wir wieder auf Boris. "Was ist passiert, Boris?", fragte Marc ihn. "Es ist wegen Maria... sie hat Schluss gemacht.", am Ende des Satzes hatte er angefangen zu schluchzen. "Heul dich aus.", sagte ich zu ihm. Mir ging es nun schon besser, doch als ich sah wie scheiße es Boris ging, hätte ich auch fast wieder angefangen zu heulen. Ich konnte Boris' Gesicht nicht erkennen, doch ich hörte das er immer wieder schluchzte. Er tat mir so leid. Wie saßen noch lange so da. Dann stand ich ohne ein Wort auf, Marc bemerkte es nicht mehr, seine Hand war schon lange nicht mehr auf meinem Rücken. Ich ging hinunter in das Wohnzimmer wo das Telefon stand. Ich nahm das Telefon und rief Maria an. Es klingelte ein paar Mal dann sagte eine freundliche Stimme: "Hallo? Mit wem spreche ich?" Es war noch eine eher kindische weibliche Stimme. "Hallo, hier ist Karina, Boris Schwester, kannst du mir Maria geben?", sagte ich. "Ja, warte kurz. Ich hole sie schnell.", sagte die Stimme. Kurze Zeit später meldete sich wieder jemand. "Hallo, Karina bist du es?", fragte die Stimme. Es war Maria. "Hi Maria, ja ich bin's. Es geht um Boris. Er ist total mit den Nerven am Ende, nur weil du Schluss gemacht hast!", erklärte ich ihr. "Ach erzähl doch nicht so was! Boris und am Ende seiner Nerven, so was ist nicht möglich!" "Doch! Er heult sogar schon!" "Es tut mir ja leid, dass es zwischen uns aus ist, aber daran ist er selber Schuld, wäre er nicht mit dieser Tatjana ins Bett gegangen!" "Hör mal, Tatjana ist eine Schlampe und erzählt sogar manche Dinge die schon total alt sind. Außerdem würde Boris dich nie betrügen!" "Aber..." "Was heißt da aber!? Wenn ich du wäre, würde ich her kommen und mich bei Boris entschuldigen!", sagte ich und legte auf. Ich setzte mich auf eine Bank, legte meinen Kopf nach hinten und schloss die Augen. Warum hatte Maria dieser blöden Tatjana geglaubt? Die erzählt ja sowieso nur Müll! Plötzlich klopfte es an der Tür, ich riss meine Augen auf und ging zur Tür hin. Ich öffnete sie und sah die nach luftschnappende Maria vor mir stehen. "Wo.. ist... Boris...?", fragte sie mich erschöpft. "Oben in meinem Zimmer, komm wir gehen zusammen hoch.", sagte ich und legte meinen Arm freundschaftlich über ihre Schulter. Sie sah mich an, fing an zu lächeln und nickte. Kurz bevor wir in mein Zimmer hineingingen, hörten wir wie Boris laut brüllte. Maria und ich sahen uns gegenseitig kurz verwirrt an, dann gingen wir rein. "Boris, du hast Besuch.", sagte ich mit einem lächeln zu ihm. Er drehte mich zu mir um und als er merkte, wer zu ihm kam, wäre er vor Freude fast in die Luft gesprungen. "Geht doch in dein Zimmer und diskutiert das dort aus.", sagte ich zu ihm und zwinkerte ihm zu. Er nickte nur. Ich nahm meinen Arm von Maria und die beiden gingen raus in Boris Zimmer. Ich ging zu Marc, legte meine Hände um seinen Hals, er legte seine um meine Hüften. Wir beugten unsere Köpfe vor bis sich unsere Lippen berührten und wir uns küssten. Er streifte mir durchs Haar. Ich ging von seinen Lippen hinunter zu seinem Hals und saugte dort an. Ich hörte, wie Marc leise aufstöhnte. Als ich mich von ihm entfernte, blickte ich ihn in seine Augen. Ich hätte mich in seinen grünen Augen verlieren können, sie waren so schön. "Ich liebe dich so sehr Karina.", flüsterte er mir zu und streifte mir über die Wange. "Ich liebe dich auch.", sagte ich und mir stiegen aus Freude schon Tränen in die Augen. Plötzlich klopfte es an der Tür, ich blickte hin und sagte: "Herein." Jemand hielt nur den Kopf zu uns herein, es war Maria. "Mittagessen ist fertig, kommt ihr auch?", fragte sie. "Ja, wir kommen schon.", sagte ich, ich nahm Marcs Hand und ging mit ihm hinunter in die Küche. Ich setzte mich auf einen Sessel, Marc setzte sich neben mir ganz brav hin. Ich blickte auf den Boden, ich wollte, dass niemand merkte, dass ich geheult hatte. "Essen ist gleich fertig.", sagte Boris, der stand gerade in der Küche und machte uns das Essen. Nach ein paar Minuten stellte Boris einen Teller vor mich hin, ich nickte nur dankend. Ich betrachtete es kurz, das Essen sah besser aus als das von unserer Mutter. "Was ist das?", fragte ich Boris und blickte zu ihm hoch. Er stand neben mir. "Nudelauflauf, ist ja dein Lieblingsgericht.", sagte er zu mir und lächelte mich mild an. Dann setzte er sich neben Maria hin und gab ihr einen Kuss auf die Wange bevor er anfing zu essen. Ich probierte mal das Essen, es war sehr gut. "Das ist gut, du könntest doch Koch werden Boris.", sagte ich zu ihm. Er sah mich mit großen Augen an und sagte dann: "Ich? Ich und Koch? Niemals! Vorher würde ich sterben!" Boris verschloss seine Arme vor seinem Körper, machte einen Schmollmund und blickte an die Wand. Als sich Boris wieder beruhigt hatte, Marc und ich mit dem Essen schon fertig waren, gingen wir hoch in mein Zimmer. Ich zog mir das T-Shirt aus und ging mich mit Hose und BH zum Bett, Marc hatte sich sein Hemd schon längst ausgezogen und wartete sehnsüchtig auf mich. Bevor ich zu Marc ins Bett ging, schaltete ich noch den CD-Player laut ein, so dass uns Maria oder Boris nicht hören konnten. Dann sperrte ich noch schnell die Tür zu und sprang zu Marc ins Bett. Ich setzte mich auf Marc, ungefähr wo seine Weichteile waren. Er hatte leichte Schmerzen, doch er zeigte es nicht, er wollte nicht als Schwächling dastehen. Marc lächelte mich an, sein Mund war so verlockend. Ich hätte ihn am liebsten von morgen bis am Abend geküsst. "Küss mich doch endlich.", sagte Marc, nahm meinen Kopf und zog ihn zu sich hinunter. Ich schloss meine Augen, unsere Zungen begannen ein zärtliches Spiel miteinander. Ich strich ihm dabei sanft über seinen Körper hinunter. Er streifte mir mit einer Hand durchs Haar. Ich rückte mit meinen Körper etwas nach vor und rutschte ein wenig hin und her. Er drückte meinen Kopf dann weg und fing an zu stöhnen, ich öffnete meine Augen und sah ihn frech an. "Na? Wie gefällt es dir?", fragte ich ihn frech. "Hör nicht auf!", brachte er unter ein paar Mals stöhnen hervor. Meine Kraft verschwand langsam mit der Zeit, meine Augen wurden schwerer genau wie mein Körper. Als ich dann keine Kraft mehr hatte, fielen mir die Augen zu und mein Körper flog nach vorne auf Marcs Körper und ich schlief erschöpft ein. ------------------------------------------------------------------------------- Kommi des Autors: also, dieser teil meiner gs.... wendet sich von dem ab, um was es eigentlich geht^^, aber es gehört nun mal dazu... ^^ ich kann nix daran ändern.... und wenn schon, ich würde es nie ändern.... achja^^, biiiiiiiitteeee macht mir kommentare dazu xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)