Als Elfe unter Menschen von Teufelsstern ================================================================================ Kapitel 4: verrückte Elfe ------------------------- Am nächsten Morgen wache ich, schon wieder, um fünf Uhr auf. Toll, ich könnte direkt Luftsprünge machen. Negra indessen pennt noch seelenruhig. 'Die hat's schön. Na, auch egal. Ich kann ja genauso gut jetzt aufstehen, statt in 'ner Stunde 'nen halben Ohrenschaden zu bekommen.' Gedacht, getan. Innert kürzester Zeit habe ich mich angezogen, meine widerspenstige Mähne gekämmt, und überlege, was ich machen könnte. Ich schaue auf den Wecker. 'Bitte? Erst fünf Uhr fünfzehn? Ne, oder? Herrlich, und Frühstück gibt es erst ab halb sieben.' Genervt werfe ich mich wieder auf mein Bett, und starre die Decke an. Ich schaue zu Negra, die zurück schaut. 'Was hältst du von einem Morgenausritt?', fragt diese. Ich überlege kurz. 'Gar nicht mal so 'ne schlechte Idee.' Ich springe auf. Kurze Zeit später sitze ich auch schon auf Amica's Rücken, und wir traben locker über die Wiese hinter dem Internat. Auf einmal höre ich jemanden meinen Namen rufen. "CIEEEEEEEEELAAAAAAAAAAAAAAA, WAAAAAAAAAAAAAAAAARTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Oh - mein - Gott. Gequält verziehen wir drei das Gesicht. 'Wer war das?', fragt mich Amica. 'Ich kenne nur jemanden, der eine schlimmere Stimme hat, als eine rostige, mindestens hundert Jahr alte, vernachlässigte, nicht in den Rahmen passende Tür', antworte ich ihr. 'Oh nein', meint Negra geschockt, 'Du meinst doch nicht etwa...?' Bevor ich etwas sagen, respektiv denken, kann, hält neben uns ein Schimmel... mit einem Mensch gewordenem Farbtopf auf dem Rücken. 'Ich dachte, du hättest der gestern gesagt, sie solle doch mal aufpassen, dass sie mal nicht aussieht, als wäre sie in einen Farbtopf gefallen?', fragt mich Negra. 'Hab' ich Farbtopf oder rosa Farbtopf gesagt?', frage ich zurück, 'Wenn ich nämlich rosa Farbtopf gesagt habe, dann hat sie meinen Rat befolgt.' (zur Information: Sie sieht aus, als wäre sie in einen VIOLETTEN Farbtopf gefallen.) Jetzt mischt sich Amica mal wieder ein. 'Habt ihr schon mal ihre Stute angeschaut?' 'Wir wollen sie gar nicht anschauen', kommt es einstimmig zurück. "He, hörst du mir überhaupt zu?!" Leise aufseufzend wende ich mich also Rotköpfchen/Blondie/Mensch gewordener Farbtopf zu. "Tut mir Leid, ich war gerade in Gedanken." "Ich wusste gar nicht, dass du reitest." "Ich wusste auch nicht, dass du reitest." "Wieso sollte ich nicht? Sie ist übrigens eine Araberstute und heisst Snowstar. Sie ist wunderschön, nicht?" "Stimmt, sie ist wirklich schön." 'Wären da nur nicht die violette Schabracke, die violetten Gamaschen, die violetten Schleifchen in der Mähne und dem Schweif, und die violetten Verzierungen an Sattel und Zaumzeug', ergänze ich in Gedanken. "Was ist dein Pferd für eine Rasse? Wie heisst es? Wie alt ist es? Woher hasst du es? Hast du es selbst ausgebildet? Ist es gehorsam? Ist es ein Turnierpferd?" 'Mein Gott, hat man vergessen bei der 'nen Knopf zum Abstellen einzubauen?' "Was für eine Rasse sie ist, weiss ich nicht. Sie heisst Amica und ist zwei Jahre alt. Ich habe sie vor dem Schlachter gerettet, und sie selbst ausgebildet. Gehorchen tut sie nur mir, bei Fremden ist sie aggressiv, und nein, sie ist kein Turnierpferd." Schweigend mustert sie meine Stute, während wir nebeneinander herreiten. "Wieso ist sie denn kein Turnierpferd? Mit ein bisschen Training könnte sie ein spitzen Dressurpferd werden, so schön, wie sie geht. Zum Springpferd würde sie sich sicher auch noch eignen." "Das Problem liegt ja auch nicht bei ihr, sondern bei mir. Ich möchte eben keine Turniere reiten. Ausreiten finde ich viel schöner." Sie rümpft die Nase. "Naja, Geschmackssache. Machen wir ein Wettrennen?" "Wieso nicht." 'Die will anscheinend unbedingt verlieren.' Schadenfroh grinst Negra in sich rein. 'Das ist ihr Problem', gebe ich ungerührt zurück. 'Ach, komm schon. Gib's zu. Du würdest dich doch auch freuen, wenn wir gewinnen würden', meint jetzt auch Amica. 'Falsch, ich würde mich nicht freuen, ich würde mir nachher, wenn wir wieder alleine sind, den Arsch ablachen.' Amica's Kommentar besteht aus einem Kopfschütteln, und einem Schnauben. Wir machen noch kurz das Ziel aus, dann stellen wir uns auf. "Auf die Plätze... fertig... LOS!" Wie der Blitz schiessen die beiden Stuten aus dem Stand los. Am Anfang sind sie gleichschnell, aber mit der Zeit achte ich nicht mehr darauf. Ich habe mich so weit wie möglich über Amica's Hals gebeugt, und nehme nur noch den donnernden Hufschlag war. Amica streckt sich immer mehr, wird immer schneller, beinahe könnte man meinen, sie würde fliegen. Ich spüre ihre Kraft unter mir. Ihre goldene Mähne peitscht mir ins Gesicht, und ihr Schweif flattert im Wind. Wie flüssiges Gold leuchtet er. Amica greift immer weiter aus, erreicht eine unglaubliche Geschwindigkeit. Dass wir Snowstar und Chantal schon lange hinter uns gelassen haben, merken wir gar nicht. Auch Negra bemüht sich nicht mehr, uns nachzukommen. Wie ein weissgoldener Blitz fliegen wir geradezu über das Gatter, das das Ziel ist, statt durchzureiten. Ich richte mich auf, Amica wird langsamer, und wendet schliesslich wieder zum Gatter. In einem lockeren Galopp gehen wir Chantal entgegen. Die schaut nur wütend, reitet an mir vorbei, und trabt an. Negra wartet auf dem Zaun, und scheint schadenfroh zu grinsen. 'Der habt ihr's aber gezeigt.' 'Stimmt', gebe ich ihr grinsend Recht. 'Sollen wir zurückreiten?' 'Aber mit Umweg, ja?' Bettelnd schaut mich Amica an. Ich zucke mit den Schultern. 'Wenn du unbedingt willst...' Zurück beim Internat, versorgt ich noch kurz meine Stute, und gehe dann auf mein Zimmer. Dort schaue ich schnell auf das verhasste Ding, das sich Wecker nennt, und gehe ins Bad, um zu duschen. 'Eine Viertelstunde sollte genügen.' Fünf Minuten später bin ich fertig, trocknet mich ab, kämmt meine Haare und ziehe mich an. 'Bis später, Negra.' 'Bis später.' Kurz bevor ich zur Tür raus ist, ruft Negra mir noch schnell in Gedanken zu:'Und sei nicht zu fies zu... zu... wie heisst der Loser von vorhin schon wieder?' 'Erstens: Sie heisst Chantal. Zweitens: Was heisst Loser und woher kennst du das Wort?' 'Loser bedeutet Verlierer, ist englisch und ich hab's mal per Zufall aufgeschnappt.' Im Speisesaal lade ich mir wieder so ein undefinierbares Zeug aufs Tablett, und schaue mich dann nach Malik um. "Suchst du jemanden?", fragt eine mir bekannte Stimme hinter mir. Ich drehe mich um. "Nein, nicht mehr." Zusammen gehen wir zu einem freien Tisch. "Wann bist du heute fertig mit dem Unterricht?", fragt er. "Um elf. Meine Englischlehrerin ist krank." Mehr reden wir nicht. Der Unterricht war langweilig. Er war SEHR langweilig. Auch in der Pause ist nichts besonderes passiert. Das einzige, was mich kurz hat aufhorchen lassen, ist die Ankündigung eines Duelmonsters-Turnier. Toll, wieder so etwas, was ich nicht kenne. Genervt gammle ich in meinem Zimmer rum. Pünktlichkeit scheint Malik ja nicht zu kennen. Wir haben heute morgen abgemacht, dass wir uns um zehn nach elf in meinem Zimmer treffen, und der Herr ist immer noch nicht da. Ich drehe meinen Kopf zum Wecker. 'Zwanzig nach. Wenn er um halb zwölf immer noch nicht da ist, gehe ich zu ihm.' Da ich die Langeweile kaum noch aushalte, stehe ich auf, und laufe unruhig im Zimmer herum. Immer wieder schaue ich auf den Wecker. '29 nach. Wehe, wenn du jetzt dann nicht kommst.' Eine Minute später stolziert er in mein Zimmer. Ohne zu klopfen. Er macht schon den Mund auf, um etwas zu sagen, als ich eine wütende Handbewegung mache, und selbst anfange zu reden. "Erstens: Das nächste Mal klopfst du gefälligst an. Zweitens: Gewöhne dir ganz schnell deine verdammte Unpünktlichkeit ab und Drittens: Wo warst du so lange?" "Chantal wollte, dass ich ihr das Duelmonsters-Spiel beibringe." "Na und? Das ist noch lange kein Grund, um zwanzig Minuten zu spät zu kommen. Und jetzt komm endlich." Während ich das gesagt habe, bin ich zur Tür hinausgegangen, und warte jetzt darauf, dass Malik auch mal auf die Idee kommt, seinen Hintern aus dem Zimmer zu bewegen. Da die Stadt ziemlich weit entfernt ist, steigen wir in den Bus, der direkt vor dem Internat wartet, ein. Im Bus setzen wir uns zuhinterst hin, und ich frage Malik: "Dieses Duelmonsters-Spiel, was ist das überhaupt?" "Das ist ein Kartenspiel. Ich erklär es dir später genauer, wenn du willst. Wir können aber auch in einen Laden gehen, in dem diese Karten und Dueldisks [schreibt man das so?] verkauft werden." "Von mir aus gerne." Im Stadtzentrum steigen wir aus. "Und wohin willst du zuerst? In den Duelmonsters-Laden, zum Friseur, in den Tattoo- und Piercingshop, oder zuerst das Schminkzeug kaufen?" Nach kurzem überlegen antworte ich ihm: "Zuerst das Schminkzeug." In einer relativ grossen Boutique schaue ich mich um. Nach einer Weile habe ich dann endlich Wimperntusche, sehr helles Gesichtsmakeup, schwarzen, blauen, roten und grünen Liedschatten, Nagellack und Kajal in den gleichen Farben gefunden. "So, ich denke, ich hab meine Sachen." Zufrieden grinse ich Malik an, und gehe zur Kasse. "Und wohin jetzt?", fragt mich Malik, als ich bezahlt habe. "Zum Friseur." Beim Friseur werde ich nach fünf Minuten warten gefragt, was ich denn gerne machen würde. "Eigentlich nur rote, schwarze und grüne Strähnen färben." Die Friseuse schaut mich stirnrunzelnd an, sagt aber nichts dazu. Nach einer halben Ewigkeit ist sie dann auch fertig. Ich schaue in den Spiegel, und erkenne mich kaum wieder. Es sieht einfach nur geil aus. "Und jetzt?", kommt es von Malik nach dem Zahlen. "Tattoos und Piercings." Dieser Shop sieht zwar nicht gerade vertrauenserweckend aus, aber das juckt mich ehrlich gesagt nicht. Der Mann, der anscheinend der Chef ist, und Malik zu kennen scheint, fragt mich, ob ich denn ein Tattoo oder ein Piercing möchte. Ich grinse ihn an und sage: "Beides." Nach kurzem Erklären hat er begriffen, was ich möchte. Als Erstes kommen die Tattoos; ein Einhorn als Arschgeweih, eine Fledermaus auf den Schulterblättern und ein Drache um meinen Bauchnabel herum. Ich sag's euch, das hat verdammt weh getan... aber ich hab's ja überlebt. Jetzt kommen die Piercings; ein Ring in der linken Augenbraue und ein Ring in der rechten Unterlippe. Das Ganze hat zwei Stunden gedauert. Jetzt ist es schon halb vier. Zehn Minuten später stehen wir in dem Duelmonsters-Laden, der von einem kleinen, alten Mann [Yugi's Grossvater] geführt wird. Ich hätte ihn fast übersehen. Während ich mich ein wenig umschaue, erklärt mir Malik das Spiel und die Karten. Nach einer weiteren Stunde habe ich ein Deck zusammengestellt, und eine Dueldisk gekauft. Auf einmal kommt ein weiterer Winzling aus einer Tür, die wahrscheinlich in eine Wohnung führt, heraus. Der hier sieht aber nicht aus wie achtzig, sondern wie 13. "Sind wir hier im Liliputanerland, oder was?", murmle ich vor mich hin. Der Junge schaut zu Malik. Er wirkt erstaunt. "Hallo, Malik. Was machst du hier?" Wortlos deutet Malik auf mich. Der Junge kommt lächelnd auch mich zu. "Hi, ich bin Yugi, und wie heisst du?" "Ciela." Die Hand, die er mir hinhält ignoriere ich. Er schaut mich verduzt an, lässt seine Hand dann aber sinken. Irgendetwas an diesem Jungen passt mir nicht. Misstrauisch mustere ich ihn. Mein Blick bleibt an der Kette hängen, die er um den Hals trägt. Bevor ich aber darüber nachdenken kann, ruft eine Stimme: "Hey, Malik. Hattest du Sehnsucht nach uns, oder warum bist du hier?" Ich schaue auf. Der Junge, der dazugekommen ist, hat blonde Haare, und ist fast so gross, wie Malik. Irgendwie hat er grosse Ähnlichkeit mit einem Strassenköter. Aber das wäre ja eine Beleidigung für das arme Tier. "Wie süss", sage ich spöttisch. "Der Liliputaner hat also ein Schosshündchen. Was kommt als Nächstes? Ein Affe?" Als der nächste Junge in den Raum trampelt, starre ich ihn nur blöd an. "Hallo, Malik. Was führt dich hierher?" Das ist wirklich ein Affe. Stellt die gleiche Frage, wir der Strassenköter, obwohl er direkt hinter ihm gewesen sein musste. "Jetzt fehlt nur noch ein Esel, und sie sind komplett." Besagtes Tier stolpert auch gleich hinter dem Affen hervor. Ach ja, der Affe hat eine braune, idiotische Frisur, und der Esel hat schwarze Haare, und Würfelohrringe. "Nanu, Malik. Warum bist du denn hierher gekommen?", fragt er erstaunt. "Sind jetzt endlich alle da?", fragt Malik entnervt. "Ja", antwortet Yugi. "Gut, ich bin nur wegen ihr hier", sagt der Ägypter, und deutet einmal mehr auf mich. "Oh, hi. Wie heisst du denn?", fragt mich auch gleich der Strassenköter. "Ciela, und mit wem habe ich das Vergnügen?" "Ich bin Tristan, das ist Joey und das ist Duke", sagt der Affe, während er zuerst auf den Strassenköter und dann auf den Esel zeigt. "Schön. Können wir gehen?", wende ich mich an Malik. Dieser sieht irgendwie erleichtert aus, und geht auch sofort raus. "Woher kennst du die?" "Von ein paar Duelmonsters-Turnieren." Zurück im Internat habe ich die Jungs auch schon wieder vergessen. In meinem Zimmer öffnet Negra nur müde die Augen, als ich reinkomme, und schliesst sie wieder. Eine Sekunde später reisst sie die Augen regelrecht auf, starrt mich an, steht auf, kommt einen Schritt auf mich zu... und fällt von dem Nachttisch runter, auf dem sie bis vor kurzem noch gepennt hat. -------------------------------------------------------------------------------- So, erst mal vielen, vielen Dank für die lieben Kommis.^^ @Unica: Ich nenne ihn Malik, weil in meinen anderen FF’s eben seine „schwächere Seite“ auch vorkommt, und ich kann ja schlecht beide Marik nennen. Jetzt ist das eben einfach zu ’ner Angewohnheit geworden. Tut mir übrigens ganz, ganz doll Leid, dass ich erst jetzt antworte. T.T @ Madessa-STB: Bei Chantal habe ich mich an keiner Tusse aus meinem Umfeld orientiert. Bei meiner Geschichte muss eben immer irgendeine Zicke drin vorkommen. Malik habe ich genommen, weil ich den am liebsten hab’. XD Die anderen mag ich nicht so. Ausser Bakura vielleicht. Ein paar der YGO-Charas sind ja in diesem Kapi schon vorgekommen, und die kommen zu 100% wieder vor. Seto, Bakura, Tea und Serenity werden dann aber auch noch auftauchen, ich weiss nur noch nicht, wann. Noch mal 1000 Dank für die Kommis. Schreibt bitte fleissig weiter.*alle mal durchknuddel* ^.^ Bye, eure ninguna Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)