Partnerarbeit? Oh nein! von Maigin ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Disclaimer: Harry Potter gehört nicht mir. Es ist die Erfindung von J.K. Rowling. Ich möchte weder die Eigentumsrechte noch sonst irgendetwas verletzen und rst Recht verdiene ich mit dem Zeug hier kein Geld. i Leute! Danke, danke, danke, an alle, die das erste Kapitel gelesen haben und noch einmal ein ganz liebes Danke an alle, die sich auch noch die Zeit genommen haben mir ein Kommi zu hinterlassen. Ich hatte schon befürchtet, dass das Thema zu langweilig, abgekaut oder sonst was ist. Ich hoffe auch wieder auf ein paar Kommis bei diesem Kapitel. *knuddel* Viel Spaß, mit Kapitel 2. ___________________________________________________________________________ Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, wusste er nicht mehr, was genau er geträumt hatte, aber die Bruchstücke, an die er sich erinnern konnte, überzeugten ihn doch, dass das auch besser so war. Nachdem der Junge sich einmal müde durch die verstrubbelten Haare gefahren war, schenkte er nun auch seiner Umgebung mehr Aufmerksamkeit. Es war still. Zu still. Kein lärmender Ron, kein lachender Seamus, kein nach Trevor suchender Neville und kein gähnender Dean. Er war vollkommen alleine. Wo waren sie denn alle? War es etwa... Prüfend sah er auf seine Uhr und stellte überrascht und mit größtem Schrecken fest, dass er noch genau fünf Minuten hatte, bis die erste Stunde beginnen würde. Die erste Stunde... Verwandlung bei McGonagall. Toll! Innerhalb von zwei Minuten war Harry fertig angezogen, schnappte sich seine Tasche und verließ fluchtartig den Schlafsaal, während er sich noch notdürftig die Haare ordnete. Nicht dass es was nutzen würde, aber versuchen konnte man es ja... Nichtsdestotrotz kam er zu spät. Hektisch riss er die Tür auf und wurde sich im nächsten Moment bewusst, dass fast alle Augen auf ihm ruhten. Einige fingen an zu Grinsen, andere, wie Hermione, verdrehten genervt die Augen oder sie begannen mit ihrem Nachbarn zu tuscheln. Besonders Malfoys Schadenfreude war unübersehbar. "Mr. Potter, schön, dass Sie sich doch noch dazu entschlossen haben, an meinem Unterricht teilzunehmen.", wurde die (beherrschte) Stimme der Lehrerin laut. Sie musterte ihn missgelaunt, als er eine kurze Entschuldigung murmelte und zu seinem Platz huschte. Das war ein toller Anfang des Tages gewesen, am liebsten wäre er zurück in sein Bett gestiegen, hätte sich die Bettdecke über den Kopf gezogen und einfach darauf gewartet, dass der Tag vorbei ging. "Wieso hast du mich nicht geweckt?", zischte er Ron zu, als er sich mit einem vorwurfsvollen Seitenblick neben ihn setzte und sein Buch auf den Tisch legte. Der Angesprochene sah ungläubig zu ihm zurück. "Das habe ich versucht, aber du meintest, du würdest auf das Frühstück heute verzichten und gleich zum Unterricht gehen.", gab Ron leise zurück. Und noch ehe Harry darauf hätte etwas erwidern können, erhob Professor McGonagall erneut die Stimme, nicht ohne sie beide dabei scharf anzusehen, und erzählte dort weiter, wo der Nachzügler sie unterbrochen hatte. Alles in Allem ging der Unterricht ganz annehmbar weiter, dennoch war Harry glücklich, als die beiden Stunden vorbei waren. Da sie bis zum Mittagessen frei hatten, gingen die Drei zurück in ihren Turm. Harry ließ sich erleichtert auf einem der Sessel vor dem Kamin fallen. Ron tat es ihm gleich. Endlich vorbei. Harry seufzte und schloss die Augen. "Worüber hast du eigentlich vorhin mit Parkinson geredet?", kam es von Ron. Der Schwarzhaarige öffnete seine Augen wieder. Hermione hatte ihre Tasche sorgfältig auf den Sessel links von ihm gelegt und sich selbst auf den Boden davor gesetzt. "Ich treffe mich nachher mit ihr in der Bibliothek.", antwortete sie. Es war unübersehbar, dass sie mit diesem Umstand keineswegs zufrieden war. "Schließlich müssen wir einen Trank suchen. Was ist mit dir und Goyle?", fügte sie dann noch hinzu, während sie sich erschöpft zurücklehnte. "Der Affe hat mir schon gestern unmissverständlich klar gemacht, dass ich das ohne ihn machen kann. Soll heißen, ich werde nachher alleine in die Bibliothek gehen..." Ron ließ sich resignierend gegen die weiche Lehne sinken. Das würde er doch niemals alleine hinbekommen. Ohne Hermiones hilfreiche Ratschläge war er doch aufgeschmissen! Und diese Hausaufgabe musste er wohl oder übel, jedenfalls größtenteils, alleine machen, da Hermione wahrscheinlich mit ihrem eigenen Projekt und Parkinson genug zu tun hatte. Diese setzte gerade an, etwas zu sagen, unterbrach sich dann aber selbst. Es hätte keinen Sinn zu Professor Snape zu gehen, der würde Goyle nicht in die Mangel nehmen, um ihn zur Mitarbeit zu bewegen, wenn Ron sich beschweren würde. "Und du?", kam es plötzlich von dem Rothaarigen, als er sicher war, dass Hermione nicht mehr antworten würde. Mitleidig blickte er Harry an. Der zuckte hoch und sah überrascht zurück. "Wann du dich mit dem Ekelpaket triffst.", erklärte Ron angesichts seiner verwirrten Miene. Daran hatte der Schwarzhaarige ja noch überhaupt keinen Gedanken verschwendet. Aber die Frage war gut. Er zuckte mit den Schultern. "Ich dachte mir, dass ich vielleicht ganz darauf verzichte, und einfach abwarte, ob Malfoy es alleine macht." Das wäre wohl das Beste. Abgesehen davon, dass er von diesem Fach gar nichts verstand und Malfoy wahrscheinlich eh nur in seinem Vorankommen behindern würde, müsste er doch ständig seinen Zauberstab in der Hand halten, um verhindern zu können, dass der Blonde ihm einen Fluch an den Hals hexte. "Harry!", kam es wie aus der Pistole geschossen von Hermione. Sie funkelte in entrüstet an und wollte schon weiterreden, doch Harry schnitt ihr das Wort ab. "Ich weiß, ich spreche ihn nachher darauf an.", sagte er mit einer beruhigenden Geste. Hermione schien immer noch misstrauisch, sagte aber nichts mehr. Die Freizeit hatten sie verquatscht. Das Hauptthema war, wie sollte es auch anders sein, die Partnerarbeit gewesen. So ungern jeder einzelne von ihnen daran dachte, drängte sich ihnen das Thema geradezu penetrant auf. Vergeblich hatte sie einige Male versucht, über etwas Erfreulicheres zu reden, doch nach höchstens zwei Minuten kamen sie wie hypnotisiert wieder auf das Thema zurück. Und Harry hatte immer wieder die größten Probleme, sich aus der Frage, was sein Thema denn nun sei, herauszumanövrieren. Schließlich brachen sie zum Mittagessen auf. Schwatzend liefen sie durch die Gänge, dem Pulk von hungrigen Schülern folgend. Als sie dann die Treppe in die Eingangshalle hinuntergingen, sahen sie Malfoy, wie er an der Mauer neben der Treppe, die runter in die Kerker führte, lehnte. Seine Arme hatte der Junge vor der Brust verschränkt, er schien zu warten. Hermione gab Harry einen Schubs, als dieser einfach weiter gehen wollte, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, ihn anzusprechen. Der Schwarzhaarige hatte keine Lust auf Streit, nicht jetzt. Jedoch wusste er, dass das Mädchen nicht locker lassen würde. "Wenn er dir dumm kommt, verpass ihm einfach einen Fluch... oder tritt ihm vors Schienbein." Er seufzte und machte sich dann mit einem mehr oder minder dankbaren Blick zu Ron auf den Weg, um zu dem blonden Jungen zu gehen. Seine beiden Freunde blieben an der Treppe stehen. Anscheinend hatte keiner der Beiden große Lust, sich Malfoys Anwesenheit auszusetzen, wenn es vermeidbar war. "Hey, Malfoy!", rief Harry ihm entgegen, als er nahe genug dran war. Der Angesprochene zuckte kaum merklich zusammen, für Ron und Hermione höchstwahrscheinlich nicht sichtbar. Offensichtlich war er total in Gedanken versunken gewesen. Und im nächsten Moment waren auch schon Crabbe und Goyle da, die wohl im Gang gestanden und gewartet hatten. Beide bauten sich jeweils rechts und links von dem platinblonden Jungen auf und gingen dazu über, Harry provozierend anzusehen. Harry überging das geflissentlich, ließ Malfoy nicht aus den Augen. "Was ist, Potter?", fragte dieser in arroganter Tonlage. "Haben du, das Wiesel und das Schlammblut vergessen, wo die Große Halle ist?" Crabbe und Goyle lachten auf, als hätte ihr Anführer gerade das Lustigste gesagt, was sie je gehört hatten. "Witzig, Malfoy.", kommentierte Harry und beschloss, sich nicht auf einen Streit einzulassen, auch wenn ihm das noch so schwer fiel. "Falls du es vergessen haben solltest, wir sind, sehr zu meinem Leidwesen, Partner, und ich will den Mist nicht alleine machen.", zischte er. Alle drei lachten auf, was die bezweckte Wirkung nicht verfehlte. Harry kam sich auf einmal ziemlich dämlich vor. "Und deshalb verschwendest du meine Zeit?" Es war offensichtlich, dass keine Antwort erwartet wurde, denn Malfoy setzte sich in Bewegung und stolzierte an ihm vorbei, ohne ihn weiter zu beachten. Crabbe und Goyle folgte hämisch grinsend, wobei ersterer den Schwarzhaarigen unsanft zur Seite stieß. Die Gruppe verschwand in der Großen Halle, als Harry wieder bei seinen beiden Freunden ankam. "Er hat nicht vor, dir zu helfen, oder?", kam es von Hermione. Harry schüttelte darauf nur den Kopf. Was sollte er sich denn auch weiter darüber Gedanken machen? Eigentlich war das doch schon von Anfang an klar gewesen. Malfoy war eben ein Charakterschwein. Am Nachmittag, als die Schulstunden endlich vorbei waren, gingen Harry, Ron und Hermione wieder in ihren Gemeinschaftsraum. Dort wollten sie ihre Taschen ablegen, bevor sie raus gingen, um noch etwas von der Sonne abzukriegen. Hermione hatte entschieden, dass sie noch eine kurze Erholung brauchte, schließlich würde sie nachher noch Pansy Parkinson ertragen müssen. Kurzerhand feuerten alle drei ihre Taschen in eine Ecke und verließen auch sofort wieder den Raum durch das Portraitloch. Harry entschuldigte sich noch kurz, da er noch ins Bad wollte. Seine beiden Freunde gingen schon vor. Doch als er um die Ecke bog und Draco Malfoy in seine Richtung kommen sah, wünschte er sich doch das Klo im zweiten Stock genommen zu haben, aber nein, er hatte ja unbedingt bis um Erdgeschoss laufen müssen! Doch zum Umdrehen war es zu spät, der andere Junge hatte ihn schon gesehen und er wollte nicht den Eindruck erwecken wegzulaufen, außerdem war der Blonde Junge alleine. Harry entschied sich dafür ihn einfach zu ignorieren. Leichter gesagt, als getan. Der blonde Junge stellte sich ihm direkt in den Weg. "Wir müssen reden.", sagte er nur kurz angebunden. Vollkommen überrascht sah Harry ihn an. Reden? Wieso reden? Das mit der Partnerarbeit hatte sich doch bereits erledigt und worüber sonst sollten sie reden? Malfoy verdrehte kurz die Augen. "Die Partnerarbeit.", erklärte er schließlich in leicht genervtem Ton. Harry sah ihn komisch an. Also doch! "Ich dachte du hättest kein Interesse daran.", erwiderte er ohne seinen Blick von seinem Gegenüber zu wenden. Er traute dem Jungen keinen Millimeter weit. Der schien auch nicht unbedingt mehr von dem anderen zu halten. "Sei lieber froh, dass ich es mir anders überlegt habe, Potter.", zischte er. Seine Augen verengten sich leicht, wurden aber auch fast sofort wieder normal. "Und wieso dieser plötzliche Sinneswandel?", fragte Harry nicht wirklich aus Interesse, sondern eher der Form halber. Malfoy ließ ein abfälliges Geräusch hören. "Für eine gute Note, wirst du schon etwas tun müssen.", antwortete er. Dann ging er zwei Schritte an dem Schwarzhaarigen vorbei und drehte sich um. Er fuhr sich lässig durch die Haare. "Ich schenke dir nichts, Potter." Er machte eine Pause. "Um sieben in der Bibliothek.", hängte er noch dran und drehte sich auch schon zum Gehen um, ohne auf Harrys Einverständnis oder sonst eine Reaktion zu warten. Der Schwarzhaarige blieb noch kurz im Gang stehen und sah seinem Erzrivalen hinterher. Was war das denn gewesen? Etwas verwirrt setzte er seinen Weg fort und kurze Zeit später, saß er neben Ron und Hermione am See und erzählte ihnen von seiner Begegnung mit Draco. Die sahen ihn etwas überrascht an, als dieser ihnen eröffnete, das er heute genau wie Hermione mit seinem Partner schuften würde, obwohl er sich ja immer noch nicht sicher war, ob das nicht irgendein dummer Trick von dem Slytherin war. "Das heißt also, dass ich der einzige bin, der die Aufgabe allein machen darf.", beschwerte sich Ron. Er hatte fest damit gerechnet, dass Malfoy auch nicht einen Finger krumm machen würde, dass er es als unter seiner Würde betrachten würde. Fehlanzeige. Damit war er der einzige Dumme, da sich sogar Crabbe bereiterklärt hatte an diesen Projekten zu arbeiten. Hermione ließ ihm einen mitleidigen Blick zukommen und wandte sich dann an ihren schwarzhaarigen Freund. "Mich überrascht das nicht.", fing sie an und nicht nur Harrys Aufmerksamkeit bekam sie dadurch. "Ich will dich ja nicht beleidigen, aber Zaubertränke ist nicht gerade dein Fach, Harry.", fuhr sie fort. Der Angesprochene fand, dass diese Beschreibung noch sehr positiv war. Sie hätte das Wort "grottenschlecht" benutzen müssen. "Ich schätze, Malfoy befürchtet, du könntest seiner Note schaden, wenn er dir den Trank überlässt. Er ist schließlich wirklich gut in diesem Fach." Harry dachte kurz nach. Das klang plausibel. Aber wieso hatte er ihm dann erst einmal eine Abfuhr erteilt? Wieso dieser dumme Umweg? Resignierend zuckte Harry mit den Schultern. Sollte ihm doch egal sein, was für Gründe sein Erzrivale hatte, solange er ihn dabei nicht töten wollte. Die drei saßen noch bis halb sieben am See und unterhielten sich, dann gingen sie wieder zum Schloss, um vor ihren jeweiligen Verabredungen noch zu Abend zu essen. Die Aussicht, dass er sich gleich mit Malfoy treffen musste, machte dem Jungen nicht gerade Appetit, auch Hermione war nicht gerade in bester Laune und Ron nörgelte rum, dass er alleine arbeiten musste, damit hatte also jeder genau das, was er nicht haben wollte. Sie sagten kein Wort, als auf dem Weg in die Bibliothek waren. Harry versuchte sich zu beruhigen, Ron war einfach zu niedergeschmettert, wenn er an die Arbeit dachte die vor ihm lag und Hermione war in Gedanken schon teilweise bei einem Rezept, dass sie bereits rausgesucht hatte. Als sie den riesigen Raum betraten, in dem die ganzen Bücher standen, war Pansy entweder irgendwo zwischen den Bücherregalen oder noch nicht da, aber da Malfoy an die Wand gelehnt neben einem Regal stand und ein Buch in der Hand hielt, in dem er zu lesen schien, war ersteres eher unwahrscheinlich. Wäre sie anwesend, würde sie garantiert gerade an ihm kleben. Hermione zuckte kurz mit den Schultern und warf ihrem Freund einen aufmunternden Blick zu, dann ging sie, um sich von der Abwesenheit ihrer Partnerin zu überzeugen. Ron, der anscheinend hoffte, dass das braunhaarige Mädchen ihm irgendwie bei seiner Aufgabe helfen würde, trottete ihr hinterher. Womit sie beide zwischen den Regalen verschwanden. Harry atmete einmal tief durch und setzte sich dann in Bewegung. Er ging hier gerade tatsächlich auf Draco Malfoy, seinen Erzrivalen, seine Erznemisis, den ungekrönten Prinzen Slytherins zu...und das nicht, um ihm eine reinzuhauen. "Hast du bei dir rumerzählt, was für einen Trank wir brauen müssen?", kam es von dem blonden Jungen ehe Harry ihn hatte ansprechen können. Im ersten Moment wunderte sich der Schwarzhaarige, dass der andere ihn bemerkt hatte, er hatte so vertieft in das Buch, das er nun zuklappte, gewirkt. Malfoys graue Augen richteten sich auf Harry, der schüttelte nur den Kopf. Ein Grinsen schlich sich auf das blasse Gesicht des Blonden. Er war genauso wenig scharf darauf, dass die Neuigkeit die Runde machte, dass er und Potter an einem Liebestrank arbeiteten, wie Harry selbst. "Dann können wir nicht hier an dem Trank arbeiten.", fuhr er fort. Dann deutete er auf einen kleinen Stapel Bücher der auf der Fensterbank neben ihm lag. "Da drin sind einige interessante Rezepte. Ich fürchte nur, dass wenn uns einer über die Schulter schaut, er auch sofort unser Thema wissen wird." Harry überlegte kurz. Sie brauchten einen Ort, wo sie arbeiten konnten, ohne ständig Angst haben zu müssen, dass jemand raus fand, was sie taten und ein Ort, wo sei beide rein konnten. Das war gar nicht so schwer. "Wir könnten den Raum benutzen, in dem wir letztes Jahr unsere DA Treffen hatten.", schlug der Schwarzhaarige vor, da ihm auf die Schnelle nichts anderes einfiel. Malfoy schien kurz zu überlegen, nickte dann aber, da ihm nichts Besseres einfiel. Er stieß sich von der Wand ab, machte Harry mit einem Blick auf die Bücher, die auf dem Fensterbrett lagen klar, dass er sie mitnehmen sollte und ging zu Madam Pins, bei der sie sich die Bücher ausleihen mussten. Harry widersprach nicht, sich wegen ein paar Büchern zu streiten kam ihm zu dämlich vor, für Streitereien würde er später sicherlich noch Zeit genug haben. Erst als sie den Raum erreicht hatten, fiel Harry auf, dass Malfoy bis jetzt keinerlei Versuche unternommen hatte ihm einen Fluch an den Hals zu zaubern, er hatte ihn auch nicht beleidigt oder Ähnliches. Vielleicht hatte er genau so wenig Lust sich mit jemandem zu streiten, an den er so zu sagen, erst einmal gebunden war. Der Raum den sie betraten, war nicht groß, aber auch nicht zu klein. Er war getäfelt und mit schön gearbeiteten Teppichen ausgelegt. In der Mitte stand ein niedriger Tisch mit Sitzkissen davor. In den Wänden gab es immer wieder kleine Nischen in denen Kerzen standen und somit den Raum erhellten. Bemerkenswert war, dass das Holz nicht anbrannte. An den Wänden standen Bücherregale. Damit konnten sie aufhören in die Bibliothek zu gehen, alle Bücher die sie brauchten, würden sie vermutlich hier finden. Harry legte die Bücher auf dem Tisch ab, während Draco die Tür hinter ihnen schloss und ebenfalls zu Tisch ging. "Ich denke der Raum wird`s tun.", kommentierte er und setzte sich vor den Tisch im Schneidersitz hin. Harry nickte. "Ich habe die Seiten mit den in Frage kommenden Tränken markiert. Sieh sie erst einmal durch, dann können wir uns ja auf einen einigen.", erklärte der blonde Junge und schlug nun wieder das Buch auf, in dem er schon zuvor gelesen hatte. Noch nie war Harry derart langweilig gewesen. Die ganzen Tränke sahen viel zu kompliziert aus, er verstand die Unterschiede in ihrer Wirkung und Zubereitung nicht richtig, wie in Merlins Namen sollte er sich da für einen von denen entscheiden, für ihn waren sie alle das Selbe. Der Schwarzhaarige sah auf. Draco war mit dem Buch schon längst fertig und hatte sich nun ein Buch aus einem der Regale genommen. Er könnte ihn sicher sagen worin die Unterschiede lagen, aber das würde er wohl kaum tun, zumindest nicht, ohne ihn damit den Rest seines Lebens aufzuziehen. Er saß hier nun schon seit zwei geschlagenen Stunden und hatte nicht den blassesten Schimmer davon, was er da eigentlich las. Es hatte keinen Sinn, er gab auf. Geräuschvoll klappte er das Buch zu. Das brachte den blonden Jungen dazu aufzusehen. "Und?", kam es von ihm. Harry sah ihn unschlüssig an. Malfoy schien zu verstehen, was dies bedeutete. Er seufzte einmal und stand auf. Schnell ging er um den Tisch herum, lies sich neben dem Schwarzhaarigen nieder und zog drei der fünf Bücher zu sich. Er klappte sie auf. "Die Tränke unterscheiden sich von ihrer Wirkung her alle nicht sehr stark, da Tränke, die eine lange Wirkung aufweisen bei uns von Anfang an nicht in Frage kommen. Diese drei Tränke hier halte ich für am geeignetsten." Er deutete auf die aufgeschlagenen Bücher. "Der hier...", fing Draco an und zog ein Buch näher zu ihnen heran. "...hält zwei Tage an. Die Zutaten sind nicht schwer zu bekommen, allerdings ist es kompliziert die richtigen Zutaten zum richtigen Zeitpunkt reinzuwerfen, da nicht von vorneherein klar ist, wann dieser Zeitpunkt ist." Damit schob er das Buch wieder weg und holte ein anderes heran. "Der hier wirkt nur einige Stunden. Die Zubereitung ist einfach und die Zutaten sind auch nicht allzu schwer zu kriegen. Allerdings glaube ich, dass wir wegen der Einfachheit Minuspunkte kassieren würden." Wieder verstummte der Blonde, als er nun das dritte Buch heranholte. "Dieser wirkt auch zwei Tage. Die Zubereitung ist nicht sonderlich kompliziert, allerdings müssten wir Professor Snape nach einer oder zwei Zutaten fragen." Damit endeten die Erklärungen des Jungen und er sah seinen Partner erwartungsvoll an. Der schien erneut etwas überfordert. Das waren eindeutig zu kurze Beschreibungen für jemanden, der so schlecht in diesem Fach war. "Sag du mir, welchen wir brauen sollen, du bist der Experte.", antwortete er schließlich. Darauf schien der andere Junge nur gewartet zu haben. "Ich würde vorschlagen den hier zu nehmen.", sagte er und zog das erste Buch erneut zu sich. "Dabei müssen wir nicht auf die Hilfe von Snape hoffen und er ist schwer genug, um ein paar Pluspunkte zu bekommen. Außerdem muss er nur drei Wochen ziehen, was uns ermöglicht ihn noch einmal zu brauen, wenn es das erste Mal schief geht." Harry nickte. Malfoy wusste eh besser wovon er redete, deshalb hätte Harry sowieso keinen plausiblen Einwand gehabt. Abgesehen davon bekamen sie beide am Ende die gleiche Note und der blonde Slytherin wollte garantiert keine schlechte kassieren, nur um seinem Erzrivalen eins auszuwischen. Alles in Allem war der Schwarzhaarige im Nachhinein ziemlich erstaunt, wie gut alles gelaufen war. Malfoy hatte weder versucht ihn umzubringen, noch hatte er ihn beleidigt oder Ähnliches. Er war richtiggehend nett zu ihm gewesen. Hätte jemand das gesehen, der hätte sich doch freiwillig nach St. Mungo einweisen lassen, fest davon überzeugt, dass er irgendwo, irgendwann einen Illusionszauber abgekriegt hatte, einen sehr starken... oder er hätte ihn und Malfoy einliefern lassen... Schließlich entschied Harry die Sache auf sich beruhen zu lassen, womöglich hatte der blonde Junge einfach nur einen schlechten Tag gehabt und morgen, wenn sie sich um sechs Uhr treffen würden, wäre er wieder ganz normal. Als der völlig in Gedanken vertiefte Junge im Gemeinschaftsraum ankam, wünschte er Hermione und Ron, die beide zusammen in einer Ecke saßen und sich unterhielten, nur noch eine Gute Nacht, bevor er sich, die Fragen der beiden ignorierend, auf sein Zimmer verzog. Dort machte er sich auch gleich Bettfertig, er war, obwohl er heute morgen verschlafen hatte, völlig müde, vielleicht lag das ja an der Aufregung. Allerdings brachte er es nicht fertig aufzuhören über Malfoys Benehmen nachzudenken. Das hatte er bis jetzt nicht für möglich gehalten. Heute Nachmittag war er noch so wie immer gewesen. /Vielleicht... vielleicht ist er doch nicht so ein Ekel.../, war Harrys letzter Gedanke, bevor er endgültig einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)