Wie man einen Drachen auf eine Insel bringt
Inseltraum
Teil: 01/ 05
Autor: Tiger 01
Art: Yu-Gi-Oh
Rating: MA
Pairing: Seto Kaiba x Noah Kaiba
Warnung: lemon
Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!!
Erklärung: Diese Geschichte ist meiner lieben -Kiara- von animexx gewidmet.
Kopf hoch alles wird gut!!! So lange du Freunde hast die dich mögen
ist die Welt nicht ganz so grau.
Legende: "spricht"
>denkt<
~~~~Szenen- Zeit- Ortswechsel~~~~
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
"Boa, wenn ich hier nicht bald raus komme, dann dreh ich durch!," stöhnte
Seto. Seines Zeichens Leiter der Kaiba Corp., erfolgreichster Geschäftsmann,
begehrtester Junggeselle der ganzen Welt und zu dem noch äußerst gut
aussehend.
Heute allerdings fühlte er sich nicht so. Die Arbeit schien ihm über den
Kopf zu wachsen. Es war kein Licht in Sicht, keine Erleichterung und auch
kein Feierabend.
Seufzend lehnte er sich zurück und rieb sich die Schläfen. Wenn er nicht
bald etwas Entspannung bekommen würde, dann wäre auch das letzte bißchen
Verstand bei ihm verloren gegangen.
Aber wozu hat man Brüder?
Einen den man auch noch mit viel Risiko aus dem Cyberspace befreit hatte,
obwohl dieser einem zuvor fast das Leben genommen hätte, zumindest so wie
er es gekannt hatte.
Aber nein, Mokuba hatte so lange gebettelt und gefleht und ihm die
verschiedensten Vorzüge Noahs aufgeführt, damit er, Seto Kaiba, seinen
Stiefbruder da raus holte und ein neues Leben schenkte.
Abermals seufzend starrte der Brünette an die Decke. Noah war jetzt schon
zwei Jahre zurück, hatte einen hochqualifizierten Abschluß gemacht, Mokuba
deutlich in seinen Leistungen angehoben und er arbeitete mindestens genauso
hart um die Firma am laufen zu halten.
Wenn Seto es recht bedachte, dann war es gar nicht so schlecht, daß Noah
hier war. Schließlich hatte er so wenigstens etwas Zeit für Moki
freischaufeln können.
Seit er das Battle City Turnier verloren hatte, Dartz besiegt war und Noah
zurück, arbeitet er nur noch. Beinnahe Tag und Nacht verbrachte er in der
Firma, keine Freizeit mehr, kein Wochenende, außer Mokuba hatte sich unter
falschem Namen einen Termin geben lassen. Er war eben doch ein Kaiba!
Gerade wollte Seto sich wieder über seine Akten beugen, als es klopfte.
Seufzend schloß er die Papiere und drückte einen Knopf am PC, damit die Tür
aufging.
"Was denn Liese? Ich habe wirklich keine Zeit!," moserte er gewohnt kalt.
"Auch wenn ich schwul bin, mag ich meinen Namen," grinste Noah und setzte
sich auf die Schreibtischkante.
"Noah, was willst du? Hast du nichts mehr zu tun?," seufzte Kaiba und
öffnete wieder die Akte von eben.
"Nein, ich bin fertig," lächelte der Andere, nahm die Akte und ließ sie in
der Schublade verschwinden.
"So große Schubladen habe ich nicht, daß du alles darin verschwinden lassen
kannst," knurrte Seto beleidigt.
"Oh, wir haben heute besonders gute Laune!," feigste der Kleinere.
"Geh wieder und laß mich arbeiten! Ich habe keine Zeit für deine Spielchen.
Vielleicht läßt sich Moki auf ein kleines Abenteuer ein, schließlich hast
du ihm gezeigt welche Vorzüge ein Junge zu bieten hat," zischte der
Firmenchef sauer.
Er haßte die Vorstellung das Noah mit Moki in die Kiste hüpfte. Er hatte es
ihm ja regelrecht aufgezwungen und nicht mal die Wahl gelassen.
"Bist du immer noch sauer, weil du Moki und mich erwischt hast? Mensch
Seto, sieh es doch bitte ein, daß der kleine, na gut nicht mehr so kleine, Moki
seine eigenen Erfahrungen sammeln will und das er mit Mädchen nichts
anfangen kann ist ja nun nicht meine Schuld. Ich mochte diese
aufgetakelten Dinger noch nie recht leiden. Zu hysterisch," erriet Noah die
Gedanken des Älteren.
"Verschon mich mit deinen Lügen und Ausreden. Du hast ihm ja nicht mal die
Wahl gelassen!," keifte der Drache zurück.
"Es reicht!," erhob sich Noah drohend.
"Mokuba hatte zwei Freundinnen und wenn du nur etwas mehr zu Hause gewesen
wärst, dann wüßtest du das. Erst nachdem ihm auch die letzte den Laufpaß
gegeben hatte, hat er sich bei mir ausgeheult und ich hab ihn nur trösten
wollen!
Das wir jetzt unseren Spaß haben ist doch nichts Verwerfliches! Wir sind
nicht Blutsverwandt und können vögeln wann, wo und so oft wir wollen," rief
Noah aufgebracht.
Wenn die Beiden sich einmal in den Haaren lagen, blieb klein Stein auf dem
anderen. Beide wollten nicht zurückstecken, aber letztlich verdankten sie
es ihrer eigenen Vernunft das sie sich immer wieder zusammen rauften.
"Schrei mich nicht so an! Ich bin sensibel," fauchte Kaiba zurück und wich
dem lachenden Blick des Anderen keinen Zentimeter aus.
"Weißt du eigentlich das wir uns gerade mal wieder benehmen wir zwei kleine
Kinder die sich um ein Spielzeug streiten?," grinste Noah.
"Mokuba ist kein Spielzeug!," verteidigte Seto seinen Bruder.
"Stimmt er ist ne echte Waffe im Bett. Der kann dir die Schädeldecke
wegstoßen. Vielleicht läßt du dich ja mal auf ihn ein, damit er dir das
Hirn frei fickt!," meinte Noah zynisch und sah zu das er Land gewann.
Wenn es um Mokuba ging, verstand Seto keinen Spaß.
Er hörte noch etwas gegen die Tür poltern, wahrscheinlich bräuchte Seto
wieder mal einen neuen Locher. Der fünfte in diesem Monat.
>Ach Seto... Du solltest dir echt mal überlegen warum du so eifersüchtig
bist<
Knurrend schaltete Besagter den PC aus. So aufgebracht wie er gerade war,
würde er eh nicht mehr arbeiten können. Er sollte mit seinem Bruder
schlafen, lächerlich! Erstens war es gesetzlich verboten und zweitens war
da noch die Sache mit der Moral, außerdem was würde Moki sagen, wenn er ihn
unsittlich berührte? Und zu allem Überfluß war er ja nicht mal schwul, so
wie Noah und Mokuba war wohl eher beiden Geschlechtern zugeneigt.
"Warum mache ich mir über so was denn bitte Gedanken? Ich werde ganz
bestimmt nicht schwul und schon gar nicht steige ich mit meinem eigenen
Bruder ins Bett," zischte Seto im Fahrstuhl, der ihn gerade in die
Tiefgarage brachte.
Er setzte sich in seinen Sportwagen und brauste los. Egal wohin, Hauptsache
weg und den Kopf frei bekommen.
Als er gerade auf die Autobahn auffuhr, klingelte sein Autotelefon.
"Ja bitte," brummte er in den Hörer.
"Hallo Brüderchen. Noah hat gerade gesagt das du früher Schluß gemacht
hast. Wollen wir Pizza essen? Ich back sie auch selbst. Komm schon, die
magst du doch am liebsten," bettelte der Schwarzhaarige.
"Von mir aus," stimmte Seto geschlagen zu. Wenn er sich vorstellte wie Moki
ihn jetzt mit großen Augen ansah, konnte er einfach nicht nein sagen. Also
fuhr er bei der nächsten Gelegenheit von der Autobahn und steuerte den
Wagen wieder nach Hause.
Das er Noah und Mokuba in der Küche fand, wie sie ihrer Lust gerade freien
Lauf ließen und mit einem lauten Aufstöhnen ihren Höhepunkt erreichten,
reichte ihm dann aber doch.
Sauer knallte er die Tür zur Küche zu, stürmte in sein Schlafzimmer, hastig
zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche. Warum zum Geier tat es
so weh wenn er die Beiden zusammen sah? Und wieso heulte er jetzt? Es war
zum auswachsen. Seit einigen Monaten heulte er immer wieder, wenn er
glaubte unbeobachtet zu sein.
"Mist," fluchte Mokuba, als sie die Tür hörten und schnelle Schritte nach
oben.
"Er hat uns jetzt schon zum zweiten Mal erwischt, ich glaube beim Dritten
rastet er richtig aus."
"Keine Sorge Kleiner, ich glaub ich weiß was los ist. Laß mich das mal
machen. Du weißt bescheid was ich vor hab, aber schweig noch ein bißchen,"
lächelte Noah und ging Seto nach.
Er fand ihn, wie vermutet, unter der Dusche also zog er sich kurzerhand
aus und gesellte sich dazu.
"Was wird das wenn's fertig ist?," fauchte der Brünette sauer.
"Hör auf hier rumzupoltern, dreh dich um und laß dir den Rücken einseifen,"
lächelte der Andere.
"Was willst du von mir?"
"Sagte ich doch grade. Umdrehen und still halten. Sag mal, hast du
geweint?," fragte der Kleinere wissend.
"Was?," rief Seto ertappt.
"Nein, hab ich nicht, blöde Frage," knurrte er und drehte sich doch um.
Warum verschwand Noah denn nicht sonder raubte ihm auch noch unter der
Dusche die Nerven?
Aber wieso ging er nicht einfach? Er konnte Noah doch wie einen begossenen
Pudel hier stehen lassen!
Allerdings war er heute zu langsam mit seinem Denkapparat, denn als er die
sanften Hände auf seinem Rücken spürte, wich jegliche Abwehr und er ließ
sich den Rücken waschen.
Zufrieden, den Drachen wenigstens für die nächsten Minuten gebändigt zu
haben, ließ Noah seine Hände über die makellose Haut wandern. Sorgfältig
schäumte er den ganzen Körper des Anderen ein, ließ aber die empfindsamsten
Stellen aus. Das Einzige was er sich nicht verkneifen konnte war, den
festen Po mit einzureiben. Er hoffte nur, daß Seto das jetzt nicht in den
falschen Hals bekam. Riskante Sache bei ihm.
Aber der Firmenchef genoß die liebevollen Berührungen viel zu sehr, um jetzt
unsittlich zu denken. Sein ganzer Körper schmerzte, so verspannt war er,
einen Masseur konnte er aus Zeitmangel allerdings nicht aufsuchen. Es sein
denn die arbeiteten jetzt auch mitten in der Nacht.
Natürlich spürte der Hintere die verspannte Muskulatur. Behutsam begann er
sie zu lockern und fing damit gleich bei den kräftigen Schultern an.
"Was wird das?," fragte Seto schwach. Es war ihm klar das er diese
Behandlung gerne noch genießen wollte, aber das mußte er ja nicht gleich
zugeben und zeigen.
"Wonach fühlt es sich denn an? Tut gut was?," lächelte Noah.
"Hmmm....," brummte der Größere mit geschlossenen Augen.
"Wenn du willst, dann massiere ich dich mal richtig, damit dein Körper sich
wieder entspannt. Du mußt doch tierische Kopfschmerzen haben," bemerkte der
Kleinere.
"Gut geraten," seufzte Seto. Langsam löste er sich von den kräftigen Händen
die so gut zu ihm waren und stieg aus der Dusche um sich abzutrocknen.
"Wo willst du hin?"
"Glaubst du wenn ich unter der Dusche stehe kann ich das gebrauchen? Komm
halt mit ich mag mich hinlegen. Ich hab gehört, daß das eh besser ist,"
murmelte Kaiba.
>Yes! Das war der erste Sieg< grinsend über den Erfolg trocknete Noah sich
ab, band sich das Handtuch um die Hüften und ging Seto nach in dessen
Schlafzimmer, wo der es sich bereits auf seinem Bett bequem gemacht hatte
und selbst nur eine enge Shorts trug.
"Erschreck dich nicht, ich knie mich jetzt neben dich," warnte Noah vor und
ließ sich neben Seto nieder.
Der grummelte nur etwas Unverständliches und rührte sich nicht. Wenn er
schon entspannen sollte, dann bitte ohne blöde Reden. Mit geschlossenen
Augen, aber wachen Ohren ließ er Noah machen.
"Weißt du Seto, daß du uns vorhin erwischt hast war so nicht geplant. Es
tut mir leid. Ich weiß das du es nicht magst wenn ich mit Moki anbändle.
Andererseits ist er mit seinen neunzehn Jahren alt genug um zu wissen was
er machen will und was nicht," erklärte der Massierende, bekam aber keine
Antwort.
"Du mußt mir nicht antworten, ich wollte es nur einmal gesagt haben. Mein
Gott hast du Elefanten getragen?"
Seto mußte innerlich grinsen. Das sein Rücken wirklich sehr verspannt war,
wußte er. Nicht umsonst hatte er täglich Kopf- und Rückenschmerzen. Sein
Körper rächte sich halt für die viele Arbeit.
Und Noah sah das ebenso. Er hatte bereits erste Vorbereitungen getroffen,
damit Seto mal richtig entspannen konnte, nur noch wenige Tage und es würde
losgehen. Kräftig knetete er den Rücken des Brünetten und bekam immer
wieder leise Schmerzenslaute zu hören.
"Sorry, ich tu dir nicht mit Absicht weh, aber wenn du weiter so rumläufst
dann wird es auch nicht besser. Im Gegenteil!"
Natürlich wußte Kaiba das, von daher sagte er auch nichts dazu. Eben weil
Noah recht hatte.
Er mußte zugeben das er die Berührungen genoß. Die sanften und doch
kräftigen Hände massierten jede einzelne Verspannung aus seinem Rücken,
auch wenn Noah dabei immer tiefer rutschte. In seinem Magen begann es wie
verrückt zu kribbeln und automatisch verspannte er sich, als der Andere
seine Hände auf den festen Po legte.
"Was soll das?," knurrte der Drache gefährlich tief.
"Wenn dann richtig, warte es doch einfach ab. Die Vorderseite kommt auch
noch dran," lächelte der Kleinere.
"Und wozu betatscht du dann meinen Hintern?"
"Erstens weil ich versuche dir eine Ganzkörpermassage angedeihen zu lassen
und zweitens weil ich ihn klasse finde," grinste Noah frech.
"Dann hör auf ihn klasse zu finden und nimm deine Griffel da weg," murrte
Seto. Rührte sich aber auch nicht, als Noah seiner Aufforderung nicht
nachkam sondern einfach weitermachte und schließlich auf die Beine rutschte
um einer weiteren Konfrontation zu entgehen.
Er brauchte noch eine weitere Viertelstunde bis er die Rückseite des
Firmenchefs fertig hatte, weiter kam er allerdings nicht, weil Mokuba mit
der Pizza wartete. Also ließ er den Brünetten aufstehen und sah erfreut das
seine Behandlung schon erste Erfolge zeigte. Seto lief jetzt viel lockerer
und nicht mehr so verkrampft.
Nachdem sie gemeinsam gegessen hatten und Moki sich noch hundert mal
entschuldigt hatte, verzog sich der brünette Junge wieder in sein
Schlafzimmer. Er glaubte jeden Knochen im Leib zu spüren. Todmüde ließ er
sich auf sein Bett fallen und wäre auch fast eingeschlafen, wenn Noah ihn
nicht gestört hätte.
"Ich war noch nicht fertig," kam er lächelnd auf Seto zu.
"Wohl auch noch nie was von anklopfen gehört was?," fragte Kaiba knurrend.
"Oh, ich habe geklopft, aber du hast nicht reagiert. Komm, dreh dich um und
laß mich weiter machen, dann kannst du schlafen. Glaub mir dann schläfst du
auch richtig gut und nicht wie die letzten Wochen und Monate in denen du
gerade mal die nötigsten Stunden Ruhe hattest," erklärte Noah weiter.
"Du weißt aber auch alles," murrte Seto und drehte sich um.
Lächelnd nahm der Andere seine Arbeit erneut auf und erreichte sogar das
der Drache unter seinen Händen einschlief. Als er fertig war hauchte er dem
Schlafenden noch einen Kuß auf die Lippen bevor er ihn liebevoll zudeckte
und schlafen ließ.
Es dauerte noch drei ganze Tage, aber dann war es soweit. Noah hatte alles
vorbereitet und auch schon einen Plan mit Mokuba ausgeheckt, wie er Seto
überlisten konnte.
Es war Freitagmittag und Seto machte sich gerade fertig für einen wichtigen
Geschäftstermin. Zu diesem mußte er allerdings fliegen, aber zwei Stunden
Flug waren ja nicht so wild. Außerdem würde Noah ihn begleiten so konnte er
mit ihm auch noch über das nächste Meeting sprechen was am Montag statt
finden sollte.
Brummend stieg er in seinen Privatflieger ein, wunderte sich aber doch das
sie für den kurzen Flug den Großen nahmen. Als er nachfragte wurde ihm
gesagt die anderen beiden wären zur Reparatur und Inspektion.
Dann würde er eben mit der großen Maschine fliegen.
Noah kam auf die letzte Minute, weil er in der Firma noch etwas regeln
mußte. Nach Luft schnappend fiel er in den Sitz, schnallte sich an und
lächelte. Alles wie immer.
Auch als sie in der Luft waren, schöpfte Kaiba keinen Verdacht, daß heute
irgendwie alles anders war. Er ging die Fakten für das Meeting durch und
lehnte sich dann zurück um noch etwas Schlaf zu finden, den er in der
letzten Nacht hatte ausfallen lassen müssen, weil er ein neues Spiel
unbedingt für heute fertig haben mußte.
>Na das hat ja geklappt. Zwar hätte das Spiel erst zum nächsten Monat
fertig sein müssen, aber irgendwie mußte ich ihn ja müde kriegen<
zufrieden mit sich versuchte auch Noah etwas zu schlafen. Er wußte das er
später noch starke Nerven brauchte um den Drachen zu beruhigen.
So vergingen vier Stunden Flug ohne das Seto Verdacht hätte schöpfen
können, weil er schlief. Und das er diesen Schlaf dringend benötigte zeigte
sich hier überdeutlich.
Erst als die Maschine landete, wachte er auf und rieb sich verschlafen die
Augen.
"Guten Morgen Seto," grinste Noah.
"Wir sind da!"
"Hab ich auch gemerkt. Noch nicht ganz wach ließ er das Rollo seines
Fensters hochschnippen, welches er zu vor nach unten gezogen hatte und
blickte nach draußen.
Erst einmal geschah gar nichts. Doch dann, als Kaiba registrierte das sie
nicht waren wo sie eigentlich hätten sein sollen, donnerte er los.
"Sag mal, wo sind wir hier?," grollte er sauer.
"Willkommen in deinem, auf dich persönlich zugeschnittenen, Urlaubsort.
Hier findest du die absolute Ruhe, Zeit zum Entspannen und du hast deinen
privaten Masseur bei dir, der dir helfen wird deinem Körper mal etwas Gutes
zu tun," versuchte Noah die Wut des Drachen etwas abzuschwächen.
Leider Erfolglos!
"Sag mal hast du sie noch alle? Ich habe Termine, Verpflichtungen und eine
Firma zu leiten. Außerdem sitzt in Domino mein kleiner Bruder ohne
Aufsicht. Spinnst du mich einfach so ohne mich zu fragen in diese
Einsamkeit zu bringen?" wetterte Seto los.
"Diese Einsamkeit ist genau das was du brauchst," versuchte Noah zu
beruhigen.
"Wenn ich etwas brauche, dann nehme ich es mir. Ich brauche niemanden der
mich beaufsichtigt und sagt was gut für........," aber da hatte er sich zu
sehr aufgeregt. Sein Kreislauf versagte und schickte den Firmenchef ohne
Vorwarnung zu Boden.
Diesen ungeahnten Vorteil nutzte Noah, ließ Seto, mit einem Boot, auf ihre
Insel in ihr Haus bringen und die Maschine ausladen. Sie würden für volle
vier Wochen hier bleiben und erst dann wieder abgeholt.
Da der Flieger zu groß war um auf der Insel direkt zu landen und sie Seto
auch nicht gefahrlos hätten `umladen´ können, mußten sie auf einem
kleineren Flugzeugträger der Armee landen. Es hatte Noah eine Menge
Verhandlungen und Geld gekostet das hier zu veranstalten.
Das Flugzeug startete unverzüglich, als auch die letzten Sachen ausgeladen
und in dem hübschen Haus waren.
Jetzt hatte Seto keine Möglichkeit mehr hier weg zu kommen, denn auch der
Flugzeugträger verschwand langsam am Horizont.
Rings um diese Insel herum war das weite Meer. Kein Land in Sicht. Sie
befanden sich mitten im großen Ozean. Noah hatte diese Insel vor Monaten
gekauft und hier ein schönes Haus mit zwei Etagen bauen lassen. Es war
perfekt ausgestattet. Sie hatten hier Solarstrom. Fließend warmes und
kaltes Wasser, eigentlich alles was sie brauchten, bis auf zwei Dinge.
Hier gab es weder ein Telefon noch einen Laptop, keinen Handyempfang und
auch keine Computer.
Wenn Seto etwas tun wollte mußte er mit der Hand schreiben oder er mußte
ein Buch lesen. Lediglich ein Funkgerät hatte Noah verlangt, damit sie bei
eventuellen Schwierigkeiten Hilfe rufen konnten. Aber dafür hatte er ein
Codewort festgelegt, damit Seto nicht verschwinden konnte.
Dieser erwachte er als die Sonne am nächsten Morgen aufging und zaghaft ihre
ersten Strahlen durch das geöffnete Fenster schickte. Er fand Noah
schlafend in einem Schaukelstuhl neben seinem Bett vor. Anscheinend hatte
er die ganze Nacht hier gesessen und nach ihm geschaut.
Grummelnd drehte sich Kaiba um und überlegte. Gestern hatte Noah ihn hier
her verschleppt, ohne auch nur zu hinterfragen was er davon hielt. Wie zum
Teufel sollte er sich jetzt verhalten?
Egal, erst einmal aufstehen und zur Toilette. Bei dieser Gelegenheit konnte
er gleich mal schauen ob er hier ein Telefon finden würde.
Er fand zwar kein Telefon, aber das Funkgerät, welches im Flur des Hauses
stand.
"Na wenigstens etwas," knurrte er und versuchte jemanden zu erreichen, aber
es tat sich nichts.
"Kaputt, na toll. Was hat er denn nur für einen Mist hier gekauft?"
"Das ist kein Mist, daß Gerät funktioniert ausgezeichnet. Allerdings kannst
du keinen Kontakt aufnehmen, weil dir das Schlüsselwort fehlt. Die Leute am
anderen Ende reagieren nicht ohne dieses Wort," lächelte Noah und kam die
Treppen hinunter.
"Könntest du mich bitte aufklären was das hier soll?," begann Kaiba erneut
zu zetern.
"Reg dich ab, sonst schläfst du wieder unfreiwillig. Merkst du nicht das
dein Körper nach Hilfe schreit? Du brauchst dringend Ruhe," meckerte der
Kleinere und baute sich vor Seto auf.
Der zog nur eine Augenbraue hoch und lächelte gemein.
"Soll ich dir vielleicht eine Bierkiste unter die Füße stellen? Dann kannst
du mir auch in die Augen sehen."
"Fang nicht damit an! Ich weiß das mir knapp zehn Zentimeter fehlen, aber
schließlich kann nicht jeder zwei Meter groß sein und außerdem habe ich
diesen Körper ja wohl dir zu verdanken," schimpfte Noah.
"Ich wußte schon warum ich dich so klein mache," zischte der Brünette
boshaft.
"Damit du jemanden hast zu dem du aufsehen kannst."
"Du sollst das lassen. Ich kann nichts dafür," knurrte Noah. Langsam wurde
ihm das zu blöd.
"Jeder ist körperlich so groß wie sein Horizont weit ist," brummte Seto
siegessicher. Wenn er Noah reizte würde er vielleicht nachgeben und sie
wieder nach Hause fliegen.
Aber diese Rechnung sollte nicht aufgehen.
"Du kannst mich beleidigen so viel wie du willst, aber nach Hause kommst du
erst in vier Wochen. So lange hat eine Stellvertreter die Fäden deiner
Firma in der Hand und glaube mir, der hat es drauf um mal für vier Wochen
ganz oben zu stehen. Moki hat sich Yugi und Yami eingeladen, damit er nicht
so alleine ist. Also krieg dich gefälligst wieder ein und laß uns
frühstücken," fauchte Noah.
"Yugi und Yami? Sag mal ansonsten geht's noch oder? Eines sage ich dir,
wenn Mokuba nicht mehr sitzen kann, dann lernst du mich kennen", schrie
Seto los. Das die beiden Duellanten ihn nicht nur in seinem Spiel besiegt
hatten, sondern auch noch stockschwul waren und es schon lange auf Moki
abgesehen hatten, wußte jeder.
"Wenn er nicht mehr sitzen kann, ist das erstens sein Problem, zweitens ist
er alt genug und drittens sollte dich sein Sexleben gar nicht interessieren. Nur weil du keines hast, muß Mokuba nicht auch keusch leben. Kann ja nicht jeder so i....."
"Wage es dir," drohte Kaiba finster.
"Laß mich ausreden," keifte Noah.
"Nicht jeder kann so insolent sein das er nicht sieht was er selbst
begehrt."
"Ich soll arrogant sein? Ha, von mir aus denk doch was du willst. Aber wenn
mein Bruder zu Schaden kommt dann gnade dir Gott und den anderen Beiden
kann dann eh keiner mehr helfen!," zischte Kaiba und verschwand unter die
Dusche.
"Oh man, Seto siehst du nicht das es hier nicht um Mokuba geht sondern um
dich?" Seufzend richtete Noah ein reichliches Frühstück mit allem was Seto
gerne aß. Dieser Urlaub sollte ja nur Gutes hinterlassen, auch wenn der
Start recht schwierig wurde, aber sobald sich der Drache beruhigt hatte,
würden sie den Aufenthalt hier genießen können. Und Noah konnte ein
weiteres wichtiges Problem in Setos Leben angehen.
Dieser allerdings zog es vor nicht zum Frühstück zu erscheinen sondern das
Haus mit einem lauten Türknallen zu verlassen. Wenn schon einsam, dann
richtig. Er spazierte am Strand entlang und hielt Ausschau nach Land. Zur
Not konnte er ja noch dorthin schwimmen, aber es war rein gar nichts zu
sehen.
Langsam wurde seine Neugier geweckt und er streift durch das Innere der
Insel. Ein wunderschöner Urwald mit vielen Tieren erstreckte sich über die
gesamte Fläche. Auf seinem Erkundungsgang fand er einen wunderbaren kühlen
Waldsee mit einem knapp zehn Meter hohen Wasserfall.
Wenn der See tief genug war, konnte er hier runterspringen und schwimmen.
Platz genug war ja. Um das festzustellen, blickte er sich nochmals um, zog
sich ganz aus und ging langsam in den See.
>Warum gucke ich mich eigentlich um? Außer Noah ist hier doch eh kein
Mensch und mit dem hab ich schließlich auch schon geduscht<
Er zuckte nochmals mit den Schultern und ging weiter in das kühle Wasser.
Es war sehr angenehmem, nicht zu kalt aber dennoch herrlich erfrischend.
Seufzend tauchte er kurz unter und schüttelte sich schließlich das Wasser
aus den Haaren. Mit wenigen Schwimmzügen war er an der Stellen, an der er
in den See tauchen würde. Mit einem tiefen Luftzug, tauchte er abermals und
versuchte den Grund zu erreichen.
Es dauerte eine ganze Weile bis Kaiba wieder auftauchte und nach Luft
schnappte. Er wußte das er für zwei Minuten die Luft anhalten konnte und er
hatte den Grund nur mit den Fingerspitzen berührt, also würde die Tiefe zum
Springen ausreichen.
Und jetzt wollte er es auch wissen. Er watete ans Ufer zurück und suchte
nach einem Weg auf den Felsen, fand einen und ging ihn hinauf.
Hier würde ihn keiner wegen seiner Nacktheit anpöbeln, hier konnte er
entscheiden ob er sich so freizügig bewegen wollte und Noah konnte ihn mal
gerne haben. Wenn er ihn nicht so sehen wollte, dann mußte er halt
wegschauen.
Nach einem etwas anstrengenden Fußmarsch auf den Felsen, stand Seto oben
am Rand des Wasserfalls und sah nach unten.
Jetzt machte sich doch ein mulmiges Gefühl in seinem Magen breit. Der
Zehner Turm im Schwimmbad war dann doch etwas anderes, aber was soll's.
Jetzt war er hier rauf gegangen und jetzt wollte er auch springen. Er holte
noch einmal tief Luft, stellte sich an den äußersten Rand und sprang.
Es kam ihm vor als würde er minutenlang durch die Luft fliegen bis er mit
einem eleganten Kopfsprung im Wasser landete und noch ein ganzes Stück
weiter tauchte.
Die Haare nach hinten werfend tauchte er auf und grinste. Es hatte ihn zwar
Überwindung gekostet, aber es war die Mühe wert. Er freute sich über diesen
kleinen Erfolg und zog noch eine ruhige Runde durch den See, bevor er sich
ein halbschattiges Plätzchen suchte um dort zu trocknen.
Langsam machte sich Noah doch Sorgen um seinen Stiefbruder. Er hatte ihn
seit ihrem kleinen Streit am Morgen nicht mehr gesehen und es wurde langsam
dunkel. Also machte er sich auf die Suche nach ihm. Im Gegensatz zu Seto,
kannte er die Insel schon, wenn er Seto war und die Insel erkunden würde,
dann blieb er logischer Weise da, wo es am Schönsten war.
Schlußfolgerung: Er begann den Brünetten an dem Waldsee zu suchen. Das war
mit Abstand der Schönste Ort auf dieser Insel, deshalb hatte er sie ja
gewählt.
Und wieder zeigte sich wie gut Noah den Anderen kannte.
Er fand den Größeren unter einem Baum, schlafend, nackt.
>Nackt< Erstaunt über diese Tatsache mußte er lächeln. Seto hatte also
schon den See getestet und wie er ihn kannte auch den Sprung gewagt.
Behutsam kam er näher und setzte sich neben den Liegenden. Er beobachtete
die ruhige Atmung die ihm verriet das Seto wirklich schlief.
Der schöne Körper glänzte in der Abendsonne und Noah hatte Zeit ihn sich
einmal eingehend zu betrachten. Seine Augen glitten über die kräftige Brust
und den flachen Bauch. Das Seto kräftig war wußte er, aber das er einen so
durchtrainierten Körper besaß hatte er selbst bei ihrer Dusche mit der
anschließenden Massage nicht richtig mitbekommen. Er hatte sich halt nur
auf die Verspannungen konzentriert und alles andere außen vor gelassen.
Als nächstes begutachtete er die schlanken Beine und da fiel ihm auf, daß
Seto nicht ein Härchen an ihnen hatte. Rasierte er sich etwa die Beine?
Noah schüttelte den Kopf. Der einzige Rasierer der in Setos Bad existierte
war ein Naßrasierer für das Gesicht. Seine Augen wanderten höher und
blieben schließlich an der Beckenmitte hängen.
Mutter Natur hatte hier nicht gespart, sondern Seto richtig gut
ausgestattet. Ein Glück für jeden oder jede die ihn spüren durften. Und
auch hier, kein einziges Haar. Jetzt wurde es aber doch auffällig. Es gab
eben doch Dinge, die Noah noch nicht wußte und dazu gehörte eindeutig die
Vorliebe für enthaarte Beine und Intimzone. Er selbst machte daraus keinen
Hehl, warum auch? Wenn er sich so besser fühlte und Moki schien das
mittlerweile auch so zu sehen.
Noah entschloß sich, nach der eingehenden Betrachtung seinen Stiefbruder zu
wecken damit der endlich mal etwas essen konnte. Behutsam strich er eine
verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und über die Wange.
"Hey, Seto. Aufstehen, es wird dunkel," flüsterte er.
"Hmmm...," grummelte der müde Drachen.
"Komm laß uns ins Haus gehen und Abendbrot essen. Du mußt doch tierischen
Hunger haben," versuchte es der Kleinere weiter.
"Ich bin ja schon wach," knurrte Kaiba, aber sein Magen knurrte lauter. Und
selbst er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
"Ich glaube da will jemand endlich was zu tun haben. Na komm, zieh dich an
und wir grillen was Schönes," schlug Noah vor.
"Das kannst du doch gar nicht!"
"Doch, für dich hab ich es extra gelernt, weil ich weiß das du gerne
Gegrilltes ißt und dann auch richtig zuschlägst," lächelte Noah in die
blauen Augen des Liegenden.
"Ja und dann bekomme ich wieder Magenschmerzen," moserte dieser, stand auf
und zog sich an.
"Ich paß auf, daß das nicht geschieht und wenn doch hab ich etwas ganz
tolles was dir helfen kann," meinte Noah und folgte Seto zum See. Dann
brachte er ihn auf dem kürzesten Weg in ihr neues Zuhause und baute den
Grill auf.
Gespannt sah Seto zu wie Noah fachmännisch die ersten Würstchen grillte.
Erst als er sich sicher war das es was werden würde, begab er sich in die
Küche und bereitete einen leckeren Kartoffelsalat zu. Das war seine
Spezialität und alle kämpften wenn es darum ging das nur noch ein kleiner
Rest da war.
Erfreut beobachtete Noah wie Seto sich an ihrem Abendessen beteiligte,
Salat machte und den Tisch draußen für sie deckte. Auch wenn sie Personal
hatten das für sie in der Woche kochte und putzte, so zogen sie es vor an
den Wochenenden ungestört zu sein. Das Seto kochen konnten wußten nur
Mokuba und er, allen anderen blieb dieser Hochgenuß verwehrt.
Das war eine Eigenschaft die der Brünetten ganz tief versteckte und nur
dann hervorholte, wenn er sich wohl fühlte. Also hieß es, wenn Kaiba schon
seinen Salat machte, daß er sich mit der Situation abgefunden hatte und
langsam begann sich wohl zufühlen.
>Yes, daß war Sieg Nummer zwei< triumphierte Noah heimlich. Natürlich ließ
er sich seine Freude darüber nicht anmerken, sonst würde es nur wieder
Streit geben und Seto war schließlich hier um zu entspannen.
"Wir können dann essen," rief Noah in die Küche und bekam nur ein Grummeln
als Antwort. Lächelnd setzte er sich auf die Hollywoodschaukel und wartete
bis sein Stiefbruder auf einem der Stühle Platz nahm und ihm die
Salatschüssel hinüber schob.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Na und? Wie findet ihr den ersten Teil von meiner neuen Kreation? Ich dachte ich schick Setolein mal in den Urlaub!^^ Hat doch auch seine Vorteile nicht wahr?
Bis bald
Euer Mellie- Tiger
Die Sache mit der Unerfahrenheit
Inseltraum
Teil: 02/ 05
Autor: Tiger 01
Art: Yu-Gi-Oh
Rating: MA
Pairing: Seto Kaiba x Noah Kaiba
Warnung: lemon
Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!!
Erklärung: Diese Geschichte ist meiner lieben -Kiara- von animexx gewidmet.
Kopf hoch alles wird gut!!! So lange du Freunde hast die dich mögen
ist die Welt nicht ganz so grau.
Legende: "spricht"
>denkt<
~~~~Szenen- Zeit- Ortswechsel~~~~
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Gemeinsam genossen sie schweigend was sie selbst gemacht hatten. Noahs
Grillkünste hatten sich sehr verbessert. Das Fleisch und die Würstchen
waren außen knusprig braun und innen saftig. Seto gab noch einen lobenden
Laut von sich, schwieg aber sonst.
So verbrachten sie den Abend, zumeist schweigend, aber dennoch blieben sie
in der Nähe des Anderen. Denn allein sein wollte keiner mehr von ihnen. Das
waren sie lange genug und so war es nicht verwunderlich, daß sie den Abend
gemütlich vor dem Fernseher ausklingen ließen. Sicher hatten sie kein
normales Programm, aber wozu gab es den DVD Player und Unmengen von Filmen
die sie sich aussuchen konnten.
"Noah," begann Seto leise, bevor der Film begann.
"Ja, was ist denn?"
"Es tut mir leid das ich gestern und heute Morgen so gemein war. Danke das
du das für mich getan hast," und damit konzentrierte er sich auf den Film.
Es war ihm schon schwer genug gefallen das überhaupt zu sagen, da wollte er
nicht noch ewig darüber diskutieren. Es hatte ihn schließlich einen ganzen
Abend nachdenken gekostet.
Und Noah wußte das zu schätzen. Er hatte es sich auf dem Sofa bequem
gemacht und Seto saß, wie immer eigentlich, auf dem Boden, an die Couch
gelehnt, aber ziemlich weit oben. So konnte Noah sich nach vorne beugen und
Seto einen kleinen Kuß auf den Kopf geben.
Erstaunt über diese Reaktion, errötete Seto etwas, aber das blieb dem
Anderen verborgen. So vergingen noch weitere anderthalb Stunden ohne ein
weiteres Wort. Nur einmal unterbrachen sie den Film damit Seto auf die
Toilette konnte ohne etwas zu verpassen.
Als es dann darum ging ins Bett zu gehen, sah Seto skeptisch zu wie Noah
sich in das Bett ihm gegenüber kuschelte.
"Warum hast du denn zwei Betten hier rein stellen lassen?"
"Wolltest du mit mir in einem schlafen?," lächelte Noah.
"Nein, ich hab keinen Keuschheitsgürtel für dich mitgenommen," murmelte
Kaiba und legte sich hin.
Noah mußte über diesen, sicher unfreiwilligen Scherz, leise lächeln. Seto
brauchte eben seine Zeit bis er aufgetaut und friedlich war.
Mitten in der Nacht wachte der Brünette auf und konnte auch nicht wieder
einschlafen. In solchen Situationen hatte er immer die Nähe seines Bruders
gesucht und war zu ihm unter die Decke gekrochen, aber hier war das
Problem, daß Mokuba nicht da war. Entweder er blieb allein oder er würde zu
Noah kriechen müssen.
Hin und her gerissen was er nun tun sollte, merkte er nicht das Noah auch
aufgewacht war.
Endlich hatte sich Seto entschlossen es bei Noah zu versuchen, mehr wie
rausfliegen konnte er ja nicht. Also erhob er sich leise und schlüpfte zu
seinem Stiefbruder unter die Decke. Da dieser nicht einen Mucks gemacht
hatte, war es Kaiba auch weiterhin ungewiß, daß er wach war und sein Kommen
mitgekriegt hatte.
So tuend, als würde er schlafen, kuschelte sich Noah fest an den Größeren,
murmelte wie im Schlaf und bleib auf Setos Brust liegen.
Fast automatisch legte der Brünette seinen Arm um dem vermeidlich
Schlafenden und schlief auch bald wieder ein.
Dieses Mal war es Noah der noch nicht wieder einschlafen konnte. Das Seto
Nachts oft zu Moki verschwand wußte er, aber das er die Nähe von ihm suchte
freute ihn so unbändig, daß er glaubte in seinem Bauch würden tausende
Ameisen Samba tanzen. Ganz behutsam streichelten seine Fingerspitzen über
die nackte Haut des Bauches und schließlich schlief auch er wieder ein.
Der nächste Morgen begann besser als der Erste. Gemeinsam frühstückten sie
und machten sich einen Picknickkorb zurecht, den sie mit an den See nahmen
um dort den Tag zu verbringen. Sehr viel mehr blieb ihnen auch nicht. Das
Einzige was sie noch hätten tun können war ans Meer zu gehen, aber darauf
hatten sie beide keine Lust, weil die Sonne so erbarmungslos brannte.
Seto stellte die Getränkeflaschen zum kühlen in den See und zog sich bis
auf die Badehose aus. Auch wenn er vor Noah keinerlei Scham mehr empfand,
so offenkundig wollte er ihn nicht reizen.
"Ich geh schwimmen, kommst du mit?," fragte Noah bekam aber ein
Kopfschütteln.
"Später, ja," sagte Seto und streckte sich auf der Decke aus.
Der Kleinere zuckte kurz mit den Schultern und eilte dann in die kühlen
Fluten. Das er eingehend beobachtet wurde, merkte er nicht.
Seto fiel gar nicht auf, daß er Noah so genau musterte. Seine Augen
hafteten an dem knackigen Hintern des Anderen und wanderten über den
trainierten Körper. Das Noah nackt badetet wunderte ihn überhaupt nicht.
Schließlich tat er das zu Hause auch immer. Dort allerdings nur im Dachpool
um sämtlichen neugierigen Reportern zu entgehen.
>So schlecht sieht er ja nun nicht aus. Irgendwie hab ich ihn doch gut
hin bekommen. Na ja zumindest den Körper. Das Moki ihm verfällt verwundert
mich nicht wirklich.
Wenn ich mir vorstelle wie sanft seine Hände mit mir umgegangen sind....<
Das er plötzlich hart wurde, war so nicht beabsichtigt. Mir einer feinen
Röte im Gesicht, drehte er sich weg, aber die Erregung nahm nicht ab. Seine
Gedanken kreisten nur noch um Noah und seine Hände, sein warmer Atem den er
vergangene Nacht auf seiner Brust gespürt hatte.
Schnell schaute sich Seto nach Noah um, der tauchte gerade ab, also nutzte
er diese Chance ungesehen ins Wasser zu kommen. Das er so auf seinen
Stiefbruder reagierte war ihm peinlich.
Er wollte nicht das Noah das mitbekam. Schließlich war er doch nicht
schwul, daß hatte nicht viel zu sagen.
Doch trotz des kühlen Wassers klang seine Erregung nicht ab. Immer wieder
mußte er an vergangene Nacht denken und daran das er Noah gerne anders
spüren wollte.
Das er angesprochen wurde, bekam er gar nicht mit. Ganz in seine Gedanken
vertieft versuchte er krampfhaft sein Blut wieder dahin zu lenken wo es
hingehörte. Erst als Noah ihn berührte, schreckte er hoch.
"Hey, was ist denn los?," wollte der Kleinere besorgt wissen, der diesen
seltsamen Ausdruck in den Augen des Brünetten nicht kannte. Er wußte was er
bedeutete, aber er kannte ihn nicht von Seto. Es war Angst! Angst etwas zu
tun, was er nicht wollte.
"Was?," schreckte Seto gehetzt auf.
"Nichts, es ist nichts," wehrte er entschieden ab.
"Laß uns schwimmen." Und damit drehte er sich um und schwamm auf den
Wasserfall zu.
Der Andere blickte ihm ungläubig nach. Gab es etwas in Seto, daß er geweckt
haben konnte? Seto benahm sich schon seit einiger Zeit so seltsam. Schaute
böse wenn er mit Moki im Arm auf der Couch saß.
Oder wenn sie sich küßten oder er sie wieder mal beim Sex erwischt hatte.
War Seto wirklich verliebt? Wenn ja, dann stellte sich eine entscheidende
Frage! In wen? Hatte es Mokuba getroffen? Da verbot ihm Gesetz und Moral
weiteres Handeln. Oder galt dieser Blick und die Gefühlen Kaibas ihm, Noah?
Aber eigentlich war es jetzt erst einmal egal, Seto sollte entspannen und
nicht über so etwas nachdenken. In einigen Tagen konnte er sich näher damit
beschäftigen, jetzt war der Zeitpunkt mehr als nur ungünstig.
Und so ließ Noah die ganze Woche verstreichen. Sie genossen viel Zeit an
dem Waldsee oder badeten mal in dem azurblauen Meer oder sie lagen einfach
nur faul im Schatten.
Schließlich wurde Noah durch Seto an seine Frage erinnert.
Der sah ihn nämlich wieder so seltsam an, als er aus dem See kam und sich
das Wasser vom Körper strich.
"Sag mal Seto," kam Noah jetzt doch darauf zu sprechen.
"Kann es denn sein, daß du verliebt bist?"
>Na prima! Wie kommt der denn darauf<
"Nein, bin ich nicht," knurrte Seto.
"Hmmm... ich glaube aber schon das du es bist," überlegte der Kleinere
weiter.
"Ach ja? Und was bringt dich zu dieser Annahme?," wollte Kaiba gereizt
wissen.
"Nun, in den letzten Tagen schaust du öfters mit einem sehr seltsamen
Ausdruck in den Augen. Du bist oft einfach nur abwesend und reagierst nicht
wenn ich dich anspreche. Du bist mit deinen Gedanken immer wo anders. Seto,
daß ist völlig untypisch für dich," versuchte Noah seine Beobachtungen zu
erklären.
Der Brünette lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen. Das sein
Stiefbruder ihn gut kannte, daß war ihm bewußt, aber so gut?
"Ist ja gut, ich gebe mich geschlagen," brummte er.
"Das ist doch fein. Ich freue mich für dich. Wer ist denn die Glückliche?,"
fragte Noah lächelnd. Er war der Überzeugung das es ein Mädchen sein mußte,
denn schwul war Seto nicht, zumindest sagte er das und es gab auch
keinerlei Anzeichen das er es war. Und seine erste Überlegung ob nun Moki
oder er es waren, schob er ganz weit weg, daß war zu abfällig.
"Ist das so wichtig wer es ist?," grummelte Kaiba ausweichend.
"Nein, natürlich nicht. Wenn sie dir würdig genug erscheint, dann bringst
du sie sicher auch mal mit nach Hause," sagte der Kleinere und legte sich
neben Seto auf den Bauch.
Der grummelte nur noch etwas Unverständliches, schwieg aber weiterhin dazu.
Also hatte Noah recht gehabt, jetzt waren seine Chancen natürlich gleich
Null. Denn ihm lasteten auch eine Menge Gefühle auf dem Herzen die
eindeutig nach Seto schrieen, aber der wollte nichts von Jungs wissen und
zu allem Überfluß hatte er jetzt auch noch eine Freundin oder war zumindest
verliebt.
>Das ist so gemein< Noah war zu heulen zumute.
Er hielt es nicht mehr aus, stand auf, zog sich seine Hose an und
verschwand in ihr Haus.
Etwas verwundert über diesen plötzlichen Aufbruch schaute Seto dem Anderen
nach, sah aber im Moment noch keine Veranlassung ihm nachzugehen. Und so
bleib er liegen und genoß die angenehme Wärme.
Das ihn das jetzt so heftig überrollte konnte Noah nicht fassen. Er war
nicht der Typ der bei solchen Sachen heulte. Auch wenn es traurige Szenen
im Fernseher gab, dann berührte ihn das nur oberflächlich, während Moki
dann schon mal los schluchzte.
Aber jetzt war er es dem Tränen über die Wangen rannen und nicht mehr
versiegen wollten. Von sich selbst angenervt, beschloß er im Meer zu baden,
in der Hoffnung das es aufhören würde weh zu tun.
Also zog er die störende Hose wieder aus und tauchte im Meer ab.
Als Noah auch nach einer Stunde nicht wieder kam, ging Seto ihm doch nach.
Er wußte nicht was mit seinem Stiefbruder war und das es mit ihm zu tun
hatte. Es war ihm schleierhaft wieso der Andere abgehauen war. Erst fragte
er ihn ob er verliebt war, redet ständig von einer Sie obwohl das nie
erwähnt wurde und dann verschwand er mit Sturmschritten.
Seltsam, sehr seltsam!
Er fand den Kleineren am Strand, besser gesagt, er stand bis zu den Hüften
im Meer und starrte in die Ferne. Wenn er so weiter machte, würde er einen
ordentlichen Sonnenbrand bekommen. Also zog sich Seto sein Shirt aus,
watete zu Noah und legte es ihm über die Schultern.
"Wenn du weiter ohne Schutz hier rumstehst, dann kannst du dich morgen
nicht mehr bewegen," informierte er.
"Danke," murmelte der Andere.
"Sag mal, was bringt dich eigentlich dazu zu glauben das ich mich in ein
Mädchen verliebt hätte?," fragte Kaiba.
"Du sagst doch das du nicht schwul bist, also bleibt ja nur noch das
weibliche Geschlecht," brummte Noah.
"Stimmt, daß habe ich gesagt, wie konnte ich meine eigenen Worte nur
vergessen. Und warum bist du abgehauen?"
"Ist doch egal oder? Es interessiert dich doch eh nicht wie ich mich fühle
oder was los ist," sagte der Kleinere den Tränen nahe. Na toll jetzt heulte
er gleich wieder.
"Wenn es mich nicht interessieren würde, dann hätte ich nicht gefragt. Mit
nutzlosen Infos kann ich nichts anfangen also frage ich nur wenn's wichtig
ist. Ich denke du kennst mich so gut? Dann solltest du das aber wissen,"
erklärte Seto.
"Ich weiß es. Aber ich will nicht darüber reden!"
"Dann kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Kommst du mit ins Haus? Die
Mittagszeit ist nicht die Beste um hier rumzustehen," meinte der Brünette.
Noah nickte nur und folgte Seto aus dem Wasser. Gemeinsam verzogen sie sich
in ihr kühles Haus und suchten ich einen Platz wo sie die heißesten Stunden
verbringen wollten. Noah legte sich auf die Couch und Seto in ihr
Schlafzimmer, so wie sie es eigentlich immer getan hatten.
Aber heute war der Brünette schon nach einer Viertelstunde mit seinem Buch
fertig, was er gestern angefangen hatte, also wollte er nach unten in die
Wohnstube gehen und sich ein neues holen. Genug hatten sie ja davon, dafür
hatte Noah gesorgt.
Also ging er leise die Treppen hinunter in der Annahme der Andere würde
schlafen, so wie sonst auch, aber als er den Raum betrat hörte er ein
leises Schluchzen. Er bleib stehen, wartete und plötzlich fing Noah zu
sprechen an, er führte ein Selbstgespräch.
"Ach Mensch, warum muß das nur so weh tun? Kann ich denn nicht einfach
sagen was los ist? Warum hab ich die Chance vorhin nicht ergriffen? Es wäre
so einfach gewesen. Aber nein, klein Noah mußte einen Rückzieher machen.
Ist doch sonst auch nicht meine Art mich vor etwas zu drücken.
Ach Seto, wenn ich dir doch nur sagen könnte das mein Herz nur für dich
schlägt. Aber du hast dich ja schon verliebt und es wäre töricht auch nur
einen Gedanken daran zu verschwenden das ich es vielleicht wäre. Und doch
wünsche ich es mir so sehr. Warum kannst du denn nicht genauso fühlen wie
ich?
Und wenn du es tust, dann werde ich es nicht merken, weil ich weiß das du
nicht schwul bist oder sein willst. Egal wie ich es drehe ich bleibe auf
einer Stelle stehen und dabei wünsche ich mir doch so sehr das du nur mich
siehst.
Das ich was mit deinem Bruder hab ist eher reiner Selbstschutz um nicht
ganz in meinen Gefühlen zu dir zu versinken. Es tut mir weh das du uns
schon zum zweiten Mal erwischt hast. Wie gerne hätte ich dich in diesem
Augenblick gespürt, aber nein das ist mir nicht vergönnt."
Und wieder schluchzte Noah auf. Leises Weinen drang durch den Raum und auch
an die Ohren die eigentlich am wenigstens davon hören sollten.
Perplex ging Seto wieder nach oben und legte sich auf sein Bett. Noah war
also verliebt in ihn und war deshalb abgehauen. Er konnte den Gedanken
nicht ertragen, daß Seto jemanden anderen liebte. Aber warum hielt er damit
hinter dem Berg? Er sagte ja schon, daß das nicht seine Art war.
Gefühle konnten einen Menschen wirklich verändern und vor allem verwirren.
Denn mit diesen wirren Gedanken schlief Seto schließlich doch ein.
Erst am Abend, als die Sonne wesentlich schwächer geworden war, kehrte
wieder Leben in das Haus zurück. Noah klapperte in der Küche und kochte
Kaffee. Er hatte Appetit auf frische Waffeln und so hatte er begonnen Teig
zu rühren und diesen dann in einem Waffeleisen zu backen.
Als Beilage wollte er dann Vanille- und Erdbeereis bringen. Auch wieder
etwas womit man Seto aus der Reserve locken konnte.
Dieser wurde von dem angenehmen Waffelduft wach und ging langsam die Treppe
hinunter. Das Wissen was er jetzt besaß machte es ihm schwer sich normal
Noah gegenüber zu verhalten.
"Hallo," sagte er leise als er im Türrahmen stehen blieb.
"Oh, hab ich dich geweckt? Entschuldige bitte, daß wollte ich nicht. Du
hast so süß geschlafen, als ich mir meine andere Hose geholt habe,"
lächelte Noah.
"Nein, du hast mich nicht geweckt, aber der Duft von deinen Waffeln,"
lächelte Seto zurück. Langsam ging er auf den Teller mit den fertigen
Waffeln zu und wollte sich eine stibitzen, als Noah die Hand darüber hielt.
"Du bist schon wie Mokuba, der läßt mich auch nicht," knurrte Kaiba.
"Danke für das Kompliment, aber trotzdem gibt es die erst zum Kaffee. Deck
doch schon mal den Tisch und dann setzt dich. Ich bin hier gleich fertig,"
schlug der Kleinere vor und werkelte weiter.
Grummelnd machte Seto was gewünscht wurde und setze sich dann auf die
Hollywoodschaukel. Er grübelte darüber nach wie er Noah zeigen konnte das
sie eigentlich das Selbe füreinander fühlten, aber beide zu schüchtern
waren es dem anderen zu zeigen.
>Ich und schüchtern, daß glaubt mir kein Mensch< grinste Kaiba.
"Was grinst du denn so? Hast du dir grade einen Witz erzählt? Den will ich
dann aber auch hören," kam Noah mit einem beladenen Tablett, stellte es auf
den Tisch und schenkte Kaffee ein. Er zauberte für Seto einen besonders
schönen Teller, mit zwei Eiskugeln, Sahne und bunten Streuseln.
"Hmmm... das sieht toll aus, fehlt nur noch..."
"Deine Erdbeere," beendete der Kleinere den Satz und legte eine herrlich
rote Beere auf die Sahne.
"Langsam glaube ich das du mich besser kennst wie ich mich selbst,"
lächelte Seto. Er war zu dem Schluß gekommen, einfach sehr viel
freundlicher mit Noah umzugehen, vielleicht nahm er ihm dann das
Schwierigste ab und sagte ihm was er fühlte.
"Weißt du eigentlich wie süß du bist, wenn du lächelst?," fragte Noah aus
heiterem Himmel und bereute es gleich wieder. Hoffentlich kam es jetzt
nicht zu einem Streit weil er seine Klappe nicht halten konnte.
Aber...
"Danke, lieb das du so was sagst."
"Ok, wo ist mein Stiefbruder? Egal wer du bist, ich will Seto zurück,"
sagte Noah verwundert.
"Beruhige dich und setzt dich endlich das ist ungemütlich wenn du hier
rumstehst," moserte Kaiba gleich wieder.
"Ja, aber du hast die Stühle vergessen. Ich hole mir schnell einen," nickte
der Kleinere. Seine Verwunderung stand ihm noch immer ins Gesicht
geschrieben, aber er sagte nichts weiter dazu.
"Laß das jetzt und setzt dich halt neben mich," deutete der Brünette neben
sich.
Das Seto nicht gerne beengt saß wußte Noah, daß er ihn jetzt neben sich
dulden wollte, weckte sein Mißtrauen erneut. Irgendwie verhielt sich Seto
anders als sonst. Ob er etwas mitbekommen hatte?
Und so genossen sie ihren Kaffee und das kalte Eis, daß sie herrlich
erfrischte. Es war ein stilles Beisammensein, aber es war schön.
Und plötzlich hatte Seto eine Idee.
"Ich will im Meer baden, kommst du mit?"
"Äh... ja klar, warum nicht," stutzte der Gefragte.
"Prima, dann laß uns gleich gehen, aufräumen können wir dann immer noch,"
lächelte Kaiba erfreut und war schon auf dem Weg zum Wasser.
Noah schaute ihm verwundert nach und folgte ihm dann mit schnellen
Schritten. Er sah wie Seto sich ganz auszog und schnell in den blauen
Fluten abtauchte. Seto badete nackt? Mit ihm? Hier war wirklich etwas faul
und zwar oberfaul.
Schnell war auch Noah entkleidet und gesellte sich zu seinem Stiefbruder.
Der tauchte ab und direkt hinter Noah wieder auf. Er holte aus und schoß
ihm eine geballte Ladung Wasser entgegen.
"Hey, daß ist unfair," lachte der Kleinere und schoß zurück.
Eine wilde Wasserschlacht begann und zum ersten Mal seit sie hier waren,
vergaßen sie alle Gefühle und Probleme die sie mit sich herum trugen und
ihnen das Leben schwer machte.
Sie lachten ausgelassen und versuchten den Anderen unter Wasser zu drücken,
ihm die Beine weg zu ziehen oder einfach nur mit Wasser zu bespritzten.
Wie zwei kleine Jungen tobten sie durch das warme Wasser und hatten ihren
Spaß. Niemand der sie davon abhielt das zu tun was sie gerade wollten,
niemand der sie beobachtete bei ihrem ausgelassenen Spiel und niemand der
sie zur Ordnung hätte rufen können. Einfach nur Spaß haben und lachen.
Und Seto blühte richtig auf! Wie lange hatte er schon nicht mehr so
ausgelassen gelacht, daß er Muskelkater bekam? Viel zu lange!
Wie lange hatte er schon nicht mehr so viel Spaß gehabt? Viel zu lange!
Wie lange war es her das er sich so gut gefühlt hatte? Viel zu lange!
Wie lange war es schon her das er so viel für einen Menschen empfunden
hatte das er ihn nie wieder missen wollte? Noch nie!
Er hielt mitten in ihrem Spiel inne, als er Noah wieder einmal von hinten
gefangen hatte und gerade ins Wasser zurück schmeißen wollte. Aber
irgendwie hatte er es vergessen. Der kräftige Körper in seinen Armen, der
Geruch nach Salzwasser und Sonnencreme. Das schnelle Atmen, einfach alles
was ihn gerade regelrecht überrannte, stoppte ihn.
"Hey Seto, laß mich wieder unter," lachte Noah, der noch nicht mitbekommen
hatte das Seto gerade etwas seltsam dreinschaute.
"Was ist denn? Ok, ich gebe mich geschlagen du hast gewonnen, aber laß mich
bitte wieder unter."
"Natürlich," meinte Kaiba abwesend und setzte den Anderen wieder auf die
Füße.
Der drehte sich um und lächelte Seto an.
"Na, müde Drache?"
"Was? Wie hast du mich genannt?," guckte der Firmenchef verwundert.
"Drache, weil du dich manchmal aufführst wie einer. Du bist aufbrausend,
aber lieb, also ein Drache," meinte Noah überzeugt.
"Du bist eigenartig," sagte Kaiba dazu und verließ das Wasser um sich in
den Schatten zu setzten. Er verzichtete sogar auf seine Klamotten, die Noah
ihm hinterher tragen mußte.
Der Kleinere setzte sich neben seinen Stiefbruder und beobachtete mit ihm
zusammen den Sonnenuntergang.
"Schön nicht war?"
"Ja, sehr schön. Leider habe ich zu wenig Zeit um mir das öfters anzusehen.
Ich mag den Sonnenuntergang, dann ist es immer so schön ruhig. Die Nacht
legt sich über die Welt und läßt alles schlafen," erklärte Seto leise ohne
wegzusehen.
"Das hast du sehr schön gesagt. Weißt du, früher hatte ich immer Angst im
Dunkeln, aber seit ich bei euch bin und weiß das ihr mich beschützt, seit
dem habe ich keine Angst mehr.
Im Gegenteil, ich fühle mich so gut bei euch, bei dir, daß es von mir aus
immer Nacht sein könnte," lächelte Noah.
"Jeder hat Angst vor irgend etwas," meinte der Größere.
"Wovor hast du denn Angst?," wollte Noah wissen.
"Davor allein zu sein! Ich habe Angst wenn keiner im Haus ist und ich weiß
das ich die ganze Nacht alleine sein werde, dann kann ich nicht schlafen
und arbeite durch.
Und ich habe Angst das die einzige Liebe die ich gefunden habe, zu Ende ist
bevor sie begonnen hat."
"Willst du darüber reden?," fragte Noah weiter.
"Weißt du, ich habe immer geglaubt ich könnte nie für jemanden etwas wie
Liebe empfinden der nicht mein Bruder ist. Er ist alles was ich habe und
als du damals versucht hast ihn mir wegzunehmen, da war ich innerlich mit
so viel Angst gefüllt, daß es mich fast zerrissen hat."
"Das hat man aber nicht gemerkt. Ich meine du warst sauer, klar, aber von
Angst nicht die Spur," überlegte Noah.
"Ja, weil ich weiß wie diese Gefühle verstecken kann. Keiner hat damals
gemerkt wie viel Angst ich wirklich in deiner virtuellen Welt hatte. Die
ganzen Erinnerungen und Lebensabschnitte, mit denen du uns konfrontiert
hast. Das alles hat mir Angst gemacht.
Ich habe geglaubt das alles wieder so wird wie früher, als Mokuba und ich
im Heim waren, als wir alleine gespielt haben und dann die Zeit bei deinem
Vater.
Er hat uns getrennt, eingesperrt und allein gelassen. Auch wenn er nach
außen hin den liebenden Stiefvater gespielt hat, so war er der härteste
Mann den ich je kennen gelernt habe.
Er hat meine Angst vor dem Allein sein nur verstärkt. Ich war immer heil
froh wenn ich bei meinem, unserem Bruder sein konnte," erzählte Seto
weiter.
"Und, gestatte mir die Frage, wer ist es der deine Liebe geweckt hat? Du
mußt mir nicht antworten, aber vielleicht hilft es dir darüber zu reden,"
versuchte Noah weiter zu kommen.
Kaiba seufzte tief, wenn er es jetzt sagte, dann würde dieses Versteckspiel
endlich zu Ende sein, aber was würde dann kommen?
>Zeit es herauszufinden<
"Es gibt nur einen Menschen dem ich mein Herz schenken möchte und ich hoffe
das er es nimmt und beschützt."
"Wenn er es nicht tut, dann bekommt er Ärger mit Moki und mir. Darauf
kannst du dich verlassen. Ich werde nicht gestatten das dir jemand weh
tut," sagte Noah entschlossen.
"Dann paß bitte gut auf mein Herz auf, es ist sehr zerbrechlich," lächelte
Seto und schaute Noah das erste Mal an, seit sie sich hergesetzt hatten.
Der wußte erst einmal gar nichts zu sagen. Das mußte er erst verarbeiten.
Hatte Seto ihm gerade über drei Ecken erklärt das er ihn liebte?
"Nur um das nicht verkehrt zu verstehen. Du hast dich in... in mich
verliebt?"
"Ich würde verstehen, wenn du mich ablehnst, aber dann hättest du heute
Mittag gelogen.
Es tut mir leid es war reiner Zufall, aber ich habe gehört was du gesagt
hast. Redest du öfter mit der Sofadecke?," fragte Seto um die Lage gleich
entspannt zu halten. Er hatte ja wirklich nicht mit Absicht gelauscht.
"Nein, mit dem Sofakissen, da kann ich dann gleich reinheulen," lächelte
der Kleinere.
"Es ist nicht schlimm das du gehört hast was ich gesagt habe, nur ist mir
peinlich das ich schon Selbstgespräche führe. Und wenn ich eines auf keinen
Fall tun würde, dann ist es dich ablehnen," fügte er noch hinzu und strahlte Seto direkt in die blauen Augen.
Dieser drehte sich verlegen zur Seite und wußte nicht recht was er jetzt
sagen oder tun sollte. In solch einer Situation hatte er sich noch nie
befunden. Verunsichert über das herrschende Schweigen wollte er gerade
aufstehen, als Noah ihn festhielt.
"Dann... dann sind wir jetzt zusammen?," fragte er vorsichtig.
"Wenn man das so nennt, ja," nickte Kaiba. Er haßte es wenn er nicht wußte
was er tun sollte und das war schon sehr lange her, daß er das nicht gewußt
hatte.
"Hmmm... eigentlich kommt jetzt der Teil, wo ich dir einen Kuß geben würde.
Möchtest du denn?," wollte Noah leise wissen.
"Ich... ich habe... ach vergiß es. Ich hab Hunger, laß uns Abendbrot
machen," drehte sich der Brünette um, nahm seine Sachen und ging in ihr
Haus zurück.
Was hatte er denn jetzt?
>Vielleicht war ich zu aufdringlich, aber jedenfalls ist dieser Kloß weg
und wir können beide wieder atmen< Erleichtert diese Last los zu sein,
folgte er Kaiba, der sich im Laufen seine Shorts angezogen hatte und
zündetet den Grill an. Zur Feier des Tages sollte es wieder Steaks und
Würstchen geben. Das hatten sie ja bis her nur an ihrem ersten Abend getan.
Gemeinsam richteten sie den Tisch her, machten einen frischen Salat und
Noah paßte auf das die Würstchen nicht verkohlten.
So verbrachten sie den ganzen Abend, zumeist schweigend, nebeneinander
sitzend. Seto hatte nicht das Bedürfnis groß zu erzählen und auch Noah
schien heute eher schweigsam sein zu wollen.
Erst als sie Abends in ihre Betten gingen tauchte das nächste Problem auf,
wenn man es als Problem betrachten wollte.
Seto kuschelte sich gerade in sein Bett als Noah, recht verwirrt, vor
seinem Bett stand.
"Was ist denn?"
"Ach nichts, ich habe mich nur gefragt, warum du nicht gleich zu mir kommst
oder ich zu dir. Morgen früh wachen wir doch eh nebeneinander auf," meinte
der Gefragte.
"Weil ich eigentlich neben einem anderen nicht einschlafen kann. Ich weiß
das klingt jetzt paradox, weil ich wach sein muß wenn ich zu dir krieche,
aber irgendwie bin ich dann viel zu tranig," versuchte Seto zu erklären.
Das er aber sehr gerne gleich zu Noah gehen würde, versuchte er nicht
heraus klingen zu lassen.
"Ich mach dir einen Vorschlag," lächelte der Andere wissend.
"Wir probieren es jetzt mal aus ob das immer noch so ist und wenn ja, dann
belassen wir es dabei. Wenn es klappen sollte, kannst du gerne jeden Abend
zu mir kommen, wenn du das möchtest."
Seto knetete verlegen an seiner Bettdecke herum und wußte gerade mal wieder
nicht was er darauf sagen sollte. Und er haßte es.
Allein das er ständig verlegen wurde, war untypisch, gepaart mit dieser
schrecklichen Unwissenheit, machte es ihn fast wahnsinnig.
"Oder soll ich zu dir kommen?," versuchte Noah ihm die Entscheidung
leichter zu machen. Aber wieder keine Antwort. Also kuschelte er sich zu
seinem Liebsten und gab ihm einen sanften Kuß auf die Wange.
"Leg dich hin und schlaf, morgen ist die Welt wieder bunt für dich."
Kaiba hielt die Hand auf die geküßte Stelle. Das hatte sonst nur Moki
gemacht, aber bei Noah war es ein völlig neues, ein schöneres Gefühl. Fast
glücklich schlief er ein, denn ein Problem gab es da noch, was er aber
nicht ansprechen wollte. Noah würde noch früh genug dahinter kommen.
Und so wich Seto auch in den nächsten Tagen jeglichem Körperkontakt aus,
den er nicht selbst verursachte. Es war eindeutig das er vor mehr Nähe
Angst hatte und sehr unsicher wurde wenn Noah ihm die Wahl ließ etwas zu
tun oder es zu lassen.
Zwar schliefen sie nun gleich in einem Bett, hatten dafür ihre Betten extra
zusammen geschoben, aber außer diesem sehr nahen Kontakt, gab es keine
Kuschelei, keine Küsse, ja nicht mal kleine Küßchen, wenn Noah sie nicht
verteilte.
Einzig die Art und Weise wie Seto mit ihm umging hatte sich stark
verändert. Er lächelte sehr viel mehr, blickte ihm verstohlen hinterher und
auch seine Stimmlage hatte sich geändert, er klang jetzt bedeutend
liebevoller, fast so als würde er mit Mokuba reden.
Wieder verstrich eine Woche ohne das sie sich näher gekommen waren. Noah
hatte zwar versucht einige Schritte auf ihn zuzugehen, aber Seto schien in
dieser Hinsicht ängstlicher zu sein als ein Hase. Er schreckte zurück wenn
es zu einem Kuß kommen sollte. Da drehte er den Kopf weg, wollte gerade in
diesem Moment etwas essen, trinken oder ein Buch umblättern. Es war zum
verrückt werden!
Und auch als die dritte Woche schon zur Hälfte vergangen war, hatte Seto
Noah noch nicht weiter an sich heran gelassen.
Bis....
Seto streckte sich gerade lang auf ihrer Decke am Waldsee aus. Er war bis
eben noch mit Noah um die Wette geschwommen und wollte sich nun ausruhen.
Er mußte zugeben, daß der Urlaub mehr wie nur eine gute Idee war. Er fühlte
sich einfach phantastisch.
Noah hatte dafür gesorgt das seine Verspannungen verschwunden waren, die
Sonne hatte ihn in ein herrliches Goldbraun getaucht und auch sein Kopf war
nicht mehr so voll mit Dingen die ihn belasteten.
Gerade als er die Augen schloß kam auch sein Schatz zu ihm und setze sich.
Er brachte eine angenehme Kühle aus dem Wasser mit und vereinzelte Tropfen
die auf Setos Haut landeten und langsam verliefen.
Noah wollte erneut versuchen dem Größeren einen schönen ersten Kuß zu
schenken, als dieser sich umdrehte. Und jetzt reichte es dem Kleineren
auch.
"Sag mal, was ist denn überhaupt mir dir los? Seit anderthalb Wochen sind
wir jetzt zusammen und bisher haben wir uns nicht ein einziges Mal geküßt.
War das ein Scherz das du dich in mich verliebt hast oder warum willst du
nicht?," fragte Noah sauer.
Kaiba kam abrupt auf die Knie und sah den Kleineren entgeistert an.
"Du glaubst mir nicht? Wenn du nur den schnellen Sex suchst, dann geh in
einen Puff!," schrie Seto aufgebracht und war im nächsten Augenblick
verschwunden.
"Scheiße," fluchte Noah. So hatte er daß nicht gemeint. Wie sollte er das
denn wieder in Ordnung bringen? Wenn Seto so aufgewühlt war, dann hatte es
eh keinen Sinn, aber was wenn sie sich heute Abend sahen?
>Das ist gut, heute Abend wenn wir ins Bett gehen, dann müßte der Drache
sich wieder beruhigt haben<
Allerdings wartete Noah vergeblich. Seto erschien weder um Mittag, zum
Kaffee und auch nicht zum Abendbrot. Ja selbst als es schon spät war und
sie eigentlich zusammen ins Bett gehen wollten, kam er nicht nach Hause.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
So bis hier hin erst einmal. Etwas Spannung braucht der Mensch, also freut
euch auf den nächsten Teil in NUR 7 Tagen!!!
Bis bald
Euer Mellie- Tiger
Der erste Kuß
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Das erste Mal tuts noch weh....
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]