A play in the wind von Tomonyan (Naito ^^) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hab eigentlich nicht viel zu sagen, außer viel sPaß beim Lesen... ^^ A play in the Wind Langsam überfahren meine Finger die Saiten deiner Gitarre, entlocken ihr sanfte, reine Töne. Eine Melodie, die du mit beigebracht hast. Goldene Ginkoblüten fallen neben mir zu Boden, bedecken ihn mit ihrer strahlenden Farbe. Ein hauchdünnes Lächeln liegt auf meinen rauen Lippen, als ich aufhöre zu spielen. Noch einmal streiche ich liebevoll über das dunkle Holz, über den Griff bis hin zu der kleinen Einkerbung am Hals. Langsam fahre ich die Signatur nach, denke daran welche Bedeutung sie für mich hat. Seufzen. Bedächtig sinkt die Gitarre zurück in die Tasche. Sie ist mein größter Schatz... nach dir. Ich stehe auf, ziehe den Mantel enger, den Schal fester. Die Kälte tut gut, befreit von nichtsahnenden Gedanken und Erinnerungen. Mit dem geschulterten Gitarrenkoffer drehe ich mich zurück zu der Bank auf der ich die letzten unendlichen Minuten verbracht habe. Auch sie ist von goldenen Ginkoblättern bedeckt. Es gefällt dir genauso wie mir, wenn wir hier sind und einfach nichts anderes tun, als zu reden und herumzualbern oder einfach die Stille zu genießen. Wir sind oft hier, ist das doch ,unsere' Bank. Und wieder überkommen mich die Erinnerungen an den vergangenen Sommer. Ich habe dich immer in der Schule beobachtet. Wie du bei deinen Freunden saßest mit deiner Gitarre im Schoss, gespielt und manchmal dazu gesungen hast und alle dir gespannt gelauscht, mitgemacht haben. Schon da habe ich gewusst das ich dich liebe. Die Tage vergingen und dann begegneten wir uns hier, genau vor dieser Bank. Ich saß einfach hier, wie fast jeden Tag, als du den Weg entlang gekommen bist, so schön wie immer. Dein kupferrotes Haar strahlte in der Sonne in unendlich vielen Fassetten, während du dich trotz der Wärme in einen dünnen Mantel gehüllt hattest. Ich habe gelächelt ohne das du es wusstest wieso. Dein Blick fing mich ein, du hast gelächelt. Bis heute weiß ich nicht warum. Es war ganz einfach. Unsere Blicke kreuzten sich, nahmen den anderen gefangen. Weder ich noch du haben etwas gesagt, als du neben mich setztest. Dein schüchternes Lächeln ließ mein Herz höher schlagen. Du warst der Erste, der etwas sagte, doch ich habe vergessen was es war. Lange saßen wir gemeinsam dort, haben uns von der Sonne bescheinen lassen, nur wenig miteinander geredet. Ich war traurig, als du sagtest du müsstest gehen, habe Angst gehabt dich nicht mehr wieder zu sehen, aber du hast nur lächelnd den Kopf geschüttelt und bist dann gegangen. Ab da trafen wir uns jeden Tag an der Bank und immer ohne Verabredung. Manchmal hast du deine Gitarre mitgebracht und mir was vorgespielt und ich habe immer gesagt wie schön es ist. Dann bist du immer leicht rot geworden, hast gegrinst und gemeint es gäbe viele die besser spielen könnten als du. Ich habe den Kopf geschüttelt, sodass meine struppigen Haare immer in alle Richtungen geflogen sind. Du hast gelacht und mir dann deine Gitarre gegeben. "Komm ich bringe es dir bei.", hast du gesagt und mir die ersten Griffe gezeigt. Sofort war ich von diesem Instrument begeistert. Ab da spielte ich immer wenn du deine Gitarre mitbrachtest. Und dann eines Tages geschah es. Ich habe mich verspielt und du wolltest mir helfen. Du kamst mir näher, ich drehte unbedacht meinen Kopf und unsere Lippen trafen sich. Aber anstatt ihn zu lösen, hast du deine Arme um mich gelegt, ihn sogar vertieft. Ich war überrascht, nein sogar mehr als das. Ich war überwältigt. Niemals hätte ich gedacht, dass du so sehr die Initiative ergreifen konntest, wenn du wolltest. Und er wolltest! Erst als wir uns voneinander trennten, ich in dein Gesicht, in deine Augen sehen konnte, sah ich sie funkeln und strahlen. Lediglich auf deinen Wangen hatte sich ein leichter Rotschimmer verbreitet. Aber es war nicht relevant. Wir taten es wieder und wieder und dann sagtest du mir die Worte, die ich so oft in meinen Träumen gehört hatte. "Ai shiteru Hitsugi...", kam es fast tonlos damals über deine Lippen, aber nur diese läppischen Worte haben ausgereicht meinen größten Wunsch zu erfüllen. Ich freute mich wie ein kleines Kind, sprang auf, schloss dich in meine Arme und wirbelte dich durch die Luft. Du hast gelacht, dich gefreut. Ab diesem Tage begann mein Glück, mein Glück mit dir. Wir sahen uns oft. In der Schule, sowie danach. Sogar in den Urlaub sind wir gefahren. Eine Woche nur wir zwei. Es war das Paradies auf Erden. Jede Sekunde verbrachte ich mit dir. Wir gingen zum Strand, Eisessen, Schwimmen, alles zusammen. Doch für immer wird mir unser letzter Abend in Erinnerung bleiben. Die Sonne versank am Horizont, die Oberfläche des Ozeans schimmerte golden, genauso wie dein Haar. Wir lagen im Sand. Du in meinen Armen, dein Kopf auf meine Brust gebettet. Und während die Sonne immer weiter versank, flüsterte ich dir ins Ohr wie schön du bist und wie sehr ich dich liebe. Du wurdest wieder rot. Es war dir wohl etwas peinlich, aber gesträubt hast du dich nicht. Du hast es einfach nur genossen, mit meinen Haaren gespielt und leise vor dich hingesummt. Und erst als die Sonne ganz verschwunden war, sind wir aufgestanden. Ich wollte zurück zu unserer Ferienwohnung, aber du hast nur den Kopf geschüttelt. "Nein, lass uns noch etwas spazieren gehen. Ich finde es so schön hier.", sagst du und sahst mich mit so einem süßen Lächeln an, dass ich nicht nein sagen konnte, was ich sowieso niemals getan hätte. Ich lächelte dich nur an, umarmte deine schmale Taille, kitzelte dich etwas. "Hör auf.", sagtest du, lachst, hast mich einfach mit dir gezogen. Wir sind am Strand entlanggelaufen, bis du auf die Idee kamst baden zu gehen. Längst war es Nacht und Sterne leuchteten vom Himmel. Wieder konnte ich mich nicht gegen dich durchsetzen. Ich glaube ich hätte es sogar bereut. Der Anblick den du dargeboten hast, als im seichten Wasser standest, nasse Sachen, Wasserperlen auf dem Oberkörper. Ich konnte mich nicht zurückhalten. Es war unsere erste Nacht zusammen. Eine von wenigen, die ale etwas Besonderes waren. Jede von ihnen eine bleibende Erinnerung in meinem Herz, genauso wie du. Ein leichter Wind umspielt meine Haare und mein Gesicht. Es fühlt sich an, als würdest du mich küssen. Ich strecke mich ihm entgegen, genieße es, denke dabei an dich. Jeden Tag bist du präsent, bist du bei mir, aber ich weiß genau, dass die Wirklichkeit anders ist. Ich lasse meine Hand zu meiner Brust wandern, lege sie genau auf mein Herz, spüre den Herzschlag und atme. Hier drin bist du für immer und alle Ewigkeit. Dort wirst du immer leben. Sakito, mein Spiel im Wind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)