Nek - Die Suche nach dem Himmel in der Hölle von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nek - Die Suche nach dem Himmel in der Hölle Kapitel 1: Die Nazumi-Wüste Ein Kas war auf Nahrungssuche. Dieses hasenönliche Tier fand man oft in der Nazumi-Wüste. Sie waren scheuche Pflanzenfresser, die es geschafft hatten, in der Wüste durchzukommen. Der Kas hoppelte zielstrebig auf den nöchsten Kaktus zu, der die Hauptnahrungsquelle der Kas darstellt, und beginnt genüsslich zu essen. Es ist noch Morgen und der Schatten des Kas und des Kaktus dehnen sich in die Länge, was ihn fast gespenstisch erscheinen lässt. Ausser den Kaugeräuschen des Kas ist die Wüste ganz still. Die Luft liegt träge über der Wüste und lässt einen heissen Tag befürchten. Der Kas erstarrt, als er eine Schlange bemerkt, die auf ihn zukriecht und macht sich zur Flucht bereit. Die Schlange ist aber schneller und zuckt auf den Kas zu, um ihm ihr Gift zu injizieren. Die Schlange will sich gerade über die Beute hermachen, als sie erstart und im Sand verschwindet und der Kas hoppelt blitzartig davon. Die Menschlichen Sinne hätten noch einige Minuten gebraucht, bis sie die Geräusche von herannahenden Menschen vernommen hätten. Die Hungrigen Adler kämpften sich durch die Nazumi-Wüste. Ihr fernes Ziel war nur verschwommen hinter der aufsteigenden Hitze am Horizont erkennbar. Cend war eine der zwei einzigen Oasen in dieser Wüste, so dass man nicht daran herumkam, bei einer der Beiden einen Zwischenstop einzulegen. Das Problem war, dass die beiden Oasen verschiedenen Familien gehörten, die beide gerne das Monopol auf Wasser besessen. Gerade wieder braute sich ein Scharmützel an, was beide zum Aufrüsten ihrer Streitmacht animierte. Die Hungrigen Adler waren gerade in der Gegend und benötigten Arbeit. So waren sie auf dem Weg durch die heisseste Wüste der bekannten Welt. Die Sonne brannte und stach wie Nadeln in die Haut. Die Temperatur näherte sich wieder dem Unerträglichen und Nek lief der Schweiss wieder in Strömen. Als der Kommandant vor fünf Tagen bekanntgab, dass sie in die Nazumi-Wüste reiten würden, war keiner erfreut gewesen. Für die Durchquerung der Wüste auf der Nord-Süd Route brauchte man etwa sechs Tage und nach vier davon erreichte man die Oase der Cend Familie. Reitete man von der Cend Oase Richtung Nordosten, kam man zu den grössten Feinden der Cends: Der Clair Familie. Beides waren sehr schöne Städte die nur so mit Grün überwuchert waren. Ein Teil der Schönheit war auch dadurch zu erklären, dass man nach Tagen der eintönigen Wüste alles schön und grün Fand. Die Cend Oase zeichnete sich durch von Kletterpflanzen überwucherten Häuser aus, die wegen ihrer Sandfarbe am Anfang gar nicht erkennbar waren. Auch die Stadtmauer übersah man auf der ersten Blick. In der Mitte der Stadt erstreckte sich die Burg gegen Himmel, die wegen ihrer weissen Farbe schon von weitem erkennbar war. Die Burg stand direkt auf der Oase, was die Bewohner dazu zwang, Wassersteuern zu entrichten. Es hatte schon viele Versuche gegeben, die Oase durch ein Schacht zu erreichen, die aber immer zu früh aufgefolgen waren. Die Cend leisteten gute Arbeit darin, alle von sich abhängig zu machen. So war es auch zu verstehen, dass die Clairs ein Dorn im Auge der Cends war, denn diese gaben das Wasser gratis an ihre Bewohner ab. Nur Fremde mussten eine Wassersteuer zahlen. Langsam aber sicher sind den Cends die Einwohner zu den Clairs übergelaufen. Irgendwann fanden dann die Cends, dass sie dem nicht länger zusehen könnten und haben den Clairs den Krieg erklärt. So waren jetzt beide daran, ihre Armee zu verstärken. Die Hungrigen Adler waren auf dem Weg zu der Cend Familie, da diese, dank der Wassersteuer, reicher als die Clairs waren und somit einen höheren Sold bieten konnten. Nek war es so ziemlich egal, wer im Recht oder Unrecht war. Im war es nur wichtig, dass am nächsten Tag etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf hatte. Er dachte nicht mehr an seine Vergangenheit oder an seine Zukunft. Seine Vergangenheit war einfach zu ernüchtigend gewesen, dass er noch für etwas hätte kämpfen wollen. So liess er sich einfach in den Tag treiben, ohne einen Gedanken an irgendetwas zu verschwenden. Allerdings gab es etwas, dass er jeden Monat erledigte: Er schrieb regelmässig ein Brief an seine Schwester, die ihm bei seiner Flucht von Zuhause behilflich gewesen war. Für Nek waren seine Eltern tot. Endlich tauchte die Cend Oase am Himmel auf und die Moral der Truppe stieg ein wenig. Alle hatten nun ein Ziel vor Augen und waren motiviert, dieses so schnell wie möglich zu erreichen. Die Oase war schon ziemlich nah, denn es hatte lange gedauert, bis man die Stadt vom Sand unterscheiden konnte. So kam es, dass die Hungrigen Adler in die Cend Oase einzogen und endlich ein wenig Schatten fanden. Jetzt kam die Arbeit des Kommandanten, der den Sold aushandeln musste. Er war sich sicher, dass sie hier angeheuert würden, denn die Cends hatten Angst davor, dass Söldner zu den Clairs abwandern könnten, falls sie diese ablehnten. Nek stand auf dem Wehrgang der weissen Burg und blickte über die von der Hitze flimmernden Wüste. Sie warteten jetzt schon vier Tage und die Schlacht war noch immer nicht in Aussicht. Es mussten noch Formalitäten wie zum Beispiel die Kriegserklärung erledigt werden. Nek ekelte das Verhalten der zwei Familien; besser Gesagt des ganzen Adels. Er fand es pervers, dass man seinen Erzfeind mit einem lächeln begrüssen konnte, während man schon Kriegspläne schmiedete. Die Adeligen spielten nur ein grosses Spiel. Es war nebensache, dass in den Kriegen die sie führten hunderte von Menschen starben. Für sie waren es nur Spielfiguren auf einen riesigen Spielbrett. Es war sicher ein Wiederspruch, dass Nek so dachte, aber bei einer Söldnertruppe arbeitete. Ihm war das egal. Die Söldner stellten weder viel Fragen, noch erwarteten sie, dass man sich sozial betätigte. Das reichte Nek vollends. Es war schon nach Sonnenuntergang. Neck und die Hungrigen Adler sassen im Gasthaus, in dem sie logierten. Es war ein leicht heruntergekommenes Haus, das sich direkt an der Stadtmauer befand. Es war wie alle anderen Häuser aus Holz, das extra durch die Wüste transportiert werden musste, und einem Sandfarbenen Lehm erbaut. Dieser muss von Zeit zu Zeit bewässert werden, da er sonst abzubröckeln beginnt. Das Gasthaus, das übrigens Zur Trunkenen Palme hiess, hatte eine Bewässerung schon seit Jahren nötig. Es kam vor, dass einem Sand in den Kragen rieselte. Aber im Grossen und Ganzen war die Trunkene Palme ein gutes Gasthaus. Jedenfalls für eines, das vom Arbeitsgeber finanziert wurde. Neck sass in einer Ecke des Schankraumes und hörte passiv der Diskussion der vor im sitzenden Rest der Hungrigen Adler zu. Er liebte diese Momente, in denen er total abschalten konnte. Dann musste er nicht nachdenken; das wurde für ihn erledigt. Er konnte sich einfach gehen lassen. Der einzige Ort, der noch mehr Ruhe brachte, war das Schlachtfeld. Der Terror, die Todesangst und die Spannung erlaubten es nicht zu denken. Der Verstand war total fixiert. Nek erlangte damit eine innere Ruhe wie keine Andere. An diesem Abend wurde Neck aber von seinem Kommandant gestört, der den Schankraum betrat und ankündigte, dass sie am nächsten Morgen zum Schlachtfeld ziehen würden. Nek stand langsam auf, wünschte den anderen Söldnern gute Nacht, und ging ins Bett. Er wollte am nächsten Tag fit sein. Nächstes Kapitel: Die Hölle Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)